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Handlungshilfe - Erhöhte Spielebenen

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Sicherheitstechnische Hinweise<strong>Erhöhte</strong> <strong>Spielebenen</strong> stellen ein erweitertes Spiel- und Raumangebot für Kindertagesstätten undGrundschulen dar. Durch die zusätzliche Höhenperspektive erlauben sie den Kindern, sich dieRaumhöhe erfahrbar zu machen und bieten gern genutzte Rückzugsmöglichkeiten. Sie sind einzusätzlicher Erfahrungsraum und lassen auch mehr Möglichkeiten für Aktivitäten von kleinenGruppen zu. Um diese Bereicherung für den Gruppenraum kindersicher zu gestalten, ist einerhöhter Aufwand bei der Planung und Ausführung notwendig und sollte daher durch Fachleuteerfolgen.Welche sicherheitstechnischen Anforderungen sind an erhöhte <strong>Spielebenen</strong> zu stellen?Bei der Errichtung sind die baulichen Anforderungen (z. B. an Standsicherheit, Werkstoffe, Verbindungselemente,Holzschutz) zu beachten, die in der Landesbauordnung, in den einschlägigenNormen, in den Unfallverhütungsvorschriften „Kindertageseinrichtungen“ (GUV-V S2) und„Schulen“ (GUV-V S1) sowie in der Regel „Kindertageseinrichtungen“ (BG/GUV-SR S2) geregeltsind.Für das Erreichen der erhöhten <strong>Spielebenen</strong> sind sichere Aufstiege vorzusehen. Aufstiege inTreppenform mit Umwehrungen sind Leitern vorzuziehen.Für baurechtlich nicht notwendige treppenförmige Aufstiege sollte das Maß für die Treppensteigung19 cm nicht überschreiten und der Treppenauftritt wenigstens 26 cm betragen. Die lichteWeite zwischen den Stufen darf nicht mehr als 11 cm sein (für Krippenkinder 8,9 cm).Bei beengten Platzverhältnissen sind bis max. 2,00 m Höhe auch Aufstiege denkbar, deren Stufenauftrittewechselseitig über der Laufbreite angeordnet sind (sog. „Raumspartreppen“).Werden ausnahmsweise Stufen-, Sprossen- oder Steigleitern als Aufstiege vorgesehen, mussüber die gesamte Breite der Einstiegsöffnung ein Querriegel in Umwehrungshöhe und im möglichenFallbereich stoßdämpfender Boden, z. B. Turnmatte nach DIN 7914, vorhanden sein. Fürdiese Art der Aufstiege darf die Höhe der Spielebene maximal 2,00 m betragen.Bei der Raumhöhe ist darauf zu achten, dass Kinder sich auf und unter der erhöhten Spielebenein aufrechter Körperhaltung bewegen können. Es wurde eine Mindesthöhe von 1,35 m festgelegt.Zur Verbesserung der Kopffreiheit (Hüpfen, Springen) sollte dieses Maß, wo immer möglich,überschritten werden.Ein besonderer Stellenwert kommt der Absturzsicherung zu. Auf <strong>Spielebenen</strong> müssen Umwehrungenmit einer Höhe von mindestens 1,00 m vorhanden sein. Neben der Funktion der Absturzsicherungmuss auch das Einsehen der erhöhten Spielebene möglich sein, z. B. durch vertikaleGeländerstäbe oder durchsichtige Brüstungselemente. Ist damit zu rechnen, dass auf denerhöhten <strong>Spielebenen</strong> Aufstiegs- und Klettermöglichkeiten an die Umwehrung herangestelltwerden können (z. B. Matratzenstapel, kleine Tische, Stühle oder Regale), sind zusätzliche Sicherungselementebis zur Raumdecke zu führen (z. B. straff gespannte Netze oder Textilien,Verglasungen etc.).Das Herunterfallen von Gegenständen im Fußbereich ist zu verhindern. Dies kann z. B. durchmindestens 2 cm hohe Fußleisten oder entsprechende Aufkantungen an den Umwehrungenerreicht werden.Fenster und Türen der erhöhten Spielebene müssen gefahrlos zu betätigen sein. ZugänglicheVerglasungen müssen sowohl auf der Spielebene als auch am Aufstieg aus Sicherheitsglasbestehen oder abgeschirmt sein (z. B. mit Gitterstäben oder Splitterschutzfolien). Zugängliche


Fenster müssen aufgrund der Absturzgefahr gesichert sein (z. B. mit Drehsperren oder abschließbarenOliven).Die Beleuchtung muss sich nach der Sehaufgabe richten. Für das Lesen oder Malen sind mindestens300 Lux erforderlich. Bei den Beleuchtungseinrichtungen ist besonders auf feste Verlegung,stabile Abdeckung und sichere Anordnung zu achten.Bei freier Lüftung ist für einen regelmäßigen Luftaustausch auf und unter der Spielebene zusorgen (z. B. Lüftungsschlitze, Fenster in Kippstellung).Ein dauerhaft sicherer Zustand der erhöhten Spielebene wird nur durch eine regelmäßige Überprüfung,Wartung, Instandhaltung und Pflege erreicht. Die nachfolgende Checkliste erleichtertdiese Aufgabe und gibt wertvolle Tipps zur sicherheitsgerechten Gestaltung. Das gezielte Heranführender Kinder, aber auch die Vorgabe von Regeln, gewährleisten eine sichere Nutzung.


ja nein n.v.<strong>Erhöhte</strong> Ebenelichte Höhe auf der erhöhten Spielebene ≥ 1,35 m 2)Umwehrungshöhe ≥ 100 cmlichter senkrechter Stababstand ≤ 11 cm 1)Fußleiste ≥ 2 cmsind Aufsteig- und/oder Klettermöglichkeiten (z. B. Möbel) vermiedensind Stolperstellen vermieden (Schwelle)lichte Höhe unter der erhöhten Spielebene ≥ 1,35 m 2)Fenster/TürenVerglasungen sind aus Sicherheitsglas oder abgeschirmtFenster aufgrund Absturzgefahr gesichertGriffe und Hebel haben Abstand zur Gegenschließkante ≥ 2,5 cmBeleuchtungwird unbeabsichtigtes Anstoßen vermiedenAbdeckung vorhandenBeleuchtung ausreichend (min. 300 Lux)Lüftungwird ausreichende Durchlüftung ermöglichtBaumaterial (Holz)sind Splitter und Fehlstellen vermiedensind vorstehende Verbindungen vermiedensind scharfe Kanten vermiedenn.v. = nicht vorhanden1)in Krippen ≤ 8,9 cm2)in Horten ≥ 1,60 mBemerkungen, Erläuterungen:_________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________Check durchgeführt am:Von:

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