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Kein Folientitel - TCI @ Uni-Hannover.de

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Elektrophoretische Metho<strong>de</strong>nTeil I: GelelektrophoreseDr. Cornelia Kasper<strong>Uni</strong>versität <strong>Hannover</strong>Institut für Technische ChemieCallinstr. . 330167 <strong>Hannover</strong>GermanyDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Glie<strong>de</strong>rungTheoretische GrundlagenGelmedienInstrumentierungElektrophoretische Grundlagen undDurchführungPräparative Metho<strong>de</strong>nHochauflösen<strong>de</strong> zweidimensionaleElektrophoreseDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


ElektrophoreseUnter Elektrophorese versteht man die Wan<strong>de</strong>rung vonTeilchen im elektrischen Feld.Eigenschaften <strong>de</strong>r Teilchen (Ladung, Größe) bewirkeneine unterschiedliche elektrophoretische Beweglichkeit.Die Teilchen trennen sich dabei in einzelne Zonen auf.Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Theoretischen GrundlagenIn einem elektrischen Feld wirken unterschiedliche Kräfte auf eingela<strong>de</strong>nes Teilchen:Beschleunigen<strong>de</strong> Kraft:Reibungskraft:FeFtr= q ⋅ E mitq = z ⋅ e=fc⋅vq: Ladung E: elektrische Feldstärkefc: : Reibungskoeffizient v: Wan<strong>de</strong>rungsgeschwindigkeitStehen die Kräfte im Gleichgewicht, bewegen sich Teilchen miteiner konstanten Geschwindigkeit im elektrischen Feld.Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Fe=Ffr→q⋅E=fc⋅vq⋅Ev==u⋅EfcDer Faktor u ist ein Proportionalitätsfaktor tsfaktor zwischenWan<strong>de</strong>rungsgeschwindigkeit und Feldstärke.Er wird als Mobilität t bezeichnet und istsubstanzspezifisch.Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Effekte auf das Teilchen im elektrischen FeldF e: BeschleunigungskraftF RET : RetardationskraftF REL : RelaxationskraftF r : ReibungskraftDr. Cornelia KasperAuf Grund bei<strong>de</strong>r Effekte nimmt dieMobilität bei zunehmen<strong>de</strong>r Ionenstärke ab.<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


RetardationseffektNach <strong>de</strong>r Debye-HückelTheorie ist um das Zentralioneine Ionenatmosphäre entgegengesetzter Ladungaufgebaut. Sie bewirkt, das das Teilchen durch eineLösung wan<strong>de</strong>rt, die entgegengesetzt fließt. →RetardationseffektRelaxationseffektDurch Anlegen eines elektrischen Fel<strong>de</strong>s wird dieIonenwolke hinter <strong>de</strong>m Zentralion her gezogen, das Ionwird abgebremst. → RelaxationDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Bei schwachen Basen und Säuren ist nicht dieMobilität <strong>de</strong>s vollständig dissozierten Teilchens wichtig,son<strong>de</strong>rn die effektive Mobilität ueff.Sie wird über <strong>de</strong>n Dissoziationsgrad α mit <strong>de</strong>rIonenmobilität verknüpft:ueff= ∑ α ⋅ uiα: DissoziationsgradDie Wan<strong>de</strong>rungsgeschwindigkeit kann bei schwachenSäuren und Basen über pH-Werteinstellungenoptimiert wer<strong>de</strong>n.Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


PuffersystemeBei Durchführung einer Elektrophorese wan<strong>de</strong>rn nichtnur die Probenionen, , son<strong>de</strong>rn auch die dissoziertenPufferionen.An bei<strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n müssen daher Pufferreservoirs mitausreichend Puffer vorhan<strong>de</strong>n sein.Verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n Säure/ Base- Systeme, z.B. Tris-Chlorid, Tris-BoridDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


WärmeabfuhrDurch <strong>de</strong>n Einsatz von Strom wirdbei einer elektrophoreseJoulsche Wärme entwickelt.Pro Volumeneinheitentwickelte Wärme W gilt:c = molare Konzentration <strong>de</strong>sElektrolytenλ = ÄquivalenzleitfähigkeitF = Faraday- KonstanteE = elektrische Feldstärkeui = Mobilitätzi = AnzahlFür λ gilt:Wλ == E²⋅λ⋅cui⋅zi⋅FDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Die Wärmeabfuhr erfolgt über die Wän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r eine Seite<strong>de</strong>s SystemsEin Temperaturgradient entstehtBei trägerfreier Elektrophorese kommt es zurDurchmischungBei einer Kapillar- o<strong>de</strong>r Gelelektrophorese solltengeringe Innendurchmesser bzw. dünne Schichtenverwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, damit die Temperaturdifferenz geringgehalten wer<strong>de</strong>n kann.Die Materialien sollten eine gute Wärmeleitfähigkeithaben.Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Elektrochemische DoppelschichtAuf <strong>de</strong>r Oberfläche vieler Materialien ( Glas, Teflon,Papier, Agarose) ) bil<strong>de</strong>t sich bei Kontakt mitElektrolytlösungen eine elektrochemische Doppelschicht.Grund : OberflächenladungenErläuterungen an einem Beispiel aus fused Silica –Kapillaren:Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Aufbau und Potentialverlauf<strong>de</strong>r elektrochemischenDoppelschicht•Bei <strong>de</strong>r Dissoziation vonSilanolgruppen wer<strong>de</strong>n negativeLadungen an <strong>de</strong>r Wand ausgebil<strong>de</strong>t.• Diese wer<strong>de</strong>n durch positiveGegenladungen aus <strong>de</strong>r Lösungkompensiert.•Die Abbildung zeigt einenPotentialabfall.•In <strong>de</strong>r starren Schicht an <strong>de</strong>rWandung ist <strong>de</strong>r Abfall linear.•In diffusen Schicht in <strong>de</strong>r Lösung liegtein exponentieller Abfall vor.Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Elektroosmotischer Fluß (EOF)Durch die Doppelschicht bedingt wird bei Anlegen einerelektrischen Spannung das Lösungsmittel in einen Fluß (EOF) inRichtung <strong>de</strong>r Katho<strong>de</strong> gebracht. Eine Strömung in <strong>de</strong>r flüssigenPhase tritt auf.Grund: positiven Gegenladungen <strong>de</strong>r Doppelschicht.Geschwindigkeit <strong>de</strong>s EOF: abhängig vom ζ-PotentialvEOFε ⋅ζ⋅ E= 4 ⋅∏⋅ηε: Dielektrizitätskonstantetskonstanteζ: Zeta-PotentialE: elektrische Feldstärkeη: : ViskositätIn <strong>de</strong>r Gelelektrophorese tritt die Elektroendosmose auf.Folgen: da <strong>de</strong>r EOF <strong>de</strong>r Richtung <strong>de</strong>r Probenionenentgegengesetzt ist, sind Verzerrungen und Verdünnungen <strong>de</strong>rZonen die Folge.Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Elektroendosmose: Aufgrund fixierter Ladungen an <strong>de</strong>r Matrixoberflächeentsteht im elektrischen Feld ein <strong>de</strong>r Elektrophoreserichtungentgegengesetzter osmotischer Fluß.Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


GelmedienDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Agarose•Einfache Handhabung•Ungiftig•Wer<strong>de</strong>n eingesetzt zurTrennung hochmolekularerProteine über 500 kDa•Niedrige Siebwirkung fürkleine Proteine•Gele sind nicht klar•Sind nicht ElektroendosmosefreiDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


PolyacrylamidVernetzungsmuster <strong>de</strong>s Polyacrylamids (PA)Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


PolyacrylamidgelePA ist chemisch inert und stabil (Gele reißen nicht soleicht)Geringe ElektroendosmoseKlare Gele auf Grund Vernetzer N,N´-Methylenbisacrylamid.Porengröße <strong>de</strong>r Gele ist von <strong>de</strong>r Konzentration und <strong>de</strong>mVernetzungsgrad abhängigEignen sich für viele Färbemetho<strong>de</strong>nDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Nachteile:Monomer ist toxischProteine über 800 kDa können nichtgetrennt wer<strong>de</strong>nDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Nachweis <strong>de</strong>r getrennten Proteine:Färbemetho<strong>de</strong>nDie Proteine wer<strong>de</strong>n direkt im Gel angefärbtCoomassie-BrilliantBlueEinfachste Metho<strong>de</strong>, kurze Färbemetho<strong>de</strong>Proteine wer<strong>de</strong>n blau angefärbtEmpfindlichkeit: 100 ng – 1 µg pro Ban<strong>de</strong>SilberfärbungSilberionen wer<strong>de</strong>n von Proteinen gebun<strong>de</strong>n und durchReduktion in Silber umgewan<strong>de</strong>lt. Mechanismus ähnlich<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r FotografieEmpfindliche Metho<strong>de</strong>, längere FärbezeitenEmpfindlichkeit: ng-Bereich pro Ban<strong>de</strong>Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Beispiel eines Coomassie gefärbten Gels1 2 3Die Ban<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Taschen/Spuren 1-3 sindMarkerproteine.Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Beispiel eines AgarosegelsDargestellt sind PCR-Produkte. Links befin<strong>de</strong>t sich einStandard.Die Färbung erfolgte mit Ethidiumbromid und wird unterUV-Licht (254 nm) fotographiert.Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


InstrumentierungDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


InstrumentierungGrundsätzlich fin<strong>de</strong>n horizontale und vertikale SystemeVerwendung.Vertikale Systeme: : Die Gele sind in Kassetten o<strong>de</strong>r aufTrägermaterial (Glasplatten, Polycarbonatplatten)befestigt und von flüssigem Puffer umgeben. Die Probenwer<strong>de</strong>n in Taschen am oberen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Geleaufgegeben. Die Proben laufen von oben nach unten.Die schweren und großen Proteine befin<strong>de</strong>n sich imoberen Teil <strong>de</strong>s Gels.Die Wärmeabfuhr wird durch Kühlung mittels <strong>de</strong>r Puffergeregelt.Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Vertikale ElektrophoreseapparaturDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Horizontale Systeme: : Die Gele können auf einemTrägermaterial aufgetragen sein. Die Versorgung mitPufferionen erfolgt entwe<strong>de</strong>r durch Filterpapierstreifen,die in Flüssigpuffertanks hängen o<strong>de</strong>r durch getränkteFilterpapierstreifen.Mo<strong>de</strong>rne Systeme verwen<strong>de</strong>n Gelstreifen die mit <strong>de</strong>nPufferionen versetzt sind. Das Verfahren ist als semidryanzusehen.Die Probe kann über einen aufliegen<strong>de</strong>n Filterstreifenaufgebracht wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r sie wer<strong>de</strong>n in eingegosseneTaschen pipettiert.Die entstehen<strong>de</strong> Wärme muss abgeführt wer<strong>de</strong>n, daherhaben solche Systeme eine Wasserkühlung.Die Elektrophorese wird mit Spannungen von 200Vdurchgeführt wer<strong>de</strong>n.Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Horizontales Elektrophorese SystemeB: statt Filterpapierstreifen wer<strong>de</strong>nauch Gelstreifen mit Puffer verwen<strong>de</strong>tDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Elektrophoretische Grundprinzipien undDurchführung von ElektrophoresenDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Elektrophoretische GrundprinzipienZonenelektrophorese: : Trennprinzip beruht aufunterschiedlichen Wan<strong>de</strong>rungsgeschwindigkeiten <strong>de</strong>rgela<strong>de</strong>nen Teilchen im Feld. Grundlage je<strong>de</strong>rElektrophoreseIsotachophorese: : Die gela<strong>de</strong>nen Teilchen wan<strong>de</strong>rn allemit <strong>de</strong>r gleichen Geschwindigkeit im diskontinuierlichenSystem.IsoelektrischeFocussierung: : Trennung <strong>de</strong>r Teilchennach <strong>de</strong>m isoelektrischen Punkt innerhalb eines pH-GradientenDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Elektrophorestische GrundprinzipienDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


ZonenelektrophoreseGrundprinzip <strong>de</strong>r ElektrophoreseTrennung eines Proteingemisches in ZonenDas Trennprinzip beruht auf <strong>de</strong>n unterschiedlichenWan<strong>de</strong>rungsgeschwindigkeiten (→Mobilit(Mobilität) t)Beeinflussung <strong>de</strong>r Ladung durch Temperatur und pH-Wert <strong>de</strong>s PuffersUnverän<strong>de</strong>rlicher n<strong>de</strong>rlicher pH-Wert <strong>de</strong>s GelsBestimmung nach Molekulargewicht, Molekülgrlgröße e o<strong>de</strong>risoelektrischer PunktDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


• Probenauftrag <strong>de</strong>r gemischtenProteine• Auftrennung in ZonenDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


PorengradientengeleDienen zur Ermittlung von Molekülgrößen einesProteins.Durch eine kontinuierliche Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Vernetzungeines Gels erhält man einen Gradienten.Die Proteine bleiben in <strong>de</strong>r enger wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Poren <strong>de</strong>sGels je nach Größe stecken.Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Herstellung eines linearenPorengradientengelsZwei Polymerisationslösungen mitunterschiedlicherMonomerkonzentration wer<strong>de</strong>n mitHilfe eines Gradientenmischersvermischt. Dabei wird <strong>de</strong>rhöherkonzentrierten Lösungdienie<strong>de</strong>rkonzentrierteLösungzugemischt.Um ein Vermischen in <strong>de</strong>rGelkassette zu verhin<strong>de</strong>rn wird diekonzentrierte Lösung Glycerinüberschichtet.Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Disk-ElektrophoreseDisk steht für diskontinuierlichGelmatrix ist in zwei Bereiche geteilt:weitporiges Sammelgel und engporigesTrenngelVorteil : die Aggregation <strong>de</strong>r Proteine wirdverhin<strong>de</strong>rt, man erhält schärfere Ban<strong>de</strong>nKombination zweier Puffersysteme: Tris-ChloridChlorid/Tris-GlycinGlycin-SystemDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Sammelgel pH 6,8 und Trenngel pH 8,8Glycinhat auf Grund <strong>de</strong>s pH-Wertes eineniedrige elektrophoretische Mobilität und fungiertals Folge-Ion, Chlorid hat eine hohe Mobilitätund dient als Leit-Ion.Die Mobilitäten <strong>de</strong>r aufzutrennen<strong>de</strong>n Proteineliegen zwischen <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Leit- und Folge-Ionen.Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Prinzip <strong>de</strong>r diskontinuierlichen ElektrophoreseNach Anlegen <strong>de</strong>s elektrischen Fel<strong>de</strong>s setzt die Isotachophorese ein: alle Ionenwan<strong>de</strong>rn mit <strong>de</strong>r gleichen Geschwindigkeit und bil<strong>de</strong>n einen Proteinstapel inReihenfolge ihrer Mobilitäten.Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Proteinstapel wan<strong>de</strong>rt langsam in RichtungAno<strong>de</strong>.Bei <strong>de</strong>m Übergang in das engporige Trenngelbil<strong>de</strong>t sich eine Art „Stau“.Proteine erfahren einen Reibungswi<strong>de</strong>rstand.Der Stapel löst sich im homogenen Puffer auf.Die einzelnen Komponenten trennen sich nunnach <strong>de</strong>m Zonenprinzip auf.Die Proteinenfolge än<strong>de</strong>rt sich, da im Trenngeldie Molekülgröße einen großen Einfluß auf dieMobilität hat.Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Saure NativelektrophoreseMetho<strong>de</strong> zur Trennung von basischen Proteinen(z.B. Getrei<strong>de</strong>proteine)Saures Puffersystem (z.B. HEPES –PufferpH5,5)Proteine sind positiv gela<strong>de</strong>n und wan<strong>de</strong>rn zurKatho<strong>de</strong>Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


SDS-PAGESDS steht für Sodium do<strong>de</strong>cyl sulfateAnionisches DetergenzÜber<strong>de</strong>ckt die Eigenladungen <strong>de</strong>r Proteine →Entstehung von Micellen mit konstanter negativerLadung pro Masseneinheit1,4 g SDS pro g ProteinPAGE steht für Polyacrylamidgel-ElektrophoreseStandardmäßig wird eine diskontnuierlicheElektrophorese mit SDS-haltigenTris-HCLHCL/ Tris-GlycinPuffern nach Lämmli durchgeführt.Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


ProbenvorbereitungProben wer<strong>de</strong>n mit einem Puffer versetzt, <strong>de</strong>r die nötigeMenge SDS im Überschuß enthältZusätzlich wird Mercaptoethanol frisch dazu gegeben→ Aufspaltung von Schwefelbrücken cken zwischen CysteinenDie Proben wer<strong>de</strong>n für f r 5 min auf 95°C C erhitzt→ es erfolgt eine Streckung <strong>de</strong>s Moleküls, ls, Sekundär- undTertiärstrukturen rstrukturen wer<strong>de</strong>n aufgebrochenProben wer<strong>de</strong>n nach Erhitzen abzentrifugiert undkönnen auf das Gel pipettiert wer<strong>de</strong>n.Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Vorteile <strong>de</strong>r SDS-PAGEProteinaggregation wird verhin<strong>de</strong>rtSchnelle Trennungen, da die Micellen hohe LadungentragenTrennung erfolgt nur nach einem Parameter(Molekulargewicht)Es gehen auch sehr hydrophobe und <strong>de</strong>naturierteProteine in LösungNachteile <strong>de</strong>r SDS-PAGEDenaturierung ist irreversibelSDS ist nicht kompartibel mit nicht-ionischenionischenDetergenzienDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


SDS-PAGESpur 3 enthält einMarkergemischRechts Angabe <strong>de</strong>rMolmassen <strong>de</strong>rMarkerproteine in kDaDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Beispiel eines silbergefärbten SDS-Gels1 2In <strong>de</strong>n Spuren 1 und 2 sind MarkerproteineDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Isoelektrische Focussierung (IEF)Protein wan<strong>de</strong>rt im elektrischen Feld durch einen pH-GradientenAn <strong>de</strong>m Punkt, an <strong>de</strong>m die Nettoladung gleich Null istbefin<strong>de</strong>t sich sein isoelektrischer PunktNettoladung eines Protein = Summe aller negativen undpositiven Ladungen an <strong>de</strong>n AminosäuregruppenIEF ist im Gegensatz zu <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>renelektrophoretischen Metho<strong>de</strong>n eine Endpunktmetho<strong>de</strong>→ die Proteine können knicht mehr weiter wan<strong>de</strong>rnDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


A: Nettoladungskurven zweier Proteine A und BB: Fokussierung <strong>de</strong>r Probenproteine A und B im FeldDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Bestimmt man die Nettoladungen <strong>de</strong>r Proteine beiunterschiedlichen pH-Werten erhält man einecharakteristische Kurve.Der Schnittpunkt <strong>de</strong>r Kurve mit <strong>de</strong>r x-Achse xgibt <strong>de</strong>nisoelektrischen Punkt <strong>de</strong>s Proteins an.Als Trennmedien dienen auch hier Agarosegele und PA-Gele.In <strong>de</strong>n Gelen muß <strong>de</strong>r Gradient stabil sein und einegleichmäßige Leitfähigkeit vorweisenZwei Konzepte fin<strong>de</strong>n Verwendung:pH-Gradientenaus freien Trägerampholyten undimmobilisierte pH-GradientenDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


TrägerampholyteI<strong>de</strong>ale Trägerampholyte weisen folgen<strong>de</strong> Eigenschaftenaus:Hohe Pufferkapazität und Löslichkeit am pIGleichmäßige LeitfähigkeitFrei von biologischen EffektenNiedriges MolekulargewichtTrägerampholyte bestehen aus mehreren hun<strong>de</strong>rtunterschiedlichen aliphatischen Oligoamino-Oligocarbonsäuren mit unterschiedlichen pI-WertenWerten.Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Konzentrationen <strong>de</strong>r Ampholyte muß gleich im Gel sein,sonst treten Lücken im pH Spektrum auf.2% Ampholyte im GelNach anlegen <strong>de</strong>s elektrischen Fel<strong>de</strong>s richten sich diegela<strong>de</strong>nen Teilchen aus und bil<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n GradientenDie Trägerampholyte mit <strong>de</strong>m niedrigsten pI wan<strong>de</strong>rn bisan das anodische En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Gels, die Ampholyte mit<strong>de</strong>m höchsten pI wan<strong>de</strong>rn an das kathodische En<strong>de</strong>.Der Gradient kann nach langer Focussionszeit anfangenzu driften (Katho<strong>de</strong>ndrift). Ban<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n unscharf,basische Proteine gehen verloren.Vorteil: Trägerampholyte wirken als Zwitterionen und haltenProteine in LösungDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Immobilisierte pH-Gradienten(IPG)IPG sind in die Gelmatrix einpolymerisiertEingesetzt wer<strong>de</strong>n dazu bifunktionelle ImmobilineH2C=CH-C=O C=O (–NHR)(Immobiline sind Acrylamid<strong>de</strong>rivate und somit schwacheSäuren o<strong>de</strong>r schwache Basen.Definition <strong>de</strong>r Immobiline erfolgt über ihre pK-WerteMan benötigt zwei unterschiedliche Immobiline.Der zupuffern<strong>de</strong> pH-Wert ergibt sich aus <strong>de</strong>mMischungsverhältnis.Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Immobilisierte puffern<strong>de</strong> Gruppen ineinem Polyacrylamidnetzwerk.Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Herstellung immobilisierter pH-GradientenMischen von unterschiedlichen Polymerisationslösungenmit GradientenmischerLösungen enthalten Acrylamidmonomere zurPolymerisation einer Matrix auf einer Trägerfolie.Die Immobiline wer<strong>de</strong>n kovalent an dasPolyacrylnetzwerk gebun<strong>de</strong>n.Nach <strong>de</strong>r Polymerisation müssen die Katalysatoren mitWasser aus <strong>de</strong>r Matrix entfernt wer<strong>de</strong>n.Gel wird getrocknet und kann bei -20C gelagert wer<strong>de</strong>n.Vor Gebrauch wird das Gel in Additiva (Harnstoff,Dithiothreitol, Detergenzien) ) wie<strong>de</strong>r gequollen.Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Vorteile:Endpunktmetho<strong>de</strong> mit hoher AuflösungIP läßt sich dirket ablesenKombination mit SDS-ElektrophoreseElektrophorese→ 2D-ElektrophoreseNachteile:Aufwendigere Färbtechniken Fals bei <strong>de</strong>rZonenelektrophoreseAufwendiges HerstellungsverfahrenAggregieren<strong>de</strong> Proteine (Membranproteine) können knicht indas Gel einwan<strong>de</strong>rnLange TrennzeitenDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Isoelektrische Focussierung:A: IEF im Bereich pH 4,35-4,55 B: IEF im Bereich pH 4-10Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


TitrationkurvenanalyseBestimmung von Nettoladungskurven von ProteinenDurchführung:IEF ohne Probe wird auf einem Trägerampholytgeldurchgeführt→ Bildung <strong>de</strong>s pH-GradientenGel wird um 90° gedrehtProbe wird in eine Gelrinne pipettiertNach Anlegen eines elektrischen Fel<strong>de</strong>s wan<strong>de</strong>rn dieProteine in Abhängigkeit ihres pH-Wertes mitunterschiedlichen Mobilitäten.Bildung von Titrationskurven mit Schnittpunkt <strong>de</strong>s pI <strong>de</strong>sProteins an <strong>de</strong>r GelrinneDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


A: Probenaufgabe auf ein vorfocussiertes GelB: Nettoladungskurven nach Anlegen <strong>de</strong>s elektrischenFel<strong>de</strong>sDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Präparative elektrophorestische VerfahrenElektroelution aus GelenPräparative ZonenelektrophoresePräparative isoelektrische FocussierungDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Elektroelution aus GelenDient zur Gewinnung von Proteinen aus PA-Gelen zurweiteren AnalyseMetho<strong>de</strong> A: Protein aus einem ausgeschnittenenGelstückchen wird in einer Vertikalelektrophorsekammerin eine Dialysemembran transportiert.Metho<strong>de</strong> B: Das Protein wird mittels Puffer ohneDialysemembran in einer Miniapparatur in einReaktiongefäß hineineluiert.Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Präparative ZonenelektrophoreseReinigungsmetho<strong>de</strong>fürmg-Mengen ProteinElektrophoreseundTrennung in einzelneZonen wird mitPolyacrylamidgelenineinemGlasrohrdurchgeführt.Ankommen<strong>de</strong>Zonenwer<strong>de</strong>ndurchkontnuierlichenPufferstrom abgeführt.Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Präparative IEFAufreinigungsmetho<strong>de</strong> für größere Mengen Protein<strong>Kein</strong> Gel mit immobilisierten pH-GradientenMehrkammer-Focussierungsapparaturmit gepuffertenisoelektrischen PolyacrylamidmembranenZur Probenauftrennung gibt man ein Proteingemisch ineine KammerDie Proteine wan<strong>de</strong>rn nach Anlegen eines Fel<strong>de</strong>s in diebenachbarten Kammern gemäß ihren isoelektrischenWertenDas aufgereinigte Protein kann <strong>de</strong>r Kammer entnommenwer<strong>de</strong>nDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Hochauflösen<strong>de</strong> zweidimensionaleElektrophoreseSehr großes AuflösungsvermögenAuftrennung <strong>de</strong>r Proteine erfolgt nach zwei Kriterien:isoelektrischer Punkt und MolmasseProteine mit gleicher Molmasse o<strong>de</strong>r gleichem pI-Wertkönnen durch die zweite Dimension aufgetrennt wer<strong>de</strong>n.Trenntechnik zur qualitativen und quantitativenUntersuchung <strong>de</strong>r Proteinexpression von Zellen,Geweben und Organismen (Proteomics(Proteomics)mikropräparative Reinigung von Proteinen auskomplexen Proteingemischen für <strong>de</strong>ren nachfolgen<strong>de</strong>Charakterisierung und I<strong>de</strong>ntifizierungDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Prinzip1.DimensionDurchführen einer isoelektrischen Fokussierung: dieProteine ordnen sich gemäß ihrem pI-Wertauf <strong>de</strong>mTrägerampholyten o<strong>de</strong>r IPG Streifen an2. Dimension<strong>de</strong>r Trägerampholyt/ Gelstreifen wird um 90% gedrehtauf das SDS-Gel gelegt:die Proteine wer<strong>de</strong>n gemäß ihrer Masse getrenntDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Einsatz vonTrägerampholyten o<strong>de</strong>rIPG-Streifenin <strong>de</strong>r ersten DimensionDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


2D-Elektrophorese mit Trägerampholyten hat Nachteile:Mangeln<strong>de</strong> Reproduzierbarkeit <strong>de</strong>r 2D-GeleUnterschiedliche Focussierungsmuster ( Grund:unterschiedliche Herstellungschargen)Katho<strong>de</strong>ndriftMängel konnten mit Einsatz <strong>de</strong>r immobilisierten pH-Gradient beseitigt wer<strong>de</strong>n.Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Hochauflösen<strong>de</strong> 2D-Elektrophorese mit TrägerampholytenDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


2-D-Elektrophorese( mit immobilisierten pH-Gradienten)1.Dimension:•Rehydrieren<strong>de</strong>r IPG-Streifenmit Probe•Durchführen <strong>de</strong>r IEF, Trennungnach IP•Umpuffern mit DTT undanschließend mit IAA2.Dimension:•Auflegen <strong>de</strong>s IPG-StreifensStreifens,quer zur Laufrichtung <strong>de</strong>rProteine•Auftrennen nach Molmasse•Fixierung und FärbungDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


Abbildung eines 2-D-SDS2SDS-PAGE einer Mäuseleberprobe ( Görg A.,Biochem.Soc. . Trans., 21 (1993)Dr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie


2D-Gel einer Probe mit StandardproteinenDr. Cornelia Kasper<strong>TCI</strong> Institut fürTechnische Chemie

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