Das BDE-Journal
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Seite 12 | 50 JAHRE <strong>BDE</strong> | <strong>BDE</strong> – DENKFABRIK FREITAG, 11. NOVEMBER 2011<br />
Erfolgreiche Facharbeit in der <strong>BDE</strong>-Denkfabrik<br />
Was wäre der <strong>BDE</strong> ohne seine vielen<br />
ehrenamtlichen Mitstreiter<br />
aus den Mitgliedsunternehmen<br />
des Verbandes? Dies ist keine rhetorische<br />
sondern eine sehr ernsthafte<br />
Frage. Um es auf den Punkt<br />
zu bringen: Ohne die vielen freiwilligen<br />
Unterstützer wäre der <strong>BDE</strong><br />
fachbereich logistik<br />
Vorsitzender:<br />
Bernd<br />
Schönmackers,<br />
Schönmackers<br />
Umweltdienste<br />
GmbH & Co. KG<br />
Die gesamte Themenvielfalt im Bereich<br />
des Einsammelns und Transportierens<br />
von Abfällen spiegelt sich im Fachbereich<br />
Logistik wider.<br />
Die drei Arbeitskreise Fahrzeuge und Behälter,<br />
Mobile Sanitäreinrichtungen und<br />
EDV-Einsatz in der Abfallsammlung beschäftigen<br />
sich mit den verschiedenen<br />
Arbeitskreis Fahrzeuge und Behälter<br />
Vorsitzender:<br />
Herbert Nüdling,<br />
Lobbe Entsorgung<br />
GmbH<br />
Die Mitglieder des Arbeitskreises Fahrzeuge<br />
und Behälter beschäftigen sich<br />
mit aktuellen Themen aus den Bereichen<br />
der Optimierung des Fahrzeuges<br />
und Fahrzeugumfeldes und der Behälterkonfiguration.<br />
Zu den Schwerpunkten im Jahr 2011 zählen<br />
die Entwicklung umweltfreundlicher<br />
fachbereich biologische<br />
behandlungsverfahren<br />
Vorsitzende:<br />
Dr. Irmgard<br />
Leifert,<br />
REMONDIS GmbH<br />
Der <strong>BDE</strong>-Fachbereich setzt sich für einen<br />
Ausbau des Bioabfallrecyclings ein und<br />
begrüßt daher ausdrücklich die Vorgabe<br />
im geplanten Kreislaufwirtschaftsgesetz,<br />
ab 2015 die verpflichtende Getrenntsammlung<br />
von Bioabfällen vorzusehen.<br />
Unter Berücksichtigung der weiteren<br />
Steigerung der Recyclingquote, der Abfallhierarchie<br />
und dem erheblichen Beitrag,<br />
den Bioabfälle zum Ressourcen-,<br />
Boden- und Klimaschutz leisten können,<br />
ist dies ein richtiger und wichtiger<br />
Schritt für Deutschland. Zudem sind im<br />
Regierungsentwurf des KrWG neue Vorgaben<br />
zur Bestimmung der Gleichrangigkeit<br />
beziehungsweise Vorrangigkeit<br />
vonVerwertungsartenaufgestellt.Deren<br />
EignungsfähigkeitimHinblickaufdievorrangige<br />
Förderung des Recyclings muss<br />
aus Sicht des <strong>BDE</strong> gewährleistet bleiben.<br />
Auf europäischer Ebene stagnieren die<br />
nicht dort, wo er heute, ein halbes<br />
Jahrhundert nach seiner Gründung,<br />
steht: Der <strong>BDE</strong> ist mit seinen<br />
rund 750 Mitgliedern der größte und<br />
wichtigste Interessenvertreter der<br />
privaten Unternehmen der Entsorgungs-,<br />
Wasser- und Kreislaufwirtschaft<br />
in Deutschland und Europa.<br />
Aufgabenstellungen des Logistikbereiches.<br />
Die Gremien berichten regelmäßig<br />
an den Fachbereich, der jährlich ein<br />
bis zwei Sitzungen abhält, in denen neue<br />
Projekte abgestimmt werden.<br />
Im laufenden Jahr befassen sich die<br />
Experten besonders intensiv mit den<br />
Entwicklungsmöglichkeiten der Entsorgungslogistik.<br />
Die internationale Stellung<br />
Deutschlands als moderner und innovativer<br />
Recycling- und Entsorgungsstandort<br />
muss nach Ansicht des Fachbereiches<br />
stets weiterentwickelt werden.<br />
Im Besonderen hinsichtlich einer nachhaltigen<br />
Nutzung der begrenzten Ressourcen<br />
und der damit verbundenen Verpflichtung<br />
auf ökologische Werte. Daher<br />
ist es auch prioritär, die technische Entwicklung<br />
der Logistikkette innerhalb der<br />
Abfallwirtschaft zu betrachten und kontinuierlich<br />
weiterzuentwickeln.<br />
und leiser Fahrzeuge mit alternativen Antrieben<br />
sowie die Optimierung der Fahrzeugflotte<br />
unter Einbeziehung der Konfigurationsabstimmungen<br />
an Fahrgestell<br />
und Aufbau zur Gewichtsreduzierung.<br />
Diese Themen werden im regen Austausch<br />
mit den diversen Herstellern diskutiert.<br />
Die europäisch geführte Diskussion zu<br />
Maßen und Gewichten von schweren<br />
Nutzfahrzeugen, aber auch die Debatte<br />
um den Lang-LKW wird vom Arbeitskreis<br />
aktiv begleitet. Verschiedene Stellungnahmen<br />
an das zuständige Ministerium<br />
und die Vollzugsbehörden wurden erarbeitet.<br />
Zudem werden die Normungsarbeiten im<br />
Normausschuss Kommunale Technik, die<br />
sich mit innovativen Prozessstandards in<br />
der Städtereinigung und in der Abfallwirtschaft<br />
beschäftigen, von einigen Vertretern<br />
des Arbeitskreises begleitet.<br />
Aktivitäten zur EU-Bioabfallrichtlinie.<br />
Ungeachtet dessen bringt sich der Fachbereich<br />
direkt und indirekt über seinen<br />
Europäischen Dachverband FEAD<br />
in die Expertengruppe ein, die europaweite<br />
Kriterien für das Abfallende von<br />
Kompost und Gärprodukten entwickelt.<br />
Turnusgemäß steht im Jahre 2012 die<br />
Revision des Waste Treatment BREF an,<br />
in dem die besten verfügbaren Techniken<br />
zur Abfallbehandlung festgeschrieben<br />
sind.<br />
Weiterhin begleitet der Fachbereich die<br />
Novelle der Bioabfallverordnung. Seit<br />
2007 liegt ein Referentenentwurf vor,<br />
der seitens der Bundesregierung Mitte<br />
2011 bei der EU zur Notifizierung eingereicht<br />
wurde. Im Herbst gelangt die<br />
Verordnung ins parlamentarische Verfahren,<br />
mit der Absicht, sie im Januar<br />
2012 in Kraft treten zu lassen.<br />
Im Rahmen des Klima- und Energiepaketes<br />
wurde auch das Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />
(EEG) novelliert. In einem<br />
neuen § 27 a wurde Hauptaugenmerk<br />
auf die stofflich/energetische Verwertung<br />
von Bioabfällen gelegt, was im<br />
Fachbereich grundsätzlich begrüßt wurde.<br />
Dennoch bleiben praktische Umsetzungsfragen<br />
offen, um deren Klärung der<br />
<strong>BDE</strong> sich jetzt bemüht. <strong>Das</strong> EEG tritt zum<br />
1.1.2012 in Kraft.<br />
Dank seiner intensiven und vielseitigen<br />
Facharbeit genießt der Verband<br />
große Wertschätzung in Politik und<br />
Wirtschaft. Nicht nur auf Ebene des<br />
Bundes, der Länder und der Kommunen.<br />
Auch in Brüssel zieht man<br />
die Sachkunde des <strong>BDE</strong> gern und<br />
oft zu Rate.<br />
Arbeitskreis EDV-Einsatz in der Abfallsammlung<br />
Vorsitzender:<br />
Udo Weber,<br />
Lobbe Entsorgung<br />
GmbH<br />
Schwerpunkt der Tätigkeit ist die Schaffung<br />
von einheitlichen EDV-Standards in<br />
der Abfallsammlung.<br />
Der Arbeitskreis beschäftigt sich mit<br />
der Anpassung der Standards zur Datenübertragung<br />
zwischen Fahrzeugen<br />
und Büro an die neuen Gegebenheiten<br />
im Logistikbereich. So wurde die <strong>BDE</strong>-<br />
Arbeitskreis<br />
Klärschlamm<br />
Seit 2007 liegt ein Arbeitsentwurf zur<br />
Novelle der Klärschlammverordnung<br />
vor. Dieser sieht nicht nur eine deutliche<br />
Verschärfung und Ausweitung der<br />
zulässigen Schadstoffe vor, sondern<br />
auch Kernanforderungen an die Hygiene.<br />
Nach Schätzungen könnten allein<br />
durch die neuen Schadstoffregelungen<br />
bis zu 35 % der verwerteten Schlämme<br />
in Deutschland nicht mehr stofflich genutzt<br />
werden, was angesichts der hohen<br />
Phosphatgehalte im Klärschlamm<br />
ein Rückschritt wäre. Der <strong>BDE</strong> setzt<br />
sich dafür ein, dass qualitativ hochwertige<br />
Klärschlämme in Deutschland nach<br />
wie vor als organisches Düngemittel<br />
eingesetzt werden können.<br />
Ein Diskussionspunkt bleibt die Zuständigkeit<br />
der Regelung von Schadstoffen:<br />
Abfall- oder Düngerecht. Würden<br />
die aktuellen Schadstoffgrenzwerte<br />
der Düngemittelverordnung aus 2008<br />
heute schon für Klärschlämme gelten,<br />
könnten bis zu 55 % der stofflich verwerteten<br />
Klärschlämme nicht mehr als<br />
Düngemittel in Verkehr gebracht werden.<br />
Die Übergangsfrist endet im Jahr<br />
2016. Da sich die Regelungen zur Verwendung<br />
von Klärschlämmen über das<br />
Abfallrecht bewährt haben, setzt sich<br />
der <strong>BDE</strong> für deren Beibehaltung ein.<br />
Vorsitzende:<br />
Dr. Irmgard Leifert<br />
REMONDIS GmbH<br />
Die Kärrnerarbeit - sprich die Facharbeit<br />
- wird in den Regionalverbänden,<br />
in den Fachbereichen, den Arbeitskreisen<br />
und den fachbereichsübergreifenden<br />
Arbeitskreisen geleistet. Mehr<br />
als 530 Experten arbeiten in all diesen<br />
Gremien mit, die als Ganzes die Denkfabrik<br />
des <strong>BDE</strong> sind. An dieser Stel-<br />
XML-Schnittstelle (Version 2.0) erarbeitet.<br />
Ziel der Schnittstellendefinition<br />
ist die Vereinheitlichung des Datenaustausches<br />
zwischen dem Büro/Office<br />
und den Entsorgungsfahrzeugen<br />
in der Entsorgungslogistik sowie weiteren<br />
Schnittstellen. Die gegenüber der<br />
Version V1.0 vereinfachte Version V2.0<br />
ist für Standarddienstleistungsprozesse<br />
noch anwendungsfreundlicher.<br />
Die gesammelten Erfahrungen zur Identifikation<br />
von kommunalen und gewerblichen<br />
Umleerbehältern sowie gewerblichen<br />
Wechselbehältern werden im<br />
Arbeitskreis ausgetauscht und in das<br />
Projekt zur Weiterentwicklung der Entsorgungslogistik<br />
einfließen.<br />
Einen weiteren Schwerpunkt in 2011 bildet<br />
die Standardisierung des Datenaustauschs<br />
zwischen den jeweiligen am Logistikprozess<br />
beteiligten Unternehmen.<br />
Ad-hoc-Arbeitskreis REACH in<br />
der Recyclingirtschaft<br />
Vorsitzender:<br />
Dirk Mellen,<br />
ALBA<br />
Recycling GmbH<br />
Die Verordnung zur Registrierung,<br />
Bewertung, Zulassung und Beschränkung<br />
chemischer Stoffe (REACH),<br />
eine EU-Verordnung zur Reformierung<br />
des europäischen Chemikalienrechts,<br />
ist 2007 in Kraft getreten. Abfälle<br />
im Sinne der Abfalldefinition des<br />
europäischen Abfallrechts sind von<br />
der Verordnung ausgenommen. Anders<br />
verhält es sich für Stoffe, Zubereitungen<br />
und Erzeugnisse, die durch<br />
einen Verwertungs- oder Rückgewinnungsprozess<br />
aus Abfällen entstehen<br />
können. Für diese hatte sich<br />
der Arbeitskreis konstituiert.<br />
Nach Ablauf der Frist zur Vorregistrierung<br />
(2008), auf die die Unternehmen<br />
dank des <strong>BDE</strong> gut vorbereitet<br />
waren, begleitet der Arbeitskreis<br />
heute die Erstellung von Handlungsleitfäden,<br />
die die Umsetzung von<br />
REACH in die Praxis unterstützen.<br />
le und auf den folgenden Seiten soll<br />
die Arbeit der weit über 500 ehrenamtlichen<br />
Mitstreiter aus den kleinen,<br />
den mittelständischen und den großen<br />
<strong>BDE</strong>-Mitgliedsunternehmen gewürdigt<br />
werden. Sie investieren viel<br />
Zeit und Fachkunde, um den Verband<br />
spürbar nach vorn zu bringen.<br />
Arbeitskreis Mobile<br />
Sanitäreinrichtungen<br />
Vorsitzender:<br />
Lothar<br />
Vermillion,<br />
LV-Consult<br />
Zwei Drittel des deutschen Vermietmarktes<br />
von Mobiltoiletten mit insgesamt<br />
125 000 Kabinen und ca. 110<br />
Mio. Euro Jahresumsatz wird von den<br />
Mitgliedern des Arbeitskreises repräsentiert.<br />
Der AK begleitet alle diese<br />
Branche betreffenden Gesetzes- und<br />
Verordnungsvorhaben.<br />
Ad-hoc-Arbeitskreis Klimaschutz<br />
und Energieerzeugung<br />
Vorsitzender:<br />
Karl-Heinz<br />
Plepla,<br />
Nehlsen<br />
Heizkraftwerke<br />
GmbH & Co. KG<br />
Nachdem der Arbeitskreis die Erarbeitung<br />
von zwei Klimastudien zur<br />
Siedlungsabfallwirtschaft und zur<br />
Abwasserwirtschaft begleitet hat,<br />
stand im Jahr 2011 das Thema Emissionshandel<br />
im Vordergrund.<br />
<strong>Das</strong> Treibhausgasemissionshandelsgesetz<br />
wurde im Rahmen des Klimaund<br />
Energiepaketes in diesem Sommer<br />
novelliert. Die Novelle sah ursprünglich<br />
vor, Abfallverbrennungsanlagen nur<br />
vom Emissionshandel auszunehmen,<br />
wenn der Heizwert des Brennstoffs<br />
13 000 kJ/kg nicht überschreitet. Damit<br />
wären EBS-Kraftwerke emissionshandelspflichtig<br />
geworden. Aus dem<br />
Arbeitskreis hat sich eine eigenständige<br />
Arbeitsgruppe Emissionshandel<br />
gebildet, die sich über Bundesrat und<br />
Bundestag erfolgreich dafür eingesetzt<br />
hat, zur bestehenden Bereichsausnahme<br />
zurückzukehren.<br />
Foto: © Hintzmann, Privat