05. Essay Benetton zur Ausgabe
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Ohnmacht, Entsetzen und dergleichen auslöst. Das Urteil wäre vielleicht anders ausgegangen<br />
hätte <strong>Benetton</strong> tatsächlich etwas mit Umweltschutz zu tun. Es gibt aber keinerlei Verbindung<br />
zwischen <strong>Benetton</strong> und Umweltschutz. <strong>Benetton</strong> verteidigte sich mit dem Gesetz des<br />
Meinungsäußerungsrechts.<br />
5 Fazit<br />
Die Webekampagne von <strong>Benetton</strong> wird in der Werbewelt wahrscheinlich niemals in<br />
Vergessenheit geraten und auch sicherlich nicht bei den Menschen die einst mal vor den<br />
riesigen Plakaten mit den starken Bildern standen. Es wurde viel diskutiert, viel gestritten. Es<br />
gab immer die Seite der Befürworter, die hinter der Kampagne standen, die ihr Mut machte.<br />
Und es gab immer die hartnäckige Seite der Gegner, die die Kampagne verabscheuten,<br />
aufriefen die Geschäfte zu boykottieren und sogar vor das Gericht zogen. Es gab „Kollegen“<br />
Toscanis die ihm seine Werbelizenz entziehen wollten da er den Beruf angeblich „entehre“.<br />
Nun, waren die Fotos wirklich so schlimm? Oder war die Konkurrenz nur einfach neidisch<br />
auf die Idee und die öffentliche Aufmerksamkeit die die Firma durch ihre Plakate bekommen<br />
hat. Immerhin steht <strong>Benetton</strong> jetzt mit an der Spitze der Bekanntesten Unternehmen der Welt.<br />
Die Frage ob <strong>Benetton</strong> diese Kampagne aus sozialem oder finanziellem Interesse startete weiß<br />
wahrscheinlich nur <strong>Benetton</strong> selbst. Doch ist das wirklich der Hauptpunkt dieser Kampagne?<br />
Ist es nicht wichtiger was <strong>Benetton</strong> damit erreicht hat? In Afrika wurden Plakate der<br />
Kampagne <strong>zur</strong> Aids- Aufklärung und zu Antirassistischen Zwecken genutzt. Verschwindet da<br />
das Motiv nicht hinter dem Ergebnis? Sicherlich kann niemand leugnen, dass <strong>Benetton</strong> gerade<br />
durch seine Werbekampagne seinen heutigen Bekanntheitsgrad erreicht hat. Aber man muss<br />
auch bedenken, dass die Umsätze kurzfristig <strong>zur</strong>ückgingen. Ist es aber nicht auch irgendwo<br />
falsch einem Unternehmen zu unterstellen es wolle mit dem Leid anderer Geld machen und<br />
hätte absolut keine sozialen Interessen nur weil derjenige zufällig Pullover verkauft? Ist es<br />
nicht eher lobenswert, dass jemand seine Macht für soziale Zwecke nutzt? Ist es letztendlich<br />
nicht irrelevant ob <strong>Benetton</strong> nebenbei damit auch noch Geld verdient? Es liegt wie bei allen<br />
Dingen wohl „in der Perspektive des Betrachters“. Als <strong>Benetton</strong> ihr erstes Bild gegen<br />
Rassismus veröffentlichte wurde dies als rassistisch empfunden. Es zeigte eine schwarze<br />
Frau, die ein weißes Baby stillt. Es ist ein sehr zärtliches und liebevolles Foto. Die Kampagne<br />
sollte antirassistisch sein wurde aber von manchen als rassistisch empfunden da es das Bild<br />
der „schwarzen Amme“ widerspiegle.<br />
Wenn jeder in der Werbung so viel Verantwortung zeigen würde wäre unsere Welt vielleicht<br />
besser. Die Menschen müssen wach gerüttelt werden, jemand muss ihnen die Augen für die<br />
Carmen Metzler Seite 8 von 9 02.04.2006