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Schule aktuell Kulmbacher Notizen - Fachschule für ...

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<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong><br />

Freundeskreise der Staatlichen <strong>Fachschule</strong> <strong>für</strong> Lebensmitteltechnik<br />

Fleischereitechnik und Lebensmittelverarbeitungstechnik e.V.<br />

Jahresbericht der Staatlichen <strong>Fachschule</strong> <strong>für</strong> Lebensmitteltechnik<br />

Einen besonders hektischen Schulabschluss<br />

2008 bescherte uns das Kultusministerium<br />

vertreten durch das<br />

Staatsinstitut <strong>für</strong> Schulqualität und<br />

Bildungsforschung München. Wir wurden<br />

am 8. Juli zu einem Gespräch über<br />

die „Flexibilisierung der Stundentafel<br />

und Überarbeitung der Lehrpläne“ gebeten.<br />

Das ist eigentlich erfreulich, da<br />

wir bereits seit 2003 eine Überarbeitung<br />

der Stundentafel angedacht und<br />

2004 mit einer Eingabe an das Kultusministerium<br />

auch auf den Weg gebracht<br />

hatten. Leitgedanken <strong>für</strong> eine Stundentafelüberarbeitung<br />

waren<br />

· Modernisierung der Fächertafel<br />

und Abbildung betrieblicher Strukturen<br />

und Entwicklungen darin<br />

· Verringerung der Fächeranzahl zugunsten<br />

einer Lernfeldorientierung<br />

· Effizienz und Qualitätssicherung<br />

des Unterrichtserfolges<br />

Nun mussten wir allerdings in der Sit-<br />

<strong>Schule</strong> <strong>aktuell</strong><br />

Veranstaltungen • Personelles • Ausstattung<br />

zung erfahren, dass das Ministerium einige<br />

grundlegende Neuerungen anstreben<br />

wollte. Zum einen sollten Wahlpflichtfächer<br />

im zweiten Studienjahr<br />

eingeführt werden, der Stundenumfang<br />

<strong>für</strong> ein Fach sollte verkleinert und auch<br />

die Prüfungsordnung sollte recht kräftig<br />

durchgemischt werden. Es wurden<br />

Lehrplan-Kommissionen <strong>für</strong> beide<br />

Fachrichtungen gebildet und zu unserem<br />

Entsetzen mit der Vorgabe verpflichtet,<br />

bereits mit Kursbeginn im<br />

Herbst 2008 einen Entwurf vorzulegen<br />

und mit der Umsetzung der neuen<br />

Lehrpläne zu beginnen. Auf der Grundlage<br />

unserer Vorüberlegungen aus den<br />

Jahren 2003/2004 gingen wir mit einigen<br />

Vorbehalten an die Arbeit einen<br />

Plan <strong>für</strong> die Kurse FT 35 und VT 20<br />

auszuarbeiten, Unterrichtmodelle zu<br />

entwerfen und wieder zu verwerfen. Ich<br />

will jetzt die einzelnen Höhen und Tiefen,<br />

die wir durchschritten (durchlitten)<br />

Heft 39, Dezember 2008<br />

Seit September steht der wahrgewordene<br />

Traum, ein Swopper 130 der Tipper Tie<br />

Alpina AG, in unserem Praktikumsraum.<br />

Das Herz einer jeden Metzgerei ist und<br />

bleibt der Kutter.<br />

Dieses Herz der <strong>Kulmbacher</strong> Fleischereitechnik<br />

wird von schweizerischer<br />

Präzisionstechnik angetrieben, dies<br />

kann nur der Beginn einer sehr langen<br />

Freundschaft sein.<br />

Hört man dieses Herz bei der Arbeit<br />

schlagen, reinigt es nach getanem Tagwerk,<br />

liest das „EKG“ auf dem Computer<br />

aus und wechselt die Messer dieses<br />

durchtrainierten Muskels - dann versteht<br />

man uns - „es is’ a Traum“.<br />

Wenn man dann wach wird und feststellt,<br />

es war zum Glück nicht nur „a Traum“<br />

– dann kann man unsere Freude verstehen,<br />

die Tipper Tie Alpina AG in dem<br />

illustren Kreis der Förderer unserer Ausbildungskonzeption<br />

begrüßen zu dürfen.<br />

Danke!<br />

haben, nicht vertiefen, sondern nur das<br />

Endergebnis kurz darstellen. Am letzten<br />

Schultag erhielten wir eine kurze<br />

Email, die besagte, dass die neuen,<br />

noch im Aufbau befindlichen Stundenpläne<br />

doch nicht im Herbst umgesetzt<br />

werden können, sondern dass wir nach<br />

den alten Plänen unterrichten müssen.<br />

Dieser Krug ging also noch mal an uns<br />

vorüber, und wir bereiten die neuen<br />

Stundentafeln nun in aller Ruhe vor<br />

und werfen die Arbeit von 3 Wochen<br />

Unterrichtsorganisation ganz einfach<br />

in die Tonne.<br />

Bewerbersituation<br />

An dieser Front haben wir eine sehr<br />

stabile Entwicklung. Pro Fachrichtung<br />

rechnen wir seit Jahren mit ca. 80 Anmeldungen,<br />

so dass wir auch heuer ein<br />

Auswahlverfahren zur Belegung der 30<br />

Kursplätze durchführen mussten. Wie<br />

im letzten Jahr erprobt, haben wir in


einzelnen Fällen eine Aufnahmeprüfung<br />

durchgeführt. Obwohl die Vorbereitung<br />

und Durchführung eine recht<br />

hohe Arbeitsbelastung darstellt, sind<br />

wir vom Erfolg der Maßnahme überzeugt.<br />

Die Zahl der Studienabbrecher<br />

im ersten Quartal ist fast auf Null gesunken,<br />

und auch nach Ende der Probezeit<br />

sind die Kurszahlen mit 27/29<br />

Teilnehmern in den beiden Anfangskursen<br />

erfreulich hoch.<br />

Neu in diesem Jahr ist auch die Organisation<br />

der ersten Schulwoche, die <strong>für</strong><br />

eine Projektwoche mit dem Thema<br />

„Lernen lernen“ herhalten musste. Die<br />

neuen Kurse wurden federführend von<br />

Barbara Hartmann und Lisa Mages in<br />

die Methodik des Lernens eingeführt.<br />

Lernstrategien, Lernmethoden und natürlich<br />

auch die Lerntheorie wurden<br />

vermittelt und, ganz wichtig, in exemplarischen<br />

Beispielen geübt, diskutiert<br />

und hoffentlich auch gefestigt. Wir hoffen<br />

auf einen positiven Effekt bei den<br />

Studenten, wenn es um die eigene Lernorganisation<br />

geht, damit sie schneller<br />

Verfahren und Methoden entwickeln,<br />

wie sie Lernstoff aufbereiten, Wissen<br />

strukturieren und wiederauffindbar ablegen.<br />

Bei den Bewerbergesprächen strebt ein<br />

nicht unwesentlicher Prozentsatz der<br />

Studenten nach dem Techniker-Studium<br />

eine Tätigkeit in der Lebensmittelkontrolle.<br />

Grundsätzlich muss vor einer<br />

allzu einseitigen Ausrichtung der<br />

Tätigkeitsvorstellung als Techniker<br />

gewarnt werden, insbesondere, wenn<br />

eine Stelle im staatlichen, öffentlichen<br />

Bereich angestrebt wird. Gerade hier<br />

wird stark eingespart und durch die Verlagerung<br />

der Kontrollmechanismen in<br />

Richtung Eigenkontrolle der Betriebe<br />

wird auch weniger Personal benötigt.<br />

Ausstattung<br />

Zur Ausstattungssituation finden Sie<br />

verschiedene Artikel in diesem Heft,<br />

die die durch Sponsoren geleistete Unterstützung<br />

entsprechend würdigen. Einen<br />

generellen Dank an die uns verbundenen<br />

Unternehmen <strong>für</strong> die großartige<br />

Förderung des Technikernachwuchses<br />

im Rahmen der Zusammenarbeit mit<br />

unserem Haus.<br />

Daneben genießen wir bei den Sponsoring-Projekten<br />

immer die Unterstützung<br />

des Sachaufwandträgers, des<br />

Landkreises Kulmbach, vertreten durch<br />

Landrat Klaus Peter Söllner.<br />

Neue Ausstattung, auch wenn sie fast<br />

kostenneutral zur Verfügung gestellt<br />

<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong><br />

wird, verursacht natürlich Kollateralkosten.<br />

Die Anschaffung des neuen Kutters zog<br />

z.B. die Erneuerung des Starkstromnetzes<br />

mit einer Absicherung von 200A<br />

nach sich. Das bedeutete in diesem Fall<br />

eine komplett neue Leitung mit dem<br />

entsprechenden Querschnitt – eine<br />

nicht ganz unwesentliche Folgeinvestition.<br />

Weiter zu bedenken ist,<br />

dass die Betriebskosten einer Anschaffung<br />

auch auf den Schulhaushalt durchschlagen<br />

und dort Mittel langfristig binden.<br />

Für uns bedeutsam ist die seit Jahren<br />

eingefrorene Haushaltslage der öffentlichen<br />

Hand. Konkret bedeutet dies<br />

<strong>für</strong> den Wirtschaftsraum unserer <strong>Fachschule</strong><br />

ein Budget, das aus der Mitte<br />

der 90er Jahre stammt und seither immer<br />

mit Abschlägen bei uns angekommen<br />

ist.<br />

Diese Entwicklung betrifft auch andere<br />

Bereiche wie z.B. die EDV-Ausstattung.<br />

Nun können zwar in gewissen<br />

Abständen zusätzliche Haushaltsmittel<br />

<strong>für</strong> diese Projekte beantragt werden,<br />

nur die Folgekosten sind in diesem<br />

Konzept nicht bedacht. Wenn wir jetzt<br />

eine neue EDV-Ausstattung beantragen,<br />

die dann höchstwahrscheinlich<br />

2010 kommt, dann haben wir <strong>für</strong> die<br />

Administration des neu anzuschaffenden<br />

Terminalservers vielleicht keine<br />

zusätzlichen Finanzmittel im Schulhaushalt<br />

zur Verfügung.<br />

Mit anderen Worten die finanzielle<br />

Lage, nicht nur unserer <strong>Schule</strong>, wird<br />

langsam aber sicher zu einem immer<br />

schwieriger zu handhabenden Kunststück.<br />

Wir können nur hoffen, dass uns<br />

die Politik auch mal wieder etwas mehr<br />

Geld <strong>für</strong> die sich immer mehr ausweitenden<br />

Aufgaben bzw. Ausgaben zur<br />

Verfügung stellt.<br />

Auszeichnungen<br />

Der Staatspreis der Bayerischen<br />

Staatsregierung prämiert herausragenden<br />

Leistungen mit einem Notendurchschnitt<br />

von sehr gut und besondere Leistungen<br />

mit einen Notendurchschnitt<br />

von gut. Er wird vergeben <strong>für</strong> die 20%<br />

Besten des Abschlussjahrganges verbunden<br />

mit der Möglichkeit die fachgebundene<br />

Fachhochschulreife zu erlangen.<br />

Den Projektpreis der Firmen haben die<br />

an den Facharbeiten beteiligten Firmen<br />

gespendet – vielen Dank da<strong>für</strong> im Namen<br />

der Preisträger. Die im Fototeil<br />

vorgestellten Teilnehmer an der<br />

Ergänzungsprüfung <strong>für</strong> die Fachhoch-<br />

2<br />

schulreife (FAbi) haben das Abiturzeugnis<br />

in Empfang nehmen können.<br />

Eine Technikerin erreichte mit der Gesamtnote<br />

„sehr gut“ herausragende Leistungen<br />

und 10 Technikerinnen und<br />

Techniker erreichten besondere Leistungen.<br />

Die Kandidaten erhielten aus<br />

den Händen von Landrat Söllner die<br />

Urkunden des Staatspreises:<br />

Lebensmittelverarbeitungstechnik:<br />

Kristina Aust, Ingrid Ködel, Herbert<br />

Großmann, Andreas Herholz, Florian<br />

Böhm, Michael Thümmler<br />

Fleischereitechnik: Martin Himmelsbach,<br />

Christian Bauer, Martin Worm,<br />

Andreas Goldstein, Marc Schmid<br />

Die Fa. DEVRO, Hamburg, vertreten<br />

durch Willi Wehrsig, vergab im<br />

Rahmen der Günter-Fries-Stiftung einen<br />

Geldpreis in Höhe von 4.000.-<br />

EURO <strong>für</strong> die Projektarbeit: „Einfluss<br />

unterschiedlicher nitrit-/nitrathaltiger<br />

Zutaten auf die Qualität einer Brühwurst“<br />

von Andreas Goldstein, Paul-<br />

Mathias Güntzel und Tanja Janz.<br />

Projektpreis Verarbeitungstechnik<br />

Einen Geldpreis in Höhe von • 800<br />

erhielten: Marco Eckert, Andreas Herholz,<br />

Wladimir Pastijan <strong>für</strong> die Projektarbeit<br />

„Herstellung einer instantlöslichen<br />

sprühgetrockneten Brühe“.<br />

500 • erhielten: Lars Erdmann, Christian<br />

Kerrmann, Robert Reichelt <strong>für</strong> die<br />

Projektarbeit „Unterstützung bei der<br />

Inbetriebnahme der neuen Abfüllanlage<br />

der <strong>Kulmbacher</strong> Brauerei“.<br />

500 • erhielten: Kristina Aust, Josef<br />

Wachter <strong>für</strong> die Projektarbeit „Entwicklung<br />

einer Bierpraline und Einführung<br />

eines Managementsystems zur<br />

Lebensmittelsicherheit“.<br />

Freundeskreise und<br />

Veranstaltungen<br />

Die diesjährige LEMITEC zum Thema<br />

„Gewichtsegalisierung von Lebensmitteln<br />

in Fertigpackungen“ am 6./7.<br />

Juni führte ca.<br />

200 Teilnehmer und 500 Besucher an<br />

den zwei Tagen nach Kulmbach und an<br />

die <strong>Fachschule</strong>. Die Freundeskreise<br />

förderten die Veranstaltung in bewährter<br />

Weise.<br />

Daneben unterstützten die Freundeskreise<br />

wieder mehrere Exkursionen und<br />

Messebesuche der beiden Fachbereiche<br />

durch finanzielle Zuschüsse. Vielen<br />

Dank an dieser Stelle <strong>für</strong> die Unterstützung<br />

der beteiligten Firmen insbesondere<br />

an die Fa. Vivotec <strong>für</strong> die<br />

Standbetreuung auf den Messen IFFA<br />

und Intermeat.


Wie eifrige Leser/Schreiber unseres<br />

Onlineforums im Footer der Seite gelesen<br />

haben stellt der Forumsanbieter<br />

seinen Dienst ein. Am 1. März 2009<br />

werden die Server eingefroren und<br />

später komplett abgeschaltet. Es tut mir<br />

zu einen Leid, weil der Betrieb ohne<br />

große Probleme gelaufen ist - da<strong>für</strong> sei<br />

dem Betreiber ein herzliches Danke<br />

ausgesprochen - und zum anderen, weil<br />

wir ein neues Forum aufbauen müssen<br />

- mit all dem Wirbel den ein Umzug<br />

nun mal mit sich bringt.<br />

Also gehen wir es an.<br />

Es würde mich freuen, wenn die aktiven<br />

Mitglieder sich möglichst vollständig<br />

auf dem neuen Forum anmelden -<br />

bitte weitersagen und sprechen Sie ggf.<br />

auch alle Ihnen bekannten Forumsschreiber<br />

an. Ich glaube das neue Forum<br />

wird Ihnen gefallen. Sie erreichen<br />

es unter<br />

http://lemitec.communityhost.de/<br />

(der Link Forum Lemitec auf der<br />

Website wird demnächst umgestellt)<br />

Ich schlage vor, dass Sie neue Beiträge<br />

ausschließlich im neuen Forum einbringen,<br />

angefangene Themen evtl.<br />

übertragen und <strong>für</strong> die Restlaufzeit keine<br />

neuen Beiträge mehr im alten Forum<br />

beginnen. Bitte melden Sie sich<br />

<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong><br />

Dipl. Ing. Werner Frey tritt in den Unruhestand<br />

Es gibt außerhalb der ehemaligen<br />

BAFF kaum einen Externen,<br />

dessen Name über viele<br />

Jahrzehnte mit der Ausbildung<br />

der <strong>Kulmbacher</strong> Fleischereitechniker<br />

so verbunden ist wie<br />

der von Werner Frey. Insbesondere<br />

die zum Start der Fleischtechnikerausbildung<br />

vor 35 Jahren<br />

fehlenden Praxisräume<br />

prägten diese langjährige<br />

freundschaftliche Zusammenarbeit.<br />

Damals schloss unser<br />

Nachbar diese Lücke und namentlich<br />

Werner Frey durfte in<br />

seinen ersten Jahren bei der Fa.<br />

Raps die angehenden Fleischtechniker<br />

im Rahmen der praktischen<br />

Ausbildung betreuen.<br />

Daraus resultierte wahrscheinlich<br />

auch der „kurze Dienstweg“,<br />

den wir, egal in welcher<br />

Position unser persönlicher Ansprechpartner<br />

war, immer nutzen<br />

konnten.<br />

Forum LEMITEC<br />

unter ihrem realen Namen im neuen<br />

Forum an. Es wäre nett, wenn Sie als<br />

<strong>aktuell</strong>er Student oder als Ehemaliger<br />

Ihre Kursbezeichnung mit angeben<br />

würden.<br />

In der Vergangenheit hat sich gezeigt,<br />

dass einige Diskussionen eine Entwicklung<br />

nehmen, die nur durch die scheinbare<br />

Anonymität der Teilnehmer zu er-<br />

klären ist. Man schreibt, reagiert anders,<br />

wenn man einen gesichtslosen<br />

Niemand anspricht und sich selbst auch<br />

noch hinter einem Pseudonym verstekken<br />

kann. Wenn Sie nicht zu dem, was<br />

Sie schreiben mit Ihrem Namen stehen<br />

können, dann sind wir auch nicht an<br />

Ihren Äußerungen interessiert.<br />

Aus diesem Grund werden die Moderatoren<br />

angehalten, die Konten von Tarzan<br />

und Konsorten zu schließen bzw.<br />

3<br />

Die <strong>Fachschule</strong> ist von ihrer Ausstattung<br />

schon seit Jahren auf diese Form<br />

der Unterstützung nicht mehr angewiesen.<br />

Es gibt aber andere Arten der Wissensvermittlung.<br />

Mit der wachsenden<br />

Verantwortung von Herrn Frey im Unternehmen<br />

Raps ließ er uns immer an<br />

diesem persönlichen Wissenszuwachs<br />

in Form von Seminar und Vorträgen partizipieren.<br />

Wenn dazu die Gabe kommt,<br />

junge Menschen bei der Weitergabe<br />

von Wissen zu fesseln, was will man<br />

mehr?<br />

Seit diesem Jahr ist dieser langjährige<br />

Förderer und Freund unserer Ausbildungskonzeption<br />

im sogenannten<br />

Unruhestand. Wir wünschen Herrn<br />

Frey <strong>für</strong> diesen Lebensabschnitt alles<br />

erdenklich Gute.<br />

PS.: Unruhestand – er hat sich <strong>für</strong> Ende<br />

dieses Jahres wieder die Zeit genommen,<br />

bei unserem traditionellen Rapsseminar<br />

zu allergenen Stoffen und deren<br />

Kenntlichmachung zu referieren.<br />

Wir freuen uns darauf.<br />

gar nicht erst zu aktivieren. In diesem<br />

Sinne...<br />

Mit der Registrierung werden Sie als<br />

Mitglied eingestuft. Die Admins werden<br />

die Anmeldungen prüfen und je<br />

nach Status die Anmeldung deaktivieren<br />

(bei Nichtbeachtung der Regeln),<br />

auf Student oder Freundeskreis(mitglied)<br />

einstufen. In der<br />

Organisatorisches<br />

L – Lesen, S – Schreiben, A – Abstimmen, M – Mail<br />

Registrierung Diskussionen Wohnungsmarkt Jobbörse<br />

Ohne L - -<br />

Mitglied LSAM LSAM -<br />

Student LSAM LSAM -<br />

Freundeskreis LSAM LSAM LSAM<br />

KUNO L L L<br />

KUNO wird ein Lesezugang veröffentlicht,<br />

der allen Freundeskreismitgliedern<br />

auch ohne Registrierung<br />

das Mitlesen in allen Foren gestattet –<br />

melden Sie sich (Einloggen) unter dem<br />

Benutzername .. mit dem Passwort .. an<br />

Weitere Einzelheiten<br />

zu Forumsbetrieb lesen Sie<br />

am Schwarzen Brett.<br />

Viel Spaß und man liest sich…HW


Devro-Preis <strong>für</strong><br />

Fleischtechnik<br />

Die traditionelle Überreichung des<br />

Günter-Fries-Preises erfolgte durch<br />

Willi Wehrsig, Verkaufsleiter der<br />

Devro, Hamburg (links) und Heinrich-Wilhelm<br />

Böhme, Entwicklungsleiter<br />

der Devro (3.v.r.) an Andreas<br />

Goldstein, Tanja Janz und Paul-<br />

Mathias Güntzel(v. l.)<br />

Jörg Zuber, Kaufland Fleischwaren SB<br />

GmbH & Co. KG, Möckmühl überreichte<br />

<strong>für</strong> insgesamt drei Projektarbeiten<br />

Auszeichnungen an (von links)<br />

Alexander Serkov, Martin Himmelreich,Thomas<br />

Kühne,Ueli Schoenenberger,<br />

Denise Hofmann, Alexander<br />

Krug, Rita Scharf,Falko Schmitt und<br />

Christina Stützle.<br />

<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Auszeichnungen und Preise<br />

4<br />

Die Preisträger des Preises des<br />

Freundeskreises der Verarbeitungstechniker.<br />

V. l. Wladimir Pastijan,,<br />

Mario Eckert, Andreas Herholz,<br />

Christian Kerrmann, Lars<br />

Erdmann,Josef Wachter, Kristina<br />

Aust und Vorsitzender des Freundeskreises<br />

Michael Rauterberg, Raps &<br />

Co, Kulmbach. Ausgezeichnet<br />

wurden dieses Jahr die drei besten<br />

Arbeiten.<br />

Schulleiter H. W. Hofmann und die Träger des Staatspreises Herbert Großmann, Andreas Goldstein, Marc Schmid,<br />

Florian Böhm, Michael Thümmler, Andreas Herholz, Martin Worm, Ingrid Ködel, Christian Bauer, Martin Himmelsbach,<br />

stellv. Landrat Jörg Kunstmann, Kristina Aust und Bürgermeister Frank Wilzok


<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Auszeichnungen und Preise<br />

Die Abiturienten Josef Wachter, Wladimir Pastijan, Rita Scharf, Georg Kronhardt, Alexander Müller, Kristina Aust,<br />

Mario Eckert, Markus Klemp, Florian Böhm mit den Abitur- und Technikerzeugnissen. Daneben Mathelehrerin Lisa<br />

Mages und Schulleiter H. W. Hofmann.<br />

Ludger Paus (rechts), EKRO, Apeldoorn (NL) und Fachbereichsleiter Thomas Eberle (links) bedankten sich bei Marc<br />

Schmid und Thorten Raith (2.u.3.v.l.) <strong>für</strong> die Arbeit zur „Entwicklung einer Kalbskochsalami mit Hilfe der Füllwolftechnologie“<br />

und bei Klaus Stetter, Maik Seidler und Martin Worm <strong>für</strong> die Projektarbeit „Rezeptur und Verfahrensvorschläge<br />

<strong>für</strong> die Herstellung von Kalbroh- und Kalbskochschinken“.<br />

5<br />

Peter Stephan von der COMSYS<br />

Petra Stephan GbR überreichte<br />

Sebastian Götz und Christian Bauer<br />

(von links) eine Anerkennung <strong>für</strong> ihre<br />

Arbeit zur „Einführung eines Warenwirtschaftssystems<br />

<strong>für</strong> ein besseres<br />

Controlling im Fachbereich<br />

Fleischereitechnik“


<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong><br />

Die Abschlussklasse FT 33<br />

Hintere Reihe: Oleksandr Serkov, Torsten Raith, Andreas Goldstein, Maik Seidler<br />

Mittlere Reihe: Klassenleiter Thomas Eberle, Marc Schmid, Ueli Schönenberger, Falko Schmitt, Martin Himmelsbach,<br />

Paul-Mathias Güntzel, Martin Worm, Klaus Stetter, Christian Bauer, Thomas Kühne, Sebastian Götz, Schulleiter H.W.<br />

Hofmann<br />

Vordere Reihe: Rita Scharf, Christina Stützle, Denise Hofmann, Tanja Janz, Alexander Krug<br />

Die Abschlussklasse VT 18<br />

Hintere Reihe: Alexander Polleit, Robert Stahn, Andreas Herholz, Andreas Mau, Jörg Willfahrt<br />

Mittlere Reihe: Klassenleiter Udo Lindlein, Alex Schwarz, Wladimir Pastijan, Tobias Hoh, Matthias Kamm, Herbert<br />

Großmann, Sylvia Lang, Michael Thümmler, Marco Eckert, Josef Wachter, Ingrid Ködel, Schulleiter H.W. Hofmann<br />

Vordere Reihe: Robert Reichelt, Alexander Müller, Johann Firus, Kristina Aust, Georg Kronhardt, Florian Böhm, Lars<br />

Erdmann, Markus Klemp,Christian Kerrmann<br />

6


<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong><br />

Mettler Toledo sponsert mit Titrator LEMITEC 2009<br />

Die Fa. Mettler Toledo stellt der <strong>Fachschule</strong> einen Titrator <strong>für</strong> die chemische<br />

Analytik zur Verfügung. Mit diesem Gerät können pH-Werte gemessen und der<br />

Säure- bzw. Kochsalzgehalt mit automatischer Titration bestimmt werden; eine<br />

Aufrüstung zur Wasserbestimmung nach Karl-Fischer ist möglich. Damit erhalten<br />

die Studenten einen besseren Einblick in die Arbeit eines modernen Betriebslabors.<br />

Durch die automatische Dosierung der Chemikalien sowie der automatischen<br />

Erkennung des Endpunktes der Titration werden geringere Mengen an Lösungen<br />

verbraucht und die Ergebnisse liegen schneller vor. Das Bild zeigt Fr.<br />

Schmatz von der Fa. Mettler Toledo bei der Einweisung in das Gerät.<br />

Olympiade der Köche - Philipp Keller erreicht viermal Gold<br />

Die Olympiade der Köche<br />

findet alle vier Jahre statt.<br />

Sie ist weltweit das größte<br />

Kochereignis in dieser<br />

Form. Dieses Jahr nahmen<br />

insgesamt 53 Nationen mit<br />

ca. 1600 Köchen teil.<br />

Es gibt 4 Kategorien, ab einer<br />

gewissen Punktzahl der<br />

Juroren erhält man Gold ,<br />

Silber, Bronze oder nur „ein<br />

Teilnahmediplom“. Die deutsche<br />

Nationalmannschaft<br />

Philipp Keller, VT 19<br />

erhielt in allen 4 Kategorien<br />

Gold und einen Olympiasieg<br />

in Kategorie A (höchste<br />

Punktzahl aller Teilnehmer).<br />

In der Gesamtwertung (alle<br />

Punkte der vier Kategorien)<br />

wurde Deutschland Zweiter<br />

(mit ganz wenig Punkten unterschied)<br />

hinter Norwegen.<br />

Norwegen besitzt eine Profi-Mannschaft<br />

die sich<br />

hauptberuflich auf solche<br />

Wettkämpfe vorbereiten<br />

kann.<br />

Für Deutschland ist es das<br />

beste Ergebnis seit Jahren<br />

und auch ein voller Erfolg,<br />

da die Köche ihre Tätigkeit<br />

in der Nationalmannschaft<br />

neben dem Beruf arrangieren<br />

müssen.<br />

Wir gratulieren Philipp Keller<br />

herzlich zu diesem tollen<br />

Erfolg.<br />

Weitere Info unter<br />

www.vkd.com.<br />

Bilder rechts: dpa<br />

7<br />

Sitzungen der<br />

Freundeskreise<br />

Die nächste LEMITEC findet am 15.<br />

und 16. Mai 2009 statt.<br />

Sie steht unter dem Motto<br />

„Verpackung und Haltbarkeit“.<br />

Tagungsort am Freitag ist die Stadthalle<br />

Kulmbach. Eine Einladung mit<br />

ausführlicher Tagungsordnung und<br />

Anmeldeformular geht Ihnen separat<br />

zu und ist über www.lemitec.de zu erreichen.<br />

Im Anschluss an die Vortragstagung<br />

finden in der Stadthalle<br />

wieder die Sitzungen der Freundeskreise<br />

FT und VT statt.<br />

Am Samstag sollte der „Tag der offenen<br />

Tür“ in der <strong>Fachschule</strong> wieder<br />

Ihre besondere Aufmerksamkeit finden.<br />

Wir glauben, wieder ein interessantes<br />

und vielseitiges Programm zusammengestellt<br />

zu haben und freuen uns<br />

auf Ihren Besuch!


<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - LEMITEC 2008<br />

Die Lemitec am 6./7. Juni 2008<br />

zum Thema „Egalisierung von<br />

Verpackungen“ war wieder ein<br />

sehr großer Erfolg. Zahlreiche<br />

Teilnehmer waren von den Vorträgen<br />

und den am Samstag<br />

vorgestellten Projekten tief<br />

beeindruckt.<br />

Unser Bild zeigt die Referenten:<br />

(v.l.) Robert Eichbaum,<br />

Ishida GmbH, Hans Werner<br />

Hofmann, Schulleiter, Hans<br />

Jürgen Heinrich, Weber Maschinenfabrik<br />

GmbH & Co KG,<br />

Jens Grundmann, Schröter<br />

Technologie GmbH & Co KG,<br />

Hans Mondry, Multivac Sepp<br />

Haggenmüller GmbH & Co KG,<br />

Thomas Neher, Albert Handtmann Mmaschinenfabrik GmbH & Co KG, Michaek Lyko und Wilfried Wittkamp, Maja Maschinenfabrik,<br />

Dr. Markus Grebe, Sozietät Krell & Weyland<br />

8


- Fachbereich Fleischereitechnik-<br />

Neues bei FT - Höhepunkte, Höhepunkte!<br />

Der Fachbereich Fleischereitechnik<br />

blickt auf ein<br />

Jahr zurück, welches so<br />

reich an Höhepunkten war,<br />

dass dies nach unserer Meinung<br />

nur sehr schwer zu<br />

überbieten ist. Es begann im<br />

Januar mit der Übergabe des<br />

Füllwolfes VF 616 mit GD<br />

93-3 der Fa. Albert Handtmann<br />

Maschinenfabrik<br />

GmbH durch die Fa. Ernst<br />

Jansen Werksvertretungen<br />

GmbH – über die Implanta-<br />

tion eines neuen leistungsstarken<br />

Herzens (Swopper<br />

130 l) durch die Tipper Tie<br />

Alpina AG – und es wird im<br />

Dezember mit der Installation<br />

eines TG – 3000 MD<br />

(Tarber Smoke Master)<br />

durch die Red Arrow Handels<br />

GmbH abgeschlossen.<br />

Um Ihnen einen kleinen<br />

Überblick über dieses<br />

Traumjahr zu geben, haben<br />

wir dieses Jahr den Weg der<br />

Fotogalerie gewählt.<br />

Januar:Das neue Jahr begann mit einem Paukenschlag.<br />

Unser Füllwolf ist da. Trotz aller Unterstützung durch die<br />

Albert Handtmann Maschinenfabrik, „a weng Silbertaler“<br />

waren erforderlich. Ohne das finanzielle Engagement<br />

des Freundeskreises der Fleischereitechniker hätten<br />

wir dieses gemeinsame Projekt nicht stemmen können.<br />

Diese Gelder sind nach unserer Meinung sehr gut<br />

angelegt.<br />

Arbeiten mit der neuen Technik kann richtig Spaß machen<br />

– und die Ergebnisse dieser Freude an der Arbeit mit<br />

dieser Technologie korrelieren mit der Qualität der<br />

Facharbeit der letztjährigen deutsch – schweizerischen<br />

Koproduktion.<br />

9<br />

Februar: Wir konnten das erste Mal die Produktion von<br />

SB – Hackfleisch in unserem Hause eins zu eins simulieren<br />

und in den Praktikumsbetrieb bei unserem „jungen“<br />

Kurs integrieren.<br />

März: Dank der Unterstützung der Ekro bv konnten wir<br />

auch dieses Jahr den direkten Kontakt zu den Kunden<br />

pflegen – den Händlern. Der Besuch der Hausmesse der<br />

Edeka Südwest ist nicht nur Pflicht, sondern auch Kür. Es<br />

gibt <strong>für</strong> uns keine vergleichbare Messe wo der Slogan –<br />

„Wir lieben Lebensmittel“ – sensorisch so nachempfunden<br />

werden kann wie in Karlsruhe – einfach lecker!!!<br />

April: Eine Tradition ist die klassische Weberschulung.<br />

Eine Schulung am 904 – einer von vielen Höhepunkten<br />

unserer Ausbildungskonzeption. Übrigens – nur wenige<br />

Externe haben sich über die Jahre bei unseren Absolventen<br />

so einen Namen verschafft wie der Schulungsleiter der<br />

Fa. Weber, Jürgen Heinrich.<br />

So viele Studenten nach der Probezeit hatten wir lange<br />

nicht mehr, die wir zu dieser Schulung mitnehmen durften.<br />

Vielleicht ein Ergebnis unserer vielfältigen Maßnahmen<br />

zum „Lernen lernen“? Dazu nächstes Jahr mehr.


Mai: Die jährliche Exkursion mit den zukünftigen Abgängern<br />

entwickelt sich immer stärker zu einer Schulungsfahrt,<br />

bei der direkt an den Maschinen das erforderliche<br />

Rüstzeug <strong>für</strong> das weitere berufliche Leben vertieft wird,<br />

wie hier an der R 535 der Fa. Multivac<br />

Dass in unserer Ausbildung die Verpackungstechnik ein<br />

Schwerpunkt ist, macht nicht nur unsere Ausstattung<br />

deutlich, sondern auch die Themen auf unserer<br />

Schulungsfahrt, wie hier bei der Firma Südpack – Folien.<br />

Die direkte Konfrontation mit der Technik ermöglicht es<br />

unseren Studenten viel leichter, die Zusammenhänge beim<br />

Einsatz solcher Linienkonfigurationen zu erkennen, wie<br />

hier bei der Schulung durch die Handtmann Maschinenfabrik<br />

direkt vor Ort.<br />

- Fachbereich Fleischereitechnik-<br />

10<br />

Zukünftige <strong>Kulmbacher</strong> Fleischereitechniker treffen<br />

ehemalige Absolventen unserer Ausbildungsstätte im<br />

Rahmen der Betriebsbesichtung der Kaufland Produktionsstätten<br />

in Heilbronn und Möckmühl. Trotz der sog.<br />

„hot days“ wurden nicht nur die Betriebsabläufe sehr<br />

ausführlich gezeigt. Unseren Studenten wurden sehr<br />

intensiv die Aufgabenfelder eines zukünftigen Technikers<br />

erläutert. Hierzu nahm sich der Geschäftsbereichsleiter<br />

Produktmanagement Jörg Zuber (FT 19), der Geschäftsführer<br />

Herwig Leichter FT (7) des Heilbronner Fleischwerkes<br />

und der Geschäftsführer <strong>für</strong> alle Kaufland<br />

Fleischwerke, Herr Ralph Dausch (FT 12) sehr viel Zeit<br />

und hinterließen einen bleibenden Eindruck.


Juli: Was im Juni los war, nur einmal auf die Lemitec –<br />

Seite geschaut, diese Bilder sprechen <strong>für</strong> sich. Aber das<br />

Hauptereignis <strong>für</strong> unsere Studenten waren die<br />

Abschlussprüfungen, wo sie noch einmal alles geben<br />

mussten, um den Technikerbrief zu erhalten. Und nach<br />

der Prüfung in Lebensmittelrecht waren die zwei Jahre<br />

schon fast ‘rum.<br />

August: Wir brauchen Platz und viel Strom <strong>für</strong> den neuen<br />

Kutter, und da<strong>für</strong> sind am besten die Ferien geeignet. Der<br />

viele Strom war eine nicht unerhebliche Investition <strong>für</strong><br />

unser Haus, die nur durch die Unterstützung des<br />

Sachaufwandsträger machbar war.<br />

September: Er ist endlich da. Jetzt können wir auch<br />

wirklich praxisbezogene Feinzerkleinerungs- und Mischprozesse,<br />

basierend auf modernster industrieller Kuttertechnik,<br />

in die praktische Ausbildungskonzeption einbeziehen.<br />

Jeder, der Interesse hat, kann bei der nächsten<br />

Lemitec unser neues Herzstück im Rahmen von praktischen<br />

Vorführungen hautnah erleben.<br />

- Fachbereich Fleischereitechnik-<br />

11<br />

Alle zwei Jahre im September ist die Intermeat. Dank der<br />

Beteiligung der Fa. Vivotec an der Kostenübernahme<br />

konnten wir diese Kontaktbörse zur Pflege unseres<br />

Netzwerkes wieder nutzen. Übrigens, wer sich noch an die<br />

früheren, teilweise gemeinsamen Messeauftritte erinnert –<br />

erkennt einen deutlichen Qualitätssprung alleine schon<br />

am Messestand unseres Partners. Dieser Erfolg resultiert<br />

aus der konsequenten Entwicklung und Vermarktung<br />

einer Technologie – der Sauerstoffhochdruckbehandlung.<br />

Der Erfolg gibt der Fa. Vivotec hinsichtlich des eingeschlagenen<br />

Weges recht.<br />

Oktober: Auch auf der SÜFFA konnten wir wie seit<br />

Jahren dank der Fa. Vivotec unsere <strong>Fachschule</strong> präsentieren.<br />

Sie ist eine wichtige Messe, um unser handwerklich<br />

orientiertes Netzwerk im Süden Deutschlands und in<br />

der Schweiz zu pflegen. Wenn die Messebetreiber aber die<br />

kleinen Aussteller so an den Rand der riesengroßen,<br />

neuen Messehallen drängen, dass sich dort hin nur<br />

zufällig Besucher verlaufen, ist das <strong>für</strong> die Aussteller<br />

äußerst unbefriedigend. Wir als <strong>Fachschule</strong> werden sehr<br />

genau prüfen, ob wir diesen zeitlichen Aufwand <strong>für</strong> die<br />

nächste SÜFFA nochmals erbringen werden.<br />

November:Der dfv ist mit einer der ersten Förderer<br />

unserer <strong>Schule</strong>. Von Beginn an konnten wir <strong>für</strong> unsere<br />

Ausbildung an den uns kostenlos zur Verfügung gestellten<br />

Fachzeitschriften partizipieren. Über die Qualität, den<br />

Anspruch und die Bedeutung solcher Publikationen wie<br />

Fleischwirtschaft, afz und Lebensmittelzeitung bedarf es<br />

keiner weiteren Anmerkungen.<br />

Ein weiteres Geschäftsfeld des dfv ist „the conference


group“. Von dieser professionellen Organisation wird die<br />

jetzt schon dritte Tagung zu Fragen der Wachstumsstrategien<br />

durchgeführt, der Deutsche Fleisch Kongress.<br />

Qualitativ nach unserer Meinung die Top-Veranstaltung<br />

im nationalen Tagungskalender. Themen und Referenten<br />

sprechen Jahr <strong>für</strong> Jahr <strong>für</strong> die Bedeutung dieser Konferenz.<br />

Dank der Unterstützung des Deutschen Fachverlages,<br />

insbesondere der Medienpartner <strong>für</strong> diesen<br />

Kongress, können wir auch dieses Jahr zum dritten Mal in<br />

Folge an dieser Tagung teilnehmen.<br />

Dezember: Das Jahr endet wie es begonnen hat – mit der<br />

Komplettierung unserer Ausstattung. Wie es dazu kommt,<br />

ist symptomatisch <strong>für</strong> die Fleischereitechnik. Erst kommt<br />

es zu einem konkreten Projektauftrag durch einen Ehemaligen,<br />

dazu ist eine technische Einrichtung erforderlich.<br />

Der Ansprechpartner <strong>für</strong> diese Technologie, wieder ein<br />

Ehemaliger, wird auf der Intermeat zu dieser Thematik<br />

kontaktiert. Schon im Dezember werden die ersten<br />

Versuche auf den TG 3000 MD (Tarber Smoke Master)<br />

durch die Unterstützung der Red Arrow Handels GmbH<br />

gestartet. (Foto: http://www.red-arrow-deutschland.de/<br />

Anwendungsanlagen)<br />

Und 2009? Die Pflege Ihres und unseres Netzwerkes liegt<br />

unserem Freundeskreis und unserer <strong>Fachschule</strong> am<br />

Herzen. Deswegen werden wir wieder ein Treffen der<br />

Ehemaligen anlässlich unseres 35 – jährigen Bestehens<br />

im Rahmen der Lemitec ermöglichen. Nach einer gemeinsamen<br />

Wanderung, die zusammenschweißen soll (in<br />

Erinnerung an die traditionelle Rapswanderung), errei-<br />

- Fachbereich Fleischereitechnik-<br />

12<br />

chen wir irgendwann „total erschöpft“ das durch die<br />

Eigentümer der Fa. Raps wunderschön restaurierte<br />

bäuerliche Gehöft in Heinersreuth. Hier können wir nach<br />

einer Stärkung mit den typischen Fachschulspezialitäten…..<br />

….. die Pflege des Netzwerkes in einem traumhaften<br />

Ambiente in Angriff nehmen.<br />

Wir würden uns freuen, von jedem Kurs mindestens einen<br />

Absolventen begrüßen zu können. Um die Planung zu<br />

erleichtern, bitte wir die unter www.Lemitec.de ab<br />

Februar abrufbaren Anmeldungsunterlagen uns zukommen<br />

zu lassen. Sollten Ehemalige die Möglichkeit haben,<br />

diese Veranstaltung finanziell oder materiell zu unterstützen,<br />

würden wir diese Hilfe sehr dankbar annehmen.<br />

Der Freundeskreis der Fleischereitechnik e.V., der<br />

Fachbereich Fleischereitechnik und die Familie Kühne<br />

freut sich, Sie/Euch in Kulmbach zum dritten Ehemaligentreffen<br />

recht herzlich begrüßen zu dürfen.


Durch die Überlassung der neuen Füllwolftechnologie<br />

ergaben und ergeben<br />

sich vollkommen neue Möglichkeiten<br />

der Zusammenarbeit mit unseren Partnern<br />

in der Fleischwarenindustrie. Wie<br />

schnell diese Technik in unseren Ausbildungsalltag<br />

integriert wurde, zeigen<br />

die ersten beiden Projekte, in denen<br />

einer der Hauptschwerpunkt bei dieser<br />

Technologie lag.<br />

Optimierung des<br />

Fettgehaltes der<br />

Bierwurst mittels<br />

Füllwolftechnologie<br />

Martin Himmelsbach,<br />

Ueli Schönenberger,<br />

Alexander Serkov<br />

Betreuer: Thomas Eberle,<br />

Uwe Kieser<br />

Auftraggeber: Kaufland<br />

Fleischwaren SB GmbH &<br />

Co KG<br />

Aufgabenstellung:<br />

Bei Fleischerzeugnissen mit einer gröberen<br />

Struktur wird die Kaufentscheidung<br />

u.a. durch das sichtbare Fett<br />

beeinflusst. Dieses sichtbare Fett ist<br />

nicht nur eine Funktion des Fettgehaltes,<br />

sondern auch des Schnittbildes.<br />

<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Fleischereitechnik<br />

Wobei klare Körnungen einen geringeren<br />

Fettgehalt vortäuschen, während<br />

ein Verschmieren der sichtbaren Fetteinlagen<br />

zu einem fetteren Gesamteindruck<br />

führt. Damit die Auswirkungen<br />

von Schwankungen bei der Körnung<br />

bei der herkömmlichen Kuttertechnologie<br />

nicht zu stark das Schnittbild<br />

beeinflussen, wird oft mit einem<br />

geringeren Fettgehalt gefahren.<br />

Die Füllwolftechnologie ermöglicht<br />

eine konstantere Körnung, aber durch<br />

die unterschiedliche Viskosität/Festigkeit<br />

der Ausgangsmaterialien kann es<br />

zu einem ungleichmäßigen Fördern der<br />

einzelnen Brätbestandteile durch die<br />

Wolfscheiben kommen. Dies führt dann<br />

zur Zentrierung des Fettes, was zu einer<br />

optischen Abwertung des Produktes<br />

führt.<br />

Gegenstand der Untersuchungen waren<br />

die optimalen Einstellungsparameter<br />

des Füllwolfes in Abhängigkeit von der<br />

Messerkonfiguration und den vorgelagerten<br />

Prozessen.<br />

Ergebnisse<br />

Insbesondere die erarbeiteten Zusammenhänge<br />

zwischen Vorkörnung, Temperatur<br />

und Fettgewebe sind von allgemeinem<br />

Interesse. Während die unterschiedlichen<br />

Dichte der Rohstoffe<br />

und deren Bedeutung auf den<br />

Produktfluss nicht beeinflusst werden<br />

13<br />

kann, wurden die anderen Faktoren, aus<br />

denen ein unterschiedlicher Volumenstrom<br />

der Brätbestandteile resultiert,<br />

variiert. Durch die Abstimmung der<br />

Vorkörnung der Mischung auf die gewünschte<br />

Endkörnung konnte als erster<br />

Schritt die Verteilung der Grobeinlagen<br />

im Feinbrät wesentlich verbessert werden.<br />

Zu feste Fette führten bei dieser Technologie<br />

auch zu einer ungleichmäßigen<br />

Verteilung der Fettpartikel. Erst die<br />

richtige Temperatur – im Gegensatz zur<br />

Kuttertechnologie übet 0° C – verhinderte<br />

eine Zentrierung der Fette im<br />

Kern. Aber nicht nur die Temperaturführung<br />

ist anders als bei der klassischen<br />

Kuttertechnologie, auch weichere<br />

Fette, im Gegensatz zum Rückenspeck,<br />

ergaben von der Optik her bessere<br />

Ergebnisse, wahrscheinlich wegen<br />

der besseren Fließfähigkeit.<br />

Der Einsatz des Trennsatzes ist erforderlich,<br />

um ein teilweises verstopfen<br />

der Endlochscheibe mit Bindegewebe<br />

zu verhindern, was wiederum zu Fettanreicherungen<br />

im Schnittbild führen<br />

würde. Die gegenwärtige Konstruktion<br />

führt im Gegensatz zu den Spezialmessern<br />

nicht zu einem Verwirbeln der<br />

Fettpartikel. Es sollte angedacht werden,<br />

ein Endmesser zu entwickeln, das<br />

einen Kompromiss zwischen Trennmesser<br />

und Spezialmesser darstellt.


<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Fleischereitechnik<br />

Die wirtschaftliche Verwertung von Kalbfleischabschnitten, aber auch die Erhöhung<br />

des „Bekanntheitsgrades“ von Kalbfleisch bei den Konsumenten in Deutschland,<br />

gehört mit zu den Zielsetzungen der VanDrie Gruppe. Auch in diesem Jahr<br />

wurden wieder Projekte <strong>für</strong> die Ekro, dem größten Kalbfleischvermarkter der<br />

Welt, bearbeitet, welche die Eventualitäten und die Vielfalt von möglichen<br />

Kalbfleischerzeugnissen aufzeigen sollten.<br />

Kalbskochsalami mittels Füllwolftechnologie<br />

Marc Schmid, Torsten Raith<br />

Betreuer: Thomas Eberle, Ludger Paus<br />

Auftraggeber: Ekro bv, Niederlande<br />

Aufgabenstellung:<br />

Im Rahmen dieser Facharbeit sollte<br />

überprüft werden, ob sich unter ausschließlicher<br />

Verwendung von Kalbfleisch<br />

Kochsalami herstellen lässt, die<br />

den optischen Erwartungen hinsichtlich<br />

Schnittbild und Kontrast im Vergleich<br />

zu traditionellen Produkten entspricht.<br />

Umgekehrt sollte von der geschmacklichen<br />

Seite der typische Kalbfleischgeschmack<br />

erhalten bleiben, bzw.<br />

durch eine entsprechende Würzung<br />

noch unterstrichen werden. Die Rezep-<br />

tur sollte hinsichtlich Fettgehalt und<br />

verwendbare Fette vom Kalb optimiert<br />

werden, wobei die betriebswirtschaftliche<br />

Seite zu berücksichtige war.<br />

Durch die Möglichkeit, bei diesen Untersuchungen<br />

neben der klassischen<br />

Kuttertechnologie die Füllwolftechnologie<br />

mit einzubeziehen, sollten<br />

die Randparameter <strong>für</strong> diesen möglichen<br />

Herstellungsprozess ermittelt<br />

werden.<br />

14<br />

Ergebnisse:<br />

Während <strong>für</strong> die Herstellung des<br />

Feinbrätes sich helles Kalbfleisch anbietet,<br />

eignen sich <strong>für</strong> den optischen<br />

Kontrast am besten die Hälse von alternativem<br />

Kalbfleisch. Sollte dies<br />

nicht in ausreichender Menge zur Verfügung<br />

stehen, sollten Hälse von Kälbern<br />

mit einem a* - Wert > 10 verwendet<br />

werden.<br />

Während beim Einsatz der Kuttertechnologie<br />

die ausreichend zur Verfügung<br />

stehenden „weichen“ Kalbsfette<br />

zu einem verschmierten Schnittbild<br />

führten, konnten bei der Nutzung des<br />

Füllwolfes diese Fette ohne einen negativen<br />

Einfluss auf den Anschnitt eingesetzt<br />

werden. Ein leichtes Anfrieren<br />

war im Gegensatz zum Kutterverfahren<br />

hierbei nicht mehr erforderlich.<br />

Neben der Auswahl und Abstimmung<br />

einer entsprechenden Würzung <strong>für</strong> dieses<br />

Produkt wurden zusätzlich die<br />

Verfahrensanweisungen, inklusive des<br />

Heißrauch- und Trocknungsprogramm<br />

erarbeitet und die CCPs definiert.<br />

Ein schweizerisches Unternehmen ist<br />

an der Produktion eines vergleichbaren<br />

Produktes interessiert.


Kalbsroh- und<br />

Kalbskochschinken<br />

Maik Seidler, Klaus Stetter,<br />

Martin Worm<br />

Betreuer: Thomas Eberle,<br />

Ludger Paus<br />

Auftraggeber: Ekro bv,<br />

Niederlande<br />

Aufgabenstellung:<br />

Die Aufgabenstellung dieser Facharbeit<br />

resultierte u.a. aus Diskussionen mit<br />

einem Vertreter des LEH, der auch im<br />

Premiumsegment flächendeckend sehr<br />

gut aufgestellt ist.<br />

Mit der Zunahme der Bevölkerungsschichten,<br />

die über ein überdurchschnittliches<br />

Einkommen verfügen,<br />

wächst auch das Premiumsegment im<br />

Lebensmitteleinzelhandel. In diesem<br />

Angebotssegment benötigt der Handel<br />

innovative Produkte, die den Kunden<br />

neugierig machen und sensorisch überraschen.<br />

Hier besteht noch immer die<br />

Möglichkeit, durch die Verwendung<br />

„neuer“ Rohstoffe und Zutaten Wachs-<br />

<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Fleischereitechnik<br />

tum zu generieren. Auf dieser Basis<br />

sollte geprüft werden, unter welchen<br />

Randbedingungen eine sichere Pökelwarenproduktion<br />

aus Kalbfleisch möglich<br />

ist.<br />

Insbesondere in diesem Segment erwartet<br />

der Kunde eine ansprechende<br />

Optik. Hierbei stellte sich der labile<br />

Farbkomplex von Kalbfleisch als<br />

schwierigster Aufgabenteil heraus.<br />

Ergebnisse:<br />

Insbesondere der Kalbsrohschinken, im<br />

Gegensatz zum klassischen Schinkenspeck,<br />

machte hinsichtlich einer stabilen<br />

Umrötung große Probleme, die sich<br />

in einem gelblichen Farbton an der<br />

Oberfläche bemerkbar machten.<br />

Auch die Kombination von unterschiedlichen<br />

Zusatzstoffen konnte dies<br />

nicht verbessern.<br />

Der einzige Lösungsansatz, um einen<br />

stabilen Farbkomplex zu erzielen, waren<br />

sehr lange Pökel-/Durchbrennzeiten<br />

bei gleichzeitigem Vakuum.<br />

Hinsichtlich der Rohstoffauswahl sollte<br />

hellere Ware bevorzugt werden, da<br />

sonst der farbliche und geschmackliche<br />

Abstand zu Rindfleischprodukten zu<br />

15<br />

gering ist. Auf Grund der hohen Rohstoffkosten<br />

ist die Problematik von zu<br />

vielen Abschnitten ein nicht zu unterschätzender<br />

Faktor.<br />

Wenn die Kalkulation es ermöglicht, ist<br />

die Unterschale ein interessantes Teilstück,<br />

aus Kostensicht ist ein „geklebter“<br />

Schinken aus der Kugel eine interessante<br />

Alternative.<br />

Für den Kalbskochschinken wurde die<br />

grundsätzliche Herstellungstechnologie<br />

erarbeitet, basierend auf den<br />

uns zur Verfügung stehenden Anlagen.<br />

Auch hier war wieder der Farbkomplex<br />

ein Schwerpunkt.<br />

Vom Beginn des Ausformens bis zur<br />

Denaturierung des Nitrosomyoglobins<br />

sollte die Zeit möglichst gering sein,<br />

da es sonst wieder zu Farbabweichungen<br />

kommt. Durch diesen Sachverhalt<br />

sind delta T–Kochungen <strong>für</strong> dieses Produkt<br />

nicht möglich.<br />

Die Anregung zur Herstellung und Vermarktung<br />

dieser Produkte wird gegenwärtig<br />

durch einen deutschen Produzenten<br />

sehr ernsthaft geprüft.


Die Zuwachsraten der letzten Jahre bei<br />

SB – Frischfleisch sind u.a. auf die attraktive<br />

Optik von Produkt und Verpakkung<br />

zurückzuführen. Gerade bei SB<br />

– Fleisch hat der Kunde die Möglichkeit,<br />

die Produkte hinsichtlich ihrer<br />

Optik ungestört zu prüfen – und er<br />

macht davon ausführlich Gebrauch.<br />

Wenn dann die Optik und die sensorische<br />

Erwartung eine Einheit bilden,<br />

werden diese Erzeugnisse weiter nach-<br />

Aufgabenstellung:<br />

Für die Tropfsaftbildung bei Frischfleisch<br />

sind die verschiedensten Faktoren<br />

verantwortlich: von der Genetik,<br />

über den Schlachtprozess, dem Anfrosten<br />

vor dem Schneiden, bis hin zur<br />

Kühltechnik im LEH in Verbindung mit<br />

der Antifog–Schicht und der Schrägstellung<br />

der Verpackung. All diese Faktoren<br />

in einem Gesamtsystem zu variieren<br />

und daraus Schlussfolgerungen zu<br />

ziehen war Gegenstand dieser Facharbeit.<br />

Schwerpunkt war dabei, die Aus-<br />

<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Fleischereitechnik<br />

gefragt und der Marktanteil wächst.<br />

Umgekehrt, wenn das Aussehen nicht<br />

den Kundenerwartungen entspricht,<br />

bleibt dieses Produkt einfach liegen<br />

und die daraus resultierenden Abschriften<br />

belasten den Händler und/oder Produzenten.<br />

Für den Vorreiter auf dem SB<br />

– Fleischsektor durften wir auch im<br />

vergangenen Jahr wieder Zusammenhänge<br />

hinsichtlich der Optik untersuchen.<br />

Einflüsse auf die Tropfsaftbildung bei<br />

Schweinelachsen<br />

Alexander Krug, Falko Schmitt, Christina Stützle<br />

Betreuer: Thomas Eberle, Uwe Kieser<br />

Auftraggeber: Kaufland Fleischwaren SB GmbH & Co. KG<br />

wirkungen des klassischen Anfrostens<br />

<strong>für</strong> die Schneidgutstabilisierung vor<br />

dem Schneidprozess näher zu betrachten.<br />

Ergebnisse:<br />

Variationen hinsichtlich Umgebungstemperatur<br />

und Zeit ergaben, dass die<br />

bisherigen Randparameter beim Anfrosten<br />

nicht geändert werden sollten.<br />

Die bisherigen Temperatur- und<br />

Zeitverläufe deckten sich mit dem Op-<br />

16<br />

timum der eigenen Untersuchungen.<br />

Die Fleischqualität der sog. integrierten<br />

Produktion von Kaufland hatte einen<br />

deutlich geringeren Tropfsaftverlust<br />

als bei der zugekauften Ware<br />

trotz vergleichbarer pH-Werte. Ob dies<br />

an der Genetik oder am Schlachtprozess<br />

liegt, bedarf einer tiefergehenden<br />

Analyse.<br />

Die Simulation der Lagerung in der<br />

offenen – stärker beleuchteten – Kühlung<br />

(Kaufland) und in der geschlossenen<br />

Kühlung (Lidl) ergab wesentliche<br />

Unterschiede. Durch den erforderlichen<br />

kälteren Luftstrom bei der offenen<br />

Kühlung kommt es zu einer stärkeren<br />

Kondensatbildung. Das Kondensat<br />

darf nicht auf das Fleisch tropfen,<br />

da dies zu einem sichtbaren Auswaschen<br />

von Myoglobin führt. Um dies<br />

zu verhindern, ist eine leichte Schrägstellung<br />

erforderlich, da sonst durch das<br />

sog. Pseudovakuum der tiefste Punkt<br />

der Verpackung in der Mitte ist, und<br />

dort das gesammelte Kondensat auf das<br />

Fleisch tropfen würde. Die stärkere<br />

Kondensatbildung in Kombination mit<br />

der Ableitung an den Rändern der Verpackung<br />

infolge der Schrägstellung der<br />

Verpackung bei der offenen Kühlung,<br />

führte zu einer erhöhten Tropfsaftbildung<br />

in der Verpackung.


Farbstabilität von<br />

vakuumgereiftem<br />

Rindfleisch<br />

Denise Hofmann,<br />

Thomas Kühne, Rita Scharf<br />

Betreuer: Thomas Eberle,<br />

Uwe Kieser<br />

Auftraggeber: Kaufland<br />

Fleischwaren SB GmbH &<br />

Co. KG<br />

Aufgabenstellung:<br />

Die sensorische Qualität von Rindfleisch<br />

zum Kurzbraten wird durch die<br />

enzymatischen Prozesse während der<br />

Reifung wesentlich beeinflusst – allgemeine<br />

Faustregel: je länger, desto besser.<br />

Der unerwünschte Farbumschlag von<br />

Rindfleisch in der SB – Verpackung<br />

(unter Sauerstoffschutzatmosphäre) ist<br />

ebenfalls ein enzymatischer Prozess,<br />

auf den mehrere Faktoren einen<br />

Einfluss haben. Ein wesentlicher Randparameter<br />

<strong>für</strong> diese enzymatischen<br />

Aktivitäten ist ein erhöhter pH – Wert,<br />

<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Fleischereitechnik<br />

der sowohl durch den Verlauf des rigor<br />

mortis als auch durch die erwünschte<br />

Reifung wesentlich beeinflusst wird.<br />

Umgekehrt kann durch eine Absättigung<br />

der Zellen mit Sauerstoff dieser<br />

enzymatische Prozess des<br />

Farbumschlages verzögert werden.<br />

Zusätzlich zur Sauerstoffatmosphäre in<br />

der Verpackung kann durch die<br />

Sauerstoffhochdruckbehandlung der<br />

Sauerstoffgehalt in der Zelle erhöht<br />

werden. Im Rahmen dieser Facharbeit<br />

sollte geklärt werden, welche unerwünschten<br />

Farbumschläge durch erhöhte<br />

pH – Werte während des MHD<br />

durch dieses spezielle Verfahren kompensiert<br />

werden können.<br />

Ergebnisse:<br />

Der beschleunigte Farbumschlag bei<br />

extrem erhöhtem pH – Wert durch DFD<br />

Fleisch kann durch dieses Verfahren<br />

nur begrenzt kompensiert werden. Die<br />

Farbstabilität wird auch bei diesem<br />

Fleisch wesentlich verlängert, der<br />

Farbumschlag erfolgte aber noch lange<br />

vor Ablauf des MHD, nicht nur an<br />

den Auflageflächen, sondern auch an<br />

der Oberfläche.<br />

17<br />

Bei, <strong>für</strong> deutsche Verhältnisse, extrem<br />

lang gereiftem Fleisch (bis zu 6 Wochen)<br />

konnte eine Farbstabilität innerhalb<br />

der Gesamtlaufzeit von 10 d durch<br />

dieses Verfahren in der MAP –<br />

verpackung erreicht werden, auch an<br />

den Druckflächen.<br />

Die sensorischen Messungen erfolgten<br />

durch den sehr aussagefähigen Triotest.<br />

Der zusätzlich eingebrachte Sauerstoff<br />

führte nicht zu einem erkennbaren abweichenden<br />

Geschmacksprofil gegenüber<br />

den normal schutzbegasten (70 %<br />

Sauerstoff/30 % Kohlendioxid) Verpackungen.<br />

Auf einer sensorischen<br />

Beurteilung der farblich komplett umgeschlagenen<br />

Rindfleischproben aus<br />

den gleichen Teilstücken, welche 10<br />

Tage der normalen Umgebungsatmosphäre<br />

in der Verpackung ausgesetzt<br />

waren, wurde nach der Geruchsprobe<br />

verzichtet. Dadurch konnte sensorisch<br />

nicht ermittelt werden, ob es<br />

einen Unterschied der Auswirkung des<br />

atmosphärischen Sauerstoffgehaltes bei<br />

vergleichbaren Lagerungszeiten im<br />

Verhältnis zu erhöhten Konzentrationen<br />

hinsichtlich eines Altgeschmackes<br />

gibt.


Die Strukturänderung in der Fleischbranche<br />

als Resultat des geänderten<br />

Kundenverhaltens führt auch bei der<br />

Zulieferbranche zu neuen Ansätzen. Es<br />

gibt unterschiedliche Möglichkeiten<br />

diesen geänderten Wettbewerbsbedingungen<br />

als Zulieferer zu begegnen –<br />

dies können zum Beispiel innovative<br />

Zutaten bzw. Technologien sein.<br />

Als innovative Zutat bzw. Technologie<br />

werden in den letzten Jahren nitrathaltige<br />

Gewürze angepriesen, die in der<br />

Nitrathaltige Gewürze bei Brühwürsten<br />

Andreas Goldstein, Paul-Mathias Güntzel, Tanja Janz<br />

Betreuer: Thomas Eberle, Michael Ascherl<br />

Auftraggeber: Wolf Vertriebs GmbH, Schwandorf<br />

Aufgabenstellung:<br />

Unabhängige Begutachtung der von<br />

Zulieferern vermarkteten Technologien<br />

<strong>für</strong> gepökelte Produkte (Brühwurst),<br />

bei der angeblich auf eine Kenntlichmachung<br />

von Konservierungsstoffen<br />

verzichtet werden kann. Hierzu sollten<br />

zwei Anbieter, die sich hinsichtlich der<br />

zuzugebenden Gewürzmischung pro kg<br />

unterscheiden, näher untersucht werden,<br />

im weiteren „Fa. A“ und „Fa. B“.<br />

Ergebnisse:<br />

Der analysierte Nitratgehalt der Gewürzmischung<br />

von Fa. B in Zusammenhang<br />

mit den hohen Zugabemengen<br />

ergibt rechnerisch eine höhere<br />

Nitratkonzentration als die, die durch<br />

die Zugabe von 0,5 %igem NPS bei<br />

Brühwürsten erreicht wird. Dieser hohe<br />

Nitratgehalt – und der daraus resultie-<br />

<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Fleischereitechnik<br />

Kombination mit Starterkulturen die<br />

Produkte umröten. Nach Argumentation<br />

der unterschiedlichen Anbieter bedarf<br />

es bei diesem Verfahren/Zutat keiner<br />

Kenntlichmachung eines Konservierungsstoffes.<br />

Die zu dieser Technologie<br />

gemachten Aussagen hinsichtlich<br />

der Kenntlichmachung und dem Verfahren<br />

sollten im Rahmen dieser Facharbeit<br />

auf ihre Plausibilität überprüft<br />

werden.<br />

rende Nitritgehalt wirkte bei den Versuchen<br />

konservierend – nach unserer<br />

Meinung keine Gewürzmischung –<br />

sondern ein Gewürzpräparat mit dem<br />

Konservierungsstoff Nitrat.<br />

Bei der Gewürzmischung der Fa. A<br />

wird dem Produkt eine geringere<br />

Nitratkonzentration als bei Fa. B zugegeben<br />

(durch die geringere Zugabemenge).<br />

Aus lebensmittelrechtlicher<br />

Sicht ist diese Mischung nach unseren<br />

Ergebnissen ebenfalls ein Präparat, da<br />

die Abbauprodukte des Nitrats (Nitrit)<br />

noch vollkommen ausreichen, um vergleichbare<br />

mikrobiologische Ergebnisse<br />

wie bei klassisch gepökelten Produkten<br />

im Endprodukt zu erreichen. Die<br />

visuellen Begutachtungen und<br />

instrumentalanalytischen Farbmessungen<br />

ergaben, dass dieses Produkt<br />

der Fa. A sogar Bestandteile, die<br />

18<br />

eine stark färbende Eigenschaft haben,<br />

beinhaltet. Ob diese Bestandteile der<br />

Gewürzmischung Farbstoff sind oder<br />

nicht, bedarf weitergehender Betrachtungen.<br />

Die erhöhten Nitratkonzentrationen,<br />

inklusive der Zugabe von nitratreduzierenden<br />

Mikroorganismen mit<br />

der Zweckbestimmung – produziere<br />

doch bitte Nitrit – plus den bei Fa. A<br />

zugesetzten färbenden Bestandteilen<br />

haben konkrete Auswirkung auf die<br />

Wahl der Verkehrsbezeichnung der von<br />

der Fa. A und B vertriebenen Zutaten –<br />

es sind nach unserer Meinung Gewürzpräparate.<br />

Verfahrenstechnologie<br />

Die von den Herstellern angegeben/<br />

angedachten Fermentationszeiten sind<br />

äußerst optimistisch. Jeder, der eine<br />

derartige Produktion andenkt und die<br />

entsprechenden Produktionskapazitäten<br />

da<strong>für</strong> ausrichtet, muss von einem<br />

Umrötungsprozess zwischen 3 und 4<br />

Stunden ausgehen, auch bei dünnkalibrigen<br />

Produkten. Dass in dieser<br />

Zeit die zugegeben Mikroorganismen<br />

und die Hausflora sich nicht nur stark<br />

vermehren, sondern auch unerwünschte<br />

Fermentationsprodukte bilden, die sich<br />

negativ auf den Biss auswirken, wurde<br />

nachgewiesen. Was ist aber, wenn die<br />

anschließende Pasteurisation nicht auf<br />

die Vermehrung von Mikroorganismen<br />

ausgerichtet wurde? Ganz zu schweigen,<br />

wenn sich unerwünschte Mikroorganismen<br />

unter diesen Bedingungen<br />

auch vermehrt haben und anschließend<br />

nicht ausreichend inaktiviert werden!


Wir wissen was es bedeutet prozessorientiert<br />

auszubilden. Dies betrifft<br />

nicht nur die Verfahrenstechnologie,<br />

sondern auch die Wege der Rohstoffe,<br />

Halbfabrikate und Produkte über alle<br />

Stufen. Man kann Studenten diese<br />

Prozessabläufe theoretisch erzählen.<br />

<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Fleischereitechnik<br />

Kulmbach erzählt nicht – Kulmbach<br />

hat das Ziel, diese Prozesse in der<br />

Ausbildung eins zu eins praxisgerecht<br />

umzusetzen. Zu diesem eins zu<br />

eins gehört der Aufbau eines Warenwirtschaftssystems<br />

– unsere unendliche<br />

Geschichte.<br />

Warenwirtschaftssystem Fleischereitechnik<br />

Christian Bauer, Sebastian Götz<br />

Betreuer: Thomas Eberle, Hans Werner Hofmann, Peter<br />

Stephan<br />

Auftraggeber: Lemitec.de, Comsys Petra Stephan GbR<br />

Aufgabenstellung:<br />

Das Hauptziel <strong>für</strong> den Aufbau eines<br />

derartig komplexen Systems war die<br />

Bestandsführung der Verbrauchsmaterialien<br />

im Fachbereich Fleischereitechnik<br />

zu gewährleisten. Eine leicht<br />

nachvollziehbare Struktur der Daten,<br />

als Herzstück jeder Datenbank, hatte<br />

hierbei oberste Priorität.<br />

Durch die natürliche Fluktuation in<br />

unserem Hause (kaum hat man Mitarbeiter<br />

eingearbeitet, nennen die sich<br />

Techniker und sind schon wieder weg)<br />

sollten Arbeitsanweisungen erarbeitet<br />

werden, die es den nachfolgenden Kursen<br />

relativ schnell ermöglichen, die<br />

Stammdaten zu führen und die Bestandsänderungen<br />

zu erfassen.<br />

19<br />

Ergebnisse:<br />

Es wurde als erster Schritt eine sechsstellige<br />

Gliederung der Artikelnummern<br />

<strong>für</strong> die Stammdaten erarbeitet. Zusätzlich<br />

wurden die Lieferanten und „Kunden“<br />

im System erfasst und strukturiert.<br />

Alle Zutaten und Hilfsstoffe, die verwendet<br />

werden, sind mit EAN – Code<br />

und Chargennummer etikettiert. Seit<br />

dem letzten Semester können sämtliche<br />

Warenflüsse nicht nur dokumentiert<br />

werden, sondern auch kostenseitig den<br />

einzelnen Versuchen zugeordnet werden.<br />

Die Schulungsunterlagen liegen sowohl<br />

in schriftlicher als auch als gefilmte<br />

Hilfedateien vor. Das diese Schulungsunterlagen<br />

den Anforderungen gerecht<br />

werden, ist an der zügigen Einarbeitung<br />

der Nachfolger zu erkennen – und an<br />

der Nutzung der Unterlagen durch die<br />

Fa. Comsys <strong>für</strong> die eigenen Anwenderschulungen.


Entwicklung von<br />

Backerbsenvariationen<br />

als Knabbergebäck<br />

Sylvia Lang, Alex Schwarz<br />

Betreuer: Dr. F. Kögel<br />

Partner: Ostermühle<br />

Naturkost GmbH, Langenau<br />

Aufgabenstellung /<br />

Zielsetzung<br />

Backerbsen sind eine traditionelle<br />

Suppeneinlage der deutschen und österreichischen<br />

Küche. Zur Zubereitung<br />

wird ein flüssiger Teig aus Mehl, Eiern,<br />

Milch und Salz hergestellt, der in<br />

siedendes Öl getropft und darin zu erbsengroßen<br />

Kügelchen frittiert wird. Die<br />

Fa. Ostermühle verwendet dazu ausschließlich<br />

Dinkelmehl.<br />

Der Hersteller hatte beobachtet, dass<br />

Backerbsen von seinen Kunden in zunehmendem<br />

Maße als Knabbergebäck<br />

verzehrt werden. Wir sollten<br />

Backerbsensnacks in pikanten und süßen<br />

Varianten entwickeln, um diesen<br />

<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Verarbeitungstechnik<br />

Trend weiter zu verstärken und der Firma<br />

neue Absatzmöglichkeiten <strong>für</strong> ihr<br />

Produkt zu erschließen.<br />

Ergebnisse<br />

In der ersten großen Versuchsreihe<br />

mischten wir dem Teig zahlreiche verschiedene<br />

geschmacksgebende Zutaten<br />

in verschiedenen Konzentrationen bei<br />

und werteten die Teige hinsichtlich ihrer<br />

Verarbeitbarkeit und die fertig<br />

frittierten Backerbsen sensorisch aus.<br />

Die über 100 Chargen, die dabei produziert<br />

wurden, zeigten, dass nicht alle<br />

Geschmackszutaten positive Ergebnisse<br />

bringen. Häufig war eine zu hohe<br />

Teigviskosität, eine zu starke Dunkelfärbung<br />

oder ein unangenehmer, i.d.R.<br />

brenzliger Geschmack festzustellen.<br />

Auf der anderen Seite fanden wir etliche<br />

wohlschmeckende Variationen, die<br />

vom Auftraggeber bei einer Präsentation<br />

begeistert aufgenommen wurden.<br />

In einer zweiten Reihe versahen wir die<br />

Backerbsen mit geschmacksgebenden<br />

Überzügen. Dabei wurden insbesondere<br />

im pikanten Bereich ebenfalls<br />

verkaufsfähige Varianten gefunden.<br />

20<br />

Entwicklung einer<br />

Bierpraline –<br />

Durchführung eines<br />

Managementaudits<br />

Kristina Aust, Josef Wachter<br />

Betreuer: Dr. Siegfried<br />

Günther<br />

Partner: Confiserie ESTHER,<br />

Lehenthal<br />

Im Rahmen der Projektarbeit wurde zunächst<br />

eine Bierpraline entwickelt. In<br />

der Trüffelmasse dieser Praline wird<br />

auf den Einsatz von Zusatzstoffen und<br />

Aromen verzichtet, der Geschmack wird<br />

durch den Einsatz von Malz- und<br />

Hopfenextrakten sowie Bierpulver erzeugt.<br />

Den Alkohol erhält das Produkt<br />

durch die Verwendung von Bierschnaps<br />

(Maisel, Bayreuth); durch den Zusatz<br />

von EKU 28 (<strong>Kulmbacher</strong> Brauerei)<br />

wird ein lokaler Bezug hergestellt. Die<br />

Praline wurde auf der Internationalen<br />

Süßwarenmesse in Köln dem Publikum<br />

vorgestellt.


In einem zweiten Teil wurde geprüft, ob<br />

ein IFS-Zertifikat angestrebt werden<br />

kann, damit die Produkte der Confiserie<br />

Esther auch über Lebensmittelketten<br />

oder Discounter angeboten werden<br />

können. Wenngleich das Unternehmen<br />

über eine gute Personal-, Produkt- und<br />

Produktionshygiene verfügt, so fehlen<br />

doch die grundlegenden Managementelemente,<br />

z.B. in Form einer geeigneten<br />

Dokumentation. Ein weiteres Problem<br />

stellen die beengten räumlichen<br />

Verhältnisse dar, die eine Ausweitung<br />

der Produktion verhindern. Deshalb<br />

macht es zur Zeit keinen Sinn, ein<br />

Zertifizierungsinstitut zu kontaktieren,<br />

sondern ist zunächst ein Managementsystem<br />

im Unternehmen zu installieren.<br />

(Bild diese Seite unten)<br />

<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Verarbeitungstechnik<br />

Verhalten von<br />

Convenience-<br />

Produkten beim<br />

Steam-Garen<br />

Andreas Mau,<br />

Georg Kronhardt<br />

Projektbetreuer: Dr. Günther<br />

Hartmann<br />

Partner: Südpack<br />

Verpackungen GmbH & Co<br />

KG, Ochsenhausen, Bülent<br />

Kasap<br />

Aufgabenstellung<br />

Es sollte das Garverhalten von Convenience-Gerichten<br />

untersucht werden.<br />

Dabei sollten verschiedene Verpackungssysteme<br />

<strong>für</strong> die Mikrowelle<br />

verglichen werden und konventionellen<br />

Garmethoden gegenübergestellt<br />

werden. Zusätzlich sollte ein Überblick<br />

über am Markt befindliche Systeme<br />

geschaffen werden.<br />

21<br />

Ergebnisse<br />

Zu Beginn wurde eine Analyse der in<br />

verschiedenen Betrieben des LEH angebotenen<br />

Convenience-Gerichte in<br />

verschiedenen Regionen Deutschlands<br />

und in den Niederlanden angefertigt.<br />

Für die Qualitätsbeurteilung wurden<br />

Gerichte entsprechend den Mustern<br />

hergestellt und in ECO-Steam Folie<br />

verpackt. Bei dieser Folie entweicht ein<br />

Teil des bei der Zubereitung entstehenden<br />

Dampfes kontrolliert über mikroskopisch<br />

kleine Löcher. Bei Kühl- oder<br />

Gefrierlagerung verhält sich die Folie<br />

wie eine Folie <strong>für</strong> MAP-Verpackungen.<br />

Die verschiedenen Gerichte wurden<br />

gegart und anschließend sensorisch<br />

beurteilt. Als weiterer Qualitätsparameter<br />

wurde der Gehalt an Vitamin<br />

C bestimmt.<br />

Es ließ sich feststellen, dass das Dampfgarsystem<br />

ECO-Steam gegenüber anderen<br />

Verpackungen und Garmethoden<br />

in jedem Fall gleichwertige Ergebnisse<br />

liefert, häufig sogar bessere sensorische<br />

Bewertungen erhielt. Der Gehalt<br />

an Ascorbinsäure lag lag sogar höher<br />

als bei konventionellen Verfahren (Bild<br />

nächste Seite oben)


<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Verarbeitungstechnik<br />

22


<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Verarbeitungstechnik<br />

Restölgewinnung aus<br />

Hochdruckextraktionsrückständen von Pfeffer<br />

Alexander Müller, Tobias Hoh, Alexander Polleit<br />

Betreuer: Thomas Birus<br />

Partner: Dirk Meißner, Raps GmbH & Co KG, Kulmbach<br />

Hochwertige Pfefferextrakte und –öle<br />

werden durch die Hochdruckextraktion<br />

mit Kohlendioxid gewonnen. Nach<br />

dem Verfahren verbleiben allerdings<br />

noch Anteile von Pfefferöl im<br />

Extraktionsrückstand. Die Nachfrage<br />

nach Pfefferöl ist größer als die nach<br />

Extrakt. Aufgabe der Facharbeit war es,<br />

verschiedene Möglichkeiten zu testen,<br />

um die wertvollen Ölbestandteile zu<br />

gewinnen.<br />

Der Pfefferextraktionsrückstand ist ein<br />

Vielstoffgemisch und weist eine sehr<br />

kompakte und gleichzeitig komplexe<br />

Matrix auf. Die grundsätzliche Problematik<br />

bestand in der Auflösung der<br />

Matrix, in die das Pfefferöl fest eingebunden<br />

ist.<br />

Die Erhitzung führte zu einer Aufweichung<br />

der Matrix mit einer allerdings<br />

noch unzureichenden Auftrennung in<br />

Öl, Wasser und Extraktionsrückstand.<br />

Die Auftrennung in einer Laborzentrifuge<br />

verbesserte die Ergebnisse.<br />

Allerdings ist der hochviskose Extraktionsrückstand<br />

<strong>für</strong> einen kontinuierlichen<br />

Betrieb beispielsweise in einem<br />

Dekanter nur bedingt geeignet.<br />

Gute Ergebnisse erzielte man mit der<br />

Zugabe von Speiseöl als Extraktionsmittel.<br />

Das Speiseöl dringt mit mechanischer<br />

Bearbeitung in die Matrix ein.<br />

Dabei werden die wichtigen Ölkomponenten<br />

aus dem Extraktionsrückstand<br />

herausgelöst. Im downstream<br />

sind die wertvollen Bestandteile im<br />

Ölgemisch durch eine Zentrifuge abtrennbar<br />

(Bild unten).<br />

23<br />

Herstellung einer<br />

instantlöslichen,<br />

sprühgetrockneten<br />

Brühe<br />

Wladimir Pastijan; Marco<br />

Eckert; Andreas Herholz<br />

Wela-Trognitz Fritz Busch<br />

GmbH & Co.KG<br />

Projektbetreuer: Thomas<br />

Birus<br />

Nach dem Eindampfen der Würze wird<br />

diese in 10 Liter Eimern gelagert<br />

(gepuffert). Bei Bedarf wird die entsprechende<br />

Menge aufgewärmt, auf<br />

Bleche aufgebracht und in Öfen 8 Stunden<br />

lang bei 180°C getrocknet.<br />

Die Aufgabe bestand im Trocknen der<br />

Speisewürze mit Hilfe des Sprühtrockners.<br />

Qualität und Löslichkeit des<br />

sprühgetrockneten Würzepulvers waren<br />

sehr gut. Zusätzlich wurde ein<br />

Energievergleich zwischen der herkömmlichen<br />

Herstellung und dem<br />

Sprühtrocknungsverfahren aufgestellt<br />

(Bild linke Seite unten)


Aufgabenstellung und<br />

Zielsetzung<br />

In der Brauerei wurde eine neue<br />

Abfülllinie installiert. Dabei sollten am<br />

Flaschenfüller die Einstellungen so<br />

optimiert werden, dass eine möglichst<br />

geringe Sauerstoffaufnahme erreicht<br />

wird. Dies sollte vor allem durch Variation<br />

der Parameter an der Hochdruckeinspritzung<br />

von Wasser vor dem<br />

Verschließen geschehen.<br />

Des weiteren sollte ein Reinigungplan<br />

<strong>für</strong> den Flaschenfüller erstellt werden<br />

und die Probenahmestellen <strong>für</strong> die mikrobiologische<br />

Überwachung der<br />

Abfülllinie festgelegt werden.<br />

<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Verarbeitungstechnik<br />

Unterstützung und Inbetriebnahme einer neuen<br />

Produktionsanlage in einer Brauerei<br />

Christian Kerrmann, Robert Reichelt, Lars Erdmann<br />

Betreuer: Dr. Günther Hartmann<br />

Partner: <strong>Kulmbacher</strong> Brauerei AG, Kulmbach<br />

Ergebnisse<br />

Die Sauerstoffaufnahme wurde anhand<br />

der Unterwasser-Trichter-Methode und<br />

der Messung nach Orbisphere durch-<br />

geführt. Es zeigte sich, dass beide Methoden<br />

aussagekräftige Ergebnisse liefern,<br />

die sich jedoch nicht direkt miteinander<br />

vergleichen lassen.<br />

Die mikrobiologischen Untersuchungen<br />

erfolgten durch regelmäßige<br />

Probenahme an 30 Stellen und Auswertung<br />

der Abstiche nach Back.<br />

Durch Optimierung der Parameter und<br />

Austausch ungeeigneter oder unterdimensionierter<br />

Anlagenteile ließen<br />

sich die mit dem Anlagenhersteller vereinbarten<br />

Ziele erreichen.<br />

Die kontinuierliche Überwachung der<br />

gesamten Linie ermöglichte es, diejenigen<br />

Stellen zu ermitteln, die einer gesteigerten<br />

Aufmerksamkeit bezüglich<br />

Reinigung erfordern. Dies wurde im<br />

Reinigungsplan durch die entsprechenden<br />

Probenahmestellen und die<br />

Probenahmehäufigkeit berücksichtigt.<br />

24<br />

Der Reingunsplan wurde erstellt und<br />

der Brauerei in einer direkt einsetzbaren<br />

Version übergeben.<br />

Herstellung eines<br />

Vollkornsnacks auf<br />

der Lebkuchenanlage<br />

Florian Böhm,<br />

Markus Klemp, Ingrid Ködel<br />

Betreuer: Dr. Siegfried<br />

Günther<br />

Partner: PEMA Vollkorn-<br />

Spezialitäten, Weißenstadt<br />

Ziel der Projektarbeit war es, einen pikanten<br />

Vollkornsnack zu entwickeln,<br />

der auf der vorhandenen Lebkuchenlinie<br />

hergestellt werden kann, also die<br />

erforderliche Maschinengängigkeit<br />

aufweisen muss. Das Produkt sollte<br />

eine Wasseraktivität von unter 0,8 zur<br />

Gewährleistung der Haltbarkeit aufweisen.<br />

Es gelang die Süße aus dem Produkt<br />

zu nehmen, indem der in Lebkuchen<br />

eingesetzte Glukosesirup gegen<br />

Maltodextrin ausgetauscht wurde. Die


Struktur und die Porigkeit entsprachen<br />

den Kundenerwartungen und waren mit<br />

denen von Lebkuchen vergleichbar.<br />

Das Produkt kann durch Zusatz von<br />

Fasern und Inulin als ballaststoffreich<br />

ausgelobt werden.<br />

Allerdings hatte sich im Laufe des Jahres<br />

bei den Verkostungen gezeigt, dass<br />

der Kunde sehr stark vom Aussehen des<br />

Produktes beeinflusst wird. Er erwartet<br />

von Produkten mit dem Aussehen<br />

eines Lebkuchens auch dessen typischen<br />

Geschmack und lehnt die pikante<br />

Note ab. Deshalb hätte ein entsprechender<br />

Snack keine Chancen auf dem<br />

Markt.<br />

Man könnte sich jedoch vorstellen, den<br />

Zuckergehalt von Lebkuchen mit Hilfe<br />

der erarbeiteten Rezeptur, d.h. Austausch<br />

von Glukosesirup gegen<br />

Maltodextrin zu reduzieren. Damit sollte<br />

es möglich sein, eine zuckerreduzierte<br />

bzw. zuckerarme Variante<br />

mit entsprechender Auslobung anbieten<br />

zu können (Bild unten).<br />

<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Verarbeitungstechnik<br />

Optimierung der<br />

Dosierung von<br />

streufähigen<br />

Gewürzen<br />

Johann Firus, Herbert<br />

Großmann, Matthias Kamm<br />

Betreuer: Dr. F. Kögel<br />

Partner: Raps GmbH & Co.<br />

KG, Kulmbach<br />

Aufgabenstellung und<br />

Zielsetzung<br />

Im Werk I der Firma Raps werden<br />

Mittelkomponenten wie Zucker, Pfeffer<br />

u.a. aus bis zu 12 Silos durch eigene<br />

Austragsapparate auf eine Waage zusammengeführt.<br />

Die Steuerung der<br />

Waagen erfolgt mittels moderner<br />

Prozessleittechnik von einer Schaltzentrale<br />

aus. Induktiv gesteuerte Sammelfahrzeuge<br />

fahren unter die Waagenausläufe<br />

und empfangen staubarm die<br />

verschiedenen Gewürze, die anschließend<br />

den Mischern zugeführt werden.<br />

Bei dieser Mittelkomponentendosie-<br />

25<br />

rung kommt es sporadisch zu Toleranzverletzungen<br />

und suboptimalen<br />

Dosierzeiten. Unsere Aufgabe bestand<br />

darin, den Ist-Zustand der Mittelkomponentenanlage<br />

zu erfassen und<br />

auf Basis der ermittelten Daten Wege<br />

zur Optimierung der Dosiervorgänge zu<br />

finden, um so die Effektivität zu steigern.<br />

Ergebnisse<br />

Zunächst wurden die Stromaufnahmen<br />

der Dosierschneckenantriebe gemessen.<br />

Die gefundenen Werte lagen<br />

durchwegs unter den möglichen Maximalwerten,<br />

weswegen z.B. eine Erhöhung<br />

der Schneckendrehzahl möglich<br />

wäre. Die Maßnahme erfolgte nicht, da<br />

das Potential im Vergleich zu Kosten<br />

und möglichen Störungen (Verblockungen)<br />

zu gering ist.<br />

Des weiteren werteten wir eine Vielzahl<br />

von Wägeprotokollen aus. Dabei<br />

zeigte sich, dass eine Erhöhung der Geschwindigkeit<br />

von Grob- und Feindosierung<br />

und selbst die Minimierung<br />

von Störzeiten, die in der Regel durch<br />

Brückenbildung in den Silos verursacht


werden, nur wenig Nutzen bringen. Die<br />

größten Verzögerungen ergeben sich<br />

durch die Wartezeiten der Sammelfahrzeuge.<br />

Die Waagenausläufe können<br />

nur in einer bestimmten Reihenfolge<br />

angefahren werden. Da keine „Überholmöglichkeit“<br />

besteht, muss ein<br />

Sammelfahrzeug häufig vor einer Waage<br />

warten bis das vorhergehende<br />

Sammelfahrzeug beladen worden ist.<br />

Neben einem Umbau der Anlage könnte<br />

hier kurzfristig eine Optimierung der<br />

Chargenabfolge Erfolg versprechen<br />

(Bild unten).<br />

Erfassung von<br />

Lohnstückkosten im<br />

Imbiss<br />

<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Verarbeitungstechnik<br />

Robert Stahn, Jörg Willfahrt<br />

Betreuer: U. Lindlein, S. Karl<br />

Partner: Ludwig Stocker<br />

Hofpfisterei GmbH, München<br />

Aufgabenstellung und<br />

Zielsetzung<br />

Die Produktkalkulation <strong>für</strong> die Produkte<br />

der Abteilung „Imbiss“ wird erschwert<br />

durch die große Zahl an Ar-<br />

beitsschritten und die hohe Zahl an<br />

verwendeten Bio-Rohstoffen, die sich<br />

nahezu täglich in Größe und Gewicht<br />

unterscheiden können. Aufgabe der<br />

Projektgruppe war es nun alle anfallenden<br />

Arbeitsschritte und Rohstoffe so<br />

zu erfassen und zu bewerten, dass sie<br />

<strong>für</strong> die Kalkulation einzelner Produkte<br />

herangezogen werden können.<br />

Als fakultative „Ziele“, d.h. der Projektgruppe<br />

steht die Erfüllung frei –<br />

wurde von der Hofpfisterei ein Excel-<br />

Datenblatt gewünscht, welches in der<br />

Lage ist, <strong>für</strong> neue Brotsorten die Personalkostenanteile<br />

auszurechnen. Darüber<br />

hinaus sollten <strong>für</strong> die einzelnen Arbeitsplätze<br />

Tätigkeitsbeschreibungen<br />

erstellt werden.<br />

Vorgehensweise<br />

Grundlage der Produktkalkulation war<br />

die genaue Erfassung von Standardzeiten<br />

bezüglich vorbereitender bzw.<br />

auf das Produkt bezogener Arbeiten,<br />

wie etwa das Belegen der Brote. Problematisch<br />

sind hier zum Beispiel die<br />

verwendeten Bio-Rohstoffe. Tomaten,<br />

Salate, etc. werden meist nicht über längere<br />

Zeiträume in der gleichen Größe<br />

angeboten. Beim Belegen der Brote,<br />

26<br />

Brötchen, etc. muss der Anteil der einzelnen<br />

Rohstoffe natürlich immer<br />

gleich bleiben. Durch die relativ heterogenen<br />

Bio-Rohstoffe ergeben sich<br />

zwangsläufig geringe Schwankungen<br />

im Zeitaufwand <strong>für</strong> die Vorbereitung<br />

der Rohstoffe (z.B. waschen) und dem<br />

Produzieren der Fertigprodukte. Die<br />

Lösung des Problems erreichte die<br />

Gruppe durch mehrmaliges Messen eines<br />

jeden Arbeitsschrittes und der Bildung<br />

von Standardzeiten. Schließlich<br />

konnten jedem Arbeitsschritt die Personalkosten<br />

zugeordnet werden. Durch<br />

die Bündelung der <strong>für</strong> ein Produkt notwendigen<br />

Arbeitsschritte/Kosten und<br />

der anteiligen Umlage von nicht direkt<br />

zurechenbaren Kosten im Imbiss (quasi<br />

Gemeinkosten) konnte die Gruppe die<br />

Personalstückkosten einzelner Produkte<br />

gut ermitteln.<br />

Darüber hinaus konnte die Projektgruppe<br />

auch die fakultativen Ziele zur vollsten<br />

Zufriedenheit der Geschäfts- und<br />

Produktionsleitung der Hofpfisterei<br />

erfüllen.<br />

Abbildung des Poster rechts.


Risikoanalysen in der Lebensmittelindustrie<br />

Dr.-Ing.Siegfried Günther*) und Marieke Lohmann°)<br />

*) Staatl. <strong>Fachschule</strong> <strong>für</strong> Lebensmitteltechnik, Kulmbach; °) Martin Braun Backmittel und<br />

Essenzen KG, Hannover;<br />

Veröffentlicht in HYGIENE Report Heft 5/2008, S. 4-8 (www.harnisch.com)<br />

1. Definition und<br />

Entwicklung<br />

Risikoanalysen sind seit<br />

Jahrzehnten ein Werkzeug,<br />

mit dem bei unsicheren Ereignissen<br />

ein Szenario <strong>für</strong><br />

die Zukunft erstellt wird. Es<br />

handelt sich dabei um dokumentierte<br />

Abwägungen, mit<br />

denen frühzeitig mögliche<br />

Folgen des Handelns abgeschätzt<br />

werden. So können<br />

Fehler erkannt und folglich<br />

vermieden oder zumindest<br />

verringert werden, Alternativen<br />

<strong>für</strong> ein Vorhaben lassen<br />

sich aufzeigen und letztendlich<br />

dienen sie der Entscheidungsfindung.<br />

Somit<br />

werden Risiken kalkulierbar,<br />

da ihre Höhe und ihre<br />

Tolerierbarkeit abschätzbar<br />

sind. Mit Risikoanalysen<br />

<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Verarbeitungstechnik<br />

versuchen beispielsweise<br />

Banken Risiken bei Geldanlagen<br />

einzuschätzen, Hersteller<br />

von Anlagen prüfen<br />

ihre Geräte auf Funktionsfähigkeit<br />

oder Ausfallwahrscheinlichkeit<br />

und die<br />

Pharmaindustrie testet Medikamente<br />

oder Verfahren<br />

auf Sicherheitslücken.<br />

In der Lebensmittelindustrie<br />

nahm der Begriff der Risikoanalyse<br />

mit der Einführung<br />

des HACCP-Konzeptes<br />

Einzug, wo er sich in der<br />

Abkürzung (HA = hazard<br />

analysis) und den sieben<br />

Prinzipien wiederfindet.<br />

Übersetzt bedeutet hazard<br />

analysis „Gefährdungsanalyse“,<br />

mit Hilfe derer<br />

Gefahren durch ein Lebensmittel<br />

erkannt und deren<br />

27<br />

Gesundheitsrisiken <strong>für</strong> den<br />

Verbraucher abgeschätzt<br />

werden sollen. Im Lebensmittelrecht<br />

findet sich der<br />

Begriff Risikoanalyse in Artikel<br />

6 der EU Basisverordnung<br />

178/2002 wieder.<br />

Dort wird der Gesetzgeber<br />

verpflichtet Risikoanalysen<br />

durchzuführen, um „das<br />

allgemeine Ziel eines hohen<br />

Maßes an Schutz <strong>für</strong> Leben<br />

und Gesundheit des Menschen<br />

zu erreichen“. Danach<br />

sind Risikobewertungen aufgrund<br />

der verfügbaren wissenschaftlichenErkenntnisse<br />

unabhängig, objektiv und<br />

transparent durchzuführen,<br />

um im Rahmen eines<br />

Risikomanagements über<br />

den Umgang mit dem Risiko<br />

zu entscheiden und eventu-<br />

elle Maßnahmen festzulegen.<br />

Die Ergebnisse sollen<br />

den Behörden und den Verbrauchern<br />

im Rahmen der<br />

Risikokommunikation vermittelt<br />

werden. Auf europäischer<br />

Ebene ist die Europäische<br />

Behörde <strong>für</strong> Lebensmittelsicherheit<br />

(European<br />

Food Safety Authority,<br />

EFSA) in Parma zuständig,<br />

in Deutschland werden die<br />

Aufgaben vom Bundesinstitut<br />

<strong>für</strong> Risikobewertung<br />

BfR in Berlin übernommen.<br />

Seit in Artikel 17 der EU-<br />

Basisverordnung die Verantwortung<br />

des Unternehmers<br />

<strong>für</strong> das Lebensmittel<br />

festgeschrieben steht, sowie<br />

die Forderung von<br />

HACCP in Artikel 5 der EU-<br />

Hygieneverordnung 852/


2004 enthalten ist, sind Risikoanalysen<br />

<strong>für</strong> alle Hersteller<br />

und Händler der<br />

Lebensmittelindustrie verpflichtend.<br />

Eine weitere Verbreitung<br />

von Risikoanalysen und deren<br />

Anwendung erfolgte mit<br />

der Veröffentlichung der<br />

Version 5 des International<br />

Food Standards (IFS) im<br />

August 2007. Hier verlangt<br />

der Normengeber <strong>für</strong> eine<br />

ganze Reihe von Anforderungen<br />

Risikoanalysen (Tab.<br />

1). Diese gestatten es den<br />

Unternehmen aber wiederum,<br />

die Norm sowohl auf<br />

ihre Branche als auch auf die<br />

Betriebsgröße anzupassen.<br />

Häufig werden die Begriffe<br />

„Gefahr“ und „Risiko“ verwechselt.<br />

Eine Gefahr liegt<br />

vor, wenn ein biologisches,<br />

physikalisches oder chemisches<br />

Agens oder ein Zustand<br />

eines Lebensmittels<br />

sich schädlich auf die Gesundheit<br />

des Verbrauchers<br />

auswirken kann. Beispiele<br />

biologischer Gefahren sind<br />

Parasiten, infektiöse Bakterien,<br />

Schimmelpilze, Viren<br />

und Prionen. Zu den physikalischen<br />

Gefahren zählen<br />

z.B. Steine, Metallteile,<br />

Glasscherben, Holzspäne<br />

und Knochensplitter. Chemische<br />

Gefahren wiederum<br />

sind Toxine, chemische<br />

Kontaminanten, Allergene<br />

und Rückstände (Abb. 1).<br />

Ein sich schädlich auswirkender<br />

Zustand – das Lebensmittel<br />

ist verdorben<br />

oder ekelerregend – kann<br />

ebenfalls Auswirkungen auf<br />

die Gesundheit haben. Zur<br />

Gefahrenanalyse gehört das<br />

Sammeln, Aus- und Bewerten<br />

von Informationen zu<br />

den erkannten Gefahren.<br />

Das Risiko unterscheidet<br />

sich von der Gefahr dadurch,<br />

dass es die Wahrscheinlichkeit<br />

des Eintretens<br />

der beeinträchtigenden Wirkung<br />

und der Schwere dieser<br />

Wirkung einbezieht. Die<br />

Risikoanalyse ist ein<br />

Prozess der bereits beschriebenen<br />

Einzelschritte Risiko-<br />

bewertung, -management<br />

und –kommunikation, wobei<br />

die Risikobewertung die eigentliche<br />

Risikoanalyse darstellt.<br />

Unter Risikomanagement<br />

kann man sich die Organisation<br />

der Risikobewertung<br />

und das Krisenmanagement<br />

vorstellen; Risikokommunikation<br />

beschreibt<br />

den Informationsaustausch<br />

zwischen dem Unternehmen<br />

und den Behörden, Kunden,<br />

Lieferanten und Verbrauchern.<br />

Auch wenn in der<br />

neuesten Doktrin des IFS<br />

vom August 2008 die insgesamt<br />

23 Forderungen von<br />

Risikoanalysen in Forderungen<br />

von Gefahrenanalysen<br />

geändert wurden, ändert sich<br />

an der betrieblichen Praxis<br />

nichts. Zur Bewertung einer<br />

Gefahr ist nach wie vor<br />

selbstverständlich die Wahrscheinlichkeit<br />

ihres<br />

Eintretens beim Verbraucher<br />

zu berücksichtigen.<br />

Selbstverständlich ist die angesprochene<br />

oder zu erwartende<br />

Verbrauchergruppe zu<br />

berücksichtigen; als Hinweis<br />

dient die Formel YOPI:<br />

Young (= Säuglinge/junge<br />

Menschen), Old (= Ältere<br />

Menschen), Pregnant (=<br />

schwangere Frauen) sowie<br />

Immunodeficient (= geschwächte/sensibleMenschen<br />

und Allergiker). Man<br />

muss allerdings stets bedenken,<br />

dass bei allen Vorbeugemaßnahmen<br />

ein Restrisiko<br />

erhalten bleibt. Soll dieses<br />

gegen Null gehen, müssen<br />

die Gefahren über kritische<br />

- Fachartikel -<br />

28<br />

Kontrollpunkte eines<br />

HACCP-Systems systematisch<br />

ausgeschaltet werden.<br />

2. Durchführung<br />

Damit die Risikoanalysen<br />

objektiv und nachvollziehbar<br />

sind, müssen die folgenden<br />

Punkte beachtet werden.<br />

Die Durchführung der Bewertung<br />

muss im interdisziplinären<br />

Team erfolgen, damit<br />

die Kenntnisse aus den<br />

betroffenen Abteilungen einbezogen<br />

werden können.<br />

Die Zusammensetzung kann<br />

z.B. Mitarbeiter aus der<br />

Qualitätssicherung, Entwicklung,<br />

Produktion, Wartung<br />

und des Lagers umfassen.<br />

Die Arbeitsgruppe ist<br />

von einem neutralen Moderator<br />

zu leiten, welcher mit<br />

dem Projekt vertraut sein<br />

muss. Fehlendes Wissen<br />

muss eventuell durch einen<br />

externen Berater eingebracht<br />

werden. Die Mitglieder<br />

müssen bereits Methodenkenntnisse<br />

besitzen oder<br />

der Moderator hat sie den<br />

Teammitgliedern zunächst<br />

zu erläutern. Für die Sitzungen<br />

muss genügend Zeit eingeplant<br />

sein, damit die Mitglieder<br />

nicht in Zeitnot geraten<br />

und vorschnell urteilen.<br />

Zunächst müssen die von<br />

den Zutaten und den Prozessen<br />

ausgehenden Gefahren<br />

ermittelt und analysiert<br />

werden. Hierzu dienen Rohstoffspezifikationen<br />

und alle<br />

gesammelten Rohstoffkenntnisse<br />

insbesondere in<br />

Bezug auf das Gefahrenpotential<br />

sowie die in <strong>aktuell</strong>en<br />

Fließdiagrammen dargestellten<br />

Betriebsabläufe.<br />

Diese Daten können bereits<br />

vor den Teamsitzungen zusammengestellt<br />

und dem<br />

Team übersichtlich zur Verfügung<br />

gestellt werden. Das<br />

Team selbst diskutiert und<br />

beurteilt die Wahrscheinlichkeit<br />

des Auftretens sowie<br />

die Wahrscheinlichkeit der<br />

Entdeckung dieser identifizierten<br />

Gefahren, um damit<br />

die Wahrscheinlichkeit des<br />

Eintretens im Unternehmen<br />

zu ermitteln und um wirkungsvolle<br />

Maßnahmen zur<br />

Eliminierung einleiten zu<br />

können. Aktualisierungen<br />

von Risikoanalysen nach der<br />

Abarbeitung von Maßnahmen<br />

müssen durch dasselbe<br />

Team erfolgen, um eine<br />

gleichbleibende Einschätzung<br />

zu erhalten. Dies ist<br />

insbesondere dann von großer<br />

Wichtigkeit, wenn es<br />

sich um quantitative Risikoanalysen<br />

handelt.<br />

3. Arten von<br />

Risikoanalysen<br />

Risikoanalysen werden in<br />

zwei große Gruppen eingeteilt:<br />

qualitative und quantitative<br />

Risikoanalysen. Bei<br />

beiden Methoden werden<br />

zunächst die Gefahren durch<br />

die Zutaten sowie die<br />

Verfahrensschritte im Rahmen<br />

einer Gefahrenanalyse<br />

ermittelt und dann Informationen<br />

über sie gesammelt.<br />

Mit diesen Daten geht das


Projektteam in die Risikoanalyse.<br />

3.1 Qualitative<br />

Risikoanalysen<br />

Die qualitative Risikoanalyse<br />

ist die einfachere der beiden<br />

Varianten, da keine Zahlenwerte<br />

erhoben oder geschätzt<br />

werden müssen: das<br />

Risiko wird diskutiert, ohne<br />

es zahlenmäßig zu hinterlegen.<br />

Ausgehend von den<br />

festgestellten Gefahren werden<br />

zunächst die Folgen <strong>für</strong><br />

den Verbraucher beschrieben.<br />

Es schließt sich eine<br />

rückblickende Betrachtung<br />

und Diskussion der Auftrittswahrscheinlichkeit<br />

und der<br />

Entdeckungsmöglichkeit<br />

dieser Gefahr vor dem Verzehr<br />

des Lebensmittels an.<br />

Ziel ist es vorherzusagen,<br />

mit welcher Wahrscheinlichkeit<br />

die Gefahr beim Kunden<br />

ankommt und damit die<br />

beschriebenen Folgen tatsächlich<br />

zum Tragen kommen.<br />

Das Ergebnis wird mit<br />

Formulierungen wie „da die<br />

Folgen in 30 Betriebsjahren<br />

nicht beobachtet wurden und<br />

zusätzliche Vorbeugemaßnahmen<br />

eingeführt wurden,<br />

ist mit ihrem Auftreten<br />

auch in Zukunft nicht zu<br />

rechnen“ verbal zusammengefasst.<br />

3.2 Quantitative<br />

Risikoanalysen<br />

In quantitativen Risikoanalysen<br />

werden den Ergebnissen<br />

der Diskussionen Punkte<br />

bzw. Noten zugeordnet.<br />

Der Vorteil der quantitativen<br />

Risikoanalysen liegt darin,<br />

dass die Höhe des Risikos<br />

durch den Ausdruck in Zahlen<br />

sichtbar gemacht wird.<br />

Bei durchgeführten Verbesserungsmaßnahmen<br />

hilft die<br />

Darstellung, da durch Verringerung<br />

des in Zahlen ausgedrückten<br />

Risikos wiederum<br />

eine Kontrolle des Erfolges<br />

zu erkennen ist. In allen<br />

quantitativen Risikoanalysen<br />

werden die Folgen<br />

(Schwere, Ernst) beurteilt,<br />

deshalb sollen sie Grundla-<br />

ge der Betrachtungen über<br />

die zur Anwendung kommenden<br />

Punktesysteme sein.<br />

Die Notenskala kann unterschiedlich<br />

gewählt werden.<br />

In der Fehlermöglichkeiten<br />

und –einflussanalyse<br />

(FMEA), die Grundlage aller<br />

heutigen Risikoanalysen<br />

ist, wurde ein System von 1<br />

bis 10 Punkten festgelegt.<br />

Der schlimmstmögliche Fall<br />

– Vorliegen eines Sicherheitsrisikos<br />

– wird dabei jeweils<br />

mit 10 Punkten bewertet,<br />

eine 1 wird vergeben,<br />

wenn die Funktionsbeeinträchtigung<br />

nur vom<br />

Fachmann entdeckt werden<br />

kann. Übertragen auf die<br />

Lebensmittelsicherheit wären<br />

10 Punkte einer Todesfolge<br />

gleichzusetzen, 1<br />

Punkt wenn der Verbraucher<br />

mit absolut keinen negativen<br />

Folgen hinsichtlich seiner<br />

Gesundheit zu rechnen hätte.<br />

Die Punkte dazwischen<br />

entsprechen Übergängen<br />

zwischen diesen beiden<br />

Extrema. Durch diese Bewertung<br />

lassen sich feine<br />

Nuancen herausarbeiten,<br />

aber es fällt dem Team<br />

manchmal schwer, sich auf<br />

eine Punktevergabe festzulegen.<br />

Dies wird vereinfacht,<br />

wenn ein weniger differenziertes<br />

Punktesystem gewählt<br />

wird. So wurde z.B. in<br />

der pharmazeutischen Industrie<br />

die sogenannte GMP-<br />

FMEA mit einer maximalen<br />

Punktezahl von 5 eingeführt.<br />

Dieses System kann natürlich<br />

auch auf die Lebensmittelsicherheit<br />

übertragen<br />

werden (Tab. 2). Der Beurteiler<br />

kann sich wegen der<br />

geringeren Auswahlmöglichkeit<br />

leichter festlegen, er<br />

hat aber nicht die Differenzierungsmöglichkeit<br />

wie in<br />

der FMEA. Andererseits<br />

wählt der Anwender bei einem<br />

System mit ungerader<br />

Punktezahl gern die Mitte<br />

und es muss mit Vorsicht<br />

darauf geachtet werden, dass<br />

nicht eine Tendenz zu 2 und<br />

4 hinsichtlich der 3 vergeben<br />

wird. Weiterhin wäre das<br />

- Fachartikel -<br />

29<br />

Punktesystem des IFS anzuwenden:<br />

hier gibt es vier<br />

Möglichkeiten zur Beurteilung.<br />

Übertragen auf die<br />

Folgen <strong>für</strong> die Gesundheit<br />

wären dies natürlich nicht<br />

die Noten A bis D oder 0 bis<br />

20 Punkte aus dem IFS sondern<br />

übertragen 1 bis 4<br />

Punkte: 4 <strong>für</strong> den schlimmsten<br />

Fall, den Tod. Nuancengrade<br />

werden zwar geringer,<br />

aber eine Festlegung auf die<br />

Mitte ist hier nicht möglich.<br />

Eine weitere Vereinfachung<br />

stellen Systeme mit nur 3<br />

Punkten dar. Hier wird die<br />

Schwere der Auswirkung <strong>für</strong><br />

den Verbraucher als Ernst<br />

beschrieben und in nur drei<br />

Stufen unterteilt: hoch, mittelmäßig<br />

und geringfügig.<br />

Solche Systeme sind insbesondere<br />

<strong>für</strong> Klein- und Mittelbetriebe<br />

und auch <strong>für</strong> weniger<br />

geübte Teams geeignet,<br />

allerdings ist hier wieder<br />

Vorsicht vor der Tendenz<br />

zur Mitte geboten.<br />

Im weiteren Vorgehen wird<br />

die quantitative Risikoanalyse<br />

durch Einfügen einer<br />

zweiten bzw. einer dritten<br />

Dimension unterschieden.<br />

3.2.1<br />

3-dimensionale<br />

Risikoanalyse<br />

Zurück zur FMEA, einge-<br />

führt 1949 vom US-Militär als<br />

Failure Modes, Effects and<br />

Criticality Analysis. Mit ihr<br />

wurde der Einfluss von Personal<br />

und Ausrüstung hinsichtlich<br />

der Sicherheit von<br />

Soldaten und der strategischen<br />

Ziele untersucht.<br />

Heute sind FMEAs weit verbreitet<br />

und werden z.B. in<br />

der Automobilindustrie angewendet,<br />

um potentielle<br />

Fehler bereits in einer frühen<br />

Phase der Produkt- und<br />

Prozessplanung auszuschließen.<br />

So werden möglicherweise<br />

auftretende Fehler<br />

betrachtet, um frühzeitig<br />

ihr Risiko abschätzen zu<br />

können und so Vermeidungsstrategien<br />

zu entwikkeln.<br />

Als Risikofaktoren<br />

wird die schon beschriebene<br />

Folge durch den Fehler,<br />

also die Bedeutung (B)<br />

durch die Auftrittswahrscheinlichkeit<br />

(A) und die<br />

Entdeckungswahrscheinlichkeit<br />

(E) ergänzt (Abb. 2).<br />

Für die Auftrittswahrscheinlichkeit<br />

bedeuten 10 Punkte,<br />

dass der Fehler sehr häufig<br />

vorkommt; 1 Punkt beschreibt<br />

ein äußerst unwahrscheinliches<br />

Fehlerauftreten.<br />

Werden Rohstoffe <strong>für</strong> die<br />

Lebensmittelindustrie einer<br />

FMEA unterzogen, müsste<br />

mit Bewertung 10 bei jeder


Lieferung mit dem Fehler zu<br />

rechnen sein, 1 käme einem<br />

noch nicht vorgekommenen<br />

Fehler gleich. Die Entdeckungswahrscheinlichkeitbezieht<br />

sich darauf, wie wahrscheinlich<br />

der Fehler noch<br />

vor der Auslieferung im Unternehmen<br />

entdeckt werden<br />

würde. Also kann bei 10<br />

Punkten der Fehler nicht von<br />

den eigenen Mitarbeitern<br />

entdeckt werden, bei 1 Punkt<br />

wird er absolut sicher erkannt.<br />

Die FMEAs werden<br />

<strong>für</strong> die Zutaten (Rohstoff-<br />

FMEA) und <strong>für</strong> die Prozesse<br />

(Prozess-FMEA) erstellt.<br />

In der Lebensmittelindustrie<br />

wäre beispielsweise die vergebene<br />

Punktezahl zur Erkennung<br />

von Fremdkörpern<br />

<strong>für</strong> eine visuelle Kontrolle<br />

am Verleseband sicher höher<br />

als <strong>für</strong> ein eingebautes Sieb.<br />

Das Vorgehen bei der GMP-<br />

FMEA ist gleich – nur werden<br />

<strong>für</strong> den schlimmsten Fall<br />

jeweils maximal 5 Punkte<br />

vergeben.<br />

Aus den drei Risikofaktoren<br />

wird schließlich ein Produkt<br />

– die sogenannte Risikoprioritätszahl<br />

RPZ – gebildet<br />

(RPZ = B x A x E). Im<br />

günstigsten Fall erhält man<br />

bei Durchführung einer<br />

FMEA die Zahl 1, im ungünstigsten<br />

Fall 1000. Je größer<br />

also die Zahl ist, umso wahrscheinlicher<br />

liegt ein Sicher-<br />

heitsrisiko vor. Häufig wird<br />

ab 125 Punkten (5 x 5 x 5)<br />

mit einem nicht mehr tragbaren<br />

Sicherheitsrisiko gerechnet;<br />

diese kritische<br />

Grenze sollte jedoch vom<br />

Unternehmen individuell<br />

festgelegt werden, da sie<br />

auch vom Team und dessen<br />

Beurteilung abhängt. Dies<br />

ist übrigens auch der Grund,<br />

warum Teams möglichst<br />

nicht verändert werden sollten.<br />

In der GMP-FMEA erhält<br />

man Risikoprioritätszahlen<br />

zwischen 1 und 125<br />

mit einer kritischen Grenze<br />

von etwa 27, in der Beurteilung<br />

nach einem 4-Punktesystem<br />

nach IFS läge die<br />

RPZ zwischen 1 und 64 (kritische<br />

Grenze ca. 20). Bei<br />

der Ermittlung von kritischen<br />

Kontrollpunkten darf<br />

jedoch nicht ausschließlich<br />

die Risikoprioritätszahl verwendet<br />

werden, sondern<br />

muss auch die Höhe der Bedeutung<br />

berücksichtigt werden.<br />

3.2.2<br />

2-dimensionale<br />

Risikoanalyse<br />

In der 2-dimensionalen Risikoanalyse<br />

werden die Wahrscheinlichkeit<br />

des Auftretens<br />

und der Entdeckung zur<br />

Wahrscheinlichkeit des<br />

Eintretens zusammengezogen<br />

und der Schwere der<br />

- Fachartikel -<br />

30<br />

Folgen (= Bedeutung) als<br />

Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

gegenübergestellt. Auch hier<br />

kann eine Bewertung sowohl<br />

nach FMEA (max. 10 Punkte)<br />

als auch nach der GMP-<br />

FMEA (max. 5 Punkte), angelehnt<br />

an IFS (max. 4<br />

Punkte) bzw. die drei Stufen<br />

hoch, mittel und gering erfolgen<br />

und eine Risikoprioritätszahl<br />

RPZ (entsprechend<br />

max. 100 bzw. 25<br />

Punkte usw.) ermittelt werden.<br />

Die Darstellung im Diagramm<br />

macht die Zusammenhänge<br />

einer 2-dimensionalen<br />

Risikoanalyse und die<br />

Höhe des Risikos mit einem<br />

4-Punktesystem deutlicher<br />

(Abb. 3, unten). Statt Risikoprioritätszahlen<br />

zu bilden,<br />

können bei einer 2-dimensionalen<br />

Risikoanalyse die<br />

Ausprägungen „kritisch“ bis<br />

„zufriedenstellend“ auch als<br />

Risikogruppen/-klassen angesehen<br />

werden, die die<br />

Dringlichkeit einzuleitender<br />

Maßnahmen widerspiegeln<br />

(siehe auch Abb. 4).<br />

4. Beispiele von<br />

Risikoanalysen<br />

4.1 Reinigung der<br />

Arbeitskleidung in<br />

einer Müllerei<br />

(qualitativ)<br />

Mit schmutziger Kleidung<br />

könnten pathogene Keime<br />

auf das Lebensmittel übertragen<br />

werden, die zu<br />

Krankheitserscheinungen<br />

beim Kunden führen. Bei<br />

Mehl handelt es sich jedoch<br />

um ein unkritisches Lebensmittel,<br />

das ein Wachstum<br />

dieser Keime nicht begünstigt.<br />

Deshalb können während<br />

der Arbeitszeit keine<br />

Keime über das Produkt auf<br />

die Kleidung gelangen. Vor<br />

dem Betreten von Toiletten<br />

sind die Mitarbeiter verpflichtet,<br />

ihren Arbeitskittel<br />

abzulegen, um auch hier eine<br />

mögliche Kontamination zu<br />

vermeiden. Die Kleidung ist<br />

kochfest und wird den Mitarbeitern<br />

gestellt; zur Reinigung<br />

erhalten die Mitarbeiter<br />

genaue Anleitungen und<br />

werden in Lebensmittelhygiene<br />

regelmäßig geschult.<br />

Die Kleidung ist wöchentlich<br />

zu Arbeitsbeginn<br />

am Montag oder bei sichtbarer<br />

Verschmutzung zu<br />

wechseln und die Gruppenleiter<br />

sind angehalten, regelmäßig<br />

visuelle Kontrollen<br />

durchzuführen. Schließlich<br />

liegt der Prozess als geschlossenes<br />

System vor, so<br />

dass die Mitarbeiter nicht<br />

mit dem Produkt in Berührung<br />

kommen. Deshalb kann<br />

eine Kontamination durch<br />

die vom Mitarbeiter selbst<br />

gewaschene Kleidung ausgeschlossen<br />

werden.<br />

4.2 Rohstoff-FMEA <strong>für</strong><br />

Pilzkonserven<br />

(10-Punktesystem)<br />

Im Rahmen einer Risikoanalyse<br />

sollen die kritischen<br />

Kontrollpunkte <strong>für</strong> ein<br />

HACCP-Konzept <strong>für</strong> Pilzkonserven<br />

ermittelt werden.<br />

Die Untersuchung zeigt u.a.


die Gefahren durch Sandkörner,<br />

Holzteile und den Fuchsbandwurm.<br />

Sand kommt im<br />

Rohstoff relativ häufig vor<br />

und wird nicht vollständig<br />

beim Waschen abgetrennt,<br />

da er in den Pilzen hängen<br />

kann. Weil Sand aber so<br />

klein ist, kommt ihm nur eine<br />

untergeordnete Bedeutung<br />

zu: B = 2, A = 7, E = 7, ergibt<br />

RPZ = 98. Holzteile hingegen<br />

können den Mund-/<br />

Rachenraum verletzen, kommen<br />

aber relativ selten in Pilzen<br />

vor und werden leicht<br />

entdeckt, da sie beim Waschen<br />

aufschwimmen: B = 7,<br />

A = 3, E = 2, ergibt RPZ = 42.<br />

Der Fuchsbandwurm führt<br />

nach dem Verzehr in jedem<br />

Fall zu einem Krankenhausaufenthalt,<br />

er kommt nicht<br />

selten vor und kann auch<br />

durch das Personal nicht<br />

entdeckt werden: B = 10, A =<br />

6, E = 10, ergibt RPZ = 600.<br />

Bereits anhand der Höhe der<br />

Risikoprioritätszahl kann die<br />

Wichtigkeit dieser Gefahr<br />

gesehen werden; hier wird<br />

durch Wahl einer minimalen<br />

Erhitzungstemperatur ein kritischer<br />

Kontrollpunkt CCP<br />

eingerichtet.<br />

4.3 Verbesserungsmaßnahmen<br />

bei<br />

der Herstellung<br />

von Salami<br />

(5-Punktesystem)<br />

Prozess-<br />

schritt<br />

G efährdung<br />

Kat. W E/<br />

A<br />

Nichteinhaltu<br />

nf<br />

Fifo<br />

Einlagerung<br />

bei<br />

der<br />

Lagerung<br />

Warenannahme<br />

Dekor-<br />

herstellung<br />

Nusshalb-<br />

fabrikate<br />

Waren-<br />

annahme<br />

Dekorformen<br />

sprö-<br />

den<br />

aus,<br />

Kunststof-<br />

fe<br />

können<br />

in<br />

das<br />

Produkt<br />

gelangen<br />

Mögliche<br />

Aflatoxine<br />

im<br />

Rohstoff<br />

Nuss<br />

Fremdkörper<br />

( Steine,<br />

Nussschalen,<br />

Schädlinge<br />

o.<br />

Ä.<br />

)<br />

Über das Fleisch können bei<br />

Salami feste Knorpelteile<br />

oder kleine Knochensplitter<br />

in das Produkt gelangen, die<br />

neben qualitativen Fehlern<br />

auch zu Verletzungen im<br />

Mundbereich führen können.<br />

Eine durchgeführte Risikoanalyse<br />

(max. 5 Punkte)<br />

brachte folgendes Ergebnis:<br />

B = 3, A = 3, E = 4, ergibt<br />

RPZ = 36. Durch den Einsatz<br />

erfahrener und geschulter<br />

Zerlegekolonnen kann<br />

das Auftreten solcher Fehler<br />

verringert werden. Durch<br />

gleichzeitigen Einsatz von<br />

Weichseparatoren ist es zusätzlich<br />

möglich, die Entdeckungswahrscheinlichkeit<br />

dieser Fremdkörper zu erhöhen.<br />

Die aktualisierte Risikoanalyse<br />

könnte folgendes<br />

Aussehen haben: B = 3, A =<br />

2, E = 2, ergibt RPZ = 12.<br />

4.4 Risikoanalyse im<br />

Rahmen des<br />

HACCP-Programms der<br />

Martin Braun KG<br />

(3-Punktesystem)<br />

Mit folgender Risikoanalyse<br />

wird entschieden, ob vorbeugende<br />

Maßnahmen er-<br />

Risiko-<br />

gruppe<br />

- Fachartikel -<br />

Ermittlung<br />

CCPs<br />

( s.<br />

a.<br />

Entscheidungsb<br />

aum<br />

HACCP-Hand<br />

buch)<br />

31<br />

forderlich sind, diese einer<br />

ständigen Kontrolle bedürfen<br />

oder die Methoden des<br />

HACCP angewendet werden<br />

müssen.<br />

Angewendet wird ein 3-<br />

Punktesystem (gering – mittel<br />

– hoch), aus denen hier<br />

jedoch keine Risikoprioritätszahl<br />

gebildet wird,<br />

sondern die verschiedenen<br />

Kombinationen in Risikogruppen<br />

eingeteilt werden,<br />

die wiederum das weitere<br />

Vorgehen bestimmen und<br />

Handlungsprioritäten aufzeigen<br />

(Abb. 4). Anhand der<br />

Risikobewertung wird entschieden,<br />

ob Maßnahmen,<br />

bauliche oder organisatorische<br />

Regelungen erforderlich<br />

sind (Risikogruppe 2),<br />

CPs mit Kontrollen eingerichtet<br />

werden müssen<br />

(Risikogruppe 3) oder die<br />

Prüfung innerhalb eines<br />

HACCP-Systems erforderlich<br />

ist (Risikogruppe 4). Diese<br />

Prüfung erfolgt anhand<br />

des Entscheidungsbaums<br />

des HACCP-Konzeptes und<br />

zeigt, ob ein kritischer Kontrollpunkt<br />

eingerichtet werden<br />

muss.<br />

In die Risikogruppe 1 wird<br />

beispielsweise die Nichteinhaltung<br />

von First-in-first-out<br />

eingeordnet, in die Gruppe<br />

2 das Ausspröden von<br />

Dekorformen und damit der<br />

Übergang von Kunststoff<br />

bzw. Metall in das Produkt.<br />

Der Übergang von Aflatoxinen<br />

aus dem Rohstoff<br />

Nuss wird sowohl bei den<br />

Folgen/Ernst als auch bei der<br />

Wahrscheinlichkeit des<br />

Eintretens jeweils mit „mittel“<br />

beurteilt und in die<br />

Gruppe 3 eingeordnet. Deshalb<br />

werden mikrobiologische<br />

Untersuchungen<br />

durchgeführt und die<br />

Analysenergebnisse im<br />

Rahmen eines CP (IFS) bzw.<br />

einer operativen Präventivmaßnahme<br />

(ISO 22000) überwacht.<br />

Die Folgen von<br />

Fremdkörpern (Steine,<br />

Nussschalen, Metalle u.ä.)<br />

werden als hoch bewertet.<br />

Da die Wahrscheinlichkeit<br />

mit „mittel“ beurteilt wird,<br />

erfolgt eine Einordnung in<br />

die Risikogruppe 4 und es<br />

wird ein CCP eingerichtet<br />

(Abb. 5, unten).<br />

Q1 Q1a Q2 Q3 Q 4 CCP? Maßnahmen, / Bemerkung<br />

Dokumentation<br />

chG G 1 -- -- -- -- -- nein<br />

phG M 2 -- -- -- -- -- nein<br />

miM M 3 -- -- -- -- --<br />

phM H 4 j -- j -- --<br />

Abkürzungen:<br />

mi<br />

= mikrobiolog<br />

isch,<br />

ph<br />

= physikalisch,<br />

ch<br />

= chemisch<br />

W<br />

= Wahrscheinlichke<br />

it,<br />

E/<br />

A = Ernst,<br />

Auswirkung,<br />

G = gering,<br />

M = mittel,<br />

H = hoch<br />

nein,<br />

CP<br />

Kontrolle<br />

der<br />

Einhaltung<br />

rohstoffspezi<br />

fischer<br />

Lagerungsbed<br />

ingungen<br />

( Rohstoffspezi<br />

fikationen)<br />

;<br />

Bestand<br />

SAP-technisch<br />

erfasst<br />

Optische<br />

Kontrolle<br />

und<br />

Aussortieren<br />

der<br />

Dekorformen<br />

( Kunststoff<br />

um<br />

eingelassene<br />

Magneten<br />

eingefärbt<br />

> bessere<br />

Kontrolle)<br />

Externe<br />

mikrobiolog<br />

ische<br />

Untersuchungen<br />

auf<br />

Aflatoxine<br />

beim<br />

Wareneingang<br />

EDV<br />

Ordner<br />

Dekor<br />

Analysen-<br />

ergebnisse<br />

QM<br />

CCP-<br />

Formblätter<br />

Magnetabschei<br />

der<br />

Wareneingang<br />

sprüfung<br />

WA3<br />

( CCP-NussH1,<br />

Einsatz<br />

von<br />

Sieben<br />

CCP-<br />

CCP-NussH2)<br />

,<br />

Steinausleser<br />

WA4<br />

Wartungsschei<br />

ne

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