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Das BDE-Journal

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Seite 8 | 50 JAHRE <strong>BDE</strong> | <strong>BDE</strong> - AKTUELL FREITAG, 11. NOVEMBER 2011<br />

Recycling stoppt Treibhausgase – der Beitrag der<br />

Kreislaufwirtschaft zum Klimaschutz<br />

Der Beitrag der deutschen Entsorgungswirtschaft<br />

zum Klimaschutz<br />

ist mehr als beachtlich:<br />

In den vergangenen 15 Jahren<br />

(1990 - 2006) hat diese mit rund<br />

250 000 Beschäftigten und einem<br />

Jahresumsatz von rund 40 Milliarden<br />

Euro vergleichsweise kleine<br />

Branche mit rund 56 Millionen<br />

Tonnen CO 2 -Äquivalenten knapp<br />

ein Viertel der in Deutschland erreichten<br />

Reduktion von 235 Millionen<br />

Tonnen CO 2 -Äquivalenten<br />

beigesteuert.<br />

Die heute durch die Entsorgungsbranche<br />

erbrachte Treibhausgasreduktion<br />

entspricht dem Abgasausstoß<br />

von 20 Prozent aller in<br />

Deutschland zugelassenen PKW,<br />

das sind jährliche Einsparungen von<br />

18 Millionen Tonnen CO 2 -Äquivalenten.<br />

Diese eindrucksvollen Zahlen<br />

sind Ergebnisse einer Studie, die<br />

in Kooperation von Bundesumweltministerium<br />

(BMU), Umweltbundesamt<br />

(UBA) und dem Bundesverband<br />

der Deutschen Entsorgungs-, Wasser-<br />

und Rohstoffwirtschaft entstanden<br />

ist.<br />

Deutschland ist<br />

„Recycling-Weltmeister“<br />

Die erhebliche Treibhausgasreduktion<br />

durch die Entsorgungs- und<br />

Kreislaufwirtschaft hat zwei wesentliche<br />

Quellen: Die Schließung<br />

aller deutschen Deponien für unbehandelte<br />

Abfälle im Jahr 2005<br />

sowie das hochwertige System der<br />

stofflichen und energetischen Verwertung.<br />

Deutschland hat international<br />

die höchste Recyclingquote<br />

(Altpapier rund 90 Prozent, Altglas<br />

rund 90 Prozent, Altmetalle 74 Prozent,<br />

Kunststoffverpackungen 64<br />

Prozent) und trägt daher zurecht<br />

den inoffiziellen Titel eines „Recycling-Weltmeisters“.<br />

Die Studie von BMU, UBA und <strong>BDE</strong><br />

belegt, dass die Branche auch in<br />

Zukunft eine zentrale Rolle beim<br />

nationalen und europäischen Klimaschutz<br />

spielen kann. Bei Ausschöpfung<br />

aller Möglichkeiten wird<br />

im Jahr 2020 jede 7. Tonne der reduzierten<br />

Treibhausgase in Deutschland<br />

von der Entsorgungs- und<br />

Kreislaufwirtschaft erbracht werden.<br />

Dieses ambitionierte Ziel kann jedoch<br />

nur unter der Voraussetzung<br />

erfüllt werden, dass die Politik die<br />

richtigen Rahmenbedingungen<br />

schafft. Die Weichen müssen für einen<br />

weiteren Ausbau der getrennten<br />

Wertstofferfassung gestellt werden.<br />

Der Schlüssel für mehr und qualitativ<br />

besseres Recycling ist aus Sicht<br />

des <strong>BDE</strong> die flächendeckende Einführung<br />

einer Wertstofftonne (u.a.<br />

für Verpackungen, materialgleiche<br />

Nichtverpackungen und Metalle) in<br />

Deutschland. Die im Koalitionsvertrag<br />

von CDU/CSU und FDP getroffenen<br />

Vereinbarungen und im<br />

Entwurf des neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes<br />

vorgesehenen Regelungen<br />

müssen zügig umgesetzt<br />

werden.<br />

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Unverzichtbar:<br />

Die Wertstofftonne<br />

Durch Einführung eines dichten<br />

Wertstofftonnennetzes, einschließlich<br />

der effizienten Nutzung dieser<br />

Wertstoffe, lassen sich die Emissionseinsparungen<br />

nahezu verdoppeln(+92Prozent).DieseRessourcen<br />

dürfen nicht länger ignoriert werden.Der<strong>BDE</strong>hateinentsprechendesKonzeptfürdieEinführungderWertstofftonneinDeutschlanderarbeitet.<br />

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Die Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft trägt überproportional zum Klimaschutz bei.<br />

Auch durch die flächendeckende<br />

Einführung der Biotonne, das neue<br />

Kreislaufwirtschaftsgesetz sieht diesen<br />

Schritt im Jahr 2015 vor, könnten<br />

noch brachliegende Potenziale<br />

gehoben werden. Derzeit verfügen<br />

in Deutschland nur 50 Prozent aller<br />

Haushalte über eine Biotonne.<br />

Aus Klimasicht besonders relevant<br />

ist eine kombinierte energetisch/<br />

stoffliche Verwertung des Bioabfalls.<br />

Dadurch werden erneuerbare<br />

Energien gewonnen und Komposte<br />

(organische Düngemittel) erzeugt.<br />

Insbesondere der stoffliche Nutzwert<br />

von Kompost sollte nicht unterschätzt<br />

werden, da er dem Humusaufbau<br />

im Boden dient (wichtig für<br />

den langfristigen Erhalt der Struktur<br />

und Fruchtbarkeit des Bodens) und<br />

Nährstofflieferant ist. Damit werden<br />

begrenzt verfügbare Ressourcen<br />

geschont.<br />

Altholz primär<br />

stofflich verwerten<br />

Die vorliegende Studie zeigt, dass<br />

die Altholzverwertung durch Substitution<br />

von Frischholz einen wichtigen<br />

Beitrag zum Klimaschutz<br />

leistet. Ein verantwortungsvoller<br />

Umgang mit dem biogenen Abfall<br />

Altholz bedeutet, ihn in einer Nutzungskaskade<br />

zu verwerten, bei der<br />

das CO 2 möglichst lange im Produkt<br />

gehalten wird. Daher sollte das stoffliche<br />

Recycling der energetischen<br />

Verwertung vorgeschaltet werden.<br />

Belastungen der<br />

Abfallwirtschaft<br />

(ohne Altholz)<br />

Deponie<br />

Müllverbrennungsanlage<br />

Mechanische-biologische<br />

Abfallbehandlung/<br />

Mechanische-biologische<br />

oder physikalische<br />

Stabilisierung<br />

Mechanische Restabfallaufbereitung<br />

Bioabfall<br />

Grünabfall<br />

Papier, Pappe, Kartonagen<br />

Glas<br />

Leichtverpackungen/<br />

Wertstofftonne<br />

Altholz<br />

Beim Restmüll sind durch intensivere<br />

Wertstofftrennung perspektivisch<br />

geringere Mengen zu erwarten.<br />

Durch effizientere Anlagen<br />

ist es jedoch möglich, den Beitrag<br />

der Restmüllverwertung für den Klimaschutz<br />

um 65 Prozent zu steigern.<br />

Dies kann aber nur gewährleistet<br />

werden, wenn es ausreichend<br />

Abnehmer für Strom und Wärme<br />

gibt. Einen wichtigen Schritt würde<br />

das BMU gehen mit einer vorrangigen<br />

Einspeisung von Energie<br />

beziehungsweise Strom aus Abfall.<br />

Klimaschutz und Ressourcenschutz<br />

bilden eine Einheit. Durch den Ausbau<br />

der Wertstofferfassung, die flächendeckende<br />

Einführung einer<br />

Wertstofftonne erst in Deutschland<br />

und perspektivisch auch in Europa<br />

werden die vorhandenen Ressourcen<br />

nachhaltig geschont. Angesichts<br />

der Tatsache, dass viele<br />

essentielle Primärrohstoffe in den<br />

nächsten 50 Jahren nahezu versiegen<br />

und dass Deutschland ohnehin<br />

ein Land ohne bedeutende<br />

Rohstoffvorkommen ist, gibt es keine<br />

vernünftige Alternative zu hoch<br />

qualitativer Wertstofferfassung und<br />

Recycling. Nur eine moderne Kreislaufwirtschaft<br />

wird die nationale<br />

und europäische Industrie mittelfristig<br />

in die Lage versetzen, kontinuierlich<br />

auf dringend benötigte<br />

Rohstoffe zugreifen zu können. �<br />

Die Studie erhalten Sie als Kurz- und Langfassung<br />

über www.bde-berlin.de.<br />

Fotos: © Evgeny Moskvitin - Fotolia.com

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