Bodenseeraum···· Erster Informationstag im Bodenseeraum –ein voller ErfolgAm 26. Jänner fand in der Hofwirtschaft zum Löwen derFamilie Ellgass in Eglofs (Allgäu) der erste Informationstag überdas <strong>Pinzgauer</strong>-Rind im Bodenseeraum statt.Über 40 Züchter, Interessierte und Freunde des <strong>Pinzgauer</strong>-Rindes aus Süddeutschland, Vorarlberg und der Schweizwaren der Einladung gefolgt.Vorgestellt wurde unter anderem das neue <strong>Pinzgauer</strong>-Zuchtprogrammund das Samenangebot für die <strong>Pinzgauer</strong>-Rasse inder Milchvieh- und Mutterkuhhaltung.Aufgezeigt wurden auch die Stärken und Eigenschaften derRasse, an denen züchterisch gearbeitet wird.Ing. Thomas Sendlhofer informierte über die Möglichkeiten desAnkaufes von Zuchttieren über die Versteigerungen in Maishofensowie ab Hof. Die beste Zeit für den Ab-Hof-Ankauf ist derHerbst, Einsteller aus der Mutterkuhhaltung sind auch im Frühjahrerhältlich.Den Abschluss bildete eine Bilderschau über die 10-Jahr-Feierder <strong>Pinzgauer</strong>-Jungzüchter im vergangenen Herbst.Zum Mittagessen kredenzte das Team der Familie Ellgass einherrliches Mittagessen – Gulasch und Rouladen, natürlich vom<strong>Pinzgauer</strong>-Rind mit besten Spätzle und Knödeln.Angeregt wurde über das <strong>Pinzgauer</strong>-Rind diskutiert, Erfahrungenausgetauscht und über die wohl schönste Rasse der Weltphilosophiert.Im Anschluss zeigte uns Sepp Ellgass seine Herde – 17 Mutterkühe,davon 12 <strong>Pinzgauer</strong>, Zuchtstier Volker sowie die Nachzucht.Josef Ellgass begrüßte die große Schar und gab ein kurzesEinführungsstatement ab. Die Begeisterung für das <strong>Pinzgauer</strong>-Rind ist ihm wahrlich ins Gesicht geschrieben und so erzählte erenthusiastisch über seine Geschichte mit den <strong>Pinzgauer</strong>n.Nachdem er 1996 die Milchwirtschaft zugunsten der Gastwirtschaftaufgegeben hatte, mästete er Kälber, wobei immer wiederein paar <strong>Pinzgauer</strong> dabei waren, die die Familie sogleich ins Herzschloss.Vor acht Jahren stand der Entschluss, die Kälber selber zuzüchten, fest.Es folgte ein dreitägiger Skiurlaub im Pinzgau, wo die erstenvier <strong>Pinzgauer</strong>-Kühe erworben wurden. „Sofort nach der Ankunftkalbte damals die erste Kuh und brachte Zwillinge“, erzählte Josefmit einer Leidenschaft, die voll und ganz dem <strong>Pinzgauer</strong>-Rind gilt.Im Anschluss informierten Ing. Thomas Sendlhofer, Zuchtberaterfür das <strong>Pinzgauer</strong>-Rind im <strong>Rinderzuchtverband</strong> <strong>Salzburg</strong>,und Dipl.-Ing. Mathias Kinberger, Geschäftsführer der ARGE<strong>Pinzgauer</strong>-Rind, über die Geschichte, die Entwicklung und denheutigen Stand des <strong>Pinzgauer</strong>-Rindes in Österreich und weltweit.Die Tiere präsentieren sich im guten Doppelnutzungstyp mitsehr schönen Kälbern. Diese stammen noch vom überragendenZuchtstier Paul, der aus Kärnten importiert wurde und fünfJahre am Betrieb für Nachwuchs sorgte. Diese Arbeit erledigtjetzt Volker, der letztes Jahr von Franz Riedlsberger, Stockerhaidaus Mittersill, angekauft wurde. Die Stierkälber werden allekastriert und gemeinsam mit den Kalbinnen, die nicht für dieNachzucht benötigt werden, bis zum Alter von 22 Monatengemästet und dann in der Gastwirtschaft verkocht.Nach einem gemütlichen Kaffee ging dieser Informationstag zuEnde. Auf Wunsch und Initiative der Züchter soll es jedesJahr eine solche Zusammenkunft geben, um sich austauschenzu können. Weiters werden die gesammelten Adressen ausgetauscht,die jederzeit eine Kontaktaufnahme untereinanderermöglicht.An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön am Familie Ellgassfür die gute Bewirtung in ihrer Hofwirtschaft und allen, die sich umdiesen Tag bemüht haben.Dipl.-Ing. Mathias Kinberger ····12 ARGE <strong>Pinzgauer</strong> 228/229 1/<strong>2013</strong>
Alte Rinderrassen···· Alte Rinderrassen wiederentdecktBio Austria-Seminar am Hof des <strong>Pinzgauer</strong>-Züchters Alois Seifriedsbergerin Gampern in Oberösterreich.Bereits zum zweiten Mal fand heuer das Seminar „SelteneRinderrassen wiederentdeckt“ in der Reihe Gemüseraritätenund seltene Nutztierrassen in Oberösterreich statt. Seminarortwar Gampern im Bezirk Vöcklabruck. 15 interessierte Bauernund Bäuerinnen informierten sich über die neun seltenen Rinderrassenin Österreich.Christian Moser von der Rinderzucht Tirol und Dipl.-Ing.Mathias Kinberger von der ARGE <strong>Pinzgauer</strong>-Rind erläuterten Wissenswertesüber die besonderen Eigenschaften von heute seltenenRinderrassen.Wohin geht die Rinderzucht? Wer über die Zukunft nachdenkt,muss in die Vergangenheit blicken. Heute seltene Rinderrassenhaben eine lange Tradition und Entwicklung hinter sich.Welche besonderen Eigenschaften diese Rinderrassen auszeichnen,wie sich die derzeitige Markt- und Vermarktungssituationgestaltet, welche geschätzten Qualitäten diese Rassen hervorbringenund welche Fördermaßnahmen in Anspruch genommenwerden können, waren Thema an diesem Tag.Im Anschluss wurden zwei Betriebe mit alten Rinderrassenbesucht. Nach der Besichtigung eines Murbodner-Zuchtbetriebesstand der Hof der Familie Seifriedsberger auf dem Programm.Alois bewirtschaftet mit seiner Frau eine kleine Landwirtschaftmit 4,5 ha. Gehalten werden sechs <strong>Pinzgauer</strong>-Milchkühe unddas immer schon, führte Alois aus. Nachzucht wird keine aufgezogen,benötigte Milchkühe werden über die Versteigerung inMaishofen angekauft.Hier wird auch immer wieder gerne das Service des Treuhandkaufesangenommen. Die Kühe werden sehr alt, aktuell ist dieälteste Dame 14 Jahre. Die älteste Kuh am Betrieb war sogar19 Jahre.Rund 20.000 kg Heumilch werden jedes Jahr an die HofkäsereiStrasser in Zipf verkauft. Diese stellt daraus Bauernbutterund Bierkäse von bester Qualität her.Die Produkte konnten anschließend an die Stallbesichtigungverkostet werden – ein herzliches Dankeschön der FamilieSeifriedsberger für die Gastfreundschaft.Dipl.-Ing. Mathias Kinberger ····Einen schönen Sommerund bis baldauf der Hacklstubenalmin Schwendt in TirolARGE <strong>Pinzgauer</strong> 228/229 1/<strong>2013</strong> 13