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05. Essay Benetton zur Ausgabe

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ölverschmierte Ente, einen Aids Kranken der im Kreise seiner Familie dem Tod ins Gesicht<br />

schaut und die blutverschmierte Kleidung eines Bosnien Kämpfers ab. Überall hingen diese<br />

schockierenden Bilder: an Hauswänden, auf der Straße, in U-Bahnen usw. Niemand konnte<br />

sich diesen Bildern entziehen.<br />

Die Reaktionen auf diese Werbekampagne fielen sehr unterschiedlich aus. Es gab – und gibt<br />

heute noch – harte Gegner, die gerichtlich Verbote für solch unmoralisch Art zu werben<br />

erreichen wollten bis hin zu starken Befürwortern die es gut fanden, dass endlich jemand den<br />

Mut hatte sich für Weltpolitik zu engagieren.<br />

Zweifellos kann man die Werbekampagne der Firma <strong>Benetton</strong> von zwei Standpunkten aus<br />

betrachten. Wahrscheinlich würden die meisten Menschen es für unmoralisch und zynisch<br />

halten wenn <strong>Benetton</strong> mit dem Elend der Welt und dem Leid anderer Menschen Geschäfte<br />

machen will. Befürworter dieser Kampagne behaupten, die Werbung bewirkt etwas, sie rüttelt<br />

die Menschen auf, bringt sie dazu nachzudenken und sich zu engagieren. Und was meint<br />

<strong>Benetton</strong> selbst zu seiner Werbekampagne? Das erfolgreiche Textilunternehmen selbst betont,<br />

dass nicht das Produkt im Vordergrund stehe, sondern Themen und Tabus die die ganze<br />

Gesellschaft etwas angehen.<br />

Toscani äußerte sich hierzu folgendermaßen: „Ich mache keine Produktwerbung, ich sage<br />

nicht, unsere Ware ist besser als die der Konkurrenz, ich benutze Werbung als<br />

Kommunikationsmittel, um Leute anzusprechen. Und wenn man sie anspricht, bringt man sie<br />

zum Nachdenken. Wenn über eine Firma nachgedacht wird, dann werden auch deren<br />

Produkte vielleicht nicht für intelligenter, aber auf jeden Fall für interessanter gehalten als die<br />

der Konkurrenz.“ 4<br />

4.2 Beispiele<br />

4.2.1 „H.I.V. positive“<br />

Das erste Bild (Februar 1992) der Anti- Aids Kampagne zeigte den jungen Aids- Kranken<br />

David Kirby, der inmitten seiner liebevollen Familie dem Tod ins Auge blickt. Es ist ein sehr<br />

emotionales, schockierendes Bild, das wohl an niemanden spurlos vorüberging. Nie zuvor<br />

wurde der Öffentlichkeit das Ausmaß dieser schrecklichen Krankheit so ins Gedächtnis<br />

4 Vgl.: W+V werben und verkaufen vom 18.12.1992<br />

Carmen Metzler Seite 4 von 9 02.04.2006

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