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Patientenverfügung - Dr. Thomas Wachter Notar | München

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10 Die Patientenverfügung1.2 Brauche ich unbedingt eine Patientenverfügung, wassollte ich bedenken?Wenn Sie überlegen, ob Sie eine Patientenverfügung erstellen wollen odernicht, empfiehlt es sich zunächst darüber nachzudenken, was Ihnen im Zusammenhangmit Krankheit, Leiden und Tod wichtig ist, wovor Sie Angst habenund was Sie sich erhoffen. Manche Menschen haben Angst, dass vielleicht nichtmehr alles medizinisch Mögliche für sie getan werden könnte, wenn sie altoder schwer krank sind. Andere befürchten, dass man sie in solchen Situationenunter Aufbieten aller technischen Möglichkeiten nicht sterben lässt.Es ist nicht einfach, sich mit existenziellen Fragen auseinander zu setzen, dieKrankheit, Leiden und auch das Sterben betreffen. Dennoch ist dies notwendig,weil man sich über die Konsequenzen der eigenen Entscheidungen klar werdenmuss. Festlegungen in einer Patientenverfügung bedeuten, dass man selbst dieVerantwortung für die Folgen übernimmt, wenn eine Ärztin oder ein Arzt diesenAnordnungen entspricht. Dabei sollten Sie bedenken, dass in bestimmtenGrenzsituationen des Lebens Voraussagen über das Ergebnis medizinischerMaßnahmen und mögliche Folgeschäden im Einzelfall kaum möglich sind.Wenn Sie Festlegungen für oder gegen bestimmte Behandlungen treffenwollen, sollten Sie sich bewusst sein, dass Sie durch einen Behandlungsverzichtunter Umständen auf ein Weiterleben verzichten. Umgekehrt sollten Sie sichdarüber klar sein, dass Sie für eine Chance, weiterleben zu können, möglicherweiseAbhängigkeit und Fremdbestimmung in Kauf nehmen.Am Ende Ihrer persönlichen Willensbildung kann die Entscheidung stehen,eine Patientenverfügung zu erstellen oder der Entschluss, keine Vorsorge treffenzu wollen. Sie sollten sich deshalb für diese Überlegungen Zeit nehmen undsich nicht unter <strong>Dr</strong>uck setzen.Natürlich ist niemand verpflichtet, eine Patientenverfügung abzufassen. DasGesetz stellt deshalb ausdrücklich klar, dass die Errichtung oder Vorlage einerPatientenverfügung nicht zur Bedingung für einen Vertragsschluss (zum Beispielden Abschluss eines Versicherungsvertrages oder eines Vertrages über dieÜberlassung von Wohnraum mit Pflege- oder Betreuungsleistungen) gemachtwerden darf (§ 1901a Absatz 4 BGB).

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