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PRAXIS<br />

Kritisch wird es aber, wenn aus konjunkturellen oder anderen<br />

Gründen nicht mehr ausreichend Geld und Ressourcen vorhanden<br />

sind. Dann kommt es nämlich zumeist zum Rasenmäher-<br />

Reflex, bei dem à la Lean Management und möglichst schnell<br />

verschlankt wird. Leider oft an den falschen Stellen. Dann wird<br />

lean ganz schnell zu lean. Der Volksmund spricht despektierlich<br />

– aber nicht ganz zu Unrecht – über blindes Sparen: «Am besten<br />

wir sparen uns erst einmal das Denken. Dann ist auch schon<br />

viel geholfen.» Um solche Fehler zu verhindern, müssen wir zunächst<br />

die Wurzeln des Lean Management in der produzierenden<br />

Industrie verstehen.<br />

Lean Management – ein altes (?) Industrie-Thema<br />

Das Thema Lean Management kommt ursprünglich aus dem<br />

Industriesektor und wurde zunächst zur Kostenoptimierung in<br />

der Automobilbranche eingesetzt. Im Japan der 60er und 70er<br />

Jahre zeichnete sich die Fahrzeugindustrie durch tiefere Kosten<br />

bei vergleichbarer und teils sogar besserer Qualität als die<br />

westliche Konkurrenz aus.<br />

Es war dann auch ein Japaner, der in den 70er Jahren dem<br />

damals serbelnden Automobilproduzenten Porsche aufzeigte,<br />

wie dieser Produktionsprozesse effizienter organisieren könnte<br />

und das bei Stärkung von Qualität und Innovationskraft.<br />

IN «GUTEN JAHREN» SETZT SICH IMMER AUCH FETT AUF DEN<br />

KNOCHEN UND AUCH IN DEN UNTERNEHMEN AN: Dies betrifft sowohl<br />

Themen als auch Strukturen und Personen. Solche Strukturen können sich immer<br />

stärker zum Selbstzweck entwickeln und dann auch als Selbstzweck erhalten. Dies<br />

ist sicher ärgerlich, aber noch nicht kritisch. Zumindest solange nicht, wie mehr<br />

Geld und Ressourcen vorhanden sind, als ein Unternehmen <strong>für</strong> das opera tive<br />

Tagesgeschäft braucht.<br />

Wie lean<br />

darf es denn sein?<br />

Porsche hat von dieser Prozessorientierung offensichtlich<br />

ausserordentlich profitiert. Nicht nur baut Porsche weiterhin<br />

herausragende Sportwagen und erwirtschaftet ebenso aussergewöhnliche<br />

Gewinne. Porsche Consulting bietet mittlerweile<br />

Beratungsleistungen nicht nur <strong>für</strong> die Industrie, sondern auch<br />

<strong>für</strong> so exotische Bereiche wie Operationssäle in Krankenhäusern<br />

– oder auch gleich <strong>für</strong> die gesamte Prozesskette von der<br />

Aufnahme über die Behandlung bis hin zur Entlassung. Die<br />

Fragen von damals stellen sich fast unverändert auch heute<br />

noch:<br />

Was machen eigentlich die Mitarbeiter/innen genau?<br />

Was davon ist sinnvoll und wichtig? Und machen sie<br />

dieses Wichtige auch noch richtig?<br />

Was kann man ohne bedeutenden internen oder externen<br />

Nachteil weglassen?<br />

Was können Dienstleister von der Industrie lernen?<br />

Prozessorientierung und mit ihr der Fokus auf Prozesseffizienz<br />

und Kostenorientierung hat längst auch in der Dienstleistungsbranche<br />

Einzug gehalten. Nach den Banken insbesondere bei<br />

den grösseren Krankenversicherern. Dies liegt nahe, vor allem<br />

in den margenschwachen Bereichen, wie z.B. der nach Gesetz<br />

margenfreien obligatorischen Krankenpflegeversicherung. Hinzu<br />

kommt, dass dieses Geschäft sich durch eine sehr hohe<br />

Anzahl Transaktionen auszeichnet. Konkret: Krankenversicherer<br />

haben den gesetzlichen Auftrag, Leistungen (z.B. von Ärzten<br />

oder Spitälern) auf deren Wirtschaftlichkeit, Zweckmässigkeit<br />

und Wirksamkeit zu prüfen und korrekt an Versicherte und Leistungserbringer<br />

auszuzahlen. Alleine die Helsana Versicherun-<br />

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