Schule aktuell Kulmbacher Notizen - Fachschule für ...
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<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong><br />
Freundeskreise der Staatlichen <strong>Fachschule</strong> <strong>für</strong> Lebensmitteltechnik<br />
Fleischereitechnik und Lebensmittelverarbeitungstechnik e.V.<br />
Jahresbericht der Staatlichen <strong>Fachschule</strong> <strong>für</strong> Lebensmitteltechnik<br />
Im Jahrhundertsommer 2003 hatten<br />
auch die Abschlussprüfungen unter<br />
dem Wetter zu leiden. Vielleicht ist das<br />
die Erklärung, dass gleich 3 Teilnehmer<br />
den Abschluss nicht geschafft haben.<br />
Da<strong>für</strong> kann von der Fachabitur-Abteilung<br />
berichtet werden, dass 18 von 19<br />
Teilnehmern das Fachabitur mit nach<br />
Hause nehmen konnen. Unter den nach<br />
wie vor schwierigen Bedingungen ein<br />
großer Erfolg.<br />
Ein großer Aufreger war die Einführung<br />
eines Fachsprengels <strong>für</strong> die „Fachkraft<br />
<strong>für</strong> Lebensmitteltechnik“ (Falet) in<br />
Kulmbach. Das Berufsbild (federführend<br />
ist die IHK) richtet sich an industrielle<br />
Betriebe der Lebensmittelherstellung<br />
und -verarbeitung, wie z.B.<br />
Raps, Ireks, Schöller, Hipp, Pfanni. Aber<br />
auch fleischverarbeitende Betriebe (z.B.<br />
Houdeck, Schafft) greifen mittlerweile<br />
gerne auf diesen Ausbildungsberuf<br />
zurück. Obwohl die FALET als berufli-<br />
<strong>Schule</strong> <strong>aktuell</strong><br />
Veranstaltungen • Personelles • Ausstattung<br />
che Erstausbildung an der Berufsschule<br />
angesiedelt ist, wird die <strong>Fachschule</strong><br />
in personeller und räumlicher Hinsicht<br />
gefordert. Fast jeder Kollege hat nun<br />
entsprechend seinem Spezialgebiet einen<br />
Anteil an der FALET-Ausbildung<br />
einzubringen. Natürlich wird es auch<br />
im Technikum etwas enger, wenn <strong>für</strong><br />
die Berufsschüler die verfahrenstechnischen<br />
Übungen eingeplant werden<br />
müssen.<br />
Das Berufsbild<br />
Fachkraft <strong>für</strong><br />
Lebensmitteltechnik<br />
Neben der Verarbeitung von Lebensmitteln<br />
im Handwerk als Bäcker oder<br />
Fleischer hat auch die industrielle Produktion<br />
eine lange Tradition. Ein neuer<br />
Ausbildungsberuf mit einer Regelausbildungszeit<br />
von 3 Jahren im dualen<br />
System, Ausbildung im Betrieb und in<br />
der Berufsschule im Blockmodell bie-<br />
Heft 34, 23. Januar 2004<br />
Unsere neue Präsentationswand<br />
<strong>für</strong> Messeeinsätze. Eine ihrer<br />
ersten Bewährungsproben<br />
bestand sie auf der LEMITEC<br />
2003. Mit dieser Stellwand<br />
besitzt die <strong>Schule</strong> einen<br />
erstklassigen Werbeträger, um auf<br />
Messen <strong>für</strong> unsere und die<br />
Interessen unserer Absolventen<br />
Aufmerksamkeit zu gewinnen.<br />
Einen herzlichen Dank an die<br />
Freundeskreise und alle Förderer<br />
dieser Anschaffung!<br />
ten einen innovativen und modernen<br />
Beruf mit den Aufgabenschwerpunkten:<br />
Wareneingangskontrolle · Lagern,<br />
Reinigen, Kontrollieren der Rohstoffe<br />
· Qualitätskontrolle und Qualitätskonzepte<br />
· Verarbeitungsprozesse und<br />
Maschinen einrichten, kontrollieren,<br />
pflegen · Verpackung · Abfüllung · Hygiene.<br />
Die Fachkraft <strong>für</strong> Lebensmitteltechnik<br />
übt eine verantwortungsvolle Tätigkeit<br />
in der Produktion von Lebensmitteln<br />
aus. Gesucht werden aktive, vielseitige,<br />
technisch und handwerklich<br />
orientierte Menschen. Computer und<br />
Prozesssteuerungen gehören ebenso<br />
zu ihrem Tätigkeitsfeld, wie entschlossenes<br />
Zupacken und Teamarbeit. Ein<br />
sicherer Arbeitsplatz ist bei den zunehmend<br />
komplexen Produktionsprozessen<br />
bei beschränktem Automatisierungsgrad<br />
in der Fertigung gewährleistet.<br />
Produktionsplanung und
Produktionssteuerung müssen immer<br />
sicherer werden und verlangen die Bereitschaft<br />
zur Weiterbildung und zum<br />
selbstständigen verantwortungsbewussten<br />
Arbeiten. Wie heißt es<br />
schon im Altertum „Der Mensch ist was<br />
er isst“. „Unsere Nahrungsmittel sollten<br />
Heil-, unsere Heilmittel Nahrungsmittel<br />
sein“ (Hippokrates). Diese beiden<br />
Aphorismen zeigen schon die große<br />
Bandbreite und auch die Verantwortung<br />
auf, die bei der Herstellung oder<br />
Verarbeitung von Lebensmitteln gegenwärtig<br />
sind. Ein moderner Betrieb, der<br />
sichere, gesunde und wohlschmeckende<br />
Lebensmittel herstellt, braucht vor<br />
allem Mitarbeiter, die sich dieser Verantwortung<br />
bewusst sind und als Prinzip<br />
in ihrer Arbeit umsetzen. Dazu gehören<br />
heute Hygienekonzepte, die in<br />
der täglichen Arbeit gelebt werden<br />
müssen: Personal-, Betriebs- und<br />
Produkthygiene. Qualitätskontrollen,<br />
die im Produktionsprozess greifen und<br />
ein Nullfehlerprodukt ermöglichen. Bei<br />
angemessenem Technikeinsatz bringt<br />
die Logistik unsere Produkte verbrauchergemäß<br />
und das heißt immer frisch,<br />
schmackhaft und gesund auf den<br />
Markt. Für diese Aufgabe suchen wir<br />
junge, aufgeschlossene Menschen, die<br />
sich das dazu notwendige Fachwissen<br />
aneignen und als Fachkraft <strong>für</strong><br />
Lebensmitteltechnik umsetzen.<br />
Vielleicht ist auch in Ihrem Betrieb die<br />
Bereitschaft vorhanden, mit diesem<br />
Ausbildungskonzept einen Ausbildungsplatz<br />
<strong>für</strong> junge Menschen anzubieten.<br />
Gerne informieren wir oder die<br />
Kollegen der Berufsschule Sie ausführlich<br />
zu diesem Thema bei einem persönlichen<br />
Gespräch.<br />
Ausstattung<br />
Größere Anschaffungen im Berichtszeitraum<br />
betreffen einen Kolbenfüller<br />
und Portionierer (5000.—•) <strong>für</strong> die Verarbeiter<br />
und die Umstellung auf E2-Kisten-Regaltechnik<br />
(5000.—•) im Kühlhaus<br />
der Fleischereitechniker.<br />
Der Kolbenfüller dient im Praktikum der<br />
Verarbeitungstechniker zur Portionierung<br />
und Abfüllung von pastösen Produkten<br />
wie Mayonnaise, Senf, Konfitüre<br />
usw. in Gläser sowie natürlich zum<br />
Füllen von Wurstwaren.<br />
Mit großem Anlauf haben wir <strong>für</strong><br />
Messeauftritte eine Präsentationswand<br />
(7000.—•) erstellt und angeschafft.<br />
Diese Beschaffungsmaßnahme wurde<br />
durch die Freundeskreise zu gleichen<br />
Teilen getragen. Die Leichtbauwand<br />
<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong><br />
erlaubt nun ein flexibles und repräsentatives<br />
Auftreten der <strong>Fachschule</strong> bei<br />
Messen und Veranstaltungen. Das<br />
Cover wurde unter tatkräftiger Mithilfe<br />
von Silke Käbermann (FT28) und Christian<br />
Thaler (VT13) gestaltet – sie stellten<br />
sich (oder besser ihr Konterfei) als<br />
Blickfang zur Verfügung.<br />
Auch der Gärautomat im Technikum der<br />
Verarbeiter hatte nach 12 Jahren ausgedient<br />
und wurde durch ein leistungsfähigeres<br />
und größeres Gerät der Fa.<br />
MIWE ersetzt. Wir können nun in<br />
reproduzierbaren Arbeitsgängen<br />
gärverzögern, gärunterbrechen, garen<br />
und frosten, wobei der Schrank über<br />
eine programmierbare Steuerung verfügt.<br />
Daneben wurde die EDV auf Windows<br />
2003 Server aufgerüstet und die<br />
Softwareausstattung modernisiert. Die<br />
Anbindung der Internet-Strecke wurde<br />
auf TDSL-Technik (Sponsoring von<br />
T-Online im Rahmen von T-School)<br />
umgestellt (10000.—•).<br />
Freundeskreise und<br />
Veranstaltungen<br />
Die Arbeit im Freundeskreis mit dem im<br />
letzten Jahr neu gewählten Vorstand<br />
konzentriert sich auf die unterstützenden<br />
Maßnahmen <strong>für</strong> die Exkursionen<br />
und auf Neuanschaffungen wie unter<br />
Ausstattung berichtet.<br />
Insbesondere die Organisation von<br />
Exkursionen wird immer schwieriger.<br />
Zum einen wird die finanzielle Decke<br />
der Studenten dünner und eine große<br />
Exkursion hat nun mal ihren Preis. Zum<br />
anderen wird der Kreis der Firmen, die<br />
den Gedanken der Öffnung des Betriebes<br />
<strong>für</strong> unsere Studenten zum Zwecke<br />
der Ausbildung und des Meinungsaustauschs<br />
mittragen nicht größer – im<br />
Gegenteil. So steigen Jahr <strong>für</strong> Jahr der<br />
Aufwand und die Kosten, neue Partner<br />
<strong>für</strong> die Fachexkursion zu finden. Wir<br />
wollen nun das Konzept einer großen<br />
Exkursion von einer Woche in mehrere<br />
kleine Veranstaltungen auflösen und<br />
mit interessierten Partnern Weiterbildung<br />
zu Themenschwerpunkten anbieten.<br />
Dieses Konzept wurde in den<br />
Freundeskreissitzungen ausführlich<br />
diskutiert.<br />
Bitte beachten Sie, dass die<br />
Freundeskreissitzungen zur LEMITEC<br />
stattfinden, weil die verkürzte <strong>Kulmbacher</strong><br />
Woche keine Freiräume mehr <strong>für</strong><br />
unsere Aktivitäten bietet.<br />
Die LEMITEC ist nach wie vor ein wesentlicher<br />
Bestandteil der Arbeit der<br />
2<br />
Freundeskreise. Wir erhalten viel Unterstützung<br />
und auch Lob <strong>für</strong> die Veranstaltung,<br />
die langsam auch in den<br />
Veranstaltungskalendern der Fachpresse<br />
Beachtung findet. Beachten Sie<br />
dazu die Bildseite als Rückblick auf die<br />
LEMITEC 2003. Die Vorbereitungen zur<br />
LEMITEC 2004 laufen auf vollen Touren.<br />
Wir stehen in Verhandlungen mit<br />
der Kinhold Ausstellungs GmbH Nürnberg,<br />
um die LEMITEC im Rahmen der<br />
KU-LINARIA vom 7.-10. Mai 2004<br />
(www.kinold.de) als Fachvortrag zu integrieren.<br />
Die KU-LINARIA soll als<br />
Fach- und Verbrauchermesse <strong>für</strong><br />
Nahrungs- und Genussmittel in Kulmbach<br />
eingerichtet werden. In vier Hallen<br />
finden sich Fachschauen von<br />
Großküchentechnik bis Tischkultur mit<br />
Internationaler Küche und Lukullus<br />
Park. Als Forum <strong>für</strong> Fachleute aus der<br />
Lebensmittelbranche soll die LEMITEC<br />
am 7.-8. Mai 2004 mit dem Themenschwerpunkt<br />
„Lebensmittelsicherheit<br />
und Verbraucherschutz“ eingebunden<br />
werden. Wir freuen uns schon Sie mit<br />
einem erweitertem Angebot in Kulmbach<br />
begrüßen zu dürfen.<br />
Daneben laufen im Freundeskreis FT,<br />
federführend sind Herr Vogt und Herr<br />
Eberle, die Vorbereitungen <strong>für</strong> das 30jährige<br />
der Fachrichtung FT. In Zusammenarbeit<br />
mit der Fa. Raps, Kulmbach,<br />
und Fa. Tils, Bornheim, wollen wir Ihnen<br />
einen attraktiven Grund <strong>für</strong> einen<br />
kurzen Abstecher nach Kulmbach am<br />
8. Mai 14:00 Uhr im Anschluss an die<br />
LEMITEC liefert. Erinnern Sie sich<br />
noch an die Raps-Wanderung in der<br />
Prüfungswoche – mit altergemäß<br />
angepassten „Prüfungsschwerpunkten“<br />
wollen wir alle Interessierten zu<br />
einem ungezwungenen Wiedersehen in<br />
Kulmbach einladen – Einladung mit<br />
dem Programm weiter hinten.<br />
Personal<br />
Mit dem Schuljahr ist ein „Neuer“,<br />
Renaldo Binke, Dipl. Lebensmittelchemiker,<br />
zu uns gestoßen. Zur Zeit<br />
schreibt er an seiner Doktorarbeit an<br />
der BAFF und betreut bei uns die Lebensmittelchemie<br />
in beiden Fachrichtungen.<br />
Als gelernter Fleischer können<br />
ihm auch die FTler keine Oberschale<br />
<strong>für</strong> eine Unterschale vormachen. Lesen<br />
Sie seine Vorstellung später im Heft. Bedingt<br />
durch die Umstellungen <strong>für</strong> den<br />
Lehrereinsatz an der Berufsschule in<br />
der Fachrichtung FALET hat Herr Dr.<br />
Günther jetzt das Lebensmittelrecht <strong>für</strong><br />
die VT’s übernommen.<br />
Auszeichnungen Thomas Anschütz, Gotha VT verpackungen
Elisabeth Herrgesell unterstützt<br />
uns seit diesem Jahr<br />
in den Fächern Enzymtechnik<br />
und Umwelttechnologie.<br />
Wir freuen uns,<br />
eine weitere kompetente<br />
Kraft begrüßen zu können.<br />
In eigener Sache, oder besser<br />
in Vertretung der Berufsschule<br />
Kulmbach, suchen<br />
wir zum Schuljahr 2004/05 einen<br />
Dipl.-Ing. Lebensmitteltechnologie<br />
<strong>für</strong> die im Teil<br />
„<strong>Schule</strong> <strong>aktuell</strong>“ vorgestellte<br />
Ausbildungsrichtung<br />
„Fachkraft <strong>für</strong> Lebensmitteltechnik“.<br />
Seine Aufgabe<br />
wäre in enger Zusammenarbeit<br />
mit der <strong>Fachschule</strong> den<br />
fachspezifischen Unterricht<br />
der FALET in den Bereichen<br />
Qualitätsmanagement, Lebensmittelrohwaren<br />
und<br />
-erzeugnisse, Verfahrensund<br />
Verpackungstechnik zu<br />
betreuen. Bewerbungen<br />
richten sie bitte an uns oder<br />
die Berufsschule (siehe<br />
http://www.bszkulmbach.de).<br />
Neuer Gärschrank im<br />
VT-Technikum<br />
Wir konnten 2003 endlich unseren Gärschank auf den Stand<br />
der Technik bringen. Die Anschaffung des Backvollautomaten<br />
GVA11L war nicht zuletzt wegen eines großzügig gewährten<br />
Rabatts der Firma MIWE möglich. Auf dem Bild<br />
sehen Sie Dr. Friedrich Kögel am neuen Gärschrank.<br />
Wir können nunmehr die Stückgare von Teiglingen hinsichtlich<br />
der Temperatur und Luftfeuchte exakt steuern.<br />
Die entscheidenden Verbesserungen <strong>für</strong> unseren Praktikumsbetrieb<br />
liegen in folgenden Optionen: Das Gerät ermöglicht<br />
Gärverzögerung und Gärunterbrechung, sowohl manuell als<br />
auch programmgesteuert. Darüberhinaus kann der Vollautomat<br />
auch als Frostschrank betrieben werden. Damit sind<br />
wir künftig in der Lage, auch Projektarbeiten aus dem Bereich<br />
tiefgekühlte, halbgebackene und gärunterbrochene<br />
Teiglinge anzunehmen - ein Themenbereich, der im Zeitalter<br />
der Ladenbacköfen immer größere Bedeutung erlangt.<br />
Nicht vergessen:<br />
Am 7./8. Mai 2004 ist<br />
LEMITEC<br />
und am 8.5. Treffen der Ehemaligen -<br />
30 Jahre Fleischtechnik<br />
Das Programm und Anmeldeformular liegen<br />
den <strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> bei.<br />
Lesen, ausfüllen, abschicken!<br />
<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong><br />
3<br />
Prof. Dr. Augustini nach langer<br />
schwerer Krankheit gestorben.<br />
Als Gründungsmitglied der<br />
<strong>Fachschule</strong> engagierte sich<br />
Herr Prof. Dr. Augustini seit<br />
1974 <strong>für</strong> die Fleischtechnikerausbildung.<br />
Der Leiter<br />
des Instituts Fleischerzeugung<br />
und Vermarktung der<br />
BAFF begleitete fast 30 Jahren<br />
zusammen mit Herrn Dr.<br />
Ristic (früher noch mit Herrn<br />
Dr. Bach) das Fach Rohstoffkunde,<br />
das seit der letzten<br />
Änderung der Schulordnung<br />
Fleischerzeugung und<br />
Vermarktung heißt. Die<br />
Kenntnisse der Rinder- und<br />
Schweinehaltung bildeten<br />
den Schwerpunkt seiner Arbeit<br />
bei der BAFF und diese<br />
gab er kompetent an seine<br />
Studenten weiter.<br />
Wir verlieren mit Dr. Augustini<br />
eine Fachlehrkraft,<br />
die die <strong>Schule</strong> seit ihren Anfängen<br />
unterstützte und<br />
voran gebracht hat. Sein<br />
spezielles Wissen, seine bestimmte<br />
und freundliche Art<br />
im Umgang mit seinen Studenten<br />
werden uns sehr fehlen.<br />
Er hinterlässt in unserer<br />
Lehrkonzeption und als Kollege<br />
und Mensch eine<br />
schmerzliche Lücke, weil die<br />
Nachfolgefrage ungelöst<br />
bleiben wird und mit ihm wieder<br />
ein Stück der traditionellen<br />
und erfolgreichen ZusammenarbeitBAFF/<strong>Fachschule</strong><br />
der Vergangenheit<br />
angehört. Sein Andenken<br />
werden wir stets in Ehren<br />
halten.<br />
Unterstützung des<br />
Hygiene-Unterrichts<br />
Die Erkennung eines Schädlingsbefalls in Lebensmittelbetrieben<br />
ist wichtig, um eine Invasion frühzeitig bekämpfen<br />
zu können. Hierzu ist es notwendig, Spuren der Schädlinge<br />
oder die Schädlinge selbst identifizieren zu können.<br />
Um unseren Schülern das Erkennen der Schädlinge zu erleichtern,<br />
wurde der <strong>Schule</strong> von der Firma APC AG Schädlingsbekämpfung<br />
und Taubenvergrämung ein Schaukasten<br />
zur Verfügung gestellt, in dem alle bedeutenden Insektenschädlinge<br />
<strong>für</strong> Lebensmittel in Natura zu bewundern sind.<br />
Weitere Infos können unter www.apc-ag.de abgerufen werden.<br />
Das Bild zeigt APC Verkaufsleiter Rudi Weibert (links)<br />
bei der Übergabe des Schaukastens an Schulleiter StD Hans<br />
Werner Hofmann.
Auszeichnungen<br />
2 Technikerinnen erreichten mit der<br />
Gesamtnote „sehr gut“ hervorragende<br />
Leistungen und wurden besonders<br />
ausgezeichnet. Die Kandidaten erhielten<br />
aus den Händen von stellv. Landrat<br />
Erhard Hildner einen Schulpreis und<br />
den Staatspreis der Bay. Staatsregierung:<br />
1.560,- <strong>für</strong> herausragende Leistungen<br />
Silke Käbermann, Düsseldorf FT<br />
Markus Lotz, Holzheim FT<br />
Ramona Dietrich, Gergweis VT<br />
Rainer Wagenpfahl, Gräfendorf VT<br />
1.040,- <strong>für</strong> besondere Leistungen<br />
Guido Lögering, Lingen FT<br />
Andreas Vogelbacher, Eggingen FT<br />
Mikel Kissi, Schesslitz VT<br />
Steffen Pult, Kulmbach VT<br />
520,- <strong>für</strong> besondere Leistungen<br />
Matthias Binder, Ohlstadt FT<br />
Steffen Lehmann, Eisenhüttenstadt FT<br />
Holger Buelens, Glött VT<br />
Michaela Pott, Herzebrock VT<br />
Die Fa. DEVRO, Hamburg, vertreten<br />
durch Herrn Thewihsen und Herrn<br />
Wehrsig, vergibt im Rahmen der Günter-Fries-Stiftung<br />
einen Geldpreis in<br />
Höhe von 4.000.-EURO <strong>für</strong> die Projektarbeit<br />
„Wirkdruckberechnung von<br />
verschlossenen Verpackungen – Erstellung<br />
eines Benutzerhandbuches“<br />
<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Auszeichnungen und Preise<br />
von Steffen Lehmann, Platanenallee 22,<br />
15890 Eisenhüttenstadt, Guido<br />
Lögering, Mundersumer Str. 20, 49811<br />
Lingen<br />
Folgende Projektarbeiten wurden durch<br />
Herrn Dr. Höfelmann, Fa. Raps, Kulmbach,<br />
mit einer Auszeichnung gewürdigt:<br />
· Maximale Flüssigkeits-Beladungskapazität<br />
von Trägerstoffen (Florian<br />
Die Übergabe des Günter-Fries-Preises der Devro-Stiftung. Von links:<br />
Norbert Thewihsen, die Preisträger Steffen Lehmann und Guido Lögering,<br />
Willi Wehrsig, Devro Verkaufsleiter, Schulleiter Hans Werner Hofmann<br />
Übergabe der Auszeichnungen <strong>für</strong> die Meisterpreise der Staatsregierung, von links: stellvertretender Landrat Erhard<br />
Hildner, Manuela Pott, Steffen Lehmann, Matthias Binder, Holger Buelens, Andreas Vogelbacher, Steffen Pult, Ramona<br />
Dietrich, Mikel Kissi, Silke Käbermann, Guido Lögering, Markus Lotz, Rainer Wagenpfahl, Schulleiter StD Hans<br />
Werner Hofmann<br />
4<br />
Huber, Claudia Schmidkonz und Thomas<br />
Sommer)<br />
· IST-Aufnahme des Druckluftnetzes<br />
und Planung einer ölfreien Druckluftversorgung<br />
(Heinz-Josef Ingenerf, Steffen<br />
Pult und Franz-Josef Bauer)<br />
Wir wünschen allen Preisträgern viel<br />
Erfolg im neuen Abschnitt ihres beruflichen<br />
Lebens.
Elisabeth Hergesell<br />
Meine Schul- und Berufsausbildung<br />
lief, wie bei den<br />
meisten Schülern der <strong>Fachschule</strong><br />
<strong>für</strong> Lebensmitteltechnik<br />
über mehrere Etappen.<br />
So besuchte ich nach<br />
Abschluss der Realschule<br />
eine <strong>Fachschule</strong> zur Erlangung<br />
derAusbildung als medizinisch-kaufmännische<br />
Assistentin und arbeitete<br />
ein Jahr bei einem Arzt in<br />
Passau, meiner Geburtsstadt.<br />
Da ich nicht mit 18<br />
Jahren schon „beruflich fertig“<br />
sein wollte, besuchte ich<br />
die Berufsoberschule in<br />
Passau und erlangte dort die<br />
fachgebundene Hochschulreife.<br />
Durch Ergänzen der 2.<br />
Fremdsprache Französisch<br />
mittels Unterricht am Institut<br />
Francais in München<br />
vervollständigte ich mein<br />
Abitur und wollte eigentlich<br />
Medizin studieren. Aufgrund<br />
des damaligen Numerus<br />
clausus und einer einjährigen<br />
Wartezeit entschloss<br />
ich mich <strong>für</strong> den Studiengang<br />
Diplom-Biologie, erst<br />
in Regensburg und dann in<br />
München an der Technischen<br />
Universität bis 1990<br />
mit der Fächerkombination<br />
Biochemie, Phytopathologie,<br />
Botanik und Ökologie.<br />
Durch die Geburt meiner<br />
beiden Söhne, mittlerweilen<br />
<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Personalien<br />
12 und 14 Jahre alt, verzögerte<br />
sich mein Eintritt ins<br />
Berufsleben bis 1996. In einem<br />
Ingenieurbüro bei Rosenheim<br />
arbeitete ich 4 Jahre<br />
lang als Sachbearbeiterin<br />
im Bereich Altlastensanierung<br />
und -erkundung,<br />
Abfallentsorgung und<br />
Gutachtenerstellung und<br />
sammelte Erfahrung in technischenUmweltreinigungsverfahren<br />
und Umweltrecht.<br />
Ab 01/2001 schließlich war<br />
ich bei der Firma FiberMark<br />
Gessner Bruckmühl, einem<br />
Spezialpapierhersteller <strong>für</strong><br />
Automobil-, Staubsaugerund<br />
Klebebandpapiere bis<br />
September diesen Jahres als<br />
Umweltschutzbeauftragte<br />
tätig. Ich war <strong>für</strong> zwei Werke<br />
(400 Mitarbeiter) in der Funktion<br />
als Gewässer-, Immissionsschutz-,<br />
Abfall-, Gefahrgut-<br />
und Trinkwasserbeauftragte<br />
tätig und <strong>für</strong> die<br />
Einhaltung und Umsetzung<br />
der gesetzlichen und behördlichen<br />
Umweltauflagen<br />
verantwortlich. Außerdem<br />
war ich <strong>für</strong> die Umweltzertifizierung<br />
des Unternehmens<br />
nach DIN ISO 14001<br />
zuständig und führte Personalschulungen<br />
zu Umweltthemen<br />
durch. Ich arbeitete<br />
eng mit der Produktion und<br />
dem Werksleiter sowie dem<br />
5<br />
Renaldo Binke<br />
Ich wurde am 19.08.1973 in<br />
Anklam (Mecklenburg Vorpommern)<br />
geboren. Nach der<br />
Realschule 1990 führte mich<br />
mein Weg in die Hansestadt<br />
Hamburg. Dort absolvierte<br />
ich in einem Familienbetrieb<br />
die Ausbildung zum Metzger.<br />
Im Anschluss folgten 3<br />
Gesellenjahre. Auf dem zweiten<br />
Bildungsweg besuchte<br />
ich das städtische Abendgymnasium<br />
um mein Abitur<br />
nachzuholen. Nach abgelegter<br />
Reifeprüfung ging ich<br />
nach Landshut und legte<br />
dort die Meisterprüfung ab.<br />
Zurück in Hamburg begann<br />
ich im April 1996 das Studium<br />
der Lebensmittelchemie<br />
an der dortigen Universität.<br />
Leiter Qualtitätsmanagement<br />
zusammen und führte<br />
mehrere BImSchG-Genehmigungen<br />
in Zusammenarbeit<br />
mit der Technik durch.<br />
Mein Umzug zu meinem Lebensgefährten<br />
nach Ludwigschorgast<br />
brachte mich<br />
und meine Kinder nach<br />
Oberfranken und mich zur<br />
<strong>Fachschule</strong> <strong>für</strong> Lebensmitteltechnik,<br />
wo ich nun die<br />
Fächer Umwelttechnologie<br />
und Enzymtechnologie unterrichte.<br />
2000 beendete ich dieses Studium<br />
mit einer Diplomarbeit<br />
und legte mein erstes<br />
Staatsexamen ab. Nach einem<br />
einjährigen Praktikum<br />
mit dem Schwerpunkt<br />
Lebensmittelrecht absolvierte<br />
ich die Prüfung zum „staatlich<br />
geprüften Lebensmittelchemiker“.<br />
Seit Februar 2002<br />
bin ich an der Bundesanstalt<br />
<strong>für</strong> Fleischforschung, im Institut<br />
<strong>für</strong> Chemie und Physik,<br />
als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter angestellt. Dort<br />
beschäftige ich mich im Rahmen<br />
eines EU-Projektes mit<br />
der Entwicklung von Methoden<br />
zur Tier- und<br />
Pflanzenartenbestimmung in<br />
Fleischerzeugnissen auf<br />
molekularer, insbesondere<br />
DNA-Ebene.<br />
Seit September 2003 bin ich<br />
an der <strong>Fachschule</strong> <strong>für</strong><br />
Lebensmitteltechnik beschäftigt<br />
und unterrichte<br />
das Fach Lebensmittelchemie<br />
<strong>für</strong> die Studenten im ersten<br />
Ausbildungsjahr. In diesem<br />
Fach werden neben den<br />
Lebensmittelinhaltsstoffen<br />
grundlegende chemische<br />
Zusammenhänge vermittelt,<br />
die auch in anderen Bereichen<br />
wie Lebensmitteltechnologie,<br />
Biochemie,<br />
analytischer Chemie und im<br />
Praktikum benötigt werden.
Mit dem Thema „Gewürze und Aromen“<br />
traf die Lemitec auch 2003 wieder die<br />
Interessen der Lebensmitteltechniker.<br />
Zahlreiche Besucher, darunter viele Absolventen<br />
der <strong>Fachschule</strong> nutzten die<br />
Gelegenheit, sich zu informieren und<br />
Kontakte zu pflegen.<br />
Die <strong>Fachschule</strong> präsentierte sich als erfolgreiche<br />
Einrichtung und die Studenten<br />
nutzten mit der Präsentation der Projektarbeiten<br />
die Gelegenheit, mit Praktikern<br />
im Gespräch zu bleiben.<br />
Unser Bild zeigt die Referenten in der<br />
Stadthalle Kulmbach. Von links: Dr.<br />
Bernd Weinreich, Adalbert-Raps-Zentrum<br />
<strong>für</strong> Arznei- und Gewürzpflanzenforschung,<br />
Freising; Prof. Dr. Siegfried<br />
Nitz, Lehrstuhl <strong>für</strong> chemisch-technische<br />
Analyse und Lebensmitteltechnolgie,<br />
Wissenschaftszentrum Weihenstephan;<br />
Dr. Gerald Reinders, Symrise, Holzminden;<br />
Annegret Knobloch, Raps<br />
GmbH & Co KG, Kulmbach; Dr. Ingo<br />
Lantz, Tchibo Frisch-Röst-Kaffee GmbH,<br />
Hamburg; Schulleiter Hans Werner Hofmann;<br />
Uwe Vogels, Red-Arrow Handels-<br />
<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - LEMITEC 2003<br />
Lemitec 2003<br />
Wieder ein großer Erfolg<br />
GmbH, Bremen; Tagungsleiter und Vorsitzender des Freundeskreises der<br />
Verarbeitungstechniker Michael Rauterberg, Raps GmbH & Co KG, Kulmbach.<br />
Am zweiten Tag bestand die Möglichkeit, sich in den Räumen der <strong>Fachschule</strong><br />
auch während praktischer Präsentationen zu informieren.<br />
Die Präsentationen im Technikum der Fleischereitechnik fanden großen Zuspruch.<br />
Die Gelegenheit zum Fachgespräch wurde gerne genutzt, hier bei der Demonstration der Projektarbeiten der<br />
Fleischtechniker vor dem Technikum und im Vorbereitungsraum.<br />
6
<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - LEMITEC 2003<br />
Die Firmenstände im Eingangsbereich fanden wie jedes Jahr regen Zuspruch bei den Besuchern.<br />
Gespräche im Gang zu den Technika mit den Studenten, die die Poster ihrer Projektarbeiten vorstellten.<br />
Die Gelegenheit zum Fachgespräch wurde gerne genutzt, hier bei der Demonstration von Mustern aus den Arbeiten.<br />
Präsentation der Ergebnisse und der Produkte der Projektarbeiten im Technikum Verarbeitungstechnik.<br />
7
<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong><br />
Die Abschlussklasse FT 28<br />
Hinten: Christoph Bobbert, Matthias Binder, Markus Lotz, Michael Schmall, Timo Dietz, Christian Boseckert, Martin<br />
Stadler; Mitte: Kursleiter Thomas Eberle, André Fischer, Andreas Vogelbacher, Steffen Lehmann, Oliver Kaaden,<br />
Andreas Gramm, Jochen Gellersen, Harald Klein, Florian Harrer, Wolfgang Konnerth, Ralf Helmut Reichart, stellv.<br />
Schulleiter Dr. Siegfried Günther; vorne: Guido Lögering, Werner Kerler, Gerlinde Simon, Silke Käbermann, Katja<br />
Hasler, Gallus Beer, Ronny Neubert<br />
Die Abschlussklasse VT 13<br />
Hinten: Thomas Sommer, Heinz-Josef Ingenerf, Walter Attenhauser, Steffen Pult, Stefan Roth, Philip Hastetter, Philipp<br />
Beichele, Guido Scheuermann; Mitte: Kursleiter Thomas Birus, Rainer Wagenpfahl, Monika Hanft, Claudia<br />
Schmidkonz, Jens Hasselmeyer, Michaela Pott, Markus Paul, Holger Buelens, Mikel Kissi, Florian Huber, stellv.<br />
Schulleiter Dr. Siegfried Günther; vorne: Ralph-Conrad Bröcking, Petra Hofmann, Stefan Öttinger, Ramona Dietrich,<br />
Claus Becker, Franz-Josef Bauer, Christian Thaler<br />
8
Farbstabilität von<br />
Brühwurstaufschnitt in<br />
MAP – Packungen<br />
Christoph Bobbert, Andreas<br />
Gramm, Oliver Kaaden<br />
Betreuer: T. Eberle<br />
Partner: Wolf GmbH,<br />
Schwandorf<br />
Aufgabenstellung<br />
Während der Lagerung von umgerötetem<br />
Brühwurstaufschnitt in<br />
MAP – Verpackungen ist mit Zunahme<br />
der Lagerungszeit eine deutliche<br />
Verblassung der Farbe festzustellen.<br />
Diese kann unter bestimmten Bedingungen<br />
schon nach einigen Tagen auftreten<br />
und führt zu Beanstandungen<br />
des Lebensmitteleinzelhandels bzw. zu<br />
einem geringerem Abkauf der Produkte.<br />
Für diese Verblassung sind eine Vielzahl<br />
von Faktoren verantwortlich, die<br />
wegen der Komplexität der biochemischen<br />
Abläufe wahrscheinlich niemals<br />
in all ihren Wirkungen geklärt werden<br />
können. Von den eingesetzten Rohstoffen<br />
bis hin zum gewählten Beleuchtungskörper<br />
in der Selbstbedienungstheke<br />
wird die Stabilität des Farbkomplex<br />
beeinflusst. Ein Faktor, welcher sich<br />
negativ auf die Farbstabilität auswirkt,<br />
ist der UV – Anteil des Lichtes, welcher<br />
durch die Verpackung auf die<br />
Produktoberfläche trifft und die Verblassung<br />
beschleunigt. Da in Deutschland<br />
der Kunde transparente Oberfolien/<br />
Verpackungen bevorzugt, lässt sich<br />
dieser UV – Anteil nicht ausschließen.<br />
Ziel der Versuche war, herauszufinden,<br />
wie sich transparente Folien unterschiedlicher<br />
Hersteller auf die Farbstabilität<br />
auswirken. Hierzu wurde Putenlyoner<br />
geslicet, mit unterschiedlichen<br />
Oberfolien MAP verpackt (70 % N , 30 2<br />
% CO , Restsauerstoff nicht messbar),<br />
2<br />
und in einem Beleuchtungskörper unter<br />
Kühlung gelagert. Jeweils im 24 h<br />
Rhythmus wurden die Farbwerte im<br />
CIELab System gemessen. Um die<br />
Randbedingungen vergleichbar zu gestalten,<br />
wurden immer drei Oberfolien<br />
mehrmals getestet, und die mit dem<br />
geringsten ∆E Wert zum Ausgangswert<br />
als Bezugsfolie <strong>für</strong> den nächsten Test<br />
ausgewählt. Zur Berücksichtigung der<br />
Gassperrschichteigenschaften wurden<br />
Rückstellproben von den Verpackungen<br />
ohne Produkt nach 28 Tagen hinsichtlich<br />
des O -Gehaltes gemessen.<br />
2<br />
<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Fleischtechnik<br />
Ergebnisse<br />
Es konnte durch die Wahl der Oberfolien<br />
das Verblassen der Putenlyoner<br />
nicht verhindert werden. Die Geschwindigkeit<br />
des unerwünschten Abbaus<br />
des Farbkomplexes kann aber über die<br />
Auswahl der entsprechenden Oberfolie<br />
beeinflusst werden. Bei den Überkreuztests<br />
der Oberfolien konnten teilweise<br />
Differenzen zwischen den ∆E – Werten<br />
zur Nullcharge von bis zu drei Einheiten<br />
ermittelt werden. Dies lag zum<br />
großen Teil in dem stärkeren Abfall des<br />
a* - Wertes um bis zu zwei Einheiten<br />
begründet. Da nach vier Wochen Lagerung<br />
alle Verpackungen einen Sauerstoffgehalt<br />
unter 0,4 % hatten, können<br />
Schwankungen hinsichtlich der<br />
Sperrschichteigenschaften auf die<br />
Verblassung der Farbe ausgeschlossen<br />
werden.<br />
Da der Ansatz über die Folien nicht die<br />
gewünschten Ergebnisse brachte, wird<br />
die Farbstabilisierung als Projekt 03/04<br />
weitergeführt.<br />
Verlängerung der<br />
Haltbarkeit von weißer<br />
Ware<br />
Silke Käbermann,<br />
Andreas Vogelbacher<br />
Betreuer.: T.Eberle<br />
Partner: Wolf GmbH<br />
Schwandorf<br />
Aufgabenstellung<br />
Vakuumverpackte weiße Würstchen<br />
können zur Stabilisierung/Verlängerung<br />
der Haltbarkeit nachpasteurisiert werden.<br />
Aber auch bei diesen Produkten<br />
geht der Trend zu MAP – Verpackungen.<br />
Während bei umgeröteten Würstchen<br />
in MAP – Verpackungen eine<br />
Restlaufzeit von 21 Tage plus x Stand<br />
Technik ist (hier macht sich die Wirkung<br />
von Nitrit bemerkbar), ist bei den<br />
weißen Produkten in MAP – Verpakkungen<br />
diese Restlaufzeit zur Zeit nicht<br />
realistisch. Contraproduktiv wirkt sich<br />
bei diesem Verfahren hinsichtlich der<br />
Haltbarkeit die lebensmittelrechtlich<br />
konforme Temperatur in den SB – Theken<br />
aus (max. 7 °C), welche teilweise im<br />
Wiederspruch zu den angestrebten<br />
Restlaufzeiten stehen (wären bei 2 °C<br />
kein Problem!). Ziel der Versuche war<br />
es, die Haltbarkeit von weißer Ware<br />
durch entsprechende Maßnahmen zu<br />
9<br />
verlängern. Hierzu wurden im Praktikum<br />
die Ausgangsbedingungen des Auftragsgebers<br />
(Standardisierung, Rezeptur,<br />
Zutaten, Füllen, Pasteurisieren, Vorbereitungen<br />
vor der Verpackung, MAP<br />
– Verpackung, Lagerungsbedingungen<br />
6 °C/dunkel) komplett simuliert. Auch<br />
hier sollte wie bei den marinierten<br />
Kammsteaks über HTST bis zur sauren/basischenOberflächenpasteurisierung<br />
oder durch die Zugabe entsprechender<br />
Zutaten die mikrobiologische<br />
Haltbarkeit verlängert werden.<br />
Ergebnisse<br />
Auf der Basis umfangreicher externer<br />
mikrobiologischer Untersuchungen<br />
und interner sensorischer Tests wurden<br />
eine Vielzahl von Faktoren zur Reduzierung<br />
des Oberflächenkeimgehaltes<br />
bewertet. Bei diesen Produkten<br />
konnte nur durch eine Zugabe von<br />
Acetat/Lactat (Stand Technik) eine<br />
nachweisliche Verlängerung der mikrobiologischen<br />
Haltbarkeit bei 6 °C erreicht<br />
werden. Leider führt diese Zugabe<br />
neben einer leichten, akzeptablen<br />
sensorischen Abweichung zu einer zusätzlichen<br />
Kennzeichnung von Zusatzstoffen.<br />
Die Verlängerung entsprach<br />
auch nicht den Erwartungen.<br />
Alle Versuche, nach der Pasteurisierung<br />
über eine Reduzierung des<br />
Oberflächenkeimgehaltes des Produktes<br />
im Naturdarm eine Verlängerung der<br />
Haltbarkeit zu erreichen, brachten bei<br />
einer Lagerungstemperatur von 6 °C<br />
kein akzeptables Ergebnis. Hierzu wurden<br />
ähnliche Methoden zur Senkung<br />
des Oberflächenkeimgehaltes wie bei<br />
den marinierten Kammsteaks (s.o.) eingesetzt.<br />
Parallel wurden die „Chargenreste“,<br />
welche nicht Gegenstand der Untersuchungen<br />
waren, unter normalen Bedingungen<br />
gefüllt, pasteurisiert, gekühlt<br />
und MAP verpackt. Bei einer Lagerung<br />
bei 1 °C konnte auch nach 28 Tagen im<br />
dunklen Kühlhaus außer einem leichten<br />
Altgeschmack keine Abweichungen<br />
festgestellt werden. Es gibt Handelsunternehmen,<br />
welche die Verlängerung<br />
der Haltbarkeit bzw. die Verringerung<br />
des mikrobiologischen Restrisikos<br />
über die Lagerungstemperatur und die<br />
Geschwindigkeit des Umschlags optimiert<br />
haben. Hier sollte der Ansatzpunkt<br />
<strong>für</strong> weitere Untersuchungen gewählt<br />
werden.
Natriumreduzierung<br />
bei Fleischerzeugnissen<br />
unter<br />
Verwendung von<br />
Pansalzâ<br />
Andre Fischer,<br />
Werner Kerler<br />
Betreuer: T. Eberle<br />
Partner: Fa. Scheid AG<br />
Aufgabenstellung<br />
Wie allgemein bekannt ist, kann der zu<br />
hohe Verzehr von Kochsalz – insbesondere<br />
der Anteil der Na-Ionen – eine<br />
Ursache <strong>für</strong> Bluthochdruck sein. Deshalb<br />
wird von der WHO empfohlen, die<br />
tägliche Kochsalzaufnahme von 10 –<br />
12 g auf 5 – 6 g zu reduzieren. Frühere<br />
Untersuchungen der BAFF, aber auch<br />
<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Fleischtechnik<br />
an der <strong>Fachschule</strong> <strong>für</strong> LMT zeigen, dass<br />
eine 40 %-ige Reduzierung des Kochsalzgehaltes<br />
bei Fleischerzeugnissen<br />
machbar ist, aber bis auf wenige Ausnahmen<br />
(Leberwurst) hinsichtlich der<br />
Sicherheit der Technologie und der<br />
Qualität der Endprodukte doch Abstriche<br />
gemacht werden müssen. Auch<br />
führte diese hohe Reduzierung des<br />
Kochsalzgehaltes zu einem gewöhnungsbedürftigen<br />
flachen Geschmacksprofil.<br />
Ziel der Versuche war es, zu prüfen, ob<br />
das patentierte, in Finnland weit verbreitete<br />
Pansalz, welches aus 56%<br />
Kochsalz, 28% Kaliumchlorid, 12 %<br />
Magnesiumsulfat und 2% Lysinhydrochlorid<br />
(Rest Jodat, Nitrit, ...) besteht,<br />
diese Nachteile bei der Herstellung von<br />
natriumreduzierten Fleischerzeugnissen<br />
kompensiert. Hierzu wurden eine<br />
Vielzahl von Fleischerzeugnissen her-<br />
10<br />
Erstmals zeigen wir an dieser Stelle<br />
verkleinerte Abbildungen der Poster, die<br />
bei der LEMITEC präsentiert wurden<br />
gestellt, wobei der normalen Kochsalzkonzentration<br />
jeweils eine vergleichbare<br />
Pansalzkonzentration und eine 40%<br />
reduzierte Kochsalzkonzentration gegenüber<br />
gestellt wurde. Jede Versuchsreihe<br />
zu den unterschiedlichen Fleischerzeugnissen<br />
(Puten/Kalbfleischsülze,<br />
Pfefferbeißer, Salami, Bratwurst roh/<br />
gebrüht, Wiener frisch/Konserven,<br />
Bacon, Lachsschinken) wurde mindestens<br />
einmal wiederholt. Hierbei wurden<br />
die Auswirkungen während der<br />
Produktion und der Lagerung und auf<br />
das Endprodukt (Gewichtsverlust,<br />
Temperaturverlauf, a w –Wert Verlauf,<br />
pH–Wert, Festigkeit) untersucht. Zusätzlich<br />
wurden die Endprodukte mittels<br />
beschreibenden Triotest und DLG–<br />
Prüfungsschema sensorisch überprüft.<br />
Ergebnisse<br />
Eine 40 %-ige Reduzierung des<br />
Natriumgehaltes durch die Verwendung
von Pansalz bei Fleischerzeugnissen<br />
führt zu keinerlei Unterschieden bei der<br />
Herstellung von Fleischerzeugnissen,<br />
im Vergleich zu normalen Kochsalzkonzentrationen.<br />
Die messtechnische<br />
erfassten Werte waren vergleichbar,<br />
und wurden bei den Wiederholungsversuchen<br />
bestätigt. Eine 40 %-ige Reduzierung<br />
über eine reine Kochsalzreduzierung<br />
bestätigte die bekannten<br />
Ergebnisse.<br />
Sensorisch wurden bei den durchgeführten<br />
Triotests die Unterschiede zwischen<br />
Pansalz und normalem Kochsalz<br />
bei nicht getrockneten Fleischerzeugnissen<br />
erkannt. Beim Vergleich der um<br />
40 % reduzierten Kochsalzcharge mit<br />
der Pansalzcharge wurde das Pansalz<br />
eindeutig erkannt und von den Prüfern<br />
bevorzugt. Bei den fermentierten/getrockneten<br />
Produkten konnte eine Signifikanz<br />
zwischen Pansalz und 100%<br />
<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Fleischtechnik<br />
Kochsalz nicht heraus gefunden werden.<br />
Dies machte sich auch bei den<br />
DLG–Prüfungen bemerkbar. Während<br />
die Pansalzchargen bei den Brüh- und<br />
Kochwürsten zwischen der Silbermedaille/Bronzemedaille<br />
pendelte, wurden<br />
die Produkte auf dem Rohwurst-/Rohschinkensektor<br />
in der Regel mit Gold<br />
bewertet.<br />
Wirkdruckberechnung<br />
von verschlossenen<br />
Verpackungen<br />
Steffen Lehmann,<br />
Guido Lögering<br />
Betreuer: T.Eberle,<br />
H.W. Hofmann<br />
Partner: Sealpac GmbH,<br />
Oldenburg<br />
11<br />
Aufgabenstellung:<br />
Jedes verschlossene Behältnis wird ab<br />
einem bestimmten zu hohen Umgebungsdruck<br />
im Verhältnis zum Innendruck<br />
bzw. einem zu hohen Innendruck<br />
im Verhältnis zum Umgebungsdruck irreversibel<br />
plastisch verformt.<br />
Gerade bei den Schalenverpackungen<br />
(PET und PP), pasteurisiert bzw. sterilisiert,<br />
gibt es keine Werte, wo die Belastungsgrenzen<br />
hinsichtlich zu hohem<br />
Umgebungsdruck (negativer Wirkdruck)<br />
bzw. zu hohem Innendruck (positiver<br />
Wirkdruck) liegen. Hierzu sollte<br />
eine Methodik erarbeitet werden, wie<br />
mit einfachen Mitteln diese Belastungsgrenzen<br />
ermittelt werden können und<br />
die Werte <strong>für</strong> unterschiedliche Schalenverpackungen<br />
in einer Datenbank systematisiert<br />
werden.<br />
Zusätzlich sollte ein Programm erarbei-
tet werden, welches auf der Basis der<br />
ermittelten Belastungsgrenzen des zum<br />
Einsatz kommenden Füllgutes, des<br />
Kopfraumes und des Innendruckes in<br />
Abhängigkeit von den gewählten<br />
Erhitzungsparametern Vorschläge <strong>für</strong><br />
die druckrelevanten Prozessparameter<br />
(Gegendruck, Fülltemperatur zum Zeitpunkt<br />
des Verschließens, Rückbegasungsmenge)<br />
ermittelt.<br />
Ergebnisse<br />
Es wurde ein sehr übersichtliches Programm<br />
erarbeitet, womit auch Nicht<br />
Sachkundige die entsprechenden Werte<br />
<strong>für</strong> ihr Füllgut bzw. der Drucksteuerung<br />
auf einfache Weise ermitteln<br />
können. Es besteht eine Verknüpfung<br />
zu einer Schalendatenbank, die durch<br />
eigene Schalenkennwerte problemlos<br />
ergänzt werden kann. Vervollständigt<br />
wird das Programm durch ein klar strukturiertes<br />
Benutzerhandbuch, welches<br />
durch ein Stichwortverzeichnis ein intensiveres<br />
Einarbeiten in die Thematik<br />
ermöglicht. Zusätzlich ist in diesem<br />
Handbuch die Methodik zum Ermitteln<br />
der Belastungsgrenzen beschrieben.<br />
Die Ergebnisse werden im Ausbildungsjahr<br />
2003/2004 durch eine Facharbeit<br />
verifiziert.<br />
Voruntersuchungen<br />
zur Verringerung der<<br />
Keimdynamik von<br />
marinierten<br />
Kammsteaks<br />
Matthias Binder, Timo Dietz,<br />
Harald Klein<br />
Betreuer: T. Eberle,<br />
H.G. Hechelmann<br />
Partner: Wolf GmbH<br />
Schwandorf<br />
Aufgabenstellung<br />
Die mikrobiologische Haltbarkeit von<br />
vakuumverpackten marinierten Kammsteaks<br />
ist von vielen Faktoren abhängig.<br />
Ein Faktor sind die Lagerungsbedingungen<br />
im Lebensmitteleinzelhandel.<br />
Hier wird die rechtliche Vorgabe<br />
von 7° C eingehalten, aber wesentlich<br />
tiefere Temperaturen von 2° C aus<br />
Kostengründen abgelehnt. Es gibt Faktoren,<br />
welche direkt vom Produzenten<br />
beeinflusst werden können – wie Betriebshygiene,<br />
Vakuum, Lagerung, Spedition.<br />
Zusätzlich können gewisse Faktoren,<br />
welche ebenfalls einen erhebli-<br />
<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Fleischtechnik<br />
chen Anteil auf die mikrobiologische<br />
Stabilität haben, nur in gewissen Grenzen<br />
vom Produzenten über die sorgfältige<br />
Lieferantenauswahl beeinflusst<br />
werden. Dies sind die Schwankungen<br />
des Ausgangskeimgehaltes des Rohstoffes<br />
Kamm und der Zutat nicht pasteurisierte<br />
Marinade. Ziel der Versuche<br />
war es, herauszufinden, ob sich die<br />
Schwankungen des Keimgehaltes des<br />
Rohstoffes Kamm und der Zutat Marinade<br />
beeinflussen lassen und damit<br />
durch die Verzögerung der Keimdynamik<br />
eine Verlängerung der Haltbarkeit<br />
ermöglichen lässt. Der native Charakter<br />
des Rohstoffes/Fleischfarbe darf<br />
dabei nicht beeinflusst werden, sensorisch<br />
dürfen keine wesentlichen Abweichungen<br />
auftreten und es muss im Produktionsablauf<br />
integrierbar sein.<br />
Lagerungsbedingungen 6 °C +/-1 °C.<br />
Ergebnisse<br />
Über eine Oberflächenpasteurisierung<br />
(HTST) kann der Ausgangsgehalt des<br />
Rohstoffes reduziert werden, geringste<br />
Schwankungen in der Temperatur des<br />
Rohstoffes führten aber sofort zur<br />
sichtbaren Denaturierung der Oberfläche<br />
oder zu einem ungenügenden<br />
Pasteurisationseffekt. Eine „saure“<br />
Oberflächendesinfektion, auch in Verbindung<br />
mit HTST kann zu sensorischen<br />
Veränderungen führen. Zusätzlich<br />
kann diese Kombination Lactobacillen<br />
einen Selektionsvorteil verschaffen,<br />
führt aber zu einer Reduzierung<br />
der Enterobacteriaceae um einen<br />
logarithmischen Zyklus. Die Kombination<br />
von saurer und basischer<br />
Oberflächendesinfektion innerhalb<br />
kurzer Zeit führte zu keiner Verringerung<br />
der Keimdynamik. Eine Tauchung<br />
in Acetat/Lactat Lösungen bzw. ein<br />
versetzen der Marinade mit Acetat/<br />
Lactat führte zu einer Reduzierung von<br />
Enterobacteriaceae, aber durch den<br />
Selektionsvorteil von Lactobacillen zu<br />
einem vergleichbaren Gesamtkeimgehalt<br />
nach 10 Tagen wie ohne. Zu hohe<br />
Konzentrationen erhöhten durch die pH<br />
– Wert-Erhöhung sogar den Gehalt an<br />
Enterobacteriaceae.<br />
Die Ergebnisse können noch nicht befriedigen,<br />
sind aber Ausgangspunkt <strong>für</strong><br />
weitere Untersuchungen 2003/04.<br />
12<br />
Weitere Projekte des<br />
letzten Jahres (Auswahl)<br />
Restrukturierung von<br />
Frischfleisch unter<br />
industriellen<br />
Bedingungen<br />
Nach drei Jahren wurde dieses Thema<br />
durch die vorliegende Facharbeit von<br />
Markus Lotz und Ralf Reichart (Betreuer:<br />
T. Eberle) abgeschlossen. Die Ergebnisse<br />
dieser mehrjährigen Untersuchungen<br />
in Zusammenarbeit mit<br />
Ajinomoto waren nur durch die Unterstützung<br />
folgender Firmen möglich:<br />
Fa. Air Liquide Fa. Ecoma<br />
Fa. Handtmann Fa. LAP<br />
Fa. Schröder Fa. Vivotec<br />
Fa. Weber<br />
Wir bedanken uns auf diesem Wege <strong>für</strong><br />
die langjährige gewährte Unterstützung,<br />
und hoffen, dass die gewonnenen<br />
Erkenntnisse zum Erfolg führen.<br />
Wirkung von<br />
Natamycin auf das<br />
Schimmelwachstum<br />
Hier wurden bekannte Sachverhalte bei<br />
der Rohwurstreifung durch Jochen<br />
Gellersen und Michael Schmall (Betreuer:<br />
T. Eberle) unter Extrembedingungen<br />
<strong>für</strong> Salami und Rohschinken (<strong>für</strong> diesen<br />
<strong>für</strong> Rohpökelwaren nicht zugelassenen<br />
Zusatzstoff) bestätigt. Die mit<br />
Natamycin oberflächenbehandelten<br />
Rohlinge (Salami/Schinkenspeck) wurden<br />
dem Extremfall, einer Schimmelreifung<br />
<strong>für</strong> Salami ausgesetzt. Bei sachgerechter<br />
Handhabung ist Natamycin<br />
eine absolute Alternative zur Oberflächenbehandlung<br />
von Salamis mit<br />
Kaliumsorbat.<br />
Entwicklungsansätze<br />
<strong>für</strong> Fertiggerichte auf<br />
Kalbfleischbasis<br />
In Zusammenarbeit mit der Fa. Tils<br />
GmbH wurden durch Florian Harrer (unter<br />
Mitarbeit von Christian Boseckert)<br />
Rezepturansätze <strong>für</strong> die wirtschaftliche<br />
Verwertung von Abschnitten auf dem<br />
Kalbfleischsektor erarbeitet (Betreuer:<br />
T. Eberle). Diese Ansätze auf dem<br />
Fertiggerichtsektor sind Basis <strong>für</strong> weitere<br />
Untersuchungen.<br />
Wir sehen uns vom 15. bis 20. Mai<br />
auf der IFFA in Frankfurt Halle 4.0,<br />
zusammen mit der Fa. Vivotec
Korrelation der<br />
Flüssigkeitsaufnahmekapazität<br />
mit<br />
der Stampfdichte von<br />
Trägerstoffen<br />
Florian Huber, Claudia<br />
Schmidkonz, Thomas<br />
Sommer<br />
Betreuer: Dr. F. Kögel<br />
Partner: Fa. Raps GmbH &<br />
Co KG, Gewürzwerke,<br />
Kulmbach<br />
Aufgabenstellung /<br />
Zielsetzung<br />
In Zusammenarbeit mit der TU München<br />
/ Weihenstephan entwickelte die<br />
Firma Raps ein spezielles Verfahren zur<br />
Beladung rieselfähiger Trägerstoffe mit<br />
Flüssigkeiten (CPF-Verfahren). Dabei<br />
stellte sich heraus, dass die<br />
Flüssigkeitsaufnahmekapazität der<br />
Trägerstoffe eindeutig mit deren<br />
Stampfdichte korrelierte. Unsere Aufgabe<br />
war es nun zu untersuchen, ob<br />
dieser Zusammenhang auch bei dem in<br />
Werk I üblichen Verfahren des<br />
Flüssigkeitseintrages mit dem<br />
Pflugscharmischer existiert. Sollte dies<br />
der Fall sein, so wäre es auch hier möglich,<br />
künftig ohne weitere Tests allein<br />
anhand der Stampfdichte des Trägerstoffes<br />
auf seine maximale Beladbarkeit<br />
zu schließen.<br />
Bereits im Vorjahr hatte sich eine Gruppe<br />
der Klasse VT12 mit diesem Thema<br />
beschäftigt und hatte in zahlreichen<br />
Versuchen die Verfahren und<br />
Untersuchungsmethoden optimiert.<br />
Die Ergebnisse deuteten auf eine Korrelation<br />
hin, allerdings ohne statistische<br />
Absicherung. Die Folgearbeit unserer<br />
obengenannten Gruppe sollte durch<br />
Anwendung der optimierten Verfahren<br />
auf eine Vielzahl von Beladungsversuchen<br />
die Verhältnisse klären.<br />
Ergebnisse<br />
In den ersten beiden Versuchsreihen<br />
wurden Monoträgerstoffe und Trägerstoffgemische<br />
mit steigenden Mengen<br />
an Speiseöl beladen bis sie nicht mehr<br />
siebbar waren. Die Proben wurden einem<br />
Ausöltest unterzogen und die Ergebnisse<br />
in Diagramme übertragen. Die<br />
Auswertung der Ausöltests hinsichtlich<br />
der maximalen Beladbarkeit der<br />
<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Verarbeitungstechnik<br />
Trägerstoffe gestaltete sich schwierig,<br />
so dass die maximale Beladung letztlich<br />
anhand der Siebbarkeit beurteilt<br />
werden mußte.<br />
Nach der Bestimmung der Stampfdichten<br />
zeigte sich eine gute Korrelation<br />
mit der Flüssigkeitsaufnahmekapazität.<br />
Lediglich Diphosphat bildet<br />
hier eine Ausnahme, dessen<br />
Beladbarkeit weit größer war, als seine<br />
Stampfdichte vermuten ließ.<br />
In der dritten Versuchsreihe wurden<br />
Gewürzmischungen mit unterschiedlichen<br />
Kochsalz/Dextrose-Gehalten als<br />
Trägerstoff verwendet. Die Gewürzmischungen<br />
waren nicht sehr gut<br />
beladbar und erreichten nicht die theoretisch<br />
zu erwartende maximale Beladung<br />
mit Speiseöl.<br />
Resümierend läßt sich sagen, dass die<br />
Stampfdichte der untersuchten Trägerstoffproben<br />
eine gute Korrelation mit<br />
der maximalen Flüssigkeitsaufnahmekapazität<br />
zeigen. Lediglich Diphosphat<br />
bildet eine deutliche Ausnahme – die<br />
Gründe hier<strong>für</strong> sind uns nicht bekannt.<br />
Gushing-Vorhersage<br />
bei<br />
Apfelsaftkonzentraten<br />
Petra Hoffmann, Stefan<br />
Öttinger<br />
Betreuer: Dipl.-Ing. T. Birus<br />
Partner: Fa. Wild,<br />
Eppelheim; Fa. Mütek,<br />
München<br />
Aufgabenstellung /<br />
Zielsetzung<br />
Fertige Schorlen haben durch ihre erfrischenden<br />
und prickelnden Eigenschaften<br />
bei den Verbrauchern in den<br />
letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen.<br />
Der steigende Bedarf hatte zur Folge,<br />
dass die Herstellung von Konzentraten<br />
zunahm. Das den Schorlen zugesetzte<br />
Kohlendioxid besitzt u.A. eine<br />
keimhemmende Wirkung. Jedoch kann<br />
das CO in Verbindung mit verschiede-<br />
2<br />
nen Faktoren beim Öffnen der Schorle<br />
zur spontanen Schaumbildung<br />
(Gushing) führen. So wurde bereits<br />
entdeckt, dass Fruchtsaftschorlen mit<br />
einem hohen Phenol- und Eiweißgehalt<br />
ein verstärkteres Schäumen verursacht.<br />
Durch Messmethoden kann das beim<br />
Öffnen auftretende Schaumvolumen<br />
vorhergesagt werden.<br />
13<br />
Die Facharbeit mit dem<br />
Partikelladungsdetekor PCD 03 pH der<br />
Firma Mütek diente der Überprüfung<br />
der neuen Testmethode auf ihre Effektivität.<br />
Dabei wird die zu untersuchende<br />
Probe in eine einseitig geschlossene<br />
Messzelle aus PTFE gefüllt. Der<br />
eingepasste PTFE- Verdrängerkolben<br />
bewegt sich mit konstanter Frequenz<br />
von 4 Hz periodisch. Es wird eine oszillierende<br />
Flüssigkeitsströmung innerhalb<br />
der Messprobe hervorgerufen.<br />
Diese Flüssigkeitsströmung führt zur<br />
Ausbildung eines Potenzials, das einen<br />
Zusammenhang zur Schaumhöhe aufweist.<br />
Ergebnisse<br />
Wie sich in der Arbeit zeigte, ist der<br />
Partikelladungsdetektor PCD pH 03<br />
dazu geeignet, das Gushingverhalten<br />
von Fertiggetränken und Apfelsaftkonzentraten<br />
zu beurteilen.<br />
IST-Aufnahme des<br />
Druckluftnetzes und<br />
Planung eines ölfreien<br />
Netzes <strong>für</strong> ein<br />
Unternehmen der<br />
Gewürzindustrie<br />
Heinz-Josef Ingenerf, Steffen<br />
Pult, Franz-Josef Bauer<br />
Betreuer: Dr. S. Günther<br />
Partner: Raps GmbH & Co<br />
KG, Kulmbach<br />
Ausgehend von der Kompressoranlage<br />
wurde das Druckleitungsnetz aufgenommen<br />
und gekennzeichnet. Dabei<br />
wurde besonderer Wert auf die Absperrventile,<br />
Druckminderer, Steckkupplungen<br />
und Schlauchverbindungen<br />
gelegt. Die Drücke an den<br />
Druckminderern wurden festgehalten<br />
und produktberührende Stellen farbig<br />
markiert. Mit Hilfe der Aufnahmen wurde<br />
ein Übersichtsplan in einen<br />
Gebäudequerschnitt eingezeichnet und<br />
die genauen Leitungsverläufe mit Auto<br />
CAD 2002 in die Grundrisspläne der<br />
einzelnen Stockwerke übertragen. Die<br />
Berührungspunkte der Druckluft mit<br />
Lebensmittel wurde Verbrauchern zugeordnet<br />
und mit dem anliegenden<br />
Druck in eine Tabelle eingetragen. Aus<br />
diesen Daten wurde die Möglichkeit<br />
einer ölfreien Druckluftversorgung untersucht.<br />
Generell stehen zur ölfreien Druckluft-
versorgung drei verschiedene Verfahren<br />
zur Verfügung: Drehkolbengebläse,<br />
Schraubenkompressoren sowie ölfreie<br />
Kolbenkompressoren. Drehkolbengebläse<br />
haben zwar den Vorteil niedriger<br />
Anschaffungskosten, es treten jedoch<br />
große Druckverluste bei langen<br />
Leitungswegen auf und es sind maximal<br />
Drücke bis zu 2 bar realisierbar; da<br />
keine Speicherung möglich ist, wäre ein<br />
konstanter Verbrauch an Druckluft nötig.<br />
Schraubenkompressoren und ölfreie<br />
Kolbenkompressoren liefern zwar Drükke<br />
bis zu 14 bar, bedürfen jedoch der<br />
Installation eines neuen Leitungsnetzes<br />
und sind mit höheren Anschaffungskosten<br />
verbunden. Der Einsatz<br />
von Drehkolbengebläse kommt nur bei<br />
Wellenspülungen <strong>für</strong> Abfüllmaschinen,<br />
Mühlen und Mischer in Frage. Eine<br />
durchgehende Versorgung mit Druckluft<br />
auch im Hochdruckbereich ist nur<br />
<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Verarbeitungstechnik<br />
mit Schrauben- oder Kolbenkompressoren<br />
möglich. Deshalb wurde<br />
die Auslegung eines neuen ölfreien<br />
Leitungsnetzes bis hin zu den Verbrauchern,<br />
bei denen ein Kontakt zwischen<br />
Produkt und Druckluft stattfinden, geplant.<br />
Clusterung von<br />
Crunchies<br />
Monika Hanft, Mikel Kissi,<br />
Philipp Beichele, Philipp<br />
Hastetter<br />
Betreuer: Dr. F. Kögel<br />
Partner: Fa. Mühle<br />
Hubmann, Neunkirchen a.Br.<br />
Aufgabenstellung /<br />
Zielsetzung<br />
14<br />
Die Fa. Mühle Hubmann stellt seit über<br />
zehn Jahren sogenannte Crunchies her.<br />
Es handelt sich dabei um Getreideflocken,<br />
die mit Honig und Öl überzogen<br />
und geröstet werden. In letzter Zeit<br />
hat man versucht, aus solchen<br />
Crunchies mit Hilfe geeigneter Bindemittel<br />
größere Cluster zu bilden, die man<br />
als Monoprodukt oder als Zumischung<br />
zu Müslis anbieten wollte. Die Ergebnisse<br />
waren jedoch nicht zufriedenstellend.<br />
Unsere Aufgabe war es nun, eine geeignete<br />
Rezeptur und ein geeignetes<br />
Verfahren zur Herstellung von<br />
Crunchy-Clustern zu finden. Wir sollten<br />
uns dabei an der in der Firma vorhandenen<br />
Technologie orientieren und<br />
durften im Sinne eines „Clean<br />
Labelling“ keine Zusatzstoffe einsetzen.
Ergebnisse<br />
In der ersten Versuchsreihe benutzten<br />
wir Dragiertrommeln, um eine<br />
Clusterung zu erreichen. Dazu wurden<br />
die Crunchies in der Trommel vorgelegt,<br />
anschließend fügten wir bei laufender<br />
Trommel ein Bindemittelgemisch<br />
zu, damit sich „Zusammenballungen“<br />
– also Cluster – bilden konnten. Danach<br />
wurde die Masse auf ein Backblech<br />
gestreut und im Etagenofen getrocknet.<br />
Es galt nun verschiedene Parameter<br />
dieser Verfahrensweise zu optimieren:<br />
Hinsichtlich der Crunchy-Beschaffenheit<br />
stellte sich heraus, dass es<br />
günstig ist, den Ganzkornflocken<br />
einen Anteil an grob vermahlenen<br />
Crunchies zuzufügen. Sie verstärken<br />
die Brückenbildung.<br />
<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Verarbeitungstechnik<br />
· Die Rezeptur des Bindemittels bestand<br />
im Wesentlichen aus Honig,<br />
Läuterzucker und Fett. Es waren<br />
zahlreiche Versuchsreihen nötig, um<br />
die beste Mischung herauszufinden.<br />
· Auch die Trocknungstemperatur<br />
zeigte großen Einfluß auf die<br />
Clusterung. Wir produzierten Chargen<br />
zwischen 80 und 160°C, wobei<br />
die günstigsten Ergebnisse bei 120<br />
- 140°C gefunden wurden.<br />
Mit dieser Methode erreichten wir zwar<br />
eine Clusterung, jedoch war diese zu<br />
instabil. Bei mechanischem Stress während<br />
des Handlings oder beim Abpakken<br />
zerfiel ein nicht zu vernachlässigender<br />
Teil der Cluster und es bildete sich<br />
ein unschöner Bodensatz.<br />
Wir vermuteten, dass die Brückenbildung<br />
nicht ausgereicht hatte, um ein<br />
15<br />
stabiles Produkt zu erhalten. In der<br />
zweiten Versuchsreihe wurde deshalb<br />
die Clusterung nicht in der<br />
Dragiertrommel, sondern im<br />
Spiralkneter durchgeführt. Die Masse<br />
wird im Kneter stark gequetscht, womit<br />
die Crunchies aneinandergedrückt<br />
werden. Damit sollten sich<br />
großflächigere, kompaktere Brücken<br />
ausbilden. Auch hier wurden wieder die<br />
obengenannten Parameter optimiert,<br />
wobei deutlich stabilere Cluster hergestellt<br />
werden konnten. Sie waren ohne<br />
Bruchgefahr handelbar, jedoch waren<br />
sie <strong>für</strong> den Verzehr im Vergleich mit<br />
Konkurrenzprodukten deutlich zu fest.<br />
Aus Zeitmangel mußten die Versuche<br />
hier abgebrochen werden – sie werden<br />
jedoch von einer Gruppe der Klasse<br />
VT14 im Schuljahr 2003/04 fortgesetzt.
REFA-<br />
Schulungsunterlagen<br />
<strong>für</strong> kleine und<br />
mittelständige<br />
Unternehmen (KMU)<br />
Jens Hasselmeyer, Michaela<br />
Pott, Stefan Roth<br />
Betreuer: Dr. S. Günther, U.<br />
Lindlein<br />
Partner: REFA-<br />
Fachausschuss Nahrung<br />
und Genuss, Hannover<br />
Ausgangssituation<br />
Das allgemeine Schulungsmaterial von<br />
REFA berücksichtigt die Lebensmittelbranche<br />
nur in geringem Maße. Speziell<br />
<strong>für</strong> deren Interessenten wurden<br />
Module von verschiedenen Autroen<br />
verfasst; diese lagen zum Teil ungeordnet<br />
und nicht aufeinander abgestimmt<br />
vor. Zudem wurden neue Techniken und<br />
Systeme nur unzureichend berücksichtigt.<br />
Deshalb sollte das Material fachlich,<br />
sprachlich und formell überarbeitet<br />
werden. In den Modulen waren neue<br />
und moderne Techniken zu ergänzen.<br />
Vorgehensweise<br />
Die vorliegenden REFA-Unterlagen<br />
wurden auf die Lebensmittelbranche<br />
umgeschrieben und ergänzt. Neue<br />
Module wurden anhand von<br />
Unterrichtsmaterialien der <strong>Fachschule</strong><br />
<strong>für</strong> Lebensmitteltechnik und durch weiterführende<br />
Literatur erarbeitet sowie<br />
durch praktische Beispiele aus der Berufserfahrung<br />
der Studenten erläutert.<br />
Die Module wurden einem Grund- bzw.<br />
einem Fachkurs zugeordnet.<br />
Grundkurs<br />
1. Grundlagen und Arbeitssysteme<br />
2. Organisation im Unternehmen<br />
3. Kreativitätstechniken zur Ideenfindung<br />
<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Verarbeitungstechnik<br />
4. Systematisches Vorgehen/Projektmanagement<br />
5. Betriebliche Daten und Kennzahlen<br />
6. Zeitaufnahme und Leistungsgrad<br />
7. Auswertung und statistische Beurteilung<br />
8. Multimomentaufnahme<br />
9. Anthropometrie und Arbeitsplatzgestaltung<br />
10. Einflüsse der Umgebung auf den<br />
Arbeitsplatz<br />
11. Gestaltung von Bildschirmarbeitsplätzen<br />
12. Grundlagen des Rechnungswesens<br />
13. Betriebliche Kostenrechnung<br />
14. Organisatorische Rationalisierung<br />
15. Aufträge einplanen und abwickeln<br />
16. Wert- und Gemeinkostenanalyse<br />
Fachkurs<br />
1. Mitarbeitermotivation und Gruppenarbeit<br />
2. Betriebliche Datenerfassung<br />
3. Kontinuierliche Verbesserung und<br />
TPM<br />
4. Qualitätstechniken und ABC-Analyse<br />
5. Managementtechniken<br />
6. Qualität und Prozessmanagement<br />
7. Hygienemanagement und HACCP<br />
8. Umweltmanagement und Abwasser<br />
9. Abluft und Abfall<br />
10. Wege zum Lean Management<br />
11. Automatisierung<br />
12. Verpackung von Lebensmitteln<br />
13. Lagerung von Lebensmitteln<br />
14. Arbeitssicherheit und betriebliche<br />
Schulung<br />
15. Arbeitsrecht<br />
16. Entgeltdifferenzierung<br />
Erstellung eines<br />
HACCP-Leitfadens <strong>für</strong><br />
Kleinere und Mittlere<br />
Unternehmen<br />
Claus Becker, Ramona<br />
Dietrich, Rainer Wagenpfahl<br />
Betreuer: Dr. G. Hartmann<br />
Partner: CENAS AG,<br />
Kulmbach<br />
Aufgabenstellung<br />
Es sollte ein Leitfaden entwickelt werden,<br />
der es Kleinen und Mittleren Unternehmen,<br />
sogenannten KMUs, ermöglicht,<br />
einfach und mit möglichst<br />
geringem Zeitaufwand ein betriebseigenes<br />
Eigenkontrollsystem zu erarbeiten.<br />
16<br />
Ergebnisse<br />
Der Schwerpunkt der Arbeit lag neben<br />
einer Überarbeitung des Risikoatlas’<br />
aus einer früheren Projektarbeit in der<br />
Entwicklung von Fließschemata, Bewertung<br />
der Prozesse und Analyse der<br />
festgestellten möglichen Gefährdungen,<br />
Identifizierung von CCPs und Vorschläge<br />
<strong>für</strong> die dazugehörigen Grenzwerte<br />
und Korrekturmaßnahmen.<br />
Damit liegt ein Gerüst vor, das es einem<br />
KMU ermöglicht, sein eigenes<br />
HACCP-Konzept schnell auf seine eigenen<br />
Strukturen anzupassen.<br />
Für diese Arbeiten hilfreiche Formulare<br />
wurden ebenfalls erstellt.<br />
Musterkonzepte wurden erstellt <strong>für</strong>:<br />
Frittieren von Fast Food, Dönerherstellung,<br />
Herstellung von Hackfleischbouletten,<br />
Herstellung von Konsummilch,<br />
Herstellung von Speiseeis, Herstellung<br />
von Rohwurst, Brühwurst,<br />
Feingebäck und Brot.<br />
Rezepturentwicklung<br />
<strong>für</strong> Cappuccino-Likör<br />
Walter Attenhauser, Holger<br />
Buelens, Christian Thaler<br />
Betreuer: Dr. G. Hartmann<br />
Partner: Kober Likör GmbH,<br />
Thurnau<br />
Aufgabenstellung<br />
Für einen Cappiccino-Likör sollten<br />
Anwendungsrezepturen entwickelt<br />
werden.<br />
Die Rezepte sollten folgende Bedingungen<br />
erfüllen:<br />
· leichte Umsetzbarkeit im Haushalt<br />
· schnelles, einfaches Herstellen<br />
· <strong>für</strong> im Haushalt übliche Küchengeräte<br />
geeignet<br />
· auch <strong>für</strong> nicht fachkundige Personen<br />
einfach herzustellen<br />
Ergebnisse<br />
Es wurden <strong>für</strong> verschiedene Bereiche<br />
Ideen gesammelt, Rezepte entwickelt,<br />
getestet und bewertet.<br />
Insgesamt wurden 3 Vorspeisen, 2 Suppen,<br />
5 Hauptegerichte, 12 Desserts, 4<br />
Kuchen und 18 Getränke entwickelt und<br />
<strong>für</strong> gut befunden.<br />
Dazu wurden die Gerichte auch im Bild<br />
dokumentiert und können bei der Fa.<br />
Kober oder unter www.kobers.de abgerufen<br />
werden.
Bei der Fruchtsaftschönung<br />
und –klärung will man stabile<br />
und klare Säfte herstellen,<br />
ohne die ernährungsphysiologischen<br />
und sensorischen<br />
Eigenschaften zu verändern.<br />
Um die kolloidalen trübungsbildenden<br />
Teilchen abzutrennen<br />
werden Schönungsverfahren<br />
eingesetzt.<br />
Überblick:<br />
Schönen von<br />
Säften<br />
Zur Entfernung von Trubund<br />
Gerbstoffen werden<br />
momentan Gelatine,<br />
Bentonit und Kieselgur verwendet.<br />
Beim in der Facharbeit<br />
untersuchten neuen Verfahren<br />
wurde Gelatine durch<br />
mit Ascorbinsäure gecoatetem<br />
Kasein ersetzt. Das<br />
Projekt gliederte sich in zwei<br />
Teile:<br />
· Coaten von Kasein mit<br />
Ascorbinsäure<br />
· Schönen von Apfelsaft<br />
mit dem ummantelten<br />
Kasein<br />
Kaseine sind Milcheiweiße<br />
und gehören zu den<br />
Glykoproteiden, d.h. sie enthalten<br />
neben Aminosäuren<br />
auch Phosphorsäuregruppierungen<br />
und Kohlenhydrate<br />
sowie deren Derivate.<br />
Das Kasein besteht aus verschiedenen<br />
Untereinheiten<br />
wie dem α-Kasein, das mit<br />
etwa 55 % die Hauptkomponente<br />
des Kaseins<br />
bildet, dem β-Kasein und<br />
dem χ-Kasein. Kaseine sind<br />
im Unterschied zu den<br />
Molkenproteinen zu ca.<br />
95 % in Micellen organisiert.<br />
Unterteilt sind die einzelnen<br />
Micellen nochmals in<br />
Submicellen. Da die Micelle<br />
porös ist kann sie viel Wasser<br />
einlagern (1,9 g Wasser<br />
pro 1 g Protein).<br />
Für die Fruchtsaftschönung<br />
ist es nach dem Fruchsaft-<br />
verordnung nicht zugelassen,<br />
in der Weinherstellung<br />
jedoch schon.<br />
Wirkungsweise<br />
einer<br />
Kaseinschönung<br />
Das Schönungsprinzip mit<br />
Kasein beruht zum einen in<br />
der Ladungsverschiebung<br />
durch die pH- Wertveränderung<br />
und zum anderen<br />
auf der Denaturierung der<br />
Kaseinmoleküle durch Herabsetzten<br />
des pH- Wertes.<br />
Der natürlich saure Apfelsaft<br />
führt zu einer Strukturänderung<br />
des Kaseins. Dadurch<br />
binden überwiegend<br />
positiv geladenen Kaseinmoleküle<br />
an negativ geladene<br />
Trubstoffe. Durch das<br />
Fachartikel<br />
Alternative Saftschönung mit gecoatetem Kasein<br />
Ralph-Conrad Bröcking, Guido Scheuermann, Markus Paul, Dipl.-Ing. Thomas Birus<br />
Fa. Novozymes, CH - Horgen; Fa. Begerow GmbH & Co., Langenlonsheim; Fa. Sigrist, Kürnach<br />
Bild 1: Caseinmicelle<br />
Vorklärung<br />
Ablauf der Versuchsreihen<br />
Ziele<br />
Stabilisierung<br />
des Saftes<br />
17<br />
Denaturieren des Kaseins in<br />
stark sauren Milieu flocken<br />
diese Kasein-Trubstoff-<br />
Komplexe aus und lassen<br />
sich somit durch Filtration<br />
aus dem Saft entfernen.<br />
Versuche<br />
Bei den Vorversuchen wurde<br />
teilweise bereits nach der<br />
Sedimentation eine gute<br />
Erhaltung der<br />
sensorischen<br />
Eigenschaften<br />
Klarheit des Saftes erzielt,<br />
die der einer Gelatineschönung<br />
in nichts nachsteht.<br />
Auf Grund des niedrigen<br />
pH-Wertes des Apfel-<br />
Tabelle 1: Einteilung der NTU-Werte<br />
saftes denaturiert das Kasein<br />
direkt nach der Zugabe<br />
zum Saft, daher wurde es mit<br />
Ascorbinsäure gecoatet.<br />
Kasein, das mit 9,1 % Ascorbinsäure<br />
(der Prozentwert<br />
bezieht sich auf die Kaseinmenge)<br />
gecoatet wurde, ist<br />
<strong>für</strong> die Schönung ausreichend.<br />
Es stellte sich heraus,<br />
dass die Ascorbinsäure zu<br />
einer Farbaufhellung des<br />
Saftes führt. Dies wird in einigen<br />
Ländern vom Verbraucher<br />
als positiv akzeptiert.<br />
Im Verlauf der Versuchsreihen<br />
wurde die Kaseindosis<br />
herabgesetzt. Je geringer die<br />
Kaseinmenge um so<br />
schlechter wurde die Sedimentation.<br />
Dabei bestätigte<br />
sich, dass die Sedimentation<br />
in direktem Zusammenhang<br />
mit der dosierten<br />
Kaseinmenge steht. Trotz<br />
der geringen Kaseinmenge<br />
waren die Agglomerate in<br />
ihrer Struktur groß genug,<br />
um bei der Vor- und Feinfiltration<br />
vom Filter festgehalten<br />
zu werden.<br />
Der als Trübungsparameter<br />
verwendete NTU-Wert ist<br />
unter 4 ausreichend, da das<br />
menschliche Auge erst über<br />
diesen Wert eine Trübung<br />
erkennt. Die Trübungsmessung<br />
ergab NTU-Werte<br />
bis 1,5.<br />
Die Schönungsresultate zeigen,<br />
dass Kasein als Substitut<br />
<strong>für</strong> Gelatine einsetzbar<br />
ist.<br />
Ein Vorteil der Kaseinschönung<br />
ist das Einsparen von<br />
Verfahrensschritten. Es<br />
kann auf den Einsatz von<br />
Kieselsol verzichtet werden.<br />
Kasein ist absolut frei von<br />
BSE. Dadurch ergibt sich<br />
möglicherweise ein nicht zu<br />
verachtender Marketingeffekt<br />
Somit ist eine Saftschönung<br />
mit Kasein und einer anschließenden<br />
Ultrafiltration<br />
zur Abtrennung des<br />
Feintrubes eine echte Alternative<br />
zur klassischen<br />
Gelatineschönung.
Mobbing - ein Teil Ihrer Wirklichkeit?<br />
Dipl.-Hdl. Udo Lindlein<br />
Hoffentlich nicht, denn sonst gehören<br />
Sie zu den ca. 1 Mio. Erwerbstätigen,<br />
die <strong>aktuell</strong> vor allem durch Vorgesetzte<br />
und/oder Kollegen gemobbt werden.<br />
Der Begriff „Mobbing“ kommt von „to<br />
mob“ und bedeutet ursprünglich „anpöbeln,<br />
angreifen, attackieren“. Heute<br />
wird der Begriff verwendet, um systematische,<br />
psychische Übergriffe im Arbeitsleben<br />
zu charakterisieren.<br />
Der Betroffene sieht sich in der Praxis<br />
in den meisten Fällen mindestens zwei<br />
Personen gegenüber, die systematisch<br />
angreifen. Solche Angreifer können sich<br />
unterschiedlichster Mittel bedienen.<br />
Dies reicht von nicht rechtzeitig weitergegebenen<br />
Informationen bis zu<br />
Diebstahl, Drohung oder Erpressung.<br />
Die Gründe <strong>für</strong> Mobbing am Arbeitsplatz<br />
können so vielfältig sein, dass es<br />
unmöglich ist, sie alle aufzuzählen. Egal<br />
ob Sie zu alt, zu jung, zu gut oder zu<br />
schlecht sind, Raucher oder Nichtraucher<br />
– meist steht ein ungelöster Konflikt<br />
am Anfang. Hieraus entwickeln<br />
sich systematische Schikanen. Der<br />
ursprüngliche Konflikt tritt dabei in den<br />
Hintergrund. Für den Betroffenen bedeuten<br />
diese Schikanen bereits die<br />
bewusste Ausgrenzung, was schon<br />
bald zu einem Verlust bzw. einer Einschränkung<br />
des Selbstwertgefühls führen<br />
wird. In diesem feindlichen Umfeld<br />
kann der Betroffene seine volle Leistungsfähigkeit<br />
nicht aufrecht erhalten.<br />
Schlafstörungen und stressbedingte<br />
Krankheitssymptome erhöhen die Fehlzeiten<br />
und Fehlerquote. Er gilt im Unternehmen<br />
zunehmend als „problematisch“.<br />
Die Folgen sind Abmahnung,<br />
Versetzung oder gar Androhung der<br />
Kündigung.<br />
Am Ende ist das Ziel der Täter erreicht.<br />
Die gemobbte Person kündigt oder wird<br />
entlassen.<br />
Natürlich kann der oben beschriebene<br />
Ablauf auch aufgehalten werden. Hierzu<br />
wäre es einerseits erforderlich, die<br />
Mobber zu entlarven. Gerade die breite<br />
Palette von zum Teil sehr subtilen Ausprägungen<br />
des Mobbens macht es aber<br />
schwer, Mobbing nachzuweisen und<br />
damit auch straf- oder zivilrechtlich zu<br />
verfolgen. Andererseits müssen Dritte<br />
als Vermittler gewonnen werden. Für<br />
den abgestempelten Mitarbeiter ist dieser<br />
Weg ebenso schwer. Die Vorgesetzten<br />
und der Betriebsrat sind mittlerweile<br />
sicherlich von den mangelhaften Leistungen<br />
unterrichtet. Sie werden die<br />
18<br />
Mobbing-Vorwürfe u.U. als Entschuldigungsversuche<br />
werten.<br />
In 60 % der Mobbingfälle sieht deshalb<br />
der Gemobbte oder die Geschäftsleitung<br />
die Lösung des Problems im<br />
Ausschluss des betroffenen Mitarbeiters.<br />
Spätestens hier wird deutlich, dass<br />
Mobbing seitens der Unternehmensführung<br />
nicht ignoriert werden kann.<br />
Es hemmt durch Produktionsstörungen,<br />
Kosten <strong>für</strong> Aushilfskräfte,<br />
Qualitätseinbußen, Imageschäden bei<br />
Kunden etc. zwangsläufig die Leistungsfähigkeit<br />
der Unternehmung.<br />
Somit wird Mobbing zum Kosten- und<br />
Risikofaktor! Nach Schätzung einschlägiger<br />
Institute werden dabei in<br />
Deutschland <strong>für</strong> Heilbehandlung und<br />
Produktionsausfälle Kosten in Höhe<br />
von ca. 25 Mrd. EUR jährlich verursacht.<br />
Für die Unternehmen liegt neben dem<br />
direkten Vorgehen gegen mobbende<br />
Gruppen oder Vorgesetzte die Lösung<br />
in der Gestaltung eines positiven Betriebsklimas.<br />
Dies wird am ehesten<br />
durch die Betonung des kooperativen<br />
Führungsstils und der damit verbundenen<br />
Gesprächskultur erreicht. Denn<br />
wenn Konflikte mit dem Verstand und<br />
nicht mit Macht gelöst werden, fehlt in<br />
der Regel bereits der Auslöser <strong>für</strong><br />
Mobbing.
Folgender „Fragebogen“ wird es Ihnen<br />
ermöglichen zu prüfen, ob Sie selbst<br />
gerade ein „Opfer“ von Mobbing sind<br />
oder es möglicherweise in der Vergangenheit<br />
waren.<br />
Denken Sie bitte dennoch bei der Interpretation<br />
des Ergebnisses daran,<br />
dass Sie möglicherweise zusammenhanglose<br />
Fehler ihrer Mitarbeiter und<br />
Kollegen bereits als Angriffe auf Ihre<br />
Person interpretieren könnten. Entsprechende,<br />
oft aggressiv durch Sie vorgetragene<br />
Gegenreaktionen könnten<br />
Konflikte, die möglicherweise im<br />
Mobbing enden, erst entstehen lassen.<br />
Aus diesem Grunde empfiehlt sich auf<br />
jeden Fall, Dritte zu Rate zu ziehen. Neben<br />
den oben erwähnten betrieblichen<br />
Institutionen finden Sie im Internet die<br />
Adressen zahlreicher Selbsthilfegruppen.<br />
Im Anschluss an den Fragebogen<br />
folgt eine kleinere Auswahl.<br />
Normale Schikane<br />
oder Mobbing?<br />
Waren Sie innerhalb der letzten 12<br />
Monate einigen der folgenden Handlungen<br />
ausgesetzt? Markieren Sie die<br />
entsprechende Zeile!<br />
1. In bezug auf Ihre Kontakte<br />
· Ihr Vorgesetzter schränkt Ihre<br />
Möglichkeit sich zu äußern ein.<br />
· Sie werden ständig unterbrochen.<br />
· Andere Personen schränken<br />
Ihre Möglichkeit sich zu äußern<br />
ein.<br />
2. Man übt Druck auf folgende Weise<br />
auf Sie auf:<br />
· Man schreit Sie an, schimpft<br />
laut mit Ihnen<br />
· ständige Kritik an Ihrer Arbeit<br />
· ständige Kritik an Ihrem Privatleben<br />
· Telefonterror<br />
· mündliche Drohungen<br />
· schriftliche Drohungen<br />
3. Ihnen wird der Kontakt auf folgende<br />
Weise verweigert:<br />
· Abwertende Blicke oder Gesten<br />
mit negativem Inhalt<br />
· Andeutungen, ohne dass man<br />
etwas direkt ausspricht<br />
· Nichts von all dem<br />
4. Sie werden systematisch isoliert.<br />
· Man spricht nicht mit Ihnen<br />
· Man will von Ihnen nicht angesprochen<br />
werden<br />
· Sie werden an einem Arbeitsplatz<br />
eingesetzt, an dem Sie von<br />
anderen isoliert sind.<br />
· Den Arbeitskollegen wird verboten<br />
mit Ihnen zu reden.<br />
· Sie werden wie Luft behandelt.<br />
· Nichts von all dem<br />
5. Ihre Arbeitsaufgaben werden verändert,<br />
um Sie zu bestrafen.<br />
· Sie bekommen keine Arbeitsaufgabe<br />
zugewiesen. Sie sind ohne<br />
Beschäftigung in der Arbeit.<br />
· Sie bekommen sinnlose Arbeitsaufgaben<br />
zugewiesen.<br />
· Sie werden <strong>für</strong> gesundheitsgefährdende<br />
Arbeitsaufgaben<br />
eingesetzt.<br />
· Sie erhalten Arbeitsaufgaben,<br />
die weit unter Ihrem Können liegen.<br />
· Sie werden ständig zu neuen<br />
Arbeitsaufgaben eingeteilt.<br />
· Sie erhalten „kränkende“ Arbeitsaufgaben.<br />
· Nichts von all dem<br />
6. Angriffe auf Ihr Aussehen:<br />
· Man spricht hinter Ihrem Rükken<br />
schlecht über Sie.<br />
· Man verbreitet falsche Gerüchte<br />
über Sie.<br />
· Man macht Sie vor anderen lächerlich.<br />
· Man verdächtigt Sie psychisch<br />
krank zu sein.<br />
· Man will Sie zu einer psychiatrischen<br />
Untersuchung zwingen.<br />
· Man macht sich über eine Behinderung,<br />
die Sie haben lustig.<br />
· Man imitiert Ihren Gang, Ihre<br />
Stimme und Gesten, um Sie lächerlich<br />
zu machen.<br />
· Man greift Ihre politische oder<br />
religiöse Einstellung oder dergleichen<br />
an.<br />
· Man greift Ihre Herkunft an oder<br />
macht sich darüber lustig.<br />
· Sie werden gezwungen, Arbeiten<br />
auszuführen, die Ihr Selbstbewußtsein<br />
verletzen.<br />
· Man beurteilt Ihre Arbeit in falscher<br />
und kränkender Weise.<br />
· Man stellt Ihre Entscheidungen<br />
in Frage.<br />
· Man ruft Ihnen obszöne<br />
Schimpfworte oder andere entwürdigende<br />
Ausdrücke nach.<br />
· Man macht sexuelle Annäherungen<br />
oder sexuelle Angebote<br />
in Form von Worten.<br />
· Nichts von all dem<br />
7. Gewalt und Gewaltandrohung:<br />
· Sie werden zu Arbeiten gezwun-<br />
19<br />
gen, die Ihrer Gesundheit schaden.<br />
· Sie werden trotz Ihres schlechten<br />
Gesundheitszustandes zu<br />
gesundheitsschädlichen Arbeiten<br />
gezwungen.<br />
· Man droht Ihnen mit körperlicher<br />
Gewalt.<br />
· Man wendet leichtere Gewalt<br />
gegen Sie an, um Ihnen einen<br />
„Denkzettel“ zu verpassen.<br />
· Sie werden körperlich mißhandelt.<br />
· Jemand verursacht Ihnen Kosten,<br />
um Ihnen zu schaden.<br />
· Jemand richtet an Ihrem Heim<br />
oder an Ihrem Arbeitsplatz schaden<br />
an.<br />
· Es kommt Ihnen gegenüber zu<br />
sexuellen Handgreiflichkeiten.<br />
· Nichts von all dem<br />
Auswertung:<br />
Wenn Sie eine oder mehrere der in den<br />
obigen Fragen angeführten Handlungen<br />
erleben und dies mindestens einmal<br />
in der Woche und mindestens über<br />
ein halbes Jahr hinweg geschieht, dann<br />
sind Sie mit großer Wahrscheinlichkeit<br />
ein Mobbing-Opfer!<br />
Quelle: Nach einer gekürzten Fassung<br />
des von Heinz Leymann entwickelten<br />
LIPT-Fragebogens, aus Psychologie<br />
heute, Heft 8, 1997, S. 21-25, von Konstantin<br />
Warth, Dieter Zapf.<br />
Beratungsangebote und<br />
Selbsthilfegruppen:<br />
· VPSM (Verein gegen<br />
psychosozialen Stress und<br />
·<br />
Mobbing e.V.), Netzwerk der<br />
Mobbing-Selbsthilfegruppen –<br />
Auklammallee 19, 65191 Wiesbaden<br />
Tel.: 0611/9570381<br />
Verdi: „No Mobbing“ bietet<br />
telefonsiche Beratung! Tel.: 040/<br />
20230209<br />
· Barmer Krankenkasse:<br />
·<br />
Mobbingtelefon 06455/21342<br />
Nakos (Nationale Kontakt- und Informationsstelle<br />
zur Anregung und<br />
Unterstützung von Selbsthilfegruppen)<br />
vermittelt regionale Selbsthilfegruppen<br />
und Kontaktadressen –<br />
Albrecht-Achill-Str. 65, 10709 Berlin;<br />
Tel.: 030/814019