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35<br />

Der Ruf nach<br />

dem schwarzen Gürtel<br />

Lean Six Sigma ermöglicht Effizient und Effektivität<br />

In den asiatischen Kampfkünsten ist der Black Belt, also der<br />

schwarze Gürtel, die Auszeichnung da<strong>für</strong>, definierte Bewegungsabläufe<br />

mit besonderer Effizienz und Effektivität zu beherrschen.<br />

Auch in Unternehmensprozessen gilt es, Effizienz und Effektivität<br />

miteinander zu verknüpfen. Lean Six Sigma (LSS) ist eine Methodologie,<br />

dies zu tun.<br />

LSS setzt sich aus den Effizienzmethoden des Lean Processing<br />

und der qualitätsorientierten Prozessoptimierung von Six Sigma<br />

zusammen. Diese Verbindung ist noch relativ jung, obwohl beide<br />

Konzepte bereits seit den 1980ern angewandt werden. Die Ausbildung<br />

zum LSS-Experten erfolgt ähnlich wie in den Kampfkünsten<br />

in mehreren Stufen, vom Yellow Belt über den Green Belt bis<br />

zum Black Belt. Jedes LSS-Projekt sollte von einem Black Belt geleitet<br />

werden. Nach Bedarf wird dieser von Green und Yellow<br />

Belt(s) unterstützt. Als Richtwert <strong>für</strong> grössere Unternehmen gilt:<br />

1 –3% der Belegschaft sind Black Belts, und diese sollen jeweils<br />

pro Jahr Einsparungen in der Höhe von CHF 500 000 erzielen.<br />

Lean eliminiert nicht-wertsteigernde Aktivitäten<br />

Die Kernaussage von Lean Processing lautet, dass alle Aktivitäten<br />

eliminiert werden sollen, welche nicht wertsteigernd <strong>für</strong> den Kunden<br />

sind. Die häufigsten dieser «wert»-losen Aktivitäten sind<br />

unnötige Bewegungen, Transporte und Wartezeiten, Fehler und<br />

deren Nachbearbeitungen sowie Überproduktion. Der Lean-<br />

Aspekt von LSS ermöglicht, Prozesse schneller, schlanker und<br />

effizienter zu machen. Damit können nicht nur Kosten eingespart,<br />

sondern gleichzeitig die Komplexität der Prozesslandschaft<br />

deutlich reduziert werden.<br />

Six Sigma stellt das Prozessergebnis und den Kunden<br />

ins Zentrum<br />

Six Sigma fokussiert darauf, dass das Ergebnis eines Prozesses<br />

möglichst konstant und präzise den Bedürfnissen der Kunden, der<br />

«Voice of the Customer» (VoC) entspricht. Das statistische Sym-<br />

DIENSTLEISTUNG<br />

EIN ERFAHRENER PROJEKTLEITER DER LEAN-SIX-SIGMA-METHODOLOGIE SOLL seiner Firma jährlich<br />

Verbesserungen in der Höhe von CHF 500 000 einbringen – da<strong>für</strong> trägt er den schwarzen Gürtel. Doch was<br />

ist Lean Six Sigma, wie wird es angewendet und wie kann es helfen, nachhaltig Erfolge zu erzielen?<br />

bol Sigma beschreibt die Standardabweichung eines Prozessergebnisses.<br />

Ziel von Six Sigma ist es, ein Prozessniveau von 6<br />

Sigma zu erreichen, das heisst, dass in einer Million durchlaufener<br />

Prozesse lediglich 3,4 Fehler vorkommen dürfen. Für Six Sigma<br />

ist also nicht der Durchschnitt von Bedeutung, als vielmehr die<br />

Streuung der Prozessergebnisse. Für Kunden zählt nicht der<br />

Durchschnitt. Bekommt beispielsweise ein Kunde eines Online-<br />

Versands seine bestellte Ware bereits nach zwei, ein anderer dagegen<br />

erst nach 14 Tagen, dann müssen beide durchschnittlich<br />

acht Tage warten – durchaus akzeptabel könnte man meinen.<br />

Tatsächlich hat der Online-Versand jedoch einen zufriedenen und<br />

einen unzufriedenen Kunden. Dieser wird vielleicht als Reaktion<br />

auf die lange Wartezeit nie wieder etwas bei ihm bestellen.<br />

Prozesse werden mit dem DMAIC-Zyklus verbessert<br />

DMAIC steht als Abkürzung <strong>für</strong> die fünf Projektmanagement-<br />

Phasen von Six Sigma: Define, Measure, Analyse, Improve und<br />

Control. Das Problem wird definiert, die aktuelle Leistung ge messen<br />

und analysiert, ein Optimierungsvorschlag erarbeitet und<br />

schliesslich implementiert. Um die nachhaltige Verbesserung<br />

sicherzustellen, werden ausgewählte Kennzahlen fortlaufend<br />

kontrolliert und der Prozess im Falle von Abweichungen nach<br />

vorgeschriebenem Muster verbessert.<br />

Change Management ist Voraussetzung <strong>für</strong><br />

jeden Projekterfolg<br />

Ohne die volle Unterstützung seitens des Managements als auch<br />

der allgemeinen Belegschaft, werden die meisten Veränderungsvorschläge<br />

scheitern. Lean Six Sigma ist darin keine Ausnahme,<br />

und die Best Practice bei LSS-Projekten umfasst aus diesem<br />

Grund Change Management als unerlässliche dritte Komponente.<br />

Häufig scheitern Projekte, weil Change Management nur als Alibi-<br />

Begleitprozess in den Projektplan mit aufgenommen wird – das<br />

darf nicht sein.

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