Bericht der Schulleitung - Fachschule für Lebensmitteltechnik
Bericht der Schulleitung - Fachschule für Lebensmitteltechnik
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Freundeskreis <strong>der</strong> Fachrichtung Fleischereitechnk<br />
an <strong>der</strong> Staatl. <strong>Fachschule</strong> <strong>für</strong> <strong>Lebensmitteltechnik</strong><br />
Kulmbach e.V.<br />
KULMBACHER NOTIZEN<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Schulleitung</strong><br />
Schule intern<br />
Kurz nach Beginn des Schuljahres ‘90 übernahm<br />
Herr Eberle, Lebensmitteltechnologe von <strong>der</strong><br />
Humboldt UNI Berlin die Technologie-Stelle in<br />
<strong>der</strong> Fachrichtung Fleischtechnik. Lei<strong>der</strong> hat <strong>der</strong><br />
Schulleiter Herr Rogowski nicht mehr erleben<br />
können, daß er mit <strong>der</strong> Verpflichtung von<br />
Thomas Eberle einen “Volltreffer“ in fachlicher<br />
und menschlicher Hinsicht <strong>für</strong> die <strong>Fachschule</strong><br />
gelandet hat. Innerhalb kürzester Zeit hat sich <strong>der</strong><br />
neue Techno-Lehrer die Achtung und Wertschätzung<br />
seiner Kollegen und seiner Schüler<br />
erarbeitet. Von ihm gehen neue Impulse aus, und<br />
er führt seinen Fachbereich in eine hoffentlich<br />
kontinuierliche und erfolgreiche Zukunft. Herr<br />
Eberle ist verheiratet und hat zwei Kin<strong>der</strong>.<br />
95326 Kulmbach<br />
E.-C.-Baumann-Straße 22<br />
Nummer 22, Apr 92<br />
Nach dem Tode von Herr Rogowski übernahm<br />
als neue Lehrkraft Frau Dr. Schubert-Wolf den<br />
Unterricht in den Fächern Mikro-Biologie<br />
(zusammen mit Herr Hechelmann, BAFF),<br />
Biochemie (Praktikum Qualitätskontrolle) und<br />
Ernährungslehre. Sie ist als Fachtierarzt <strong>für</strong><br />
Lebensmittelhygiene mit den fleischereispezifischen<br />
Schwerpunkten vertraut.<br />
Das Interesse an <strong>der</strong> Fachschulausbildung ist<br />
nach wie vor ungebrochen. Auf die 30 Plätze<br />
kommen ca. 200 Bewerbungen. Es sei an dieser<br />
Stelle darauf hin gewiesen, daß das Auswahlsystem<br />
die schulischen Leistungen (Noten) aus<br />
den allgemeinbildenden und berufsbildenden<br />
Schulen (Hauptschule, Realschule, Gymnasium,<br />
Berufsschule) berücksichtigt. Ferner gehen die<br />
Leistungen <strong>der</strong> Berufsbildung (Gesellenbrief,<br />
Meisterbrief) und die Berufserfahrung (Berufsjahre<br />
über <strong>der</strong> gesetzlichen 5-Jahresfrist) ein.<br />
Gegenwärtig haben Bewerber mit guten schuli-
schen/beruflichen Leistungen und größerer<br />
Berufserfahrung (8-10 Berufsjahre) die besten<br />
Zulassungsaussichten. Das Auswahlverfahren<br />
hat sich aus unserer Sicht bewährt, z.B. haben<br />
alle Schüler des 18.Kurses die Probezeit bestanden.<br />
Auch die verstärkte Nachfrage nach den<br />
Kulmbacher Absolventen <strong>der</strong> Fleischereitechnik<br />
ist ein beruhigen des Indiz <strong>für</strong> die Qualität <strong>der</strong><br />
Auswahl und <strong>der</strong> Ausbildung.<br />
Die Schulabschlußfeier fand 1991 erstmals zusammen<br />
mit den Verarbeitungstechnikern in <strong>der</strong><br />
Stadt halle statt. Beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> gelungene Abschlußball<br />
mit vielen Höhepunkten macht die<br />
gute Zusammen arbeit <strong>der</strong> beiden Fachrichtungen<br />
deutlich.<br />
Ausstattung<br />
In dem zurückliegenden Jahr wurden <strong>für</strong> die<br />
Komplettierung <strong>der</strong> Ausstattung <strong>der</strong> Fleischtechnik<br />
ca. 500000.-DM aufgewendet.<br />
Angeschafft wurden u.a.:<br />
- Koch-Vac-Kutter, (Kauf des Leihgerätes <strong>der</strong><br />
Fa. Krämer & Grebe)<br />
- Gefrierfleischschnei<strong>der</strong> (Kauf Leihgerät<br />
Magurit)<br />
- Pökelinjektor (Rühe)<br />
- Scherbeneiserzeuger (Leihgabe Fa. Weber)<br />
- aw-Wert-Meßeinrichtung (Novasina)<br />
- Farbmeßgerät (Minolta)- 3 Klimakammern<br />
(Südtronic)<br />
- Blen<strong>der</strong> (Laska) mit Vacuum, N und Dampf<br />
- N (Linde)<br />
Der Freundeskreis ermöglichte darüber hinaus<br />
die Beschaffung des Sterilisations- und Pasteurisierungsprogrammes<br />
<strong>der</strong> Fa. SCHEID zur Optimierung<br />
von Erhitzungsprozessen hinsichtlich<br />
Kochschädigung und Haltbarkeitsparametern<br />
(F-Wert, C-Wert usw.). Zur Steuerung und Meßwerterfassung<br />
des Cryogen-Frosters <strong>der</strong> Fa.<br />
Linde finanzierte <strong>der</strong> Freundeskreis das dazu<br />
notwendige Messwerterfassungssystem.<br />
Insgesamt befindet sich das Technikum damit<br />
auf einem mo<strong>der</strong>nen und zeitgemäßen Stand, <strong>der</strong><br />
sich auf die Güte <strong>der</strong> Ausbildung auswirkt.<br />
Ausblick<br />
Der <strong>Schulleitung</strong> ist es ein Anliegen, die<br />
hochtechnisierten Anlagen auch zu nutzen und<br />
gewinnbringend <strong>für</strong> die Ausbildungsinteressen<br />
<strong>der</strong> Fleischtechniker einzusetzen. In <strong>der</strong> näheren<br />
Zukunft planen wir, ins beson<strong>der</strong>e <strong>für</strong> die Mitglie<strong>der</strong><br />
des Freundeskreises fachspezifische<br />
Kurse anzubieten. Dabei sollen aktuelle<br />
Schwerpunkte des fleischverarbeitenden Gewerbes<br />
in Zusammenarbeit mit entsprechenden<br />
Firmen und <strong>der</strong> Bundesanstalt <strong>für</strong> Fleischforschung<br />
auf gezeigt werden, indem neben <strong>der</strong><br />
Behandlung von theoretischen Grundlagen<br />
gezielt die technischen Möglichkeiten unseres<br />
neuen Technikums <strong>für</strong> die praktische Untermauerung<br />
<strong>der</strong> Thematiken genutzt werden.<br />
Termin und Themen werden in den “Kulmbacher<br />
Notizen“ ausgeschrieben.<br />
Im Unterrichtsablauf werden verstärkt fächerübergreifende<br />
Projektarbeiten eingebunden. Der<br />
Bogen soll ausgehend von <strong>der</strong> Technologie über<br />
die Betriebswirtschaft bis in den EDV-Bereich<br />
gespannt werden. So werden z.B. gegenwärtig<br />
solche umfang reichen Themen wie<br />
- Fettmin<strong>der</strong>ung bei streichfähiger Rohwurst<br />
- Eiweißersatz bei Brühwürsten<br />
- Zusatzstoffe zur Kochschinkenproduktion<br />
.. und die Auswirkungen <strong>der</strong> Verfahren auf<br />
Sensorik und Aussehen von Kleingruppen<br />
bearbeitet. Wir werden die Ergebnisse dieser<br />
Projekte in den “Kulmbacher Notizen“ vorstellen.<br />
Bei <strong>der</strong> Auswahl geeigneter Projekte<br />
wollen wir Anregungen von interessierten<br />
Firmen aufgreifen.<br />
Von <strong>der</strong> Fa. TEEPAK, Hamburg wurde eine<br />
Stiftung ins Leben gerufen, die Günter-Fries-<br />
Stiftung. Stiftungszweck ist die jährliche<br />
Vergabe von Geldpreisen (DM 6000.-) <strong>für</strong><br />
herausragende Leistungen von Schülern,<br />
Studenten. Bedacht werden die Fleischtechniker<br />
aus Kulmbach und Berlin sowie die Fachhochschule<br />
Lemgo.<br />
In Absprache mit <strong>der</strong> Teepak-Stiftung Günter<br />
Fries wird zum Schul-Abschluß aus den<br />
Projekten eine beson<strong>der</strong>s gelungene Arbeit<br />
ausgewählt und mit diesem Preis ausgezeichnet.<br />
-2-
Neuer Technologielehrer Herr<br />
Thomas Ebene in <strong>der</strong> Fachrichtung<br />
Fleischereitechnik<br />
Herr Ebene ist ein<br />
waschechter Preuße<br />
(Brandenburger/Berliner)<br />
. Er wurde am 14.3.1959<br />
in Brandenburg geboren,<br />
er ist verheiratet, hat<br />
zwei Töchter und wohnt<br />
seit einem Jahr in<br />
Kulmbach/Blaich.<br />
Nach dem Abitur<br />
erlernte er im Schlacht- und<br />
Verarbeitungsbetrieb Brandenburg den Beruf des<br />
Fleischers. 1980 nahm er an <strong>der</strong> Humboldt-<br />
Universität zu Berlin das Studium an <strong>der</strong> Sektion<br />
Lebensmitteltechnologie/Nahrungsgüterwirtschaft<br />
mit <strong>der</strong> Spezialisierungsrichtung<br />
Technologie <strong>der</strong> Fleischverarbeitung auf.<br />
Er schloß das Studium vorzeitig 1984 mit <strong>der</strong><br />
Graduierung zum Diplomingenieur <strong>für</strong><br />
Lebensmitteltechnologie ab.<br />
Anschließend arbeitete er im Bereich Technik,<br />
Lehrstuhl Maschinen und Anlagen <strong>der</strong> o.g.<br />
Sektion als Forschungsstudent (vergleichbar mit<br />
dem wissenschaftlicher Mitarbeiter). Er erhielt<br />
den Lehrauftrag zur Studentenausbildung in den<br />
Fächern technische Mechanik, Praktikum<br />
Maschinen und Anlagen und die<br />
Spezialvorlesung<br />
Industrierobotertechnik/Verkettungseinrichtung.<br />
Sein Arbeitsgebiet war die Erarbeitung von<br />
Optimierungsvorschlägen <strong>für</strong> die<br />
Mechanisierung/Automatisierung von<br />
Verfahrensabläufen in <strong>der</strong> Fleischindustrie.<br />
Dabei betreute er eine Reihe von Beleg- und<br />
Diplomarbeiten. Seine Veröffentlichungen<br />
erstreckten sich auf die genannten Gebiete.<br />
Von 1987 an arbeitete er als Verfahrenstechnologe<br />
im volkseigenen Kombinat Materiell-<br />
Technische Versorgung <strong>der</strong> Nahrungsgüterwirtschaft.<br />
Seine Aufgabe umfaßte die<br />
Konzipierung und technische Realisierung <strong>für</strong><br />
den Bau von Schweineschlachtanlagen unter<br />
Berücksichtigung <strong>der</strong> spezifischen Bedingungen<br />
im Schlachtviehaufkommen und des Schlachtverfahrens<br />
in <strong>der</strong> ehem. DDR. Aufgrund <strong>der</strong><br />
politischen Umwälzungen konnte die Aufgabenstellung<br />
nicht abgeschlossen werden.<br />
Noch im Juni 1990 übernahm er die Vertretung<br />
<strong>der</strong> Fa. H. Laue in Ostberlin, bis er auf Betreiben<br />
von Herr Rogowski <strong>für</strong> die <strong>Fachschule</strong> als<br />
Fleischtechnologe gewonnen werden konnte.<br />
Herr Eberle leitet den Fachbereich<br />
Fleischereitechnik und betreut das Fach<br />
Technologie <strong>der</strong> Fleischverarbeitung und die<br />
Technikumsversuche. Seine beson<strong>der</strong>e<br />
Fachkenntnis im maschinentechnischen Bereich<br />
konnte er bei <strong>der</strong> laufenden Ausstattung des<br />
Technikums unter Beweis stellen. Obwohl er<br />
aufgrund seiner arbeitsrechtlichen Verpflichtungen<br />
das Schuljahr 1990 erst verspätet<br />
beginnen konnte, hat er sich schnell in seinen<br />
angestammten Arbeitsbereich ein gearbeitet. Er<br />
ist als Technologe neben den Mitarbeitern <strong>der</strong><br />
Bundesforschungsanstalt die tragende Säule <strong>für</strong><br />
unsere Fleischtechniker und kann sein reichhaltiges<br />
Wissen erfolgreich weitervermitteln.<br />
Wir wünschen ihm weiterhin einen so erfolgreichen<br />
Weg und hoffen auf eine lange und<br />
fruchtbare Zusammenarbeit.<br />
Große Exkursion des<br />
16.Kurses 1991<br />
Unter Leitung des neuen Fleischtechnologen<br />
Herr Thomas Eberle mit den Begleitpersonen<br />
Herr Hans Werner Hofmann und Frau Dr.<br />
Schubert-Wolf begann unsere Studien- und<br />
Besichtigungsfahrt am 4.2.91 um 4 Uhr morgens.<br />
Zuerst besuchten wir die Fleischzentrale Süd-<br />
West in Crailsheim. Von beson<strong>der</strong>em Interesse<br />
<strong>für</strong> uns war die C02-Betäubungsanlage.<br />
Optimale Übergänge führen die Tiere schonend<br />
vom Treibgang über die Betäubungsgondeln zum<br />
Schlachtband.<br />
Anschließend machten wir einen Rundgang in<br />
<strong>der</strong> hochtechnisierten Anlage CDS-Naturdärme -<br />
Crailsheimer Darmsortierung. Aufzugsfertige,<br />
strengsortiente Schafsaitlinge in Lake-Behältern<br />
aufbereitet sind ein Schwerpunkt des Produktionsprogramms.<br />
-3-
Im weiteren Verlauf besuchten wir die Firma<br />
Schloß Stetten am See, Truthahnschlachterei.<br />
Hier werden täglich 10.000 Truthühner geschlachtet<br />
und verarbeitet. Die vollautomatischen<br />
Schlachtanlagen, <strong>der</strong> enorme Aufwand bei <strong>der</strong><br />
Zerlegung und die interessanten innovativen<br />
Produkte, die aus diesem Material gewonnen<br />
werden, konnten selbst erfahrene Metzger<br />
erstaunen. Beim anschließenden Abendessen<br />
konnten vielfältige Fragen gestellt und informative<br />
Gespräche zur Geflügelverarbeitung<br />
geführt werden.<br />
Am nächsten Tag starteten wir von unserem<br />
Zentralpunkt "St. Gallen" zur Besichtigung <strong>der</strong><br />
Firma Micarna-Fleischzentrale in Bazenheid, ein<br />
Fleischwarenbetrieb des MIGROS-Genossenschaftsverbundes.<br />
Die Verpflichtung, einerseits<br />
das Marktangebot an Rohmaterial zu übernehmen<br />
und zu steuern, an<strong>der</strong>erseits Frisch-<br />
Fleisch und Frischeprodukte in optimaler<br />
Qualität auf den Markt zu bringen, wirkt als<br />
nicht zu übersehende Stimulans. Einen guten<br />
Eindruck vermittelte die Besichtigung <strong>der</strong><br />
Schlachtstraße. Das perfektionierte Bestellwesen,<br />
die effiziente Materialsortierung und<br />
insbeson<strong>der</strong>e eine hochautomatisierte<br />
Brühwurstlinie beeindruckte uns sehr. Eine<br />
Videoschau verdeutlicht die hohe Verpflichtung<br />
des Schweizer Marktes auf vertikaler und<br />
horizontaler Ebene. Das Stammpersonal fühlt<br />
sich dem Leistungsprinzip verpflichtet und<br />
erfüllt mit Stolz und gesundem Selbstbewußtsein<br />
die gestellten Aufgaben.<br />
Am Nachmittag des gleichen Tages besuchten<br />
wir die Cambio Fleischwaren AG<br />
"Coextrusionsverfahren" in St. Gallen. Hier<br />
werden verschiedene Artikel in einer<br />
hochtechnisierten und variablen Produktionslinie<br />
<strong>für</strong> den Weltmarkt gefertigt. Unser beson<strong>der</strong>es<br />
Interesse galt <strong>der</strong> Herstellung von Würstchen in<br />
Coextrusionsverfahren, bei dem <strong>der</strong> Darm zeitgleich<br />
auf das Wurstfüllsel aufgebracht wird.<br />
Der nächste Programmpunkt hieß Firma Hoegger<br />
ALPINA Maschinenfabrik, Gossau/Schweiz.<br />
Kern stück <strong>der</strong> Produktionspalette ist ein<br />
interessantes, mit viel Know how ausgestattetes<br />
Kutter-Konzept, in vielen Funktionen integriert<br />
und ist in graduierter Automatisation lieferbar.<br />
Fachliche Ausführungen werden durch Bildmaterial<br />
unterstützt. Anschließend besuchten wir<br />
den Konstruktions- und Ladenbau <strong>der</strong> Firma<br />
Hoegger-ALPINA. Die in Form und Technik gut<br />
durchdachten Fabrikate sind präzise auf die<br />
Bedürfnisse <strong>der</strong> Abnehmer abgestimmt.<br />
Am Morgen des dritten Tages besichtigten wir<br />
die Konservenfabrik Bischofzell AG in<br />
Bischofzell/TG, eine Gesellschaft <strong>der</strong> MIGROS -<br />
Genossenschaft. Die große Produktpalette, ob<br />
Fertiggerichte, Fruchtsäfte, Marmelade,<br />
Kartoffelprodukte o<strong>der</strong> Tiefkühlkost, alles wird<br />
in ansprechende, marktgerechte Gebinde<br />
verpackt.<br />
Am Nachmittag des gleichen Tages sahen wir<br />
den Produktionsbetrieb <strong>der</strong> Firma Gebrü<strong>der</strong><br />
Kunz in Bilten/GL. Diese Firmengruppe ist im<br />
Schweizer Raum <strong>der</strong> größte private Anbieter im<br />
Fleischwarenbereich. Die riesige Lagerhaltung<br />
<strong>der</strong> langzeitgereiften Bündner Spezialitäten<br />
beeindruckte uns sehr. Die Einladung unseres<br />
Kurskollegen Helmut Gstöhl in seiner Heimat<br />
Feldkirch bot uns eine nette Abwechslung.<br />
Am Morgen des vierten Tages standen wir vor<br />
den Toren <strong>der</strong> Firma Ospelt AG "Malbuner<br />
Spezialitäten" in Ben<strong>der</strong>n/Liechtenstein. Ein<br />
Plakat im Foyer <strong>der</strong> Firma demonstriert<br />
eindrucksvoll die Firmenphilosophie des Hauses<br />
Ospelt. "Qualität ist, wenn <strong>der</strong> Kunde<br />
zurückkommt und nicht die Ware"! Die spontane<br />
Einladung des Juniorchefs Alexan<strong>der</strong> Ospelt ins<br />
firmeneigene Gästehaus am Triesberg machte<br />
uns große Freude. In lockerer Atmosphäre<br />
konnten wir Fachfragen besprechen, die auch<br />
Marketingbelange im zukünftigen EG-Raum<br />
betreffen. Die Firma Ospelt ermöglichte uns den<br />
Besuch eines mit mo<strong>der</strong>nster Lebensmittel- und<br />
Umwelttechnik ausgestatteten Labors, das <strong>der</strong><br />
Staat Lichtenstein betreibt und das allen<br />
Anbietern zugänglich ist.<br />
Louis Grasser AG "Südtiroler Speck" in<br />
Klausen/Südtirol war nochmals ein eindrucksvoller<br />
Höhepunkt. Herr Gasser jun., ebenfalls<br />
Absolvent unserer <strong>Fachschule</strong> <strong>für</strong> <strong>Lebensmitteltechnik</strong>,<br />
führte uns zu nächst durch riesige<br />
Pökelräume, wo <strong>der</strong> Südtiroler Schinkenspeck<br />
hergestellt wird. Bei einer deftigen Brotzeit<br />
-4-
konnten noch viele Fachfragen ausdiskutie<br />
werden.<br />
Froh und erfüllt von interessanten Eindrücken,<br />
die wir auf dieser Studienfahrt gewonnen haben,<br />
fuhren wir zurück nach Kulmbach. Uns wurden<br />
einmal mehr die Augen geöffnet <strong>für</strong> die vielfältigen<br />
Konzepte und Möglichkeiten <strong>der</strong><br />
Fleischverarbeitung. Unser beson<strong>der</strong>er Dank gilt<br />
dem Freundeskreis <strong>der</strong> Fleischtechnik, <strong>der</strong> die<br />
Buskosten dieser Reise getragen hat und den<br />
besuchten Firmen, die uns offen aufgenommen<br />
und mit Rat und Tat unterstützt haben. Die<br />
Abschlußklasse des 16. Kurses bedankt sich<br />
herzlich <strong>für</strong> die informativen Gespräche und<br />
kollegiale Aufnahme im besten Sinne.<br />
(Dr.Schubert-Wolf)<br />
Prof. Dr. Heinrich Linke verließ<br />
den Vorstand des<br />
Freundeskreises<br />
Am 29.Mai 1991<br />
vollendete Prof. Dr.<br />
Heinrich Linke sein 65.<br />
Lebensjahr und trat in<br />
den nach einem<br />
arbeitsreichen Leben<br />
wohl verdienten<br />
Ruhestand. Da er mit<br />
diesem Zeit punkt ein<br />
„neues Leben“<br />
beginnen wollte, wie er sich immer ausdrückte,<br />
in dem er sich nur noch seinen Hobbys und<br />
langersehnten Neigungen, <strong>für</strong> die bisher lei<strong>der</strong><br />
keine Zeit blieb, widmen wollte, begann er schon<br />
vor seinem 65. Geburtstag eines seiner vielen<br />
Ehrenämter nach dem an<strong>der</strong>en an an<strong>der</strong>e<br />
abzugeben. Aus diesem Grunde kandidierte er<br />
auch nicht mehr bei <strong>der</strong> Wahl des Vorstandes des<br />
Freundeskreises anläßlich <strong>der</strong> Kulmbacher<br />
Woche 1990, dessen Vorsitzen<strong>der</strong> er lange Jahre<br />
war. Mit Heinrich Linke verlor <strong>der</strong> Vorstand des<br />
Freundeskreises einen engagierten wahren<br />
Freund und För<strong>der</strong>er, <strong>der</strong> sich selbstlos <strong>für</strong> alle<br />
Belange <strong>der</strong> Fleischtechniker einsetzte und<br />
immer half, wo er nur konnte. Er hinterläßt eine<br />
Lücke. die nur schwer zu schließen sein wird.<br />
Ursprünglich wollte er auch seine Unterrichtstätigkeit<br />
über das Lebensmitterecht an <strong>der</strong><br />
<strong>Fachschule</strong> einstellen, doch konnte dieser<br />
Verlust durch die Notrufe <strong>der</strong> Schüler und<br />
<strong>Schulleitung</strong> bisher vermieden werden. Dr. Linke<br />
ließ sich immer wie<strong>der</strong> überreden, weiter zu<br />
unterrichten, da weit und breit kein Nachfolger<br />
mit seinem Wissen, Können und Unterrichtstalent<br />
aufzutreiben ist. Hoffen wir, daß er uns<br />
wenigstens hier noch viele Jahre helfen kann und<br />
wird.<br />
Der Freundeskreis dankt Herrn Dr. Linke <strong>für</strong><br />
seine hervorragende aufopfernde Arbeit und<br />
wünscht ihm in seinem Ruhestand vor allem<br />
Gesundheit und viel Freunde an den neuen<br />
Studiengebieten, die er inzwischen mit <strong>der</strong> ihm<br />
eigenen Energie in Angriff genommen hat.<br />
(H. Hecht, Kulmbach)<br />
Nachruf Bodo Rogowski<br />
Am 14.Oktober 1990<br />
verunglückte <strong>der</strong> Leiter<br />
<strong>der</strong> Staatl. <strong>Fachschule</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Lebensmitteltechnik</strong>,<br />
Herr Bodo Rogowski bei<br />
einer Flugstunde mit<br />
einem Motorsegler<br />
tödlich. Der gelernte<br />
Metzgermeister, <strong>der</strong> auf<br />
dem zweiten<br />
Bildungsweg zum Studium <strong>der</strong> Ökotrophologie<br />
kam und nach dessen Abschluß lange Jahre als<br />
Wissenschaftler am Institut <strong>für</strong> Chemie und<br />
Physik <strong>der</strong> Bundesanstalt <strong>für</strong> Fleischforschung<br />
arbeitete, übernahm im August 1985 die Leitung<br />
<strong>der</strong> damals nur aus <strong>der</strong> Fachrichtung Fleischereitechnik<br />
bestehenden <strong>Fachschule</strong>. Von Anfang<br />
an war er bestrebt, die Bedeutung <strong>der</strong> Schule zu<br />
vergrößern und ihren Unterrichtsumfang zu<br />
erweitern. Nach langwierigen Verhandlungen<br />
gelang es ihm, die Schule durch eine neue<br />
Fachrichtung über die<br />
Lebensmittelverarbeitungstechnik<br />
zur <strong>Fachschule</strong> <strong>für</strong> <strong>Lebensmitteltechnik</strong> zu<br />
erweitern und einen Erweiterungsbau<br />
durchzusetzen. Kurz nachdem die neue Schule<br />
-5-
ihren vollen Betrieb aufnehmen konnte und er<br />
nach den vielen Mühen des Auftauens die<br />
Früchte seiner Arbeit hätte genießen können,<br />
verunglückte er tödlich.<br />
Mit Herrn Bodo Rogowski verlor die Schule und<br />
die Fachrichtung Fleischereitechnik einen engagierten<br />
Leiter und Lehrer, <strong>der</strong> seit dem Bestehen<br />
<strong>der</strong> Schule das Fach Ernährungslehre und später<br />
als er ihr Schulleiter war, weitere Fächer <strong>der</strong><br />
Chemie und <strong>der</strong> chemischen Analytik kompetent<br />
und erfolgreich unterrichtete. Der Freundeskreis<br />
verlor in ihm ein Vorstandsmitglied, das sich<br />
immer <strong>für</strong> die Belange <strong>der</strong> Schule und vor allem<br />
<strong>der</strong> Schüler einsetzte und mit <strong>der</strong> ihm eigenen<br />
Beharrlichkeit und auch zum Wohle <strong>der</strong> Schüler<br />
durchsetzte. Bereitwillig übernahm er dabei viele<br />
Aufgaben, u.a. auch bei <strong>der</strong> Erstellung <strong>der</strong><br />
Kulmbacher Notizen. Der Freundeskreis und<br />
die Ehemaligen, die ihn noch kannten, werden<br />
ihm ein immer währendes dankbares Andenken<br />
bewahren.<br />
Einladung zur<br />
18. Mitglie<strong>der</strong>versammlung des Freundeskreises<br />
Fleischereitechnik <strong>der</strong> Staatl. <strong>Fachschule</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Lebensmitteltechnik</strong> Kulmbach e.V.<br />
Dienstag, den 4. Mai 1992<br />
(bitte Termin beachten)<br />
im Anschluß an die Vorträge <strong>der</strong><br />
KULMBACHER WOCHE<br />
Zeit:<br />
gegen 17 30 Uhr<br />
Tagungslokal:<br />
Kongreßraum <strong>der</strong> Stadthalle Kulmbach<br />
Tagesordnung<br />
1. Eröffnung, Begrüßung<br />
2. Anträge zur Tagesordnung<br />
3. <strong>Bericht</strong> des Vorsitzenden des Vorstandes<br />
4. <strong>Bericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Schulleitung</strong><br />
5. <strong>Bericht</strong> des Kassenwartes<br />
6. <strong>Bericht</strong> <strong>der</strong> Rechnungsprüfer<br />
7. Entlastung des Vorstandes<br />
8. Verschiedenes<br />
H. Hecht, Vorsitzen<strong>der</strong> des Vorstandes<br />
-6-
Fleischtechnik FT16<br />
Vorne:Hemut Gstöhl, Uwe Martin, Ablert Steif, Thomas Knebel, Holger Lüssmann, Horst Waldner, Heinrich Böhme,<br />
Jürgen Huber, Werner Oexl Mitte: Eberle (Klassenleiter),Guido Meurer, Erwin Mahli, Gerd Leucht, Steffen Reich,<br />
Berthold Höß, Johann Lummer, Frank Siebert, Peter Nölle, Thomas Kersten, Hofmann (Schulleiter), Hinten: Karl-<br />
Heinz Jerosch, Martin Lindl, Dietmar Storr, Michael Schittko, Stefan Grasser, Stefan Konz, Dietmar Fuchs, Paul<br />
Widmer, Jakob Marti.<br />
Lebensmittelverarbeitungstechnik VT1<br />
Vorne: Markus Stoll, Sabine Lässer, Johannes Hor, Elisabeth Wichmann, Anton Kopp, Mitte: Dr. Günther<br />
(Klassenleiter) Hans-Peter Merk, Michael Schipp, Thomas Baumann, Rudolf Czermak, Gerald Steddin, Hofmann<br />
(Schulleiter) Hinten: Peter Meise, Detlef Karl, Berd Lange, Peter Schübel, Roland Kirchner, nicht auf dem Bild<br />
Manfred Kehl, Dietmar Deckmann, Holger Sauer, Michael Eidelsburger, Dirk Etzkorn<br />
-7-