OWL Innenseiten 30.5.03 - ZIG
OWL Innenseiten 30.5.03 - ZIG
OWL Innenseiten 30.5.03 - ZIG
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Fachforum 2<br />
Hierzu möchte ich einige Problemstellungen anführen, die sich in der Diskussion bzw.<br />
bereits in der Umsetzung befinden:<br />
Welche Anforderungen an Pflegekräfte werden in so genannten sich entwickelnden<br />
„LOW CARE“ Bereichen gestellt? Ist es notwendig, alle Arbeitsplätze undifferenziert mit<br />
3jährig ausgebildeten Krankenpflegekräften (General Nurse) zu besetzen?<br />
Welche Pflegespezialisten (z. B. Study Nurse, Casemanager, Patientenmanager,<br />
Pflegeberater, Dekubitusmanager u.v.a.m.) werden auf unseren so genannten Normalstationen,<br />
die sich durch die Verkürzung der Verweildauern in vielen Bereichen längst zu<br />
Intensiveinheiten entwickelt haben, benötigt?<br />
Welche Qualifikationen benötigen die Führungskräfte in der Pflege? Anforderungen bzgl.<br />
der Erkenntnisse an ein modernes Personalmanagement und betriebswirtschaftliche<br />
Kompetenzen sind hier dringend erforderlich.<br />
Auf welche Weise wird den Anforderungen an die Tätigkeiten von Pflegekräften in den<br />
unterschiedlichen Fachdisziplinen Rechnung getragen:<br />
In der Onkologie, Palliativmedizin, Nephrologie, Dialyse, Geriatrie, Rehabilitation,<br />
Psychiatrie, Suchtmedizin, Gemeindekrankenpflege etc. Viele dieser Qualifikationen<br />
werden in 2jährig geregelten Weiterbildungen unter erheblichem zeitlichem und<br />
finanziellem Aufwand vermittelt.<br />
In der Intensivpflege: Wer kennt nicht die Diskussionen um Ausbildungsinhalte und<br />
-dauer und die damit verbundenen Kosten?<br />
In der Pflege im OP: Dem Personalmangel und dem langwierigen Ausbildungsweg<br />
(3 Jahre Krankenpflegeausbildung / u 45.000, 1,5 Jahre Berufserfahrung, 2 Jahre<br />
Fachweiterbildung / u 15.000 ) und den damit verbundenen Kosten führten letztendlich<br />
zur Entwicklung einer 3jährigen grundstämmigen Ausbildung zur/zum Operationstechnischen<br />
Assistenten / Assistentin (OTA)<br />
Eine ähnliche Diskussion findet zur Zeit zum Aufgabengebiet so genannter<br />
Anästhesie Technischer Assistenten – bedingt durch einen Ärztemangel in diesen<br />
Bereichen – statt. Entweder werden festgelegte bisherige ärztliche Tätigkeiten an<br />
Anästhesie-Pflegende delegiert oder neue Berufsbilder analog zur OTA (dann ATA?)<br />
oder am Beispiel amerikanischer Vorbilder im Bereich der Paramedics entwickelt.<br />
Die Entwicklung und Einführung des Pfad-Managements nach amerikanischem<br />
Beispiel: Indikationspfade oder Patientenpfade werden die klassischen Rollenverständnisse,<br />
vor allem der Mediziner, in Frage stellen. Für die Pflege wird die<br />
Aufgabenübernahme des Fallmanagements neue Kompetenzen und Aufgaben nach<br />
sich ziehen und somit das Berufsbild und das Selbstbewusstsein der Pflege deutlich<br />
aufwerten (Klinik Management Aktuell Dezember 2001/ Pflege übernimmt<br />
Organisationshoheit).<br />
In dem Buch „Pflege neu denken – Zur Zukunft der Pflegeausbildung“ (Robert Bosch<br />
Stiftung / Schattauer Verlag) werden meiner Ansicht nach interessante zukünftige Berufsqualifikationen<br />
für die Pflege, orientiert an patienten- und klientenbezogenen (primäres<br />
Feld), organisationsbezogenen (sekundäres Feld) und gesellschaftsbezogenen Aufgabenfeldern<br />
(tertiäres Feld), vorgestellt und erläutert. Den unterschiedlichen Qualifikationsstufen<br />
(Pflegefachperson I / II / III, FH, Promovierte Pflegefachperson) sind hier in Denkmodellen<br />
Rahmenbedingungen und Prinzipien der zukünftigen Pflegeausbildung sowie die oben<br />
36