KULMBACHER NOTIZEN - Fachschule für Lebensmitteltechnik
KULMBACHER NOTIZEN - Fachschule für Lebensmitteltechnik
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<strong>KULMBACHER</strong> <strong>NOTIZEN</strong><br />
Freundeskreise der Staatl. <strong>Fachschule</strong> <strong>für</strong> <strong>Lebensmitteltechnik</strong><br />
Fleischereitechnik & Lebensmittelverarbeitungstechnik Kulmbach e.V.<br />
Schule aktuell<br />
<strong>Fachschule</strong> <strong>für</strong> <strong>Lebensmitteltechnik</strong> auf der ANUGA FooTec 96<br />
Die Entwicklung der wirtschaftlichen<br />
Großwetterlage wirft seine<br />
Schatten auch auf die Technikerausbildung.<br />
Die Zahl der Interessenten<br />
ist im Schuljahr 96 weiterzurückgegangen<br />
und hat sich <strong>für</strong><br />
die laufenden Kurse bei etwa 80<br />
Anmeldungen eingependelt. Ein<br />
weiterer Rückgang <strong>für</strong> 97 zeichnet<br />
sich ab. Zum einen kann man<br />
sicher die zurückgenommenen<br />
Fördermöglichkeiten der öffentlichen<br />
Haushalte (Meister Bafög,<br />
REHA-Maßnahmen) da<strong>für</strong> verantwortlich<br />
machen. Ich sehe<br />
jedoch auch die zunehmend<br />
schwierige Arbeitsmarklage als<br />
Hürde. Die Entscheidung einen<br />
Arbeitsplatz aufzugeben und <strong>für</strong><br />
zwei Jahre die Schulbank zu<br />
drücken fällt vielen potentiellen<br />
Interessenten schwer.<br />
Die Abschlußklassen des 96er<br />
Jahrgangs FT21 und VT6 haben<br />
insgesamt doch gute Vermittlungschancen<br />
auf dem Arbeitsmarkt.<br />
Im Bereich Fleischtechnik<br />
werden mehr Techniker nachgefragt<br />
als die Abgangskurse hergeben.<br />
Der Lebensmittelverarbeitungstechniker<br />
findet nicht ganz<br />
so reibungslos sein neues Betätigungfeld,<br />
sollte jedoch bei entsprechend<br />
flexibler Einstellung<br />
einen guten „Job“ finden können.<br />
Neben diesen Arbeitsmarkt<br />
bezogenen Effekten muß man<br />
auch sehen, daß die Zahl der<br />
Ausbildungsstandorte in den<br />
letzten Jahren stark erweitert<br />
Heft 27, Jan 97<br />
Die Technikerausbildung muß<br />
sich den ständig wechselnden<br />
Anforderungen des Marktes<br />
stellen. Auf einem eigenen<br />
Stand stellte die Staatl. Fach-<br />
schule <strong>für</strong> <strong>Lebensmitteltechnik</strong><br />
ihre moderne Ausbildungskonzeption<br />
vor. Beide Fachbereiche,<br />
die Fleischerei-<br />
sowie die Lebensmittelverarbeitungstechnik<br />
fanden bei<br />
vielen Besuchern ein breites<br />
Echo. In Gesprächen mit<br />
Firmenvertretern, Interesseten<br />
und auch im Beruf stehenden<br />
Technikern wurde die Nowendigkeit<br />
einer fundierten, an der<br />
Praxis orientierten Ausbildung<br />
hervorgehoben. Auf dem<br />
Stand konnte sowohl die<br />
kompetente personelle Basis<br />
als auch die umfassende,<br />
moderne Ausstattung vorgestellt<br />
werden.<br />
wurde. Fleischtechnikerausbildung<br />
wird neben Kulmbach und<br />
Berlin auch in Neumünster, Kaiserslautern<br />
und Seesen betrieben.<br />
Die Lebensmittelverarbeitungstechnik<br />
wird (zum Teil mit<br />
geringfügig anderen Schwerpunkten)<br />
auch an den Standorten<br />
Heilbronn, Solingen Butzbach<br />
(Hessen), Kaiserslautern und<br />
Dipplodiswalde angeboten.<br />
Auch die Schwäche der beruf-<br />
Iichen Erstausbildung in unseren<br />
Branchen schlägt sich natürlich in<br />
der Nachfrage unseres Weiterbildungsangebotes<br />
nieder. In den<br />
Jahren nach der Wiedervereinigung<br />
sind die Zahlen neuer Ausbildungsverhältnisse<br />
drastisch zurückgegangen.<br />
Zur Zeit werden
wieder mehr Ausbildungsverhältnisse<br />
in den Iebensmittelverarbeitenden<br />
Berufen abgeschlossen.<br />
Die Sorge um den beruflichen<br />
Nachwuchs ist aber immer noch<br />
in den Gesprächen spürbar.<br />
Als Vorteil des Standortes<br />
Kulmbach sind zum einen die<br />
historisch gewachsenen Bindungen<br />
an die Bundesanstalt <strong>für</strong><br />
Fleischforschung zu sehen. Zum<br />
anderen kann die technische<br />
Ausstattung jeden Vergleich, auch<br />
mit Universitäten, standhalten und<br />
auf der personellen Haben-Seite<br />
steht die abgestimmte Zusammensetzung<br />
aus Lehrpersonal<br />
und Ingenieuren der Lebensmit-<br />
teltechnologie und BAFF-<br />
Dozenten.<br />
Bis heute sind aus der schwieriger<br />
werdenden Situation in der<br />
beruflichen Erstausbildung und<br />
Weiterbildung noch keine wesentlichen<br />
Konsequenzen <strong>für</strong> den<br />
Schulbetrieb erwachsen. Das fordert<br />
von Schulleitung und Kollegium<br />
das Bemühen, durch verstärkte<br />
Offentlichkeitsarbeit und<br />
Imagepflege diesem Trend entgegenzuarbeiten.<br />
Abschlußklassen<br />
Die Zahl der Kulmbacher Fleischereitechniker<br />
erreicht mit den<br />
Absolventen des 21. Kurses<br />
heuer die Zahl 551, bei den<br />
Lebensmittelverarbeitungstechnikern<br />
wurde mit dem 6. Kurs der<br />
144.Techniker entlassen.<br />
Vier Techniker erreichten mit<br />
der Gesamtnote “sehr gut“ hervorragende<br />
Leistungen und<br />
wurden besonders ausgezeichnet,<br />
sie erhielten aus den Händen<br />
von Landrat Erhardt Hildner einen<br />
Schulpreis überreicht und wurden<br />
mit dem Meisterpreis der Staatsregierung<br />
<strong>für</strong> herausragende<br />
Leistungen geehrt.<br />
Für den Meisterpreis der Bayerischen<br />
Staatsregierung wurden<br />
zwölf Kandidaten (30% erhalten<br />
Kulmbacher Notizen<br />
einen Geldpreis) vorgeschlagen.<br />
An der FS bringen wir durch<br />
konkrete Zusammenarbeiten mit<br />
Firmen realitätsbezogene Problemstellungen<br />
im Unterricht ein<br />
und setzen sie in Projektform um.<br />
Einige Beispiele <strong>für</strong> die bearbeite-<br />
ten Themen, die besonders große<br />
Resonanz gefunden haben:<br />
Die Fa. Schnitzer, St. Geor<br />
gen, Schwarzwald, würdigte die<br />
Arbeit “Entwicklung eines Hanf-<br />
brotes“ der Herren Edwin Richter<br />
und Jürgen Zeidler.<br />
Die Arbeiten zur “Herstellung<br />
von Rührkuchen ohne Verwen-<br />
dung von Zucker und Zuckeraus<br />
tauschstoffen“ von den Herren<br />
Ralf Herdtweck, Christian Hofmann<br />
und “Entwicklung von Müsli<br />
Rezepturen gemäß §14a Diät-<br />
Verordnung“ von Frau Alexandra<br />
Schusser und Herrn Wolfgang<br />
Scharfenstein mit der Fa. Mühle<br />
Hubmann, Minderleinsmühle,<br />
wurden mit je 1000.-DM ausge-<br />
zeichnet.<br />
Dr. Kapfer, Fa. Raps, Kulmbach,<br />
zeichnete Alexander<br />
Schust und Christian Blaschke <strong>für</strong><br />
die Arbeit “Entwicklung eines<br />
Anlagenschemas <strong>für</strong> die Produktion<br />
streufähiger Gewürze“ aus.<br />
Verleihung des Günter<br />
Fries-Preises<br />
Die Fa. Teepak, Hamburg,<br />
vertreten durch Herrn Klaus<br />
Birkenkamp und Herrn Peter<br />
Schreiber, vergibt im Rahmen der<br />
Günter-Fries-Stiftung einen Geld-<br />
preis in Höhe von DM 6000.-.Die-<br />
ses Jahr wurde die Arbeit “Austausch<br />
von Schweinefett durch<br />
Rinderfett bei der Brühwursherstellung“,<br />
Autoren: Norbert<br />
Lindner, Harald Hopfengärtner,<br />
Bernd Pfeiffer, ausgezeichnet.<br />
Darüber hinaus wurden im<br />
Laufe des Schuljahres 1995/96<br />
auch folgende Projektarbeiten in<br />
Zusammenarbeit mit Betrieben<br />
des Landkreises und des gesam-<br />
Fleischtechnik Verarbeitungstechnik<br />
3000.- Michael Kuch Jörg Groth<br />
herausragende Leistung Markus Geier Ralf Herdtweck<br />
2000.- Klaus Kaltschmitt Volker Steinen<br />
besondere Leistung Klaus Vogt Gerhard Hecht<br />
1000. Norbert Lindner Alexandra Schusser<br />
besondere Leistung Manfred Weis Christian Hofmann<br />
-2-<br />
ten Bundesgebietes durchgeführt:<br />
Für die Arbeit “Herstellung<br />
eifreier Rührkuchen“ von Frau<br />
Thekla Öster, Herrn Volker Steinert<br />
und <strong>für</strong> die Arbeit “Einfluß<br />
von Lecithin auf die Qualität von<br />
Leberwurst“ erhielten die Herren<br />
Klaus Vogt, Jörg Hermann und<br />
Hermann Ettl von der Fa. Lucas<br />
Mayer, Hamburg, eine Anerkennung.<br />
Überblick zu den Projekten<br />
Uberprüfung der Einsatzmöglichkeit<br />
einer kontinuierlichen pH-<br />
Wert-Messung bei der Rohwurstreifung,<br />
Fa. Neukum, (Peter Berg,<br />
Peter Schmid und Manfred Weis).<br />
Für die erfolgreiche Durchführung<br />
der Arbeit erhält die <strong>Fachschule</strong><br />
eine Meßeinrichtung <strong>für</strong> die kontinuierliche<br />
pH-Wertmessung in<br />
Form einer Spende von der Fa.<br />
Neukum.<br />
• Austausch von Schweinefett<br />
durch Rinderfett bei der Brühwurstherstellung<br />
(Harald Hopfengärtner,<br />
Bernd Pfeiffer, Norbert<br />
Lindner).<br />
• Der Einsatz von gecoateten<br />
Salzen <strong>für</strong> die Strukturbildung von<br />
Alginaten (Klaus Kaltschmitt, Michael<br />
Kuch, Ronald Stiegler).<br />
• Gewinnung von Limonen aus<br />
Orangenöl, Fa. Silesia (Dirk Kimpel,<br />
Andreas Höllmann).<br />
• Verbesserung der Rieselfähigkeit<br />
von Instant-Getränkepulver,<br />
Fa. Veelmann (Ruth König).<br />
• Eignung verschiedener Fette<br />
und deren Mischungen als Verkapselungsmaterial,<br />
Fa. Raps<br />
(Matthias Pelkner, Alexander<br />
Kölblin).<br />
• Schnellverfahren zur Unterscheidung<br />
von Sommer- und<br />
Wintergerste, Fa. Meußdoertfer<br />
(Uwe Keunecke).<br />
• Ermittlung und Optimierung<br />
des Dampfverbrauchs in einer<br />
Brauerei, Reichelbräu (Gerhard<br />
Hecht, Peter Jakob).<br />
• Optimierung des Nährmediums<br />
zur großtechnischen Fermentation<br />
von Staph. Carnosus,<br />
Fa. Gewürzmüller (Jörg Groth).<br />
Hofmann
Kulmbacher Notizen<br />
Projektarbeiten der Verarbeitungstechnik<br />
Entwicklung von Müslirezepturen<br />
gemäß § 14a<br />
Diätverordnung<br />
Bearbeitung: Alexandra Schusser,<br />
Wolfgang Scharfenstein<br />
Betreuer: Dr.-lng. Friedrich Kögel<br />
Partner: Mühle Hubmann, Minderleinsmühle<br />
Die Aufgabenstellung dieses<br />
Projektes bestand darin, Rezepturen<br />
<strong>für</strong> Müslizubereitungen zu entwickeln,<br />
die als Mahlzeitenersatz<br />
im Sinne des § 14a Diät-VO<br />
dienen können. Es sollten dabei<br />
sieben unterschiedliche Geschmacksrichtungenausgearbeitet<br />
werden, da der Hersteller eine<br />
Art Wochenration anbieten wollte.<br />
Ausgehend von einer Basisrezeptur<br />
wurde zunächst der Flocken-<br />
und Flakeanteil sensorisch<br />
optimiert. Der notwendige Gehalt<br />
an essentiellen Fettsäuren wurde<br />
durch den Zusatz von Sojaflocken<br />
erreicht, nachdem Versuche mit<br />
Safloröl infolge oxidativer Instabilität<br />
fehlgeschlagen waren. Danach<br />
wurden die Zusätze von Proteinpräparaten,<br />
Verdickungsmitteln,<br />
Zuckern und Zuckeraustauschstoffen,<br />
Genußsäuren, Trockenfrüchten<br />
und Aromen optimiert.<br />
Abschließend führten wir Lagerversuche<br />
durch, um die ausreichende<br />
Stabilität der Fette und<br />
Vitamine sicherzustellen.<br />
Anreicherung von Lebensmitteln<br />
mit mehrfach ungesättigten<br />
Ώ-3-Fettsäuren<br />
Bearbeitung: Axel Schmauss,<br />
Hubert Stannecker<br />
Betreuer: Dr. Friedrich Kögel<br />
Partner: Hoffmann-La-Roche,<br />
Grenzach-Wyhlen<br />
Der Zusatz von Ώ 3 Fettsäuren<br />
(ROPUFA) zu Lebensmitteln stellt<br />
eine sinnvolle Möglichkeit der<br />
Nahrungsergänzung dar. Da es<br />
sich hierbei um gereinigte Seefischöle<br />
handelt, stellt sich das<br />
Problem des starken Eigengeschmacks<br />
und der leichten Ranziditätsanfälligkeit<br />
dieses Additivs.<br />
In dieser Arbeit sollten deshalb in<br />
einigen Lebensmitteln sensorisch<br />
akzeptable Grenzkonzentrationen<br />
ermittelt und entsprechende<br />
Lagerversuche durchgeführt<br />
werden.<br />
In Tests mit Vollkornkeksen<br />
und Salatdressings zeigte sich<br />
zunächst, daß ernährungsphysio-<br />
logisch sinnvolle Zusätze an<br />
ROPUFA in frisch hergestellten<br />
Produkten von dem Verkoster-<br />
Panel nicht herausgeschmeckt<br />
wurden. Allerdings nahmen die<br />
Zubereitungen bereits nach<br />
kurzer Lagerdauer einen intensiv<br />
ranzigen Geschmack an. Demgegenüber<br />
konnten bei Zaziki und<br />
bei Nougatcreme bis zu 15 %<br />
ROPUFA zugefügt werden, ohne<br />
daß es im Verlauf einer 6wöchigen<br />
Lagerung zu nachteiligen<br />
Veränderungen gekommen<br />
wäre.<br />
Versuche zur Emulsionsstabilisierung<br />
eines Softeismixes<br />
auf Milch- und<br />
Pflanzenfettbasis<br />
Bearbeitung: Jürgen Kretschmer<br />
Betreuer: Dr. Friedrich Kögel<br />
Partner: Fa. Lumen, Kulmbach<br />
In einer Vorgängerarbeit (Hr.<br />
Hähnlein) wurde eine Softeisrezeptur<br />
auf Pflanzenfettbasis<br />
erarbeitet. Lagerversuche zeigten<br />
jedoch, daß sich das sterilisierte<br />
Produkt nach einiger Zeit entmischte.<br />
Aus diesem Grund<br />
wurden Versuche mit diversen<br />
Emulgatoren und Verdickungsmitteln<br />
durchgeführt. Leider konnte<br />
jedoch bei keiner Rezeptur die<br />
erforderliche Emulsionsstabilität<br />
festgestellt werden.<br />
Erstellung eines Anlagen-<br />
schemas <strong>für</strong> die Produktion<br />
streufähiger Gewürze<br />
Bearbeitung: Christian Blaschke,<br />
Alexander Schust<br />
Betreuer: Thomas Birus<br />
Partner: Raps & Co, Kulmbach<br />
Bei der Fa. Raps sind im Laufe<br />
der letzten Jahre von Studenten<br />
der <strong>Fachschule</strong> bereits einige viel-<br />
versprechende Arbeiten durchge-<br />
führt worden. Dies zeigt bereits,<br />
dass in der <strong>Fachschule</strong> und im<br />
Unternehmen Raps nicht nur von<br />
der praktischen Ausbildung geredet,<br />
sondern diese auch in die Tat<br />
umgesetzt wird.<br />
-3-<br />
Christian Blaschke und Alexander<br />
Schust waren mit der<br />
komplexen Aufgabe betraut, das<br />
Anlagenschema <strong>für</strong> die Produktion<br />
streufähiger Gewürze komplett<br />
zu überarbeiten und auf den neuesten<br />
Stand zu bringen. Diese<br />
Pläne stellen die Grundlage <strong>für</strong><br />
Optimierungen der bestehenden<br />
Anlage, Erweiterungen und Neuplanungen<br />
dar. Für einen Betrieb<br />
sind exakte und aktuelle Pläne<br />
von größter Wichtigkeit. Das<br />
Projekt erforderte ein hohes Maß<br />
an technischem Verständnis,<br />
Einsatzbereitschaft auch zu flexiblen<br />
Arbeitszeiten und tiefgehendeComputerprogrammkenntnisse.<br />
Zuerst wurden die einzelnen<br />
Abteilungen durchgegangen und<br />
mit den vorhandenen Plänen<br />
verglichen. Abweichungen wurden<br />
registriert, technische Daten in<br />
Listen eingetragen. Anschließend<br />
erstellten die beiden mit Hilfe des<br />
Programms AutoCAD LT die<br />
neuen Pläne. Die Betreuung im<br />
Betrieb durch Herrn Dr. Kurt<br />
Höfelmann und Mario Ott war<br />
erstklassig. Bereits während der<br />
außerordentlich zeitintensiven<br />
Ausarbeitung wurden die gewonnenen<br />
Erkenntnisse <strong>für</strong> technische<br />
Erweiterungen der Produktion<br />
benötigt.<br />
Dies war Grund genug <strong>für</strong> die<br />
Fa. Raps die ungewöhnlich guten<br />
Ergebnisse auszuzeichnen.<br />
Herstellung von Rührkuchen<br />
ohne Zusatz von Zucker und<br />
Zuckeraustauschstoffen<br />
Bearbeitung: Ralf Herdtweck,<br />
Christian Hofmann<br />
Betreuer: Dr. Friedrich Kögel<br />
Partner: Mühle Hubmann, Minderleinsmühle<br />
In diesem Projekt mussten zunächst<br />
die backtechnischen Auswirkungen<br />
des Zuckers durch<br />
geeignete Ersatzstoffe ausgeglichen<br />
werden. Hierzu testeten wir<br />
Inulin, Oligofruktose und Polydextrose<br />
in Kombination mit<br />
Weizenfaser, Apfelfaser und<br />
Emulgatoren. Als optimal hinsichtlich<br />
Volumen, Krumen- und<br />
Krustenbeschaffenheit und<br />
Frischhaltung stellte sich der Ein-<br />
satz von Oligofruktose, Weizenfaser<br />
und Lecimulthin 150 (Lucas
Meyer, Hamburg) heraus. Die opti<br />
male Süße wurde durch Zusatz<br />
steigender Mengen an Aspartam,<br />
Acesulfam K, einer Saccharin/<br />
Cyclamat-Mischung und Neohesperidin<br />
DC sensorisch ermittelt.<br />
Dabei fand Acesulfam K bei<br />
den Verkostern den meisten<br />
Anklang.<br />
Optimierung des Nährmediums<br />
zur großtechnischen<br />
Fermentation von Staphylococcus<br />
carnosus<br />
Bearbeitung: Jörg Groth,<br />
Betreuer: Th. Birus,<br />
Partner: Gewürzmüller, Stuttgart<br />
Staphylococcus carnosus wird<br />
als Starterkultur <strong>für</strong> Rohwurst und<br />
Schinken eingesetzt. Die Fa.<br />
Gewürzmüller wollte nun wissen,<br />
welche Verbesserungen möglich<br />
sind, ohne längere Fermentationszeiten<br />
in Kauf nehmen zu<br />
müssen.<br />
Das Ziel bestand darin, das<br />
bisher verwendete Nährmedium<br />
im Hinblick auf Kostensenkung zu<br />
optimieren. Es galt zu untersuchen,<br />
inwieweit die bisher eingesetzten<br />
Eiweißkomponenten<br />
durch günstigeres Gelatinehydrolysat<br />
ersetzt werden können.<br />
Zunächst mußte die in der Produktion<br />
angewandte Mediumkonzentration<br />
an den Labormaßstab<br />
angepaßt werden (down-scaling).<br />
Das ergab eine verkürzte Produktionszeit.<br />
Jedoch mußte die<br />
Versuchsdauer lang genug sein,<br />
um ausreichend Zeit <strong>für</strong> die<br />
sofortige Probenverwertung zu<br />
haben. Pro Stunde wurde eine<br />
Probe gezogen, die den Wachs-<br />
tumsverlauf deutlich widerspie-<br />
gelte.<br />
Um aus Laborversuchen repräsentative<br />
Ergebnisse zu erhalten,<br />
ist der Zustand der Zellkulturen<br />
zum Beimpfungszeitpunkt ein<br />
wichtiger Faktor. Die Vorzucht<br />
erfolgte nach den gleichen Bedingungen<br />
wie bei der Produktion.<br />
Damit hatten die Mikroorganismen<br />
zum Beimpfungszeitpunkt<br />
den identischen Entwicklungszustand.<br />
Durchgeführt wurden die<br />
Versuche in einem Bioreaktor mit<br />
150 l Inhalt.<br />
Nach Auswertung der Versuche<br />
wurde klar, daß eine vollständige<br />
Ersetzung der bisherigen<br />
Kulmbacher Notizen<br />
Eiweißbestandteile nicht in Frage<br />
kam. Gleichwohl war es möglich,<br />
einen Teilersatz ohne Ausbeuteverlust<br />
vorzunehmen. Die gewonnenen<br />
Erkenntnisse sind von der<br />
Fa. Gewürzmüller direkt übernommen<br />
worden.<br />
Produktentwicklung<br />
Lupinenbrot<br />
Bearbeitung: Silvia Zettel<br />
Betreuer: Dr. Siegfried Günther<br />
Partner: Schnitzer, St. Georgen<br />
Lupinen gehören wie z.B. Bohnen<br />
oder Erbsen zur Familie der<br />
Hülsenfrüchte. Der Samen hat<br />
einen hohen Ballaststoffgehalt<br />
und ist damit <strong>für</strong> ein gutes Wasserbindevermögen<br />
sowie <strong>für</strong> eine<br />
lange Frischhaltung verantwortlich.<br />
Sein Reichtum an Eiweiß ist<br />
ebenfalls als hochwertig zu bezeichnen<br />
und garantiert einen<br />
guten Biß.<br />
Durch Rösten der Samen wird<br />
das Vermahlen der sonst zähen<br />
Schale erleichtert und gleichzeitig<br />
ein nussiges Aroma entwickelt.<br />
Dieses harmoniert in Brot besonders<br />
mit Roggen-Sauerteig; deshalb<br />
ist Lupinenbrot auch <strong>für</strong> Wiezenallergiker<br />
geeignet. Das Brotgewürz<br />
Anis rundet das Vollwertbrot<br />
ab.<br />
Die Markteinführung ist erfolgt.<br />
Produktentwicklung<br />
Hanfbrot<br />
Bearbeitung: Jürgen Zeidler,<br />
Edwin Richter<br />
Betreuer: Dr. Siegfried Günther<br />
Partner: Schnitzer, St. Georgen<br />
Hanf zählt zu den ältesten Kul-<br />
turpflanzen der Erde. Da er als<br />
Droge mißbraucht werden kann,<br />
war sein Anbau bis vor kurzem<br />
verboten. Heute entdeckt man die<br />
positiven Eigenschaften wieder<br />
und setzt THC-freien Hanf zur<br />
Herstellung von Papier, Stoff,<br />
Bau- und Verpackungsmaschinen<br />
sowie in Lebensmitteln ein. Für<br />
letztere machen den Hanf seine<br />
guten ernährungsphysiologischen<br />
Inhaltsstoffe interessant: hoher<br />
Eiweißgehalt, viele ungesättigte<br />
Fettsäuren und hoher Ballaststoffgehalt.<br />
Rösten von Hanf erzeugt ein<br />
angenehmes nußartiges Aroma,<br />
-4-<br />
das in Verbindung mit Fermentbrot<br />
am besten zur Geltung<br />
kommt. In Backwaren eignet sich<br />
gemahlener Hanf nicht, da zerkleinerter<br />
Hanf beim Backen sein<br />
Aroma verliert. Andererseits stört<br />
bei Verwendung ganzer Samen<br />
ein unangenehmes Knacken beim<br />
Beißen. Deshalb wurde ein Verfahren<br />
entwickelt, in dem der<br />
Hanf geschält und die Schalen<br />
nach feinem Vermahlen dem Brot<br />
zugeführt werden.<br />
Das Brot wird auf der Biofach’97<br />
in Frankfurt präsentiert<br />
werden.<br />
Herstellung eifreier Rührkuchen<br />
durch Substitution mit<br />
Sojaprodukten<br />
Bearbeitung: Thekla Öster, Volker<br />
Steinert<br />
Betreuer: Dr. Siegfried Günther<br />
Partner: Lucas Meyer, Hamburg<br />
Die guten Eigenschaften von<br />
Sojaisolaten in Bezug auf Kruste,<br />
Krume sowie Mundgefühl und Ge-<br />
schmack wurden auf einen<br />
“eifreien Rührkuchen“ übertragen.<br />
Als Emulgator <strong>für</strong> Feine Backwaren<br />
ist besonders entöltes, enzymatisch<br />
hydrolysiertes Sojalecithin<br />
geeignet.<br />
Das Problem des Abbackens<br />
konnte identifiziert und minimiert<br />
werden: Beim Ubergang von der<br />
Teig- in die Gebäckphase muß<br />
die Wasserbindung vom Protein<br />
auf die Stärke übergehen, d.h.<br />
Koagulationstemperatur des Eiweißes<br />
und Verkleisterungstemperatur<br />
der Stärke dürfen nicht zu<br />
weit differieren. Die Aufschlag-<br />
und Emulgierfähigkeit des Eiweißes<br />
sollte sehr hoch sein. Diese<br />
Vorgaben wurden mit hydrolysierten<br />
Sojaisolaten nahezu erreicht,<br />
könnten aber durch gezielte<br />
Modifizierung des Sojaeiweißes<br />
noch verbessert werden. Durch<br />
Verwendung des emulgierenden<br />
und stabilisierenden vollfetten<br />
Sojamehls NURUPAN kann eine<br />
weitere Verbesserung der Produkte<br />
erreicht werden.<br />
Die Arbeit belegte zusammen<br />
mit den“ .... Rührkuchen ohne<br />
Zucker “ von Ralf Herdtweck und<br />
Christian Hofmann den 2. Platz<br />
beim Lucas Meyer Award 1996.
Gewinnung von Limonen<br />
aus Orangenöl<br />
Bearbeitung: Dirk-O. Kimpel und<br />
Andreas Höllmann<br />
Betreuer: Dr. Hartmann<br />
Partner: Silesia, Gerd Hanke KG,<br />
Neuss<br />
Ziel war, die bei einer chargen-<br />
weisen Gewinnung von Limonen<br />
aus Orangenöl gewonnenen Er-<br />
kenntnisse auf ein kontinuierliches<br />
Verfahren zu übertragen.<br />
Erste Versuch in einer Rektifikationsanlage<br />
erwiesen sich als nicht<br />
erfolgversprechend wegen der bei<br />
starkem Vakuum schwierig zu<br />
beherrschenden Verhältnisse in<br />
der Anlage. Weitere Versuche mit<br />
einem Dünnschichtverdampfer<br />
lieferten eine Reihe von Produkten,<br />
die in der Zusammensetzung<br />
mit den Produkten aus der chargenweisen<br />
Arbeitsweise vergleichbar<br />
waren. Als entscheidende<br />
Faktoren erwiesen sich der<br />
erreichbare Arbeitsdruck und<br />
davon abhängig der Durchsatz an<br />
Orangenöl bei Arbeitstemperaturen<br />
von 70 bis 90° C.<br />
Schneilverfahren zur Unterscheidung<br />
von Sommer-<br />
und Wintergerste<br />
Bearbeitung: Uwe Keunecke<br />
Betreuer: Dr. Hartmann<br />
Partner: Meussdoerffer Mälzerei,<br />
Kulmbach<br />
Von den Mälzereien wird ge-<br />
wünscht, möglichst sortenreine<br />
Gerste <strong>für</strong> die Verarbeitung zu<br />
erhalten, um Produkte mit garantierten<br />
Eigenschaften, vor allem<br />
bezüglich Extrakt- und Eiweißgehalt,<br />
herstellen zu können. Daher<br />
ist es nötig, ein Verfahren zu<br />
besitzen, daß es ermöglicht, Sommer-<br />
und Winter- gerste von einander<br />
zu unterscheiden und<br />
Mischungen zu erkennen.<br />
Zu Beginn erfolgte im Rahmen<br />
einer Literaturrecherche eine Be-<br />
standsaufnahme über lnhaltsstoffe<br />
der Gerste und ihre Nachweisverfahren.<br />
Bekannte Verfahren<br />
erschienen allesamt ungeeignet.<br />
Der HCI Test liefert <strong>für</strong> den Nachweis<br />
von zwei Wintergerstensorten<br />
ein negatives Ergebnis, weshalb<br />
er <strong>für</strong> die Aufgabenstellung<br />
ungeeignet ist. Elektrophoretische<br />
Verfahren sind als erfolgreich<br />
Kulmbacher Notizen<br />
bekannt, sie erfordern jedoch <strong>für</strong><br />
eine schnelle Unterscheidung<br />
einen zu hohen Zeitaufwand.<br />
Es wurde dann im Rahmen<br />
der Arbeit untersucht, ob sich<br />
mittels HPLC signifikante Unterschiede<br />
zwischen Proben verschiedener<br />
Sorten von Sommer-<br />
und Wintergerste feststellen<br />
lassen. Das Aminosäurespektrum<br />
ließ keine solchen Unterschiede<br />
erkennen. Im Bereich der löslichen<br />
Kohlenhydrate waren Unterschiede<br />
im Maltosegehalt feststellbar.<br />
Im Rahmen einer weiteren<br />
Arbeit soll festgestellt werden,<br />
ob diese Unterschiede signifikant<br />
sind, und wenn ja, wie ein Nachweis<br />
am günstigsten erfolgen<br />
kann.<br />
Verbesserung der Riesel<br />
fähigkeit von Instant<br />
Getränkepulver<br />
Bearbeitung: Ruth König<br />
Betreuer: Dr. Hartmann<br />
Partner: Veelmann, Faulbach<br />
Es sollte die Rieselfähigkeit<br />
eines Getränkepulvers im Hinblick<br />
auf eine neue Abfüllanlage optimiert<br />
werden.<br />
Nach Feststellung der geeigneten<br />
und zugelassenen Mittel zur<br />
Verbesserung der Rieselfähigkeit<br />
wurde deren Einfluß auf zwei<br />
exemplarische Getränkepulver<br />
festgestellt.<br />
Es wurden zwei einfache Tests<br />
zur Ermittlung der Rieselfähigkeit<br />
erarbeitet und damit der Einfluss<br />
der Rieselhilfsmittel bewertet.<br />
Diese Untersuchung erfolgte<br />
sofort nach Mischung der Rezeptur<br />
und nach Bewitterung bei<br />
erhöhter Luftfeuchte.<br />
Des weiteren wurden die untersuchten<br />
Proben bezüglich des<br />
Aussehens und des Geschmacks<br />
der fertigen Getränke sensorisch<br />
untersucht.<br />
Es zeigte sich, daß ohne eine<br />
wesentliche Veränderung des<br />
Produktes eine Verbesserung der<br />
Rieselfähigkeit nicht erreichbar<br />
war, so daß anderen Vorgehensweisen<br />
der Vorzug zu geben sein<br />
wird. Die Verwendung der Rieselhilfsmittel<br />
führte entweder zu<br />
einer Geschmacksveränderung<br />
oder zu einem stark veränderten<br />
Aussehen des fertigen Getränks.<br />
-5-<br />
Eignung verschiedener<br />
Fette und deren<br />
Mischungen als Verkapselungsmaterial<br />
Bearbeitung: Matthias Pelkner<br />
und Alexander Kölblin<br />
Betreuer: Dr. Hartmann<br />
Partner: Raps & Go, Kulmbach<br />
Ziel der Arbeit war, die Eignung<br />
verschiedener Fette als<br />
Verkapselungsmaterial <strong>für</strong> Salze<br />
zu bestimmen.<br />
Es sollten vor allem Mischungen<br />
bekannter Fette untersucht<br />
werden, da sich das Verhalten der<br />
Mischungen nur zum Teil aus der<br />
Kenntnis der Einzelkomponenten<br />
ableiten läßt.<br />
Die Schulanlage wurde den<br />
Anforderungen entsprechend umgerüstet.<br />
Von den Fettmischungen<br />
wurden die Schmelzpunkte<br />
bestimmt, sowie von den damit<br />
hergestellten verkapselten Salzen<br />
die Qualität der erreichten Ummantelung.<br />
Es zeigte sich, daß<br />
die verschiedenen Mischungen<br />
wie erwartet zu unterschiedlichen<br />
Ergebnissen führten. Für quantitativ<br />
abgesicherte Aussagen müßten<br />
<strong>für</strong> die interessantesten Mi-<br />
schungen weitere Versuchsreihen<br />
durchgeführt werden.<br />
Chaos Ist überall<br />
Jedes System, das besagt ein<br />
physikalisches Prinzip, sei es ein<br />
Kleiderschrank, die Schule oder<br />
das Universum, strebt unaufhör-<br />
lich einem Zustand höchster Unordnung<br />
zu. Physiker sagen dazu<br />
Entropie, meinen aber das gleiche.<br />
Dieser Prozeß ist zwar lokal<br />
unter Kontrolle zu bringen - durch<br />
Aufräumen und Ordnen - doch<br />
dazu ist eine imense Energie notwendig.<br />
Energie. die einem be-<br />
nachbarten System entnommen<br />
werden muß. Dabei schafft man<br />
dort wiederum noch mehr Unordnung.<br />
Jede Ordnung ist also reine<br />
Augenwischerei, denn um sie zu<br />
erreichen muß die Unordnung im<br />
Universum zwangsläufig zunehmen.
Die Fessmann Anlage<br />
Die Fa. Fessmann stellt der<br />
Fachrichtung Fleischereitecnik<br />
eine neue DP11-Kombianlage<br />
zum Räuchern, Kochen und<br />
Klimatisieren zur Verfügung.<br />
Die Ubergabe erfolgte in Verbindung<br />
mit einem zweitägigen<br />
Fachseminar zur Schulung der<br />
angehenden Techniker<br />
Zu allererst der Dank an die<br />
Fa. Fessmann, die uns in beispielloser<br />
Weise unterstützt hat.<br />
Wie problemlos dieses Projekt<br />
über die Bühne gegangen ist,<br />
kann man z.B. an der kurzen<br />
Zeitspanne von nur drei Monaten<br />
bei der Umsetzung beschreiben.<br />
Daß eine solche Investition, die<br />
bei 180 000.- DM liegt, von einem<br />
Unternehmen in der heutigen<br />
schwierigen Wirtschaftslage im<br />
Bemühen um den berufIichen<br />
Nachwuchs so bereitwillig zur<br />
Verfügung gestellt wird, ist keine<br />
Selbstverständlichkeit. Wir können<br />
uns bei der Geschäftsleitung<br />
der Fa. Fessmann nur <strong>für</strong> dieses<br />
Entgegenkommen bedanken und<br />
versprechen, einen entsprechend<br />
qualifizierten Nachwuchs auszubilden.<br />
Nun ist es so, daß wir bereits<br />
1989 mit der damals modernsten<br />
Fessmann-Anlage ausgestattet<br />
wurden. An der relativ kurzen<br />
Zeitspanne, bis zum erneuten<br />
Ausstattungsprojekt 1996, läßt<br />
sich die schnelle Entwicklung in<br />
der AnIagentechnik erkennen. Die<br />
Steuerung der Anlage ist in der<br />
Ausbildungskonzeption <strong>für</strong> die<br />
Herr Landrat Klaus<br />
Peter Söllner übernimmt<br />
die Anlage<br />
aus den Händen<br />
von Herrn Walter<br />
Klemm (links),<br />
Leiter Marketing der<br />
Wilhelm Fessmann<br />
GmbH & Co, im<br />
Kreise der Studenten,<br />
Schulleiter<br />
Hans Werner<br />
Hofmann, Fachbereichsleiter<br />
Fleisch<br />
Herr Thomas Eberle<br />
und der Vorsitzende<br />
des Freundeskreises<br />
Herr Dr. Herman<br />
Hecht.<br />
Kulmbacher Notizen<br />
Anforderungen im 21. Jahrhundert<br />
gerüstet und ermöglicht die<br />
Einbindung der Anlage in das<br />
schuleigene EDV-Netzwerk. Nicht<br />
die Produktionsverfahren haben<br />
sich so stark geändert, sondern<br />
die Anlagen- und Produktionssteuerung<br />
wird immer schneller<br />
weiterentwickelt. Produktionspro-<br />
gramme werden heute auf dem<br />
PC erstellt und über Datenleitungen<br />
in die Anlage übertragen. Der<br />
PC-Anschluß ermöglicht eine<br />
kontinuierliche Datenerfassung,<br />
Prozeßkontrolle und Prozeßdokumentation<br />
wie sie in den EG-<br />
Richtlinien und den modernen<br />
Qualitäts managementsystemen<br />
(DIN EN ISO 9000ff) bzw.<br />
HACCP Konzepten gefordert ist.<br />
Der Generationswechsel auf<br />
die neue Anlage konnte problem-<br />
los erfolgen, da die jahrzehnte-<br />
lange Grundkonzeption der<br />
Fessmann-Anlagen konsequent<br />
weitergeführt wurde. Dies erkennt<br />
man daran, daß die Anlage unmittelbar<br />
nach der Montage im Juli<br />
sofort in die laufenden praktischen<br />
Versuche integriert werden<br />
konnte. Auch ohne gesonderte<br />
Einweisung war die neue Anlage,<br />
aufbauend auf die Vorgänger-<br />
Version MC2, problemlos bedienbar.<br />
Neben den steuerungstechni-<br />
schen Neuerungen ist insbesondere<br />
von der anlagentechnischen<br />
Seite das neue Ratio-Top-System<br />
zur Raucherzeugung als ein<br />
wesentlicher Fortschritt zu be-<br />
-6-<br />
zeichnen. Die zusätzliche Option<br />
mit Flüssigrauch arbeiten zu<br />
können, ist <strong>für</strong> unsere Ausbildungskonzeption<br />
ein weiteres<br />
technisches Highlight.<br />
Im Anschluß an die Ubergabe<br />
folgte ein zweitägiges Fachsemi-<br />
nar, das die angehenden Techniker<br />
mit dem Know-how der Fa.<br />
Fessmann bezüglich unterschiedlicher<br />
Räuchertechnologien vertraut<br />
macht.<br />
Ohne die Unterstützung von<br />
Firmen wie Fessmann wäre eine<br />
Ausbildung, die dem modernen<br />
Handwerk und der Industrie<br />
gerecht wird, angesichts der<br />
leeren öffentlichen Kassen, wohl<br />
nicht zu finanzieren. Gerade<br />
deshalb gebührt auch dem Sachaufwandsträger,<br />
vertreten durch<br />
Herrn Landrat Klaus Peter Söllner,<br />
unser Dank. Um diese neuen<br />
Anlagen einzubauen, war ein<br />
nicht unerhebliches finanzielles<br />
Engagement notwendig. Da fallen<br />
bauliche Veränderungen an, sind<br />
Abluftrohre zu verlegen und<br />
Dampf- bzw. Kühlaggregate anzu-<br />
passen oder die Steuerungen<br />
anzuschließen. Seine Unterstützung<br />
und die der Fa. Fessmann<br />
ermöglicht uns eine Ausbildung,<br />
die der Staatl. <strong>Fachschule</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Lebensmitteltechnik</strong>, und im<br />
besonderen den KuImbacher<br />
Fleischereitechnikern, zu einem<br />
gewichtigen Stellenwert verhilft,<br />
national und international.
Schnellanalytik<br />
Verfahren zur Schnellanalytlk<br />
machen insbesondere dann<br />
Sinn, wenn die Ergebnisse im<br />
Produktionsablauf eingebracht<br />
werden können.<br />
Sartorius spendet<br />
Feuchtemeßgerät<br />
Der Firma Sartorinus, Göttingen,<br />
hat unsere Schule eine<br />
großzügige Spende zu verdanken:<br />
Sie überließ uns ein vollautomatisches<br />
Infrarot Feuchtemeßgerät<br />
zur Trockenmasse-Schnellbestimmung.<br />
Bisher waren wir bei der Analyse<br />
des Wassergehaltes auf die<br />
Trockenschrank-Methode angewiesen,<br />
die den entscheidenden<br />
Nachteil hat, daß das Ergebnis<br />
erst nach einigen Stunden vorliegt.<br />
Für unsere Praktika ist es<br />
aber häufig notwendig, diese<br />
Resultate innerhalb von Minuten<br />
zu erhalten. Dies ist z.B. erforderlich,<br />
wenn der Trocknungsfortschritt<br />
von Teigwaren, Getreideflocken<br />
etc. zu beurteilen ist oder<br />
wenn durch eine Vakuumeindampfung<br />
ein gesetzlich vorgeschriebener<br />
Höchstwassergehalt<br />
unterschritten werden muß (Beispiel<br />
Marzipan). Hier hat uns das<br />
neue Sartorius Feuchtemeßgerät<br />
MA 30 einen entscheidenden<br />
Schritt weitergebracht. Die Probe<br />
(ca. 30 g sind erforderlich) wird<br />
auf den Wägeteller aufgebracht,<br />
wobei das Instrument die Einwaage<br />
milligrammgenau erfaßt.<br />
Nach Schließen des Gerätedekkels<br />
schaltet sich ein Infrarot-<br />
Dunkelstrahler ein. Die vorgewählte<br />
Temperatur in der Heizkammer<br />
regelt ein Meßfühler. Der<br />
Apparat mißt kontinuierlich die<br />
infolge der Trocknung einsetzende<br />
Gewichtsabnahme der Probe<br />
und beendet die Messung selbständig,<br />
wenn Gewichtskonstanz<br />
erreicht ist. Auf dem Display kann<br />
dann bequem der Wassergehalt<br />
und die Trocknungszeit abgelesen<br />
werden.<br />
Das Gerät hat sich bereits<br />
bestens bewährt, da die Ergebnisse<br />
schnell vorliegen und da<br />
aufgrund seiner Bedienerfreundlichkeit<br />
unsere Schüler nach einer<br />
Kulmbacher Notizen<br />
kurzen Einweisung selbständig<br />
damit arbeiten.<br />
Meatspec Infrarot- Meßtechnik<br />
durch Unterstützung von<br />
Foss Electric<br />
Die Erstellung von Quaiitätssicherungssystemen<br />
und auch der<br />
Kostendruck machen den Einsatz<br />
der lnfrarotspektroskopie immer<br />
interessanter. Seit vielen Jahren<br />
bei Getreide- und Milchprodukten<br />
im Einsatz hat diese Technik nur<br />
in beschränktem Ausmaß in der<br />
Analytik von Fleisch und Fleischwaren<br />
Eingang gefunden.<br />
Bei einer nahen Infrarot-<br />
Transmission (NIT) Messung wird<br />
IR-Licht durch die Probe geschickt.<br />
Von den Hauptbestandteilen<br />
des Fleisches absorbieren<br />
das Wassermolekül, die Carbonylgruppen<br />
der Fettmoleküle<br />
sowie die NH-Gruppen der Proteine<br />
bestimmte aber unterschiedliche<br />
IR Wellenlängen. Je nach<br />
Höhe der Absorption kann dann<br />
eine Aussage über die Menge an<br />
Wasser, Eiweiß und Fett in der<br />
Probe getroffen werden. Im Gegensatz<br />
zu herkömmlichen Methoden,<br />
die die einzelnen Probenbestandteile<br />
gewichtsmäßig erfassen,<br />
erhält man bei der IR-Messung<br />
das Ergebnis als Anteil der<br />
untersuchten Molekülgruppe am<br />
Gesamtgehalt. In der Praxis bedeutet<br />
das die Eichung (Kalibrierung)<br />
des Gerätes bei unterschiedlichen<br />
Proben oder Produkten.<br />
Der Einsatz des Meatspec<br />
stellt sich sehr umweltverträglich<br />
dar, da keine Chemikalien oder<br />
Lösungsmittel eingesetzt werden.<br />
Neben der konkurrenzlos schnellen<br />
Analyse, Zeitdauer lOOs,<br />
müssen, wie im naßchemischen<br />
Bereich auch, einige Prozessparameter<br />
beachtet werden: Dazu<br />
zählen der Homogenisierungsgrad<br />
der Probe, der Meßzeitpunkt<br />
(Veränderungen durch Reifeprozesse)<br />
und nicht zuletzt spielt die<br />
Güte der Kalibrierungen eine<br />
entscheidende Rolle.<br />
Für die Ausbildung der Techniker<br />
setzen wir das Gerät vorrangig<br />
zur Standardisierung des<br />
Verarbeitungsmaterials ein. Diese<br />
Methode ist besonders wichtig <strong>für</strong><br />
den Ausbildungseffekt,<br />
-7-<br />
wenn Versuchsreihen sich mehrere<br />
Wochen und Monate hinziehen.<br />
Der Anspruch der modernen<br />
Qualitätssicherungskonzepte und<br />
die Umsetzung in der Produktion<br />
sind weitere Aspekte der Ausbildung.<br />
Die Forderung nach einem<br />
quaiitätsbezogenem Kosten-Nutzen-Verhältnis<br />
wird immer lauter.<br />
Die Vorteile einer schnellen,<br />
genauen Analyse, die im laufenden<br />
Produktionsprozeß opti-<br />
mierend und steuernd eingesetzt<br />
werden kann, erklärt sich von<br />
selbst. Das Einsatzgebiet:<br />
• Untersuchung des eingehenden<br />
Rohmaterials (Uberprüfung<br />
der Spezifikationen des<br />
Lieferanten)<br />
• Standardisierung und Uberwa-<br />
chung der verschiedenen Pro-<br />
zeßschritte während der Pro-<br />
duktion, insbesondere zum<br />
Einsatz der Mischertechnologie<br />
• Untersuchung der Endprodukte<br />
hinsichtlich der Einhaltung<br />
der Produktspezifikationen<br />
Dank der großzügigen Spende<br />
im Wert von ca. 100.000,- DM der<br />
Firma Foss - Electric Hamburg<br />
kommt seit September im Bereich<br />
Fleischereitechnik ein Meatspec<br />
<strong>für</strong> die durchgängige Standardisierung<br />
der Versuchsabläufe zum<br />
Einsatz. Durch die Nutzung dieser<br />
Schnellanalytik konnte die Ausbildungskonzeption<br />
stärker den Anforderungen<br />
des späteren<br />
Einsatzgebietes der künftigen<br />
Fleischereitechniker angepaßt<br />
werden.<br />
Zur Zeit ist ein Haupteinsatzgebiet<br />
die Vermittlung der Anpassung<br />
von mitgelieferten Kalibrierungen<br />
auf firmenspezifische<br />
Anforderungen. Hierzu findet in<br />
Zusammenarbeit mit der BAFF<br />
und der Fa. Foss Electric sowie<br />
dem LQS Krögelstein ein umfangreiches<br />
Versuchsprogramm<br />
(Ringversuch) statt. Ziel ist es,<br />
über eine Facharbeit zukünftigen<br />
Nutzern dieser Technik einen<br />
Leitfaden in die Hand zu geben,<br />
der die Anpassungen von Kalibrierungen<br />
nachvollziehbar darstellt.<br />
Wir danken den Firmen<br />
Fessman, Satorius und Foss<br />
Electrik im Namen unserer Stu-<br />
denten <strong>für</strong> die kostenlose Über-<br />
lassung dieser Ausrüstung.
Es war einmal...<br />
ein Schulleiter und ein Technolehrer.<br />
Diese beiden fuhren vor<br />
langer Zeit aus der Stadt der<br />
Fleischforschung Kulmbach in die<br />
weite Welt, um anläßlich der IFA<br />
1995 die große Messestadt<br />
Frankfurt/Main zu besuchen. Da<br />
das Portemonnaie (Portmonee)<br />
ihres Fürsten öfters leere Fächer<br />
aufweist, suchten Sie sich Herbergsleut<br />
vor dem Tore der Stadt.<br />
Vier Tage lang begaben sich<br />
die beiden in der Stadt zu einem<br />
eigentümlichen Markttreiben, zu<br />
dem sich alle drei Jahre Marktleute<br />
aus allen Teilen der Welt<br />
treffen um ihre Produkte feil zu<br />
bieten. Diese Marktleut versprachen,<br />
daß ihre Gerätschaften, ob<br />
Hand- oder Kraftbetrieb, das<br />
Gewerk der Metzgerzünfte so<br />
erleichtert, daß das ehrsame<br />
Fleischergewerbe wieder Zeit <strong>für</strong><br />
die Pflege des Schembartlaufens<br />
oder des Metzgersprungs findet.<br />
An einem dieser Tage, wo<br />
nach langwieriger Durchquerung<br />
der Markthallen der Schritt immer<br />
mühseliger wurde, kamen die<br />
Beiden bei Marktleut an, welche<br />
einen gar blitzenden Stand hatten.<br />
Ei, wie glänzte der Edelstahl im<br />
Licht von künstlichen Kerzen, wie<br />
wurden auf magischen flachen<br />
Glaskugeln (auch Bildschirm<br />
genannt) bunte Linien erzeugt und<br />
wie veränderten die sich ständig.<br />
Es war eine zauberhafte Welt.<br />
Eine jede Linie hatte ihre Bedeutung,<br />
es hatte nichts mit Magie zu<br />
tun. Da die beiden des Wortes<br />
und der Schrift mächtig waren<br />
und auch wußten, wie durch<br />
Zauberhand und ein paar Schnittstellen<br />
über lange Wege magische<br />
Zeichen zu anderen Zauberern<br />
übertragen werden konnten,<br />
erkannten sie sofort, es handelt<br />
sich um bedeutsame Dinge, die<br />
dort vor sich gingen. Die eine<br />
Linie auf der Glaskugel war da,<br />
um zu zeigen wie hoch die Temperatur<br />
in dem geschlossenen<br />
Zauberkasten ist, eine andere<br />
Linie zeigte, ob die Hexe die<br />
Wärme eher trocken oder als<br />
sehr feucht empfand. Es gab<br />
noch viele andere Linien, aber es<br />
gab auch Linien, wie die Hexen<br />
vor sechs Monaten in dieser<br />
Zauberbox behandelt wurden.<br />
Kulmbacher Notizen<br />
Ein wahre Geschichte aus dem Lande Maurer<br />
Wurden sie getrocknet oder<br />
gegart, haben sie Rauchzeichen<br />
durch Reibung gegeben? All dies<br />
war nachzulesen sowohl auf der<br />
Glaskugel, als auch auf einer<br />
Einrichtung, welche Gutenbergs-<br />
Kunst der Drucksetzung wie einen<br />
alten Zauber erscheinen ließ, man<br />
nennt im Neuzeitlichen so etwas<br />
Drucker. Was aber ist, wenn die<br />
Hexe in der Zauberbox noch nicht<br />
genügend getrocknet ist? Es wird<br />
mit einfachen Fingerbewegungen<br />
die Trocknung auf einem magischen<br />
Feld verlängert. Den beiden<br />
Reisenden wurde der Begriff<br />
<strong>für</strong> dieses magische Feld verraten<br />
- touch screen. All diese wunder<br />
sammen Dinge liefen unter der<br />
Zauberformel “Windows“ ab.<br />
Die beiden wußten, daß die ei-<br />
genen Fürsten und Könige auch<br />
durch die Forderung fremder<br />
Mächte, welche durch die Zauber-<br />
formel EU zum Vorschein kamen,<br />
eine vergleichbare Erfassung von<br />
Hexenbehandlungsprogrammen<br />
forderten. Die fremden und die<br />
eigenen Mächte forderten, daß<br />
ein jeder, wenn er eine Hexe<br />
verkauft, nachweist, daß diese<br />
den Käufer nicht mehr zu seinem<br />
Nachteil verhexen kann. Ach, wie<br />
kam den beiden das doch bekannt<br />
vor. Waren es nicht die<br />
selben Forderungen, welche an<br />
die Zünfte der Metzger gestellt<br />
wurden, gab es nicht Forderungen<br />
der Fürsten und des Königs<br />
Kunde hinsichtlich Produkthaftung,<br />
Sorgfaltspflicht, Qualitätsmanagement?<br />
Bildeten die bei-<br />
den mit der Unterstützung von<br />
vielen Fachleuten nicht Gesellen<br />
und junge Meister nach Abschluß<br />
ihrer Wanderjahre über zwei<br />
Jahre theoretisch derart aus, daß<br />
diese Forderung der eigenen und<br />
fremden Mächte den jungen<br />
Leuten in Fleisch und Blut übergeht?<br />
Beide dachten nach und<br />
wußten, daß es nicht ausreichend<br />
ist, den Zauberlehrlingen nur die<br />
theoretische Benutzung von<br />
Zauberstäben beizubringen. Nein,<br />
egal ob Hexen oder Produkte der<br />
ehrbaren Metzgerzunft, der praktische<br />
Einsatz von Zauberstäben<br />
<strong>für</strong> die Zauberlehrlingsausbildung<br />
muß mit dem Zauberstab trainiert<br />
werden. Aber der Blick in das<br />
Portemonnaie ihres Landes<strong>für</strong>-<br />
-8-<br />
sten ergab, der Zauberstab ist<br />
nicht finanzierbar. In diesem<br />
Moment trat eine männliche Fee<br />
von diesem gar blitzenden Zauberstand<br />
vor, und bot den Beiden<br />
einen Platz in einem Wahrsagezelt<br />
an. Die Beiden erfuhren, daß<br />
der Eigentümer dieses blitzenden<br />
Standes nichts mit dem Baugewerbe<br />
zu tun hat, sondern der<br />
Name “Maurer“ ein Familienname<br />
ist. Die den Beiden gegenüber sitzenden<br />
Personen wollten auch<br />
nicht die Karten legen, nein, sie<br />
wollten wissen, wie die Entwicklung<br />
der Handlinie unterstützt<br />
werden könnte. Da die beiden<br />
Wanderer aus Kulmbach sich<br />
dachten, wenn man der guten<br />
Fee viele Wünsche stellt, bekommt<br />
man vielleicht nur drei<br />
erfüllt, wurden Gedanken hinsichtlich<br />
einer “Hexen“ Behandlungskammer<br />
de Luxe geäußert.<br />
Es wurde <strong>für</strong> die Beiden sehr<br />
spät. Es war nicht nur die Deutung<br />
der Zukunft, nein es schloß<br />
sich noch eine längere Vorführung<br />
des Zauberstabes (MIPAS)<br />
<strong>für</strong> die gegenwärtige, vergangene<br />
und zukünftige Behandlung von<br />
Hexen und ähnlichen Produkten<br />
an. Die beiden verließen den<br />
glitzernden Stand erschöpft und<br />
begaben sich zu ihren Herbergsleuten.<br />
Dort legten sie sich zur<br />
wohlverdienten Ruhe im Heuschober<br />
nieder und träumten mit<br />
den Mäusen von zauberhaften<br />
Magiekästen, die es ihren Schützlingen<br />
ermöglichen sollten die<br />
praktische Beherrschung von<br />
Zauberstäben <strong>für</strong> die Behandlung<br />
von Produkten der Metzgerzunft<br />
zu proben.<br />
Noch heute wird von den Märchenerzählern<br />
die Weisheit der<br />
Feen gelobt, daß Herr Maurer,<br />
himself, aus dem weit entfernten<br />
Reichenau damals den Weg nach<br />
dem fernen Kulmbach fand und er<br />
brachte die Idee nieder einen<br />
Zauberkasten der Maurer‘schen<br />
Bauart unter den Weihnachtsbaum<br />
zu legen, zur Förderung der<br />
Zauberlehrlinge der Metzgerzunft.<br />
Und so geschah es auch, wir<br />
werden nächstens weitererzählen.
Die dargestellten Untersuchungen<br />
basieren auf der Facharbeit<br />
“Eignung pflanzlicher Rohstoffe<br />
der Fa. Cosucra als Fettersatzstoff<br />
<strong>für</strong> die Leberwurstproduktion“<br />
von E. Heining, 0. Kindersberger<br />
und. K.D. Queißer.<br />
Diese Arbeit wurde 1995 <strong>für</strong> den<br />
mit 6000,- DM dotierten “Günter<br />
Fries Preis“ der Teepak-Stiftung<br />
vorgeschlagen.<br />
Einleitung<br />
Wie in den letzten Kuimbacher<br />
Notizen (26. Jahrgang) beschrieben,<br />
ist es möglich, fettarme<br />
Leberwürste (Fettgehalte < 10%)<br />
herzustellen, welche den Anforderungen<br />
der Leitsätze bei Ausreizung<br />
des BE - Anteils entsprechen.<br />
Hinsichtlich der geschmacklichen<br />
Eigenschaften ist<br />
dieses Produkt vergleichbar mit<br />
einer handelsüblichen Sahneleberwurst.<br />
Eine Abwertung der<br />
sensorischen Eigenschaften erfolgte,<br />
da eine leichte Grieseligkeit<br />
nicht vermeidbar ist. Weiterhin<br />
ist dieses Produkt durch hohe<br />
Materialkosten und durch spezielle<br />
Verfahrensanforderungen gekennzeichnet,<br />
welche sich in der<br />
Kalkulation niederschlagen.<br />
Die Nachteile einer starken<br />
Fettreduzierung können durch<br />
den Einsatz von Fettersatzstoffen<br />
kompensiert werden. Derartige<br />
zugelassene Fettersatzstoffe sollten<br />
hierbei folgenden Anforderungen<br />
<strong>für</strong> Leberwurst entsprechen,<br />
u.a.:<br />
• unproblematisch aus der Sicht<br />
des Kunden; kein negatives<br />
Stigma durch die Gewinnung<br />
und Herstellung (Rückstandsproblematik)<br />
eines derartigen<br />
Ersatzstoffes<br />
• günstiges Preis - Leistungsverhältnis<br />
• keine wesentlichen Verfahrensänderungen<br />
• geschmacklich und farblich<br />
neutral bzw. unterstützende<br />
Wirkung der geschmacklichen<br />
und farblichen Eigenschaften<br />
einer Leberwurst<br />
• Übernahme der Funktion des<br />
Fettes in der Leberwurst, die<br />
Kulmbacher Notizen<br />
Keine Leberwurst – aber ein fettarmer Leberaufstrich nach Art einer Sahneleberwurst<br />
festen Partikel zu umhüllen<br />
und als Gleitsubstanz das Gemenge<br />
im kalten Zustand untereinander<br />
verschiebbar zu<br />
halten, derart, daß ein vergleichbares<br />
Mundgefühl wie<br />
bei einer normalen Leberwurst<br />
besteht<br />
• Bindung des erhöhten Wassergehaltes<br />
(fleischeigenes<br />
bzw. zugesetztes) um eine<br />
Wasserseparation zu verhindern.<br />
Pflanzliche Rohstoffe der Zichorie<br />
und der Erbse (Speicherkohlenhydrate,<br />
native Stärke, Ballaststoffe)<br />
sind aus der Sicht des<br />
Verbrauchers als nicht negativ<br />
besetzt anzusehen. Ziel der<br />
Untersuchungen war es, die<br />
Eignung dieser pflanzlichen<br />
Rohstoffe als Fettersatzstoffe <strong>für</strong><br />
feinzerkleinerte Leberwürste zu<br />
überprüfen.<br />
Versuchsbedingungen und<br />
Meßmethoden<br />
Die Standardisierung der Ausgangsmaterialien<br />
erfolgte nach<br />
Geha-Sortierung. SIl und 5 IX<br />
kam <strong>für</strong> die Vorversuche zum<br />
Einsatz, <strong>für</strong> die Optimierung auch<br />
S VII. Für die Fettgehalte der<br />
Rohstoffe wurden folgende Werte<br />
als Grundlage <strong>für</strong> einen rechnerischen<br />
Gesamtfettgehalt
wurde auf eine Überprüfung von<br />
unterschiedlichen Konzentrationen<br />
und Kombinationen der<br />
pflanzlichen Rohstoffe aus organisatorischen<br />
Gründen verzichtet.<br />
Kulmbacher Notizen<br />
Wie der in Abb. 1 dargestellte<br />
sensorische Vergleich mit der 0-<br />
Charge zeigt, wurde Nastar sowie<br />
Nastar Instant als die Stoffe<br />
bewertet, welche hinsichtlich ihrer<br />
-10-<br />
sensorischen Akzeptanz am<br />
besten abschnitten. Die Chargen<br />
mit diesen Zusätzen wurden<br />
sogar besser als die Vergleichscharge<br />
bewertet. Die Swelite- und<br />
Fibrulinchargen wiesen eine sehr<br />
weiche Konsistenz auf, wodurch<br />
auch die Bewertung hinsichtlich<br />
Geschmack und Mundgefühl<br />
beeinflußt wurde. Da eine direkte<br />
Verarbeitung von Nastar im Kutter<br />
ohne vorhergehendes Lösen<br />
möglich ist und im sensorischen<br />
Vergleich besser als die Insant-<br />
Variante abschnitt und zusätzlich<br />
auch noch preisgünstiger ist,<br />
wurde auf das kaltlösliche Nastar<br />
Instant bei den weiteren Unter-<br />
suchungen verzichtet.<br />
Reduzierung des Mager-<br />
fleischanteiles<br />
Da zum Zeitpunkt der Untersuchungen<br />
(1994/95) der Zusatz<br />
von nativer Erbsenstärke zu Leberwürsten<br />
nach dem deutschen<br />
Lebensmittelrecht noch nicht<br />
gestattet war, wurde der Schwerpunkt<br />
der weiteren Untersuchungen<br />
auf eine Senkung des Gesamtfleischanteiles<br />
auf unter 50%<br />
gelegt. Damit war eine Konfrontation<br />
mit der damals gültigen Fassung<br />
der FIVO ausgeschlossen.<br />
Desweitern war das Produkt<br />
durch den hohen Anteil von SII im<br />
Vergleich zu einer traditionellen<br />
Leberwurst, noch zu materialintensiv.<br />
Auch aus dieser Uberlegung<br />
heraus wurde überprüft, inwieweit<br />
eine Magerfleischreduzierung<br />
zugunsten von Nastar und<br />
Kesse bei Erhaltung der gewünschten<br />
Konsistenz möglich ist.<br />
Bei der Reduzierung des Magerfleischanteiles<br />
wurde ein konstantes<br />
Nastar-Wasser-Verhältnis<br />
von 1:3 eingehalten. Beginnend<br />
mit einer 20%-igen Fleischreduzierung<br />
wurden 9 Chargen mit bis<br />
zu 100% Magerfleischreduzierung<br />
hergestellt. Ausgangsrezeptur war<br />
die Nastarrezeptur des vorherigen<br />
Versuches.<br />
Wie in Abb. 2 und 3 zu entnehmen<br />
ist, kam es ab einer<br />
80%-igen Magerfleischreduzierung<br />
zu einer starken Abwertung<br />
des Geschmacks, was hauptsächlich<br />
<strong>für</strong> die schlechtere<br />
Gesamtbewertung verantwortlich<br />
war. Dies ist sowohl auf ein
geringeres Kochfleischaroma, als<br />
auch auf ein unangenehmes<br />
Kleben am Gaumen infolge der<br />
hohen Nastarkonzentrationen<br />
zurückzuführen. Bei den geringeren<br />
Reduzierungen machte sich<br />
die geringere Nastarkonzentration<br />
bemerkbar, was zu einer Abwertung<br />
durch eine zu weiche Konsistenz<br />
bzw. eine zu starke Grieseligkeit<br />
führte. Die Menge des<br />
Nastarsgels war wahrscheinlich<br />
zu gering, um den hohen Wassergehalt<br />
zu binden und die Fleisch-<br />
Kulmbacher Notizen<br />
fasern ausreichend zu umschließen.<br />
Durch die Konstanz der<br />
Leberkonzentration kam es zu<br />
einer vergleichbaren Bewertung<br />
der Farbe. Auch mit einer Zunahme<br />
des Nastargels konnte<br />
keine negative Abdeckung des<br />
verantwortlichen Farbkomplexes<br />
Nitrososhämoglobins bzw. Nitrosomyoglobins<br />
denaturiert festgestellt<br />
werden.<br />
-11-<br />
Einfluß verschiedener Erb-<br />
senstärke-Konzentrationen<br />
und Temperaturen auf die<br />
Struktur<br />
Die Viskosität von Nastar-<br />
Gelen ist nicht nur eine Funktion<br />
der Nastarkonzentration und des<br />
Nastar-Wasser Verhältnisses,<br />
sondern auch der Temperaturhöhe<br />
und der Zeit. Um so höher die<br />
Temperatur bzw. um so länger<br />
diese anliegt, desto höher wird die<br />
Viskosität. Da es mit der Erhöhung<br />
der Nastarkonzentration zu<br />
einer Zunahme eines Klebens am<br />
Gaumen kam, war das Ziel der<br />
weiteren Untersuchungen, ob<br />
eine weitere Reduzierung der<br />
Nastarkonzentration unter Berücksichtigung<br />
unterschiedlicher<br />
Kerntemperaturen möglich ist. Da<br />
die Charge mit 70% Magerfleischreduzierung<br />
hinsichtlich sensorischer<br />
Gründe den besten Kompromiß<br />
darstellte, wurde diese als<br />
Basis <strong>für</strong> die weiteren Versuche<br />
herangezogen. Wie der Tab. 4 zu<br />
entnehmen ist, wurde diese Charge<br />
nur hinsichtlich des Wasser-<br />
Nastar Verhältnisses modifiziert<br />
und die einzelnen Chargen auf<br />
Kerntemperaturen von jeweils<br />
75°C, 85°C und 95°C bei konstanter<br />
Umgebungstemperatur<br />
erhitzt.<br />
Die Faktoren Temperatur und<br />
Konzentration ergaben den besten<br />
synergistischen Effekt bei<br />
einer Temperatur von 85°C und<br />
einem Verhältnis von 1:5 (Charge<br />
3), hier wurden die qualitätsbestimmenden<br />
Kriterien einer Sahneleberwurst<br />
am besten erfüllt.<br />
Dieses hängt mit dem Quel-<br />
lungsverhalten von Nastar zusam-<br />
men. Bei 75 °C ist dieses Verhalten<br />
noch zuwenig ausgeprägt, um<br />
eine vergleichbare Konsistenz wie<br />
bei der Sahneleberwurst zu<br />
erhalten. Dem entgegen ist bei<br />
einer Erhitzung auf 95°C das<br />
Quellungsverhalten so stark ausgeprägt,<br />
daß die mechanischen<br />
Kräfte, die auf die Hülle wirkten,<br />
diese zum Platzen brachten.<br />
Bei einer Temperatur von<br />
85°C zeigt das Verhältnis von 1:8<br />
(Charge 6) eine zu weiche Konsistenz,<br />
wogegen das Verhältnis<br />
von 1:3 (Charge 1) eine schon<br />
fast schnittfeste (brühwurstähnlich)<br />
Konsistenz aufwies.
Verfahrensoptimierung<br />
Bei den bisherigen Untersuchungen<br />
kam das konventionelle<br />
Leberwurstverfahren zum Einsatz.<br />
Dieses Verfahren führte zu einer<br />
verstärkten Schaumbildung. Ursache<br />
da<strong>für</strong> ist die niedrige Viskosität<br />
des Brätes, was ein Luft- einschlagen<br />
während der Dispergierung<br />
begünstigt. Dieser Schaum,<br />
der durch den Füllprozess nicht<br />
beseitigt werden kann, setzt sich<br />
als Luftblasen zwischen Darm<br />
und Produkt ab und führt zu<br />
einem untypischen Anschnittbild.<br />
Weiterhin ist das Handling durch<br />
die geringe Viskosität (Konsistenz<br />
vergleichbar mit einer leicht ab-<br />
gebundenen Soße) beim Füllen<br />
äußerst schwierig. Um diese<br />
Nachteile zu kompensieren, wurde<br />
in den abschließenden Untersuchungen<br />
der Schwerpunkt auf<br />
die Verfahrensoptimierung ge<br />
legt.<br />
Die <strong>für</strong> das Füllen ungünstige<br />
Viskosität konnte durch die Ausnutzung<br />
der gelbildenden Wirkung<br />
von Nastar bei höheren Temperaturen<br />
verbessert werden. Die Zugabe<br />
der Erbsenstärke zur Kochfleisch<br />
- Wasser - Dispersion<br />
oberhalb 65° C führte zu einem<br />
brühwurstähnlichem Fließverhalten.<br />
Diese Temperaturen sind mit<br />
der konventionellen Leberwursttechnik<br />
(zu schnelle Abkühlung<br />
der Ausgangsmaterialien) beim<br />
Kuttern schwer erreichbar, folglich<br />
ist der Einsatz eines Kochkutters<br />
ideal. Durch die Änderung der<br />
Viskosität konnte eine Verringerung<br />
der Schaumbildung erreicht<br />
werden, das Anlegen von Vakuum<br />
beim Dispergieren und Füllen<br />
führte zu einer vollständigen<br />
Verhinderung des Lufteinschlagens.<br />
Der optimierte Verfahrensablauf<br />
ist der Abb. 4 zu entnehmen.<br />
Kulmbacher Notizen<br />
Zusammenfassung<br />
Native Erbsenstärke eignet<br />
sich durch seine gelbildende<br />
Wirkung und die Geschmacks-<br />
und Farbneutralität als Fettersatzstoff<br />
bei Leberwurstprodukten<br />
nach Art einer Sahneleberwurst.<br />
Weitere Untersuchungen zeigten,<br />
daß es möglich ist, den Gesamt-<br />
fleischgehalt auf unter 50% abzusenken,<br />
wobei hinsichtlich Konsistenz<br />
und Farbe ein derartiges<br />
Produkt vergleichbar ist mit<br />
konventionellen Erzeugnissen.<br />
Dies wurde 1995 durch die Aus-<br />
zeichnung dieses Produktes mit<br />
einer Goldmedaille beim Internationalen<br />
Leberwurstwettbewerb in<br />
Mannheim bestätigt.<br />
Durch das fehlende Kochfleischaroma<br />
sind erhöhte Gewürzkonzentrationen<br />
erforderlich,<br />
auch der Einsatz von Geschmacksverstärkern<br />
ist bei<br />
diesem geringer ausgeprägten<br />
Kochfleischaroma zu empfehlen.<br />
Eine gegenüber konventionellen<br />
Produkten geringe Leber- und Nitritpökelsalzkonzentrationverhindert<br />
einseitige Geschmacksspitzen,<br />
hat aber hinsichtlich der<br />
Ausbildung des Farbkomplexes<br />
keine negativen Auswirkungen.<br />
Die Endrezeptur ist der Tab. 4 zu<br />
entnehmen.<br />
Die Anwendung von nativer<br />
Erbsenstärke als Fettersatzstoff<br />
bei feinzerkleinerten Leberwürsten<br />
bedarf bei dieser Rezeptur<br />
eine maschinentechnische Ausrü-<br />
stung, welche nicht jedem Produzenten<br />
zur Verfügung steht. Eine<br />
Kombination höherer Fleischkonzentrationen<br />
und Nastar ist bei<br />
ausreichender Kenntlichmachung<br />
nach der geltenden Version der<br />
FIVO möglich. Ob dies bei der<br />
Herstellung fettarmer Leberwursterzeugnisse<br />
zu geringeren Verfahrensanforderungen,<br />
und damit<br />
-12-<br />
geringeren Anforderungen an den<br />
Maschinenpark führt, bedarf zusätzlicher<br />
Untersuchungen. Bei<br />
entsprechender Kundenakzeptanz<br />
kann die Beschaffung eines<br />
Kochkutters mit Vakuum bei den<br />
günstigen Kosten <strong>für</strong> die Na star -<br />
Wasser - Dispersion interessant<br />
werden.<br />
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von Bewerbern<br />
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Die Techniker haben das Wort<br />
Das Gebäude war schlecht auf<br />
Folie abzuziehen.<br />
L Warum werden Frauen ständig<br />
unter drückt<br />
S: Weil sich dieses System bewährt<br />
hat.<br />
S‘in: Wenn Sie so weiter mach,<br />
komm ich bald nix meh‘ in<br />
Deutsch!<br />
L: Was ist ein Punkt?<br />
S: Ein Winkel, dem man die<br />
Schenkel herausgerissen hat.<br />
L: Die Germanen. rechnen nach<br />
Nächten, auch heute noch sagen<br />
wir Weihnacht, Fastnacht...<br />
S: Hochzeitsnacht<br />
Herr Groth in seiner<br />
Abschlußrede:<br />
Nach der Abschlußprüfung fiel ich<br />
in ein tiefes: Loch. Ich habe doch<br />
noch soviel gewußt und keiner<br />
wollte es mehr wissen.
Hygiene und “neue Lebensmittel“<br />
Es waren schon schwere Gebur-<br />
ten! Über Jahre wurde an<br />
der Umsetzung der „EU-<br />
Hygiene-Richtlinie“ in nationales<br />
Recht sowie einer Einigung<br />
zur „EU-Novel-Food-Verordnung“<br />
gearbeitet.<br />
Hygiene<br />
Die Hygiene-Richtlinie hätte<br />
bereits 1995 in nationales Recht<br />
umgesetzt sein müssen und ist<br />
auch in den meisten Europäischen<br />
Ländern verwirklicht, in<br />
Deutschland hat man sich besonders<br />
schwer getan, obwohl sich<br />
die Umsetzung in eine deutsche<br />
Verordnung doch im Wesentlichen<br />
als Übersetzung der Richtlinie<br />
darstellt. Trotzdem war die<br />
Lebensmitteibranche bereits seit<br />
Veröffentlichung der EU-Richtlinie<br />
in helle Aufregung versetzt worden<br />
und seit Jahren wird die Einführung<br />
eines HACCP-Systems in<br />
den Betrieben als wesentliches<br />
Element der Umsetzung beschrieben<br />
- und gerade diese fünf Buchstaben<br />
fehlen nun in der deutschen<br />
Verordnung. Absicht oder<br />
Panne - haben die Unternehmen,<br />
die sich bereits mit HACCP auseinander<br />
gesetzt haben, eine<br />
sinnlose, überflüssige Arbeit<br />
verrichtet?<br />
Der Text der Bundeshygiene-<br />
Verordnung:<br />
§ 4 Betriebseigene Maßnahmen<br />
und Kontrollen<br />
(1) Wer Lebensmittel herstellt,<br />
behandelt oder in Verkehr bringt,<br />
hat durch betriebseigene Kontrollen<br />
die <strong>für</strong> die hygienischen<br />
Anforderungen kritischen Punkte<br />
im Prozeßablauf festzustellen und<br />
zu gewährleisten, daß angemessene<br />
Sicherungsmaßnahmen<br />
festgelegt, durchgeführt und<br />
überprüft werden. Dies geschieht<br />
durch ein Konzept, das der Gefahrenidentifizierung<br />
und -be<br />
wertung dient, zu deren Beherr-<br />
schung beiträgt und folgenden<br />
Grundsätzen genügt:<br />
• Analyse der möglichen Gefährdungen<br />
der Lebensemittel<br />
in den Produktions- und Ar-<br />
Kulmbacher Notizen<br />
beitsräumen beim Herstellen,<br />
Behandeln und lnverkehrbringen<br />
von Lebensmitteln<br />
• Identifizierung der Punkte in<br />
diesen Prozessen, an denen<br />
Gefährdungen der Lebensmittel<br />
auftreten können<br />
• Festlegung der <strong>für</strong> die Lebens<br />
mittel-Sicherheit kritischen<br />
Punkte<br />
• Festlegung und Durchführung<br />
wirksamer Prüf- und Überwachungsverfahren<br />
<strong>für</strong> diese kritischen<br />
Punkte<br />
• Überprüfung der Gefährdungsanalyse<br />
in regelmäßigen Abständen<br />
sowie bei jeder Änderung<br />
der Produktions- und Arbeitsabläufe<br />
beim Herstellen,<br />
Behandeln …<br />
Fakt ist, daß man mit der Hygiene-Verordnung<br />
jeden einbezeihen<br />
will, der in irgendeiner<br />
Weise mit Lebensmitteln zu tun<br />
hat (...mit dem Behandeln und In<br />
verkehrbringen...). Also gilt die<br />
Verordnung nicht nur <strong>für</strong> Hersteller,<br />
sondern auch <strong>für</strong> Händler und<br />
<strong>für</strong> die Würstelbude um die Ecke.<br />
Daraus resultiert auch die gegenüber<br />
einem kompletten HACCP<br />
System abgespeckte Version<br />
ohne Grenzwerte, Korrekturmaßnahmen<br />
und Dokumentation. Für<br />
das Personal in der Würstelbude<br />
ist es nun einmal kaum praktikabel,<br />
Kerntemperaturen von Bratwürsten<br />
zu messen - also macht<br />
auch die Dokumentation keinen<br />
Sinn - trotzdem erwartet man von<br />
ihm ein hygienisch einwandfreies<br />
Handeln. Und wenn in der Hygiene-Verordnung<br />
schon nicht das<br />
im „Codex Alimentarius“ beschriebene<br />
HACCP-Konzept verlangt<br />
wird, so ist es doch nicht mehr als<br />
billig, einem solchen Konzept<br />
einen anderen Namen zu geben,<br />
wie hier z.B. Sicherheitsmaßnahmen.<br />
Hier sind wir bereits beim<br />
Problem der Untersuchungsämter:<br />
Wie soll eine einwandfreie<br />
Herstellung nachvollzogen werden<br />
können, wenn keine Aufzeichnungen<br />
existieren - weil<br />
diese im Gesetzestext nicht<br />
gefordert werden. Dieses Problem<br />
wird sehr leicht gelöst sein. Ist die<br />
Dokumentation nicht bereits im<br />
LMBG gefordert? Dort steht:<br />
-13-<br />
§ 19a Weitere Ermächtigungen<br />
zum Schutz beim Verkehr<br />
mit Lebensmitteln<br />
Das Bundesministerium wird<br />
ermächtigt….<br />
3. vorzuschreiben, daß über<br />
das Herstellen, das Behandeln<br />
oder das lnverkehrbringen bestimmter<br />
Lebensmittel, über die<br />
Reinigung oder die Desinfektion<br />
von Räumen, Anlagen, Einrichtungen<br />
oder Beförderungsmitteln,<br />
in denen Lebensmittel hergestellt,<br />
behandelt oder in den Verkehr<br />
gebracht werden, Nach weise zu<br />
führen sind<br />
Also war die Mühe der vergangenen<br />
Jahre, in denen viele<br />
Unternehmen bereits ein Sicherungssystem<br />
nach Art des<br />
HACCP-Konzeptes erarbeitet<br />
haben doch nicht vergebens. Die<br />
Arbeit der Überwachungsbehörden<br />
wird zunehmend die Konzepte<br />
des Betriebes zur Eigenkontrolle<br />
überprüfen, also ein komplettes<br />
HACCP-Konzept verlangen.<br />
Die nach § 41 LMBG geforderten<br />
regel mäßigen Überprüfungen<br />
werden nur in eingeschränktem<br />
Umfang weitergeführt werden<br />
und insbesondere die regelmäßigen<br />
Probenahmen werden verschwinden.<br />
Doch eines sollten wir bei dem<br />
ganzen Rummel um HACCP,<br />
oder wie wir es sonst nennen<br />
wollen, nicht vergessen: Den<br />
grundsätzlichen Sinn der Verordnung,<br />
in der v.a. eine „gute Hygienepraxis“<br />
gefordert wird. Und<br />
gerade dieser Hygienepraxis<br />
widmet sich das Gesetzeswerk<br />
und erläutert seine Vorstellungen<br />
in den Anhängen:<br />
• Allgemeine Anforderungen an<br />
Betriebsstätten: Betriebsgelände,<br />
bauliche Gegebenheiten,<br />
Außenwände, Schutz vor<br />
Schädlingen, Ausstattung der<br />
Innenräume, Belüftung, Sanitärräume,<br />
etc.<br />
• Spezifische Anforderungen<br />
innerhalb von Räumen (Produktions<br />
und Lagerräume):<br />
• Bodenbeläge, Wandflächen,<br />
Wasserableitung, Türen, lnsek<br />
tengitter, Arbeitsflächen etc.
• Anforderungen an ortsveränderliche<br />
und/oder nicht ständige<br />
Betriebsstätten (Ausführung<br />
von Verkaufsständen,<br />
Marktständen oder mobiler<br />
Verkaufswagen): analog Produktions-<br />
und Lagerräume<br />
• Beförderung: Vermeidung von<br />
Kontaminationen, Kennzeichnung<br />
von Lebensmittelbehältern<br />
und -tanks, Uberwachung<br />
der Temperatur etc.<br />
• Gerätespezifische Anforderungen:<br />
Reinigung von Armaturen,<br />
Gegenständen und Geräten<br />
• Lebensmittelabfälle: getrennte<br />
Sammlung und Lagerung,<br />
Reinigung, Ungeziefer etc.<br />
• Wasserversorgung: Forderung<br />
der Trinkwasserqualität, Vermeidung<br />
von Kontaminationen<br />
etc.<br />
• Personalhygiene: Reinigung<br />
und Pflege von Körper, Mund,<br />
Zähnen, Händen, Kleidung,<br />
Verbot des Essens und Trinkens<br />
in Produktionsräumen,<br />
Fernhalten fremder Gegenstände<br />
etc.<br />
• Lebensmittelvorschriften:<br />
Wareneingangskontrolle, Lagerung,<br />
Kontamination, Ungeziefer,<br />
Kennzeichnung gefährlicher<br />
Güter etc.<br />
• Schulung: Unterweisungen in<br />
Personal-, Produktions- und<br />
Produkthygiene.<br />
Vergessen wir also über die<br />
Diskussion um HACCP nicht das<br />
eigentliche Anliegen der Hygiene-<br />
Verordnung: ein hygienischer Umgang<br />
mit dem Lebensmittel und<br />
seinen Rohstoffen, um mögliche<br />
Kontaminationen auszuschließen.<br />
HACCP stellt nur eine Ergänzung<br />
an besonders wichtigen (,‚kritischen“)<br />
Punkten im Produktionsablauf<br />
dar. Nur kritische Punkte<br />
(Produktionsschritte) von denen<br />
eine Gefährdung <strong>für</strong> die Gesundheit<br />
des Verbrauchers ausgehen<br />
könnte bedürfen einer Analyse<br />
und Uberwachung gemäß<br />
HACCP.<br />
Mit anderen Worten: Sie werden<br />
gefragt werden, von der<br />
Lebensmittelüberwachung und<br />
zunehmend von Betrieben, die<br />
Sie beliefern, welche kritischen<br />
Prozeßschritte in Ihrem Herstell-<br />
Kulmbacher Notizen<br />
ungs- oder Behandlungsvertahren<br />
erkennbar sind und wie, wann<br />
bzw. wie oft Sie die daraus resultierenden<br />
Risiken zu kontrollieren<br />
gedenken.<br />
Novel-Food<br />
“Novel Food“ sind neuartige<br />
Lebensmittel; von der EU-Verord-<br />
nung werden alle Lebensmittel<br />
betroffen sein, die bis dato nicht<br />
oder nur in nicht nennenswertem<br />
Umfang hergestellt wurden oder<br />
<strong>für</strong> die der Hersteller ein neues<br />
Verfahren anwendet. Speziell<br />
angesprochen werden:<br />
• Produkte mit neuartiger Molekularstruktur<br />
• Produkte, die von einem Organismus<br />
erzeugt werden, mit<br />
dem im Nahrungsmittelbereich<br />
noch keine Erfahrungen vorlie<br />
gen<br />
• Produkte, die mit durch Züchtung<br />
oder Gentechnologle modifizierten<br />
Organismen hergestellt<br />
werden<br />
• Produkte, die mit einem neuen<br />
Verfahren hergestellt werden,<br />
welches Einfluß auf die Lebensmittelzusammensetzung<br />
hat.<br />
Von der Verordnung sind einige<br />
Produkte, wie beispielsweise<br />
Aromen ausgenommen. Neben<br />
der Zulassungspflicht und dem<br />
-verfahren geht die VO v.a. auf<br />
die Kennzeichnung der Lebensmittel<br />
ein - und diese war auch<br />
aufgrund der auf den Markt<br />
kommenden gentechnisch modifizierten<br />
Lebensmittel sehr umstritten.<br />
Seit über sechs Jahren wurde<br />
nach einem Kompromiß zu den<br />
noch strittigen Kennzeichnungsvorschriften<br />
der Novel-Food-Verordnung<br />
zwischen dem Europäischen<br />
Parlament, dem Ministerrat<br />
und der Kommission gesucht. Unter<br />
den gegebenen politischen<br />
und gesellschaftlichen Voraussetzungen<br />
war es schwer, den nun<br />
vereinbarten Kompromiß zu<br />
finden. Die Kennzeichnungsregelung<br />
wird sich wie folgt darstellen;<br />
angegeben werden müssen:<br />
• Stoffe, die in herkömmlichen<br />
Lebensmitteln nicht vorhanden<br />
sind und gegen die in bestimmtenBevölkerungsgrup-<br />
-14-<br />
pen mit festen Ernährungsgewohnheiten<br />
ethische Vorbehalte<br />
bestehen können (theoretisches<br />
Beispiel: Schweine-Gen<br />
in Tomate)<br />
• Stoffe, die in herkömmlichen<br />
Lebensmitteln nicht vorhanden<br />
sind und die Gesundheit bestimmterBevölkerungsgruppen<br />
beeinflussen können (Einbringen<br />
allergener Substanzen).<br />
Diese beiden Kennzeichnungsforderungen<br />
standen seit<br />
jeher außer Diskussion und waren<br />
bereits im Entwurf des Gesetzestextes<br />
enthalten. Der Kompromiß<br />
wurde <strong>für</strong> folgende Fälle gefunden:<br />
• in Lebensmitteln vorhandene<br />
gentechnisch veränderte Organismen<br />
müssen gekennzeichnet<br />
werden (Beispiel:<br />
FlavrSavr Tomate)<br />
• Lebensmittel, die hinsichtlich<br />
ihrer Zusammensetzung, ihrer<br />
Ernährungseigenschaften oder<br />
ihres Verwendungszweckes<br />
mit herkömmlichen Produkten<br />
nicht gleichwertig sind.<br />
Die „Nicht-Gleichwertigkeit“<br />
muß sich aus einer wissenschaftlichen<br />
Bewertung ergeben, wobei<br />
Änderungen, die sich im Rahmen<br />
der natürlichen Schwankungen<br />
bewegen, unberücksichtigt bleiben.<br />
Danach müssen nach Ansicht<br />
des Bundes <strong>für</strong> Lebensmittelrecht<br />
und -kunde (BLL, Bonn)<br />
beispielsweise Sojaprotein aus<br />
der herbizidtoleranten Sojabohne<br />
oder pflanzliche Öle gekennzeichnet<br />
werden, bei denen sich<br />
durch Anwendung der Gentechnik<br />
das Protein- bzw. Fettsäuremuster<br />
geändert hat. Hingegen fällt<br />
Sojaöl aus der herbizidtoleranten<br />
Sojabohne oder Zucker aus der<br />
rizomaniaresistenten Zuckerrübe<br />
zweifelsfrei nicht unter die Kennzeichnung.<br />
Auf einen Nenner<br />
gebracht: Neue Lebensmittel sind<br />
dann zu kennzeichnen, wenn sie<br />
im Produkt auch tatsächlich<br />
nachzuweisen sind (anhand des<br />
Protein- oder Fettsäuremusters);<br />
andererseits müßte sich eine<br />
Kennzeichnung im Bereich der<br />
Spekulation bewegen, da kein<br />
analytischer Nachweis geführt<br />
werden kann.
Fleischtechnik FT21<br />
Kulmbacher Notizen<br />
Hinten: Asmus Rüdiger, Rodler Georg Peter, Schmid Peter, Berg Peter, Stiegler Ronald, Müller Reiner, Tschöscher<br />
Richard, Neugebauer Jens, Fiedler Jörg, Kuch Michael Mitte: Kursleiter Thomas Ebene, Ettl Hermann, Kaltschmitt<br />
Klaus, Geier Markus, Weis Manfred, Trautmarin Jens, Lehnen Michaela, Hopfengärtner Harald, Hammerschmidt Helmut,<br />
Lindner Norbert, Herrmann Jörg, Schulleiter Hans-Werner Hofmann Vorne: Götting Frank, Frohn Thomas, Pfeiffer<br />
Bernd, Vogt Klaus, Weber Michael.<br />
Lebensmittel-Verarbeitungstechnik VT6<br />
Hinten: Kretschmer Jürgen, Stannecker Hubert, Pelkner Matthias, Jakob Peter, Richter Edwin, Scharfenstein Wolfgang,<br />
Schust Alexander, Herdtweck Ralf, Kölblin Alexander,Steinert Volker Mitte: Schulleiter Hans-Werner Hofmann,<br />
Schmauß Axel, Kimpel Dirk Oliver, Zeidler Jürgen, Groth Jörg, Oster Thekla, Hecht Gerhard, Keunecke Uwe, Hofmann<br />
Christian, Kursleiter Dr. Friedrich Kögel Vorne: Zettel Silvia, Höllmann Andreas, Schusser Alexandra, Blaschke Christian,<br />
König Ruth<br />
Impressum<br />
Publikation der Freundeskreise<br />
der Staatl. <strong>Fachschule</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Lebensmitteltechnik</strong> Kulmbach<br />
E.C.-Baumann-Str. 22 95326<br />
Kulmbach<br />
09221 84021<br />
fax 09221 91279<br />
Email:<br />
fs.lemitec@kulmbach.baynet.de<br />
http:/www.kulmbach.baynet.de/fs.Iemitec<br />
Redaktion und Layout<br />
Hans Werner Hofmann<br />
Schulleiter<br />
Druck und Verteilung<br />
Firma Raps Gewürze,Kulmbach<br />
15<br />
Beiträge:<br />
Hans Werner Hofmann<br />
Dr. Siegfried Günther<br />
Dr. Fritz Kögel<br />
Dr. Günther Hartmann<br />
Thomas Birus<br />
Thomas Ebene<br />
Jochen Batscheider<br />
Fritz Walther