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OWL Innenseiten 30.5.03 - ZIG

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Fachforum 2<br />

blems auf diese ausländischen Vorbilder zurückgriffen. Mit Blick auf diese Qualifizierungen<br />

im Ausland versprachen sie sich durch eigens qualifiziertes Personal eine schnelle Abhilfe<br />

ihres Personalmangels.<br />

Die ersten nachweisbaren Veröffentlichungen hierüber finden sich Anfang der 90er Jahre in<br />

regionalen Tageszeitungen aus diesem Raum, die über Pressemitteilungen und Annoncen<br />

der an dieser Initiative beteiligten Krankenhäuser berichteten. Der seit Anfang der 70er<br />

Jahre existierende traditionelle Rekrutierungsweg über die Weiterbildung von Krankenpflegepersonen<br />

mit insgesamt fünfjähriger Dauer (mindestens drei Jahre Krankenpflegeausbildung<br />

und eine zweijährige berufsbegleitende OP-Fachweiterbildung von ca. 800 Theoriestunden)<br />

wurde einerseits für zu lang und zu teuer, aber auch in zunehmendem Maße als<br />

zu unspezifische Qualifizierung („Krankenpflegeausbildung bereitet nicht auf OP vor“) empfunden.<br />

Andererseits war nicht genügend Krankenpflegepersonal für den OP-Dienst weitergebildet<br />

worden, obwohl ca. 800 Krankenhäuser eine Anerkennung als Weiterbildungsstätte<br />

für den OP-Bereich durch die Deutsche Krankenhausgesellschaft innehaben. Trotz dieser<br />

großen Anzahl von Weiterbildungsstätten verfügten Mitte der 90er Jahre nur ca. 10.000 der<br />

insgesamt ca. 30.000 im OP-Dienst beschäftigten Krankenpflegekräfte über eine abgeschlossene<br />

Fachweiterbildung. 9<br />

In der Anfangsphase der Verberuflichung mussten die Initiativen zur Ausbildung von Operationstechnischen<br />

Assistenten insbesondere mit dem Widerstand vieler Pflegedienstleitungen<br />

rechnen. So wurde z.B. versucht, über die Betonung der präoperativen Pflegevisite oder der<br />

Pflegeplanung im OP das Tätigkeitsfeld der Operationstechnischen Assistenten weiterhin<br />

als Pflegetätigkeit zu reklamieren. 10 Offensichtlich zur Vermeidung solcher und ähnlicher<br />

(innerbetrieblicher) Konflikte verzichteten die Initiatoren zunächst darauf, ihre Aktivitäten<br />

z.B. durch Tagungen oder Zeitschriftenbeiträge in die Fachdiskussion einzubringen. Insofern<br />

waren Informationen über das Ausbildungsangebot und Tätigkeitsfeld des Operationstechnischen<br />

Assistenten lange Zeit zunächst nur der regionalen Tagespresse (zumindest größerer<br />

Städte) zu entnehmen, bis sich die Initiatoren – offensichtlich mit beabsichtigtem zeitlichem<br />

Verzug – über die Fachpresse schließlich in die Fachdiskussion einbrachten.<br />

Mit Ausnahme der deutschen Krankenhausgesellschaft und ggf. einzelner Krankenkassen<br />

waren in der Anfangsphase auch einschlägige Verbände, Institutionen, Administrationen<br />

oder externe Experten an der Entstehung des Tätigkeitsfeldes und Entwicklung des Qualifikationsprofils<br />

OTA so gut wie gar nicht beteiligt. Besonders interessant daran ist, dass<br />

auch die ansonsten im Gesundheitswesen stets präsenten Standesvertretungen der Heilberufe,<br />

insbesondere der Ärzte, offensichtlich nicht involviert waren.<br />

Im Hinblick auf die Verberuflichung der Qualifikation OTA lassen sich zwei Phasen ausmachen:<br />

Die erste Phase markieren Überlegungen Ende der 80er Jahre, Krankenpflegehelfer-<br />

Innen in einer zweijährigen Weiterbildung zu „pflegerischen OperationsassistentInnen“<br />

9<br />

WALGER, M./PAAK, W.: Operationstechnische Assistentinnen und Assistenten (OTA): Ein neuer Ausbildungsgang für den<br />

Operationsdienst. In: das Krankenhaus 9/1996, S. 460.<br />

10 Vgl. RICHTER, H.: Operationstechnischer Assistent/innen in Deutschland – Eine Ausbildung etabliert sich – in: Die<br />

Schwester/Der Pfleger 5/97, S. 407; vgl. auch SCHÖNIGER, U./JAROZOMBEK, U./ SIELSCHOTT, M., WIEMANN, J.:<br />

Untersuchung zu den pflegerischen Arbeitsbereichen im Operationsdienst – 1. Teil. In: Die Schwester/Der Pfleger 5/98, S. 398<br />

bis 403.<br />

24

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