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Bildungsmesse 2010: Gemeinde Flieden: Steuer- und - IHK Fulda

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sondern leiten <strong>und</strong> vernetzen dezent <strong>und</strong><br />

geschickt. Die Abende plätschern nicht einfach<br />

so dahin.“<br />

Worin unterscheiden sich Frauen- von<br />

Männernetzwerken? „In der Offenheit“,<br />

ist Susanne Kienhorn überzeugt. „Unsere<br />

Mitglieder dürfen auch Schwächen zeigen,<br />

über Einbrüche in der Selbstständigkeit<br />

<strong>und</strong> Wendepunkte reden. Frauen geben viel<br />

eher ihre Defi zite zu, vielleicht zu sehr <strong>und</strong><br />

sind zum Beispiel bei Umsatzeinbrüchen<br />

viel offener als Männer, das ist meine<br />

subjektive Erfahrung.“ „Untersuchungen<br />

belegen, dass Frauen anders gründen,<br />

Unternehmertum stärker mit Selbstverwirklichung<br />

verknüpfen <strong>und</strong> nicht so risikobereit<br />

sind. Wir wirken dem entgegen, ermutigen<br />

<strong>und</strong> begleiten“, erklärt Kerstin<br />

Neumann. Unternehmerinnen, die keine<br />

eigene Website haben, können über Rock-<br />

Werk ihr Profi l vorstellen, die anderen<br />

profi tieren durch Verlinkungen <strong>und</strong> einen<br />

Terminkalender, auf dem sie ihre Veranstaltungen<br />

veröffentlichen können.<br />

Frauen geben viel<br />

eher ihre Defizite zu,<br />

vielleicht zu sehr.<br />

Das Gros der Mitglieder sind Einzelunternehmerinnen<br />

im Bereich Dienstleistungen<br />

<strong>und</strong> Handel. Viele Frauen sind selbstständig<br />

geworden, weil der Wiedereinstieg nicht<br />

möglich war, sie ihre Fähigkeiten in ihre<br />

eigenen Dienste stellen oder Familie <strong>und</strong><br />

Beruf unter einen Hut bringen wollten.<br />

Häufi g ist die Selbstständigkeit die einzige<br />

Möglichkeit dazu.<br />

Die Wirtschaftskrise war übrigens bislang<br />

kein Thema. „Wie entwickele ich mein Unternehmen?<br />

Wie reagiere ich? Was sind die<br />

nächsten konkreten Schritte? Darum geht es<br />

bei uns ständig“, stellt Susanne Kienhorn<br />

fest. „Wir sind keine Panikschieber, wir<br />

wollen Zukunft gestalten. Wir haben etwas<br />

zu sagen <strong>und</strong> anzubieten. Frauen sind in<br />

der Regel top ausgebildet“, so Kerstin<br />

Neumann. Fazit: RockWerk macht selbstbewusst<br />

<strong>und</strong> schlauer.<br />

Gelegenheit RockWerkerinnen kennen zu<br />

lernen, bietet auch der Infotag Wiedereinstieg<br />

(siehe Seite 16). Hier moderieren Mitglieder<br />

eine Podiumsdiskussion unter dem<br />

Titel „Wir haben den Schritt getan: Selbstständige<br />

Frauen diskutieren über ihre Motivation,<br />

Chancen <strong>und</strong> Risiken.“<br />

www.rockwerk-fulda.de<br />

� Roswitha Birkemeyer, <strong>IHK</strong> <strong>Fulda</strong><br />

„Sich als Venus auf dem<br />

Mars zuhause fühlen“<br />

Ob Seminare wie „Gestern Kollegin –<br />

heute Vorgesetzte“ oder die Vortragsveranstaltung<br />

„Persönlichkeitsstruktur<br />

<strong>und</strong> Konsequenzen für den Personaleinsatz“<br />

anlässlich der Frauenwoche – als Coach betreut<br />

Ortrud Tornow vom gleichnamigen Trainingsinstitut<br />

auch Frauen in Führungspositionen <strong>und</strong><br />

bietet in Zusammenarbeit mit der <strong>IHK</strong> spezielle<br />

Seminare an.<br />

Trotz „emanzipierter Gesellschaft“ ist die<br />

Nachfrage nach diesen Weiterbildungen ungebrochen.<br />

Zum einen ist es der Austausch<br />

unter Gleichgesinnten, der die Nachfrage<br />

begründet. Zum anderen sieht Ortrud Tornow<br />

einen weiteren Gr<strong>und</strong> in dem steigenden<br />

Anteil gerade junger berufstätiger Frauen, die<br />

sich „als Venus eher auf dem Mars zuhause fühlen“<br />

<strong>und</strong> Führung übernehmen möchten, sich<br />

dabei jedoch mit längst überholten Wertvorstellungen<br />

auseinandersetzen müssen. Erfahrungen<br />

zeigen, so Ortrud Tornow, das Männer über einen<br />

anderen Führungsstil als ihre weiblichen<br />

Kollegen verfügen: Diese seien oft sehr stolz<br />

darauf, als „gute Seele“ zu gelten <strong>und</strong> als Kollegin<br />

oder Fre<strong>und</strong>in wahrgenommen zu werden.<br />

„Das kann hinderlich werden, wenn Führungsqualitäten<br />

verlangt sind. In der Chefrolle muss<br />

auch einmal über Negatives gesprochen werden.<br />

Da fehlt es dann an der Akzeptanz der Mitarbeiter.“<br />

Frauen müssen lernen, ihre positiven<br />

Arbeitsergebnisse noch stärker herauszustellen.<br />

Andererseits sind empathische Anteile für die<br />

Themen Mitarbeiterführung/-entwicklung <strong>und</strong><br />

-bindung, als „Employer-Branding“ wichtiger<br />

denn je – <strong>und</strong> werden von Frauen viel mehr<br />

eingebracht als von Männern.<br />

Nach Überzeugung von Ortrud Tornow sind<br />

Frauen die besseren Improvisationstalente<br />

<strong>und</strong> agierten oftmals selbstbestimmter. „Vertrauen<br />

spielt eine große Rolle, ebenso wie<br />

die Intuition.“ Insbesondere ein Unterschied<br />

mache deutlich, warum die New Economy<br />

Frauen bevorzuge: „Sie sind weniger, rangbewusst.“<br />

Pluspunkt für die Herren: Diese<br />

knüpfen nicht nur aus Sympathie Beziehungen,<br />

um berufl ich voranzukommen. „Und das<br />

ist kein Ausnutzen, sondern ein Geschäft zum<br />

gegenseitigen Vorteil.“<br />

Wann sind Frauen erfolgreich? Dreh- <strong>und</strong> Angelpunkt<br />

sind Durchsetzungsvermögen, Steh-<br />

Die Zukunft ist weiblich<br />

Geschäftsführerin Ortrud Tornow von Ortrud<br />

Tornow & Partner <strong>und</strong> dta international<br />

vermögen, Authentizität, Überzeugungskraft,<br />

emotionale Intelligenz <strong>und</strong> Selbstbewusstsein.<br />

Dennoch: „In einer männlich dominierten Welt<br />

sind weibliches Feingefühl <strong>und</strong> etwas Charme<br />

sehr hilfreich - vorausgesetzt, man überzeugt<br />

auch durch Fachkompetenz.“ Sind Frauen erst<br />

einmal anerkannt, weiß Ortrud Tornow, würden<br />

sie auch von männlichem Wohlwollen getragen.<br />

„Erstaunlich neidlos, so mag mancher Manager<br />

meinen, loben Männer die Tüchtigkeit einer<br />

hoch positionierten Frau.“ Und wie ist es um die<br />

Konkurrenz unter Frauen bestellt? „Viele müssen<br />

noch lernen, fair zu konkurrieren, <strong>und</strong> dazu<br />

gehört der Einsatz des analytischen Verstandes.“<br />

Nächste Seminare in<br />

Zusammenarbeit mit der <strong>IHK</strong>:<br />

Frauen in Führungspositionen<br />

Datum: 26. Mai <strong>2010</strong><br />

Uhrzeit: 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr<br />

In Planung:<br />

– Heilsame Konfl ikte<br />

– Wirkungsvoll <strong>und</strong> zielgerichtet<br />

mit dem Mitarbeiter sprechen:<br />

Führen – fordern – fördern<br />

– Zeit- <strong>und</strong> Selbstorganisation<br />

Wirtschaft Region <strong>Fulda</strong> 03/<strong>2010</strong> 15

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