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Untitled - Ott Verlag

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12 | SIMMENTAL UND DIEMTIGTAL<br />

Wer garantiert staufrei im Zug sitzt, hat gerade hier beim Durchfahren der Gemeinde Oberwil<br />

den besseren Überblick. Er stellt fest, dass ob dem Einschnitt der Simme Land vorhanden ist,<br />

das sich häufig bestens für die landwirtschaftliche Nutzung eignet. Im Simmental wurde denn<br />

auch schon vor etlichen hundert Jahren mit beachtlichem Erfolg Landwirtschaft betrieben.<br />

Nichts beweist dies derart deutlich, wie die ungewöhnlich grosse Zahl prächtiger, alter Bauernhäuser.<br />

Der Verkauf von Butter und Käse sowie der Handel mit Tieren brachte Wohlstand in<br />

manches Haus. Rindvieh aus dem Simmental wurde über den Rawil- und Simplonpass nach<br />

«Lamparten» − in die Lombardei − getrieben. Noch mehr Tiere verliessen das Tal in nördlicher<br />

Richtung. So lange die Original-Vierbeiner-Pferdestärken die einzigen vorhandenen Antriebsmotoren<br />

für Personen- und Gütertransporte waren, bildete zudem die Aufzucht und der Verkauf<br />

von Pferden im Simmental eine überaus einträgliche Tätigkeit.<br />

Ferien im Simmental<br />

Möchte man als Simmentaler schauen, wie sich der Fremdenverkehr nicht entwickeln sollte,<br />

braucht man nicht weit weg zu fahren. Die masslose Chaletbauerei im benachbarten Saanenland<br />

ist ebenso fragwürdig wie manches, was gleich jenseits der Walliser Kantonsgrenze an der<br />

Südseite des Rawilpass entstanden ist. Im Simmental ist die Zahl der ansässigen Bevölkerung<br />

noch nicht mehrfach kleiner als die Bettenzahl in Hotels und Ferienwohnungen. Wer hier Ferientage<br />

verbringt, wechselt nicht von seiner Wohnstadt in eine Tourismusstadt, die brutal in die<br />

Landschaft «hineingeklotzt» worden ist.<br />

Das Tal und seine Dörfer bieten noch den gesuchten echten Kontrast zum Alltag. Grossflächige<br />

Geländeplanierungen für Skipisten sind hier nirgends zu finden. Ebenso unbekannt sind kilometerlange,<br />

breit in die Wälder hinein geschlagene Pisten-Rodungen. Unterkunft findet man in<br />

Ferienwohnungen im ganzen Tal. Hotels gibt es vom einfachen Gasthof bis zum Fünfsternhaus<br />

«Lenkerhof» an der Lenk, aber auch «Schlafen im Stroh» wird angeboten.<br />

Millionenbeträge sind in den letzten Jahren im Simmen- und Diemtigtal in Beschneiungsanlagen<br />

investiert worden. Aber der gute alte Wettermacher Petrus redet in den Wintermonaten<br />

trotzdem immer noch ein Wörtchen mit. Liefert er flotte Schneemengen, so können sich auch<br />

all jene Wintergäste aktiv betätigen, die aufs Skifahren verzichten. Langläufer und Winterwanderer<br />

können 18 Kilometer zurücklegen, wenn sie ab Zweisimmen über St. Stephan und Lenk<br />

bis zu den Simmenfällen am Fusse des Wildstrubels unterwegs sind. Die Winterwanderwege<br />

im Gebiet Betelberg-Leiterli über der Lenk sind ganz grosse Klasse. In einer schneesicheren<br />

Höhenlage von leicht über oder unter 2000 Metern gewähren die mit Pistenfahrzeugen präparierten<br />

Wege weite Ausblicke in die umliegende Landschaft der Vor- und Hochalpen.<br />

Auch Zweisimmen hat im Winterangebot einen Trumpf, der weitherum einzigartig ist: das<br />

Langlaufzentrum Sparenmoos. Vom Ausgangspunkt auf 1600 Meter steigen seine Loipen bis<br />

auf 1800 Meter an, eingebettet in die dazu ideal geeignete, sanft geformte Alpweidelandschaft<br />

an der Südostseite des Hundsrüggs. Man gleitet zwischen Baumgruppen hindurch, unmittelbar<br />

danach wandert der Blick weithin über die Berge und Täler des westlichen Berner<br />

Oberlandes.

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