Von Teenies bis Oldies: Lebenszyklen im Wandel - Klinikmagazin
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■ Fort- und Weiterbildungszentrum<br />
„Es war gar nicht schl<strong>im</strong>m<br />
– <strong>im</strong> Gegenteil!“<br />
Achtsamkeit und fortwährendes Lernen sind für jedes Alter ein Gewinn<br />
Lebenslanges Lernen wurde in der Vergangenheit<br />
in dem Sinne verstanden,<br />
dass Veränderung während des Lebens<br />
fortlaufend geschieht. Menschen passen<br />
ihr Verhalten an, wenn Veränderungen,<br />
Veränderungsreize oder Erfahrungen den<br />
Impuls dazu geben. Heute ist mit fortwährendem<br />
Lernen ein Konzept verbunden,<br />
das unter dem Begriff „Longlife Learning“<br />
beschrieben wird und eine Bedeutung für<br />
Personalentwicklung bzw. Berufspädagogik<br />
hat.<br />
Beschäftigte müssen ihre fachlich-beruflichen<br />
Kompetenzen <strong>im</strong> Laufe ihres Lebens<br />
bzw. <strong>im</strong> beruflichen Lebenszyklus – und damit<br />
ist auch die Phase „50plus“ gemeint –<br />
fortlaufend weiterentwickeln. Es gibt nicht<br />
mehr die Phase der Berufsausbildung/des<br />
Studiums (zu Beginn der Berufslaufbahn),<br />
sondern Berufsausbildung, Studium und<br />
Fort- und Weiterbildung finden in der gesamten<br />
beruflichen Lebensphase statt – ungeachtet<br />
des Alters. Unsere schnelllebige<br />
und spezialisierte Welt erfordert spezielle<br />
und höhere Qualifikationen.<br />
Viele Menschen haben früher eine Ausbildung<br />
oder ein Studium absolviert, anschließend<br />
eine Stelle in einem Unternehmen<br />
angenommen und sind <strong>bis</strong> zur Rente<br />
dort geblieben. Diese berufliche<br />
Biografie galt als<br />
erstrebenswert und unterstrich<br />
hochgeschätzte<br />
Eigenschaften wie Solidität,<br />
Fachkompetenz, Loyalität<br />
und Identifikation<br />
mit dem Unternehmen.<br />
Beständigkeit, Verlässlichkeit, gute fachliche<br />
Fähigkeiten und lange Betriebszugehörigkeit<br />
galten als positive Indikatoren in<br />
Bewerberverfahren; häufiger Wechsel dagegen<br />
wurde eher als negativ angesehen<br />
(„Wer gut war, blieb!“).<br />
Diese stabile Berufssituation brachte Sicherheit<br />
und Planbarkeit in das Leben der<br />
32<br />
10er Karte 70 €<br />
„Jeder, der aufhört zu<br />
lernen, ist alt, mag er 20<br />
oder 80 Jahre zählen.<br />
Jeder, der weiterlernt, ist<br />
jung, mag er 20 oder 80<br />
Jahre zählen.“ Henry Ford I.<br />
Ein starkes Team für gut qualifizierte Beschäftigte: FWZ-Leiterin Monika Stich (vorne)<br />
mit Reinhild Schmidt (li.) und Olga Elscheidt (beide Sekretariat und Organisation)<br />
sowie Peter Markworth (Catering) und Diplom-Berufspädagoge Stephanos<br />
Kariotis (re.).<br />
langjährig Beschäftigten. Veränderte Bedingungen<br />
– angefangen bei der Globalisierung,<br />
über veränderte Berufsbilder <strong>bis</strong><br />
hin zur hohen Spezialisierung und einher-<br />
gehend mit <strong>im</strong>mer kürzer<br />
werdender Halbwertszeit<br />
des Fachwissens – lassen<br />
solche Berufsbiografien<br />
jedoch zukünftig nicht<br />
mehr zu, zumindest nicht<br />
ohne lebenslanges Lernen.<br />
Viele Personalentwickler haben erkannt,<br />
dass formale Berufsprofessionen kein Garant<br />
mehr sind für die Bewältigung der Anforderungen<br />
in Arbeitsprozessen. Gefordert<br />
ist die Personenprofession, das heißt:<br />
Menschen sind dann für Arbeitsprozesse<br />
gut geeignet, wenn sie die erforderlichen<br />
Kompetenzen vorweisen – und das wieder-<br />
um funktioniert wegen der o. g. Bedingungen<br />
nur durch anhaltendes Lernen.<br />
Selbiges bietet jedoch neben vielen<br />
Chancen, so für die persönliche Entwicklung<br />
und Sinnfindung Einzelner, auch Gefahren<br />
für die seelische Gesundheit. Angst<br />
zu versagen, Sorge, Verunsicherung, Überforderung<br />
sind nur einige Punkte, die hier<br />
eine Rolle spielen. Der Anspruch, lebenslang<br />
lernen zu müssen, wird nicht von allen<br />
als Chance zur Entfaltung und Weiterentwicklung<br />
gesehen. Zumal der Spruch „Was<br />
Hänschen nicht lernt, lernt Hans n<strong>im</strong>mer<br />
mehr…“ eher auf ein hoffnungsloses Unterfangen<br />
schließen lässt.<br />
Allein die Tatsache, sich Lernprozessen<br />
aussetzen zu müssen, wird von manchen<br />
als sehr bedrohlich und belastend erlebt:<br />
Ich bin doch gerade erst fertig! Lernen?<br />
– doch nicht mehr in meinem Alter! Kann<br />
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<strong>Klinikmagazin</strong> Nr. 15 2012<br />
Foto: lwl/Schulte-Nölle