Internationales / Almwanderung···· Besuch aus Südafrika in ÖsterreichIm Februar stattete uns der Vizepräsident der Weltpinzgauer-Vereinigung Tommie van Zyl und Paul Bester, südafrikanischer<strong>Pinzgauer</strong>-Präsident und Verwalter der Rinderzucht auf der FarmZZ2 der Familie van Zyl, einen Besuch im <strong>Salzburg</strong>er Land ab.Ein Temperaturunterschied von rund 50 Grad – in Südafrikahatte es +40 Grad – und viel Schnee machten den Besuchunvergesslich. Grund des Besuches waren die Vorbereitung zum11. <strong>Pinzgauer</strong>-Weltkongress sowie das Kennenlernen der österreichischen<strong>Pinzgauer</strong>-Zucht. Arbeitsgespräche mit dem Weltpräsidentender <strong>Pinzgauer</strong>, Hans Scharfetter, standen ebenso amProgramm wie zahlreiche Betriebsbesuche bei Milchvieh- undMutterkuhbetrieben die erfolgreich mit der Rasse <strong>Pinzgauer</strong> wirtschaften.Besonders faszinierend ist der schwarze Farbschlag der<strong>Pinzgauer</strong>, hier wird angedacht Samen von schwarzen <strong>Pinzgauer</strong>-Stieren nach Südafrika zu exportieren. Auch die Tatsache, dasses neben den <strong>Pinzgauer</strong>-Rindern noch <strong>Pinzgauer</strong>-Ziegen und<strong>Pinzgauer</strong>-Pferde gibt, erstaunte die Besucher.An dieser Stelle gebührt ein großes Dankeschön allen Familien,die Tür und Tor immer wieder für Betriebsbesuche und Exkursionenöffnen. Gespannt ist die große Gruppe von rund 50 österreichischen<strong>Pinzgauer</strong>-Freunden, die sich Ende August auf dieReise nach Südafrika machen, auf das dortige Kongressprogramm.Sichtlich angetan zeigte sich Paul Bester von den schwarzen <strong>Pinzgauer</strong>nam Hof von Hans-Peter Dreier, Unterascham in Neukirchen amGroßvenediger.Dipl.-Ing. Mathias Kinberger ········ <strong>Pinzgauer</strong>-AlmwanderungSonntag, 30. Juni · Hacklstubenalm · Schwendt/TirolDie Hacklstubenalm liegt auf 1.030 mSeehöhe unterhalb des „Schnappen“ inSchwendt und dient der Sömmerung von38 Milchkühen und den Kälbern vonFamilie Barbara und Ludwig Reitstätter,Hackl in Kössen.Zum Erreichen der Alm bieten sich zweiVarianten – entweder über den Almwegvom Wiesenhof in Schwendt oder vomGasthof Altmühl in Kirchdorf/Gasteig.Programm9.30 Uhr: Treffpunkt• beim Gasthof Altmühl in Gasteig(Altmühl 1, 6382 Kirchdorf-Gasteig) –von dort über einen Gehweg in ca.3/4 Stunde oder• am Wiesenhof in Schwendt – von dortführt der Fahrweg zur Alm – Gehzeitca. 1 Stunde oder per Shuttledienst11 Uhr: Messfeier mit Einweihungdes Almkreuzes durch Geistlichen RatKarl MittererAnschließend Begrüßung und Vorstellungder Alm.Gemütliches Beisammenseinbei besterVerpflegung und musikalischerUmrahmungdurch die SchwendterTanzlmusi.ACHTUNG: Treffpunkt für alledie den Taxidienst in Anspruchnehmen ist der Wiesenhofin Schwendt! Von hierführt der Fahrweg zur Alm –Fahrkostenbeitrag: Euro 5,– proPerson.Familie Reitstätter und die ARGE<strong>Pinzgauer</strong> laden zu einem stimmungsvollenAlmtag und freuensich auf viele begeisterte Wandereraus nah und fern!Bei Bedarf wird für Teilnehmeraus dem <strong>Salzburg</strong>er Verbandsgebietein Bus organisiert. BeiInteresse bitte um Anmeldungbei Christina Sendlhofer, Mobil0664/8132660 oder per E-Mailan c.sendlhofer@rinderzuchtverband.at14 ARGE <strong>Pinzgauer</strong> 228/229 1/<strong>2013</strong>
Wissenschaft···· Zuchtziel der <strong>Pinzgauer</strong>-Züchter in Österreich<strong>Pinzgauer</strong>-Züchter legen hohen Wert auf Milchleistung und Fitness.Im Rahmen des Projektes „OptiGene“ wurde im Vorjahr eineBefragung der Züchter der Rassen <strong>Pinzgauer</strong>, Fleckvieh, Braunviehund Grauvieh in Österreich durchgeführt. Die Auswertungenzeigen, worauf es den <strong>Pinzgauer</strong>-Züchtern ankommt: fruchtbare,langlebige Tiere mit guter Milchleistung.Von 15. März bis 8. August 2012 waren die Zuchtbetriebe derRassen <strong>Pinzgauer</strong>, Fleckvieh, Braunvieh und Grauvieh aufgefordert,an einer Online-Befragung teilzunehmen, um so bei der Weiterentwicklungder rassenspezifischen Zuchtprogramme ihreeigene Meinung und Erfahrungen einzubringen. Insgesamt kamenin Österreich etwas mehr als 2.200 Zuchtbetriebe dieser Aufforderungnach. Dies entspricht einer Rücklaufquote von durchschnittlichelf Prozent. Für derartige Umfragen ist dies ein durchauserfreuliches Ergebnis, welche eine repräsentative Auswertungder Daten zu lässt. Von allen vier teilgenommenen Rassen habendie Züchter der Rasse <strong>Pinzgauer</strong> mit über 14 Prozent die höchsteRücklaufquote erreicht.Milchmerkmalen, aber auch dem Fitness-Komplex, eine höhereBedeutung beimessen. Im Durchschnitt liegt die Gewichtung derMilchmerkmale bei knapp 40 Prozent eindeutig an erster Stelle,gefolgt von der Fitness mit 32 Prozent. Die restlichen knapp 30Prozent teilen sich die Exterieur- und Fleischmerkmale.Forderung nach Zuchtwertschätzungfür weitere MerkmaleWie Abbildung 3 zeigt, wünschen sich über 50 Prozent der<strong>Pinzgauer</strong>-Züchter die Entwicklung einer Zuchtwertschätzung fürweitere Merkmale. Vor allem bei den Themenbereichen gegenseitigesBesaugen, Klauen-Gesundheit, Futter- bzw. Energieeffizienzund Stoffwechselstabilität sehen die Befragten einen besondershohen Handlungsbedarf. Zuchtbetriebe mit einer durchschnittlichenHerdenleistung über 6.000 kg messen Stoffwechselstabilitätund Nabelbruch eine noch etwas höhere Bedeutung bei.Das persönliche ZuchtzielAbbildung 1 zeigt, was den <strong>Pinzgauer</strong>-Züchtern wirklich amHerzen liegt: Vordergründig wünschen sie sich fruchtbare Kühe,die über viele Jahre Milch mit ausreichend Inhaltsstoffen produzieren.Aber auch Merkmale wie Euter, Persistenz und Gesundheitzählen zu den Fixpunkten im Zuchtziel der Landwirte. Über 50Prozent der Landwirte wollen in diesen Merkmalen züchterischeine mittlere bis sehr starke Verbesserung erreichen.Der Vergleich des Zuchtziels bei unterschiedlichen Leistungsniveausder Herde zeigt, dass bei höherer Milchleistung einigeMerkmale an Bedeutung gewinnen, während die Milch- undFleischleistung etwas zurückfällt. Speziell auf Euterform, Eutergesundheitund Melkbarkeit legen Zuchtbetriebe mit höherer Herdenleistungetwas mehr Augenmerk.Abbildung 2 stellt die Gewichtung der MerkmalskomplexeMilch, Fleisch, Exterieur und Fitness im persönlichen Zuchtziel derbefragten Rassen gegenüber. Es zeichnet sich recht deutlich ab,dass die <strong>Pinzgauer</strong>-Züchter im Vergleich zu ihren Kollegen denAbb. 1: Bedeutungverschiedener Merkmaleim persönlichenZuchtziel der<strong>Pinzgauer</strong>-Züchterbei unterschiedlichenLeistungsniveaus.Abb. 2: Vergleichder Gewichtung derMerkmalskomplexeMilch, Fleisch, Exterieurund Fitnesszwischen den RassenFleckvieh,Braunvieh, <strong>Pinzgauer</strong>und Grauvieh.Abb. 3: Bedeutungweiterer Merkmale,für die es derzeitnoch keine Zuchtwertschätzunggibt,nach durchschnittlicherHerdenleistung.Von Seiten der Wissenschaft und Forschung sind in einigendieser Bereiche in den nächsten Jahren bereits Forschungsprojektegeplant. Der Erfolg einer treffsicheren Zuchtwertschätzungist allerdings immer von der Qualität der Leistungskontrolle undAufzeichnung tierspezifischer Ausprägungen abhängig. Deshalbist für eine erfolgreiche Zucht auf diese gewünschten neuenMerkmale die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Bauern,Tierärzten, Kontroll- und Zuchtverbänden sowie der Wissenschaftund Forschung unbedingt notwendig.Tierzucht entwickelt sich weiterDie Tierzucht ist ein Themengebiet, welches sich wohl immerweiter entwickeln wird. Neue Methoden und technologischerFortschritt, Änderungen der Rahmen- und Umweltbedingungen,Reaktionen auf politische Vorgaben … – aber auch die Veränderungdes eigentlichen Zuchtziels der Züchter selbst, fordernimmer wieder die Anpassung unserer Zuchtprogramme und Entwicklungeiner Leistungskontrolle und Zuchtwertschätzung fürweitere Merkmale. Hierbei ist eine gute Zusammenarbeit vielerPartner notwendig, um in Österreich eine konkurrenzfähige Tierzuchtund landwirtschaftliche Produktion nachhaltig zu stärken.Allen an der Umfrage teilgenommenen Züchterinnen und Züchternsei an dieser Stelle ein großes Danke ausgesprochen. Siehaben damit einen wesentlichen Teil an der Weiterentwicklungunserer Rinderzuchtprogramme in Österreich beigetragen. Auchallen Partnern des Projektes „OptiGene“ gilt der Dank für die guteZusammenarbeit und laufende Unterstützung.Dipl.-Ing. Franz Steininger, ZuchtData ····ARGE <strong>Pinzgauer</strong> 228/229 1/<strong>2013</strong> 15