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Elite und U.. - RZ User

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Antifaschistischer Widerstand<br />

gegen den CC 2009<br />

8<br />

Gegen all das gab es in der Vergangenheit<br />

antifaschistische Proteste,<br />

wenn auch in unterschiedlicher Qualität<br />

<strong>und</strong> mit Zäsuren. Während in den<br />

90ern das Ehrenmal des CC umgestürzt<br />

wurde <strong>und</strong> zahlreiche (stets leicht zu<br />

erkennende) Autos von Burschis umgestaltet<br />

wurden, war es nach der<br />

Jahrtausendwende wieder still in der<br />

Provinz. Seit 2004 gibt es wieder organisierte<br />

Proteste gegen den Convent<br />

<strong>und</strong> 2009 wurde erstmals wieder überregional<br />

mobilisiert, was eine Demo<br />

mit 400 Teilnehmer_innen zur Folge<br />

hatte. Auch die Lokalpresse hat mit<br />

ihrer parteiischen Berichterstattung<br />

den Diskurs angeheizt <strong>und</strong> die Proteste<br />

unfreiwillig gepusht. Leider führte die<br />

im Vergleich zu den Vorjahren größere<br />

Mobilisierung auch zu starker Repression,<br />

die sich in Kombination mit dem<br />

Bayrischen Versammlungsgesetz in<br />

Massenkontrollen, rigiden Versammlungsauflagen<br />

<strong>und</strong> der Allgegenwart<br />

des USK ausdrückte. Spätestens seit es<br />

auch einen Farbanschlag auf das Ehrenmal<br />

gab, fühlt sich jede_r in Coburg<br />

genötigt sich zum CC zu positionieren.<br />

Das finden wir großartig. So sieht erfolgreicher<br />

Protest aus.<br />

RECHTER KONSENS IN AKTION<br />

Die meisten Coburger_innen haben in<br />

der Regel nichts am CC auszusetzen,<br />

stellt er doch vor allem für die Gastronomie<br />

eine riesige Einnahmequelle dar<br />

<strong>und</strong> bringt ein wenig Abwechslung in<br />

die Provinz. Wir sehen in der Stadt, in<br />

ihrem Verhältnis zum CC deshalb auch<br />

ein Problem. Der Oberbürgermeister<br />

Kastner (SPD) begrüßt den CC offiziell,<br />

der B<strong>und</strong>estagsabgeordnete Dressel<br />

(SPD) [selbst Bursche] marschiert beim<br />

Fackelmarsch mit, die Stadt erhält ein<br />

prophylaktisches Bußgeld vom Verband,<br />

damit sich niemand beschwert,<br />

wenn mal wieder der Blumenkasten<br />

vollgekotzt ist, die Burschis können<br />

Infrastruktur (Schulen, Rathaus etc.)<br />

für ihre Zwecke nutzen. Den Protesten<br />

werden im Gegenzug regelmäßig Steine<br />

in den Weg gelegt. Eine Zivilgesellschaft<br />

gibt es in Coburg offensichtlich<br />

nicht. Stattdessen Menschenmengen,<br />

die sich den schaurigen Fackelmarsch<br />

anschauen <strong>und</strong> hysterisch reagieren,<br />

wenn mensch ihnen ein Flugblatt geben<br />

will, oder auch mal handgreiflich<br />

werden, wenn jemand das Deutschlandlied<br />

etwas zu schief mitsingt. Das<br />

sollte aber nicht davon abhalten gegen<br />

den Coburger Convent auch, <strong>und</strong> gerade<br />

mit den fortschrittlichen Coburgern,<br />

aktiv zu werden.

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