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Vom Acker bis zum Zapfhahn – Der Kronenhof - Gemeinschaftskreis ...

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also die Vorfahren der heutigen vierten Generation, erbautendamals einen Hof auf einem Gelände, das heutedie Adresse Louisenstraße 14 trägt und auf dem das mittlerweilegeschlossene Woolworth-Kaufhaus steht: direktam Marktplatz also und unweit des Schlosses. Einengroßen Teil seiner Produkte lieferte der Wagner‘sche Hofschon bald in die kaiserliche Sommerresidenz, weshalbdenn auch der Name „<strong>Kronenhof</strong>“ entstand. Außerdemunterhielt die Familie mit ihren Pferden einen KutschenundDroschkenbetrieb. Auch die Postpferde wurden hierausgewechselt.Mit der Zeit veränderte sich freilich die Umgebung desdamaligen Standortes. Bad Homburg wurde städtischer,die Straßenbahn rollte durch die Louisenstraße und überdie Ritter-von-Marx-Brücke. Mal schreckte die Tram diePferde, mal blockierten Fuhrwerke die Schienen. Baldnahm auch der Autoverkehr zu, und der Bauernhof passtebald nicht mehr in die Louisenstraße. Von 1949 <strong>bis</strong> 1952wurde der „<strong>Kronenhof</strong>“ nach und nach an die UrselerStraße 65 verlagert, wo schon seit 1942 eine Scheuneund Felder des Wagner‘ schen Betriebes lagen. Kein halbesJahrhundert später wurde es auch dort zu eng für dieErkenntnissen konzipiert und trägt dem heutigen Anspruchan möglichst artgerechte Tierhaltung und besteTrainingsmöglichkeiten Rechnung. Rund 70 Pferde lebenhier, für deren Ausbildung Thomas Wagner, einerder drei Söhne von Hans-Georg Wagner, mit seinen Mitarbeiternverantwortlich ist. Selbstverständlich stammenHafer, Heu und Stroh aus eigener Produktion.Für Hans-Georg Wagner stand die Erzeugung umweltschonenderEnergie von Anfang an im Mittelpunkt desKonzepts. So wurde schon vom Start des nun mehr alszehn Jahre alten <strong>Kronenhof</strong>s Raps zur Stromerzeugunggenutzt und später auch eine „Ökostrom-Tankstelle“ fürElektrofahrzeuge in Betrieb genommen. Seit Herbst 2009produzieren 1645 Module auf den Dächern der ReitanlageStrom und ist damit die größte Anlage dieser Art imHochtaunuskreis. Sie erzeugt, schönes Wetter vorausgesetzt,täglich <strong>bis</strong> zu 1400 Kilowattstunden. „Das reichtaus, um 60 Haushalte im Jahr komplett mit Strom zu versorgen“,rechnet Claus Wohlgemuth, Geschäftsführer derHerstellerfirma Gecko Logic (Wetzlar) vor.<strong>Der</strong> Hofladen bietet dienstags <strong>bis</strong> samstags Genüsseüberwiegend aus der Region an: Obst und Gemüse, Mol-Blick auf die Reitanlage mit den zahlreichen Photovoltaik-Modulen auf den Dächern und den üppigen Rappsfeldernim Vordergrund. (Foto: Sina-Maria Schlag)Landwirtschaft: S-Bahn-Schienen und teils vierspurigeStraßen ließen keinen Raum für Expansionen.<strong>Der</strong> erneute Umzug brachte den „<strong>Kronenhof</strong>“ an dieZeppelinstraße. Und Hans-Georg Wagner gab dem Hofein neues Konzept: die klassische Landwirtschaft mitder Pferdehaltung ergänzte er um Gastronomie, einenHofladen und ein eigenes Energiekonzept. <strong>Der</strong> <strong>Acker</strong>baubetrie<strong>bis</strong>t heute 90 Hektar groß und wird von StefanWagner nun in vierter Generation bewirtschaftet. NebenGetreide wird auch „Non-Food-Raps“ angebaut, dessenÖl als Energieträger für das hofeigene Blockheizkraftwertgenutzt wird, um den Hof mit Strom und Wärmezu versorgen.Die Droschken- und Arbeitspferde waren schon an derUrseler Straße den Reit- und Pensionspferden gewichen.Die 1999 erbaute neue Reitanlage ist nach modernstenEin kleiner Hofladen mit großem Sortiment13


kereiprodukte und Fleisch von Landwirten, die man unterUmständen im Hof treffen kann. Außerdem werden imHofladen Produkte wie Getreide - auch <strong>zum</strong> Selbstmahlen- und Backwaren, Wein, Säfte, Brände und natürlichdas selbstgebraute Bier in 1l-Flaschen oder 5l-Fässchenverkauft.Entsprechend sieht auch die Speisekarte im Brauhaus„Graf Zeppelin“ mit seinen 115 Sitzplätzen imHauptraum und 60 in den Nebenräumen, „Hindenburg“und „Parseval“ aus: So erstreckt sich das Angebot vonleckeren Suppen (ab 3,60 Euro), knackigen Salaten, ve-getarischen Gerichten und kalten Speisen <strong>bis</strong> hin zu dentypischen Brauhaus-Klassikern. Die Hauptgerichte beginnenbei etwa neun Euro, ein hervorragendes Rumpsteakmit Kräuterbutter und Pommes Frites bekommtman <strong>zum</strong> stolzen Preis von 22,50 Euro. Nicht zu vergessensind auch die Desserts. Eine wöchentlich wechselndeKarte ergänzt das feste Angebot. Am liebsten kommenviele Gäste natürlich wegen des Bieres, das im kupfernenSudkessel mitten in der Gaststube gebraut wird - ausselbsterzeugter Gerste versteht sich. 3,40 Euro kostet einhalber Liter des naturbelassenen Biers aus dem eigenenAllein die Kupfersudkessel inmitten des Gastraums sind einen Besuch wert.Herr Wagner führt täglich viele interessierte Gäste......über sein beeindruckendes Anwesen.14


Braukessel. Neben dem prämierten Hellen und Dunklengibt es je nach Saison etwas Besonderes wie Mai- oderNikolausbock, Dinkel- oder Erntebier.Je nach Tageszeit unterscheiden sich die Gäste: mittagskommen vor allem Angestellte aus den nahegelegenenBüros, die dort ihre Mittagspause verbringen, nachmittagssieht man den ein oder anderen Bus mit Ausflüglern,die den <strong>Kronenhof</strong>, seine Brauanlagen und dieStälle besichtigen wollen. Dabei lässt es sich Wagnermeist nicht nehmen, die Ausflügler selbst durch den Hofzu führen. An den Abenden füllen sich die Plätze rundum die beiden Braukessel im „Graf Zeppelin“, mit meistunterschiedlichem Publikum aus Bad Homburg. Manchefeiern dort ausgelassen ihren Geburtstag oder veranstalteneine Betriebsfeier; es gibt auch Stammgäste, die regelmäßigdort ihr Bier trinken. Ein beliebtes Ausflugszielab den ersten Sonnenstrahlen ist der Biergarten, von demaus man zu den drei großen Scheunen und der Reithalleschauen kann.Das Bad Homburger Brauhaus „Graf Zeppelin“ist täglich von 11 <strong>bis</strong> 23 Uhr geöffnet.An schönen Tagen ist der Biergarten meistens <strong>bis</strong> auf den letzten Platz besetzt.15

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