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Elite und U.. - RZ User

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vermeintlich jüdische Studenten <strong>und</strong><br />

Professoren. Sie verstanden sich als<br />

Aktionsgruppen zur Verteidigung des<br />

angeblich bedrohten deutschen Volkes,<br />

das gerade erst zu einer Nation<br />

vereinigt worden sei. So schreib man<br />

beispielsweise in den „Burschenschaftlichen<br />

Blättern“, noch heute Organ der<br />

DB, „dass gegenwärtig die aktive deutsche<br />

Burschenschaft [...] den Kampf<br />

gegen das Judentum als nationale<br />

Aufgabe“ ansehe. Somit wurden die<br />

Burschenschaften zu einer wesentlichen<br />

Antriebskraft zur Verbreitung des<br />

modernen Antisemitismus, der auch<br />

außerhalb akademischer Kreise eine<br />

weite Verbreitung fand. Nahezu alle<br />

wichtigen Posten in Politik, Kultur<br />

<strong>und</strong> Wirtschaft waren mit Korporierten<br />

besetzt, die alle zu einem absoluten<br />

Untertanengeist erzogen waren. Angesichts<br />

dessen, dass sogar der Reichskanzler<br />

Bismarck <strong>und</strong> Kaiser Wilhelm<br />

II. korporiert waren, lässt sich uneingeschränkt<br />

feststellen, dass die Gesellschaft<br />

des deutschen Kaiserreiches<br />

durch Korporationen dominiert wurde.<br />

Die studentischen Verbindungen waren<br />

zur Schule der deutschen Nation<br />

geworden.<br />

Deutsche Burschenschaft heute:<br />

Fackelumzug auf dem Wartburgfest 2009<br />

1914: KRIEGSBEGEISTERUNG<br />

Die wilheminische Politik, aggressiver<br />

Imperialismus <strong>und</strong> Niederhalten<br />

der Arbeiterbewegung, wurde von studentischen<br />

Verbindungen mit großer<br />

Begeisterung geteilt. Auch die Deutsche<br />

Burschenschaft forderte den berühmtberüchtigten<br />

„Platz an der Sonne“<br />

(implizit Kolonialkriege fordernd)<br />

für Deutschland. Nach alledem ist es<br />

kaum verw<strong>und</strong>erlich, dass der Eintritt<br />

Deutschlands in den ersten Weltkrieg<br />

Krieg mehrheitlich begrüßt wurde <strong>und</strong><br />

sich Korporierte zu tausenden freiwillig<br />

zum Kriegsdienst meldeten.<br />

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