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Dr. Marion Garai: Neurobiologie und Psyche des Elefanten

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<strong>Neurobiologie</strong> <strong>und</strong> <strong>Psyche</strong> <strong>des</strong> <strong>Elefanten</strong>Erläuterungen zur <strong>Neurobiologie</strong> <strong>und</strong><strong>Psyche</strong> <strong>des</strong> <strong>Elefanten</strong> mit besonderemBezug auf StressVon <strong>Dr</strong>. <strong>Marion</strong> E. GaraïUmwälzende Änderungen werden manchmal von einer kleinen Begebenheitoder Erkenntnis ausgelöst. Jahrh<strong>und</strong>ertelang wurden Tiere infurchtbaren Gittergefängnissen zur Schau gestellt, niemand dachteauch nur im Entferntesten daran, dass sie entsetzlich leiden könnten.Tiere leiden? Das war total absurd. (Vor nicht mal 100 Jahren wurdensogar andersfarbigen Mitmenschen Gefühle aberkannt.) Erst die Erkenntnisvon Professor Heini Hediger <strong>und</strong> anderen großen Tierschützern,dass Tiere ihrem natürlichen Verhalten <strong>und</strong> ihren Bedürfnissenentsprechend gehalten werden müssen, änderte diese Zustände.Heute legt jeder moderne Tiergarten Wert auf Gehege, die nicht nurder menschlichen Ästhetik <strong>und</strong> Unterhaltung gerecht werden, sondernvor allem der jeweiligen Tierart angemessen sind. Und dies, man bedenke,innerhalb eines menschlichen Zeitalters! Und heute sind wirwiederum an so einem Punkt angelangt, an dem wir umdenken müssen.Wir wissen jetzt viel mehr über das Gehirn der Tiere, ihre Bedürfnisse,ihr Verhalten <strong>und</strong> ihre Gefühle. Seit relativ kurzer Zeit könnenwir auch Rückschlüsse auf ihre <strong>Psyche</strong> ziehen. Wenn sich auch mancheTierhalter <strong>und</strong> Zoodirektoren schwer tun mit dem Umdenken,werden sie es gezwungenermaßen tun müssen, sofern sie etwas aufihre Zoos <strong>und</strong> ihren Ruf halten.In den letzten 10 – 20 Jahren ist das Publikum zusehends sensiblergeworden gegenüber Gefangenschaft <strong>und</strong> <strong>Dr</strong>essur von <strong>Elefanten</strong>,nicht zuletzt dank Fernsehen <strong>und</strong> vermehrtem <strong>Dr</strong>uck von Tierschützern.Insbesondere werden in der Bevölkerung mehr Stimmen gegendie Circushaltung von Wildtieren laut. Aber auch touristisches <strong>Elefanten</strong>reiten(z.B. Elephant Back Safaris) ist umstritten. Unser Zeitalterist eines der sich immer rasanter ändernden Bedingungen. Wissenschaft<strong>und</strong> Technologie bringen neue Erkenntnisse zu Tage, mit denenkaum Schritt zu halten ist. Was heute neu ist, ist morgen schon15Foto: M. Garaïveraltet. Es liegt in der Natur je<strong>des</strong> Systems, so auch der Evolution,dass immer auf etwas Neues eine entsprechende Antwort oder Reaktiongef<strong>und</strong>en wird. Kaum haben wir einen Impfstoff gegen einen Virusgef<strong>und</strong>en, ist letzterer auch schon mutiert. Jäger <strong>und</strong> Gejagtepassen ihr Verhalten ständig den neuen Situationen bzw. Gegebenheiten<strong>und</strong> dem Verhalten <strong>des</strong> anderen an, ein ständiges Wechselspiel.Manchmal erscheint es aber, dass der Mensch sich weigert,dieses Spiel mitzumachen <strong>und</strong> bei seinen alten Vorstellungen, Modellen<strong>und</strong> Handlungen bleibt – <strong>und</strong> somit stagniert. Nach den Wortenvon Simon Levin, Professor für Ökologie <strong>und</strong> Mathematik an der UniversitätPrinceton: “Man muss, wenn sich das System ändert, auchdie Art <strong>und</strong> Weise ändern wie man darüber denkt, sonst sind sorgfältigzusammengetragene Daten reine Makulatur.“ Wer sich nicht anpasst,geht mit dem alten unter. Heute ist vor allem bei derKettenhaltung von <strong>Elefanten</strong> <strong>und</strong> <strong>Elefanten</strong>haltung im Circus ein Paradigmenwechselim Denken notwendig. Dies ist aber bekanntlichsehr schwer, da Menschen in ihren bequemen althergebrachten Musternzu denken pflegen <strong>und</strong> sich ungern von neuen Erkenntnissen<strong>und</strong> Gedanken aus ihrem Trott bringen lassen. Dies gilt auch für Zoologen,Tierärzte <strong>und</strong> Politiker, insbesondere jene, die einen sicheren<strong>und</strong> gut bezahlten Job haben. Aber Veränderungen <strong>des</strong> Systems wieeinen Modetrend zu ignorieren, kann fatal sein: Systeme, die anfangenzu bröckeln <strong>und</strong> in ihren Gr<strong>und</strong>strukturen zittern, werden zusammenbrechen.So wird auch mit der neuen, jüngeren Generation vonZoologen ein Umdenken stattfinden müssen. Auch Tiergärtnerei mussmit dem Zeitgeist gehen.Gerade in den letzten paar Jahren sind viele wissenschaftliche Publikationenerschienen, die zeigen, dass zwischen Mensch <strong>und</strong>Elefant bezüglich der Hirnstruktur gar kein so großer Unterschiedbesteht wie man bis dahin angenommen hatte. Demnach besitzen<strong>Elefanten</strong> eine Vielzahl an höheren kognitiven Fähigkeiten, inklusi­


<strong>Neurobiologie</strong> <strong>und</strong> <strong>Psyche</strong> <strong>des</strong> <strong>Elefanten</strong>Stress Disorder) genannt ­ leiden können. Dies bedeutet aber zugleich,dass <strong>Elefanten</strong> Gefühle haben <strong>und</strong> dass sich schlechte Erfahrungen,Traumen etc. psychologisch <strong>und</strong> auch physisch auswirken.Wie weiß man oder erörtert man aber, was ein Elefant psychischdurchmacht? Dazu müssen wir einen Abstecher in die Neurologie <strong>und</strong>die neuesten Informationen zum Denk­ <strong>und</strong> Gefühlsvermögen derTiere machen. Das heißt, wir müssen uns zunächst ein Bild davonmachen, wie das Hirn mit seinen Nervennetzwerken <strong>und</strong> Hormonenfunktioniert <strong>und</strong> erörtern, warum wir so sicher sind, dass <strong>Elefanten</strong>Emotionen <strong>und</strong> höhere Kognition haben <strong>und</strong> somit psychische Schädenerleiden können.HirnstrukturWas denkt <strong>und</strong> fühlt ein Elefant? Moderne Methoden der Hirnforschunghelfen, diese Frage zu beantworten.Foto: C. Remenyive eines außergewöhnlich guten Langzeit­ <strong>und</strong> episodischen Gedächtnisses.Hierzu zählen auch Werkzeuggebrauch, Intensionen,komplexe chemosensorische <strong>und</strong> auditorische Kommunikation, einsehr stark ausgeprägter Sinn für Familie <strong>und</strong> Angehörige, ein komplexesSozialleben, die Fähigkeit zu Kontextlernen <strong>und</strong> zum Weitergeben,Problemlösungsfähigkeiten, die Anlage zu begrifflichem<strong>und</strong> logischem Denken sowie die Fähigkeit, vorsätzliche Handlungenzu vollführen. Komplexe Emotionen, wie der Begriff vom Tod<strong>und</strong> vieles mehr gehören ebenfalls dazu. In den letzen Jahren wurdeauch gezeigt, dass <strong>Elefanten</strong> unter PTBS (Posttraumatische Belastungsstörungen)­ in der Literatur meist PTSD (Post TraumaticBei Mensch <strong>und</strong> Tier sind die cortico­limbischen Strukturen <strong>und</strong> Mechanismenhöchst konservativ <strong>und</strong> haben das gleiche generalisierte„emotionale Zentrum“ (manchmal auch ‚emotionale Intelligenz’ genannt).Hierzu zählt das limbische System, also verschiedene Strukturender Großhirnrinde (Cortex) unter Einbeziehung bestimmter,darunter liegender Areale. Es wird gebildet aus Hippocampus (einerzentralen „Schaltstation“), Gyrus cinguli (der so genannten „Gürtelwindung“)<strong>und</strong> Amygdala, auch „Mandelkern“ genannt. Desweiterenspielen bei Emotionen die präfrontale Hirnrinde, der Hypothalamus(ein Abschnitt <strong>des</strong> Zwischenhirns) <strong>und</strong> das Stammhirn eine Rolle <strong>und</strong>die ist bei allen Säugetieren (inklusive Mensch) gleich. Das heißt, diedamit assoziierten physiologischen <strong>und</strong> Verhaltensäußerungen sindähnlich (z.B. Angst, Bindung, soziale Prägung, Aggression, Schmerz<strong>und</strong> Erkennung).Bei derart sozialen Tieren wie <strong>Elefanten</strong> vollziehen sich die Lernerfahrungen<strong>und</strong> Erlebnisse, wie beim Menschen, innerhalb der Beziehungenuntereinander. Emotionen <strong>und</strong> Lernerfahrungen werden in Nervenzellnetzwerken<strong>des</strong> Gehirns gespeichert.Bekanntlich haben Stress <strong>und</strong> emotionale Erlebnisse einen tiefgehenden,bleibenden Effekt auf das Individuum. Wie funktioniert dies nun?Tab. 1: Einige der erwähnten Hirnstrukturen <strong>und</strong> ihre FunktionenLimbisches System bestehend aus:Gyrus cinguli, Amygdala <strong>und</strong> HippocampusAmygdala (Mandelkern)Emotionales Zentrum = Emotionale IntelligenzSpeichert unangenehme, angstbesetzte (= aversive), auch unbewusste,emotionale ErfahrungenHippocampusGedächtnisGyrus cinguli (Gürtelwindung)Sitz <strong>des</strong> Selbstgefühls, Mitgefühls, Ort der Lebensgr<strong>und</strong>stimmungCortex (Hirnrinde)Intellektuelle IntelligenzFrontaler Cortex (Stirnhirnrinde)Fähigkeit, Situationen sowie Risiken <strong>und</strong> Gefahren abzuschätzen, bevor sieeintreffen (= „Antizipation“)16


<strong>Neurobiologie</strong> <strong>und</strong> <strong>Psyche</strong> <strong>des</strong> <strong>Elefanten</strong>Das durchschnittliche Gewicht eines <strong>Elefanten</strong>hirns ist 4,783 kg(Spannbreite von 4 bis 6,075 kg mit wenigen Extrema von bis zu 9kg). Demgegenüber beträgt das durchschnittliche Gewicht eines Menschenhirns1,4 kg. Die Gr<strong>und</strong>struktur <strong>und</strong> Verteilung der 12 Hirnnervenist bei Mensch <strong>und</strong> Elefant sehr ähnlich, nur sind dieRüsselnerven außergewöhnlich groß. Im Allgemeinen sind <strong>Elefanten</strong><strong>und</strong>Menschenhirn sehr ähnlich strukturiert. Mensch <strong>und</strong> Elefant besitzenbeide prominente Furchen <strong>und</strong> Windungen. Grosshirn <strong>und</strong>Kleinhirn <strong>des</strong> <strong>Elefanten</strong> haben sogar mehr Windungen <strong>und</strong> erscheinenkomplexer als beim Menschen. Die Cerebral­ <strong>und</strong> Temporallappensind relativ groß beim <strong>Elefanten</strong>. Temporallappen sind der Sitz<strong>des</strong> Hörens, Lernens <strong>und</strong> <strong>des</strong> Gedächtnisses. Der Hippocampus istbei beiden etwa gleich groß. Hier ist der Sitz <strong>des</strong> Langzeitgedächtnisses.Der Enzephalisationsquotient (EQ) wird als Maß verwendet für dieFähigkeit <strong>des</strong> Tieres, sich mit einer neuen Situation abzufinden („coping“).Je höher dieser Quotient ausfällt, <strong>des</strong>to höher ist die Intelligenz.Ohne auf Details einzugehen, wie dies gemessen wird, hiereinige Beispiele: EQ von Gorilla (Variabilität) 1,402 – 1,68; Schimpanse2,18 – 2,44; Mensch 7,33 – 7,69. Der EQ für <strong>Elefanten</strong> ist 1,13 –2,36 (mit einem durchschnittlichen Wert von 2,14 für Asiatische <strong>Elefanten</strong><strong>und</strong> 1,67 für Afrikanische <strong>Elefanten</strong>. Die Zahlen wurden anhandvon 16 Tieren errechnet, darunter 9 Asiaten <strong>und</strong> 7 Afrikaner).Ein Durchschnitt von 2,1 für Weibchen <strong>und</strong> 1,3 für Männchen wurdekalkuliert. Mehrere Autoren berichten ebenfalls über einen höherenEQ für Weibchen. <strong>Elefanten</strong> haben ein sprichwörtliches Langzeitgedächtnis,Gedächtnis <strong>und</strong> Intelligenz scheinen interkorreliert zu sein.Man spricht von konvergenter Evolution <strong>des</strong> Hirns von Elefant <strong>und</strong>Mensch. Dies bedeutet, dass wahrscheinlich beide Arten ähnlichenevolutiven Selektionsdrücken unterlagen, welche beide Spezies veranlassten,ähnliche Hirnstrukturen zu entwickeln. Solche Einflussfaktorenkönnten äußerliche Bedingungen (z.B. Klima) sein. Da dieseaber ähnliche Auswirkungen auf alle Arten gehabt hätten <strong>und</strong> nicht alleArten ähnliche Hirne haben, ist eher anzunehmen, dass der Selektionsdruckvon sozialen Bedingungen ausging. Auf die Ähnlichkeitenzwischen Mensch <strong>und</strong> Elefant bezüglich Familie <strong>und</strong> sozialen Bindungenbrauche ich nicht einzugehen.Ohne Spiegelneuronen –keine sozialen InteraktionenWarum ist Gähnen ansteckend? Warum urinieren <strong>Elefanten</strong> oftgleichzeitig? Warum ahmen Kälber beim Futtervorbereiten ihre Mutternach? Warum überträgt sich die Angst eines <strong>Elefanten</strong> sofort auf dieanderen Herdenmitglieder, ohne dass der Auslöser für alle ersichtlichist? Warum berühren sich <strong>Elefanten</strong> gegenseitig zur gleichen Zeit mitdem Rüssel? Warum trinkt einer, wenn der andere trinkt? Diese <strong>und</strong>ähnliche Fragen lassen sich anhand von Spiegelneuronen (mirrorneurons) erklären.Diese besonderen Nervenzellen in der prämotorischen Hirnrinde <strong>und</strong>im limbischen System wurden zum ersten Mal von einer inzwischenberühmten italienischen Forschergruppe in den 90er Jahren bei Makakenentdeckt. Spiegelneuronen bewirken, dass das, was man beimGegenüber sieht, bei einem selbst dieselbe Reaktion auslöst. Ohnediese Spiegelneuronen gäbe es keine interindividuellen („zwischenmenschlichen“)Beziehungen. Sie bewirken, dass man Handlungennachvollziehen kann <strong>und</strong> dieselben Emotionen ausgelöst werden könnenbeim bloßen Beobachten eines Partners. Die neuralen Schaltungen,die aktiviert werden, während eine Handlung ausgeführt wirdbeim Zeigen von Emotionen <strong>und</strong> beim Erleben von Sensationen, werdenauch beim Beobachter aktiviert durch Spiegelneuronen. Tiere17Vergleich der Frontallappenregionen von Mensch (oben) <strong>und</strong> Elefant(unten). Man beachte bei allen Ähnlichkeiten die unterschiedlich ausgeprägtenRiechkolben (Olfactory bulb) samt assoziierten Strukturen.Grafik nach: J. Shoshani, W. J. Kupsky, G. H. Marchant, Elephant brainPart I: Gross morphology, functions, comparative anatomy, and evolution,Brain Research Bulletin 2006, 70, 124–157.sind darauf angewiesen, dass sie im Alltag auf ein beobachtetes Verhaltensofort das intuitive Wissen über den weiteren Verlauf <strong>des</strong> Geschehensspüren oder erahnen. Bei Gefahr ist dies überlebenswichtig,daher ist anzunehmen, dass dieses System evolutivgesehen alt ist. Ohne Spiegelneuronen wäre spontanes Verständniszwischen zwei Individuen unmöglich. Es wurde gezeigt, dass Spiegelneuronennicht nur innerartlich zum Tragen kommen, sondern auchzwischen verschiedenen Spezies. Dies erklärt, warum ein Elefant <strong>und</strong><strong>Elefanten</strong> im Tierpark Hagenbeck: Durch Nachahmen der Signale <strong>und</strong>Reaktionen der Mutter lernen junge <strong>Elefanten</strong>, wie sie mit der Umwelt interagierenkönnen. Foto: N. Keese


<strong>Neurobiologie</strong> <strong>und</strong> <strong>Psyche</strong> <strong>des</strong> <strong>Elefanten</strong>sein langjähriger Pfleger oder Trainer sich oft gut <strong>und</strong> sofort verstehen<strong>und</strong> verständigen können. Sie haben mit Hilfe ihrer Spiegelneuronengelernt, die kleinsten Bewegungen <strong>und</strong> Intentionen <strong>des</strong> anderen zuinterpretieren <strong>und</strong> die folgende Handlung daraus abzulesen. Spiegelneuronenkönnen beobachtete Teile eines Handlungablaufs zu einerwahrscheinlich zu erwartenden Gesamthandlung ergänzen. Folgt nuneine nicht mehr vorhersehbare Situation oder Aktion, ist eine heftigeneurobiologische Stressreaktion mit einem massiven Angstgefühl dieFolge.Dank Spiegelneuronen fühlt man, was der andere fühlt, ist Empathie(=Mitgefühl) möglich. Das Jungtier lernt durch Nachahmen der Signale<strong>und</strong> Reaktionen der Mutter, wie es mit der Umwelt umzugehen hat.Und auf diese Weise entwickelt sich das Hirn mit den Nervenzellnetzwerken,welche später im Leben die so gespeicherten Reaktionen <strong>des</strong>Verhaltens ablaufen lassen.Wie das Gehirn Erlebnisse speichert<strong>und</strong> verarbeitetDas menschliche Gehirn besteht aus über 20 Milliarden Nervenzellen.Über die Hälfte davon stehen der Cortex (Hirnrinde) <strong>und</strong> dem damit engverb<strong>und</strong>enen limbischen System (emotionales Zentrum) zur Verfügung,verteilt in den vielen Windungen. Die Hirnrinde ist der Sitz der höherenWahrnehmungs­ <strong>und</strong> Steuerungsfunktionen. Da <strong>Elefanten</strong> ebenfalls eineVielzahl an Windungen besitzen, ist anzunehmen, dass diese ebenfallseine sehr hohe Zahl an Nervenzellen beherbergen. Das limbischeSystem wiederum ist eng verb<strong>und</strong>en mit darunter liegenden Hirnteilen,insbesondere Hirnstamm <strong>und</strong> Hypothalamus. Die Hirnrinde gibt Auskünfteüber die Außenwelt (sie verarbeitet Informationen, die über dieSinne hereinkommen), Hirnstamm <strong>und</strong> Hypothalamus geben Informationenüber das innere Körperbefinden <strong>und</strong> im limbischen System werdendiese verarbeitet. In der Amygdala sind die Erinnerungengespeichert, diese werden mit den hereinkommenden Informationenaus Außen­ <strong>und</strong> Innenwelt abgeglichen.Alle mentalen Operationen (Denken, Fühlen, Wahrnehmung, Beurteilen,Planen, Handeln) werden durch die Verbindungen von Nervenzellen(oder Nervenzellgruppen <strong>und</strong> ­netzwerken) ermöglicht. EinzelneNervenzellen besitzen viele sehr lange Fortsätze, welche untereinanderüber eine Kontaktstelle (Synapse) in Verbindung stehen. An derSynapse werden Nervenbotenstoffe (Neurotransmitter) ausgetauscht.Eine Nervenzelle ist durch bis zu 10.000 Synapsen mit anderen Nervenzellenverschaltet, so wird ein komplettes Netzwerk gebildet. Vielbenutzte Synapsen verstärken ihre Struktur, nicht benutzte werden aufgelöst.Häufige <strong>und</strong> intensive Erfahrungen werden auf diese Weisedurch Bildung von Nervenzell­Netzwerken, in denen die Erfahrung gespeichertist, verstärkt. So kann es vorkommen, dass Traumen oderAngstreaktionen in diesen Netzwerken fest verankert (bzw. „eingeschrieben“)sind. Werden Synapsen häufig oder sehr intensiv benutzt,kommt es zur Verstärkung dieser durch positive Rückkopplung: kommtein Signal zur Synapse, werden in beiden (oder mehreren) NervenzellenBotenstoffe ausgeschüttet. Diese führen zu einer biochemischenReaktion innerhalb der Zellen, welche besondere Gene aktivieren. DieseGene produzieren Proteine, welche die Synapse strukturell verstärken.Je mehr eine Synapse „feuert“, <strong>des</strong>to stärker wird die Vernetzung<strong>und</strong> auch das abgegebene Signal.Um zu verhindern, dass alle Synapsen gleichzeitig feuern, findet eineSelektion im Hirn statt. Es gibt drei Dimensionen der Wahrnehmung:Elemente <strong>und</strong> Wahrnehmungen der äußeren Welt (erste Dimension)werden untereinander assoziiert <strong>und</strong> mit der inneren Welt (zweite Dimension)verglichen. In der dritten Dimension werden Wahrnehmungen<strong>des</strong> Selbstbefindens mit der Außenwelt in Beziehung gebracht. DieOben: „Dashi“ im Tierpark Berlin. Ohne Rücksicht auf eine gewachseneSozialstruktur wurden ihre engsten Sozialpartner „Bibi“ <strong>und</strong> „Matibi“ aneinen anderen Zoo abgegeben. Foto: C. RemenyiUnten: Infolge überholter Formen <strong>des</strong> Zuchtmanagements verlor „Saida“(hier links im Bild mit ihrer Tochter „Indra“ im Zoo Leipzig) ebenfalls ihreeinzige Sozialpartnerin. Foto: E. GöttscheZusammenführung der Außenwelt mit der Körper­Innenwelt findet inGyrus cinguli statt (Sitz <strong>des</strong> Selbstgefühls). Der Gyrus cinguli wird auchals „Schaltstelle“ bezeichnet. Das limbische System sendet nun seinerseitsSignale an den Körper, damit er reagiert. Zum Beispiel werdendann die Hormone Cortisol oder Adrenalin produziert <strong>und</strong> in die Blutbahngeleitet.Der Regelmechanismusder StresshormoneAdrenalin:Das Großhirn leitet eine Gefahr­ oder Alarmsituation an den Hirnstammweiter. Hier befinden sich die Nervenzellen, welche Atmung<strong>und</strong> Blutdruck kontrollieren, sowie die Nerven für Magen, Darm <strong>und</strong>Herz. Im Hirnstamm eintreffende Signale bewirken im Nebennierenmarkdie Ausschüttung von Adrenalin <strong>und</strong> Noradrenalin, welche kurzfristigHerzfrequenz, Puls <strong>und</strong> Blutdruck erhöhen.18


<strong>Neurobiologie</strong> <strong>und</strong> <strong>Psyche</strong> <strong>des</strong> <strong>Elefanten</strong>Cortisol:Die Information über die Alarmsituation gelangt vom Großhirn aberauch in den Hypothalamus, der Teil <strong>des</strong> Zwischenhirns ist. In Stresssituationenwird im Hypothalamus das sogenannte CRH­Gen (Corticotropin­Releasing­Hormon­Gen)aktiviert. CRH ist eines der wichtigstenStressgene. Es schaltet in der dem Hypothalamus angefügten Hirnanhangdrüse(Hypophyse) ein weiteres Gen ein, welches das bekannteHormon ACTH (Adrenocorticotropes Hormon) freisetzt. Über das Blutgelangt ACTH in die Nebennierenrinde <strong>und</strong> veranlasst, dass dort Cortisolproduziert wird.Man nennt dieses System die Stressachse: Hypothalamus (CRH­Genaktiviert) – Hypophyse (weitere Genaktivierung <strong>und</strong> nachfolgend Freisetzungvon ACTH ins Blut) – Nebennierenrinde (Cortisol­Bildung). Derganze Vorgang dauert ein paar Minuten <strong>und</strong> ist bei allen Wirbeltierengleich.Wie das Traumadie Genaktivität beeinflusstWenn sich ein Trauma (oder Alarmbild) in der Amygdala, dem Gedächtnisspeicher,wie oben erläutert, „eingebrannt“ hat, bedeutet dies, dassdie Sensibilisierung der Alarm­Nervenzellen erhöht wurde. Anders ausgedrückt,wurde der Schwellenwert erniedrigt <strong>und</strong> die Amygdala reagiertsomit auf Alarm oder vermeintlichen (auch unbewussten!) Alarmviel schneller <strong>und</strong> öfter. Die Synapsen sind superverstärkt. Es kommtzu einer dauerhaften Überaktivierung der Amygdala, die somit über diebeschriebenen Regelkreise bewirkt, dass die Nebennierenrinde Cortisolausschüttet.Alle Circus­ <strong>und</strong> die meisten Reitelefanten sowie noch viele Zooelefantensind Wildfänge <strong>und</strong> haben als Jungtiere das Trauma <strong>des</strong> Einfangens,der Umsiedlung in eine fremde Umgebung <strong>und</strong> den Verlust derMutter <strong>und</strong> Familie erlebt. Erlebt ein solches Tier nun nochmals eintraumatisches Ereignis, z.B. wenn ein Weibchen aus seiner familiärenUmgebung an einen anderen Zoo abgegeben wird (etwa infolge überholterFormen <strong>des</strong> Zuchtmanagements) oder wenn ein Partner stirbt,wird dieses Trauma doppelt stark empf<strong>und</strong>en: Dann werden nämlich diein der Amygdala gespeicherten Erinnerungen wach gerufen <strong>und</strong> dieentsprechenden Synapsen feuern. Die CHR­Produktion <strong>und</strong> die darauffolgende Cortisolausschüttung kann sehr hohe Werte erreichen, dieSynapsen werden abermals verstärkt, der gesamte Hormonhaushaltgerät total aus den Fugen. Die Sensibilisierung der Amygdala ist nochmalserhöht, die Folgen für das Tier können somit sehr schwerwiegendsein.Wie Stress sich auf andereKörperfunktionen negativ auswirktEs ist bekannt, dass ein Transfer von einem Zoo in einen anderen beiWeibchen zum Anöstrus führen kann. Genauso ist es möglich, dassTiere, welche Stress erlebt oder eine Rangordnungsveränderung durchgemachthaben, keinen Zyklus aufweisen. Erhöhte Cortisolausschüttungschwächt nicht nur das Immunsystem, sondern kann auch dieReproduktionsfähigkeit beeinträchtigen. Die gonadotropen Hormoneunterliegen demselben Kreissystem wie die Stresshormone: Hypothalamus– Hypophyse ­ Nebennierenrinde mit Rückkopplung. Eine Überproduktionvon ACTH (bzw. Cortisol) in der Nebennierenrinde verhindertdie Produktion der gonadotropen Hormone, also jener Stoffe, die füreinen Zyklus <strong>und</strong> die Sexualproduktion zuständig sind. Wen w<strong>und</strong>ert esda noch, dass ein Weibchen, wenn es aus seiner gewohnten Umgebung<strong>und</strong> seiner familiären Sozialeinheit gewaltsam herausgerissen <strong>und</strong>an einen fremden Ort (mit fremden Artgenossen) transportiert wird, keineZyklusfunktion zeigt <strong>und</strong> somit keine Nachkommen zeugt. Oderwenn ein weibliches Jungtier, welches von seiner Mutter getrennt wird<strong>und</strong> mit fremden Artgenossen eine neue Sozialordnung aufbauen muss(ohne jegliche mütterliche Hilfe) <strong>und</strong> sich zudem in eine neue Rangordnungeinpassen muss, auch nicht züchtet. Schaut man die Daten beiderArten an scheint es, dass die Afrikanischen <strong>Elefanten</strong> diesbezüglichnoch sensibler sind als die Asiaten.Beziehungen in der frühen KindheitEs gibt einen kritischen Zusammenhang zwischen sozialem Lernen<strong>und</strong> Hirnentwicklung. Nervennetzwerke werden im Laufe <strong>des</strong> Wachstumsdurch Erfahrungen <strong>und</strong> Beziehungen angelegt. Äußerst wichtigsind dabei die Mutter­Kind­Beziehung <strong>und</strong> andere soziale Beziehungen<strong>und</strong> Bindungen. Das heißt, die Entwicklung von Fühlen, Denken,Handeln <strong>und</strong> Reagieren erfolgt parallel zu der Entstehung der Nervenzellen­Netzwerke.Das Gehirn eines sozialen Tieres ist auf sozialeBeziehungen <strong>und</strong> Bindungen eingestellt <strong>und</strong> davon abhängig. Es gibtmehrere neurobiologische Systeme, die dies beweisen. Zum Beispielwird bei der Mutter nach der Geburt Oxytocin produziert, welches diejenigenVerhaltensweisen verstärkt, die die soziale Bindung festigen.Spiegelneuronen spielen hier auch eine ganz wichtige Rolle.Die psychische Seite <strong>des</strong> Gedächtnisses ist abhängig von situativenInputs, von Sozialisation <strong>und</strong> von „Erziehung“, d.h. von dem, was dasJungtier von seiner Mutter <strong>und</strong> den übrigen Familienmitgliedern lernt.Wenn nun ein Jungtier während der wichtigen HirnentwicklungsphaseHandaufzucht (links „Jamuna Toni“ im Münchner Tierpark Hellabrun) bedeutet wesentlich stärkeren Stress für <strong>Elefanten</strong> als das Großwerden im Familienverband(rechts die Emmener Großfamilie). Fotos: T. Jahn; M. Hachenberg19


<strong>Neurobiologie</strong> <strong>und</strong> <strong>Psyche</strong> <strong>des</strong> <strong>Elefanten</strong>von seiner Mutter getrennt wurde, fehlen die entsprechenden Neuronen<strong>und</strong> Synapsen, d.h. es fehlt das Gedächtnis dafür, was es zu einem„richtigen“ <strong>Elefanten</strong>, der sich innerhalb seiner sozialen Umweltzurechtfindet, macht.Traumen <strong>und</strong> wie das Hirn reagiertForschungsergebnisse zeigen, dass bei liebevoll bemutterten Jungtierendas Stressgen CRH später im erwachsenen Zustand wenigerstark aktiviert wird als bei Tieren, die in der Jugendentwicklung wenigerZuwendung erhalten haben. Tiere mit viel mütterlicher Zuwendungsind später weniger ängstlich, da ein Gen aktiviert wurde,welches einen Nervenwachstumsfaktor produziert. Lernaufgabenwerden von diesen Individuen besser gelöst. Die Zahl der Synapsenist bei liebevoll bemutterten Tieren höher.Demzufolge ist ein Jungtier, welches während seiner Jugendentwicklungaus dem Familienverband herausgerissen wurde (zum BeispielVerlust der Mutter, eingefangen <strong>und</strong> verkauft etc.), schlechter neurologischausgestattet als ein Tier, das im normalen Familienverband <strong>und</strong>mit der Mutter aufwächst. Allomütter oder so genannte „Tanten“, diesich liebevoll <strong>des</strong> Jungtiers annehmen, können die Rolle der Mutterübernehmen. Jungtiere, denen dieser Ersatz in Form eines Menschengegeben wird, sind benachteiligt: Der Mensch kann niemals einen<strong>Elefanten</strong> bzw. <strong>des</strong>sen Verhaltensweisen darstellen. Er kann bestenfallsmit menschlichen Mitteln versuchen, diese bis zu einem gewissenGrad zu substituieren.Es wurde gezeigt, dass der Nachwuchs einer Mutter, welche währendder Schwangerschaft Stress erlebte, später in Belastungssituationeneine bleibende erhöhte Stressreaktion zeigt. Man nimmt an, dass derFötus entweder die Stresssignale der Mutter mitbekommt, oder dassdie mütterlichen Stresshormone direkt den Föten beeinflussen. Interessanterweisehaben Tests mit Primaten gezeigt, dass auch nach derGeburt bei der Mutter induzierter Stress bewirkt, dass deren Jungtiereals Erwachsene regelmäßig eine erhöhte Stressreaktion zeigen. Ursachekönnte das veränderte Verhalten der gestressten Mutter sein.Interindividuelle Bindungen schützen also das Stresssystem beimNachwuchs. Bindungen <strong>und</strong> soziale Unterstützung haben sich in zahlreichenStudien aber auch als einer der wichtigsten Schutzfaktorengezeigt für das spätere Leben <strong>des</strong> Individuums.Dies bedeutet nichts anderes, als dass man bei <strong>Elefanten</strong> Individuen in„künstlichen“ Gruppen, die eine starke Beziehung zueinander aufgebauthaben, nie trennen sollte, egal ob Mutter <strong>und</strong> Tochter oder unverwandtespezielle Partnerinnen. Die logische Folgerung ist, dass harmonischeUntergruppen im Zoo nicht auseinander gerissen werden sollten, auchnicht zu Zuchtzwecken. Anderenfalls erhält man bereits eine gestressteMutter (nicht zu sprechen von den gestressten Zurückgebliebenen),welche diesen Stress ihrem Nachwuchs weitergibt, falls sie überhauptselbst züchtet!Traumen (z.B früher Verlust der Mutter, Einfangen <strong>und</strong> Umsiedlung)können aber noch weiter reichende Folgen haben. Unterschwellige Reizekönnen bei Individuen, welche ein derartiges Trauma erlebt haben,direkt das Bewertungssystem aktivieren, in dem die frühere Erfahrunggespeichert ist, insbesondere den Mandelkern (Amygdala). Das bedeutet,dass durch einen unbewussten Reiz ohne volles Bewusstsein, sondernim Unbewussten, die Stressreaktion ausgelöst werden kann. Diesbezeichnet man als Posttraumatische Belastungsstörung PTBS odermeist PTSD (Post Traumatic Stress Disorder) genannt. Individuen mitPTBS erfahren sogenannte „flash­backs“, d.h. plötzlich durch irgendeinenReiz ausgelöste Erinnerungsbilder an den Schrecken. Symptomedieser Flash­backs können Konzentrationsstörungen sein, Schreckhaftigkeit<strong>und</strong> ängstliches Verhalten, Interessenverlust <strong>und</strong> Apathie oderauch aggressives Verhalten.Warum reagieren <strong>Elefanten</strong> manchmal„ aus heiterem Himmel“ aggressiv?Wie beschrieben reagiert die Amygdala als Speicherort der Traumaerlebnissenachfolgend viel empfindlicher auf Alltagssituationen, sogardann, wenn gar nichts Gefährliches vorhanden ist. Sie ist sozusagenimmer in einem „Alarmzustand“.Dies bedeutet, dass die Stressreaktion aktiviert werden kann, ohne dassäußerliche Reize bewusst wahrgenommen werden, was eine Überreaktionbedeutet. Dies ist dann besonders gefährlich, wenn <strong>Elefanten</strong> indirektem Kontakt mit Menschen sind, z.B. im Circus oder bei ElephantBack Safari Unternehmen. Dann kann es zu Zwischenfällen kommen,ohne dass die Trainer den Gr<strong>und</strong> ersehen können.Hieraus lässt sich auch erklären, warum bei plötzlichen Aggressionshandlungenoder Reaktionen, die zu Unfällen führen, oft der Gr<strong>und</strong> nichterkennbar ist. Die Nervennetzwerke bleiben lebenslang bestehen. Diesmacht die <strong>Elefanten</strong>, welche in der Wildbahn gefangen wurden <strong>und</strong> inGefangenschaft geraten sind, unberechenbarer als solche, die in Gefangenschaftgeboren wurden <strong>und</strong> mit ihrer Mutter <strong>und</strong> ihrer „Familie“aufwuchsen.Eine von vielen – die vierfache Zuchtkuh „Zambi“, 1983 als Wildfangnach Europa importiert, griff im Direkten Kontakt sowohl in Wuppertal alsauch in Augsburg Pfleger an. Foto: J. EndresNicht nur Tierrechtler, sondern auch die namhaftesten <strong>Elefanten</strong>forscherweltweit haben anerkannt, dass <strong>Elefanten</strong> eine <strong>Psyche</strong> <strong>und</strong> Gefühle besitzen,die den unseren äußerst ähnlich sind <strong>und</strong> somit die bisherigeHaltung in Circussen <strong>und</strong> ähnlichen Institutionen nicht mehr tragbar ist.Zuerst braucht es die richtige Einstellung, dann die richtige Handlung.Es braucht vor allem aber auch Mut zur Selbstkritik <strong>und</strong> zur Ehrlichkeit,um Neues anzuerkennen <strong>und</strong> auch die Einsicht, dass alte Denkweisen<strong>und</strong> Muster zumin<strong>des</strong>t in der <strong>Elefanten</strong>haltung nicht mehr zeitgemäßsind.LiteraturJ. Bauer, Das Gedächtnis <strong>des</strong> Körpers, Piper 2009.J.Bauer, Warum ich fühle was Du fühlst, Heyne 2008.J. Shoshani, W. J. Kupsky, G. H. Marchant, Elephant brain I: Gross morphology,functions, comparative anatomy, and evolution, Brain Research Bulletin 2006,70, 124–157.V. Gallese, C. Keysers, G. Rizzolatti, A unifying view of the basis of socialcognitio, Trends in Cognitive Sciences, Vol. 8, No. 9, 2004.20

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