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OWL Innenseiten 30.5.03 - ZIG

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Fachforum 2<br />

bzw. ideologische Orientierung vieler Gesundheitsberater 21 . Genauso divergent ist auch die<br />

Kommunikationsstruktur unter Gesundheitsberatern. Presseorgane, in denen sich einschlägige<br />

Artikel bzw. Anzeigen (insbesondere von Aus- und Weiterbildungsstätten) finden, sind<br />

die Zeitschrift „praxis nah“ (hrsg.) vom Bund Deutscher Arzthelferinnen/GdA), das „UGB-<br />

Forum“ (UGB/Giessen), „Der Gesundheitsberater“ (GGB/Lahnstein), Die „AHL-Nachrichten“<br />

(hrsg. von der Akademie für ganzheitliche Lebens- und Heilweisen), zum Teil aber auch das<br />

„Deutsche Ärzteblatt“ sowie die Zeitschriften „Reformhaus“, „Patienten Post“, Ärzte-Zeitung“,<br />

„Ringelblume“, „Der Naturarzt“, „Prävention“ und „Dr. med. Mabuse“ sowie des weiteren –<br />

nicht zu unterschätzen – verschiedene regionale Zeitungen. Nicht zuletzt fehlt es den Gesundheitsberatern<br />

auch an einer einheitlichen Organisationsstruktur der Interessenwahrnehmung<br />

und damit einer Einbindung in die Partizipationsstrukturen des Gesundheits- bzw.<br />

Sozialwesens.<br />

Rekurriert man auf den Ausbildungsstand bzw. das Ausbildungsniveau als ein Merkmal der<br />

Verberuflichung, stellt man fest, dass trotz der schon längeren Existenz des Qualifikationsund<br />

Tätigkeitsprofils „Gesundheitsberater“ bisher kein Konzept einer grundständigen Ausbildung<br />

nachweisbar ist. Optimistisch ausgedrückt kann man aus den bislang vorhandenen<br />

Weiterbildungsmaßnahmen allenfalls schlussfolgern, dass diese Qualifizierung sich auf dem<br />

Weg zum Beruf über den „Umweg“ Zusatzqualifizierung/Weiterbildung befindet. Skeptischer<br />

formuliert, könnte man mit eben solcher Berechtigung vermuten, dass hier eine Verberuflichungsvoraussetzung<br />

im Sinne einer nicht akademischen Ausbildungsmaßnahme derzeit<br />

nicht absehbar ist.<br />

Eine gewichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang offensichtlich die Tatsache, dass<br />

sich an vielen Fachhochschulen, aber auch an einigen Universitäten nicht nur gesundheitswissenschaftliche<br />

Forschungsschwerpunkte ausgebildet haben 22 , sondern inzwischen auch<br />

eine Fülle von einschlägigen Studienangeboten existiert. 23 Da die Hochschulzugangsmöglichkeiten<br />

in vielen Bundesländern inzwischen auch unter bestimmten Voraussetzungen auf<br />

das Abitur verzichten und einzelne Hochschulen zudem berufsbegleitende gesundheitsbezogene<br />

Studienangebote machen sowie vor allem auch akademische Abschlüsse bzw. Titel<br />

verleihen, werden berufsausbildende Angebote dadurch eher unwahrscheinlich.<br />

In inhaltlicher Hinsicht zeichnet sich derzeit ab, dass die Qualifikation „Gesundheitsberater“<br />

wohl über das Niveau einer Zusatzqualifikation für vor allem Arzthelfer, Erzieher, Kranken-<br />

20 Mit dem Qualifikationsprofil „Gesundheitsberater“ wird das gesamte Tätigkeitsfeld auch terminologisch anders lautender beruflicher<br />

Tätigkeiten wie „Gesundheitsbildner“, „Gesundheitspädagoge“, „Gesundheitserzieher“, „Gesundheitstrainer“ oder<br />

„Gesundheitsförderer“ mit eingeschlossen.<br />

21 Zitat aus einer Broschüre der Gesellschaft für Gesundheitsberatung (GGB), Lahnstein: „Bei den Teilnehmern an der Ausbildung<br />

zum Gesundheitsberater (GGB) wird die Übereinstimmung mit den Zielen und Interessen der GGB vorausgesetzt. ... Der<br />

Abschluss zum Gesundheitsberater (GGB) ist an die Mitgliedschaft gebunden. ... Wird die Mitgliedschaft beendet, erlischt der<br />

Anspruch auf die Bezeichnung Gesundheitsberater (GGB).“ Zitat aus einer Broschüre der Unabhängigen Gesundheitsberater<br />

(UGB), Giessen: „UGB-Partnerschaft ... Der UGB vereinbart darüber hinaus mit den Partnern, dass sie ihre Beratungstätigkeit<br />

unabhängig von wirtschaftlichen Interessengruppen und im Interesse des gesundheitsinteressierten Verbrauchers ausüben.<br />

Verstöße gegen diesen Passus des Partnerschaftsvertrages haben die fristlose Kündigung zur Folge.“<br />

22 In gewisser Weise kann man hierzu auch das im Rahmen eines kürzlich begonnenen BLK-Modellversuchs zur Kooperation in<br />

der Lehrerbildung für berufliche Schulen/ Gesundheitsfördernde Schule (KoLeGe) im Verbund einer BBS, des Studienseminars<br />

und der Universität am Standort Osnabrück entwickelte Konzept der Qualifizierung von Lehrern zu Gesundheitspädagogen<br />

(„Gesundheitscoach“) sehen.<br />

23 vgl. z.B. KÄLBLE, K./VON TROSCHKE, J.: Studienführer Gesundheitswissenschaften. Freiburg 1998<br />

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