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Von Teenies bis Oldies: Lebenszyklen im Wandel - Klinikmagazin

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Nils K. <strong>im</strong> Gespräch mit der Therapeutin Irina<br />

Böhme.<br />

Viele Menschen trinken mehr oder weniger<br />

regelmäßig Alkohol, aber nur etwa fünf <strong>bis</strong><br />

sieben Prozent werden davon abhängig.<br />

Ähnlich verhält es sich bei dem Konsum<br />

von Canna<strong>bis</strong>produkten. Es gibt inzwischen<br />

viele – nicht nur junge – Menschen,<br />

die mehr oder weniger häufig Canna<strong>bis</strong><br />

konsumieren. Etwa vier <strong>bis</strong> sieben Prozent<br />

der Konsumenten sind abhängig: Sie können<br />

nicht ohne Weiteres mit dem Konsum<br />

aufhören. Im Entzug tritt ein Verlangen<br />

(craving) nach „dem Stoff“ auf. Darüber<br />

hinaus können weitere Entzugsymptome<br />

auftreten, die so heftig sind, dass eine stationäre<br />

Behandlung notwendig wird.<br />

Vor diesem Hintergrund bietet die Abteilung<br />

Suchtmedizin der LWL-Kliniken<br />

Lippstadt und Warstein in einer Station<br />

der Qualifizierten Entzugsbehandlung für<br />

Drogenabhängige am Standort Warstein<br />

LWL-Wohnverbund Lippstadt<br />

Leben, Betreuen, Fördern.<br />

Am Teilhabegedanken orientierte, fachlich<br />

qualifizierte und auf Entwicklung ausgerichtete<br />

Betreuungs- und Förderangebote für Menschen<br />

mit • einer geistigen Behinderung<br />

• einer psychischen Behinderung<br />

• einer Abhängigkeitserkrankung in Verbindung<br />

mit einer psychischen Behinderung<br />

(<strong>im</strong> Rahmen des SGB XII – Eingliederungshilfe)<br />

• Stationäre Wohnangebote an den Standorten<br />

Lippstadt-Benninghausen, Lippstadt-Eickelborn<br />

und Geseke<br />

• Beschützende Wohngruppen für Menschen, die<br />

durch Beschluss eines Vormundschaftsgerichtes<br />

(§ 1906 BGB) untergebracht sind<br />

LWL-Wohnverbund Lippstadt<br />

Leitung des Wohnverbunds: Hartmut Paech-Bruch<br />

Dorfstraße 28 · 59556 Lippstadt<br />

Tel.: 02945 981-3000 · Fax.: 02945 981-3009<br />

Internet: www.lwl-wohnverbund-lippstadt.de<br />

„Mir war auf<br />

einmal klar,<br />

dass ich es allein<br />

nicht schaffe“<br />

Ein Patient berichtet<br />

über seine Canna<strong>bis</strong> abhängigkeit<br />

ein spezielles Behandlungsprogramm für<br />

Canna<strong>bis</strong>abhängige an (s. Infobox S. 14). Im<br />

Rahmen seiner aktuellen Behandlung war<br />

Nils K. bereit, über seine Situation und seine<br />

Erfahrungen zu sprechen. Das Interview<br />

führte Friedel Harnacke, Öffentlichkeitsbeauftragter<br />

Sucht.<br />

<strong>Klinikmagazin</strong>: Es ist alles andere als<br />

selbstverständlich, dass sich Betroffene öffentlich<br />

zu diesem Thema äußern und bereit<br />

sind, sich zu dieser Problematik zu bekennen.<br />

Dafür vorab schon einmal meinen<br />

herzlichen Dank. Was hat Sie bewogen,<br />

diesen Schritt zu tun?<br />

Nils: Eigentlich sind es zwei Gründe. Zum<br />

einen möchte ich mich dem Thema offen<br />

stellen, weil ich konsequent an der Sache<br />

arbeiten will, um aus der Abhängigkeit heraus<br />

zu kommen. Zum anderen kann ich so<br />

Stationäres Wohnen ■ Ambulant Betreutes Wohnen ■<br />

Betreutes Wohnen in Familien/Familienpflege ■ Tagesstrukturierende Angebote<br />

• Ein- und Zweibettz<strong>im</strong>mer, z.T. mit Dusche und<br />

WC<br />

• Ambulant Betreutes Wohnen <strong>im</strong> Kreis Soest<br />

• Ambulant Betreutes Wohnen in Familien<br />

(Familienpflege)<br />

• Tagesstättenverbund mit Aktivierungs- und<br />

Beschäftigungsangeboten, Industrielles Arbeitstraining,<br />

Keramikwerkstatt<br />

• Wohngruppenübergreifende Förder- und<br />

Betreuungsangebote mit Musikpädagogischer<br />

Förderung, Heilpädagogischem Reiten,<br />

Snoezelen, Sport und Bewegung<br />

• Fahrdienst zu den Tagesstätten und Betreuungsangeboten<br />

vielleicht einen Beitrag leisten, der anderen<br />

Betroffenen den Ausstieg erleichtert oder<br />

möglicherweise sogar die eine oder andere<br />

Erfahrung erspart.<br />

Sie benutzen den Begriff „Abhängigkeit“.<br />

Ist das ein Zugeständnis an die Behandler<br />

hier oder Ihre Überzeugung?<br />

Nein, inzwischen ist es meine Überzeugung.<br />

Um da hin zu kommen, habe ich allerdings<br />

einige Zeit gebraucht und musste<br />

leider auch einige sehr unangenehme Erfahrungen<br />

machen, auf die ich heute gern<br />

verzichten könnte. Aber wenn man erst<br />

einmal in diesem Teufelskreis steckt …<br />

Aus Ihren Worten entnehme ich, dass es<br />

anfangs ganz anders war.<br />

Das st<strong>im</strong>mt auf jeden Fall. Als ich vor ca.<br />

zweieinhalb Jahren die ersten Male Can-<br />

• Pädagogischer/ Psychologischer Fachdienst mit<br />

Zuständigkeiten für Aufnahmen, Beratung der<br />

Wohngruppen, Krisenintervention (rund um die<br />

Uhr auch am Wochenende).<br />

• Freizeitangebot mit Festen <strong>im</strong> Jahresrhythmus,<br />

Ferienfreizeiten, Ausflügen<br />

<strong>Klinikmagazin</strong> Nr. 15 2012 15

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