Bildungsmesse 2010: Gemeinde Flieden: Steuer- und - IHK Fulda

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Anika Neidhardt Prokuristin der cre art Werbeagentur, Fulda, 45 Mitarbeiter Karriereweg Ausbildung, Auslandsaufenthalt in England, BWL-Studium/Fachrichtung Werbung an der Fachhochschule Pforzheim. Berufl iche Stationen: Meyle & Müller Medienmanagement, Agentur FCB, Frankfurt (Samsung), Agentur Saatchi & Saatchi, Frankfurt (Procter & Gamble/Ariel und verschiedene andere), seit 2005 bei cre art. Welche Eigenschaften haben Ihnen in Ihrem Berufsleben geholfen? Eine unternehmerische Denkweise, Engagement, Zielstrebigkeit und Optimismus. Führen Sie anders als Männer? Führung hängt nicht davon ab, Mann oder Frau zu sein, sondern davon, welche Persönlichkeit ich mitbringe. Wie viele Frauen bekleiden in Ihrem Unternehmen Führungspositionen? Von fünf Führungskräften sind bei uns drei Frauen. Funktionieren Männer-Netzwerke anders als Frauen-Netzwerke? Ich habe schon immer mit Männern zusammengearbeitet. Für meine Generation ist das nichts Besonderes, sondern ganz normal. Die Mischung von verschiedenen Persönlichkeiten macht Netzwerke aus. Es gibt immer wieder Situationen, in denen ich die einzige Frau bin, das fällt mir persönlich aber meist gar nicht auf. Wie vereinbaren Sie Familie/Privatleben und Beruf? Wir sind ein Familienunternehmen und arbeiten eng zusammen, das ist schon zu spüren. Beruf und Privatleben überschneiden sich häufi g. Mir ist es aber auch wichtig, dass das Privatleben darüber hinaus nicht auf der Strecke bleibt. Da muss man konsequent sein, mit Sport oder auch anderen Unternehmungen. Was fällt Ihnen zu diesem Thema sonst noch ein? Auf der einen Seite wird uns immer mehr Mobilität abverlangt, auf der anderen haben wir Kommunikationsmittel, die ganz neue Die Zukunft ist weiblich Möglichkeiten bieten – auch Frauen die zum Beispiel vor einem Wiedereinstieg stehen. Wir als Unternehmen müssen offen sein für Neues, auch wenn sich sicher nicht alle Aufgaben anbieten, um die Arbeit neu zu strukturieren. Wir haben gerade eine Vollzeitstelle in zwei Teilzeitstellen umgewandelt. Auch hier gibt es mehr Möglichkeiten, als nur in den Kategorien Vormittag/Nachmittag zu denken, zum Beispiel die Woche in der Mitte zu teilen. Aber auch Wiedereinsteigerinnen müssen sich realistisch anschauen, was sie anbieten können. So fi ndet man gemeinsam innovative Lösungen und für die Unternehmen gute Mitarbeiter. Sie leisten ganze Arbeit – durch uns wissen das die Wichtigen. Unser Leistungsspektrum • PR-Strategien • Unternehmenspositionierung • Markteinführung • Presseveranstaltungen • Messebetreuung • PR-Seminare • PR in der Krise • Internet-Betreuung • Interview-Coaching Sabine Ick | Public Relations Rabanusstraße 40-42 | 36037 Fulda | Telefon 0661 9027272 info@pr-ick.de | www.pr-ick.de Wirtschaft Region Fulda 03/2010 11
12 Die Zukunft ist weiblich Vorstandsetagen sind weiterhin Männerdomänen Gerade einmal 2,5 Prozent aller Vorstandsmitglieder der 200 größten Unternehmen sind Frauen. Das geht aus einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW Berlin) unter den 200 größten deutschen Unternehmen hervor. Demnach befi nden sich unter den 833 Vorstandsmitgliedern 21 Frauen. In den Vorständen der 100 größten Unternehmen unterschreite der Frauenanteil sogar die Ein-Prozent-Marke: Dort hielten Frauen nur vier von 441 Sitzen. Bei den 50 größten sei es ein einziges weibliches Vorstandsmitglied. Auch im Finanzsektor stellten Frauen weniger als drei Prozent der Vorstandsmitglieder – obwohl sie die Mehrheit der Beschäftigten in dieser Branche stellen. Etwas besser sehe die Lage in den Aufsichtsräten aus: Dort rangiere der Frauenanteil der größten 200 Unternehmen seit Jahren bei etwa zehn Prozent. Laut DIW-Expertin und Autorin der Studie, Elke Holst, werden die weiblichen Aufsichtsratsmitglieder allerdings überwiegend von den Arbeitnehmern gestellt, die Vertretungen in den Aufsichtsrat entsenden. Die Ursache für die Dominanz von Männern in Führungspositionen sehen die Autorinnen der Studie unter anderem in Geschlechter-Stereotypen und fehlenden Vorbildern. „Männer haben eine viel größere Bandbreite von Rollenvorbildern, denen sie nacheifern können“, so Holst. „Ein größerer Frauenanteil könnte für junge Frauen neue Vorbilder schaffen und zu einem Umdenken führen.“ Das Problem besteht laut DIW in vielen Ländern. Positive Ausnahme sei Norwegen, wo Unternehmen gesetzlich dazu verpfl ichtet seien, ihre Aufsichtsräte zu 40 Prozent mit Frauen zu besetzen. „Das Beispiel Norwegen zeigt, dass wir verbindliche Regeln brauchen, um den Frauenanteil in Führungspositionen deutlich zu erhöhen“, so Holst. Ohne verbindliche Regelungen werde es keine Trendwende geben. Wirtschaft Region Fulda 03/2010 Charlotte Nüdling Geschäftsführende Gesellschafterin im Kunsthaus Nüdling, Antiquitäten & Galerie GmbH, Fulda, fünf Mitarbeiter Karriereweg BWL-Studium in Würzburg, Familiengründung, 1982 Geschäftseröffnung am Luckenberg, 1997 Umzug in die eigenen Räume in der Heinrichstraße und Vergrößerung des Geschäfts. Welche Eigenschaften haben Ihnen in Ihrem Berufsleben geholfen? Geholfen haben mir vor allem eher „altmodische“ Eigenschaften wie Fleiß, Ausdauer, Verschwiegenheit und ganz wichtig Optimismus. Führen Sie anders als Männer? Jeder Mann und jede Frau hat einen individuellen Führungsstil. Nach meinen rein persönlichen Erfahrungen geben Männer gerne große Richtungen vor, ich kümmere mich auch um Details. Wie viele Frauen bekleiden in Ihrem Unternehmen Führungspositionen? Ingenieurinnen braucht das Land Wir sind ein kleines Unternehmen, das ich gemeinsam mit meiner Tochter Elisabeth leite. Funktionieren Männer-Netzwerke anders als Frauen-Netzwerke? Der Umgang hat sich inzwischen sehr angenähert. Viele, traditionell männliche Clubs, Verbände und Vereine sind heute selbstverständlich für Frauen geöffnet. Ich erlebe dort keine großen Unterschiede. Wie vereinbaren Sie Familie/Privatleben und Beruf? Bei uns geht das eine ins andere über. Die Übergänge sind fl ießend. Wir haben dafür sehr gute Voraussetzungen. Das Kinderställchen für meinen Enkelsohn steht bei uns im Geschäft und die Kunden sind gleich gut gelaunt, wenn sie ein süßes Baby sehen. Solche Modelle können natürlich nicht auf alle Unternehmen übertragen werden. Je kleiner der Betrieb, umso einfacher ist es, sich auf die Situation einzustellen. Wenn man will, geht alles. Wir haben Zehn- bis Zwölf-Stundentage, aber ich empfi nde das nicht so, weil mein Beruf aus einem Hobby entstanden ist und mir sehr viel Freude macht. Der Partner muss das allerdings mittragen, sonst ginge es nicht. Welchen Tipp geben Sie Männern für den Umgang mit Frauen im Arbeitsleben? Männer sollten mit Frauen auf Augenhöhe verhandeln, sie ernst nehmen und nicht unterschätzen. Was fällt Ihnen zu diesem Thema sonst noch ein? Mobilität und Flexibilität nehmen immer mehr zu, mit allen Vor- und Nachteilen, die damit familiär und gesellschaftlich verbunden sind. Wir müssen überlegen, wie wir damit umgehen und wie weit wir letztlich gehen wollen. Frauen haben heute alle Chancen und Möglichkeiten und können alles erreichen, wenn sie sich qualifi zieren. Ich habe mich allerdings nie benachteiligt gefühlt. Es liegt auch immer an mir selbst, wie mit mir umgegangen wird. Ich hoffe, dass die Quotenregelung bald überholt ist, denn sie ist eigentlich eine Beleidigung für uns Frauen. Es sollte nach Qualifi kation gehen. Lediglich zehn Prozent der Ingenieure sind weiblich. Auch bei den Ingenieurstudierenden liegt die Frauenquote bei nur 20 Prozent. „Hier verbirgt sich ein großes ungenutztes Potenzial, das wir fördern müssen, um den Technikstandort Deutschland langfristig zu stärken“, so Dr. Willi Fuchs, Direktor des Verbandes Deutscher Ingenieure (VDI). Mit dem Projekt „MINT Role Models“ setzt der VDI im Rahmen des Nationalen Pakts für Frauen in Berufen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) an, diesem Missstand entgegenzutreten. Ziel des Projekts ist es, junge Frauen für naturwissenschaftliche und technische Studiengänge zu begeistern sowie Hochschulabsolventinnen für Karrieren in Wirtschaft und Wissenschaft zu gewinnen. www.mint-role-models.de
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