Sehr untergewichtige Neugeborene in Deutschland - Eltern.de
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E<strong>in</strong>leitung<br />
2. Vollständigkeit<br />
Zur Bewertung <strong>de</strong>r Vollständigkeit <strong>de</strong>r Erhebung wur<strong>de</strong> die amtliche Statistik (Statistisches<br />
Bun<strong>de</strong>samt Wiesba<strong>de</strong>n, Tab. 3.1.9) herangezogen. An <strong>de</strong>r Erhebung beteiligten<br />
sich 167 Frauenkl<strong>in</strong>iken (mit <strong>in</strong>sgesamt 6773 Lebendgeborenen unter 1500 g <strong>in</strong> 1999)<br />
und 189 K<strong>in</strong><strong>de</strong>rkl<strong>in</strong>iken (mit <strong>in</strong>sgesamt 7578 Aufnahmen von <strong>Neugeborene</strong>n mit Geburtsgewicht<br />
unter 1500 g <strong>in</strong> 1999). Gemäß amtlicher Statistik wur<strong>de</strong>n 1999 <strong>in</strong> <strong>de</strong>r<br />
Bun<strong>de</strong>srepublik 8422 K<strong>in</strong><strong>de</strong>r mit Geburtsgewicht unter 1500 g lebend geboren. Unter<br />
<strong>de</strong>r Annahme, alle Angaben <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Fragebögen s<strong>in</strong>d korrekt, und unter Vernachlässigung<br />
von Doppelzählungen durch Verlegung von e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong><strong>de</strong>rkl<strong>in</strong>ik zur an<strong>de</strong>ren bil<strong>de</strong>t<br />
unsere Erhebung die Geburtskl<strong>in</strong>ik für 80 %, die behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong> Neonatologie für 90 %<br />
<strong>de</strong>r sehr <strong>untergewichtige</strong>n K<strong>in</strong><strong>de</strong>r im Jahr 1999 <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> ab. Dabei f<strong>in</strong><strong>de</strong>n sich<br />
jedoch große Unterschie<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn: Wenig repräsentativ ist unsere<br />
Erhebung für die Geburtshilfe <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn Bran<strong>de</strong>nburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz und Sachsen-Anhalt, <strong>in</strong> <strong>de</strong>nen wir auch nur wenige o<strong>de</strong>r<br />
ke<strong>in</strong>e Zentren für Frühgeborene i<strong>de</strong>ntifizieren konnten (Tab. 1). Dagegen fan<strong>de</strong>n wir<br />
e<strong>in</strong>e Überrepräsentation <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn Bremen, Hamburg und Schleswig Holste<strong>in</strong>.<br />
Da nicht anzunehmen ist, dass zu wenige Frühgeborene an die Stan<strong>de</strong>sämter o<strong>de</strong>r zu<br />
viele <strong>in</strong> unserer Erhebung gemel<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n, bleibt als wahrsche<strong>in</strong>lichste Erklärung e<strong>in</strong>e<br />
Verschiebung aus <strong>de</strong>n Nachbarlän<strong>de</strong>rn Nie<strong>de</strong>rsachsen bzw. Mecklenburg-Vorpommern:<br />
Offenbar wer<strong>de</strong>n von dort Hochrisikoschwangere zur Geburt <strong>in</strong> Zentren<br />
<strong>de</strong>s Nachbarlan<strong>de</strong>s verlegt. Der amtlichen Statistik liegt jedoch <strong>de</strong>r Wohnort <strong>de</strong>r Mutter<br />
und nicht <strong>de</strong>r Geburtsort <strong>de</strong>s K<strong>in</strong><strong>de</strong>s zugrun<strong>de</strong>. Es muss ferner bedacht wer<strong>de</strong>n,<br />
dass von 1976 K<strong>in</strong><strong>de</strong>rn, die 1999 lebend geboren, aber ohne Geburtsgewicht gemel<strong>de</strong>t<br />
wur<strong>de</strong>n, viele e<strong>in</strong> sehr niedriges Geburtsgewicht gehabt haben dürften: Wiegen ist<br />
nicht das Wichtigste bei <strong>de</strong>r Erstversorgung unreifer K<strong>in</strong><strong>de</strong>r. Zu be<strong>de</strong>nken ist ferner<br />
die Möglichkeit, dass im Vergleich zu <strong>de</strong>n großen Kl<strong>in</strong>iken die kle<strong>in</strong>eren häufiger nicht<br />
an dieser Erhebung teilgenommen haben könnten.<br />
Bei <strong>de</strong>r Vollständigkeitsanalyse <strong>de</strong>r K<strong>in</strong><strong>de</strong>rkl<strong>in</strong>iken s<strong>in</strong>d die Unterschie<strong>de</strong> zwischen<br />
<strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn noch größer (Tab. 2). Hier kommt zu <strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Geburtshilfe genannten<br />
Erklärungen h<strong>in</strong>zu, dass <strong>in</strong> manchen Regionen Frühgeborene von e<strong>in</strong>er Kl<strong>in</strong>ik<br />
zur an<strong>de</strong>ren verlegt wer<strong>de</strong>n und dass unsere Erhebung nicht zwischen Erstaufnahme<br />
nach Geburt und Neuaufnahme nach Verlegung aus e<strong>in</strong>er an<strong>de</strong>ren Kl<strong>in</strong>ik unterschied.<br />
Trotz dieser E<strong>in</strong>schränkungen <strong>de</strong>r Vollständigkeit bil<strong>de</strong>t die vorliegen<strong>de</strong> Erhebung die<br />
Versorgungsstruktur für die große Mehrzahl <strong>de</strong>r sehr <strong>untergewichtige</strong>n K<strong>in</strong><strong>de</strong>r <strong>in</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> ab.<br />
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