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Vom plup zum plop<br />

NORDDEUTSCHES GLAS<br />

und andere (Bier) Flaschen<br />

Das Museum des Kreises Plön trägt nicht zu<br />

unrecht den Untertitel „mit norddeutscher Glassammlung“.<br />

„Ja in Holstein… wird fast nichts<br />

als Asche und gar wenig Sand zum Glas gebraucht“<br />

betonte schon Johann Kunkel, um 1638<br />

Glas und speziell Bierflaschen stehen in diesem<br />

Sommer im Mittelpunkt des Kreismuseums. Leiterin<br />

Julia Meyer konnte eine Sammlung rund um die<br />

Flensburger Brauereien nach Plön holen.<br />

im Kirchspiel Plön geborene Glasmacher und<br />

Alchimist, Erfinder des im Barock beliebten Goldrubinglases<br />

und ein wichtiger Teil der Dauerausstellung<br />

des Kreismuseum im Obergeschoss, wo<br />

holsteinische Glashüttenfunde des 16. bis 18.<br />

Jahrhunderts und Gebrauchsglas seit dem 18.<br />

Jahrhundert zu sehen sind. So ist es auch nicht<br />

verwunderlich, das nunmehr ein Jahrzehnt lang<br />

schon internationale Glassammler zu einem gemeinsamen<br />

Treffen im Juni nach Plön kommen<br />

4 mein plönerseeblick<br />

und darüber hinaus eine ideal zum Schwerpunkt<br />

des Museums passende Sonderausstellung über<br />

die Geschichte der Flensburger Brauereien nach<br />

Plön geholt werden konnte.<br />

Der „Club der Flensburger Brauereien Raritätensammler“<br />

zeigt vom 2. Juni bis zum 19.<br />

August anhand von Flaschen, Gläsern, Krügen<br />

sowie Film- und Fotomaterial unter der Überschrift<br />

„Vom plup zum plop“ die Geschichte der<br />

Brauerei an der Grenze zu Dänemark von den<br />

Anfängen zurzeit der Flensburger Aktienbrauereigesellschaft<br />

(1873-1919), der Flensburger Exportbrauerei<br />

(1888-1919) und nach deren Fusion<br />

bis heute. In Flensburg gibt es um 1873 noch 20<br />

kleine Hausbrauereien, als die erste Großbrauerei,<br />

die „Flensburger Actien-Brauerei-Gesellschaft“,<br />

gegründet wird. Anderthalb Jahre später<br />

wird das erste Bier gebraut. Im März 1875<br />

kommen ein Lagerbier und zwei Monate später<br />

die ersten Flaschenbiere in den Verkauf. Durch<br />

den vermehrten Bierkonsum und die Lage mit<br />

dem „guten Wasser“ kam es 1888 zur Gründung<br />

der „Flensburger Exportbrauerei“.<br />

Zu Beginn des 20.<br />

Jahrhunderts stieg die<br />

Zahl der Getränkehersteller<br />

im Deutschen Reich<br />

stark an, die der Biertrinker<br />

wurde aber im Vergleich<br />

zum Ende des 19.<br />

Jahrhunderts weniger, sodass<br />

diese Gründe 1919<br />

mitausschlaggebend waren<br />

für die Zusammenlegung<br />

der beiden Flens-<br />

burger Brauereien. Im<br />

Juni 1922 wurde der be-<br />

rühmte Name „Flensburger Pilsener“ geboren.<br />

Erst ab Mitte der 1970er Jahre dehnte die<br />

Brauerei ihr Absatzgebiet auf ganz Schleswig-<br />

Holstein und später auf Norddeutschland aus<br />

machten schließlich die bekannten Bügelverschlussflaschen<br />

im gesamten Bundesgebiet bekannt.<br />

Im Club der Raritätensammler haben sich<br />

seit 1990 über 70 Interessierte zusammengefunden,<br />

die Exponate der Flensburger Brauereien<br />

sammeln und sich mit der Historie beschäftigen.<br />

Sie wollen die Geschichte bewahren und seltene<br />

Stücke bewahren. Die Clubmitglieder haben<br />

schon mehrere größere Ausstellungen in<br />

Flensburg präsentiert, führen seit 2003 einen eigenen<br />

Bierdeckelkatalog und halten zudem seit<br />

1997 mit 14,66 Metern den Weltrekord im Bierdeckelturmbau.<br />

Die Ausstellung im Museum des Kreises Plön,<br />

Johannisstraße 1, wird am Sonnabend, 2. Juni,<br />

um 10.30 Uhr eröffnet. Eine Einführung bietet<br />

der Vorsitzende der Sammler, Stephan Knoll. Im<br />

Anschluss ist ein Frühschoppen mit dem passenden<br />

Getränk geplant.<br />

Mit geschmückten Pferdekutschen lieferten die Flensburger Brauereien das Bier<br />

an ihre Kunden, zunächst im Faß später auch in Flaschen.

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