Das BDE-Journal
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Foto: © Sebastian Semmer<br />
<strong>BDE</strong> -JOURNAL<br />
Freitag, 11. November 2011 | Nr. 1 | Die Jubiläumszeitung zum 50-jährigen Bestehen des <strong>BDE</strong><br />
Ein halbes Jahrhundert engagierte<br />
Interessenvertretung für die Branche<br />
Mit mehreren Veranstaltungen hat<br />
der <strong>BDE</strong> am 10. und 11. November<br />
2011 in Berlin sein 50-jähriges<br />
Bestehen gefeiert. Den Auftakt<br />
bildete ein Geselliger Abend<br />
im Museum für Kommunikation,<br />
an dem rund 650 Gäste aus Politik,<br />
Wirtschaft, Verbänden, Ministerien<br />
und <strong>BDE</strong>-Mitgliedsunternehmen<br />
teilnahmen.<br />
Politischer Höhepunkt der Feierlichkeiten<br />
war ein Festakt im Konzerthaus<br />
am Gendarmenmarkt. Bundesumweltminister<br />
Dr. Norbert Röttgen<br />
hob die Verdienste der Branche hervor:<br />
„Die Entsorgungswirtschaft ist<br />
eine der stärksten Wachstumsbranchen<br />
Deutschlands. Der <strong>BDE</strong> hat als<br />
europaweit größter Branchenzu-<br />
Der <strong>BDE</strong> hat anlässlich seines<br />
50-jährigen Bestehens eine neue<br />
strategische Positionsbestimmung<br />
der Branche vorgenommen. Am<br />
Vorabend der Feierlichkeiten zum<br />
Verbandsjubiläum<br />
verabschiedete der<br />
<strong>BDE</strong>-Vorstand mit<br />
der „Berliner Erklärung“<br />
ein Thesenpapier<br />
zur Zukunft der<br />
Kreislaufwirtschaft<br />
in Deutschland und<br />
Europa. <strong>BDE</strong>-Präsident Peter Kurth:<br />
„Uns ging es darum, über den Tellerrand<br />
der aktuellen Ereignisse<br />
und Entwicklungen im Jahr 2011<br />
hinauszublicken und den Weg zu<br />
skizzieren, wo die Branche in 10 bis<br />
15 Jahren sein wird. Viele der The-<br />
<strong>BDE</strong> feiert das Verbandsjubiläum in der Bundeshauptstadt<br />
sammenschluss entscheidend dazu<br />
beigetragen, dass sich Deutschland<br />
auf dem Weg hin zu einer modernen<br />
Kreislaufwirtschaft befindet.“<br />
Renate Künast, Vorsitzende der<br />
Grünen-Bundestagsfraktion sagte:<br />
„Green Economy ist ein weltweiter<br />
Wachstumsmarkt und eine<br />
große Chance für deutsche Unternehmen.“<br />
<strong>BDE</strong>-Präsident Peter Kurth richtete<br />
den Blick nach vorn: „Die privaten<br />
Unternehmen der Entsorgungs-,<br />
Wasser- und Kreislaufwirtschaft bekennen<br />
sich zu dem Ziel, künftig 100<br />
Prozent der recyclingfähigen Materialien<br />
einer stofflichen Verwertung<br />
zuzuführen.“<br />
Zum Ausklang der Feierlichkeiten<br />
fand in der Orangerie des Schlosses<br />
Charlottenburg ein festlicher Jubiläumsball<br />
statt, auf dem im barocken<br />
Ambiente bis in den frühen Morgen<br />
gefeiert wurde. Viele Gäste nutzten<br />
das anschließende Wochenende<br />
für eine Erlebnisreise durch Berlin.<br />
Seiten 2, 3, 4 und 16 �<br />
<strong>BDE</strong>: Offene Grenzen für die Ressource Abfall<br />
sen sind daher noch Zukunftsmusik<br />
und enthalten Visionen, deren<br />
Realisierung unsere Unternehmen<br />
mittel- und langfristig anstreben.“<br />
So bekennen sich die privaten Unternehmen<br />
der Branche<br />
etwa zu dem Ziel,<br />
künftig 100 Prozent<br />
der recyclingfähigen<br />
Materialien einer stofflichen<br />
Verwertung zuzuführen.<br />
Peter Kurth:<br />
„Mit diesem Ziel gehen<br />
wir bewusst über die Regelungen<br />
des neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes<br />
hinaus. Die im Gesetz fixierte<br />
Aufweichung der fünfstufigen Abfallhierarchie,<br />
die eine Gleichsetzung<br />
von Recycling und Verbrennung bedeutet,<br />
birgt die Gefahr, dass auch<br />
<strong>BDE</strong>-Präsident Peter Kurth Bundesminister Dr. Norbert Röttgen<br />
künftig große Mengen an Wertstoffen<br />
in den Müllöfen landen und somit<br />
dem Recycling entzogen werden.<br />
Ressourcenverschwendung<br />
kann sich Deutschland nicht leisten.“<br />
Um die Kreislauf- und Recyclingwirtschaft<br />
ausbauen zu können, streben<br />
der <strong>BDE</strong> und die privaten Branchenunternehmen<br />
eine vertiefte Partnerschaft<br />
mit der Industrie an. Kurth:<br />
„Über Abfallvermeidung und Rohstoffrückgewinnung<br />
muss künftig<br />
schon bei der Entwicklung und Herstellung<br />
von Produkten nachgedacht<br />
werden. Nur durch eine Ausweitung<br />
der Produktverantwortung wird es<br />
gelingen, künftig tatsächlich auch<br />
die Edelmetalle und seltenen Erden<br />
aus alten Elektrogeräten zurückzugewinnen.“<br />
In diesem Zusammenhang erwartet<br />
der Verband, dass der Bund über die<br />
Forschungs- und Technologieförderung<br />
die Entwicklung von Verfahren<br />
unterstützt,diezueinerVerbesserung<br />
der Recyclingfähigkeit von Produkten<br />
und zur Verringerung des Materialeinsatzesbeitragen.<strong>BDE</strong>-Präsident<br />
Kurth:„UnsereBrancheisttraditionell<br />
eherzurückhaltendmitdemRufnach<br />
staatlicher Unterstützung. Aber diese<br />
notwendigen Entwicklungen sind<br />
Bestandteil des Ressourceneffizienzprogrammes<br />
der Bundesregierung<br />
und sollten daher auch eine Förderung<br />
erfahren.“<br />
Um die für eine ökologisch und ökonomischeffektiveKreislaufwirtschaft<br />
zwingend erforderlichen industriellen<br />
Strukturen – von der Sammlung<br />
INHALT<br />
Aktuelle Forsa-Umfrage<br />
Im Auftrag des <strong>BDE</strong> hat das Institut Forsa<br />
eine Umfrage zur Rohstoffknappheit<br />
durchgeführt..................................... Seite 2<br />
Prominente gratulieren<br />
Zwölf prominente Pioniere, Wegbegleiter<br />
und Unterstützer gratulieren dem <strong>BDE</strong><br />
zum Verbandsjubiläum ................... Seite 5<br />
Fachveranstaltungen<br />
Im Jubiläumsjahr fanden Fachveranstaltungen<br />
zum Elektrorecycling und zum Papiermarkt<br />
statt................................. Seite 6<br />
Politische Aktivitäten<br />
Der <strong>BDE</strong> auf Tuchfühlung mit der Politik<br />
– Rückblick auf Parlamentarischen Abend<br />
und Ministerbesuch......................... Seite 7<br />
Beitrag zum Klimaschutz<br />
Die Branche als Klimaschützer. Die wichtigsten<br />
Zahlen und Fakten einer Studie von<br />
BMU, UBA und <strong>BDE</strong>......................... Seite 8<br />
Vater der Verpackungsverordnung<br />
Klaus Töpfer hat nicht nur als Bundesumweltminister<br />
viel bewegt. Eine Laudatio<br />
auf ihn.................................................. Seite 9<br />
<strong>BDE</strong>-Standpunkt<br />
<strong>BDE</strong>-Präsident Peter Kurth erklärt, welche<br />
Rahmenbedingungen die Kreislaufwirtschaft<br />
benötigt...................... Seite 10<br />
Branche auf der Überholspur<br />
Eine Studie des Instituts der deutschen<br />
Wirtschaft belegt: Die Branche wächst<br />
hoch dynamisch..............................Seite 11<br />
<strong>BDE</strong>-Denkfabrik<br />
In den Fachbereichen und Arbeitskreisen<br />
arbeiten 530 Experten ehrenamtlich. Die<br />
<strong>BDE</strong>-Denkfabrik.............................Seite 12<br />
Die Abfall-Profis<br />
<strong>BDE</strong>-Denkfabrik: Kurzporträts der Fachbereiche<br />
Sonderabfallwirtschaft und Abfallbehandlung<br />
................................Seite 13<br />
Experten für Wasser und Recycling<br />
<strong>BDE</strong>-Denkfabrik: Porträts der Fachbereiche<br />
Kreislaufwirtschaft und Wasserwirtschaft<br />
................................................Seite 14<br />
Koordinierte Netzwerkarbeit<br />
<strong>BDE</strong>-Denkfabrik: <strong>Das</strong> leisten die fachbereichsübergreifenden<br />
Arbeitskreise für den<br />
Verband ............................................Seite 15<br />
Gäste des <strong>BDE</strong>-Jubiläums<br />
Der Verband hat das 50-jährige Jubiläum<br />
in Berlin ausgiebig gefeiert. Die komplette<br />
Gästeliste ................................... Seite 16<br />
werthaltiger Abfälle bis hin zur Vermarktung<br />
der gewonnenen Sekundärrohstoffe<br />
– zu schaffen, muss aus<br />
Sichtdes<strong>BDE</strong>füralleAbfallströmeder<br />
GrundsatzderWarenverkehrsfreiheit<br />
im gesamten Bereich der Europäischen<br />
Union gelten. Voraussetzungen<br />
dafür sind ein europaweites DeponieverbotfürunbehandelteAbfälle,europaweiteinheitlicheUmweltstandards<br />
und ein einheitlicher Vollzug.<br />
PeterKurth:„Wennwirtatsächlichdas<br />
Potenzial,dasimeuropäischenAbfallbergsteckt,hebenwollen,mussauchdiePolitikeinkonsequentesVerständnis<br />
für die Ressource Abfall als Ware<br />
entwickeln. Wir brauchen in Europa<br />
für diesen wichtigen Stoffstrom offeneGrenzenundfreienHandel.Davon<br />
sind wir heute noch weit entfernt.“ �
Seite 2 | 50 JAHRE <strong>BDE</strong> | FESTAKT / HISTORIE FREITAG, 11. NOVEMBER 2011<br />
EDITORIAL<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
wenn Sie diese Zeitung in den<br />
Händen halten, liegen hochinteressante<br />
und abwechslungsreiche<br />
Tage in Berlin hinter Ihnen.<br />
Gemeinsam mit Vertretern<br />
aus Mitgliedsunternehmen und<br />
Verbänden, mit Politikern und<br />
<strong>Journal</strong>isten haben Sie das <strong>BDE</strong>-<br />
Jubiläum in der Bundeshauptstadt<br />
gefeiert.<br />
Diese Zeitung hat viele interessante<br />
Berliner Momente, vom<br />
Geselligen Abend im Museum<br />
für Kommunikation über den<br />
offiziellen Festakt im Konzerthaus<br />
am Gendarmenmarkt bis<br />
hin zum prachtvollen Finale,<br />
dem Jubiläumsball in der Orangerie<br />
des Schlosses Charlottenburg,<br />
in Wort und Bild festgehalten.<br />
Darüber hinaus – und das<br />
ist das Anliegen des <strong>BDE</strong>-<strong>Journal</strong>s<br />
– reflektieren wir auf den<br />
folgenden Seiten ein unglaublich<br />
intensives und ereignisreiches<br />
Jahr. Wir blicken zurück<br />
auf erfolgreiche Veranstaltungen<br />
wie den Parlamentarischen<br />
Abend im April, die Altpapiertagung<br />
im September in Hamburg<br />
und die Recyclingkonferenz vor<br />
vier Wochen in Berlin. Wir würdigen<br />
Klaus Töpfer als einen der<br />
prägendsten politischen Wegbegleiter<br />
der Branche im letzten<br />
Vierteljahrhundert.<br />
Natürlich kommen auch die<br />
wichtigen Botschaften, die wir<br />
in den vergangenen Monaten<br />
erarbeitet haben, nicht zu kurz.<br />
<strong>Das</strong> <strong>BDE</strong>-<strong>Journal</strong> spiegelt den<br />
Beitrag, den die Entsorgungs-,<br />
Wasser- und Kreislaufwirtschaft<br />
für Klimaschutz, Ressourcenschonung<br />
und Rohstoffversorgung<br />
geleistet hat und auch<br />
künftig leisten wird.<br />
Eine zentrale Aufgabe war und<br />
ist die Begleitung des neuen<br />
Kreislaufwirtschaftsgesetzes.<br />
In einem Grundsatzartikel legt<br />
<strong>BDE</strong>-Präsident Peter Kurth seinen<br />
Standpunkt dar.<br />
<strong>Das</strong> Kraftzentrum des Verbandes<br />
bilden die Fachbereiche<br />
und Arbeitskreise, in denen<br />
mehr als 500 Experten aus<br />
den <strong>BDE</strong>-Mitgliedsunternehmen<br />
mitarbeiten. Auf vier Seiten<br />
würdigen wir die ehrenamtliche<br />
Arbeit in der – wie wir sie<br />
nennen - <strong>BDE</strong>-Denkfabrik.<br />
Neben dem <strong>BDE</strong>-<strong>Journal</strong> erscheint<br />
pünktlich zum Verbandsjubiläum<br />
eine umfangreiche<br />
<strong>BDE</strong>-Festschrift. Unter<br />
Federführung von <strong>BDE</strong>-Geschäftsführerin<br />
Anne Baum-<br />
Rudischhauser haben viele<br />
hochkarätige Branchenvertreter,<br />
Wissenschaftler und Politiker<br />
das Werden und Wachsen<br />
der Branche und ihres Interessenverbandes<br />
in den letzten<br />
fünf Jahrzehnten beschrieben,<br />
analysiert und kommentiert. Ein<br />
sehr kenntnis- und faktenreicher<br />
Rück- und Ausblick, den<br />
Sie auf alle Fälle haben sollten.<br />
Viel Freude bei der Lektüre der<br />
Festschrift und des <strong>BDE</strong>-<strong>Journal</strong>s<br />
wünscht<br />
Ihr<br />
Karsten Hintzmann<br />
Chefredakteur<br />
Die Redner auf dem Festakt: Karl Friedrich Falkenberg, Peter Kurth, Renate Künast und Dr. Norbert Röttgen (v.l.n.r.)<br />
Röttgen würdigt Innovationen und<br />
Aufbauleistungen der Branche<br />
Stimmungsvoller Festakt im Konzerthaus am Gendarmenmarkt<br />
Mit einem Festakt im Konzerthaus<br />
am Berliner Gendarmenmarkt hat<br />
der <strong>BDE</strong> sein 50-jähriges Bestehen<br />
gefeiert.<br />
Bundesumweltminister Dr. Norbert<br />
Röttgen würdigte vor 450 Gästen die<br />
Verdienste der Branche: „Die Entsorgungswirtschaft<br />
ist eine der stärksten<br />
Wachstumsbranchen Deutschlands.<br />
Der <strong>BDE</strong> hat als europaweit<br />
größter Branchenzusammenschluss<br />
entscheidend dazu beigetragen,<br />
dass sich Deutschland auf dem Weg<br />
hin zu einer modernen Kreislaufwirtschaft<br />
befindet. Heute werden<br />
fast zwei Drittel aller Siedlungsabfälle<br />
verwertet, das ist rund doppelt<br />
so viel wie noch in den neunziger<br />
Jahren. Die Entsorgungswirtschaft<br />
ist ein herausragendes Beispiel für<br />
die Wirtschaft des 21. Jahrhunderts<br />
– für eine Wirtschaft, die Wachstum<br />
mit Ressourceneffizienz verbindet.“<br />
Renate Künast, Vorsitzende der Bundestagsfraktion<br />
von Bündnis 90/<br />
Die Grünen, sagte: „Green Economy<br />
ist ein weltweiter Wachstumsmarkt<br />
und eine große Chance für deutsche<br />
Unternehmen. Es kommt jetzt<br />
darauf an, die richtigen Rahmenbedingungen<br />
zu schaffen, damit<br />
Deutschland Vorreiter bei Umweltund<br />
Effizienztechnologien bleibt.“<br />
Karl Friedrich Falkenberg, General-<br />
Dr. Thorsten Grenz, Dr. Eric Schweitzer und Max-Arnold Köttgen<br />
direktor für Umwelt bei der Europäischen<br />
Kommission, schlug den<br />
globalen Bogen: „Angesichts der<br />
zu erwartenden demographischen<br />
Entwicklung, vor allem in den Entwicklungsländern,<br />
werden wir mit<br />
unseren heutigen Produktions- und<br />
Konsumgewohnheiten an die Grenzen<br />
der Belastbarkeit unseres Planeten<br />
kommen. Wir brauchen ein<br />
Umdenken und die notwendigen<br />
Rahmenbedingungen für intelligenteres,<br />
nachhaltiges Wachstum.<br />
Die Entsorgungswirtschaft wird hier<br />
eine zentrale Rolle spielen beim Aufbau<br />
einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.“<br />
<strong>BDE</strong>-Präsident Peter Kurth richtete<br />
den Blick in die Zukunft: „Die privaten<br />
Unternehmen der Entsorgungs-, Wasser-<br />
und Kreislaufwirtschaft bekennen<br />
sich zu dem Ziel, künftig 100 Prozent<br />
der recyclingfähigen Materialien<br />
einer stofflichen Verwertung zuzuführen.“<br />
Er appellierte an die Politik,<br />
eine Liberalisierung der Entsorgungswirtschaft<br />
nicht zu blockieren. Kurth:<br />
„Der Markt braucht fairen Wettbewerb<br />
und transparente Ausschreibungen,<br />
nicht aber neue Diskriminierungen.<br />
Von Wettbewerb und Transparenz<br />
profitieren am Ende Kommunen und<br />
Bürger gleichermaßen, durch niedrigere<br />
Kosten und Gebühren.“ �<br />
450 Gäste kamen zum Festakt Gerhard Scheele, Bernhard Kemper<br />
Bürger wollen Wertstofftonne<br />
Forsa-Umfrage: Deutsche sorgen sich um künftige Rohstoffversorgung<br />
In der Bevölkerung wächst die<br />
Zustimmung für eine einheitliche<br />
Wertstofftonne, die ab dem Jahr<br />
2015 flächendeckend in Deutschland<br />
eingeführt werden soll.<br />
<strong>Das</strong> geht aus einer Umfrage des<br />
Meinungsforschungsinstituts Forsa<br />
hervor, die im Auftrag des <strong>BDE</strong><br />
durchgeführt wurde. Danach halten<br />
78 Prozent der Deutschen die<br />
Einführung der Wertstofftonne, in<br />
der künftig neben den Verkaufsverpackungen<br />
auch andere Kunststoffe<br />
und Metallgegenstände aus dem<br />
Haushalt entsorgt werden können,<br />
für sinnvoll. Lediglich 19 Prozent<br />
lehnen die Tonne ab.<br />
Vergleicht man die aktuellen Werte<br />
mit den Ergebnissen der vorange-<br />
gangenen Umfrage, die Forsa für den<br />
<strong>BDE</strong> im Dezember 2010 durchgeführt<br />
hatte, zeigt sich der Akzeptanzzuwachs<br />
pro Wertstofftonne deutlich:<br />
Vor knapp einem Jahr hielten nur 65<br />
Prozent der Befragten die Wertstofftonne<br />
für sinnvoll, 34Prozent der Bürger<br />
lehnten sie damals ab.<br />
Nahezu jeder zweite Bundesbürger<br />
(49 Prozent) befürchtet, dass die Versorgung<br />
Deutschlands mit Rohstoffen<br />
– wie wertvollen Metallen oder seltenen<br />
Erden – künftig gefährdet sein<br />
könnte. 40 Prozent der Befragten teilen<br />
diese Sorge nicht. Interessant ist,<br />
dass die Angst vor Rohstoffknappheit<br />
bei Männern mit 54 Prozent sowie<br />
bei Menschen im Altersbereich zwischen<br />
45 und 59 Jahren mit 53 Pro-<br />
zent am größten ist. Entsprechend<br />
ausgeprägt ist inzwischen die Auffassung,<br />
mit der im Land stabil vorkommenden<br />
Ressource Abfall nachhaltiger<br />
umzugehen. 87 Prozent der<br />
Bürger sind der Meinung, dass Abfälle<br />
so weit wie möglich recycelt und<br />
wiederverwertet werden sollten. Lediglich<br />
10 Prozent der Befragten sprechen<br />
sich für die Verbrennung von<br />
Müll aus, ein Prozent plädiert für den<br />
Export deutschen Mülls.<br />
<strong>BDE</strong>-Präsident Peter Kurth sieht in der<br />
wachsenden Zustimmung zur Wertstofftonne<br />
einen klaren Trend: „Immer<br />
mehr Bürger wollen einen persönlichen<br />
Beitrag zum Umwelt- und<br />
Ressourcenschutz leisten. Dieser lässt<br />
sich am besten durch aktive Mülltren-<br />
nung an der Haustür erbringen.“ Die<br />
Ergebnisse der Forsa-Umfrage belegten<br />
eindeutig, so Kurth,dass das Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />
weit hinter den<br />
Erwartungen der Bürger zurückbleibe.<br />
Kurth: „<strong>Das</strong> liegt vor allem daran, weil<br />
in dem Gesetzeswerk drei wesentliche<br />
Punkte in fataler Weise zusammenwirken:<br />
Durch den Verzicht auf eine<br />
konsequente Abfallhierarchie wird die<br />
Müllverbrennung dem Recycling quasi<br />
gleichgestellt. <strong>Das</strong> Gesetz legtkeine<br />
ambitionierten Recyclingquoten fest.<br />
Und durch die Schaffung eines neuen<br />
kommunalen Monopols wird die gewerbliche<br />
Sammlung und damit fairer<br />
Wettbewerb ausgehebelt. Die Zeche<br />
zahlen die Bürger über höhere Müllgebühren.“<br />
� Foto:<br />
© Sebastian Semmer
Foto: © Sebastian Semmer<br />
FREITAG, 11. NOVEMBER 2011 JUBILÄUMSBALL | 50 JAHRE <strong>BDE</strong> | Seite 3<br />
Festliches Finale in barocker Hohenzollern-Residenz<br />
<strong>BDE</strong>-Jubiläumsball in der Orangerie des Schlosses Charlottenburg – Tanz bis tief in die Nacht<br />
Die Orangerie des Schlosses Charlottenburg<br />
war dem Anlass entsprechend<br />
festlich beleuchtet. Die Flügel<br />
des im Jahre 1712 als Sommerresidenz<br />
erbauten Gebäudes waren stimmungsvoll<br />
in grünes und gelbes Licht<br />
getaucht. In barocke Kostüme gehüllte<br />
Musiker eines Streichquartetts<br />
sorgten für die passende musikalische<br />
Untermalung. Die ehemalige<br />
Hohenzollern-Residenz war bestens<br />
vorbereitet auf den <strong>BDE</strong>-Jubiläumsball,<br />
der am Abend des 11. November<br />
2011 das Finale der zweitägigen Feierlichkeiten<br />
zum 50-jährigen Bestehen<br />
des <strong>BDE</strong> bildete.<br />
Nachdem <strong>BDE</strong>-Präsident Peter Kurth<br />
die mehr als 500 Ballgäste begrüßt<br />
hatte und dabei im Zeitraffer die vorangegangenenJubiläumsveranstal-<br />
Stefanie und Oliver Gross<br />
Thomas Pfaff und Gattin Monika<br />
Helga und jürgen Tönsmeier<br />
Dr. Thomas und Eva Rummler<br />
Gustav und Stefanie Edelhoff<br />
tungen Revue passieren ließ, begann<br />
das Gala-Dinner. Es wurden u. a. gebratene<br />
Tiger Prawns mit Orangensalz<br />
auf grünem Spargel, Duo vom Linumer<br />
Kalbsfilet im Brotmantel und<br />
geschmortes Bäckchen mit karamelisierten<br />
Karotten sowie Schokoladenschnitte<br />
mit Schokoladenmousse und<br />
Herbstbeeren serviert.<br />
Nach dieser exquisiten Stärkung drängte<br />
es die Ballgäste auf die Tanzfläche.<br />
Den Eröffnungstanz in der Rotunde gaben<br />
Peter Kurth und Barbara Richstein.<br />
Für die nächsten Stunden bot die Kölner<br />
Band „Nightshift“ ein ausgesprochen<br />
abwechslungsreiches musikalisches<br />
Programm, das viele der Ballgäste<br />
animierte, bis tief in die Nacht das Tanzbein<br />
zu schwingen und erlebnisreiche<br />
Tage in Berlin ausklingen zu lassen. �<br />
Jürgen Ephan und Begleitung<br />
Anemon Strohmeyer und Uwe Groll<br />
Jost Kottmeyer und Gattin Anke<br />
Dr. Johannes und Barbara Kirchhoff<br />
Ties und Maike Neelsen<br />
Zur Balleröffnung ein Walzer: Peter Kurth und Nicole Schweitzer<br />
Prächtig angestrahlt – die Orangerie Dr. Uwe und Ute Rantzsch mit Hostess<br />
Heidemarie Edelhoff, Gustav Dieter Edelhoff, Annette Ochs<br />
In Feierlaune…<br />
Stilvolle Begrüßung von den barock gekleideten Hostessen vor der Orangerie
Seite 4 | 50 JAHRE <strong>BDE</strong> | GESELLIGER ABEND FREITAG, 11. NOVEMBER 2011<br />
Netzwerken über der blauen Mauritius<br />
<strong>BDE</strong>-Jubiläum: Branche trifft sich beim Geselligen Abend im Museum für Kommunikation<br />
Fast alles, was Rang und Namen in<br />
der Branche hat, traf sich am 10.<br />
November 2011 im Berliner Museum<br />
für Kommunikation. Der <strong>BDE</strong><br />
hatte zum Geselligen Abend geladen,<br />
der den Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten<br />
in der Bundeshauptstadt<br />
bildete. Mehr als<br />
650 Branchenvertreter, Bundesund<br />
Landtagsabgeordnete, Vertreter<br />
von Ministerien und anderen<br />
Verbänden trafen sich zum<br />
intensiven Meinungsaustausch in<br />
der angesagten Event-Lokalität an<br />
der Leipziger Straße. In den Räumlichkeiten<br />
des ehemaligen Reichspostmusems<br />
(gegründet im Jahr<br />
1872) ließ es sich hervorragend<br />
netzwerken – direkt über der blauen<br />
Mauritius. Exklusiv für die <strong>BDE</strong>-<br />
<strong>Das</strong> <strong>BDE</strong>-Betreuungsteam<br />
Max-Arnold Köttgen, Bernd Schönmackers, Oliver Gross<br />
Ties Neelsen und Maike Neelsen<br />
Rainer Miserre und Sönke Reimers<br />
Dr. Axel Schweitzer und<br />
Stefan Schreiter (re.)<br />
Gäste bestand an dem Abend die<br />
Möglichkeit, einzelne historische<br />
Schätze – etwa eine blaue Mauritius,<br />
die zu den seltensten und<br />
kostbarsten Briefmarken der Welt<br />
zählt – zu besichtigen.<br />
Für das kulinarische Verwöhnprogramm<br />
sorgte Sarah Wiener, die<br />
prominente Gastronomin aus der<br />
Hauptstadt. Sie servierte den Gästen<br />
u. a. Tarte von Flusskrebsen, Scampi<br />
und Jakobsmuscheln, Beelitzer Kaninchen,<br />
Orangenlachs und um Mitternacht<br />
Berliner Currywurst.<br />
Auf absolut positive Resonanz stießen<br />
die auf die Branche abgestimmten<br />
Cocktails – „Gelbe Wertstofftonne“,<br />
„Seltene Erden“ oder „Schneller<br />
Entsorger“ – die an den Bars kredenzt<br />
wurden. �<br />
Gut gelaunt: Jochen Kilb und<br />
Ehefrau Simone<br />
Angeregte Gespräche in geselliger Atmosphäre<br />
Peter Kurth, Nadine De Greef, Daisy Kroker, Egbert Tölle, Dr. Robert Gruber<br />
Brüderpaar: Dr. Henner und Thomas Buhck und ihre Gattinen<br />
Elisabeth Breitkopf-Bruckschen<br />
und Dr. Andreas Bruckschen<br />
Kamen aus München:<br />
Eugen Egetenmeier und Frau<br />
Gustav Dieter Edelhoff, Sandra Giern, Bernd Heimbürger<br />
Andrea Brost und Christine Clauss mit <strong>BDE</strong>-Festschrift<br />
VBS-Präsident Otto Heinz und<br />
Ehefrau Irene<br />
Foto: © Sebastian Semmer
Foto: © Privat/<strong>BDE</strong><br />
FREITAG, 11. NOVEMBER 2011 RÜCKBLICK / AUSBLICK | 50 JAHRE <strong>BDE</strong> | Seite 5<br />
Alexander Bausch,<br />
<strong>BDE</strong>-Juniorensprecher:<br />
Herzlichen Glückwunsch, <strong>BDE</strong>!<br />
Pioniere, Wegbegleiter, Unterstützer und Freunde äußern sich zum Verbandsjubiläum<br />
„Ich wünsche dem <strong>BDE</strong> weiterhin viel Erfolg<br />
bei der für die Branche so wichtigen<br />
Verbandsarbeit. Besonders freut mich,<br />
dass sich der <strong>BDE</strong> wieder verstärkt um die<br />
Mitgliedschaftkleinerer, mittelständischer<br />
Unternehmen bemüht. Nur wenn unser<br />
Verband eine Vielzahl von Entsorgungsunternehmen<br />
vertritt, wird er in der Gesellschaft<br />
und Politik Gehör finden. Vielleicht<br />
gelingt dem <strong>BDE</strong> in den nächsten 50 Jahren<br />
die Zusammenführung aller privaten<br />
Entsorgungsunternehmen zu einem großen<br />
Branchenverband.“<br />
Annemarie Becker,<br />
Geschäftsführende Gesellschafterin<br />
der Jakob-Becker-Firmengruppe:<br />
„<strong>Das</strong> 50-jährige Bestehen des <strong>BDE</strong> spricht<br />
für eine erfolgreiche und innovative Verbandsgeschichte<br />
in der Entsorgungswirtschaft.<br />
Von den Anfängen bis heute zeigt<br />
sich die Dynamik der Branche. Die Entwicklung<br />
der Kreislauf- und Rohstoffwirtschaft<br />
wird bis heute vom <strong>BDE</strong> engagiert<br />
gefördert. Vor dem Hintergrund einer sich<br />
ständig weiterentwickelnden Gesetzgebung<br />
gewinnt die Kreislaufwirtschaft in<br />
unserer Gesellschaft – die zunehmend auf<br />
die Verfügbarkeit von Rohstoffen angewiesen<br />
ist – immer mehr Bedeutung. Zu<br />
Recht setzt der <strong>BDE</strong> auf diese Entwicklung<br />
und prägt auch hier die Geschichte der Abfallwirtschaft<br />
hin zu einer Rohstoffwirtschaft.<br />
Wir beglückwünschen den <strong>BDE</strong> zu<br />
seinem 50-jährigen Bestehen und bedanken<br />
uns gleichzeitig für eine stets positive<br />
sowie erfolgreiche Zusammenarbeit.<br />
Für die Zukunft wünschen wir dem Verband<br />
weiterhin ein erfolgreiches Wirken.“<br />
Gustav Dieter Edelhoff,<br />
Gesellschafter der Lobbe Holding<br />
GmbH & Co. KG,<br />
<strong>BDE</strong>-Präsident 1978 - 1984:<br />
„Ohne Verband hätte die private Entsorgungswirtschaft<br />
in den vergangenen Jahren<br />
ein Schattendasein geführt. Die Einschränkung<br />
der freien Marktwirtschaft<br />
und des freien Unternehmertums in unserer<br />
Branche wiegt schwer. Dennoch waren<br />
wir erfolgreich, sind wir es und werden es<br />
weiter sein. Der Schlüssel, staatliche Regulierungen<br />
zu reduzieren, liegt nicht nur<br />
in Berlin, sondern zunehmend in Brüssel.<br />
Zukünftig kommt es darauf an, auch stark<br />
in Brüssel zu sein. Ich bin mir sicher, dass<br />
der <strong>BDE</strong> an den entscheidenden Stellen die<br />
richtigen Hebel einsetzen kann, um vor allem<br />
das Subsidiaritätsprinzip durchzusetzen.<br />
Von Populisten, die das Gegenteil als<br />
<strong>Das</strong>einsvorsorge verkaufen, dürfen wir<br />
uns nicht beeindrucken lassen. Weder in<br />
Deutschland noch in Europa. <strong>Das</strong> gilt auch<br />
für die nächsten 50 Jahre.“<br />
Dipl. oec. Andreas Fehr,<br />
Geschäftsführender Gesellschafter der<br />
FEHR-Gruppe:<br />
„Neben den strategischen und wirtschaftlichen<br />
Zielen benötigt ein Unternehmen<br />
stets branchenspezifische übergeordnete<br />
Themen, die es unterstützen und verfolgen<br />
kann. Aus diesem Grund war es für<br />
uns selbstverständlich, bei der Verbandsgründung<br />
des damaligen VPS dabei zu sein.<br />
So sind wir seit dem 20.09.1961 Mitglied<br />
dieses wichtigen Verbandes und werden<br />
unter der Mitgliedsnummer 14 geführt.<br />
Für unser Unternehmen war und ist der<br />
<strong>BDE</strong> mehr als eine reine Dachorganisation<br />
unserer Branche; es ist für uns als mittelständisches<br />
Unternehmen eine besondere<br />
Form der Heimat. Hier sehen wir unsere<br />
Interessen als Entsorger gewahrt und effizient<br />
in der öffentlichen Diskussion vertreten.<br />
Wir gratulieren zu diesem außergewöhnlichen<br />
Jubiläum.“<br />
Oliver Gross,<br />
Geschäftsführer der SITA<br />
Deutschland GmbH:<br />
„In den letzten drei Jahren hat sich der Verband<br />
in meinen Augen enorm weiterentwickelt.<br />
Besonders die Lobbyarbeit ist durch<br />
die klare Führungsspitze und die deutlich<br />
bessere Vernetzung für die Zukunft gewappnet<br />
– wie die Themen Energiesteuer<br />
und Wertstofftonne zeigen. Zusätzlich<br />
hat der Arbeitskreis Duale Systeme<br />
das Profil des Verbandes gestärkt. <strong>Das</strong><br />
ist besonders positiv zu bewerten, da es<br />
ein essentiell wichtiges Thema für die gesamte<br />
Branche ist. Der <strong>BDE</strong> ist sehr präsent<br />
und übernimmt eine deutliche Rolle.<br />
Auch für SITA ist der <strong>BDE</strong> enorm wichtig.<br />
Durch unsere aktivere Mitarbeit der letzten<br />
Jahre sind wir näher am Puls der Branche<br />
und können wichtige Themen noch<br />
besser antizipieren.“<br />
Otto Heinz,<br />
Geschäftsführer der Heinz<br />
Entsorgung GmbH & Co. KG,<br />
VBS-Präsident:<br />
„Für das nicht immer ganz einfache Verhältnis<br />
von Bayern und Preußen gibt es einige<br />
historische Belege, aber auch zahlreiche<br />
Witze und Klischees über den jeweils<br />
Anderen. <strong>Das</strong>s dieser Konflikt aber keinesfalls<br />
zwangsläufig sein muss, zeigt sich<br />
am guten partnerschaftlichen Miteinander<br />
von <strong>BDE</strong> und VBS. Dies lässt sich beispielsweise<br />
durch die engagierte Mitarbeit von<br />
VBS-Mitgliedern in den Arbeitskreisen des<br />
<strong>BDE</strong> belegen, aber auch durch die gegenseitige<br />
Teilnahme an den jeweiligen Jahrestagungen.<br />
Als VBS-Präsident freue ich<br />
mich sehr, dem <strong>BDE</strong> zu seinem 50. Jubiläum<br />
gratulieren zu können. Ich wünsche<br />
dem <strong>BDE</strong> weiterhin viel Erfolg bei der Vertretung<br />
der Interessen der privaten Entsorgungswirtschaft.“<br />
Peter Hoffmeyer,<br />
Vorstandsvorsitzender Nehlsen AG<br />
und <strong>BDE</strong>-Präsident 2005 - 2009:<br />
„1960 prägten ungeordnete Ablagerungen<br />
das Bild. 1970 gab es erste geordnete<br />
Deponien und die ‚staubfreie<br />
Müllabfuhr’. Es entstanden Hausmüllverbrennungsanlagen.<br />
Ab 1980 erfolgte die<br />
Einführung des Recyclings: Depotcontainer<br />
für Papier und Glas, erste Sortieranlagen<br />
und getrennte Bioabfallsammlung.<br />
1990 wird die Produktverantwortung etabliert.<br />
2000 entstehen EBS-Kraftwerke<br />
und die Sortiertechnik entwickelt sich zur<br />
Hightech. Biogasanlagen ergänzen ältere<br />
Kompostierungsanlagen. 2010 geht die<br />
Entwicklung von der Recycling- zur Ressourcenwirtschaft.<br />
Ohne eine verlässliche<br />
Rahmengesetzgebung hätte unsere Branche<br />
diesen Fortschritt nicht geschafft.<br />
Ohne starke <strong>BDE</strong>-Unternehmen wären<br />
wir heute nicht an der Weltspitze der Recyclingwirtschaft<br />
und -technologie sowie<br />
verlässlicher Partner für Fortschritt<br />
durch Innovation.“<br />
Dr. Johannes F. Kirchhoff,<br />
Inhaber FAUN-Gruppe:<br />
„Es ist die Passion, die Bodenständigkeit,<br />
die Wissbegierde für Neues und der Fleiß<br />
der Unternehmer, ihrer Führungskräfte<br />
und Mitarbeiter auf allen Ebenen der Mitgliedsunternehmen<br />
des <strong>BDE</strong>, die diesen<br />
deutschen Wirtschaftszweig an die Spitze<br />
in der Welt der Entsorgungs-, Kreislauf-,<br />
Rohstoff- und Wasserwirtschaft gebracht<br />
haben. Mit diesem Hintergrund tragen die<br />
Mitgliedsunternehmen des <strong>BDE</strong> täglich,<br />
insbesondere in Deutschland aber auch<br />
weltweit, zu wirtschaftlichen Abläufen der<br />
Entsorgung und vermehrt zur Perfektionierung<br />
von Stoffkreisläufen bei. Hierdurch<br />
werden rohstoffarme Volkswirtschaften<br />
entlastet und damit echte Ressourcenschonung<br />
mit wirtschaftlichem Erfolg zum<br />
Wohle unserer Umwelt bewirkt. Wir als Zulieferer<br />
sind stolz, in dieser Branche mitarbeiten<br />
zu dürfen und leisten gerne mit<br />
unseren Fahrzeugen den logistischen Beitrag<br />
für eine sparsame, robuste und ökologisch<br />
wertvolle Sammlung mit zugehörigem<br />
Umschlag und Transport.“<br />
Norbert Rethmann,<br />
Ehrenamtlicher Aufsichtsratsvorsitzen-<br />
der der Rethmann AG & Co. KG,<br />
<strong>BDE</strong>-Präsident 1984 - 1990:<br />
„<strong>Das</strong> fünfzigjährige Jubiläum des <strong>BDE</strong> korreliert<br />
zeitlich nicht zufällig mit der vierzigjährigen<br />
Geschichte des Abfallrechts in<br />
Deutschland. Die Errungenschaften dieser<br />
Rechtsgrundlage, welche die verbindliche<br />
Basis für die Aktivitäten unserer Branche<br />
darstellt, wären ohne die kontinuierliche<br />
Einflussnahme unseres Verbands auf Politik<br />
und Gesellschaft nicht denkbar gewesen.<br />
Insofern haben nicht nur die Mitgliedsunternehmen<br />
dem <strong>BDE</strong> viel zu verdanken.<br />
Vom Ausbau der Wasser- und Kreislaufwirtschaft<br />
in Deutschland in den vergangenen<br />
fünf Jahrzehnten profitiert die gesamte<br />
Wirtschaft. Wenn der Abfall heute<br />
zunehmend als wertvolle Rohstoffquelle<br />
und deutsche Recyclingtechnologie als<br />
Exportschlager begriffen werden, so ist<br />
auch das zu einem Teil der aktiven Arbeit im<br />
Bund der Deutschen Entsorgungs-, Wasser-<br />
und Rohstoffwirtschaft zu verdanken.<br />
Es liegt daher im ureigenen Interesse der<br />
Menschen und Unternehmen in unserem<br />
Land, dem <strong>BDE</strong> für die Zukunft weiterhin<br />
erfolgreiche Arbeit und einen hohen Wirkungsgrad<br />
zu wünschen.“<br />
Bernd Schönmackers,<br />
Geschäftsführer der Schönmackers<br />
GmbH & Co. KG:<br />
„Ich bin ein‚Müllkutscher’ und meine berufliche<br />
Herkunft und Heimat ist und bleibt die<br />
Entsorgungswirtschaft. Ungeachtet dessen<br />
haben sich die Unternehmen und die Unternehmer<br />
in den letzten Jahren nachhaltig verändert.<br />
Unternehmen sind vom Markt verschwunden<br />
und andere, wie etwa SITA und<br />
VEOLIA, neu auf dem Markt erschienen. Die<br />
Konzentration in unserer Branche nimmt<br />
unaufhaltsam zu. Ich wünsche mir, dass die<br />
Branche sich zukünftig nicht nur mit sich<br />
selbst, sondern mit den Chancen und Mög-<br />
lichkeiten beschäftigt, neue Aufgaben und<br />
neue Entwicklungen zu erkennen und wie in<br />
den letzten 50 Jahren gemeinschaftlich zu<br />
erfassen, zu diskutieren und auf den Weg<br />
zu bringen. Dann glaube ich, hat auch diese<br />
Branche eine Zukunft für mindestens weitere<br />
50 Jahre.“<br />
Dr. Eric Schweitzer,<br />
Vorstandsvorsitzender ALBA Group<br />
plc & Co. KG:<br />
„In den vergangenen Jahrzehnten hat<br />
sich die Abfall- und Recyclingbranche einem<br />
entscheidenden Paradigmenwechsel<br />
unterzogen: Weg von der Entsorgung,<br />
hin zur Versorgung der Industrie<br />
mit wertvollen Sekundärrohstoffen. Dadurch<br />
zeichnet unsere Branche heute ein<br />
völlig anderes Bild als zu ihren Anfängen.<br />
Sie wird im politischen und wirtschaftlichen<br />
Umfeld als eine DER Zukunftsbranchen<br />
Deutschlands wahrgenommen. Diesen<br />
Wandel hat der Bundesverband der<br />
Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und<br />
Rohstoffwirtschaft entscheidend mit geprägt<br />
und kommunikativ begleitet. Durch<br />
das Engagement von Peter Kurth in seiner<br />
Funktion als Präsident des Verbandes<br />
konnte der Verband sich in seiner Arbeit<br />
weiter professionalisieren und gilt im politischen<br />
Raum inzwischen als einer der<br />
wesentlichen Ansprechpartner in Sachen<br />
Wirtschafts-, Finanz- und Umweltpolitik.“<br />
Jürgen Tönsmeier,<br />
Aufsichtsratsvorsitzender der<br />
Tönsmeier-Gruppe:<br />
„Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-,<br />
Wasser- und Rohstoffwirtschaft<br />
vertritt seit nunmehr 50 Jahren<br />
die Interessen einer Branche, die einen<br />
unglaublichen Paradigmenwechsel durchlaufen<br />
hat. Seine Mitgliedsunternehmen<br />
haben sich – im Rahmen politischer Vorgaben<br />
und ökologischer Notwendigkeiten<br />
- von Abfallbeseitigern zu Rohstofflieferanten<br />
entwickelt. Der <strong>BDE</strong> hat diesen Prozess<br />
mit Herz und Verstand gefördert und<br />
moderiert. Sein Ziel, auch kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen eine Stimme<br />
zu geben, hat er dabei nie aus den Augen<br />
verloren. Die Tönsmeier-Gruppe wird sich<br />
daher auch künftig stark in den Gremien<br />
und Arbeitskreisen des Verbandes engagieren<br />
und ihn tatkräftig in seiner wichtigen<br />
Arbeit unterstützen.“
Seite 6 | 50 JAHRE <strong>BDE</strong> | <strong>BDE</strong> - AKTUELL FREITAG, 11. NOVEMBER 2011<br />
MELDUNGEN<br />
<strong>BDE</strong>-Festschrift – sofort bestellen!<br />
Die offiziellen Feierlichkeiten zum <strong>BDE</strong>-<br />
Jubiläum sind vorüber, doch auch danach<br />
soll die Entwicklung der Entsorgungswirtschaft<br />
und ihres Verbandes präsent<br />
bleiben. Mit der Publikation „Ressource<br />
Abfall“ haben Präsident Peter Kurth und<br />
Geschäftsführerin Anne Baum-Rudischhauser<br />
zur 50-Jahr-Feier eine Festschrift<br />
veröffentlicht, die einen facettenreichen<br />
Blick auf die Entstehung der modernen<br />
Abfallpolitik und die Entwicklung über die<br />
Kreislauf- hin zur zukünftigen Ressourcenwirtschaft<br />
wirft.<br />
Anhand von 37 exklusiven Beiträgen werden<br />
in „Ressource Abfall“ verschiedene Aspekte<br />
aus Vergangenheit, Gegenwart und<br />
Zukunft der Entsorgungswirtschaft beleuchtet,<br />
sowohl aus deutscher als auch<br />
europäischer Sicht.<br />
Die 500 Seiten starke Festschrift bietet<br />
einen umfassenden Überblick zum Thema<br />
und weist speziell im Hinblick auf Ressourceneffizienz<br />
und Nachhaltigkeit den möglichen<br />
Weg in die Zukunft.<br />
<strong>Das</strong> Buch „Ressource Abfall“ wird für <strong>BDE</strong>-<br />
Mitglieder zum Vorzugspreis von 15 Euro<br />
angeboten. Der reguläre Verkaufspreis beträgt<br />
20 Euro. Die <strong>BDE</strong>-Pressestelle nimmt<br />
ab sofortBestellungen unter strauss@bdeberlin.de<br />
entgegen. �<br />
Hohe Renditen durch Monopolstellung<br />
Die FAZ veröffentlichte eine Aufstellung<br />
jener Unternehmen, die die höchsten Umsatzrenditen<br />
im Jahr 2010 erzielt haben.<br />
Auf den ersten Platz kam die Stadtwerke<br />
München GmbH mit einer Nettorendite<br />
von 23,7 Prozent. Deutlich dahinter lagen<br />
Unternehmen wie SAP AG mit 14,5 Prozent<br />
oder Hugo Boss AG mit 10,9 Prozent.<br />
Kommentar von <strong>BDE</strong>-Präsident Peter Kurth:<br />
„Es ist grundsätzlich nichts dagegen zu sagen,<br />
dass auch kommunale Unternehmen<br />
gesunde Geschäftszahlen anstreben. Wenn<br />
dies allerdings u. a. dadurch gelingt, weil<br />
diese Unternehmen in Monopolstrukturen<br />
arbeiten und sich dadurch fairem Wettbewerb<br />
entziehen, werden die für alle anderen<br />
Marktteilnehmer gültigen Regeln außer<br />
Kraft gesetzt. Diese Art von Wettbewerbsverzerrung<br />
ist nicht hinnehmbar.“ �<br />
Peter Kurth ist Präsident der FEAD<br />
Die Europäische Föderation der Entsorgungswirtschaft<br />
(FEAD) hat seit dem 15.<br />
Februar 2011 einen neuen Präsidenten:<br />
Peter Kurth. Der <strong>BDE</strong>-Präsident wurde<br />
auf der FEAD-Hauptversammlung für zwei<br />
Jahre gewählt. Kurth übernahm das Amt<br />
an der Spitze des europäischen Dachverbands<br />
privater Entsorgungsunternehmen<br />
vom Italiener Carlo Noto La Diega.<br />
Die Präsidentschaft von Peter Kurth fällt<br />
in eine Zeit, in der die EU-Institutionen die<br />
Weichen für eine klima- und ressourcenschonende<br />
Wirtschaft und für die Versorgungssicherheit<br />
der Industrie mit Primärund<br />
Sekundärrohstoffen stellen, ohne die<br />
die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen<br />
Wirtschaft nicht gewährleistet werden<br />
kann.<br />
Sein Anliegen sei es, so Kurth, sich aktiv<br />
in die politischen Entscheidungsprozesse<br />
einzubringen und den Entscheidungsträgern<br />
die zentrale Rolle der privaten Entsorgungswirtschaft<br />
für die Zukunftsfähigkeit<br />
der europäischen Wirtschaft zu<br />
vermitteln. In diesem Kontext sieht er die<br />
Begleitung der Umsetzung der europäischen<br />
Abfallrahmenrichtlinie als eine wichtige<br />
Aufgabe an. �<br />
Recycling schafft Arbeitsplätze<br />
Ende Mai 2011 fand in Brüssel die von<br />
der EU-Kommission veranstaltete „Green<br />
Week“ statt, in der es um die Weiterentwicklung<br />
der Recyclingwirtschaft in den<br />
Ländern der Europäischen Union ging. Im<br />
Rahmen dieser Konferenz, an der rund<br />
3 500 Experten teilnahmen, wurden neue<br />
Zahlen veröffentlicht, die belegen, welche<br />
Potenziale gehoben werden können, wenn<br />
die Kreislaufwirtschaft in ganz Europa ausgebaut<br />
wird. So werden europaweit jährlich<br />
werthaltige Abfälle in einem Volumen<br />
von 5,25 Milliarden Euro nicht recycelt und<br />
zu Sekundärrohstoffen verarbeitet. Wenn<br />
dies jedoch geschehen würde, könnte der<br />
CO 2 -Ausstoß in der Region um bis zu 148<br />
Millionen Tonnen reduziert werden. Darüber<br />
hinaus hätte eine Anhebung der Recyclingquote<br />
auf 70 Prozent positive Auswirkungen<br />
auf den Arbeitsmarkt – es würden<br />
mehr als 500 000 neue Jobs entstehen. �<br />
Bürgernahes Erfassungssystem gesucht<br />
Experten diskutieren über Wege, das Elektrorecycling weiterzuentwickeln<br />
Ein Höhepunktunter den Fachveranstaltungen<br />
zum 50-jährigen <strong>BDE</strong>-Jubiläum<br />
war die Tagung zum Thema<br />
Elektrorecycling, die der Verband<br />
mit Unterstützung der Alba Group<br />
am 11. Oktober 2011 in Berlin durchführte.<br />
Die Voraussetzungen für das Elektrorecycling<br />
in Deutschland seien derzeit,<br />
so Dr. Eric Schweitzer, Vorstandsvorsitzender<br />
der Alba Group, nicht optimal.<br />
Es gebe zwar ein einheitliches<br />
Erfassungssystem für Elektroaltgeräte,<br />
dieses sei jedoch nicht nah genug<br />
an den Haushalten. Die Wertstoffhöfe<br />
würden von vielen Bürgern nicht<br />
genutzt, zudem sorgten die nahezu<br />
überall agierenden illegalen Händler<br />
dafür, dass große Mengen an Altgeräten<br />
gar nicht erst bei den Wertstoffhöfen<br />
ankämen. „Um höhere Erfassungsquoten<br />
zu erzielen, brauchen<br />
wir ein System, das dichter am Bürger<br />
dran ist“, sagte Schweitzer.<br />
Prof. Martin Faulstich, Vorsitzender des<br />
Sachverständigenrates für Umweltfragen,<br />
ordnete das Thema Elektrorecycling<br />
in die globale Rohstoffsituation<br />
ein. Die Industrienationen hätten, so<br />
der renommierte Wissenschaftler, in<br />
den letzten 50 Jahren einen immer<br />
größeren Rohstoffhunger entwickelt.<br />
Dieser sei inzwischen so stark, dass<br />
der Welt perspektivisch eine Rohstoffknappheit<br />
drohe. Eine strategische Herausforderung<br />
sei es, so Prof. Faulstich,<br />
Recyclingverfahren für alle Hightech-<br />
Metalle zu finden. Derzeit läge die Recyclingquote<br />
für seltene Erden noch<br />
unter einem Prozent.<br />
Bernfried Ahle (EGN) und<br />
Gerhard Jokic (Remondis, re.)<br />
Unter dem Motto „Deutschland<br />
wird Rohstoffland – Zukunftsperspektiven<br />
für die Recyclingwirtschaft“<br />
führte der <strong>BDE</strong> in Kooperation<br />
mit der Veolia Umweltservice<br />
GmbH am 19. September 2011 in<br />
Hamburg eine Fachveranstaltung<br />
zum Thema Altpapier durch.<br />
Für die passende Einführung sorgte<br />
Holger Alwast von der Prognos AG,<br />
der den Bogen von den Anfängen der<br />
Altpapiersammlung bis hin zu den<br />
Potenzialen des europäischen Altpapiermarktes<br />
im Jahr 2020 schlug. Die<br />
Wiege der Papierherstellung habe, referierte<br />
Alwast, im Jahr 200 vor unserer<br />
Zeitrechnung in China gestanden,<br />
als Packpapier aus Hanf hergestellt<br />
wurde.<br />
Im 20. Jahrhundertgehörte Deutschland,<br />
so Alwast, zu den Pionieren der<br />
haushaltsnahen Sammlung von Siedlungsabfällen<br />
in Holsystemen. In den<br />
vergangenen 60 Jahren sei es so in<br />
Deutschland gelungen,die Altpapierverwertungsquote<br />
Schritt für Schritt<br />
von 30 Prozent auf heute 80 Prozent<br />
anzuheben. Im Jahr 2010 stellte die<br />
Holger Alwast vom Institut Prognos<br />
beleuchtete die aktuellen Erfassungsquoten<br />
für Elektroaltgeräte. Diese seien<br />
zum Teil noch deutlich steigerungsfähig.<br />
Derzeit würden zwar 93 Prozent<br />
der IT-Geräte und 82 Prozent der TV-<br />
Geräte aber nur 34 Prozent der Haushaltsgroßgeräte<br />
und 37 Prozent der<br />
Haushaltskleingeräte erfasst und einer<br />
Verwertung zugeführt.<br />
Dr. ThomasRummler, Unterabteilungsleiter<br />
im Bundesumweltministerium,<br />
zog zunächst eine Zwischenbilanzder<br />
vor sechs Jahren in Deutschland etablierten<br />
Stiftung Elektro-Altgeräte Register<br />
(EAR): „<strong>Das</strong>EAR-Konzept hat sich<br />
bewährt, die Sammelziele wurden weit<br />
übertroffen. Die Registrierung funktioniert<br />
und die Recyclingquoten wurden<br />
übererfüllt“. Man müsse, so Rummler,<br />
künftig bei der Erfassung nicht nur<br />
dichter an den Bürger, sondern auch<br />
kreative Ideen seien gefragt.<br />
EAR-Vorstand Alexander Goldberg<br />
schloss sich der BMU-Einschätzung<br />
in Sachen Elektrorecycling an: „Wir haben<br />
in Deutschland ein funktionierendes<br />
System, aber auch das kann noch<br />
verbessert werden.“ Es gebe, so Goldberg,<br />
derzeit 11.194 registrierte Hersteller,<br />
jedoch auch rund 1.000 Trittbrettfahrer.<br />
In der anschließenden Diskussion, moderiert<br />
von <strong>BDE</strong>-Geschäftsführer Dr.<br />
Andreas Bruckschen, drehten sich viele<br />
Fragen um die Themen Beraubung<br />
und illegale Exporte und die Möglichkeiten,<br />
den kriminellen Auswüchsen<br />
durch mehr Kontrollen einen Riegel<br />
vorzuschieben. � In Elektroaltgeräten stecken viele werthaltige Materialien<br />
Dr. Eric Schweitzer, Vorstandsvorsit-<br />
zender Alba Group<br />
deutsche Kreislaufwirtschaft der Papierindustrie<br />
insgesamt rund 16 Millionen<br />
Tonnen Altpapier zur Verfügung.<br />
Dr. Andreas Jaron vom Bundesumweltministerium<br />
setzte die Gründung<br />
des <strong>BDE</strong> und die Schaffung rechtlicher<br />
Verordnungen und Gesetze für die<br />
Sie bestritten die Podiumsdiskussion: Holger Alwast, Dr. Thomas Rummler,<br />
Alexander Goldberg, Dr. Andreas Bruckschen, Prof. Martin Faulstich (v.l.n.r.)<br />
Altpapiermarkt braucht Stabilität<br />
Recyclingwirtschaft im Dialog mit der Industrie<br />
Entsorgungsbranche auf einen Zeitstrahl.<br />
Jaron: „Der <strong>BDE</strong> feiert in diesem<br />
Jahr sein 50jähriges Jubiläum und<br />
wir blicken auf 40 Jahre Abfallrecht<br />
in Deutschland zurück. <strong>Das</strong> Abfallrecht<br />
hat die Rahmenbedingungen<br />
für die erfolgreiche Entwicklung dieses<br />
Wirtschaftszweiges geschaffen.“<br />
Rickard Arnqvist, Senior Vice President<br />
beim Papierproduzenten Stora<br />
Enso Deutschland GmbH, wagte<br />
einen nüchternen Blick in die Zukunft:<br />
„Der in 2008 erreichte Nachfragehöhepunkt<br />
dürfte kaum noch<br />
einmal erreicht werden, da perspektivisch<br />
die Nachfrage in Europa<br />
und Nordamerika zurückgeht.<br />
Nur in China wächst der Markt weiter,<br />
aber auch dort ist ein Ende der<br />
stetig steigenden Nachfrage zu befürchten.“<br />
Angesichts dieser Perspektiven<br />
brauche der Papiermarkt<br />
mehr denn je Stabilität, Verlässlichkeit<br />
und langfristige Perspektiven.<br />
Gastgeber Dr. Thorsten Grenz, Chef<br />
der Veolia Umweltservice GmbH<br />
und <strong>BDE</strong>-Vizepräsident, attestierte<br />
dem Recycling-Papiermarkt in<br />
Deutschland, er sei ein Muster für<br />
gelungene Kreislaufwirtschaft. Er<br />
liege voll im Trend der „grünen Industrie“,<br />
da er durch den Einsatz<br />
von Hightech-Anlagen Ressourcen<br />
und Energie in Größenordnungen<br />
spare und das Klima nachhaltig<br />
schone. �<br />
Diskutierten mit rund 100 Experten: Dr. Andreas Jaron, Dr. Thorsten Grenz, Dr.<br />
Andreas Bruckschen, Peter Kurth, Holger Alwast, Rickard Arnqvist (v.l.n.r.) Foto:<br />
© Rauer – Fotolia.com,Hintzmann, Inga Hendrischk
Fotos: © Hintzmann, finecki - Fotolia.com<br />
FREITAG, 11. NOVEMBER 2011 <strong>BDE</strong> - AKTUELL | 50 JAHRE <strong>BDE</strong> | Seite 7<br />
Kreislaufwirtschaftsgesetz auf dem Prüfstand<br />
Dem rege und kontrovers diskutierten<br />
Entwurf des Kreislaufwirtschaftsgesetzes<br />
widmete der <strong>BDE</strong><br />
am 14. April 2011 in Berlin einen<br />
Parlamentarischen Abend. Im Fokus<br />
der Veranstaltung stand dabei<br />
die Sicht der EU-Kommission auf<br />
das deutsche Gesetzesvorhaben,<br />
das die Europäische Abfallrahmenrichtlinie<br />
in nationales Recht<br />
umsetzen soll.<br />
<strong>Das</strong> hochaktuelle Thema verfehlte<br />
seine Wirkung nicht – der Einladung<br />
des Verbandes ins Opernpalais<br />
Unter den Linden (Berlin-Mitte)<br />
folgten zahlreiche Bundestagsabgeordnete<br />
aus Koalition und Opposition,<br />
Vertreter diverser Bundesländer<br />
sowie Führungskräfte aus <strong>BDE</strong>-Mitgliedsunternehmen.<br />
Die Position der Europäischen Kommission<br />
erläuterte Karl Friedrich Falkenberg,<br />
in der EU-Kommission zuständiger<br />
Generaldirektor für die<br />
Generaldirektion Umwelt.<br />
<strong>BDE</strong>-Präsident Peter Kurth hob<br />
die grundsätzliche Bedeutung des<br />
Kreislaufwirtschaftsgesetzes und<br />
die notwendige enge Verzahnung<br />
zwischen Brüssel und Berlin in dieser<br />
Frage hervor: „Die Motivation<br />
der Abfallrahmenrichtlinie besteht<br />
darin, dass Europa einen Schritt<br />
hin zu mehr Recycling macht. Der<br />
<strong>BDE</strong> hält dieses Anliegen für richtig<br />
und wichtig.“ Die Entsorgungs-<br />
Messe München GmbH, 81823 München<br />
Hielt das Impulsreferat: Generaldirek-<br />
tor Karl Friedrich Falkenberg<br />
und Sekundärrohstoffwirtschaft sei,<br />
so Kurth, nachgewiesenermaßen einer<br />
der dynamischsten Wirtschaftssektoren<br />
in Deutschland seit mehr<br />
als 15 Jahren. Ob dies auch in Zukunft<br />
so bleibe, hänge ganz wesentlich<br />
von den Rahmenbedingungen<br />
ab, die am Ende im neuen Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />
fixiert würden.<br />
EU-Generaldirektor Falkenberg<br />
strich in seiner Rede die Alternativlosigkeit<br />
von Ressourcenschutz und<br />
Ressourceneffizienz heraus: „Wenn<br />
wir in Europa so weitermachen wie<br />
bisher, sind wir im Jahr 2050 bei<br />
weltweit 9 Milliarden Menschen, die<br />
die Ressourcen von zweieinhalb Planeten<br />
Erde brauchen. Also müssen<br />
wir die Dinge anders in den Griff be-<br />
kommen und sehr viel stärker auf<br />
die Kreislaufwirtschaft setzen. Wir<br />
können es uns nicht länger leisten,<br />
Ressourcen zu verschwenden, zu<br />
Bundesumweltminister Röttgen zu Gast beim <strong>BDE</strong><br />
Im Dialog: <strong>BDE</strong>-Präsident Peter Kurth und Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen (re.)<br />
Tel. (+49 89) 949-11358, Fax (+49 89) 949-11359, info@ifat.de<br />
Im Meinungsaustausch: Hans Vorn-<br />
holt, Ernst-Peter Rahlenbeck und Dr.<br />
Thorsten Grenz (v.l.n.r.)<br />
Bundesumweltminister Dr. Norbert<br />
Röttgen (CDU) hat dem <strong>BDE</strong><br />
Bundesverband der Deutschen<br />
Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft<br />
e. V. am 07. April<br />
2011 einen Besuch abgestattet. In<br />
der Berliner Bundesgeschäftsstelle<br />
traf Röttgen mit dem <strong>BDE</strong>-Vorstand<br />
zu einem intensiven Meinungsaustausch<br />
zusammen.<br />
Dabei erläuterte der Bundesumweltminister<br />
seine Vorstellungen<br />
für den Ausbau von Ressourceneffizienz<br />
und Ressourcenschonung<br />
in Deutschland und Europa. Der in<br />
Deutschland erreichte Wohlstand<br />
könne nur dann gesichert werden,<br />
wenn es weiter Wachstum gebe. Da<br />
Perspektive Umwelt<br />
TECHNOLOGIEN, PRODUKTE,DIENSTLEISTUNGEN, ANWENDUNGEN<br />
WELTLEITMESSE FÜR WASSER- ,ABWASSER- ,ABFALL-UND ROHSTOFFWIRTSCHAFT<br />
7.–11. MAI 2012<br />
NEUE MESSE MÜNCHEN<br />
Thomas Holtmann (BDI) im Gespräch<br />
mit <strong>BDE</strong>-Geschäftsführerin Anne<br />
Baum-Rudischhauser<br />
verbrennen, zu vergraben oder sie<br />
wegzuwerfen.“ <strong>Das</strong> Umsteuern sei,<br />
so Falkenberg, nicht ohne zusätzliche<br />
Kosten möglich. Diese Investi-<br />
jedoch die primären Rohstoffressourcen<br />
endlich seien, so Röttgen,<br />
müsse sich das Wachstumsmuster<br />
ändern. Künftig müsse Wachstum<br />
ohne immer größeren Materialeinsatz<br />
erreicht werden. Röttgen: „<strong>Das</strong><br />
Thema Ressourceneffizienz ist daher<br />
eine der entscheidenden Wettbewerbsfragen<br />
der nahen Zukunft.“<br />
Der Entsorgungs- und Kreislaufwirtschaft<br />
kommt nach Einschätzung<br />
des Bundesumweltministers<br />
in diesem Prozess eine besondere<br />
Bedeutung zu. Recycling und der<br />
Einsatz von Sekundärrohstoffen in<br />
der Industrie trage nachhaltig und<br />
wirksam zur Schonung von Ressourcen<br />
bei.<br />
tionen seien jedoch lohnenswert,<br />
weil sich Europa dadurch künftig<br />
wesentlich besser im Weltmarkt behaupten<br />
könne.<br />
In seinen Ausführungen brach Falkenberg<br />
eine Lanze für die Ausdehnung<br />
der Produktverantwortung:<br />
„Wir müssen schon heute darüber<br />
nachdenken, wie unsere Güter, unsere<br />
Produkte hergestellt werden,<br />
damit sie morgen, nach ihrer aktiven<br />
Nutzung, möglichst vollständig aufbereitet<br />
und wiederverwertet werden<br />
können. Hierfür brauchen wir<br />
noch eine erhebliche Bewusstseinsänderung.“<br />
�<br />
In der sich anschließenden Diskussion<br />
nahm Norbert Röttgen zu diversen<br />
aktuellen Themen Stellung<br />
– u. a. zum Entwurf des Kreislaufwirtschaftsgesetzes,<br />
der künftigen<br />
Wertstofftonne und zum Energiesteuergesetz.<br />
<strong>BDE</strong>-Präsident Peter Kurth wertete<br />
die <strong>BDE</strong>-Visite des Bundesumweltministers<br />
als „Zeichen der Wertschätzung<br />
einer Branche, die sich<br />
dank der Investitionsbereitschaft der<br />
zum Großteil mittelständisch geprägten<br />
und häufig in zweiter und<br />
dritter Generation familiengeführten<br />
Unternehmen in den vergangenen<br />
15 Jahren erfreulich dynamisch<br />
entwickelt“ habe. �<br />
www.ifat.de<br />
ENTSORGA<br />
AWORLD OF ENVIRONMENTAL SOLUTIONS
Seite 8 | 50 JAHRE <strong>BDE</strong> | <strong>BDE</strong> - AKTUELL FREITAG, 11. NOVEMBER 2011<br />
Recycling stoppt Treibhausgase – der Beitrag der<br />
Kreislaufwirtschaft zum Klimaschutz<br />
Der Beitrag der deutschen Entsorgungswirtschaft<br />
zum Klimaschutz<br />
ist mehr als beachtlich:<br />
In den vergangenen 15 Jahren<br />
(1990 - 2006) hat diese mit rund<br />
250 000 Beschäftigten und einem<br />
Jahresumsatz von rund 40 Milliarden<br />
Euro vergleichsweise kleine<br />
Branche mit rund 56 Millionen<br />
Tonnen CO 2 -Äquivalenten knapp<br />
ein Viertel der in Deutschland erreichten<br />
Reduktion von 235 Millionen<br />
Tonnen CO 2 -Äquivalenten<br />
beigesteuert.<br />
Die heute durch die Entsorgungsbranche<br />
erbrachte Treibhausgasreduktion<br />
entspricht dem Abgasausstoß<br />
von 20 Prozent aller in<br />
Deutschland zugelassenen PKW,<br />
das sind jährliche Einsparungen von<br />
18 Millionen Tonnen CO 2 -Äquivalenten.<br />
Diese eindrucksvollen Zahlen<br />
sind Ergebnisse einer Studie, die<br />
in Kooperation von Bundesumweltministerium<br />
(BMU), Umweltbundesamt<br />
(UBA) und dem Bundesverband<br />
der Deutschen Entsorgungs-, Wasser-<br />
und Rohstoffwirtschaft entstanden<br />
ist.<br />
Deutschland ist<br />
„Recycling-Weltmeister“<br />
Die erhebliche Treibhausgasreduktion<br />
durch die Entsorgungs- und<br />
Kreislaufwirtschaft hat zwei wesentliche<br />
Quellen: Die Schließung<br />
aller deutschen Deponien für unbehandelte<br />
Abfälle im Jahr 2005<br />
sowie das hochwertige System der<br />
stofflichen und energetischen Verwertung.<br />
Deutschland hat international<br />
die höchste Recyclingquote<br />
(Altpapier rund 90 Prozent, Altglas<br />
rund 90 Prozent, Altmetalle 74 Prozent,<br />
Kunststoffverpackungen 64<br />
Prozent) und trägt daher zurecht<br />
den inoffiziellen Titel eines „Recycling-Weltmeisters“.<br />
Die Studie von BMU, UBA und <strong>BDE</strong><br />
belegt, dass die Branche auch in<br />
Zukunft eine zentrale Rolle beim<br />
nationalen und europäischen Klimaschutz<br />
spielen kann. Bei Ausschöpfung<br />
aller Möglichkeiten wird<br />
im Jahr 2020 jede 7. Tonne der reduzierten<br />
Treibhausgase in Deutschland<br />
von der Entsorgungs- und<br />
Kreislaufwirtschaft erbracht werden.<br />
Dieses ambitionierte Ziel kann jedoch<br />
nur unter der Voraussetzung<br />
erfüllt werden, dass die Politik die<br />
richtigen Rahmenbedingungen<br />
schafft. Die Weichen müssen für einen<br />
weiteren Ausbau der getrennten<br />
Wertstofferfassung gestellt werden.<br />
Der Schlüssel für mehr und qualitativ<br />
besseres Recycling ist aus Sicht<br />
des <strong>BDE</strong> die flächendeckende Einführung<br />
einer Wertstofftonne (u.a.<br />
für Verpackungen, materialgleiche<br />
Nichtverpackungen und Metalle) in<br />
Deutschland. Die im Koalitionsvertrag<br />
von CDU/CSU und FDP getroffenen<br />
Vereinbarungen und im<br />
Entwurf des neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes<br />
vorgesehenen Regelungen<br />
müssen zügig umgesetzt<br />
werden.<br />
Wir finanzieren den Mittelstand.<br />
Nutzen Sie das Sparkassen-Finanzkonzept für Firmenkunden.<br />
Unverzichtbar:<br />
Die Wertstofftonne<br />
Durch Einführung eines dichten<br />
Wertstofftonnennetzes, einschließlich<br />
der effizienten Nutzung dieser<br />
Wertstoffe, lassen sich die Emissionseinsparungen<br />
nahezu verdoppeln(+92Prozent).DieseRessourcen<br />
dürfen nicht länger ignoriert werden.Der<strong>BDE</strong>hateinentsprechendesKonzeptfürdieEinführungderWertstofftonneinDeutschlanderarbeitet.<br />
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Die Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft trägt überproportional zum Klimaschutz bei.<br />
Auch durch die flächendeckende<br />
Einführung der Biotonne, das neue<br />
Kreislaufwirtschaftsgesetz sieht diesen<br />
Schritt im Jahr 2015 vor, könnten<br />
noch brachliegende Potenziale<br />
gehoben werden. Derzeit verfügen<br />
in Deutschland nur 50 Prozent aller<br />
Haushalte über eine Biotonne.<br />
Aus Klimasicht besonders relevant<br />
ist eine kombinierte energetisch/<br />
stoffliche Verwertung des Bioabfalls.<br />
Dadurch werden erneuerbare<br />
Energien gewonnen und Komposte<br />
(organische Düngemittel) erzeugt.<br />
Insbesondere der stoffliche Nutzwert<br />
von Kompost sollte nicht unterschätzt<br />
werden, da er dem Humusaufbau<br />
im Boden dient (wichtig für<br />
den langfristigen Erhalt der Struktur<br />
und Fruchtbarkeit des Bodens) und<br />
Nährstofflieferant ist. Damit werden<br />
begrenzt verfügbare Ressourcen<br />
geschont.<br />
Altholz primär<br />
stofflich verwerten<br />
Die vorliegende Studie zeigt, dass<br />
die Altholzverwertung durch Substitution<br />
von Frischholz einen wichtigen<br />
Beitrag zum Klimaschutz<br />
leistet. Ein verantwortungsvoller<br />
Umgang mit dem biogenen Abfall<br />
Altholz bedeutet, ihn in einer Nutzungskaskade<br />
zu verwerten, bei der<br />
das CO 2 möglichst lange im Produkt<br />
gehalten wird. Daher sollte das stoffliche<br />
Recycling der energetischen<br />
Verwertung vorgeschaltet werden.<br />
Belastungen der<br />
Abfallwirtschaft<br />
(ohne Altholz)<br />
Deponie<br />
Müllverbrennungsanlage<br />
Mechanische-biologische<br />
Abfallbehandlung/<br />
Mechanische-biologische<br />
oder physikalische<br />
Stabilisierung<br />
Mechanische Restabfallaufbereitung<br />
Bioabfall<br />
Grünabfall<br />
Papier, Pappe, Kartonagen<br />
Glas<br />
Leichtverpackungen/<br />
Wertstofftonne<br />
Altholz<br />
Beim Restmüll sind durch intensivere<br />
Wertstofftrennung perspektivisch<br />
geringere Mengen zu erwarten.<br />
Durch effizientere Anlagen<br />
ist es jedoch möglich, den Beitrag<br />
der Restmüllverwertung für den Klimaschutz<br />
um 65 Prozent zu steigern.<br />
Dies kann aber nur gewährleistet<br />
werden, wenn es ausreichend<br />
Abnehmer für Strom und Wärme<br />
gibt. Einen wichtigen Schritt würde<br />
das BMU gehen mit einer vorrangigen<br />
Einspeisung von Energie<br />
beziehungsweise Strom aus Abfall.<br />
Klimaschutz und Ressourcenschutz<br />
bilden eine Einheit. Durch den Ausbau<br />
der Wertstofferfassung, die flächendeckende<br />
Einführung einer<br />
Wertstofftonne erst in Deutschland<br />
und perspektivisch auch in Europa<br />
werden die vorhandenen Ressourcen<br />
nachhaltig geschont. Angesichts<br />
der Tatsache, dass viele<br />
essentielle Primärrohstoffe in den<br />
nächsten 50 Jahren nahezu versiegen<br />
und dass Deutschland ohnehin<br />
ein Land ohne bedeutende<br />
Rohstoffvorkommen ist, gibt es keine<br />
vernünftige Alternative zu hoch<br />
qualitativer Wertstofferfassung und<br />
Recycling. Nur eine moderne Kreislaufwirtschaft<br />
wird die nationale<br />
und europäische Industrie mittelfristig<br />
in die Lage versetzen, kontinuierlich<br />
auf dringend benötigte<br />
Rohstoffe zugreifen zu können. �<br />
Die Studie erhalten Sie als Kurz- und Langfassung<br />
über www.bde-berlin.de.<br />
Fotos: © Evgeny Moskvitin - Fotolia.com
Foto: © Irmi Gessner<br />
FREITAG, 11. NOVEMBER 2011 <strong>BDE</strong> - AKTUELL | 50 JAHRE <strong>BDE</strong> | Seite 9<br />
Professor Klaus Töpfer gehört<br />
fraglos zu den wichtigsten politischen<br />
Wegbegleitern der deutschen<br />
Entsorgungs- und Kreislaufwirtschaft<br />
in den letzten 25<br />
Jahren. Als Bundesumweltminister,<br />
aber auch auf vielen seiner<br />
späteren Stationen prägte er mit<br />
seinen Ideen und Entscheidungen<br />
die positive Entwicklung einer<br />
Branche, die sich in den Anfängen<br />
als Müllkutscher verstand und<br />
sich inzwischen zu einem strategisch<br />
wichtigen Wirtschaftszweig<br />
gemausert hat, der die Industrie<br />
mehr und mehr mit hochqualitativen<br />
Sekundärrohstoffen versorgt.<br />
Für seinen Beitrag zum Wandel der<br />
Branche vom Entsorger zum Versorger<br />
ist Klaus Töpfer mehrfach geehrt<br />
worden. Im Mai dieses Jahres erhielt<br />
er in Bremen den erstmals verliehenen<br />
„Urban Mining Award“. In seiner<br />
Laudatio fand <strong>BDE</strong>-Präsident Peter<br />
Kurth nicht nur reichlich lobende<br />
Worte, er ließ zudem das beeindruckendeLebenswerkdesAusgezeichneten<br />
im Zeitraffer Revue passieren.<br />
Lesen Sie Auszüge aus der Laudatio:<br />
Nach beruflicher Entschleunigung<br />
stand Prof. Klaus Töpfer noch nie der<br />
Sinn. Deshalb verwundert es auch<br />
nicht, dass Klaus Töpfer im März diesesJahresderBittevonBundeskanzlerin<br />
Merkel folgte und den Chefposten<br />
im deutschen Energie-Ethikrat<br />
übernahm,dernachderjapanischen<br />
AtomtragödiefürDeutschlandeinen<br />
AuswegausderAtomkraftfindensoll.<br />
Dieses Amt bekleidet er parallel zu<br />
anderen wichtigen Jobs: Klaus Töpfer<br />
ist Direktor des Potsdamer Institutsfür<br />
Klimawandel,Erdsystem und<br />
Nachhaltigkeit. Er fungiert als Vizepräsident<br />
der Welthungerhilfe, berät<br />
die Solarindustrie-Initiative „Desertec“<br />
und ist vielbeschäftigter Honorarprofessor.<br />
Als Chef der Ethikkommission fand<br />
Töpfer schnell zu einer sehr treffen-<br />
ESE – mit Erfahrung<br />
in die Zukunft<br />
Von Anfang an ganz<br />
weit vorne<br />
Eine Erfolgsgeschichte! Von der<br />
ersten „fixen Idee“ bis zum erfolgreichen<br />
Global Player ist es<br />
ein langer bemerkenswerter Weg.<br />
OTTO/ESE blickt zurück auf 77<br />
Jahre deutsche Unternehmensgeschichte,<br />
die geprägt sind von<br />
Wachstum und Entwicklung sowie<br />
von Technisierung, Systematisierung<br />
und Perfektionierung.<br />
ESE schaut voraus auf eine spannende<br />
Zukunft, in der es um nichts<br />
Geringes geht als darum, die Maßstäbe<br />
des modernen Waste Managements<br />
mit zu gestalten. Eine<br />
Zukunft, die geprägt sein wird<br />
von Nachhaltigkeitsaspekten, Ressourcenschonung<br />
und immer effizienteren<br />
Systemen der Recyclingverwertung<br />
und Abfalllagerung.<br />
OTTO kennt jeder!<br />
OTTO war das Original. Als „Entsorgungspionier“<br />
ist das deutsche Familienunternehmen<br />
nicht nur der<br />
Erfinder des Müllbehälters mit Rädern,<br />
sondern auch der Top-Referent<br />
für die Einführung erprobter<br />
deutscher Abfallsysteme im Weltmarkt.<br />
OTTO hat es durch Weitsicht,<br />
Innovation und Kontinuität<br />
geschafft, sich in der ersten Liga globaler<br />
Anbieter von Entsorgungssystemen<br />
und -dienstleistungen einen<br />
Namen zu machen.<br />
Im vergangenen Jahr hat die ESE<br />
Gruppe das europäische Geschäft<br />
Der Vater der Verpackungsverordnung<br />
Hielt die Laudatio auf Klaus Töpfer: <strong>BDE</strong>-Präsident Peter Kurth (li.)<br />
der OTTO Familie mit Unterstützung<br />
von Investoren übernommen<br />
und stellt sich mit dem Leitsatz „Mit<br />
Erfahrung in die Zukunft“ stark und<br />
kompetent den Herausforderungen<br />
des internationalen Marktes.<br />
Ganz schön gut...<br />
„Unser Verständnis für Abfalllagerungssysteme<br />
ist innovativ und designorientiert<br />
- besonderer Schwerpunkt<br />
jedoch wird auf nachhaltige<br />
Lösungen und alternative Konzepte<br />
zur Abfallverwertung und Recycling<br />
gelegt.“ so René Wolfkamp, Chief<br />
Executive Officer der ESE Gruppe.<br />
ESE hat es sich zum Ziel gesetzt, zukunftsweisende<br />
Container mit einem<br />
größtmöglichen Recycling-Anteil<br />
zu entwickeln. 100% Altbehälter<br />
werden zu 100% Neubehältern.<br />
Hierzu wird in umweltverträgliches<br />
Kunststoffrecycling, wie lokale Vermahlung<br />
und zentrale Trockenreinigung,<br />
investiert. ESE verbindet seine<br />
innovativen Ideen aus der Entwicklung<br />
von Entsorgungssystemen mit<br />
dem soliden Know-how des Kunststoffverarbeiters<br />
und dem Wissen<br />
der Recyclingspezialisten.<br />
Mit seinen mehr als 800 Mitarbeitern<br />
baut ESE die Entwicklung des<br />
Unternehmens auf einem stabilen<br />
Fundament stetig weiter aus. René<br />
Wolfkamp sagt: „Unser Aufgabenfeld<br />
ist breiter gefächert denn je. Innovation,<br />
Nachhaltigkeit und Kundenbeziehungen<br />
sind die wichtigsten<br />
Faktoren für unser gesundes Wachstum.<br />
Daran arbeitet jeder von uns<br />
jeden Tag.“ !<br />
den Einschätzung: „Die Reaktorkatastrophe<br />
ist ein desaströser Anlass,<br />
dochzugleichaucheineChance,von<br />
einem Pfad abzukommen, der Kollaps,<br />
Katastrophen und Kriege heraufbeschwört.<br />
Im Kern geht es doch<br />
nachderjapanischen Tragödiemehr<br />
denn je darum, ein qualitativ neues<br />
Verhältnis zwischen Mensch und<br />
Umwelt,zwischenVerbrauchernund<br />
denvorhandenenRessourcenzufinden.“<br />
Sieg einer „Schnapsidee“<br />
Ressourceneffizienz, Wiederverwertung,<br />
Kreislaufwirtschaft und Urban<br />
Mining sind wichtige Begriffe, die im<br />
Fokus unserer Branche, der Entsorgungs-<br />
und Rohstoffwirtschaft, stehen.<br />
<strong>Das</strong>s das so ist, daran hat Klaus<br />
Töpfer einen großen Anteil.<br />
Er war der zweite Bundesumweltminister.<br />
Seine Berufung erfolgte ein<br />
Jahr nach dem ersten atomaren Super-Gau,<br />
1987. Er hat dafür gesorgt,<br />
dasswenigeMonatenachderHerstellung<br />
der deutschen Einheit ein erstes<br />
wichtiges Projekt in der gesamtdeutschen<br />
Entsorgungswirtschaft angegangen<br />
wurde – die Mülltrennung.<br />
Am 8. Mai 1991 verabschiedete die<br />
Bundesregierungdievonihminitiierte<br />
Verpackungsverordnung.<br />
Bayerns damaliger Umweltminister<br />
Peter Gauweiler (CSU) kanzelte diesen<br />
Vorstoß als „Schnapsidee“ ab.<br />
Dennoch entpuppte sich die Verordnung<br />
als richtige politische Weichenstellung,<br />
die den Weg Deutschlands<br />
hin zum „Recycling-Weltmeister“ ge-<br />
100 JAHRE<br />
GEMEINSAME<br />
WEGE GEHEN...<br />
1961<br />
ebnet hat. Grüner Punkt und gelber<br />
Sack sind heute Begriffe, mit denen<br />
jeder Deutsche etwas anfangen kann.<br />
Klaus Töpfer hat als Bundesumweltminister<br />
die endgültige Abkehr von<br />
der Wegwerfgesellschaft eingeleitet<br />
und maßgeblich das Umweltbewusstsein<br />
der deutschen Verbraucher<br />
geprägt. Und er hat erstmals<br />
Industrie und Handel für den auf den<br />
Markt gebrachten Verpackungsmüll<br />
in Haftung genommen. <strong>Das</strong> Zauberwort,<br />
das wir heute vor der flächendeckenden<br />
Einführung der Wertstofftonne<br />
weiter konjugieren müssen,<br />
heißt Produktverantwortung. Die<br />
Produktverantwortung ist die Kombination<br />
von wirtschaftlicher Tätigkeit<br />
mit ökologischen Zielsetzungen<br />
– Töpfer hat schon vor 20 Jahren einen<br />
Grundstein für die „green economy“<br />
gelegt. Heute ist dieses Thema<br />
hochaktuell – auch wenn viele über<br />
„green economy“ reden und tatsächlich<br />
aber „green administration“ meinen<br />
- gerade vor dem Hintergrund<br />
der Debatten über das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz.<br />
Klaus Töpfer ist jedoch nicht nur der<br />
Vater von Verpackungsverordnung<br />
und Produktverantwortung, auch andere<br />
Selbstverständlichkeiten der Gegenwart<br />
wurden in seiner Amtszeit<br />
als Bundesumweltminister geschaffen:<br />
Dioxin-Grenzwerte, Schutz der<br />
Ozonschicht und das Kreislaufwirtschaftsgesetz.<br />
<strong>Das</strong> bekannteste Fotomotiv<br />
aus jenen Jahren war ein<br />
Klaus Töpfer im schwarzen Neopren-<br />
Anzug, der gerade den Rhein durchschwommen<br />
hatte. Noch nicht ganz<br />
geklärt ist, was hinter dieser Aktion<br />
WIR GRATULIEREN<br />
ESE gratuliert dem <strong>BDE</strong> zu seinem 50-jährigen Jubiläum!<br />
50 Jahre sind vergangen, 50 neue Jahre beginnen.<br />
Wir bedanken uns für die partnerschaftliche Zusammenarbeit.<br />
www.ese.com<br />
2011<br />
steckte – wollte er die wiederhergestellte<br />
Sauberkeit des Rheins demonstrieren<br />
oder war es der Tribut<br />
für eine verlorene Wahlkampfwette?<br />
<strong>Das</strong> geht aus den Archiven nicht eindeutig<br />
hervor.<br />
Spektakulär war es jedoch allemal.<br />
Vielfacher Ehrendoktor<br />
In jedem Fall hat es Töpfer geschafft,<br />
das noch junge Amt des Umweltministers<br />
derart zu prägen und aufzuwerten,<br />
dass sich dieser Job später<br />
als exzellentes Sprungbrett für höhere<br />
und höchste Weihen entwickelt<br />
hat. Seine direkte Nachfolgerin Angela<br />
Merkel ist heute Bundeskanzlerin,derGrüneTrittin<br />
ist Fraktionschef<br />
und derSozialdemokrat Gabriel steht<br />
an der Spitze der SPD.<br />
AndieserStellekönnenwirnichtalldie<br />
wichtigen und interessanten Stationenaufzählen,diedervor72Jahrenim<br />
schlesischen Waldenburg geborene<br />
Töpferinzwischenabsolvierthat.Erist<br />
EhrendoktoranzigHochschulen,hat<br />
eine Ehrenprofessur der Tongji-Universität<br />
Shanghai, ist Träger unzähliger<br />
hoher Auszeichnungen. Als ExekutivdirektordesUmweltprogramms<br />
derVereinten Nationen in Nairobi hat<br />
ersichzwischen1998und2006weltweite<br />
Anerkennung erworben.<br />
Bleibt die Frage, ob es etwas gab, was<br />
Klaus Töpfer im Laufe seiner Karriere<br />
nicht gemacht hat. Da gibt es eigentlich<br />
nur eine Position: Er war nie Ministerpräsident<br />
eines Bundeslandes.<br />
Aber wohl auch nur, weil er ein solches<br />
Amt nicht angestrebt hat. !<br />
2061<br />
ZUKUNFT BEDEUTET...<br />
Visionen haben.<br />
neue Chancen sehen<br />
und nutzen.<br />
Innovationen schaffen<br />
und auf Traditionen bauen.<br />
Ressourcen schützen und<br />
nachhaltig produzieren.<br />
Immer ein großes Ziel vor<br />
Augen zu haben.<br />
Gehen Sie diesen<br />
Weg mit uns!
Seite 10 | 50 JAHRE <strong>BDE</strong> | <strong>BDE</strong> - AKTUELL FREITAG, 11. NOVEMBER 2011<br />
Modernes Recycling braucht Wettbewerb und<br />
keine neuen kommunalen Monopole<br />
<strong>Das</strong> Bekenntnis zur Umweltwirtschaft<br />
als Wachstumsmarkt ist heute<br />
Allgemeingut. Globale Problemstellungen<br />
wie Rohstoffsicherung,<br />
Klimaschutz und Ressourceneffizienz<br />
stellen die Wirtschaft zwar<br />
vor besondere Herausforderungen,<br />
sie bieten aber auch besondere<br />
Chancen.<br />
<strong>Das</strong> Institut der deutschen Wirtschaft<br />
in Köln hat 2010 ermittelt,<br />
dass die Sekundärrohstoffwirtschaft<br />
in den letzten 15 Jahren die Branche<br />
mit dem dynamischsten Wachstum<br />
überhaupt war. Und einer Studie der<br />
Europäischen Kommission zufolge<br />
könnten 500 000 neue Arbeitsplätze<br />
entstehen und 150 Millionen Tonnen<br />
CO 2 -Emissionen eingespart werden,<br />
wenn alle EU-Mitgliedsländer in<br />
etwa die Recyclingquoten erreichen,<br />
die in der Bundesrepublik bereits Realität<br />
sind. Für Deutschland hat das<br />
Umweltbundesamt nachgewiesen,<br />
dass auf die Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft<br />
ein Viertel aller hierzulande<br />
erzielten CO 2 - Einsparungen<br />
entfällt. <strong>Das</strong> heißt, nicht nur in ökologischer,<br />
sondern gerade auch in ökonomischer<br />
Hinsicht gehört die Entsorgungs-<br />
und Recyclingwirtschaft<br />
zu den Aktivposten des Standortes<br />
Deutschland.<br />
Hohe Umweltstandards<br />
Es kommt nun darauf an, die gesetzlichen<br />
Rahmenbedingungen zu<br />
schaffen, die das bisher Erreichte sichern<br />
und weitere Fortschritte auch<br />
in Deutschland ermöglichen.<br />
Die Bundesregierung hat nach intensiver<br />
Abstimmung der beteiligten<br />
Ministerien den Entwurf eines<br />
neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes<br />
beschlossen, der nun in der Öffentlichkeit,<br />
aber auch in Bundestag<br />
und Bundesrat diskutiert wird.<br />
Die Positionen unserer stark mittelständisch<br />
geprägten, privaten Kreislaufwirtschaft<br />
sind hier eindeutig:<br />
Wir bekennen uns zu hohen Umweltstandards<br />
und anspruchsvollen<br />
Zielsetzungen. Dazu gehört, dass<br />
die Recyclingquoten weiter gestei-<br />
gert und die getrennt gesammelten<br />
Mengen auch tatsächlich stofflich<br />
verwertet werden. Dem Recycling<br />
muss also ein echter Vorrang gegenüber<br />
der Verbrennung eingeräumt<br />
werden und zwar nicht nur auf bekanntlich<br />
geduldigem Papier, sondern<br />
auch in der Praxis. <strong>Das</strong> ist nicht<br />
nur sinnvoll, sondern auch eine europäische<br />
Vorgabe.<br />
<strong>BDE</strong>-<br />
Standpunkt<br />
In den letzten 20 Jahren haben<br />
die Unternehmen der Privatwirtschaft<br />
mehr als 15 Milliarden Euro<br />
in neue Sortier- und Recyclinganlagen<br />
investiert. Wer diese Investitionen<br />
auch künftig will, sollte klare<br />
Zuständigkeitsregelungen zwischen<br />
der kommunalen und privatwirtschaftlichen<br />
Seite schaffen und da-<br />
von Peter Kurth<br />
Präsident des<br />
Bundesverbandes<br />
der Deutschen<br />
Entsorgungs-,<br />
Wasser- und<br />
Rohstoffwirtschaft<br />
mit Rechtssicherheit herstellen.<br />
Die gute Zusammenarbeit mit den<br />
Kommunen ist für uns alltägliche<br />
Praxis in fast allen Landkreisen und<br />
Gemeinden. Sie wird auf der Basis<br />
klarer gesetzlicher Aufgabenzuweisungen<br />
auch fortgesetzt werden. Es<br />
ist hilfreich für die weitere Diskussion,<br />
dass die europäische Kommission<br />
mehrfach darauf hingewiesen<br />
hat, wie wichtig die konsequente<br />
Umsetzung des Wettbewerbsgedankens<br />
ist. Nach europäischem<br />
Recht ist eine angemessene Aufgabenverteilung<br />
zwischen kommunalen<br />
und privatwirtschaftlichen Interessen<br />
dann gewährleistet, wenn<br />
fairer Wettbewerb herrscht.<br />
Wir wenden uns mit aller Entschiedenheit<br />
gegen einige Versuche<br />
von Kommunalvertretern, privatwirtschaftliche<br />
Unternehmen aus<br />
der Erfassung der Sekundärrohstoffe<br />
bei den Haushalten so gut wie<br />
vollständig zu verdrängen. Es ist<br />
bedauerlich, dass einige politische<br />
Multiplikatoren – auch in diversen<br />
Landesregierungen – von Umweltwirtschaft<br />
zwar reden, aber die Bedeutung<br />
und die Rolle der Wirtschaft<br />
fast vollständig negieren wollen.<br />
Mit dem Modewort „green economy“<br />
schmückt man sich gern, doch<br />
etliche Protagonisten meinen genau<br />
das Gegenteil von „economy“,<br />
sie streben nach einer weiter ausufernden<br />
Verwaltung. Fairer Wettbewerb<br />
mit klaren Qualitätsvorgaben<br />
aber führt einerseits für die Bürger<br />
zu geringeren Kosten und ist andererseits<br />
auch der Motor für weiteren<br />
technischen Fortschritt. Internationale<br />
Kooperationen und Aktivitäten<br />
gehören zu internationalen Märkten<br />
dazu. Die Sekundärrohstoffwirtschaft<br />
von heute und morgen lässt<br />
Wir „entsorgen“<br />
Ihre Rechtsprobleme!<br />
PERSÖNLICH, NACHHALTIG, EFFEKTIV<br />
Deutschland ist kein Rohstoffland. Wir sind abhängig von Rohstoffimporten – bis heute. Doch dieses Problem ist lösbar –<br />
durch die Erschließung einer nie versiegenden Rohstoffquelle: Abfall. Mit modernen Anlagen und klimaschonenden Tech-<br />
nologien versorgt die private Entsorgungs- und Kreislaufwirtschaft die Industrie mit Sekundärrohstoffen. <strong>Das</strong> ist unser Bei-<br />
trag zur Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland<br />
sich allein mit dem Verweis auf althergebrachte<br />
<strong>Das</strong>einsvorsorge nicht<br />
mehr erfolgreich gestalten.<br />
Ohne die enormen Anstrengungen<br />
der Privatwirtschaft hätte Deutschland<br />
in den letzten Jahren nicht die<br />
Vielfalt an Sortier- und Recyclinganlagen<br />
schaffen können, mit denen<br />
wir weltweit vorbildliche Recyclingquoten<br />
erreicht haben.<br />
Industrielle Prozesse<br />
Es werden weitere Investitionen erforderlich<br />
sein, wenn wir neue Herausforderungen<br />
wie das Recycling<br />
seltener Erden oder anderer strategisch<br />
bedeutsamer Rohstoffe angehen<br />
wollen. Die Aufbereitung von<br />
Sekundärrohstoffen muss daher immer<br />
mehr als industrieller Prozess<br />
gesehen werden, wenn er auch wirtschaftlich<br />
erfolgreich sein soll. Dann<br />
aber sollten wir Wertschöpfungsketten<br />
nicht ohne Not auseinanderreißen.<br />
Es ist absurd und unlogisch,<br />
vom Mittelstand die Investitionen<br />
MICHEL · LLP | Potsdamer Platz 9 | 10117 Berlin | Tel: +49.30.887 754-0 | Fax: +49.30.887 754-98 | www.michel-llp.de<br />
in Aufbereitungsanlagen zu fordern,<br />
ihm aber die Erfassung der Mengen,<br />
die die Auslastung der Anlagen bewirkt,<br />
zu verbieten. Nein, wir brauchen<br />
ein Kreislaufwirtschaftsrecht,<br />
das die Zusammenarbeit von Kommunen<br />
und Privatunternehmen fördert,<br />
ohne eine neue kommunale<br />
Monopolisierung vorzubereiten. Erfassung,<br />
Aufbereitung und Vermarktung<br />
von Sekundärrohstoffen ist ein<br />
Wirtschaftszweig mit rasant zunehmender<br />
Bedeutung. Wenn die Restmüllmengen<br />
dadurch weiter zurückgehen,<br />
ist das eine begrüßenswerte<br />
Entwicklung, aber keine Rechtfertigung<br />
dafür, dass die Kommunen<br />
nach anderen Betätigungsfeldern für<br />
öffentliche Monopole suchen. Wenn<br />
sie sich tatsächlich in diesem Feld betätigen<br />
wollen, dann sollte dies in einem<br />
fairen Wettbewerb geschehen,<br />
von dem die Bürger genauso profitieren<br />
wie die weitere Entwicklung des<br />
Umweltstandorts Bundesrepublik.<br />
<strong>Das</strong> allgemeine Bekenntnis zu Umweltwirtschaft<br />
ist gut. Es darf aber<br />
nicht ein bloßes Bekenntnis bleiben.�<br />
Foto: © Sören Stache, Grafik: Scholz & Friends
Grafiken: © Scholz & Friends, IW Köln<br />
FREITAG, 11. NOVEMBER 2011 <strong>BDE</strong> - AKTUELL | 50 JAHRE <strong>BDE</strong> | Seite 11<br />
Wachstumsbranche<br />
Kreislaufwirtschaft<br />
Studie reflektiert dynamische Entwicklung<br />
Die Sekundärrohstoffbranche<br />
hat sich zur wachstumsstärksten<br />
Branche der deutschen Wirtschaft<br />
entwickelt. Zu diesem Ergebnis<br />
kommt eine Studie des Instituts<br />
der deutschen Wirtschaft Köln<br />
(IW), die im Auftrag des <strong>BDE</strong> erarbeitet<br />
wurde.<br />
In den vergangenen 15 Jahren<br />
konnte die Branche pro Jahr durchschnittlich<br />
um rund 14 Prozent zulegen.<br />
Zum Vergleich: Die deutsche<br />
Volkswirtschaft wuchs im gleichen<br />
Zeitraum um weniger als zwei Prozent<br />
pro Jahr. Durch dieses rasante<br />
Wachstum ist die Branche zu einem<br />
der wichtigsten Rohstofflieferanten<br />
für die heimische Wirtschaft avanciert.<br />
Im Jahr 2009 konnten 13,23<br />
Prozent des Rohstoffbedarfs der Industrie<br />
durch die Sekundärrohstoffbranche<br />
gedeckt werden. <strong>Das</strong> bedeutet:<br />
Nahezu jede 7. Tonne der<br />
in Deutschland verbrauchten Rohstoffe<br />
wird von der Recyclingwirtschaft<br />
geliefert.<br />
Die Studienergebnisse basieren<br />
auf einer Verflechtungsanalyse, die<br />
anhand der Input-Output-Tabellen<br />
(IOT) des Statistischen Bundesamtes<br />
durchgeführt wurde. Wichtige<br />
Abnehmer von Sekundärrohstoffen<br />
sind zum Beispiel die chemische Industrie<br />
oder die Stahlindustrie: Allein<br />
im Jahr 2009 hat die Stahlindustrie<br />
rund 20 Millionen Tonnen<br />
Stahlschrott eingekauft und somit<br />
fast 45 Prozent des in Deutschland<br />
hergestellten Stahls aus Recy-<br />
clingmaterial produziert. „Die Zahlen<br />
zeigen, dass die Bedeutung der<br />
Rohstoffwirtschaft für die deutsche<br />
Industrie dramatisch zugenommen<br />
hat“, sagte Prof. Dr. Michael Hüther,<br />
Direktor des IW, bei der Vorstellung<br />
der Studie.<br />
Laut Studienergebnissen wird die<br />
volkswirtschaftliche Bedeutung der<br />
Rohstoffwirtschaft in den nächsten<br />
Jahren sogar noch weiter zunehmen.<br />
Bis zum Jahr 2015 könnte der<br />
Produktionswert der Sekundärrohstoffe<br />
annähernd 20 Milliarden Euro<br />
erreichen. Die Ergebnisse kommentierte<br />
<strong>BDE</strong>-Präsident Peter Kurth:<br />
„Die Entsorgungs- und Kreislaufwirtschaft<br />
ist eine Schlüsselbranche<br />
für die Zukunft der deutschen<br />
Industrie. Ihre Wachstumsdynamik<br />
darf deshalb nicht durch politische<br />
Überregulierung erstickt werden.<br />
Der faire Wettbewerb zwischen privaten<br />
und kommunalen Betrieben<br />
ist weiterhin der beste Garant für<br />
hohe Recyclingquoten und anhaltendes<br />
Wachstum.“<br />
Kurth verwies zudem auf die ökologische<br />
Bedeutung der Branche:<br />
„Wir brauchen jetzt einen weiteren<br />
Ausbau der Kreislaufwirtschaft,<br />
damit Deutschland seine ökologischen<br />
Ziele und eine gesicherte Versorgung<br />
mit Rohstoffen erreicht.<br />
Die private Entsorgungswirtschaft<br />
macht Deutschland zum Rohstoffland.<br />
Damit trägt sie zur zunehmenden<br />
Unabhängigkeit Deutschlands<br />
von Rohstoffimporten bei.“ �<br />
DEUTSCHLAND WIRD ROHSTOFFLAND.<br />
Die wichtigste Rohstoffquelle der Zukunft ist in unserer täglichen Umgebung: Wertstoffe aus Abfällen. In jedem Alt-<br />
handy befinden sich zahlreiche hochwertige Rohstoffe. Sie sind die Basis für neue Hightechprodukte. <strong>Das</strong> Recycling<br />
dieser Wertstoffe schont Umwelt und Klima, spart Kosten und sichert die stabile Versorgung der Industrie. Die private<br />
Entsorgungs- und Kreilsaufwirtschaft sicgert die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland.<br />
Quelle:<br />
Institut der deutschen<br />
Wirtschaft Köln<br />
MATERIALBESTANDTEILE EINES DURCHSCHNITTLICHEN<br />
MOBILTELEFONS (Gewichtsanteil in Prozent)<br />
Material Gewicht<br />
Silizium 24,8803<br />
Kunststoff 22,9907<br />
Eisen 20,4712<br />
Aluminium 14,1723<br />
Kupfer 6,9287<br />
Blei 6,2988<br />
Zink 2,2046<br />
Zinn 1,0078<br />
Nickel 0,8503<br />
Barium 0,0315<br />
Mangan 0,0315<br />
Silber 0,0189<br />
Material Gewicht<br />
Beryllium 0,0157<br />
Kobalt 0,0157<br />
Tantal 0,0157<br />
Titan 0,0157<br />
Antimon 0,0094<br />
Kadmium 0,0094<br />
Bismut 0,0063<br />
Chrom 0,0063<br />
Quecksilber 0,0022<br />
Germanium 0,0016<br />
Gold 0,0016<br />
Indium 0,0016<br />
Material Gewicht<br />
Ruthenium 0,0016<br />
Selen 0,0016<br />
Arsen 0,0013<br />
Gallium 0,0013<br />
Palladium 0,0003<br />
Europium 0,0002<br />
Niob 0,0002<br />
Vanadium 0,0002<br />
Yttrium 0,0002<br />
Platin in Spuren<br />
Rhodium in Spuren<br />
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Seite 12 | 50 JAHRE <strong>BDE</strong> | <strong>BDE</strong> – DENKFABRIK FREITAG, 11. NOVEMBER 2011<br />
Erfolgreiche Facharbeit in der <strong>BDE</strong>-Denkfabrik<br />
Was wäre der <strong>BDE</strong> ohne seine vielen<br />
ehrenamtlichen Mitstreiter<br />
aus den Mitgliedsunternehmen<br />
des Verbandes? Dies ist keine rhetorische<br />
sondern eine sehr ernsthafte<br />
Frage. Um es auf den Punkt<br />
zu bringen: Ohne die vielen freiwilligen<br />
Unterstützer wäre der <strong>BDE</strong><br />
fachbereich logistik<br />
Vorsitzender:<br />
Bernd<br />
Schönmackers,<br />
Schönmackers<br />
Umweltdienste<br />
GmbH & Co. KG<br />
Die gesamte Themenvielfalt im Bereich<br />
des Einsammelns und Transportierens<br />
von Abfällen spiegelt sich im Fachbereich<br />
Logistik wider.<br />
Die drei Arbeitskreise Fahrzeuge und Behälter,<br />
Mobile Sanitäreinrichtungen und<br />
EDV-Einsatz in der Abfallsammlung beschäftigen<br />
sich mit den verschiedenen<br />
Arbeitskreis Fahrzeuge und Behälter<br />
Vorsitzender:<br />
Herbert Nüdling,<br />
Lobbe Entsorgung<br />
GmbH<br />
Die Mitglieder des Arbeitskreises Fahrzeuge<br />
und Behälter beschäftigen sich<br />
mit aktuellen Themen aus den Bereichen<br />
der Optimierung des Fahrzeuges<br />
und Fahrzeugumfeldes und der Behälterkonfiguration.<br />
Zu den Schwerpunkten im Jahr 2011 zählen<br />
die Entwicklung umweltfreundlicher<br />
fachbereich biologische<br />
behandlungsverfahren<br />
Vorsitzende:<br />
Dr. Irmgard<br />
Leifert,<br />
REMONDIS GmbH<br />
Der <strong>BDE</strong>-Fachbereich setzt sich für einen<br />
Ausbau des Bioabfallrecyclings ein und<br />
begrüßt daher ausdrücklich die Vorgabe<br />
im geplanten Kreislaufwirtschaftsgesetz,<br />
ab 2015 die verpflichtende Getrenntsammlung<br />
von Bioabfällen vorzusehen.<br />
Unter Berücksichtigung der weiteren<br />
Steigerung der Recyclingquote, der Abfallhierarchie<br />
und dem erheblichen Beitrag,<br />
den Bioabfälle zum Ressourcen-,<br />
Boden- und Klimaschutz leisten können,<br />
ist dies ein richtiger und wichtiger<br />
Schritt für Deutschland. Zudem sind im<br />
Regierungsentwurf des KrWG neue Vorgaben<br />
zur Bestimmung der Gleichrangigkeit<br />
beziehungsweise Vorrangigkeit<br />
vonVerwertungsartenaufgestellt.Deren<br />
EignungsfähigkeitimHinblickaufdievorrangige<br />
Förderung des Recyclings muss<br />
aus Sicht des <strong>BDE</strong> gewährleistet bleiben.<br />
Auf europäischer Ebene stagnieren die<br />
nicht dort, wo er heute, ein halbes<br />
Jahrhundert nach seiner Gründung,<br />
steht: Der <strong>BDE</strong> ist mit seinen<br />
rund 750 Mitgliedern der größte und<br />
wichtigste Interessenvertreter der<br />
privaten Unternehmen der Entsorgungs-,<br />
Wasser- und Kreislaufwirtschaft<br />
in Deutschland und Europa.<br />
Aufgabenstellungen des Logistikbereiches.<br />
Die Gremien berichten regelmäßig<br />
an den Fachbereich, der jährlich ein<br />
bis zwei Sitzungen abhält, in denen neue<br />
Projekte abgestimmt werden.<br />
Im laufenden Jahr befassen sich die<br />
Experten besonders intensiv mit den<br />
Entwicklungsmöglichkeiten der Entsorgungslogistik.<br />
Die internationale Stellung<br />
Deutschlands als moderner und innovativer<br />
Recycling- und Entsorgungsstandort<br />
muss nach Ansicht des Fachbereiches<br />
stets weiterentwickelt werden.<br />
Im Besonderen hinsichtlich einer nachhaltigen<br />
Nutzung der begrenzten Ressourcen<br />
und der damit verbundenen Verpflichtung<br />
auf ökologische Werte. Daher<br />
ist es auch prioritär, die technische Entwicklung<br />
der Logistikkette innerhalb der<br />
Abfallwirtschaft zu betrachten und kontinuierlich<br />
weiterzuentwickeln.<br />
und leiser Fahrzeuge mit alternativen Antrieben<br />
sowie die Optimierung der Fahrzeugflotte<br />
unter Einbeziehung der Konfigurationsabstimmungen<br />
an Fahrgestell<br />
und Aufbau zur Gewichtsreduzierung.<br />
Diese Themen werden im regen Austausch<br />
mit den diversen Herstellern diskutiert.<br />
Die europäisch geführte Diskussion zu<br />
Maßen und Gewichten von schweren<br />
Nutzfahrzeugen, aber auch die Debatte<br />
um den Lang-LKW wird vom Arbeitskreis<br />
aktiv begleitet. Verschiedene Stellungnahmen<br />
an das zuständige Ministerium<br />
und die Vollzugsbehörden wurden erarbeitet.<br />
Zudem werden die Normungsarbeiten im<br />
Normausschuss Kommunale Technik, die<br />
sich mit innovativen Prozessstandards in<br />
der Städtereinigung und in der Abfallwirtschaft<br />
beschäftigen, von einigen Vertretern<br />
des Arbeitskreises begleitet.<br />
Aktivitäten zur EU-Bioabfallrichtlinie.<br />
Ungeachtet dessen bringt sich der Fachbereich<br />
direkt und indirekt über seinen<br />
Europäischen Dachverband FEAD<br />
in die Expertengruppe ein, die europaweite<br />
Kriterien für das Abfallende von<br />
Kompost und Gärprodukten entwickelt.<br />
Turnusgemäß steht im Jahre 2012 die<br />
Revision des Waste Treatment BREF an,<br />
in dem die besten verfügbaren Techniken<br />
zur Abfallbehandlung festgeschrieben<br />
sind.<br />
Weiterhin begleitet der Fachbereich die<br />
Novelle der Bioabfallverordnung. Seit<br />
2007 liegt ein Referentenentwurf vor,<br />
der seitens der Bundesregierung Mitte<br />
2011 bei der EU zur Notifizierung eingereicht<br />
wurde. Im Herbst gelangt die<br />
Verordnung ins parlamentarische Verfahren,<br />
mit der Absicht, sie im Januar<br />
2012 in Kraft treten zu lassen.<br />
Im Rahmen des Klima- und Energiepaketes<br />
wurde auch das Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />
(EEG) novelliert. In einem<br />
neuen § 27 a wurde Hauptaugenmerk<br />
auf die stofflich/energetische Verwertung<br />
von Bioabfällen gelegt, was im<br />
Fachbereich grundsätzlich begrüßt wurde.<br />
Dennoch bleiben praktische Umsetzungsfragen<br />
offen, um deren Klärung der<br />
<strong>BDE</strong> sich jetzt bemüht. <strong>Das</strong> EEG tritt zum<br />
1.1.2012 in Kraft.<br />
Dank seiner intensiven und vielseitigen<br />
Facharbeit genießt der Verband<br />
große Wertschätzung in Politik und<br />
Wirtschaft. Nicht nur auf Ebene des<br />
Bundes, der Länder und der Kommunen.<br />
Auch in Brüssel zieht man<br />
die Sachkunde des <strong>BDE</strong> gern und<br />
oft zu Rate.<br />
Arbeitskreis EDV-Einsatz in der Abfallsammlung<br />
Vorsitzender:<br />
Udo Weber,<br />
Lobbe Entsorgung<br />
GmbH<br />
Schwerpunkt der Tätigkeit ist die Schaffung<br />
von einheitlichen EDV-Standards in<br />
der Abfallsammlung.<br />
Der Arbeitskreis beschäftigt sich mit<br />
der Anpassung der Standards zur Datenübertragung<br />
zwischen Fahrzeugen<br />
und Büro an die neuen Gegebenheiten<br />
im Logistikbereich. So wurde die <strong>BDE</strong>-<br />
Arbeitskreis<br />
Klärschlamm<br />
Seit 2007 liegt ein Arbeitsentwurf zur<br />
Novelle der Klärschlammverordnung<br />
vor. Dieser sieht nicht nur eine deutliche<br />
Verschärfung und Ausweitung der<br />
zulässigen Schadstoffe vor, sondern<br />
auch Kernanforderungen an die Hygiene.<br />
Nach Schätzungen könnten allein<br />
durch die neuen Schadstoffregelungen<br />
bis zu 35 % der verwerteten Schlämme<br />
in Deutschland nicht mehr stofflich genutzt<br />
werden, was angesichts der hohen<br />
Phosphatgehalte im Klärschlamm<br />
ein Rückschritt wäre. Der <strong>BDE</strong> setzt<br />
sich dafür ein, dass qualitativ hochwertige<br />
Klärschlämme in Deutschland nach<br />
wie vor als organisches Düngemittel<br />
eingesetzt werden können.<br />
Ein Diskussionspunkt bleibt die Zuständigkeit<br />
der Regelung von Schadstoffen:<br />
Abfall- oder Düngerecht. Würden<br />
die aktuellen Schadstoffgrenzwerte<br />
der Düngemittelverordnung aus 2008<br />
heute schon für Klärschlämme gelten,<br />
könnten bis zu 55 % der stofflich verwerteten<br />
Klärschlämme nicht mehr als<br />
Düngemittel in Verkehr gebracht werden.<br />
Die Übergangsfrist endet im Jahr<br />
2016. Da sich die Regelungen zur Verwendung<br />
von Klärschlämmen über das<br />
Abfallrecht bewährt haben, setzt sich<br />
der <strong>BDE</strong> für deren Beibehaltung ein.<br />
Vorsitzende:<br />
Dr. Irmgard Leifert<br />
REMONDIS GmbH<br />
Die Kärrnerarbeit - sprich die Facharbeit<br />
- wird in den Regionalverbänden,<br />
in den Fachbereichen, den Arbeitskreisen<br />
und den fachbereichsübergreifenden<br />
Arbeitskreisen geleistet. Mehr<br />
als 530 Experten arbeiten in all diesen<br />
Gremien mit, die als Ganzes die Denkfabrik<br />
des <strong>BDE</strong> sind. An dieser Stel-<br />
XML-Schnittstelle (Version 2.0) erarbeitet.<br />
Ziel der Schnittstellendefinition<br />
ist die Vereinheitlichung des Datenaustausches<br />
zwischen dem Büro/Office<br />
und den Entsorgungsfahrzeugen<br />
in der Entsorgungslogistik sowie weiteren<br />
Schnittstellen. Die gegenüber der<br />
Version V1.0 vereinfachte Version V2.0<br />
ist für Standarddienstleistungsprozesse<br />
noch anwendungsfreundlicher.<br />
Die gesammelten Erfahrungen zur Identifikation<br />
von kommunalen und gewerblichen<br />
Umleerbehältern sowie gewerblichen<br />
Wechselbehältern werden im<br />
Arbeitskreis ausgetauscht und in das<br />
Projekt zur Weiterentwicklung der Entsorgungslogistik<br />
einfließen.<br />
Einen weiteren Schwerpunkt in 2011 bildet<br />
die Standardisierung des Datenaustauschs<br />
zwischen den jeweiligen am Logistikprozess<br />
beteiligten Unternehmen.<br />
Ad-hoc-Arbeitskreis REACH in<br />
der Recyclingirtschaft<br />
Vorsitzender:<br />
Dirk Mellen,<br />
ALBA<br />
Recycling GmbH<br />
Die Verordnung zur Registrierung,<br />
Bewertung, Zulassung und Beschränkung<br />
chemischer Stoffe (REACH),<br />
eine EU-Verordnung zur Reformierung<br />
des europäischen Chemikalienrechts,<br />
ist 2007 in Kraft getreten. Abfälle<br />
im Sinne der Abfalldefinition des<br />
europäischen Abfallrechts sind von<br />
der Verordnung ausgenommen. Anders<br />
verhält es sich für Stoffe, Zubereitungen<br />
und Erzeugnisse, die durch<br />
einen Verwertungs- oder Rückgewinnungsprozess<br />
aus Abfällen entstehen<br />
können. Für diese hatte sich<br />
der Arbeitskreis konstituiert.<br />
Nach Ablauf der Frist zur Vorregistrierung<br />
(2008), auf die die Unternehmen<br />
dank des <strong>BDE</strong> gut vorbereitet<br />
waren, begleitet der Arbeitskreis<br />
heute die Erstellung von Handlungsleitfäden,<br />
die die Umsetzung von<br />
REACH in die Praxis unterstützen.<br />
le und auf den folgenden Seiten soll<br />
die Arbeit der weit über 500 ehrenamtlichen<br />
Mitstreiter aus den kleinen,<br />
den mittelständischen und den großen<br />
<strong>BDE</strong>-Mitgliedsunternehmen gewürdigt<br />
werden. Sie investieren viel<br />
Zeit und Fachkunde, um den Verband<br />
spürbar nach vorn zu bringen.<br />
Arbeitskreis Mobile<br />
Sanitäreinrichtungen<br />
Vorsitzender:<br />
Lothar<br />
Vermillion,<br />
LV-Consult<br />
Zwei Drittel des deutschen Vermietmarktes<br />
von Mobiltoiletten mit insgesamt<br />
125 000 Kabinen und ca. 110<br />
Mio. Euro Jahresumsatz wird von den<br />
Mitgliedern des Arbeitskreises repräsentiert.<br />
Der AK begleitet alle diese<br />
Branche betreffenden Gesetzes- und<br />
Verordnungsvorhaben.<br />
Ad-hoc-Arbeitskreis Klimaschutz<br />
und Energieerzeugung<br />
Vorsitzender:<br />
Karl-Heinz<br />
Plepla,<br />
Nehlsen<br />
Heizkraftwerke<br />
GmbH & Co. KG<br />
Nachdem der Arbeitskreis die Erarbeitung<br />
von zwei Klimastudien zur<br />
Siedlungsabfallwirtschaft und zur<br />
Abwasserwirtschaft begleitet hat,<br />
stand im Jahr 2011 das Thema Emissionshandel<br />
im Vordergrund.<br />
<strong>Das</strong> Treibhausgasemissionshandelsgesetz<br />
wurde im Rahmen des Klimaund<br />
Energiepaketes in diesem Sommer<br />
novelliert. Die Novelle sah ursprünglich<br />
vor, Abfallverbrennungsanlagen nur<br />
vom Emissionshandel auszunehmen,<br />
wenn der Heizwert des Brennstoffs<br />
13 000 kJ/kg nicht überschreitet. Damit<br />
wären EBS-Kraftwerke emissionshandelspflichtig<br />
geworden. Aus dem<br />
Arbeitskreis hat sich eine eigenständige<br />
Arbeitsgruppe Emissionshandel<br />
gebildet, die sich über Bundesrat und<br />
Bundestag erfolgreich dafür eingesetzt<br />
hat, zur bestehenden Bereichsausnahme<br />
zurückzukehren.<br />
Foto: © Hintzmann, Privat
Foto: © <strong>BDE</strong>, Privat<br />
FREITAG, 11. NOVEMBER 2011 <strong>BDE</strong> - DENKFABRIK | 50 JAHRE <strong>BDE</strong> | Seite 13<br />
fachbereich sonderabfallwirtschaft<br />
Der Fachbereich Sonderabfallwirtschaft<br />
beschäftigt sich mit allen Fragestellungen<br />
zum Umgang mit gefährlichen Abfällen:<br />
Die Einstufung von Abfällen, der<br />
Umgang mit der Abfallverzeichnisverordnung,<br />
die Überwachung der Abfallströme<br />
gemäß der Nachweisverordnung,<br />
Sicherheitsleistungen für Entsorgungsanlagen<br />
und die Abfallverbringungsver-<br />
Arbeitskreis<br />
Gefahrgut<br />
Vorsitzender:<br />
Dr. Bernhard<br />
Schulze<br />
Langenhorst,<br />
Remondis Industrie<br />
Service GmbH<br />
Vorsitzender:<br />
Cornelius<br />
Giefer,<br />
Gefahrgut-<br />
Umweltschutz<br />
Cornelius Giefer<br />
GmbH<br />
Der AK beschäftigt sich mit der Bearbeitung<br />
gefahrgutrechtlicher Probleme<br />
und erstellt Informationen für<br />
die Regelumsetzung. Er bemüht sich<br />
um praktikable und wirtschaftliche<br />
Lösungen bei Gefahrguttransporten.<br />
ordnung. Über den FEAD-Ausschuss<br />
„Hazardous Waste“ werden die europäischen<br />
Entwicklungen von Richtlinienvorhaben<br />
verfolgt. Aktuell beschäftigt<br />
sich der Fachbereich mit der nationalen<br />
Umsetzung der IED-Richtlinie und den<br />
Auswirkungen der Novelle der Abfallrahmenrichtlinie,<br />
da diese die Richtlinie<br />
für gefährliche Abfälle integriert und die<br />
Altölrichtlinie außer Kraft setzt.<br />
Gemäß der Abfallrahmenrichtlinie wird<br />
das Mischen gefährlicher Abfälle mit anderen<br />
Abfällen, Stoffen oder Materialien<br />
künftig untersagt, wenn die Anlagen<br />
nicht bestimmte Bedingungen erfüllen.<br />
Der <strong>BDE</strong> sieht diese Position kritisch, da<br />
speziell im Sonderabfallbereich täglich<br />
das Mischen gefährlicher Abfälle stattfindet,<br />
um nachfolgende Behandlungsstufen<br />
überhaupt realisieren zu können.<br />
Arbeitskreis chemischphysikalische<br />
Behandlung<br />
Der AK wirkt u. a. an der Revision des<br />
Waste Treatment BREF, in dem die<br />
chemisch-physikalische Behandlung<br />
von Abfällen eine zentrale Technik ist,<br />
mit. Er koordiniert den Beitrag deutscher<br />
CP-Anlagenbetreiber.<br />
fachbereich abfallbehandlung<br />
Vorsitzender:<br />
Wilhelm<br />
Terhorst,<br />
Waste<br />
Management<br />
Technology &<br />
Service GmbH<br />
Der Fachbereich Abfallbehandlung befasst<br />
sich mit Fragen der stofflichen Aufbereitung,<br />
der Herstellung und dem Einsatz<br />
von Sekundärbrennstoffen aus nicht<br />
gefährlichen Abfällen sowie der Deponierung<br />
und Verbrennung von nicht gefährlichen<br />
Abfällen. Zu diesen Abfällen zählen<br />
u. a. Haushaltsabfälle, Sperrmüll, Gewerbeabfälle,<br />
Papierschlämme, Sortierreste.<br />
Arbeitskreis Sortierung und<br />
Aufbereitung<br />
Vorsitzender:<br />
Matthias<br />
Schäfer,<br />
Nehlsen GmbH<br />
& Co. KG<br />
Der AK bearbeitet Themen, die auf die<br />
Erhöhung der Effizienz beim Stoffstrommanagement<br />
in der Gewerbeabfallsortierung<br />
abzielen und erörtert<br />
Fragen zur Anlagentechnik.<br />
Profis im Umgang mit Abfällen<br />
Vorsitzender:<br />
Dr. Joachim<br />
Knoch,<br />
IFEU gGmbH<br />
Der Fachbereich verfolgt die nationalen<br />
und europäischen Entwicklungen der Gesetzes-<br />
und Verordnungsvorhaben. Über<br />
die FEAD-Ausschüsse erfolgt ein stetiger<br />
Austausch zu aktuellen Entwicklungen<br />
in Europa.<br />
Derzeit beschäftigt sich der Ausschuss mit<br />
der nationalen Umsetzung der IED-Richtlinie.<br />
Die mit der Neufassung festgelegte<br />
Rechtsverbindlichkeit der BREF-Dokumente,<br />
in denen die besten verfügbaren<br />
Techniken der einzusetzenden Anlagen<br />
beschrieben werden, bietet nach<br />
Ansicht des <strong>BDE</strong> für alle Mitgliedsstaaten<br />
einen verbindlichen Handlungsrahmen<br />
und verhindert Bevorzugungen oder Benachteiligungen<br />
im europäischen Wettbewerb.<br />
Auch im deutschen Vollzug wird<br />
sich die Festlegung allgemein bindender<br />
Vorschriften auf die Genehmigungspraxis<br />
auswirken.<br />
Arbeitskreis<br />
Deponierung<br />
Vorsitzender:<br />
Thomas<br />
Fremmer,<br />
EGN EntsorgungsgesellschaftNiederrhein<br />
GmbH<br />
Der AK erörtert Fragestellungen und<br />
abfallrechtliche Entwicklungen, welche<br />
die Deponiestandorte der Unternehmen<br />
betreffen, u. a. die Vereinfachung<br />
des Deponierechts.<br />
Die Zahl der Deponien geht in Deutschland kontinuierlich zurück<br />
Arbeitskreis Untertageversatz<br />
von Abfällen<br />
Vorsitzender:<br />
Dr. Volker<br />
Lukas,<br />
K + S Entsorgung<br />
GmbH<br />
Wegen der Neufassung der IED-<br />
Richtlinie und der Revision des Waste<br />
Treatment BREF erarbeitete der<br />
AK das Gutachten „Beste verfügbare<br />
Techniken für den Versatz von Abfällen<br />
in Kali- und Steinsalzbergwerken“.<br />
Deutsche Bank<br />
firmenkunden.db.com<br />
Arbeitskreis elektronische<br />
Berichtspflichten<br />
Der AK beschäftigt sich über das Thema<br />
elektronisches Abfallnachweisverfahren<br />
hinaus u. a. mit Fragen zur<br />
elektronischen Notifizierung und zum<br />
XU-Betrieb, die frühzeitig vom <strong>BDE</strong><br />
begleitet werden müssen.<br />
Fairtrauen<br />
Vorsitzender:<br />
Dirk<br />
Varlemann,<br />
Remondis<br />
Assets &<br />
Services<br />
Gmbh & Co. KG<br />
Arbeitskreis<br />
Batterierecycling<br />
Der AK wurde im Frühjahr 2011 neu<br />
geschaffen. Erklärtes Ziel des Gremiums<br />
ist es, durch eine enge Kooperation<br />
aller Marktteilnehmer eine Steigerung<br />
der Rücknahmequoten und<br />
damit mehr Recycling zu erreichen.<br />
das;‹mittelständisch›: Voraussetzungfür dasErreichen<br />
gemeinsamer Zielezum beiderseitigen Vorteil; ermöglicht<br />
durch eine langjährige,vertrauensvolle Partnerschaft.<br />
Die Deutsche Bank für den Mittelstand.<br />
Eine faireund erfolgsorientierte Partnerschaft,die aufgegenseitigem<br />
Vertrauen beruht,ist einmaßgeblicherFaktorfür nachhaltigen Erfolg in<br />
einer Geschäftsbeziehung.Die DeutscheBank stehtdem Mittelstandseit<br />
über 140 Jahren mit individueller Beratung, innovativen Finanzlösungenund<br />
umfassenden Serviceleistungen zurSeite–inDeutschland<br />
undweltweit.<br />
Mit dieser umfangreichen Branchenerfahrung unterstützen wir den<br />
Mittelstanddabei,die richtigen finanziellen Entscheidungenzutreffen.<br />
Darauf vertraut heute jedes vierte mittelständische Unternehmen –<br />
vom Freiberufler über das Familienunternehmen bis hin zur Aktiengesellschaft.<br />
Vorsitzender:<br />
Holger<br />
Sziegoleit,<br />
Redux Recycling<br />
GmbH
Seite 14 | 50 JAHRE <strong>BDE</strong> | <strong>BDE</strong> – DENKFABRIK FREITAG, 11. NOVEMBER 2011<br />
Experten für Wasser und Sekundärrohstoffe<br />
fachbereich kreislaufwirtschaft<br />
Vorsitzender:<br />
Oliver Gross,<br />
SITA Deutschland<br />
GmbH<br />
Der Fachbereich Kreislaufwirtschaft hat<br />
sich – vor dem Hintergrund der Diskussion<br />
um das über viele Monate diskutierte<br />
Kreislaufwirtschaftsgesetz – der Förderung<br />
sekundärer Rohstoffe aus Abfall<br />
verschrieben. Er engagiert sich dafür,<br />
die Wertschöpfungskette der Kreislaufwirtschaft<br />
weitgehend in den Betrieben<br />
der Entsorgungswirtschaft zu erhalten.<br />
Trotz erheblich volatiler Märkte<br />
Arbeitkreis Duale Systeme<br />
Arbeitkreis Papier<br />
Vorsitzender:<br />
Markus<br />
Müller-Drexel,<br />
Interseroh<br />
Dienstleistungs<br />
GmbH<br />
Der AK Duale Systeme beschäftigt sich<br />
mit den Marktentwicklungen im Bereich<br />
der Verpackungsentsorgung aus Sicht<br />
der dualen Systembetreiber.<br />
Vorsitzender:<br />
Ralf Witte,<br />
Veolia<br />
Umweltservice<br />
Wertstoffmanagement<br />
GmbH<br />
Der Arbeitskreis Papier beschäftigt sich<br />
mit den Entwicklungen und Herausforderungen<br />
des Papiermarktes in Deutschland<br />
und weltweit. Im Jahr 2011 hat der<br />
Fachbereich Wasserwirtschaft<br />
Der Fachbereich Wasserwirtschaft gliedert<br />
sich in verschiedene Arbeitskreise.<br />
Mit Ausnahme der umfangreichen<br />
Spezialthemen des Arbeitskreises Kanalinstandhaltung<br />
und Straßenreinigungsdienste<br />
konnten jedoch alle grundsätzlichen<br />
Themen gebündelt unter dem<br />
Dach des Fachbereichs Wasserwirtschaft<br />
behaupten die in der Kreislauf- und Rohstoffwirtschaft<br />
tätigen Unternehmen<br />
ihre starke Marktstellung. <strong>Das</strong> hat sich<br />
auch in der schweren Wirtschafts- und<br />
Finanzkrise vor zwei Jahren erwiesen.<br />
Für alle wesentlichen Stoffströme sind<br />
eigene Arbeitskreise eingerichtet worden.<br />
Gerade über diese Arbeitskreise<br />
hat es der <strong>BDE</strong> vermocht, sich als anerkannter<br />
Gesprächspartner von Politik,<br />
Verwaltung und Wirtschaft auf Bundesund<br />
Länderebene zu etablieren.<br />
Die Mitglieder des Fachbereichs verbindet<br />
die Überzeugung, dass der Ausbau<br />
der Kreislaufwirtschaft von der Erhaltung<br />
freier Märkte abhängig ist. Tendenzen<br />
zur Errichtung kommunaler Schutzzäune<br />
im Inland und zur Einschränkung<br />
des Binnenmarktprinzips auf EU-Ebene<br />
wird entschlossen entgegengewirkt.<br />
In den zurückliegenden Monaten ging es<br />
primär darum, das vom <strong>BDE</strong> initiierte und<br />
zu Jahresbeginn eingeführte „Zertifikat<br />
zur Sicherstellung der privatwirtschaftlich<br />
organisierten haushaltsnahen Verpackungsentsorgung<br />
durch Duale Systeme“<br />
umzusetzen. <strong>Das</strong> Zertifikat zielt<br />
darauf ab, das in 20 Jahren aufgebaute<br />
und bewährte System der Verpackungsentsorgung<br />
unter der Ägide der privaten<br />
Wirtschaft langfristig zu stärken und unter<br />
fairen Wettbewerbsbedingungen abzusichern.<br />
Sowohl den Inverkehrbringern<br />
von Verpackungen als auch den bundesweit<br />
zugelassenen Betreibern von Dualen<br />
Systemen sollen gleichbleibend hohe<br />
ökologische Standards sowie ökonomische<br />
Sicherheit gewährleistet werden.<br />
Papiermarkt seine volatile Entwicklung<br />
auf einem hohen Preisniveau fortgesetzt.<br />
Nach dem Leipziger Altpapierurteil haben<br />
immer mehr Kommunen Untersagungsverfügungen<br />
erteilt. Damit nutzen<br />
die Kommunen die Rechtsunsicherheiten<br />
nach dem Altpapierurteil zu ihren Gunsten<br />
aus, um der Privatwirtschaft den<br />
Marktzugang zu versagen. Leider hat der<br />
im Bundestag verabschiedete Entwurf<br />
des Kreislaufwirtschaftsgesetz hinsichtlich<br />
der gewerblichen Sammlung nicht<br />
den erhofften Durchbruch gebracht.<br />
Der AK wird die Altpapierbeschwerde<br />
des <strong>BDE</strong> auf europäischer Ebene weiter<br />
intensiv begleiten, um eine weitere Rekommunalisierung<br />
im Bereich Altpapier<br />
zu verhindern.<br />
behandelt werden. In diesem Jahr stehen<br />
eine Reihe von Gesetzen und Verordnungen<br />
mit wasserrechtlichem Bezug<br />
zur Novellierung an. Zu Diskussionen<br />
haben hier etwa der Entwurf einer neuen<br />
Grundwasserverordnung, der Oberflächenwasserverordnung<br />
sowie insbesondere<br />
der Entwurf einer Verordnung für<br />
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!<br />
Wir<br />
gratulieren<br />
zum Jubiläum!<br />
Deutscher Fachverlag, Mainzer Landstraße 251, 60326 Frankfurt<br />
Private Unternehmen haben Milliarden in moderne Sortier- und Aufbereitungsanlagen investiert<br />
Arbeitkreis Glas<br />
Vorsitzender:<br />
Christoph<br />
Bildstein,<br />
Rhenus<br />
AG & Co. KG<br />
Zentrales Thema des Arbeitskreises<br />
Glas sind die Herausforderungen des<br />
deutschen und europäischen Glasmarktes,<br />
denen sich die Unternehmen<br />
des <strong>BDE</strong> stellen müssen.<br />
Nach der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
hat sich der Markt insgesamt<br />
erholt und der Scherbenbedarf hat<br />
schon fast wieder das Niveau wie vor<br />
der Krise. Auch werden sich die Einsatzquoten<br />
in der Glasindustrie weiter<br />
erhöhen, so dass auch weiter mit<br />
einer hohen Nachfrage zu rechnen ist.<br />
Die aktuelle Herausforderung besteht<br />
darin, die Qualität der Scherben trotz<br />
der schlechten Sammelsysteme weiter<br />
zu verbessern. Die Recycler investieren<br />
deshalb in neue Verfahren.<br />
Wichtiger als neue Sortiertechnologien<br />
sind Normen für die Eingangsqualität<br />
der Scherben. Hierzu arbeiten<br />
alle Marktbeteiligten an weiteren<br />
Standards, um den steigenden Anforderungen<br />
gerecht zu werden.<br />
Vorsitzender:<br />
Andreas<br />
Bankamp,<br />
Remondis<br />
Aqua GmbH<br />
Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden<br />
Stoffen geführt. Die Neuerungen<br />
der Verordnungen sowie die<br />
Auswirkungen auf die Mitgliedsunternehmen<br />
wurden analysiert und in den<br />
Rechtssetzungsprozess eingebracht.<br />
Hierzu konnte in verschiedenen Fachgesprächen<br />
mit dem Bundesumweltministerium<br />
die Haltung des <strong>BDE</strong> vermittelt<br />
werden.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit<br />
war auch für den Fachbereich Wasserwirtschaft<br />
das Thema der steuerlichen<br />
Gleichstellung von öffentlich-rechtlich<br />
organisierten Unternehmen und Unternehmen<br />
der Privatwirtschaft. Auch im<br />
Bereich Abwasser ist die Diskriminierung<br />
bei der Umsatzsteuer für privatwirtschaftliche<br />
Unternehmen weiterhin<br />
gegeben.<br />
Weitere Themen des Fachbereichs<br />
Arbeitskreis Verpackungsentsorgung<br />
Vorsitzender:<br />
Dr. Henning<br />
Knorr,<br />
Karl Meyer<br />
Umweltdienste<br />
GmbH<br />
Der AKVerpackungsentsorgung beschäftigt<br />
sich mit der Marktentwicklung im<br />
Bereich der Verpackungsentsorgung aus<br />
Sicht der Entsorgungswirtschaft.<br />
Arbeitskreis Elektrorecycling<br />
Vorsitzender:<br />
Gerhard Jokic,<br />
REMONDIS<br />
Elektrorecycling<br />
GmbH<br />
Der AK Elektrorecycling setzt sich mit<br />
den deutschen und europäischen Marktbedingungen<br />
im Bereich des Elektrorecyclings<br />
auseinander. Da das Marktum-<br />
Wasserwirtschaftwaren zudem der „Rühle-Bericht“<br />
zum europäischen Vergaberecht<br />
sowie die geplante EU-Dienstleistungskonzessionsrichtlinie.<br />
Mit seiner inhaltlichen Einschätzung zum<br />
„Rühle-Bericht“ hat der Fachbereich die<br />
Position des <strong>BDE</strong> mitbestimmt und Zuarbeit<br />
für die weitere Handhabung des<br />
Themas geliefert. Auch der geplante<br />
Rechtsakt zum Erlass einer EU-Dienstleistungskonzessionsrichtlinie<br />
wurde tiefgehend<br />
erörtert.<br />
Neben anderen Themen hat sich der AK<br />
in die Debatte über die Ausgestaltung der<br />
Wertstofftonne eingebracht, die ab 2015<br />
eingeführtwerden soll. <strong>Das</strong> gilt speziell für<br />
die Teilnahme am Planspiel zur Wertstofftonne,<br />
das unter der Ägide von BMU und<br />
UBA zwischen März und Juni 2011 durchgeführt<br />
wurde. Der AK trug mit konkreten<br />
Vorschlägen – u. a. zur Schaffung einer<br />
zentralen Stelle und zur Ausweitung<br />
der Produktverantwortung - dazu bei,<br />
dass das Planspiel nicht nur ein konstruktiver<br />
Dialog aller Interessengruppen war,<br />
sondern Erkenntnisse für eine Wertstofftonne<br />
im Sinne der privatwirtschaftlichen<br />
Weiterentwicklung der gelben Tonne gewonnen<br />
werden konnten.<br />
feld anhaltend schwierig ist, setzt sich<br />
der Arbeitskreis Elektrorecycling für die<br />
Steigerung von Qualitätsanforderungen<br />
ein, um trotz des enormen Kostendrucks<br />
hochwertiges Recycling sicherzustellen.<br />
Darüber hinaus setzt sich der AK für die<br />
Weiterentwicklung von Recyclingtechnologien<br />
ein, um auch zukünftigen Anforderungen<br />
gerecht zu werden. Dazu<br />
zählt beispielsweise das Recycling von<br />
Flachbildschirmen. Der Arbeitskreis begleitet<br />
auch den BREF-Prozess in Sevilla,<br />
um europaweit an einer Standardisierung<br />
hoher Qualitätsanforderungen mitzuwirken.<br />
Aber auch die Situation an den<br />
kommunalen Übergabestellen, an denen<br />
Altgeräte durch Dritte abgegriffen werden,<br />
kann nicht länger geduldet werden.<br />
Arbeitkreis Kanalinstandhaltung<br />
und Straßenreinigungsdienste<br />
Vorsitzender:<br />
Peter<br />
Venner,<br />
NERU GmbH<br />
Der Arbeitskreis Kanalinstandhaltung<br />
und Straßenreinigungsdienste ist ein<br />
Teil des Fachbereichs Wasserwirtschaft<br />
und hat aktuell den Schwerpunkt<br />
auf das Thema Dichtheitsprüfungen<br />
von Abwasseranlagen/<br />
Eigenkontrollverordnungen der Länder<br />
gelegt.<br />
In mehreren Sitzungen wurde der<br />
Sachstand in den Bundesländern zusammengetragenundausgewertetsowiemitSchreibenandieoberstenLandeswasserbehörden<br />
die Umsetzung<br />
und Einhaltung der einschlägigen DIN<br />
1986/30 abgefragt. Unterstützt wird<br />
das Thema durch parlamentarische<br />
Anfragen in den Landesparlamenten.<br />
Foto: © <strong>BDE</strong>, Privat
Foto: © Deutscher Bundestag/Lichtblick/Achim Melde, Privat<br />
FREITAG, 11. NOVEMBER 2011 <strong>BDE</strong> - DENKFABRIK | 50 JAHRE <strong>BDE</strong> | Seite 15<br />
Kooperation in fachübergreifenden Arbeitskreisen<br />
Steuern und Wettbewerb<br />
Vorsitzender:<br />
Hans-Eckart<br />
Niethammer,<br />
Sita<br />
Deutschland<br />
GmbH<br />
Ein wichtiges Thema für den fAK Steuern<br />
und Wettbewerb war und ist die Energiebesteuerung<br />
für das Verheizen von Sekundär-<br />
und Ersatzbrennstoffen. Nicht<br />
zuletzt aufgrund des beharrlichen Engagements<br />
des fAK Steuern und Wettbewerb<br />
ist es in einem ersten Schritt gelungen,<br />
den ursprünglich vorgesehenen<br />
Steuersatz von 1, 73 ¤/GJ auf 0,33 ¤/<br />
Arbeitssicherheit und Qualitätsmanagement<br />
Vorsitzender:<br />
Ernst-Peter<br />
Rahlenbeck,<br />
Lobbe Entsorgung<br />
GmbH<br />
Der fAK befasst sich mit allen relevanten<br />
Fragen zum Thema Arbeitssicherheit.<br />
Im Sommer 2011 hat die Sozialwahl<br />
stattgefunden. Dadurch wurden<br />
auch bei der Berufsgenossenschaft für<br />
Transport und Verkehrswirtschaft, bei<br />
der ein Großteil der <strong>BDE</strong>-Mitgliedsunternehmen<br />
versichert ist, die Gremien<br />
der Selbstverwaltung neu besetzt.<br />
<strong>BDE</strong>-Unternehmen wurden sowohl im<br />
Vorstand als auch in der Vertreterversammlung<br />
erneut für die nächsten sechs<br />
Jahre bestätigt und setzen sich dort für<br />
die Interessen der Entsorgungsbranche<br />
ein. Durch die Zustimmung der Gremien<br />
konnte zum 01.01.2011 ein vereinfachter<br />
24. Gefahrtarif in Kraft treten,<br />
der zu mehr Transparenz und zu administrativen<br />
Erleichterungen geführt hat.<br />
Zudem erfreulich ist, dass die Gefahrenklasse<br />
im Vergleich zum bestehenden Ta-<br />
GJ zu senken. Darüber hinaus wird sich<br />
der fAK intensiv mit der in Brüssel geplanten<br />
Überarbeitung der Energiesteuerrichtlinie,<br />
der Grundlage der deutschen<br />
Energiebesteuerung, befassen. Schließlich<br />
sieht der derzeitige Vorschlag der<br />
Kommission erstmals vor, die europäische<br />
Energiebesteuerung neben einer<br />
am Energieverbrauch orientierten Komponente<br />
auch an den C0 2 -Verbrauch des<br />
jeweiligen Energieträgers zu koppeln.<br />
Für Lieferungen von Industrieschrott,<br />
Altmetallen und sonstigen Abfallstoffen<br />
gilt bei der Umsatzsteuer seit dem<br />
1.1.2011 das Reverse-Charge-Verfahren.<br />
Dies bedeutet: Die Umsatzsteuerschuld<br />
wird für weite Teile der Entsorgungswirtschaft<br />
vom leistenden Unternehmer auf<br />
den unternehmerischen Leistungsempfänger<br />
verlagert. Als in der Praxis nicht<br />
handhabbar haben die Mitglieder des fAK<br />
insbesondere die Orientierung des Re-<br />
rif deutlich gesenkt werden konnte, was<br />
bei vielen Entsorgungsunternehmen zu<br />
einer Entlastung geführt hat.<br />
Seit Januar 2011 gilt zudem die neue<br />
berufsgenossenschaftliche Vorschrift<br />
zu „Einsatzzeiten für Betriebsärzte und<br />
Fachkräfte für Arbeitssicherheit in den<br />
Betrieben“. Anstelle pauschaler Zeitvorgaben<br />
umfasst die Vorschrift umfangreiche<br />
Tabellenanhänge, die zur Bestimmung<br />
der Einsatzzeiten für jeden<br />
Arbeitnehmer heranzuziehen sind. Hier<br />
arbeitet der <strong>BDE</strong> eng mit der BG Verkehr<br />
zusammen, um die Umsetzung in<br />
den Betrieben zu erleichtern.<br />
Turnusgemäß werden drei Technische<br />
Regeln, die die Abfallwirtschaft betreffen,<br />
überarbeitet: TRBA 212, 213 und<br />
214. Der <strong>BDE</strong> und Vertreter aus den Mitgliedsunternehmen<br />
sitzen im zuständigen<br />
Arbeitskreis der Gesetzlichen Unfallversicherung<br />
und gewährleisten die<br />
praxistaugliche Ausgestaltung der Regeln<br />
zum Umgang mit biologischen Arbeitsstoffen<br />
bei der Abfallsammlung<br />
(TRBA 213), der thermischen Abfallbehandlung<br />
(TRBA 212) und in Abfallbehandlungsanlagen<br />
einschließlich Sortieranlagen<br />
(TRBA 214). Die Überarbeitung<br />
wird voraussichtlich im Frühjahr 2012<br />
abgeschlossen sein.<br />
verse-Charge-Verfahrens an sog. Zolltarifnummern<br />
kritisiert. Ob es in diesem<br />
Punkt zu einer Änderung kommt, bleibt<br />
abzuwarten. Erfreulicherweise konnte der<br />
fAK das Bundesfinanzministerium davon<br />
überzeugen, seine Vorgaben zur Handhabung<br />
des Reverse-Charge-Verfahrens bei<br />
E-Schrott zu überarbeiten.<br />
Zudem ist der fAK mit weiteren wichtigen<br />
europäischen Themen befasst. So nimmt<br />
in diesem Jahr die Überarbeitung des europäischen<br />
Vergaberechts breiten Raum<br />
ein. Auch die europäische Mehrwertsteuersystemrichtlinie<br />
und somit das System<br />
der Mehrwertbesteuerung in der EU steht<br />
auf dem Prüfstand. Schließlich begleitet<br />
der fAK auch die vom <strong>BDE</strong> bei der Europäischen<br />
Kommission eingereichten Beschwerden<br />
gegen die MwSt-Ungleichbehandlung<br />
in Deutschland und gegen die<br />
Beseitigungsautarkie für Siedlungsabfälle<br />
in Baden-Württemberg.<br />
Water and Waste International<br />
Vorsitzender:<br />
Prof.<br />
Karl-Ulrich<br />
Rudolph,<br />
Prof.<br />
Dr.-Ing.<br />
Dr. pol.<br />
Karl-Ulrich-<br />
Rudolph GmbH<br />
Deutsches Know-how in der Entsorgungs-,<br />
Kreislauf- und Wasserwirtschaftistweltweitgefragt.Auslandsengagements<br />
sind jedoch mit vielen<br />
Herausforderungen und Unwägbarkeiten<br />
verbunden. Professionelle<br />
Hilfe, Beratung und ErfahrungsaustauschsindaufdemWegzuinternationalenMärktenunverzichtbar.Dieser<br />
AufgabewidmetsichderArbeitskreis<br />
Water and Waste International – in<br />
enger Kooperation mit dem Verband<br />
DeutscherMaschinen-undAnlagenbauer,<br />
dem Verband der Deutschen<br />
Automobilhersteller und dem Verband<br />
der Arbeitsgeräte und Kommunalfahrzeug-Industrie.ZudenVorteilen<br />
zählen vor allem ein erleichterter<br />
Zugang zu internationalen Märkten<br />
für <strong>BDE</strong>-Mitglieder sowie ein erhöhtes<br />
Angebot von Serviceleistungen.<br />
Die <strong>BDE</strong>-Arbeitskreise begleiten alle relevanten Gesetzgebungsverfahren<br />
Herzlichen Glückwunsch zum 50. Geburtstag<br />
wünschtIhnen die tegos GmbH Dortmund!<br />
IhrUnternehmenssoftwareanbieter für die Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft!<br />
www.tegos.eu sales@tegos.eu 0231/31776-201<br />
Umweltgesetzgebung und Umweltrecht<br />
Zentraler Arbeitsschwerpunkt des fAK<br />
Umweltgesetzgebung und -recht ist<br />
derzeit die fachliche Begleitung der<br />
Umsetzung der EU-Abfallrahmenrichtlinie<br />
(AbfRRL) in deutsches Recht. Der<br />
fAK ist vom <strong>BDE</strong>-Präsidium beauftragt,<br />
federführend die Umsetzung zu bear-<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Vorsitzender:<br />
Dr. Henner<br />
Buhck,<br />
Buhck<br />
Umweltservices<br />
GmbH & Co. KG<br />
Im fAK Öffentlichkeitsarbeit sind die<br />
Pressesprecher und Kommunikationschefs<br />
der <strong>BDE</strong>-Mitgliedsunternehmen<br />
organisiert. Ein kontinuierlicher Erfahrungs-<br />
und Meinungsaustausch wird<br />
durch die monatlich vom fAK-Vorsitzenden<br />
versandten Informationen über<br />
aktuelle Arbeitsschwerpunkte des <strong>BDE</strong><br />
in Berlin und Brüssel sowie bilaterale<br />
Abstimmungen aus aktuellem An-<br />
tegos GmbH Dortmund<br />
Oslostraße 2<br />
44269 Dortmund<br />
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beiten. Der fAK hat Fachpositionen erarbeitet<br />
und diese mit dem Bundesumweltministerium<br />
(BMU) erörtert, um<br />
eine frühzeitige Sensibilisierung der Politik<br />
für die Belange der privaten Kreislaufwirtschaft<br />
zu erreichen.<br />
Mit Vorlage der verschiedenen Gesetzesentwürfe<br />
für ein neues Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />
durch das BMU wurde die<br />
Umsetzung der AbfRRL konkret. Intensiv<br />
hat sich der Arbeitskreis mit den Gesetzesentwürfen<br />
auseinandergesetzt und<br />
ausführliche Stellungnahmen des <strong>BDE</strong><br />
erarbeitet. Für die Begleitung des weiteren<br />
Gesetzgebungsverfahrens wurden<br />
aus dem Arbeitskreis heraus Zuständigkeiten<br />
für verschiedene Themenbereiche<br />
gebildet, um die breite Einbindung<br />
der Mitglieder zu gewährleisten.<br />
lass erreicht. Ziel der Arbeit ist es, die<br />
in den <strong>BDE</strong>-Gremien erarbeiteten Positionen<br />
zu wichtigen Gesetzgebungsvorhaben,<br />
politischen Entscheidungen<br />
und Verordnungen im gesamten Land<br />
zu verbreiten. Um das zu gewährleisten,<br />
nutzen die Sprecher der Unternehmen<br />
ihre spezifischen Informationsformate<br />
sowie ihre Kontakte zu den regionalen<br />
Medien.
Seite 16 | 50 JAHRE <strong>BDE</strong> | DENKFABRIK / GÄSTELISTE FREITAG, 11. NOVEMBER 2011<br />
Fachbereich<br />
Kleine Tarifkommission<br />
Die Kleine Tarifkommission führt für<br />
den <strong>BDE</strong>-Arbeitgeberverband mit<br />
dem Tarifpartner ver.di die Verhandlungen<br />
für die verschiedenen Tarifwerke<br />
wie z. B. den Entgelttarifvertrag.<br />
Zudem führt die Kleine<br />
Tarifkommission des <strong>BDE</strong> die Verhandlungen<br />
für den Mindestlohn in<br />
der Abfallwirtschaft. Die erzielten Ergebnisse<br />
sind jeweils durch die Große<br />
Tarifkommission zu bestätigen.<br />
Die Arbeitsgruppe Personalfragen<br />
des <strong>BDE</strong> trifft sich, um politische<br />
Vorhaben zum Arbeitsrecht sowie<br />
aktuelle Entscheidungen der Arbeitsgerichte,<br />
bis hin zum Bundesarbeitsgericht,<br />
auszuwerten und zu<br />
diskutieren. Gleichzeitig besteht Gelegenheit,<br />
sich über aktuelle Entwicklungen<br />
und arbeitsrechtliche<br />
Fragestellungen aus den einzelnen<br />
Unternehmen auszutauschen.<br />
Ein Schwerpunkt der Diskussion sind<br />
die Erfahrungen und Auswirkungen<br />
in den Unternehmen mit dem Mindestlohn<br />
in der Abfallwirtschaft. Da<br />
der Mindestlohn für alle Unternehmen<br />
der Branche verbindlich ist, und<br />
damit alle Mitglieder des <strong>BDE</strong> von<br />
dem Thema betroffen sind, hat der<br />
<strong>BDE</strong> einen Gesprächskreis Mindestlohn<br />
ins Leben gerufen.<br />
Hintergrund ist, dass der Mindestlohn<br />
von der Kleinen Tarifkommission<br />
verhandelt wird, dort jedoch nur<br />
tarifgebundene Mitglieder mitarbeiten<br />
dürfen. Der <strong>BDE</strong> möchte über<br />
den Gesprächskreis Mindestlohn sowie<br />
die Arbeitsgruppe Personalfragen<br />
sicherstellen, dass alle Mitglieder<br />
ihre Erfahrungen und Positionen zum<br />
Mindestlohn diskutieren sowie Vorschläge<br />
für die weitere Behandlung<br />
des Themas Mindestlohn in der Abfallwirtschaft<br />
unterbreiten können.<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>BDE</strong>-<strong>Journal</strong> |<br />
Herausgeber: Peter Kurth,<br />
Präsident des <strong>BDE</strong> Bundesverband der<br />
Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und<br />
Rohstoffwirtschaft e. V.,<br />
Behrenstraße 29, 10117 Berlin<br />
www.bde-berlin.de<br />
Chefredaktion |<br />
Karsten Hintzmann<br />
Redaktion |<br />
Anne Baum-Rudischhauser, Andrea Brost,<br />
Dr. Andreas Bruckschen, Sandra Giern,<br />
Frank-Michael Gorges, Dr. Annette Ochs,<br />
Maja Schiffmann, Christian Suhl, Carola<br />
Wandrey, Urban Windelen.<br />
Redaktionsassistenz |<br />
Ramona Leuthold, Annabel Strauß.<br />
Foto |<br />
Sebastian Semmer<br />
Fotos Seiten 1-4 und 16<br />
www.foto-semmer.de<br />
Satz/Grafik/Produktion/Bildbearbeitung<br />
crossmedia GmbH,<br />
Zeppelinstraße 6, 16356 Ahrensfelde<br />
www.crossmedia-berlin.de<br />
Grafik/Produktion |<br />
Benedikt Roller (AD)<br />
Satz |<br />
Jörg Lübben<br />
Bildbearbeitung |<br />
Marina Zobel, Andreas Heyer<br />
Vorsitzender:<br />
Dr. Thorsten<br />
Grenz,<br />
Veolia<br />
Umweltservice<br />
GmbH<br />
Herstellung und Druck |<br />
Möller Druck und Verlag GmbH<br />
Zeppelinstraße 6, 16356 Ahrensfelde<br />
www.moellerdruck.de<br />
Prachtvolle Lokalität für den Geselligen Abend: <strong>Das</strong> Museum für Kommunikation<br />
Danke, dass Sie in Berlin dabei waren!<br />
Mehr als 600 Gäste nahmen an den Jubiläumsfeierlichkeiten des <strong>BDE</strong> teil<br />
DIE GÄSTELISTE: Francisca Aguado | Bernfried Ahle | Holger Alwast | Christian Arden |<br />
Melitta Arkossy | Alice Armbrust | Hubert Armbrust | Michael Arndt | Christoph Artymiak |<br />
Christoph Aßmann | Dr. Jürgen Balg | Andreas Bankamp | Ulrike Bankamp | Sabine Bartnik | Anne<br />
Baum-Rudischhauser | Alexander Bausch | Armin Bausch | Irene Bausch | Otto Bausch | Hans-<br />
Joachim Bayer | Julia Bayer | Annemarie Becker | Philipp Becker | Thomas Becker | Martin<br />
Becker-Rethmann | Andrea Belger | Fredo Belger | Ulf Bellersheim | Claus Bender | Dr. Thomas<br />
Beutelschmidt | Joachim Beyer | Bernadette Biermann | Heiner Biermann | Prof. Rolf Bietmann |<br />
Joachim Binder | Bernd Blickensdorff | Linda Bockmühl | Stephan Bockmühl | Dr. Jürgen<br />
Bode | Sylvia Bode | Dr. Daniel Böhmer | Ronald Bornée | Tina-Maria Bornée | Rudolf<br />
Bossek | Lars Böttcher | Erwin Braatz | Kerstin Braatz | Michael Brand | Philipp Brandecker |<br />
Michael Brandl | Reinhard Brandmaier | Andrea Brost | Dr. Andreas Bruckschen | Elisabeth Bruckschen<br />
| Friedrich Buchholz | Gabriele Buchholz | Harald Buchner | Bianca Buhck |<br />
Britta Buhck | Dr. Henner Buhck | Thomas Buhck | Agnes Bünemann | Claudia Bunkenborg |<br />
Michael Bürstner | Pedro Casares | Ines Claus | Dr. Ronald Claus | Christine Clauss |<br />
Thomas Conzendorf | Markus Coppus | Dr. Rainer Cosson | Vladimirs Cudečkis | Dr. Joachim<br />
Dach | Ann-Kristin Dalheimer | Nadine De Greef | Naemi Judith Denz | Frank Dicker |<br />
Monika Dicker | Carsten Dierig | Oliver Dippold | Christian Dobler | Kathrin Döring |<br />
Prof. Oliver Dörr | Marie-Luise Dött | Wolfgang Dött | Bodo-Volker Ebersbach | Dieter<br />
Ecke | Gustav Edelhoff | Gustav Dieter Edelhoff | Heidemarie Edelhoff | Stefanie Edelhoff |<br />
Eugen Egetenmeier | Georg Eicker | Marco Eifert | Michael<br />
Eikelmann | Dr. Reinhard Eisermann | Claus Ellermann | Renate<br />
Ellermann | Tobias Ellermann | Prof. Rainald Enders | Jürgen Ephan |<br />
Dorothea Ernst | Rudi Ernst jr. | Manfred Eßmann | Andy S.<br />
Evers | Sandra Evers | Karl Friedrich Falkenberg | Walter Fambach |<br />
Andreas Fehr | Heike Fehr-Harms | Hans-Joachim Fein | Marita Fein |<br />
Thorsten Feldt | Dr. Claudia Fenzl | Markus Figgen | Ulrich Fischer |<br />
Cees Fiselier | Prof. Sabine Flamme | Dr. Friedrich Flanderka | Bernd<br />
Fleschenberg | Frau Fleschenberg | Agnes Florin | Jan-Henrich<br />
Florin | Mira Foerster | Dr. Corinna Franke-Wöller | Thomas Fremmer |<br />
Prof. Walter Frenz | Ingeborg Freudenthaler | Danny Freymark |<br />
Prof. Klaus Fricke | Birgit Friedrich | Jan Frigger | Birgit Fröhlich |<br />
Raffeal Fruscio | Tommy Füllner | Dr. Thomas Gäckle | Sascha<br />
Gaidosch | Frank Gärtner | Ariane Gerritzen | Gerhard Gerritzen |<br />
Ursula Gier | Sandra Giern | Udo Görke | Wilfried Gossen |<br />
Dr. Hans-Hermann Graf | Michael Gräßler | Dr. Burkhardt Greiff |<br />
Dr. Thorsten Grenz | Oliver Grimm | Heiner Gröger | Uwe Groll |<br />
Oliver Gross | Andreas Groß | Sieglinde Groß | Dr. Robert Gruber |<br />
Beate Grundmann | Thomas Grundmann | Andrea Günther | Bernd<br />
Günther | Claudia Guthoff | Dr. Markus Guthoff | André Gwosdek |<br />
Anja Hachmann | Jan-Michael Hachmann | Bernhard Hagemann |<br />
Henny Haisma | Ulrike Hammad | Guido Hanning | Jörg Harms |<br />
Matthias Harms | Meike Harms | Patrick Hasenkamp | Wilma<br />
Hasenkamp | Thomas Hasucha | Ronald Haupt | Karl-Heinz<br />
Heigl | Ulrike Heigl | Katrin Heilig | Wolfgang Heimberg | Bernd<br />
Heimbürger | Henni Heimbürger | Irene Heinz | Josef Heinz | Otto<br />
Heinz | Sabine Heinz | Markus Heißner | Jutta Helmer | Lars Helmer |<br />
Harald Hemminghaus | Gero Hempel | Ingo Hemsing | Christina<br />
Hensel | Jutta Hermann | Theo Hermann | Patrick Hermanspann |<br />
Sina Hermanspann | Peter Hermes | Harald Herrmann | Christian<br />
Hillenbrand | Mareike Hilling | Henning Hilmer | Karsten Hintzmann |<br />
Ellen Hitschler | Dr. Bernd Hoffmann | Claudia Hofmann | Markus<br />
Hofmann | Rainer Hofmann | Anke Hohenstein | Reinhard Hohenstein |<br />
Frank Höhne | Werner Hols | Herrmann Holstein | Peter Höning |<br />
Frau Höning | Marc Hufnagel | Oliver Hufnagel | Kerstin Hüsken | Ralf<br />
Hüsken | Volker Huth | Beate Ibiss | Susanne Jagenburg | Dr. Beatrix<br />
Jahn | Kristina Janos | Dr. Andreas Jaron | Gerhard Jokic | Georg Jungen<br />
| Yvonne Jungen | Holger Kachel | Ines Kachel | Hans-Stefan<br />
Kalinowski | Pamela Kalinowski | Dr. Ralf Kaminski | Jens<br />
Kammann | Sabine Kammann | Robert Kassel | Dr. Bertram Kehres |<br />
Marianne Kehres | Karl Kellner | Ursula Kellner | Bernard M. Kemper |<br />
Dörte Kemper | Dr. Jan-Hendrik Kempkes | Alexandra Keske | Marc<br />
Keske | Dr. Alexander Kessler | Hans-Jürgen Kilb | Jochen Kilb |<br />
SimoneKilb | Ulrich Kinner | Barbara Kirchhoff | Dr. Johannes<br />
Kirchhoff | Kim Kirchhoff | Senta Kirchhoff | Heidi Kirsch | Tina Kirsch | Michael Kleene |<br />
Karsten Kleinschmidt | Alexander Kleistner | Jana Klemz | Dr. Carl Dominik Klepper | Isa<br />
Klepper | Prof. Wolfgang Klett | Peter Kliche | Ingrid Klug | Dr. Christian Knaape | Anke<br />
Knebel | Dr. Henning Knorr | Frank Kölkes | Susanne Kölkes | Stefan Kopp-Assenmacher | Dirk<br />
Kopplow | Ralf Kortz | Nicole Kösegi | Verena Köttker | Anke Kottmeyer | Jost Kottmeyer |<br />
Stephan Peter Krafzik | Rainer Krause | Ekkehard Krauß | Dr. Carsten Kreklau | Dr. Manfred<br />
Krieck | Stephan Krings | Rainer Kröger | Carola Kroker | Daisy Kroker | Gerhard Kroker |<br />
Hans-Martin Kröll | Christoph Kropp | Dr. Berend Krüger | Renate Künast | Dr. Jutta Krüger | Lutz<br />
Krumnikl | Franz Krumtünger | Silke Krumtünger | Steffen Kühne | Kirstin Kuns | Herbert<br />
Küpper | Peter Kurth | Klaus-Peter Kussel | Horst Laneus | Stefan Lang | Dirk R. Lange |<br />
Joachim Lange | Markus Lange | Martin Lange | Rüdiger Lange | Harald Langenbach | Marion<br />
Langenbach | Reinhold Leiprecht | Ursula Leiprecht | Friedrich Lesche | Monika Lesche |<br />
Ingbert Liebing | Brigitte Lindenschmidt | Karl-Richard Lindenschmidt | Anne Link | Steffen<br />
Link | Vero Linzmeier | Dr. Kathrin Loer | Reinhard Lohmann | Holger Lösch | Hans-Jürgen<br />
Volles Haus beim Geselligen Abend<br />
Löwe | Monika Löwe | Annelene Ludden | Michael Ludden | Axel Malischke | Julia Marx |<br />
Jürgen Mauthe | Petr Měchura | Alena Měchurova | Dr. Rainer Meffert | Gerd Mehler |<br />
Kristin Meindl | Richard Meindl | Frank-Steffen Meinhardt | Petra Meinhardt | Dr. Sabine Meissner<br />
| Steffi Meissner | Dirk Mellen | Robert Menzer | Dr. Axel Meyer | Ute Meyer | Marlies<br />
Meyer-Heimberg | Andreas Mihm | Rainer Miserre | Barbara Moers | Markus Mohren |<br />
Christoph Mokwar | Miriam Gabriela Möllers | Inga Molthäufl-Böttcher | Dr. Andreas Mönnig |<br />
Antje Moucka | Thomas Moucka | Werner Mühlhäuser | Jörg Müller | Marion Müller |<br />
Mechthild Müller | Stefan Müller | Toni Müller | Dr. Wolf-Dietrich Müller | Markus Müller-<br />
Drexel | Jürgen Naujok | Maike Neelsen | Ties Neelsen | Christiane Neuhaus | Gabriele<br />
Neuhaus | Hubert Neuhaus | Josef Neuhaus | Herta Neumann | Wolfgang Neumann | Hans-<br />
Eckart Niethammer | Martin Nievwenhuis | Vita Nikolajeva | Armands Nikolajevs | Hans-<br />
Jürgen Noack | Jörg Nolte | Mechthild Nolte | Julia Novak | Monika Obermeier | Thomas<br />
Obermeier | Dr. Annette Ochs | Aloys Oechtering | Angelika Oechtering | Andreas Oellerich |<br />
Hannes Oesterle Dr. Anno Oexle | Jens Ohde | Karin Opphard | Burkard Oppmann |<br />
Frau Öztürk | Ülgen Öztürk | Markus Patsch | Ingrid Paulus | Josef Paulus | Dr. Markus<br />
Pauly | Peter Pester | Dirk Peter | Wolfgang Peters | Thomas Pfaff | Eckhardt Pfeiffer |<br />
Gisela Pfeiffer | Frank Pickenhagen | Frank Piel | André Pohl | Philipp Pommerenke | Verena<br />
Pommerenke | Dr. Clemens Pues | Helmut Pump | Ulrike Pump | Sabine Radtke-<br />
Westermann | Ernst-Peter Rahlenbeck | Veronika Rahlenbeck | Dr. Uwe Rantzsch | Nina<br />
Reda | Eric Rehbock | Katherina Reiche | Sönke Reimers |<br />
Michael Reizel | Anne Rethmann | Irmgard Rethmann | Ludger<br />
Rethmann | Dr. Martin Rethmann | Norbert Rethmann | Jürgen<br />
Richlitzki | Barbara Richstein | Ingo Rickert | wHelmut Riemeier |<br />
Stefan Rißel | Heidi Roffey | Dietrich Rohde | Nils Röpke | Irmgard<br />
Rosemeyer | Dr. Thilo Roth | Dr. Norbert Röttgen | Steffen<br />
Röthig | Klaus Rudischhauser | Frank Rudolph | Maria Rudolph |<br />
Ronald Rudolph | Dr. Bettina Ruhland | Eva Rummler | Dr. Thomas<br />
Rummler | Philipp Saar | Stjepan Safin | Ludwig Sahm | Christian<br />
Sailer | Hans- Ulrich Salmen | Dr. Daria Sarbandi | Matthias<br />
Schäfer | Bernd Schäkel | Claudia Schaue | Klaus Scherler | Gabi<br />
Schertl | Hans Schertl | Ulrich Schieferstein | Maja Schiffmann |<br />
Carl-Günther Schleu | Andrea Schmeh | Helmut Schmeh | Karla<br />
Schmidt | Reinhold Schmidt | Holger Schmitz | Ralf Schmitz |<br />
Thomas Schmitz | Stephanie Schneider | Dr. Helmut Schnurer |<br />
Marie-Luise Schnurer | Beate Schönmackers | Bernd Schönmackers |<br />
Anna Schreiter | Stefan Schreiter | Heike Schröder | Karl-Sebastian<br />
Schulte | Jan- Patrick Schulz | Dr. Bernhard Schulze Langenhorst |<br />
Beate Schwarz | Carsten Schweden | Steffi Schweden | Dr. Axel<br />
Schweitzer | Dr. Eric Schweitzer | Ulrich Seifert | Gunda Seuthe |<br />
Lutz Siewek | Heinz-Wilhelm Simon | Anette Skrypzak | Roland<br />
Skrypzak | Herman Snellink | Alexander Somborn | Dr. Lothar<br />
Stach | Marina Stach | Dirk Staubach | Katja Steen | Wolfgang<br />
Steen | Dorothea Steiner | Barbara Steingaß | Felix Steingaß | Max<br />
Steingaß | Peter Steingaß | Carmen Stratmann | Carsten Stratmann |<br />
Gottfried Stratmann | Annabel Strauß | Matthias Striegel |<br />
Wolfram Striepe | Sabine Strohmenger | Anemon Strohmeyer |<br />
Michael Stutz | Christian Suhl | Thomas Templin | Wilhelm<br />
Terhorst | Lutz Tesmer | Karin Theilmann | Michael Theilmann |<br />
Hanno Thielmann | Frank Thode | Wilfried Thönnißen | Christiane<br />
Tietkötter-Salmen | Björn Tillmann | EgbertTölle | Helga Tönsmeier<br />
| Jürgen Tönsmeier | Markus Töpfer | Gerhard Treutlein |<br />
Dieter Trümper | Marlies Trümper | Stephan Tschentscher |<br />
Dr. Anke Tuschek | Dr. Gerd- Dieter Uhlenbrauck | Bernd<br />
Uhlmann | Heinz Uliczka | Birgit Ullrich | Carla Unger | Frank<br />
Unger | Leonhard Unterberg | Ursula Unterberg-Wegner | Petra<br />
van de Flierdt | Freek Van Eijk | Dr. Markus van Halteren | Unico<br />
van Kooten | Reinhard Van Vlodrop | Bernd Vangerow | Heike<br />
Vangerow | Peter Venner | Daniela Ventoruzzo | Lothar Vermillion |<br />
Prof. Andrea Versteyl | Brigitte Viefers | Michael Viefers | Jost<br />
Vielhaber | Signe Vilgerte | Jānis Vilgerts | Adriaan Visser |<br />
Dr. Armin Vogel | Bernd Vogel | Frau Vogel | André Vogel |<br />
Dr. Antje Voigt | Dr. Gernot Volger | Michael Völker | Georg<br />
Vollmer | Sigrid Vollmer | Hans Vornholt | Christiane Wack | Joachim Wack | Christine<br />
Wang | Martina Wasgindt-Laval | Adolf Weber | Brigitte Weber | Gerd Weber | Markus<br />
Weber | Nicole Weber | Tobias Weber | Wiebke Weger | Martina Weigel | Rüdiger Weiß |<br />
Reinhard Weißflog | Anja Wellenbrock | Renate Wenzelburger | Wolfram Wenzelburger |<br />
Tanja Werner-Völker | Yock-Hendrik Westermann | Angela Westfahl | Dr. Markus Weyers |<br />
Susanne Weyers | Michael Wieczoreck | Kristina Wiedemeier | Tobias Wiedemeier | Michael<br />
Wiener | Regina Wiens | Kirsten Wiese | Marcell Wiese | Hans-Dieter Wilcken | Jürgen<br />
Willing | Margit Willing | Johann Wimmer | Urban Windelen | Dr. Alexander Winkler | Jeannette<br />
Winter | Ralf Witte | Markus Wittmann | Rainer Wohlers | Barbara Wöllecke | Erhard<br />
Wöllecke | Prof. Roland Wöller | Bernd Rüdiger Worm | Cornelia Worm | Jens Wunderlich |<br />
Jürgen Zachmann | Bianca Zawadiak | Andreas Ziegler | Boris Ziegler | Doris Ziegler |<br />
Helmut Ziegler | Christoph Zimmermann | Daniela Zimmermann | Frau Zipfel | Rainer Zipfel<br />
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Foto: © Sebastian Semmer, Privat