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NaSe 01/2006 - Unfallkasse Freie Hansestadt Bremen

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<strong>Unfallkasse</strong><strong>Freie</strong> <strong>Hansestadt</strong> <strong>Bremen</strong>PräventionErhöhte Spielebenen in Kindergärten und GrundschulenErhöhte Spielebenen stellen ein erweitertesSpiel- und Raumangebotfür Kindertagesstätten und Grundschulendar. Durch die zusätzlicheHöhenperspektive erlauben sie denKindern, sich die Raumhöhe erfahrbarzu machen und bieten gern genutzteRückzugsmöglichkeiten. Siesind ein zusätzlicher Erfahrungsraumund lassen auch mehr Möglichkeitenfür Aktivitäten von kleinen Gruppenzu. Um diese Bereicherung für denGruppenraum kindersicher zu gestalten,ist ein erhöhter Aufwand bei derPlanung und Ausführung notwendigund sollte daher durch Fachleute erfolgen.Welche sicherheitstechnischenAnforderungen sind an erhöhteSpielebenen zu stellen?Bei der Errichtung sind die baulichenAnforderungen (z. B. an Standsicherheit,Werkstoffe, Verbindungselemente,Holzschutz) zu beachten, die inder Landesbauordnung, in den einschlägigenNormen, in den „Richtlinienfür Kindergärten - Bau und Ausrüstung“(GUV-SR 2002) und in derUnfallverhütungsvorschrift „Schulen“(GUV-VS 1) geregelt sind.Für das Erreichen der erhöhtenSpielebenen sind sichere Aufstiegevorzusehen. Aufstiege in Treppenformmit Umwehrungen sind Leiternvorzuziehen.Für baurechtlich nicht notwendigetreppenförmige Aufstiege sollte dasMaß für die Treppensteigung 19 cmnicht überschreiten und der Treppenauftrittwenigstens 26 cm betragen.Die lichte Weite zwischen den Stufendarf nicht mehr als 11 cm sein.Bei beengten Platzverhältnissen sindauch Aufstiege denkbar, deren Stufenauftrittewechselseitig über derLaufbreite angeordnet sind (sog.„Samba-Treppen“).Werden ausnahmsweise Stufen-,Sprossen- oder Steigleitern als Aufstiegevorgesehen, muss über diegesamte Breite der Einstiegsöffnungein Querriegel als Umwehrungshilfeund im möglichen Fallbereich stoßdämpfenderBoden, z. B. Turnmattenach DIN 7914, vorhanden sein. Fürdiese Art der Aufstiege darf die Höheder Spielebene maximal 2,00 m betragen.Bei der Raumhöhe ist darauf zu achten,dass Kinder sich auf und unterder erhöhten Spielebene in aufrechterKörperhaltung bewegen können.Es wurde eine Mindesthöhe von1,35 m festgelegt. Zur Verbesserungder Kopffreiheit (Hüpfen, Springen)sollte dieses Maß, wo immer möglich,überschritten werden.Ein besonderer Stellenwert kommtder Absturzsicherung zu. Auf Spielebenenmüssen Umwehrungen miteiner Höhe von mindestens 1,00 mvorhanden sein. Neben der Funktionder Absturzsicherung muss auch dasEinsehen der erhöhten Spielebenemöglich sein, z. B. durch vertikaleGeländerstäbe oder durchsichtigeBrüstungselemente. Ist damit zurechnen, dass auf den erhöhtenSpielebenen Aufstiegs- und Klettermöglichkeitenan die Umwehrungherangestellt werden können (z. B.Matratzenstapel, kleine Tische,Stühle oder Regale), sind zusätzlicheSicherungselemente bis zur Raumdeckezu führen (z. B. straff gespannteNetze oder Textilien, Verglasungenetc.).Das Herunterfallen von Gegenständenim Fußbereich ist zu verhindern.Dies kann z. B. durch mindestens5 cm hohe Fußleisten oder entsprechendeAufkantungen an den Umwehrungenerreicht werden. Fensterund Türen der erhöhten Spielebenemüssen gefahrlos zu betätigen sein.Zugängliche Verglasungen müssensowohl auf der Spielebene als aucham Aufstieg aus Sicherheitsglas bestehenoder abgeschirmt sein (z. B.mit Gitterstäben oder Splitterschutzfolien).Zugängliche Fenster müssenaufgrund der Absturzgefahr gesichertsein (z. B. mit Drehsperren oder abschließbarenOliven).Die Beleuchtung muss sich nach derSehaufgabe richten. Für das Lesenoder Malen sind mindestens 300 Luxerforderlich. Bei den Beleuchtungseinrichtungenist besonders auf festeVerlegung, stabile Abdeckung undsichere Anordnung zu achten.Bei freier Lüftung ist für einen regelmäßigenLuftaustausch auf und unterder Spielebene zu sorgen (z. B. Lüftungsschlitze,Fenster in Kippstellung).Ein dauerhaft sicherer Zustand dererhöhten Spielebene wird nur durcheine regelmäßige Überprüfung, Wartung,Instandhaltung und Pflege erreicht.Eine Checkliste der <strong>Unfallkasse</strong>erleichtert diese Aufgabe und gibtwertvolle Tipps zur sicherheitsgerechtenGestaltung. Das gezielteHeranführen der Kinder, aber auchdie Vorgabe von Regeln, gewährleisteneine sichere Nutzung.Die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Bremen</strong> bietet kostenloseine Beratung und Checklistezu erhöhten Spielebenen an.Telefon: 04 21 / 350 12 - 24Fax: 04 21 / 350 12 - 88E-Mail: christoph.wach@unfallkasse.bremen.deInternet: www.unfallkasse.bremen.deChristoph Wach

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