Schlussfolgerung: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass bereits kurzeÜbungszeiten einen positiven Effekt auf relevanten Variablen der psychischenGesundheit und Emotionsregulationskompetenzen erzielenund in die Arbeitsbedingungen eines Krankenhauses eingebettet werdenkönnen.Stefan SCHMIDT, Roman HUBER, Volker AUWÄRTER, Tobias ESCH,<strong>Freiburg</strong> (Deutschland)Ist Meditation Opium fürs Gehirn? Effekte und Mechanismen einerSchmerztoleranzerhöhung durch ein MeditationstrainingEs ist bekannt, dass bereits ein kurzes Meditationstraining dieSchmerztoleranz gegenüber einem akuten experimentellen Schmerzerhöhen kann. In unserer Studie untersuchten wir die Mechanismendieser Toleranzerhöhung. Die Placeboforschung zeigt, dass eine erhöhteSchmerztoleranz u.a. über endogene Neuromodulatorenvermittelt wird und eine Blockade bspw. der µ-Opiod-Rezeptoren (Naloxon)diesen Effekt antagonisiert. Unsere Hypothesen waren (i)Meditationstraining erhöht die Schmerztoleranz. (ii) Eine Naloxongabeblockiert diesen Effekt. (iii) Die Schmerztoleranzerhöhung korreliert miteiner Verbesserung der Aufmerksamkeitsleistung.Insgesamt nahmen 31 Versuchspersonen an der Untersuchung teil.Die Aufmerksamkeitsleistung wurde mit dem Attention Network Test(ANT) gemessen. Als Schmerzreiz kam der Tourniquet-Test zur Anwendung.Dabei wird Blutleere im Arm erzeugt und dieVersuchspersonen sollen diesen Zustand so lange wie möglich aushalten.Anschliessend wurden die Teilnehmer/innen auf zwei Gruppenrandomisiert. 16 erhielten an fünf aufeinanderfolgenden Tagen einenjeweils 1,5h Kurs in Achtsamkeitsmeditation, die 15 anderen (Kontrollbedingung)erhielten keine Intervention. Die Meditationsschulungfokussierte auf die achtsame Körper- und Atemwahrnehmung, dasThema Schmerz wurde explizit nicht adressiert. Danach wurde an dreiaufeinanderfolgenden Tagen erneut die Schmerztoleranz und Aufmerksamkeitsleistunggemessen. Dabei gab es an einem Tag keineInfusion und an zwei weiteren verblindet entweder eine Placebo-(NaCl) oder Naloxon-Infusion.Insgesamt zeigte die Kontrollgruppe eine grössere Steigerung derSchmerztoleranz (plus 5:35min) als die Experimentalgruppe (2:01). Der- 15 -
Unterschied war nicht signifikant (p=0,14). Naloxon senkte dieSchmerztoleranz in der Kontrollgruppe um 0:42 (n.s.) und in der Meditationsgruppeum 0:58 (n.s). Im ANT Test zeigten sich keineGruppenunterschiede hinsichtlich der Reaktionszeiten, aber die Meditationsgruppezeigte signifikant weniger Fehler.Insgesamt konnten die untersuchten Hypothesen nicht bestätigtwerden. Es wird die Frage diskutiert, ob die postulierten Zusammenhängenicht existieren, das gewählte Paradigma ungeeignet war oderandere Confounder bedeutsam waren.Andreas REMMEL, Britta REMMEL-RICHARZ, Petra TSCHÖGL,Christina KULTERER, Eggenburg (Österreich)Emotions- und Stressregulation bei Patienten mit Somatisierungs- undAngststörungen – Ein RCT zu achtsamkeitsbasierten InterventionenEine Kernfrage gegenwärtiger Forschung zur Achtsamkeit ist, wieachtsamkeitsbasierte Verfahren bei Patienten mit ausgeprägten psychischenund psychosomatischen Erkrankungen entwickelt, eingesetztund adaptiert werden können, und wie wirksam diese auf bestimmteZielparameter hin sind. In einer randomisierten, kontrollierten, sechsarmigen,prospektiven Interventionsstudie wurden Effektivität undEffizienz achtsamkeitsbasierter Interventionen und aktiver und rezeptiverMusiktherapie gegenüber Bewegungstherapie, PMR und TAU ineinem add on-Design einer komplexen stationären Behandlung beiPatienten mit Angst- und Somatisierungsstörungen untersucht.Ziel der Studie war die Überprüfung der Wirksamkeit der jeweiligenInterventions-Bedingungen in Ergänzung zu einer etablierten stationärenTherapie auf die Stress-, Regulations- und Beziehungsfähigkeit derPatienten, ihre Symptombelastung und Lebensqualität, sowie vonAchtsamkeit als trait und state und von Selbstwirksamkeit.Zwischen September 2008 und November 2012 wurden 279 Patientenin die Studie eingeschlossen, die nach einem informed consentzufällig einer der spezifischen Interventionsbedingungen zugeteilt wurden.Zu t 1 und t 2 wurden eine umfangreiche operationalisierte Diagnostiknach DSM-IV und ICD-10, sowie die Bestimmung weiterer Merkmalsbereicheund states durchgeführt. Ebenso wurden peripherphysiologischeParameter, u.a. GSR, Muskelspannung, HR, AF, sowieein 24-h-EKG zur Bestimmung der HRV erhoben. Zur Erfassung der- 16 -
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