Fellfarben,
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47_49_<strong>Fellfarben</strong>_HM_2_09.qxp 10.2.2009 13:37 Uhr Seite 49<br />
gives the appearance of a light brown or auburn base coat<br />
with light auburn markings. Frequently, ‹Red Rottweilers›<br />
also exhibit lighter colored eyes which may possibly be linked<br />
to a higher incidence of cardiac problems. (...) We cannot<br />
allow this genetic fault to corrupt the purity of our<br />
breed. The American Rottweiler Club must prevent the<br />
breeders of ‹Red Rottweilers› from further contaminating<br />
our gene pool. Breeders of ‹Red Rottweilers› oftentimes classify<br />
these genetic variants as harmless, and frequently advertise<br />
them as ‹rare›. Do not let the promoters of ‹Red<br />
Rottweilers› fool you. The Rottweiler breed is not improved<br />
by incorporating this disqualifying genetic fault. Ethical<br />
breeders do not intentionally breed for disqualifying faults.<br />
And remember, the danger not only resides in the redcoated<br />
Rottweiler puppy from a litter but in all the littermates<br />
as well, even though the littermates may have a base<br />
color of black. Allowing this trait to spread is a serious threat<br />
to the genetic integrity of the Rottweiler breed. (...) .»<br />
Frei übersetzt heisst das: «Ein brauner Rottweiler trägt einen<br />
Genfehler, der die Ausprägung der charakteristischen<br />
schwarzen Grundfarbe verhindert. Es ist ein rezessives Gen,<br />
das, wenn es ausgeprägt wird, zu einer braunen oder rostroten<br />
Grundfarbe mit hellrostroten Abzeichen führt. Häufig<br />
haben ‹braune Rottweiler› auch heller gefärbte Augen,<br />
was möglicherweise mit einem vermehrten Auftreten von<br />
Herzproblemen verbunden sein könnte. (...) Wir können<br />
nicht zulassen, dass dieser Genfehler die Reinheit unserer<br />
Rasse verdirbt. Der American Rottweiler Club muss die<br />
Züchter ‹brauner Rottweiler› daran hindern, weiterhin unseren<br />
Genpool zu kontaminieren. Züchter ‹brauner Rottweiler›<br />
ordnen diese genetische Variante oft als harmlos ein<br />
und preisen sie häufig als ‹selten› an. Lassen Sie sich nicht<br />
von den Promotern ‹brauner Rottweiler› zum Narren halten.<br />
Der Rottweiler wird durch die Aufnahme dieses disqualifizierenden<br />
genetischen Fehlers nicht verbessert.<br />
Moralische Züchter züchten nicht absichtlich auf disqualifizierende<br />
Fehler. Und denken Sie daran, die Gefahr liegt<br />
nicht nur in dem braunen Rottweiler-Welpen eines Wurfes,<br />
sondern auch in all seinen Wurfgeschwistern, selbst<br />
wenn sie eine schwarze Grundfarbe haben. Zuzulassen, dass<br />
sich dieses Merkmal verbreitet, ist eine ernsthafte Bedrohung<br />
für die genetische Integrität der Rasse Rottweiler. (...).»<br />
Ein paar Punkte im obigen Text möchte ich nicht unkommentiert<br />
lassen: Das Gen für braune Fellfarbe als Genfehler<br />
zu bezeichnen ist nicht ganz korrekt. «Fehler» impliziert<br />
etwas Negatives, in diesem Zusammenhang auch Krankmachendes.<br />
In Verbindung mit der braunen Farbe ist das<br />
irreführend. Das Allel b und seine Ausprägung, die braune<br />
Farbe, ist eine Genvariante, die nicht mit gesundheitlichen<br />
Nachteilen verbunden ist. Die helleren Augen mit möglichen<br />
Herzproblemen in Verbindung zu bringen, ist schlicht<br />
falsch. Wären braune Hunde mit helleren Augen gesundheitlich<br />
benachteiligt, so hätte sich dieses Gen beispielsweise<br />
niemals über Jahrhunderte bei so vielen Jagdgebrauchshunden<br />
erhalten. Der Glaube, dass die braune<br />
Farbe mit weniger Leistung verbunden sei, ist überholt und<br />
wissenschaftlich nicht haltbar. Der Rottweiler entstammt<br />
bodenständigen Treibhunden, bei denen früher die Farbe<br />
nebensächlich war. Unübersehbar ist auch seine Verwandtschaft<br />
zu den Schweizer Treibhunden. Bei all diesen Hundetypen<br />
kamen immer auch schon braune Tiere vor (beim<br />
Appenzeller Sennenhund sind sie mittlerweile anerkannt).<br />
Dieses rezessive Gen ist seit jeher in der Rasse Rottweiler<br />
vorhanden und verdirbt sie nicht (wie im obigen Text befürchtet).<br />
Weiter wird angeprangert, dass die Züchter der<br />
braunen Rottweiler diese Variante als harmlos und selten<br />
bezeichnen. Dies kann man ihnen nicht anlasten, denn in<br />
der Tat sind braune Rottweiler harmlos (ebenso harmlos wie<br />
ihre schwarzen Rassegenossen) und selten (da nie gezielt auf<br />
die braune Farbe selektiert wurde). Offensichtlich gibt es<br />
Anhänger dieses Farbschlages. Der Club hat die Möglichkeit,<br />
sich vehement gegen die Zucht dieser Hunde zu wehren<br />
oder sich damit auseinanderzusetzen, dass diese Variante<br />
des Rottweilers anscheinend zunehmend Freunde findet. Es<br />
ist eher eine Grundsatzdiskussion, ob man Farbschläge,<br />
deren Gene im Genpool der Rasse seit den Anfängen der<br />
Zucht vorhanden sind, zulässt. Es sollte keine Diskussion<br />
darüber sein, ob diese Farbe «schädlich» für die Rasse sei:<br />
Das ist sie nämlich nicht.<br />
Abschliessend kann man sagen, dass die braune Farbe<br />
durchaus polarisiert: Die einen lieben sie, die anderen stösst<br />
sie eher ab (was durchaus auch an den helleren Augen und<br />
der fleischfarbenen Nase liegen kann, die oft mit der braunen<br />
Fellfarbe einhergehen). Schönheit liegt ja bekanntlich<br />
im Auge des Betrachters, doch eines sind braune Hunde bestimmt<br />
nicht: schlechter als andere!<br />
<strong>Fellfarben</strong><br />
© Schweizer Hunde Magazin 2/09<br />
49<br />
Foto: P. Koster