Emotionswahrnehmung, emotionalen Reagibilität und Reaktivität, sowieder Fähigkeit zur Emotionsregulation wurde einexperimentalpsychologisches Paradigma durchgeführt, in dem in einemBlockdesign die differentielle Wahrnehmung undReaktionsgeschwindigkeit von Patienten auf randomisiert vorgegebeneIAPS-Bilder und gleichzeitig peripher-physiologische Parameteruntersucht wurden.Ferner wurden das Schlafverhalten und die tägliche Aktivität registriert.Die Patienten nahmen in Anlehnung an das MBSR über 6Wochen 3x wöchentlich mit jeweils 2 Stunden (36 Stunden), ergänzendzu den üblichen stationären Therapieangeboten, an denspezifischen Interventionen teil.Zusätzlich zu den beschriebenen Untersuchungsverfahren fülltendie Patienten vor und nach jeder Intervention Thermometer-Fragebogen (VAS) zu relevanten Parametern (Symptombelastung,Emotionen) aus, die in Folge zeitreihenanalytisch ausgewertet wurden.Es werden derzeit noch differenzierte subgruppen-, diagnosegruppen-und interventionsgruppenspezifische Analysen durchgeführt undferner zur Bestimmung der Effektstärken, zur Analyse der Stress- undEmotionsregulation, zu physiologisch-chronobiologischen Parameternund zu Prädiktormodellen therapeutischen outcomes.Der Vortrag stellt die erste derartige RCT-Studie mit den aktuellenErgebnissen vor und beleuchtet sie im Kontext der Diskussion um denStellenwert achtsamkeitsbasierter Verfahren bei Menschen mit psychischenund psychosomatischen Erkrankungen.Kurzreferate: Anwendungen und Wirkmechanismen von AchtsamkeitMarie O. FRENKEL, Anna FROHNHOFEN, Sabine KUBESCH,Henning PLESSNER, Heidelberg (Deutschland)„8-sam Turnen“: Ein Achtsamkeitstraining für junge LeistungsturnerSchlüsselwörter: Sportpsychologisches Training, Selbstregulation,Achtsamkeit, AufmerksamkeitAchtsamkeit, als eine besondere Art der Aufmerksamkeitslenkung,gewinnt auch im sportpsychologischen Kontext zunehmend an Bedeutung(Heinz et al., 2011). Empirische Untersuchungen mit Kindernund Jugendlichen zeigen, dass Achtsamkeitstrainings Aufmerksamkeitsprozessesowie die Emotionsregulation optimieren (Meiklejohn et- 17 -
al. 2012). Die Wirkweise von Achtsamkeit wird u.a. durch konsequenteAufmerksamkeitslenkung auf internale Prozesse und durch die zunehmendemetakognitive Bewusstheit erklärt. In der vorliegendenStudie wurde das im Schulkontext erprobte Programm „8-sam“ (Frenkelet al., eingereicht) für den Leistungssport adaptiert und hinsichtlichUmsetzbarkeit, Akzeptanz sowie Wirksamkeit untersucht.An der laufenden Studie nahmen 15 Turner zwischen 5 und 9 Jahren(M = 7.43; SD=1.26) teil. Das 4-wöchige Achtsamkeitstrainingumfasste 8 Sitzungen zu je 30 Minuten. Um innerhalb des Sports eineoptimale Konzentrations- und Selbstregulationsfähigkeit zu erlangen,wurden den Sportlern zentrale Fertigkeiten zur Verbesserung der Körperwahrnehmung,zum Umgang mit Gefühlen sowie zur Stresstoleranzvermittelt. Exekutive Funktionen, wie die Aufmerksamkeitsfokussierung,kognitive Flexibilität und Inhibitionsfähigkeit wurden in denGruppensitzungen und in Form von Aufgaben zu Hause trainiert (Detailszum Trainingskonzept siehe Poster Frohnhofen et al.). Mit denKindern wurden verschiedene Verhaltenstests zur Messung der Aufmerksamkeit,der Konzentration und des Gedankenwanderns (FlankerTask, Hearts and Flowers Task , DL-KE, Gedankenwandern bei Atemübung)durchgeführt. Zudem kamen Trainer- und Elternratings zurAchtsamkeit, zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität und zur Belastung/Konzentration(u.a. KIMS-D, KINDL) zum Einsatz. VerschiedeneEvaluationsparameter werden momentan im Vorher-Nachher-Vergleichausgewertet. Mitte April erfolgt eine weitere Akutmessung, bei der dieTeilnehmer als eigene Kontrollgruppe (Kreuzdesign) eingesetzt werden.Im Vortrag sollen die Ergebnisse der Studie vorgestellt werden. Fernerwerden Möglichkeiten für künftige Anwendungen und Adaptationender Intervention im Leistungssport aufgezeigt. Die Integrationvon Achtsamkeitstrainings im sportlichen Alltag verspricht selbstregulativeProzesse von Kindern und Jugendlichen zu unterstützen.LiteraturFrenkel, M.O., Georg, A., Holt, D.V. & Plessner, H. (eingereicht). Erste Ergebnissezur Achtsamkeit in der Schule: „8-sam“, ein Training für Jugendliche. Psychologie inErziehung und Unterricht.Heinz, K., Heidenreich, T., Wenhold, F. & Brand, R. (2011). Achtsamkeit und Akzeptanz.Grundlagen und Perspektiven eines neuartigen Ansatzes sportpsychologischenTrainings für den Leistungssport. Zeitschrift für Sportpsychologie,18(4), 145-154.Meiklejohn, J., Phillips, C., Freedman M., Griffin, M.L., Biegel, G., Roach, A. et al.(2012). Integrating mindfulness training into K-12 education: fostering the resilienceof teachers and students. Mindfulness, 3(1).- 18 -
- Seite 1 und 2: ACHTSAMKEITGRUNDLAGEN UND"ANWENDUNG
- Seite 3 und 4: INHALTSVERZEICHNISVORWORT .........
- Seite 5 und 6: PROGRAMMDonnerstag, 27. Juni 201309
- Seite 7 und 8: Freitag, 28. Juni 201308:00 - 08:45
- Seite 9 und 10: POSTERSITZUNGENDonnerstag, 27. Juni
- Seite 11 und 12: ABSTRACTSHauptreferat:Guido BONDOLF
- Seite 13 und 14: Silvia WIESMANN-FISCALINI, Bern (Sc
- Seite 15 und 16: Kurzreferate: Achtsamkeit in der So
- Seite 17: Unterschied war nicht signifikant (
- Seite 21 und 22: Juliane EBERTH, Peter SEDLMEIER, Ch
- Seite 23 und 24: Heute besteht erstmals in der Gesch
- Seite 25 und 26: ietet. 661 Individuen aus der Allge
- Seite 27 und 28: kultivieren und zu verankern. So en
- Seite 29 und 30: Adriane B. KOBUSCH, Anne DAHL, Mart
- Seite 31 und 32: Postersitzung 1Kathrin SIMSHÄUSER,
- Seite 33 und 34: Bei inzwischen knapp 80 Patienten m
- Seite 35 und 36: trainiert. In 8 Sitzungen à 25 Min
- Seite 37 und 38: Postersitzung 2Minh T. LUONG, Sarah
- Seite 39 und 40: luation analysiert und bezüglich K
- Seite 41 und 42: im Leistungssport, bei Nackenverspa
- Seite 43 und 44: REFERENTENLic. phil. Claudia Bergom
- Seite 45: Prof. Dr. Peter Sedlmeier, Technisc