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leben in der anderen - innenwelt magazin

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6Mo<strong>der</strong>ne Therapie spartKosten und unnötiges Leid• Nach Schätzungen <strong>der</strong> WHO(2001) leiden weltweit ca.450 Mio. Menschen unterpsychischen Erkrankungen.• Für Westeuropa errechnenExperten, dass je<strong>der</strong> vierteErwachsene <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Lebenan e<strong>in</strong>er psychischen Störungerkrankt.• Innovative Therapien könnendas Leid des Betroffenen, <strong>der</strong>Angehörigen und Pfleger reduzieren(auch <strong>in</strong> f<strong>in</strong>anziellerH<strong>in</strong>sicht).• Die Tagestherapiekosten neueratypischer Antipsychotikaliegen zwischen 3–6 € (zwischen 1.095–2.190 € proJahr).• Die Tagestherapiekosten alterNeuroleptika liegen unter 1 €.• Je<strong>der</strong> zusätzlich ausgegebeneEuro für e<strong>in</strong> <strong>in</strong>novatives Arzneimittelführt zu e<strong>in</strong>em jährlichenE<strong>in</strong>sparungspotenzialvon bis zum 3,6-Fachen fürjeden vermiedenen Rückfallpro Patient.Quelle: IPF - Institut fürPharmaökonomische ForschungPositivsymptome (Plus-Symptome):bestimmte Ausdrucks-, Erlebnis- undVerhaltensweisen, die im „normalen“Menschen<strong>leben</strong> nicht vorkommen:• Halluz<strong>in</strong>ationen• Wahn• formale Denkstörungen• Ich-Erlebnisstörungen• motorische SymptomeNegativsymptome (M<strong>in</strong>us-Symptome):Bee<strong>in</strong>trächtigung des Denkens, <strong>der</strong> Affektivität(Gemütslage), des Antriebs undWillens und <strong>der</strong> Kommunikations- bzw.Kontaktfähigkeit:• Apathie• Sprachverarmung (Alogie)• Unfähigkeit, Freude zu empf<strong>in</strong>den(Anhedonie)• Affektverflachung• soziale Isolation• AufmerksamkeitsstörungenDie positiven Symptome s<strong>in</strong>d schnellerdiagnostizierbar und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel gut therapierbar.Die negativen Symptome h<strong>in</strong>gegenlassen sich weniger konkret auf e<strong>in</strong>zelneKrankheitszeichen reduzieren, sie s<strong>in</strong>ddiffuser und auf den ersten Blick wenigerauffällig. Zudem s<strong>in</strong>d sie unspezifisch, d.h.sie treten nicht nur bei schizophrenenPsychosen, son<strong>der</strong>n z.B. auch bei Depressionenauf. Außerdem s<strong>in</strong>d sieschlechter bee<strong>in</strong>flussbar als positiveSymptome und nicht immer reversibel(das heißt, sie bilden sich nicht zufriedenstellend zurück).Das bedeutet: Obwohl <strong>der</strong> Betroffene undse<strong>in</strong>e Angehörigen die Plus-Symptome wieakustische Halluz<strong>in</strong>ationen o<strong>der</strong> Wahnvorstellungenals beson<strong>der</strong>s dramatisch empf<strong>in</strong>den,ist die Ausbildung <strong>der</strong> M<strong>in</strong>us-Symptome für den Krankheitsverlaufweitaus entscheiden<strong>der</strong>. Bestimmen dienegativen Symptome das Krankheitsbild,fällt die Verlaufsprognose <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regelungünstiger aus.WORAN ERKENNT MAN ALSBETROFFENER, DASS MAN MÖGLICHER-WEISE AN SCHIZOPHRENIE LEIDET?Viele Patienten erkennen, dass sich bei ihnenetwas verän<strong>der</strong>t hat, dass etwas „nichtstimmt“. Als psychische Erkrankung wird dieSchizophrenie vor allem beim Erstauftretenselten erkannt. Auch später kann dieKrankheitse<strong>in</strong>sicht oft fehlen.WORAN ERKENNT EIN ANGEHÖRIGER,DASS EIN NAHESTEHENDER MENSCHVIELLEICHT AN SCHIZOPHRENIEERKRANKT IST?Man kann davon ausgehen, dass dieErstmanifestation <strong>der</strong> Schizophrenie nichtgleichzusetzen ist mit dem Beg<strong>in</strong>n desKrankheitsprozesses. Die meisten Betroffenenweisen oft schon Jahre vorher charakteristischeVerhaltensän<strong>der</strong>ungen (z.B.zunehmende Zurückgezogenheit, nachlassendeLeistungen) auf.Grundsätzlich gilt: Je früher e<strong>in</strong>e Schizophrenieerkannt wird, umso besser undeffizienter kann die Erkrankung behandeltwerden. Da, wie zuvor beschrieben, dieBetroffenen nur selten e<strong>in</strong>e Krankheitse<strong>in</strong>sichthaben, spielt das nähere Umfeldbei <strong>der</strong> Früherkennung e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>swichtige Rolle.Die Frühsymptome e<strong>in</strong>er möglichen Erkrankungkönnen recht unterschiedlichausfallen. Sie reichen von bizarren Verhaltensweisenund Vorstellungen überKonzentrationsprobleme und sozialenRückzug bis h<strong>in</strong> zu manifesten Wahnvorstellungen.Im Gegensatz zu dem oft„merkwürdig“ anmutenden Verhalten <strong>in</strong><strong>der</strong> Adoleszenz, das sich zumeist spontanrascher än<strong>der</strong>t, s<strong>in</strong>d die Verhaltensweisenbei beg<strong>in</strong>nenden schizophrenen Störungenhartnäckiger und progredient. Meist registrierenFamilie, Freunde o<strong>der</strong> Lehrer e<strong>in</strong> fürdie betreffende Person merkwürdigesVerhalten. Damit dieses atypische Benehmenrichtig gedeutet wird – und <strong>der</strong>Betroffene <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folge die richtige Behandlungerhält –, ist e<strong>in</strong>e gute undumfangreiche Aufklärungsarbeit (vorallem an Schulen) sehr wichtig.FACT-BOX 2Schizophrenie ist nicht heilbar,aber gut behandelbar.• Bei etwa 20% aller Erkranktentreten nach dem Abkl<strong>in</strong>gen<strong>der</strong> ersten Krankheitsphasenie wie<strong>der</strong> schizophreneEpisoden auf.• Bei 50% treten mehrfachEpisoden auf, diese s<strong>in</strong>d aberrelativ leicht wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> denGriff zu bekommen.• 30% <strong>der</strong> Betroffenen sprechenauf die Behandlungschlecht an, was zu chronischerErkrankung und Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungführen kann.

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