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ACHTSAMKEIT - Universitätsklinikum Freiburg

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<strong>ACHTSAMKEIT</strong>GRUNDLAGEN UND"ANWENDUNG IN KLINISCHEN"UND PÄDAGOGISCHEN"KONTEXTEN4. TAGUNG DES FORSCHUNGSNETZWERKS <strong>ACHTSAMKEIT</strong> "27.-28. JUNI 2013UNIVERSITÄTSKLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHIATRIE"BERN, SCHWEIZ


<strong>ACHTSAMKEIT</strong>GRUNDLAGEN UND ANWENDUNG IN KLINISCHENUND PÄDAGOGISCHEN KONTEXTEN4. TAGUNG DES FORSCHUNGSNETZWERKS <strong>ACHTSAMKEIT</strong>, 27.-28. JUNI 2013BOLLIGENSTRASSE 111, 3000 BERN, SCHWEIZUNIVERSITÄTSKLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHIATRIE BERNAbteilung für Psychotherapie,Schwerpunkt Psychotherapie undKlinisch Psychologischer DienstUNIVERSITÄTSKLINIKUM FREIBURGForschungsgruppe MeditationAchtsamkeit und NeurophysiologieORGANISATION:PD Dr. phil. Zeno KupperUniversitätsklinik und Poliklinik für PsychiatrieLaupenstrasse 49, CH-3010 Bernzeno.kupper@spk.unibe.chProf. Dr. phil. Stefan SchmidtInstitut für Umweltmedizin und KrankenhaushygieneUniversitätsklinikum <strong>Freiburg</strong>, D-79106 <strong>Freiburg</strong>stefan.schmidt@uniklinik-freiburg.deProf. Dr. phil. Franz MoggiUniversitätsklinik und Poliklinik für PsychiatrieBolligenstrasse 111, CH-3000 Bern 60franz.moggi@puk.unibe.chProf. Dr. phil. Wolfgang TschacherUniversitätsklinik und Poliklinik für PsychiatrieLaupenstrasse 49, CH-3010 Berntschacher@spk.unibe.ch


INHALTSVERZEICHNISVORWORT .................................................................................................. 3PROGRAMM................................................................................................ 4ABSTRACTS ............................................................................................. 10- REFERATE........................................................................................... 10- POSTER.............................................................................................. 30REFERENTEN ............................................................................................ 42- 2 -


VORWORTWir möchten alle Teilnehmenden ganz herzlich zur 4. Tagung des ForschungsnetzwerksAchtsamkeit begrüssen. Wir danken denUniversitären Psychiatrischen Diensten Bern (UPD) für die logistischeund ideelle Unterstützung dieser Veranstaltung. Die Tagung wird diesesJahr durch die Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie Bern (Abteilungfür Psychotherapie, Schwerpunkt Psychotherapie und KlinischPsychologischer Dienst) in Zusammenarbeit mit dem ForschungsnetzwerkAchtsamkeit organisiert.In den zwei Jahren seit der letzten Tagung des ForschungsnetzwerksAchtsamkeit 2011 hat das Interesse an Achtsamkeit auf allenEbenen weiter stark zugenommen. Es finden sich zahlreiche neue oderverfeinerte klinische achtsamkeitsbasierte Anwendungen, ein geradezuexponentielles Wachstum von Forschungsarbeiten, ein weiter zunehmendesInteresse in der breiteren Öffentlichkeit, sowie die Zunahme vonAnwendungen in neuen Bereichen wie z.B. in der Pädagogik. Entsprechendhaben wir den klinischen Schwerpunkt der Tagung in diesemJahr um das Themenfeld Anwendung der Achtsamkeit in pädagogischenKontexten erweitert.Für die zweitägige Veranstaltung konnten wir wieder ein sehr spannendesund vielfältiges Programm mit zwei sich ergänzendeneingeladenen Vorträgen und zahlreichen Beiträgen aus dem ganzendeutschsprachigen Raum zusammenstellen. Es werden sowohl Forschungsarbeitenzu Grundlagenfragen im Zusammenhang mitAchtsamkeit als auch Arbeiten zu Anwendungen präsentiert. Am erstenTag stehen u.a. klinische Anwendungen im Vordergrund, während amzweiten Tag besonders grundlegende psychologische Aspekte sowiedie Anwendungen in der Pädagogik vorgestellt werden.Entsprechend der Tradition der bisherigen Tagungen des ForschungsnetzwerksAchtsamkeit soll dem Austausch und der aktivenBeteiligung aller Teilnehmenden besondere Beachtung geschenkt werden.Wir freuen uns auf diese besondere Tagung und wünschen allenTeilnehmenden eine anregende und wertvolle Zeit in Bern.Zeno KupperStefan SchmidtFranz MoggiWolfgang Tschacher- 3 -


PROGRAMMDonnerstag, 27. Juni 201309:15 - 09:45 Begrüssungskaffee09:45 - 10:00 Eröffnung & Begrüssung durch10:00 - 10:45 Hauptreferat:Prof. Dr. med. Werner Strik, DirektorUniversitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie, Bern, CHMindfulness based cognitive therapy for depression(MBCT) - State of the art and future perspectives (e)G. Bondolfi, Genève, CH10:45 - 12:15 Kurzreferate: Wirkmechanismen und Vermittlung vonAchtsamkeit12:15 - 13:00 StehlunchProzessforschung zur AchtsamkeitsbasiertenKognitiven Therapie der Depression (MBCT)Z. Kupper, C. Bergomi, W. Tschacher, Bern, CHAchtsamkeit lehren – Akzeptanz verkörpernS. Wiesmann-Fiscalini, Bern, CHDie Wirksamkeit von Achtsamkeit aus Sicht derTheorie der mentalen IntroferenzA. C. Wagner, Hamburg, D13:45 - 13:45 Postersitzung 1 (siehe Seite 8)14:00 - 15:30 Kurzreferate: Achtsamkeit in der Somatik undPsychosomatikImplementierung und Evaluation eines Mitgefühltrainingsfür die Mitarbeiter/innen eines Palliativzentrums: einePilotstudieC. L. Orellana-Rios, Y. Regel, M. Kern, L. Radbruch,S. Schmidt, <strong>Freiburg</strong>, D- 4 -


15:30 - 16:00 KaffeepauseIst Meditation Opium fürs Gehirn?Effekte und Mechanismen einer Schmerztoleranzerhöhungdurch ein MeditationstrainingS. Schmidt, R. Huber, V. Auwärter, T. Esch, <strong>Freiburg</strong>, DEmotions- und Stressregulation bei Patienten mitSomatisierungs- und Angststörungen – Ein RCT zuachtsamkeitsbasierten InterventionenA. Remmel, B. Remmel-Richarz, P. Tschögl, C. Kulterer,Eggenburg, A16:00 - 18:00 Kurzreferate: Anwendungen und Wirkmechanismen vonAchtsamkeit„8-sam Turnen“: Ein Achtsamkeitstraining für jungeLeistungsturnerM. O. Frenkel, A. Frohnhofen, S. Kubesch, H. Plessner,Heidelberg, DDie Boundary Protection Scale (BPS), ein neuesInstrument zur Messung der Fähigkeit, die Innenweltvon der Aussenwelt abgrenzen zu können. EinZusammenhang zwischen BPS und dem <strong>Freiburg</strong>erFragebogen zur Achtsamkeit (FFA)Klaus Blaser, Milena Zlabinger, Martin Hautzinger,Thilo Hinterberger, Basel, CHMeditieren hilft! Aber wie? Erfahrungen aus derSuchttherapieM. Steiner, Kirchlindach (Bern), CHInnere Stille und Einsicht: Ein Rahmenmodell zurWirkung von MeditationJuliane Eberth, Peter Sedlmeier, Chemnitz, D20:00 Abendessen im Restaurant Mappamondo(nur mit Voranmeldung möglich)- 5 -


Freitag, 28. Juni 201308:00 - 08:45 Morgenmeditation08:30 - 09:00 Kaffee09:00 - 09:45 HauptreferatWas können wir von der indischen Psychologie lernen?P. Sedlmeier, Chemnitz, D09:45 - 10:45 Kurzreferate: Achtsamkeit und Bewusstsein10:45 - 11:15 KaffeepauseMeditation, mystische Erfahrungen und dieNeurobiologie des BewusstseinsU. Winter, <strong>Freiburg</strong>, DFreier Wille und meditationsbasierte Introspektion:Neue Perspektiven im Libet-ExperimentS. Schmidt, H.-G. Jo, M. Wittmann, T. Lhündrup,T. Hinterberger, <strong>Freiburg</strong>, D11:15 - 12:45 Kurzreferate: Psychologische Korrelate von AchtsamkeitZusammenhänge zwischen Meditationspraxis undselbsteingeschätzter Achtsamkeit in unterschiedlichenAchtsamkeitstraditionenC. Bergomi, W. Tschacher, Z. Kupper, Bern, CHAchtsamkeit vs. Distraction: Auswirkungen aufBefindlichkeit, Leistung und Herzratenvaribilitätund die Rolle von PerfektionismusChristina Häfner, Dr. Christine Altstötter-Gleich,Landau in der Pfalz, D- 6 -


12:45 - 13:30 StehlunchAchtsame Körperwahrnehmung, Körperbild undEmotionsregulation in der Behandlung von Frauenmit einer EssstörungT. Rytz, N. Messerli-Bürgy, S. Jakob, Bern, CH13:30 - 14:15 Postersitzung 2 (siehe Seite 9)14:30 - 16:45 Kurzreferate: Achtsamkeit in Schulen und FamilienDas Vermeiden von unangenehmen inneren Erlebnissendes Elternseins – Effekte eines Achtsamkeitstrainingsfür Eltern in einem klinischen KontextN. Vriends, J. Biesters, S. Bögels, Bern, CHKLAR! Kompetent – lebendig – achtsam – resilient.Ein achtsamkeitsbasiertes Projekt zur Förderung derSelbstregulation und psychischen Gesundheit beiSchülerinnen und SchülernY. Nakamura, R. Müller, C. Bergomi, Zürich, CHWirkungen eines professionsbezogenenAchtsamkeitstrainings für LehrerInnenA. B. Kobusch, A. Dahl, M. Möller, M. Wäcken, Bielefeld, DIst Achtsamkeit in der Schule ein vielversprechenderAnsatz? – Ein systematischer Review mit Meta-AnalyseC. Zenner, S. Herrnleben-Kurz, H. Walach, Frankfurt/Oder, D16:45 Ende der Tagung- 7 -


POSTERSITZUNGENDonnerstag, 27. Juni 201312:45 - 13:30 Postersitzung 1Nr. 1Nr. 2Nr. 3Nr. 4Nr. 5Nr. 6Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie zurMigräneprophylaxe - Design einer geplantenrandomisierten kontrollierten Multicenter-StudieK. Simshäuser, S. Schmidt, <strong>Freiburg</strong>, DWirksamkeit achtsamkeitsbasierter tiergestützterTherapie (MB-AAT) bei Borderline-Störungen undkomplexer PTBS – Eine kontrollierte InterventionsstudieA. Remmel, E. Vendel, D. Gilli, Eggenburg, AAchtsamkeitstraining in der Dialektisch BehavioralenTherapie (DBT): Untersuchung der Hirnaktivität mittelsNahinfrarot-Spektroskopie (NIRS)F. Bunke, A.-C. Ehlis, M. Hautzinger, A, Fallgatter,Tübingen, DNach innen lauschen – Achtsamkeitserfahrungenim Element WasserA. M. Schitter, M. Nedeljkovic, H. Baur, L. Raio, Bern, CH„8-sam Turnen“: Konzeption eines Achtsamkeitstrainingsfür junge LeistungsturnerA. Frohnhofen, M. O. Frenkel, C. Berbereich, H. Plessner,Heidelberg, DDer Einfluss von Metta-Meditation auf SelbstundFremdbezogene neuronale ProzesseM. Trautwein, J. R. Naranjo, S. Schmidt, Leipzig, D- 8 -


Freitag, 28. Juni 201312:45 - 14:15 Postersitzung 2Nr. 7Nr. 8Nr. 9Nr. 10Nr. 11Nr. 12Musse im schulischen Kontext: Förderung vonMusse, Kreativität und seelischer Gesundheit durcheine achtsamkeitsbasierte InterventionM. T. Luong, S. Gouda, J. Bauer, S. Schmidt, <strong>Freiburg</strong>, DAchtsamkeit in der SchuleV. Kaltwasser, Frankfurt am Main, DAchtsame Schule - Entwicklung einerAchtsamkeitsintervention für den PrimarbereichS. Herrnleben-Kurz, C. Zenner, Frankfurt/Oder, D"8-sam 5": Konzeption eines Achtsamkeitstrainingsfür Schüler der Jahrgangsstufe 5N. Heinen, M. O. Frenkel, H. Plessner, Heidelberg, DDas Konstatierende Aufmerksame Wahrnehmen (KAW)als Aufmerksamkeitstraining im FachunterrichtK. Matthes, Hamburg, D„Achtsam Sein“ als integraler Bestandteil einerBildungsstätte. Wenn unser Geist mitfühlend ist, dann ister grenzenlos. Offensein und Lernen kann beginnen.A. Ryser Walker, S. Novell, Köniz (Bern), CH- 9 -


ABSTRACTSHauptreferat:Guido BONDOLFI, Genève (Schweiz)Klinische Forschung zur Achtsamkeit und Embodiment(Vortrag in englischer Sprache)MBCT is an adaptation of the Mindfulness Based Stress ReductionProgram (MBSR) and incorporates elements of cognitive therapy.MBCT was first developed as a strategy for depressive relapse preventionproposed in group format.Two Randomized Controlled Trials (RCTs), conducted by the foundersot this approach, showed that MBCT halves the relapse rate inpatients with recurrent major depressive disorder in remission, at leastin case of three or more previous episodes. These findings have beenreplicated by two independent research groups in Netherlands and, byour group, in Switzerland. Moreover, in two studies, MBCT was at leastas effective as maintenance antidepressant medication. Threereviews and meta-analysis of pooled data from these 6 RTCs, haveconfirmed that MBCT reduces risk of depressive relapse and that itmay be particulary useful for patients at highest risk.Recent data suggest that MBCT may be indicated also for people inpartial remission with only one or two previous depressive episodes,including those showing quite significant residual depressive symptomswhich are one of the major predictors of depressive relapse.In order to answer several remaining open questions (i.e How efficaciousis MBCT compared to other recognized psychosocialapproaches and/or to maintenance antidepressant alone or bothtreatment together?), three ongoing large RTCs conducted in the UK,the Netherlands and Australia, will be briefly presented, as well as someof the more recent applications of MBCT for other psychopathologicalconditions.- 10 -


Kurzreferate: Wirkmechanismen und Vermittlung von AchtsamkeitZeno KUPPER, Claudia BERGOMI, Wolfgang TSCHACHER,Bern (Schweiz)Prozessforschung zur Achtsamkeitsbasierten Kognitiven Therapieder Depression (MBCT)Hintergrund: Die Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie der Depression(MBCT) hat sich in kontrollierten Studien als eine wirksameIntervention zur Rückfallprophylaxe erwiesen. Der Erforschung vonWirkmechanismen und Veränderungsprozessen wurde bisher jedochweniger Aufmerksamkeit geschenkt. Methoden: In dieser Studie wurdenVeränderungsprozesse während MBCT aufgezeichnet undanalysiert. Ein neu entwickelter Fragebogen wurde von den Patiententäglich während den 49 Tagen der MBCT beantwortet. Diese 49 Tagesprotokolleenthielten die Beurteilung der Stimmung, Fragen zurAchtsamkeit, Fragen zum Erreichen persönlicher Ziele sowie qualitativeFragen zum Tag und zu den täglichen Achtsamkeitsübungen.Zusätzlich erfolgte eine ausführliche Anfangs- und Schlusserhebung.60 Patienten aus MBCT-Gruppen sowie 25 Kontrollpersonen konnteneingeschlossen werden. Resultate: Die im Fragebogen erfassten Facettender Achtsamkeit (Gewahrsein, Bewusstes Handeln undAkzeptanz) zeigten eine gute interne Konsistenz (Cronbachs ? = 0.88,0.81 und 0.70). Die Verlaufstrends dieser Achtsamkeitsfacetten wiesenmittlere Korrelationen mit den Prä-Post-Veränderungen in Achtsamkeitund Symptombelastung auf. Die Aussagen zu den Erfahrungen mitden Achtsamkeitsübungen liessen sich grob in "Günstige Wirkungen/Fortschritte"und "Schwierigkeiten/Hindernisse", sowie weiter infeinere Unterkategorien einteilen. Diese Erfahrungen der Patienten warenin einer analysierten Untergruppe von 20 Personen mit denFortschritten und der Symptomreduktion während der MBCT verbunden.Diskussion: Das neue Fragenbogeninstrument ist alsTagesprotokoll in der klinischen Anwendung der MBCT gut einsetzbarund ermöglicht mit den hier verwendeten Auswertungsstrategien eingenaueres Verständnis der Veränderungsprozesse während derMBCT. Diese Ergebnisse können zu einer verbesserten Indikationsstellungund zu einer Weitentwicklung des Therapieansatzes beitragen.- 11 -


Silvia WIESMANN-FISCALINI, Bern (Schweiz)Achtsamkeit lehren – Akzeptanz verkörpernAchtsamkeit zu lehren bedeutet nicht einfach das Vermitteln einer neuenTechnik, sondern erfordert eine grundlegende “therapeutische“Haltung, die wir auch Weisheit des Herzens nennen könnten. Wohlwollen,Offenheit, Akzeptanz und Empathie sind, sowohl bei derEntwicklung dieser Weisheit des Herzens als auch beim Unterrichtenvon Achtsamkeit essentiell. Ohne diese Grundhaltung, die auch Herzenswärmegenannt wird, besteht die Gefahr, dass wir ein leistungsorientiertesAufmerksamkeitstraining vermitteln, das bei vielen Patient-Innen weitere Selbstkritik und Selbstabwertung auslöst.Es ist wichtig, dass die Achtsamkeitslehrenden durch ihre eigeneachtsame Präsenz und die authentische Verkörperung der Therapieinhalteeinen offenen, akzeptierenden, respektvollen und freundlichenKontext schaffen können. Zentrale Voraussetzungen dafür sind, nebstWissen in Bezug zum theoretischen, philosophischen und wissenschaftlichenHintergrund von Achtsamkeit, eine weit gehendepersönliche Meditationserfahrung mitzubringen. Fähigkeiten wie zumBeispiel, die Inhalte der achtsamkeitsbasierten Verfahren in einer klarenund allgemein verständlichen Sprache kommunizieren zu können,sowie eine annehmende, geduldige und mitfühlende Haltung so gutwie möglich zu verkörpern, müssen auf der eigenen langfristigen Erfahrungund Auseinandersetzung mit der Achtsamkeitspraxiserwachsen. Nur so ist es möglich selbst in Momenten, des Nicht-Wissen eine wohlwollende akzeptierende Grundhaltung stabil zu verkörpernund so Achtsamkeit in Aktion authentisch vorzuleben.Literatur:Germer C.K., Siegel, R.D., Fulton, P.R. (2005) Mindfulness and Psychotherapy.New York: Guilford Press.Kabat-Zinn, J. (2003). Mindfulness-based interventions in context. Past presentand future. Clinical Psychology, Science and Practice 10, 144-156McCown, D., Reibel, D., Micozzi, M. S. (2010) Springer: BerlinRytz, T., Wiesmann, S. (2013). Essstörungen und Adipositas: Akzeptanzverkörpern. Hans Huber: Bern.Shapiro, S.L., Izett, C. (2008). Mindfulness and the therapeutic relationship. NewYork: Guilford Press.Juul, J., Hoeg, P., Bertelsen, J. (2012). Miteinander. Wie Empathie Kinder starkmacht. Basel: Beltz.Kesper-Grossman, 2009 Kesper-Grossman, U., Kabat-Zinn, J. (2009). Dieheilende Kraft der Achtsamkeit. Freiamt im Schwarzwald: Arbor.Dalai Lama, (2002). Das Buch der Menschlichkeit. Eine neue Ethik für unsere Zeit.Köln: Bastei-Lübbe.- 12 -


Angelika C. WAGNER, Hamburg (Deutschland)Die Wirksamkeit von Achtsamkeit aus Sicht der Theorie der mentalenIntroferenz"Nichts ist so praktisch wie eine gute Theorie" (Kurt Lewin).Wie lässt sich die Wirksamkeit von Achtsamkeit theoretisch erklären?Wie lassen sich die gelegentlich fast "magisch" anmutenden,vielfältigen positiven Auswirkungen von Achtsamkeit verstehen - vonder Gesundheitsförderung bis zur Erleuchtung?Diesen Fragen soll im Vortrag auf dem Hintergrund der Theorie dermentalen Introferenz (TMI) nachgegangen werden. Die TMI ist eineTheorie der mentalen Selbstregulation, die auf dem Hintergrund desInformationsverarbeitungs- und Handlungsregulationsmodells entstandenist. Sie wurde von uns im Rahmen eines Langzeitforschungsprogrammsan der Universität Hamburg zur mentalenSelbstregulation durch Introvision entwickelt. Ausgangspunkt war dieFrage, wie akute innere Konflikte entstehen - also ein Bewusstseinszustand,in dem Achtsamkeit besonders schwer fällt.Die TMI geht von der Annahme aus, dass sich Achtsamkeit am bestendadurch verstehen lässt, was in diesem Zustand nicht geschieht.Achtsamkeit - so soll argumentiert werden - ist ein Zustand, in demidealerweise das kontrollierte (zusätzliche) introferente Eingreifen inlaufende mentale Prozesse aufhört. Als Introferenz (wörtlich: hineintragend)wird hier eine bestimmte Form des Eingreifens bezeichnet,nämlich das gleichzeitige Überschreiben, Festhalten sowie Ausblendenkognitiver, emotionaler und handlungsleitender Prozesse.Im Vortrag soll ausführlich dargelegt werden, welche Folgerungenund Hypothesen sich aus diesen und weiteren Annahmen der TMI fürdie Entstehung und Veränderung unterschiedlicher Bewusstseinszustände- von Panik bis Erleuchtung - ergeben. Abschliessend solleneinige Folgerungen für die klinische und pädagogische Praxis skizziertwerden.- 13 -


Kurzreferate: Achtsamkeit in der Somatik und PsychosomatikClaudia L. ORELLANA-RIOS, Yesche REGEL, Martina KERN, LukasRADBRUCH, Stefan SCHMIDT, <strong>Freiburg</strong> (Deutschland)Implementierung und Evaluation eines Mitgefühltrainings fürdie Mitarbeiter/innen eines Palliativzentrums: eine PilotstudieHintergrund: Ziel dieser Studie war die Evaluation der Anwendbarkeitund Wirksamkeit eines Achtsamkeits- und Mitgefühl-Trainings, diedurch einen erfahrenen Meditationslehrer direkt am Arbeitsplatz derMitarbeiter/innen eines Palliativzentrums durchgeführt wurde. DenSchwerpunkt des Trainings bildete die buddhistische Meditationspraxisvon Tonglen.Methodik: Siebenundzwanzig Mitarbeiter/innen des Zentrums nahmenan der Studie teil. Die Intervention umfasste einen zehnwöchigenKurs, bestehend aus einem wöchentlichen Übungstag am Arbeitsplatzund regelmässigen Hausaufgaben. An den Praxistagen hatten die Mitarbeiter/innendie Möglichkeit zur mehrmaligen Teilnahme an 15-minütigen Meditationen in Kleingruppen und persönlichen Terminenmit dem Meditationslehrer. Das mixed-method Design der Studie umfasstedie Erhebung mittels halbstrukturierten Interviews, Fragebögenund Speichelproben (Cortisol).Ergebnisse: Es zeigte sich eine signifikante Verbesserung bei zweivon drei der Burnout-Komponenten nach Maslach (MBI), sowie vonAngst (HADS-D) und wahrgenommenem Stress (PSQ) in einem mittlerenbis grossen Effetstärkebereich. Auch in den Bereichen Freude ander Arbeit, Konzentrationsfähigkeit, Schlaf, allgemeines Wohlbefinden,Lebensqualität, Entspannungsfähigkeit und der Anzahl angenehmerAktivitäten (gemessen mit VAS) gaben die Mitarbeiter/innen signifikanteVerbesserungen an. Eine signifikante Verbesserung ergab sichzudem bei zwei berufsrelevanten emotionalen Regulationskompetenzen,die mittels der Skala SEK-27 erfasst wurden: die Aufmerksamkeitfür die eigenen Emotionen und die Fähigkeit zum Aushalten von negativenEmotionen. Die prozessbegleitende Evaluation ergab eine hoheCompliance und Akzeptanz der Intervention bei den Teilnehmer/innen.Weitere Instrumente zur Erfassung von Depressivität (HADS-D) undSomatisierung (SCL-90-R-SOM) wiesen eine nicht-signifikante Verbesserungauf.- 14 -


Schlussfolgerung: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass bereits kurzeÜbungszeiten einen positiven Effekt auf relevanten Variablen der psychischenGesundheit und Emotionsregulationskompetenzen erzielenund in die Arbeitsbedingungen eines Krankenhauses eingebettet werdenkönnen.Stefan SCHMIDT, Roman HUBER, Volker AUWÄRTER, Tobias ESCH,<strong>Freiburg</strong> (Deutschland)Ist Meditation Opium fürs Gehirn? Effekte und Mechanismen einerSchmerztoleranzerhöhung durch ein MeditationstrainingEs ist bekannt, dass bereits ein kurzes Meditationstraining dieSchmerztoleranz gegenüber einem akuten experimentellen Schmerzerhöhen kann. In unserer Studie untersuchten wir die Mechanismendieser Toleranzerhöhung. Die Placeboforschung zeigt, dass eine erhöhteSchmerztoleranz u.a. über endogene Neuromodulatorenvermittelt wird und eine Blockade bspw. der µ-Opiod-Rezeptoren (Naloxon)diesen Effekt antagonisiert. Unsere Hypothesen waren (i)Meditationstraining erhöht die Schmerztoleranz. (ii) Eine Naloxongabeblockiert diesen Effekt. (iii) Die Schmerztoleranzerhöhung korreliert miteiner Verbesserung der Aufmerksamkeitsleistung.Insgesamt nahmen 31 Versuchspersonen an der Untersuchung teil.Die Aufmerksamkeitsleistung wurde mit dem Attention Network Test(ANT) gemessen. Als Schmerzreiz kam der Tourniquet-Test zur Anwendung.Dabei wird Blutleere im Arm erzeugt und dieVersuchspersonen sollen diesen Zustand so lange wie möglich aushalten.Anschliessend wurden die Teilnehmer/innen auf zwei Gruppenrandomisiert. 16 erhielten an fünf aufeinanderfolgenden Tagen einenjeweils 1,5h Kurs in Achtsamkeitsmeditation, die 15 anderen (Kontrollbedingung)erhielten keine Intervention. Die Meditationsschulungfokussierte auf die achtsame Körper- und Atemwahrnehmung, dasThema Schmerz wurde explizit nicht adressiert. Danach wurde an dreiaufeinanderfolgenden Tagen erneut die Schmerztoleranz und Aufmerksamkeitsleistunggemessen. Dabei gab es an einem Tag keineInfusion und an zwei weiteren verblindet entweder eine Placebo-(NaCl) oder Naloxon-Infusion.Insgesamt zeigte die Kontrollgruppe eine grössere Steigerung derSchmerztoleranz (plus 5:35min) als die Experimentalgruppe (2:01). Der- 15 -


Unterschied war nicht signifikant (p=0,14). Naloxon senkte dieSchmerztoleranz in der Kontrollgruppe um 0:42 (n.s.) und in der Meditationsgruppeum 0:58 (n.s). Im ANT Test zeigten sich keineGruppenunterschiede hinsichtlich der Reaktionszeiten, aber die Meditationsgruppezeigte signifikant weniger Fehler.Insgesamt konnten die untersuchten Hypothesen nicht bestätigtwerden. Es wird die Frage diskutiert, ob die postulierten Zusammenhängenicht existieren, das gewählte Paradigma ungeeignet war oderandere Confounder bedeutsam waren.Andreas REMMEL, Britta REMMEL-RICHARZ, Petra TSCHÖGL,Christina KULTERER, Eggenburg (Österreich)Emotions- und Stressregulation bei Patienten mit Somatisierungs- undAngststörungen – Ein RCT zu achtsamkeitsbasierten InterventionenEine Kernfrage gegenwärtiger Forschung zur Achtsamkeit ist, wieachtsamkeitsbasierte Verfahren bei Patienten mit ausgeprägten psychischenund psychosomatischen Erkrankungen entwickelt, eingesetztund adaptiert werden können, und wie wirksam diese auf bestimmteZielparameter hin sind. In einer randomisierten, kontrollierten, sechsarmigen,prospektiven Interventionsstudie wurden Effektivität undEffizienz achtsamkeitsbasierter Interventionen und aktiver und rezeptiverMusiktherapie gegenüber Bewegungstherapie, PMR und TAU ineinem add on-Design einer komplexen stationären Behandlung beiPatienten mit Angst- und Somatisierungsstörungen untersucht.Ziel der Studie war die Überprüfung der Wirksamkeit der jeweiligenInterventions-Bedingungen in Ergänzung zu einer etablierten stationärenTherapie auf die Stress-, Regulations- und Beziehungsfähigkeit derPatienten, ihre Symptombelastung und Lebensqualität, sowie vonAchtsamkeit als trait und state und von Selbstwirksamkeit.Zwischen September 2008 und November 2012 wurden 279 Patientenin die Studie eingeschlossen, die nach einem informed consentzufällig einer der spezifischen Interventionsbedingungen zugeteilt wurden.Zu t 1 und t 2 wurden eine umfangreiche operationalisierte Diagnostiknach DSM-IV und ICD-10, sowie die Bestimmung weiterer Merkmalsbereicheund states durchgeführt. Ebenso wurden peripherphysiologischeParameter, u.a. GSR, Muskelspannung, HR, AF, sowieein 24-h-EKG zur Bestimmung der HRV erhoben. Zur Erfassung der- 16 -


Emotionswahrnehmung, emotionalen Reagibilität und Reaktivität, sowieder Fähigkeit zur Emotionsregulation wurde einexperimentalpsychologisches Paradigma durchgeführt, in dem in einemBlockdesign die differentielle Wahrnehmung undReaktionsgeschwindigkeit von Patienten auf randomisiert vorgegebeneIAPS-Bilder und gleichzeitig peripher-physiologische Parameteruntersucht wurden.Ferner wurden das Schlafverhalten und die tägliche Aktivität registriert.Die Patienten nahmen in Anlehnung an das MBSR über 6Wochen 3x wöchentlich mit jeweils 2 Stunden (36 Stunden), ergänzendzu den üblichen stationären Therapieangeboten, an denspezifischen Interventionen teil.Zusätzlich zu den beschriebenen Untersuchungsverfahren fülltendie Patienten vor und nach jeder Intervention Thermometer-Fragebogen (VAS) zu relevanten Parametern (Symptombelastung,Emotionen) aus, die in Folge zeitreihenanalytisch ausgewertet wurden.Es werden derzeit noch differenzierte subgruppen-, diagnosegruppen-und interventionsgruppenspezifische Analysen durchgeführt undferner zur Bestimmung der Effektstärken, zur Analyse der Stress- undEmotionsregulation, zu physiologisch-chronobiologischen Parameternund zu Prädiktormodellen therapeutischen outcomes.Der Vortrag stellt die erste derartige RCT-Studie mit den aktuellenErgebnissen vor und beleuchtet sie im Kontext der Diskussion um denStellenwert achtsamkeitsbasierter Verfahren bei Menschen mit psychischenund psychosomatischen Erkrankungen.Kurzreferate: Anwendungen und Wirkmechanismen von AchtsamkeitMarie O. FRENKEL, Anna FROHNHOFEN, Sabine KUBESCH,Henning PLESSNER, Heidelberg (Deutschland)„8-sam Turnen“: Ein Achtsamkeitstraining für junge LeistungsturnerSchlüsselwörter: Sportpsychologisches Training, Selbstregulation,Achtsamkeit, AufmerksamkeitAchtsamkeit, als eine besondere Art der Aufmerksamkeitslenkung,gewinnt auch im sportpsychologischen Kontext zunehmend an Bedeutung(Heinz et al., 2011). Empirische Untersuchungen mit Kindernund Jugendlichen zeigen, dass Achtsamkeitstrainings Aufmerksamkeitsprozessesowie die Emotionsregulation optimieren (Meiklejohn et- 17 -


al. 2012). Die Wirkweise von Achtsamkeit wird u.a. durch konsequenteAufmerksamkeitslenkung auf internale Prozesse und durch die zunehmendemetakognitive Bewusstheit erklärt. In der vorliegendenStudie wurde das im Schulkontext erprobte Programm „8-sam“ (Frenkelet al., eingereicht) für den Leistungssport adaptiert und hinsichtlichUmsetzbarkeit, Akzeptanz sowie Wirksamkeit untersucht.An der laufenden Studie nahmen 15 Turner zwischen 5 und 9 Jahren(M = 7.43; SD=1.26) teil. Das 4-wöchige Achtsamkeitstrainingumfasste 8 Sitzungen zu je 30 Minuten. Um innerhalb des Sports eineoptimale Konzentrations- und Selbstregulationsfähigkeit zu erlangen,wurden den Sportlern zentrale Fertigkeiten zur Verbesserung der Körperwahrnehmung,zum Umgang mit Gefühlen sowie zur Stresstoleranzvermittelt. Exekutive Funktionen, wie die Aufmerksamkeitsfokussierung,kognitive Flexibilität und Inhibitionsfähigkeit wurden in denGruppensitzungen und in Form von Aufgaben zu Hause trainiert (Detailszum Trainingskonzept siehe Poster Frohnhofen et al.). Mit denKindern wurden verschiedene Verhaltenstests zur Messung der Aufmerksamkeit,der Konzentration und des Gedankenwanderns (FlankerTask, Hearts and Flowers Task , DL-KE, Gedankenwandern bei Atemübung)durchgeführt. Zudem kamen Trainer- und Elternratings zurAchtsamkeit, zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität und zur Belastung/Konzentration(u.a. KIMS-D, KINDL) zum Einsatz. VerschiedeneEvaluationsparameter werden momentan im Vorher-Nachher-Vergleichausgewertet. Mitte April erfolgt eine weitere Akutmessung, bei der dieTeilnehmer als eigene Kontrollgruppe (Kreuzdesign) eingesetzt werden.Im Vortrag sollen die Ergebnisse der Studie vorgestellt werden. Fernerwerden Möglichkeiten für künftige Anwendungen und Adaptationender Intervention im Leistungssport aufgezeigt. Die Integrationvon Achtsamkeitstrainings im sportlichen Alltag verspricht selbstregulativeProzesse von Kindern und Jugendlichen zu unterstützen.LiteraturFrenkel, M.O., Georg, A., Holt, D.V. & Plessner, H. (eingereicht). Erste Ergebnissezur Achtsamkeit in der Schule: „8-sam“, ein Training für Jugendliche. Psychologie inErziehung und Unterricht.Heinz, K., Heidenreich, T., Wenhold, F. & Brand, R. (2011). Achtsamkeit und Akzeptanz.Grundlagen und Perspektiven eines neuartigen Ansatzes sportpsychologischenTrainings für den Leistungssport. Zeitschrift für Sportpsychologie,18(4), 145-154.Meiklejohn, J., Phillips, C., Freedman M., Griffin, M.L., Biegel, G., Roach, A. et al.(2012). Integrating mindfulness training into K-12 education: fostering the resilienceof teachers and students. Mindfulness, 3(1).- 18 -


Klaus BLASER, Milena ZLABINGER, Martin HAUTZINGER,Thilo HINTERBERGER, Basel (Schweiz)Die Boundary Protection Scale (BPS), ein neues Instrument zur Messungder Fähigkeit, die Innenwelt von der Aussenwelt abgrenzen zu können.Ein Zusammenhang zwischen BPS und dem <strong>Freiburg</strong>er Fragebogen zurAchtsamkeit (FFA)Der tibetanische Ausdruck für Buddhist lautet „Nangpa“. „Nang“heisst „innen“, „pa“ heisst „jemand“. Es bedeutet: „Jemand mit Innenschau“.Für jemanden, der die Wahrheit nicht ausserhalb sucht,sondern in sich, ist es wichtig zu wissen, wo die Trennungslinie zwischenaussen und innen ist. Erst bei einer intakten mentale Ich-Grenze, können wir bewusst in uns gehen. Ist die mentale Ich-Grenzezu durchlässig, zu wenig Schutz bietend, hat sie sich nicht voll entwickelnkönnen oder sie wurde stark traumatisiert, kann die Fähigkeit zurachtsamen Innenschau erschwert sein.In einer Stichprobe mit 1089 Teilnehmern, konnte ein Zusammenhangzwischen BPS und dem <strong>Freiburg</strong>er Fragebogen zur Achtsamkeit(FFA) aufgezeigt werden. Ein schlechter Grenzschutz (hoher Wert beimBPS), ging mit einer geringeren Achtsamkeit (niedriger Wert beim FFA)einher.Martin STEINER, Kirchlindach/Bern (Schweiz)Meditieren hilft! Aber wie? Erfahrungen aus der SuchttherapieSeit 2007 können Patienten und Patientinnen der Klinik Südhang inKirchlindach und Bern spirituell-therapeutische Angebote nutzen:Meditieren lernen, Gruppen- und Einzeltherapie Spiritualität, Naturhalbtage.Sucht-Patienten sind Religiösem gegenüber eher kritischeingestellt. Dennoch nehmen mehr als die Hälfte ein spirituelles Angebotin Anspruch: Wie gelingt es, die Brücke zur Teilnahme zu bauen?Welche Bedürfnisse werden angesprochen und genährt? Wie sind dieErfahrungen aus sechs Jahren konkreter spiritueller Angebote?Meditation hilft aber nicht nur in Form von Technik und Übungen.Sie wirkt auch über die Gegenwärtigkeit und Präsenz der Therapeutenauf die Patienten und aktiviert Selbstheilungskräfte.- 19 -


Juliane EBERTH, Peter SEDLMEIER, Chemnitz (Deutschland)Innere Stille und Einsicht: Ein Rahmenmodell zur Wirkung vonMeditationIm Kontext von Gesundheitsverbesserungsmassnahmen spielt Meditationeine immer wichtigere Rolle. Allerdings ist noch wenig darüberbekannt, wie Meditation wirkt und was genau ihre Effekte sind. In unsererStudie versuchten wir mehr über die Wirkmechanismen vonMeditation zu erfahren, indem wir die subjektiven Theorien erfahrenerMeditierender untersuchten. Aus den Ergebnissen der Befragung vonneun erfahrenen Praktizierenden aus unterschiedlichen meditativenTraditionen entwickelten wir mithilfe von Grounded Theory Methodendas Inner Silence and Insights Framework (ISI-F). Dieses Modell beinhaltetdie zwei Kernelemente Innere Stille und daraus folgendeEinsichten. Innere Stille beschreibt eine tiefgreifende Beruhigung aufkörperlicher, gedanklicher und emotionaler Ebene, und kann durchverschiedene Wege erreicht werden, z.B. die Aufmerksamkeitsfokussierungwährend der Meditation, die genaue Beobachtung der eigenenErfahrungen oder eine Geisteshaltung, die durch Akzeptanz und Offenheitgeprägt ist. Ausserdem führt die konstante Beobachtung dereigenen Erfahrungen zu einer verbesserten und bewussteren Wahrnehmung.Zusammen mit der tiefen Beruhigung erlaubt dieverbesserte Wahrnehmung Einsichten in das Funktionieren der eigenenPsyche. Diese Einsichten wiederum führen zu einer Klärung dereigenen Bedürfnisse, Werte und Ziele und zu Veränderungen imSelbst- und Weltbild. Die internalen Veränderungen manifestieren sichzunehmend in beobachtbarem Verhalten, wie etwa einer verbessertenReaktionshemmung oder verbesserten sozialen Interaktionen. Das ISI-F präzisiert Konzepte und Prozesse, die in traditionellen östlichen Traditionenpostuliert werden. Ausserdem kann es die vorherrschendenwestlichen Theorien, die jeweils nur einen Teil seines Geltungsbereichsabdecken, integrieren. Und schliesslich erlaubt dieses Modell die Ableitungneuer empirisch überprüfbarer Hypothesen.- 20 -


Hauptreferat:Peter SEDLMEIER, Chemnitz (Deutschland)Was können wir von der indischen Psychologie lernen?Ohne dass die westliche akademische Psychologie (im Gegensatz zupsychotherapeutischen Ansätzen) bislang in nennenswertem Ausmassdavon Notiz davon genommen hätte, existieren in Indien seit mehr alszwei Jahrtausenden theoretische Ansätze, die menschliches Verhaltenund Empfinden beschreiben und erklären. Diese Ansätze behandelnalle Aspekte der Psychologie, sind jedoch keine rein psychologischenTheorien. Sie beinhalten zusätzlich zu Hinweisen zur Lebensführungauch noch religiöse und philosophische Bestandteile – möglicherweiseder Hauptgrund für ihre bislang mangelnde Rezeption im Westen.Drei dieser theoretischen Ansätze haben besonders umfangreichepsychologische Anteile: (früher) Buddhismus, Samkhya/Yoga und AdvaitaVedanta. Der Fokus des Vortrags wird darauf liegen, was die dreiAnsätze zu kognitiven Prozessen und insbesondere zum Konzept desBewusstseins zu sagen haben. Diese indischen Kognitionstheorienwerden kontrastiert mit westlichen Ansätzen und es wird Evidenz vorgestelltund diskutiert, die für Hypothesen vorliegen, dieausschliesslich in den indischen Ansätzen postuliert werden. Es wirdargumentiert, dass diese „neuen“ Hypothesen, sollten sie einer empirischenPrüfung standhalten, das Potenzial haben, die akademischePsychologie beträchtlich zu bereichern.Kurzreferate: Achtsamkeit und BewusstseinUlf WINTER, <strong>Freiburg</strong> (Deutschland)Meditation, mystische Erfahrungen und die Neurobiologie desBewusstseinsDie Frage nach der Natur des Bewusstseins (und damit der erfahrenenWirklichkeit) ist eine uralte Frage des Menschen. Über Jahrhundertehinweg waren die einzigen gangbaren Wege auf der Suche nach Antwortenauf diese Frage die ‚inneren‘ Wege kontemplativ-mystischerTraditionen und die Wege der Philosophie.Mit dem technischen Fortschritt, der Entwicklung der ‚objektiven‘Naturwissenschaften und insbesondere der Neuro-Wissenschaften,öffneten sich auch neue Wege zum Bewusstsein.- 21 -


Heute besteht erstmals in der Geschichte die Möglichkeit, subjektiveund ‚objektive‘ Ansätze zum Verständnis von Bewusstsein zu integrieren.Vorgestellt werden die Ergebnisse einer theoretischen Untersuchung,welche der Frage nachgeht, inwieweit meditativ-mystischeErfahrungen und Konzeptionen und die Konzeptionen und Befundeder aktuellen Neuro-Wissenschaft geeignet sind sich wechselseitig zuerhellen.Im Mittelpunkt steht dabei, neben dem Beitrag welchen die Analysemeditativ-mystischer Erfahrungen zum Verständnis der Neurobiologiedes Bewusstseins leisten kann, insbesondere der Entwurf eines empirischfundierten, neuronalen System-Modells des Bewusstseins,welches geeignet erscheint, die tiefgreifenden Veränderungen dessubjektiven Erlebens zu beschreiben, auf welche traditionelle meditativ-mystischeÜbungswege abzielen.Stefan SCHMIDT, Han-Gue JO, Marc WITTMANN,Tilmann LHÜNDRUP, Thilo HINTERBERGER, <strong>Freiburg</strong> (Deutschland)Freier Wille und meditationsbasierte Introspektion:Neue Perspektiven im Libet-ExperimentNeurowissenschaftliche Aussagen zur Nichtexistenz des freien Willensberuhen häufig auf dem Libet-Experiment. In diesem Experiment solleine Versuchsperson zu einem von ihr gewählten Zeitpunkt einenKnopf drücken und den genauen Zeitpunkt dieser Entscheidung angeben,während gleichzeitig das EEG abgeleitet wird. Typischerweisewird dabei ein Bereitschaftspotential mehr als 500 Millisekunden vorder subjektiv wahrgenommenen Entscheidung gefunden. Die Genauigkeitdieses Experiments ist dabei bedingt durch die Introspektionsfähigkeitder Versuchsperson. Wir replizierten dieses Experimentmit einer meditationserfahrenen Versuchsperson (TL) undlegten dabei einen Fokus auf die Integration von Daten aus Selbstbericht(1. Person), Verhalten und EEG (3. Person).Das Experiment wurde in vier längeren Sitzungen mit TL als Versuchspersondurchgeführt. Dabei wurde ein iteratives Vorgehen angewandt,bei dem die gesamte Forschungsgruppe nach jedem Experimentaldurchgangzusammen mit TL die Ergebnisse diskutierte unddaraufhin das Experimentalprotokoll adaptierte. Die Berichte von TL- 22 -


wurden aufgenommen, transkribiert, paraphrasiert, thematisch gruppiertund abschliessend von TL bestätigt. Es wurde ein 64-Kanal-EEGaufgezeichnet. Die quantitativen Daten wurden mit 5 nach Alter undBildung passenden Kontrollpersonen verglichen.Hinsichtlich der registrierten Zeitpunkte, zeigte TL keine Abweichungenvon bisherigen Befunden und den Kontrollpersonen.Allerdings zeigte er bei allen Berichten die geringste Varianz aller Versuchspersonen.Die Erste-Person-Berichte ergaben Einblicke in denerlebten Ablauf und die Steuerung von Handlungen. Durch die Anwendungeiner neuen Auswertungsstrategie konnte, in Entsprechungmit den Berichten von TL, gezeigt werden, dass es sich bei den vorausgehendenBereitschaftspotentialen nicht notwendigerweise umKorrelate von vorbewussten Intentionen handelt, sondern diese Spontanfluktuationendarstellen, in deren Folge Entscheidungen wahrscheinlicheroder unwahrscheinlicher werden.Kurzreferate: Psychologische Korrelate von AchtsamkeitClaudia BERGOMI, Wolfgang TSCHACHER, Zeno KUPPER,Bern (Schweiz)Zusammenhänge zwischen Meditationspraxis und selbsteingeschätzterAchtsamkeit in unterschiedlichen AchtsamkeitstraditionenAchtsamkeitsmeditation gilt als die grundlegende Methode zur Entwicklungvon Achtsamkeit. Entsprechend sollte eine regelmässigeMeditationspraxis mit einer besseren Fähigkeit einhergehen, die Achtsamkeitim Alltag aufrechtzuerhalten, was durch eine Reihe vonStudien unterstützt wird. Die individuelle Übung der Meditation ist häufigmit einem spezifischen Praxisweg verbunden, der spezifischetheoretische Sichtweisen sowie Meditationstechniken anbietet. Eskann angenommen werden, dass die Übung der Meditation innerhalbverschiedener Übungswege den individuellen Fortschritt in der Entwicklungder Achtsamkeit prägt. Ziel der vorliegenden Studie war eineretrospektive Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Meditationspraxisund der Entwicklung der Achtsamkeit über die Zeit und beiunterschiedlichen Übungswegen.Achtsamkeit wurde mit dem Comprehensive Inventory of MindfulnessExperiences (CHIME) erfasst, einem mehrdimensionalenFragebogen, der eine breite Abdeckung der Aspekte der Achtsamkeit- 23 -


ietet. 661 Individuen aus der Allgemeinbevölkerung sowie ausMBSR-Gruppen füllten den CHIME aus. Davon gaben 343 Individuenan, keine Erfahrung mit Meditation zu haben, während 174 Individuenüber eine aktuelle und regelmässige Meditationspraxis berichteten. Innerhalbder Stichprobe mit aktueller Meditationspraxis wurden diefolgenden Unterstichproben gebildet: Anfänger (n=58), fortgeschritteneAnfänger (n=59) und erfahrene Meditierende (n=57) sowie Zen (n=23),Vipassana (n=39) und Meditation mit Körperbewegungen (u.a. Yoga,Tai-Chi und Chi-Gong, n=25).Die Ergebnisse unterstützen frühere Resultate über die positive Zusammenhängezwischen selbstberichtete Achtsamkeit und Praxis mitAchtsamkeitsmeditation. Sie weisen darüber hinaus auf charakteristischeMuster in der Entwicklung von Achtsamkeit durch zunehmendeErfahrung mit Meditationspraxis und bei Meditierenden unterschiedlicherTraditionen hin.Christina HÄFNER, Christine ALTSTÖTTER–GLEICH, Landau in der Pfalz(Deutschland)Achtsamkeit vs. Distraction: Auswirkungen auf Befindlichkeit, Leistungund Herzratenvaribilität und die Rolle von PerfektionismusAchtsamkeit gewinnt immer mehr an Bedeutung in Alltag und Forschung.Bis dato wurden schon viele positive Effekte von Achtsamkeitund deren Training gefunden, so auch die Verminderung von Rumination.Diesen Effekt erzielt nicht nur Achtsamkeit, sondernerwiesenermassen auch Distraction. Ziel dieser Studie war es, die Wirkungvon Achtsamkeit und Distraction zu vergleichen. Dazu werdendie beiden Konstrukte im Hinblick auf die momentane Befindlichkeit,Leistung und die Herzratenvaribilität untersucht. Welche Rolle spieltnun Perfektionismus? Beim heutigen Forschungsstand wird davonausgegangen, dass Perfektionismus ein mehrdimensionales Persönlichkeitsmerkmalist, das sich auf die zwei Hauptfacetten PersonalStrivings und Personal Concerns aufgliedert. Durch die Bildung von Interaktionendieser Facetten entstehen vier Typen: Nicht-Perfektionisten, pure personal standards Perfektionisten, pure evaluativeconcerns Perfektionisten und gemischte Perfektionisten.Grübeleien über die Erreichbarkeit ihrer selbstgesetzten Standardsoder über die Erwartungshaltung anderer sind für Perfektionisten typisch.Daher dient Perfektionismus in diesem Modell als Moderator.- 24 -


Aufgrund der Annahme von vier Perfektionismustypen ergibt sichebenfalls die Frage, ob es für die unterschiedlichen Arten auch unterschiedlicheErgebnisse gibt.!An der Studie nahmen 78 Studierende der Universität Koblenz/Landauteil, die sich auf Kontrollgruppe (n=28; keineIntervention), Achtsamkeitsgruppe (n=29) und Distractionsgruppe(n=21) aufteilten. Vor dem Erhebungstermin erhielten die Probandeneinen Link zu einem Onlinefragebogen, der u.a. Perfektionismus erfasste.Die fünfminütige Intervention umfasste das Lesen von 15Kärtchen, auf denen, je nach Gruppe, Sätze standen, die entwederAchtsamkeit oder Distraction induzieren sollten.!Erste Berechnungen implizieren, dass es in der Tat einen Unterschiedzwischen der Wirkung von Achtsamkeit und Distraction gibt.Ebenso scheinen die verschiedenen Perfektionismustypen unterschiedlichauf die Interventionen zu reagieren.Thea RYTZ, Nadine MESSERLI-BÜRGY, Sabine JAKOB, Bern (Schweiz)Achtsame Körperwahrnehmung, Körperbild und Emotionsregulation inder Behandlung von Frauen mit einer EssstörungMenschen, die an Essstörungen erkrankt sind, beschäftigen sichübermässig mit ihrem Gewicht und ihrer Figur. Zudem nehmen sie ihreEmotionen durchschnittlich weniger differenziert wahr, können sieschlechter erkennen, benennen, voneinander unterscheiden, wenigergut im Körper lokalisieren und somit auch schlechter dosieren und regulieren.Das negative Körperbild der Betroffenen stabilisiert das teilskontrollierende, teils vermeidende Verhalten im Umgang mit belastendenEmotionen.Achtsames und akzeptierendes Hinwenden zum eigenen Erlebenführt in die entgegengesetzte Richtung, zurück zur Fähigkeit, die unmittelbareGegenwart in ihrer Vielschichtigkeit und Ambivalenz unteranderem im eigenen Körper wahrzunehmen. Obwohl achtsame Körperwahrnehmungressourcenorientiert vorgeht, bedeutet dies fürBetroffene meist eine Stressexposition. Denn üblicherweise entlastensich Essgestörte gerade indem sie sich von der direkten Erfahrung inder Gegenwart abwenden. In meiner klinischen Erfahrung konnte ichüber gut fünfzehn Jahre beobachten, dass sich die Symptomatik verbessert,wenn es Patientinnen gelingt, die achtsame Haltung - offen,absichtslos, schlicht und kreativ - im Alltag und in Stresssituationen zu- 25 -


kultivieren und zu verankern. So entstand das Therapiebuch: Bei sichund in Kontakt, das ich an der Tagung vorstelle.Bisherige Studien zeigen, dass verbesserte Achtsamkeit mit einerLinderung der typischen Essstörungssymptomen einhergehen. Inwiefernder Wirkmechanismus von Achtsamkeit auf die Symptomverbesserungdurch eine veränderte Emotionsregulation beeinflusstwird, ist bisher unklar. In unserer Studie untersuchten wir bei 67 Frauenmit Essstörungen den Einfluss der Emotionsregulation. Es zeigtesich, dass Emotionsregulation die Beziehung von Achtsamkeit undAuffälligkeiten des Körperbildes mediierte.Kurzreferate: Achtsamkeit in Schulen und FamilienNoortje VRIENDS, Julia BIESTERS, Susan BÖGELS, Basel (Schweiz)Das Vermeiden von unangenehmen inneren Erlebnissen des Elternseins– Effekte eines Achtsamkeitstrainings für Eltern in einem klinischenKontextEltern werden in ihrer Rolle oft mit unangenehmen inneren Erlebnissenkonfrontiert. Zum Beispiel geht das Weinen eines Kindes meistens mitStressgefühlen bei den Eltern einher. Wenn Eltern Strategien entwickelnum diese unangenehmen inneren Erlebnisse zu vermeiden (oft„experiential avoidance“ genannt), wie zum Beispiel Kindern keineGrenzen mehr setzen, können solche Strategien längerfristig erheblichenegative Konsequenzen für das Verhalten des Kindes, und/oderdie Eltern-Kind-Beziehung mit sich bringen. Wenn Eltern lernen achtsammit diesen unangenehmen inneren Erlebnissen umzugehen,könnte dies also eine positive Auswirkung auf das Kind und die Eltern-Kind-Beziehung haben.Diese Studie untersucht die Vermeidung von unangenehmen Erlebnissenbei Eltern vor und nach einem 8-wöchigen Achtsamkeitstrainingfür Eltern. Sie stellt die Fragen, ob und wie Eltern unangenehmeinnere Erlebnisse in ihrer Elternrolle vermeiden, ob diesesVermeidung sich nach dem Achtsamkeitstraining verändert hatund wie die Vermeidung von unangenehmen inneren Erlebnissen (undeine Veränderung dieser) mit Achtsamkeit, psychischen Symptomendes Kindes und dem elterlichen Verhalten zusammenhängt.An der Studie nahmen 75 Eltern mit einer problematischen Eltern-Kind-Beziehung, oder mit einem Kind mit einem psychischen Problem- 26 -


teil. Die Eltern füllten vor und nach dem Training Fragebögen zu „ExperientialAvoidance“, zu ihren eigenen Symptomen, zu den Symptomendes Kindes, zu ihrem elterlichen Verhalten und zu Achtsamkeitaus.Die Ergebnisse werden präsentiert und im Rahmen der Wirksamkeiteines Achtsamkeitstrainings für Eltern in einem klinischen Kontextdiskutiert.Yuka NAKAMURA, Reta MÜLLER, Claudia BERGOMI, Zürich (Schweiz)KLAR! Kompetent – lebendig – achtsam – resilient. Ein achtsamkeitsbasiertesProjekt zur Förderung der Selbstregulation und psychischenGesundheit bei Schülerinnen und SchülernDas Konzept Achtsamkeit stösst jüngst auf ein zunehmendes Interessein der Pädagogik. Wie die Forschung zeigt, fördert die Übung vonAchtsamkeit das psychische Wohlbefinden und die Fähigkeit zurSelbstregulation und besitzt damit ein grosses Potential, die Resilienzvon Kindern zu fördern und psychischen Störungen frühzeitig entgegenzuwirken.Im Rahmen einer Interventionsstudie wurde ein Programm zurFörderung von Achtsamkeit in Grundschulklassen (1. bis 3. Schuljahr)entwickelt und überprüft. In einem Kontrollgruppen-Design wurden imSchuljahr 2012/2013 fünf Interventionsklassen (N=106 Kinder) mit vierKontrollklassen (N=84 Kinder) verglichen. Untersucht wurden die Effekteder Intervention auf das Wohlbefinden sowie die Selbstregulation.Die Intervention umfasste eine Schulung der Lehrpersonen und jeweilsacht Projektstunden in den Schulklassen, in denen die Kinder mitHilfe von Spielen, Geschichten und Übungen an das Innehalten, dasachtsame Wahrnehmen und das bewusste Handeln herangeführt wurden.Kurze, in den alltäglichen Unterricht integrierte Achtsamkeitsübungendienten dem Ziel, die Übung von Achtsamkeit nachhaltig inden Schulklassen zu verankern. Insgesamt erstreckte sich die Interventionüber gut acht Monate. In Prä- und Posttests wurden bei denKindern mittels Fragebögen das Wohlbefinden sowie die Achtsamkeiterhoben. Die Lehrpersonen schätzten jedes Kind mit Hilfe von Rating-Skalen bezüglich seiner Selbstregulation ein. Im Beitrag wird über dasentwickelte Programm sowie über die Ergebnisse berichtet.- 27 -


Adriane B. KOBUSCH, Anne DAHL, Martina MÖLLER,Martina WÄCKEN, Bielefeld (Deutschland)Wirkungen eines professionsbezogenen Achtsamkeitstrainings fürLehrerInnenIm Jahre 2012 wurde von uns ein professionsbezogenes Achtsamkeitstrainingfür LehrerInnen entwickelt und mit BerufsanfängerInnen inHamburg erprobt.In einer Weiterentwicklung des Trainings werden nun 2013 nebenden Achtsamkeitsmethoden des Beobachtens innerer Vorgänge, spezifischauf Situationen des Schulalltags bezogene Reflektions- undImaginationsübungen einbezogen, um stärker an alltägliche professionelleBelastungen der Lehrer anzuknüpfen.Diese neue Trainingsversion wird von Februar bis Mai 2013 an 6Nachmittagen à 3,5 Stunden in zwei unterschiedlichen Schulkontextenerprobt: Zum einen mit einer gemischten Gruppe aus 25 TeilnehmerInnenaus 6 Bielefelder Schulen verschiedener Schulformen und zumanderen mit einem (Teil-)Kollegium aus einer Förderschule in Paderborn.Die Auswirkungen des Trainings werden in beiden Gruppen mit einemmehrdimensionalen persönlichkeitsdiagnostischen Testverfahren(Arbeitsbezogene Verhaltens- und Erlebnismuster, AVEM) evaluiert.Wir stellen das Training und die Ergebnisse vor.Charlotte ZENNER, Solveig HERRNLEBEN-KURZ, Harald WALACH,Frankfurt/Oder (Deutschland)Ist die Integration von Achtsamkeit in das Schulsystem ein vielversprechenderAnsatz? - Ein systematischer Review mit Meta-AnalyseEinleitung: Die Idee, Achtsamkeit schon in der Schule einzuführen wirdzunehmend populärer. Inzwischen wurden bereits verschiedene Achtsamkeitstrainingsfür Schülerinnen und Schüler entwickelt, angewendetund mittels Pilotstudien evaluiert. In einem systematischenReview mit integrierter Meta-Analyse möchten wir die Ergebnisse aufdiesem noch jungen Forschungsfeld zusammenführen, und den potentiellenNutzen, aber auch die damit verbundenen Herausforderungenkritisch diskutieren.Methode: Um eine möglichst repräsentative Stichprobe von Primärstudienzu erhalten, wurde eine weitläufige Suchstrategie gewählt.- 28 -


Zwei unabhängige Reviewerinnen entnahmen den Studien Informationen(Methodik, Intervention, Akzeptanz, Umsetzbarkeit). QuantitativeDaten wurden extrahiert und Effektstärken auf Basis des Modells zufallsvariablerEffekte ermittelt.Ergebnisse: 24 Studien konnten ausfindig gemacht werden, vondenen 11 nicht publiziert worden sind. Von Klasse 1 bis 12 nahmeninsgesamt 1348 Schülerinnen und Schüler an einem Achtsamkeitstrainingteil und 871 fungierten als Kontrollgruppe. Grösstenteils wurdenkontrollierte Designs (k=19) verwendet und, wobei eine grosse Bandbreiteverschiedenartiger Messinstrumente zum Einsatz kam. Auch dieAnalyse der in den Primärstudien angewendeten Achtsamkeitsinterventionzeigte eine Vielzahl unterschiedlicher Herangehensweisen. Dieermittelten Effektgrössen sind von kleiner bis mittlerer Grösse, wobeiteilweise eine grosse Varianz zwischen den Primärstudieneffekten zubeobachten ist. Die Intensität eines Achtsamkeitstrainings erwies sichals bedeutsame Variable in Bezug auf dessen Wirkung.Diskussion: Die sehr unterschiedlichen Stichproben, die verschiedenartiggestalteten Achtsamkeitsinterventionen und die grosse Bandbreitean eingesetzten Messinstrumenten erfordern eine sehr differenzierteBetrachtung. Aspekte zur Verbesserung der methodischen Güteder Primärstudien werden diskutiert. Bei Berücksichtigung dieserAspekte könnten zukünftige Studien nicht nur ihre Aussagekraft erhöhen,sondern auch zu einer erfolgreichen Weiterentwicklung derAchtsamkeitsinterventionen für den Schulbereich beitragen.- 29 -


Postersitzung 1Kathrin SIMSHÄUSER, Stefan SCHMIDT, <strong>Freiburg</strong> (Deutschland)Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie zur Migräneprophylaxe -Design einer geplanten randomisierten kontrollierten Multicenter-StudieFragestellung: Im Jahr 2011 evaluierten wir in einer Pilotstudie einMBSR-Programm an einer Stichprobe von Migränikern und erzieltenpositive Effekte auf Migräne- sowie Befindlichkeitsvariablen. Im Rahmeneiner grösser angelegten Untersuchung in zwei Studienzentren(<strong>Freiburg</strong> und München) möchten wir diese Ergebnisse replizieren underweitern.Methode: Durchgeführt werden soll eine randomisierte kontrollierteklinische Multicenter-Studie. Als erstes Ziel soll eineschmerz­spezifische Version der Mindfulness-Based Cognitive Therapy(MBCT) an N=150 Migränepatient/innen auf ihre Wirksamkeit alsProphylaxe-Behandlung evaluiert werden. Dazu sollen Vergleiche miteiner Wartelisten-Kontrollgruppe sowie mit einer kognitivverhaltenstherapeutischenIntervention durchgeführt werden. Erhobenwerden direkte Migräneparameter sowie Variablen der psychischenBefindlichkeit. Die primäre Zielvariable stellt die Veränderung der monatlichenMigränetage dar.Zweitens werden die für die Rückfallprophylaxe depressiver Episodenbereits aufgedeckten spezifischen Wirkmechanismen von MBCT-Interventionen auf ihre Übertragbarkeit auf Schmerzerkrankungenüberprüft. Konkret soll ermittelt werden, ob die Variablen "Rumination","emotionale Reaktivität", "Self-Compassion" und "Achtsamkeit"eine Reduzierung des Stresserlebens mediieren und darüber dieMigränehäufigkeit beeinflussen.Ausblick: Von unserer geplanten Studie erwarten wir eine Beurteilungder Wirksamkeit der erstmals im deutschen Sprachraumeingesetzten schmerzspezifischen MBCT auch im Vergleich zurschmerzpsychologischen Standardbehandlung sowie die Identifizierungvon die Effekte mediierenden Variablen. Angesichts des hohenLeidensdrucks von Migränepatient/innen wird das zugrundeliegendeZiel verfolgt diesen eine zusätzliche effektive und patientenorientierteIntervention als Alternative zur potenziell nebenwirkungsreichen pharmakologischenBehandlung anbieten zu können.- 30 -


Andreas REMMEL, Erika VENDEL, Doris GILLI, Eggenburg (Österreich)Wirksamkeit achtsamkeitsbasierter tiergestützter Therapie (MB-AAT)bei Borderline-Störungen und komplexer PTBS – Eine kontrollierteInterventionsstudiePatienten mit Borderline-Syndromen und posttraumatischen Belastungsstörungenzeigen Störungen der Selbst-, Beziehungs-,Emotions- und Verhaltensregulation, oftmals vor dem Hintergrund unsichererBindungserfahrungen, Vernachlässigungen oder Misshandlungen.Daraus resultieren oft stark negative Internalisierungen und autodestruktiveHaltungen und VerhaltensmusterDie Förderung von Achtsamkeit als „metacognitive awareness“, dieFähigkeit zur Dezentrierung und Deidentifikation, die Förderung vonSelbstmitgefühl und Selbstachtung, sowie die Förderung gelingenderund stabiler Bindungsbeziehungen scheint bei diesen Patienten besonderswichtig und vielversprechend.So haben wir seit 6 Jahren in unserem Zentrum zum einen achtsamkeitsbasierteVerfahren in die Basistherapie von BPS- und PTBS-Patienten integriert und zum anderen auch tiergestützte Interventionenin die Psychotherapie von Patienten mit unsicheren und desorganisiertenBindungserfahrungen und komplexen Traumatisierungen miteinbezogen.Letzteres geschieht auch vor dem Hintergrund, dass viele schwertraumatisierte Patienten auf biographische Erfahrungen zurück greifen,in denen Tiere für sie wichtige Bezugspersonen waren und ihnen Aufmerksamkeitund Trost vermittelten.In der aktuellen Therapiesituation markiert die Arbeit mit Tieren inder freien Natur einen „besonderen Erfahrungs- und Erlebnisraum“,der als weitgehend bewertungsfrei erlebt und kreativ gestaltet wird.Identifikatorische Prozesse mit Tieren und hier insbesondere Pferden,vermitteln ein Gefühl von Kraft, Stärke, Erhabenheit, Stolz,Vertrauen, Verlässlichkeit und Selbstwirksamkeit. Sinnliche Erfahrungenmit Pferden vermitteln Präsenz.Eine wichtige Frage ist, ob betroffene Menschen darüber korrigierendeBeziehungserfahrungen machen und Bindungssicherheit, sowieSelbstmitgefühl und Selbstachtung entwickeln und damit ausselbstzerstörerischen Schleifen hin zu einer Lebensbejahung kommenkönnen. Wir haben in den vergangenen Jahren ein differenziertes Therapiekonzeptzur achtsamkeitsbasierten tiergestützten Therapie (MB-AAT) mit Pferden bei Patienten mit BPS und PTBS entwickelt und imRahmen einer kontrollierten Studie überprüft und evaluiert.- 31 -


Bei inzwischen knapp 80 Patienten mit BPS und 80 Patienten mitPTBS führten wir in Kleingruppen von jeweils 4 Patienten mit jeweils 2x 2 Stunden wöchentlich über einen Zeitraum von 4-6 Wochen (16-24Stunden) i.R. einer integrativen Therapie von BPS- und PTBS-Patienten zusätzlich MB-AAT mit Pferden oder in einer Kontrollgruppevon 15 Pat. eine konzentrative Bewegungstherapie, mit jeweils identischenTherapiezeiten, durch. Alle Patienten wurden zu t 1 operationalisiertdiagnostiziert (Achse I und II nach DSM-IV, ICD-10). Ferner erfolgtenzu t 1 und t 2 umfangreiche Untersuchungen u.a. zurSymptomausprägung, Emotions-, Stress- und Beziehungsregulation,zu Bindungsstörungen, Achtsamkeit als trait und state, zu Alexithymieund interpersonellen Problemen.Die Patienten erhielten vor und nach jeder Intervention eine VAS zurEinschätzung ihrer Spannung und weiterer Stressmerkmale, zur Ausprägungverschiedener Emotionen, zu Beziehungsmerkmalen und zurallgemeinen Befindlichkeit. Die einzelnen interventionsbezogenen Datenwurden zeitreihenanalytisch ausgewertet.Die Ergebnisse zeigen eine hohe Wirksamkeit von MB-AAT innerhalbdes Gesamtbehandlungskonzeptes. Im Vergleich zu Patienten mitKBT und den nicht ergänzend behandelten Patienten entstand zwar imBehandlungsverlauf eine zum Teil deutlich höhere Spannung und einestärker ausgeprägte Emotionalität, selbstschädigende Verhaltensweisenund interpersonelle Probleme nahmen jedoch deutlich ab.Vertrauen und Offenheit, sowie ein positives Beziehungserleben wurdendeutlich gestärkt.Wo eben möglich erscheint eine spezifische MB-AAT denPsychotherapie-Prozess bei BPS und PTBS nachhaltig zu stärken.Friederike BUNKE, Ann-Christine EHLIS, Martin HAUTZINGER,Andreas FALLGATTER, Tübingen (Deutschland)Achtsamkeitstraining in der Dialektisch Behavioralen Therapie (DBT):Untersuchung der Hirnaktivität mittels Nahinfrarot-Spektroskopie (NIRS)Einleitung: Heute wird Achtsamkeitsmeditation in einem neurowissenschaftlichenSinn als ein kognitives Training verstanden und scheinteine entscheidende Rolle in der Emotionsregulation zu spielen. Auchin der Dialektisch Behavioralen Therapie gilt Achtsamkeit als grundlegenderBehandlungsbaustein. Zur Wirksamkeit der Achtsamkeit in derDBT liegen bisher noch keine Daten vor.- 32 -


Ziele: Die vorliegende Studie soll überprüfen, ob Patienten mit eineremotional-instabilen Persönlichkeitsstörung durch eine 3-monatigestationäre DBT-Behandlung ähnliche Veränderungen in der Gehirnfunktionerfahren, wie geübte Meditierende.Hypothese: Lässt sich durch eine 12-wöchige stationäre DBT-Behandlung ein Trainingseffekt bei der Ausübung von Achtsamkeitnachweisen (stärkere Durchblutung in parieto-lateralen Gehirnregionen,Verbesserungen in den exekutiven Funktionen des Gehirns,gesteigertes subjektive Erleben von Achtsamkeit)?Methode: Während ihrer stationären DBT-Behandlung sollen 30Borderline-Patienten mittels Nahinfrarot-Spektroskopie untersuchtwerden (Woche 1, 6 und 12): Es werden dazu verschiedene Blöckevon meditativen und nicht-meditativen Zuständen unter Darbietungakustischer Stimuli (Klangschale) gemessen. Zusätzlich werden verschiedeneFragebögen eingesetzt (KIMS-D, BSL-23, CL-90-R) undeine neuropsychologische Testung (Stroop-Test) durchgeführt.Anna FROHNHOFEN, Marie O. FRENKEL, Christian BERBEREICH,Henning PLESSNER, Heidelberg (Deutschland)„8-sam Turnen“: Konzeption eines Achtsamkeitstrainings für jungeLeistungsturnerSchlüsselwörter: Sportpsychologisches Training, Selbstregulation,Achtsamkeit, AufmerksamkeitAchtsamkeit ist eine besondere Art der Aufmerksamkeitslenkung,die im sportpsychologischen Kontext zunehmend an Bedeutung gewinnt.Die Wirkweise von Achtsamkeit wird durch konsequenteAufmerksamkeitslenkung auf das Selbst und durch die zunehmendemetakognitive Bewusstheit erklärt. Ziel des Beitrags ist es „8-sam“Turnen, ein für den Leistungssport entwickeltes Konzept, vorzustellen.Das Achtsamkeitstraining „8-sam Turnen richtet sich speziell anLeistungsturner im Alter von 5 bis 9 Jahren. Die Intervention basiertauf einer Adaptation des Programmes „8-sam“, das für den Schulunterrichtentwickelt wurde (Frenkel et al., eingereicht). Um innerhalb desSports eine optimale Konzentrations- und Selbstregulationsfähigkeitzu erlangen, werden den Sportlern zentrale Fertigkeiten wie Stresstoleranz,Umgang mit Gefühlen und eine verbesserte Körperwahrnehmungvermittelt. Exekutive Funktionen, wie die Aufmerksamkeitsfokussierung,kognitive Flexibilität und Inhibitionsfähigkeit werden- 33 -


trainiert. In 8 Sitzungen à 25 Minuten werden vier Themenbereicheeingeführt: 1. Achtsame Sensorik, 2. Wahrnehmung/Umgang mit Gedankenund Gefühlen, 3. Stressregulation sowie 4. Körpergewahrsein.Zum Erlernen einer achtsamen Haltung werden Wirkungszusammenhängein Selbsterfahrungsexperimenten erlebt (modifiziert nachGreenland, 2011) und anschliessend auf einer theoretischen Ebene erklärt.Formelle Übungen werden während der angeleiteten Sitzungeneingeführt und durch Wiederholung in weiteren Sitzungen sowie zuHause ritualisiert. In einer laufenden Studie wird „8-sam Turnen“ wissenschaftlichevaluiert (für die Vorstellung der Studienergebnisse sieheVortrag Frenkel et al.).Abschliessend sollen Möglichkeiten für künftige Anwendungen undAdaptationen der Intervention im Leistungssport aufgezeigt werden.Die Integration von Achtsamkeitstrainings im sportlichen Alltag versprichtselbstregulative Prozesse von Kindern und Jugendlichen zuunterstützen.LiteraturFrenkel, M.O., Georg, A., Holt, D.V. & Plessner, H. (eingereicht). Erste Ergebnissezur Achtsamkeit in der Schule: „8-sam“, ein Training für Jugendliche.Psychologie in Erziehung und Unterricht.Greenland, S. K. (2011). Wache Kinder: Wie wir unseren Kindern helfen, mitStress umzugehen und Glück, Freude und Mitgefühl zu erleben. <strong>Freiburg</strong> im Breisgau:Arbor-Verlag.Mathis TRAUTWEIN, José Raúl NARANJO, Stefan SCHMIDT,Leipzig (Deutschland)Der Einfluss von Metta-Meditation auf Selbst- und fremdbezogeneneuronale ProzesseHintergrund: Liebende Güte (Metta) Meditation ist ein Geistestraining,welches darauf ausgerichtet ist, warmherzige Gefühle für sich selbstund andere Personen zu kultivieren. Studien zeigen, dass die Praxisdieser Meditationstechnik u.a. mit einer Zunahme positiver Emotionen,sozialer Verbundenheit und prosozialem Verhalten einhergeht. In deraktuellen Studie wurde die Modulation von Selbst- und Fremdrepräsentationendurch Metta Meditation als ein diesen Effekten möglicherweisezugrunde liegender Mechanismus untersucht. Dazu wurdedie P300 gemessen, ein ereigniskorreliertes Potenzial (EKP) im Elektroenzephalogramm(EEG). Eine Reihe von Studien hat gezeigt, dassdie P300 bei der Verarbeitung selbstreferentieller Stimuli eine höhere- 34 -


Amplitude aufweist als bei nicht selbstbezogenen Stimuli.Methoden: Bei einer Gruppe Langzeitpraktizierender von Metta Meditationsowie einer hinsichtlich Alter, Geschlecht, Bildung undHändigkeit parallelisierten Kontrollgruppe wurde das EEG während derBearbeitung eines Oddball Paradigmas abgeleitet. In diesem wurdenein Gesicht des Versuchsteilnehmers sowie das Gesicht einer ihm nahestehendenPerson als Distraktoren gezeigt, d.h. diese erschienen inunregelmässigen Abständen, während der Versuchsteilnehmer auf einenandersartigen Zielreiz zu reagieren hatte. Als abhängige Variablewurde die P300 in Bezug auf das Selbst-Bild und in Bezug auf dasBild der nahestehenden Person ausgewertet.Ergebnisse: Die Amplitude der P300 zeigte eine signifikante Interaktionvon Gruppe (Meditierende vs. Kontrollgruppe), Bild (Selbst vs.nahestehende Person) und Elektrodenposition (Fz, FCz, Cz, CPz, Pz).Dies deutet auf eine Veränderung selbst- bzw. fremdbezogener Prozessebei Meditierenden hin.- 35 -


Postersitzung 2Minh T. LUONG, Sarah GOUDA, Joachim BAUER, Stefan SCHMIDT,<strong>Freiburg</strong> (Deutschland)"Musse im schulischen Kontext: Förderung von Musse, Kreativität undseelischer Gesundheit durch eine achtsamkeitsbasierte Intervention"Der etymologische Ursprung der Schule liegt – im altgriechischen Wortscholé – in der Musse. Bedingt durch Zeittaktung, Zeitverdichtung undLeistungsdruck fehlt es dem Lebensraum Schule aber häufig anselbstbestimmten Gestaltungsfreiräumen und achtsamen Momenten.Damit im Zusammenhang steht eine hohe psychische Belastung beiSchüler/innen und Lehrer/innen. Im Rahmen des DFG-Sonderforschungsbereichs„Musse. Konzepte, Räume, Figuren“ soll über eineachtsamkeitsbasierte Intervention ein Zugang zur Musse im schulischenKontext geschaffen werden, um seelische Gesundheit undKreativität von Schüler/innen und Lehrer/innen zu fördern. FolgendeFragestellungen werden untersucht:(1) Inwieweit sind Momente vonMusse in der Schule gegeben oder abwesend? (2) Lässt sich ein derMusse entsprechendes Verhalten durch ein Achtsamkeitsverfahrenkultivieren? (3) Welche Auswirkungen auf die Kreativität und Gesundheitvon Schüler/innen und Lehrer/innen ergeben sich durch dieInterventionen? In einem kontrollierten Wartegruppendesign werdenüber drei gymnasiale Kohorten verteilt jeweils 96 Oberstufenschüler/innenund Lehrer/innen an einem achtwöchigen achtsamkeitsbasiertenStressbewältigungskurs (Mindfulness-Based Stress Reduction)teilnehmen. Als weiterer Teil der Intervention wird mit denTeilnehmer/innen das Thema ‚Musse im schulischen Kontext’ in dreivereinzelten Unterrichtseinheiten reflektiert. Anhand eines mixedmethod-Ansatzeswerden die Interventionen mit quantitativen undqualitativen Verfahren evaluiert. Dabei kommen Fragebögen zur Erhebungvon Achtsamkeit, Kreativität, Stresserleben, Offenheit, SeelischerGesundheit, Selbstwirksamkeit und Empathie zur Anwendung. HalbstrukturierteInterviews werden zur Erfassung der Veränderungsprozesseauf individueller und kollektiver Ebene durchgeführt. Messzeitpunktesind vor und nach der Intervention sowie nach einemFollow-up-Zeitraum von sechs Monaten. Das Projekt versucht somiteinen Beitrag für gelingende Bildungsprozesse in einem gesundheitsförderndenschulischen Kontext zu leisten, in dem Raum für Musse,Kreativität und Potentialentfaltung geschaffen wird.- 36 -


Vera KALTWASSER, Frankfurt am Main (Deutschland)Achtsamkeit in der SchuleWie kann es gelingen, in den täglichen Schulunterricht Phasen derAchtsamkeit so zu integrieren, dass Schülerinnen und Schüler in ihrerPersönlichkeitsentwicklung umfassend gefördert werden, weil sie lernen,ihre Selbstwahrnehmung zu verfeinern, ihre Emotionen zuregulieren und ihre Empathiefähigkeit auszubilden. Vera Kaltwasserstellt AISCHU®vor, ein erfahrungsbasiertes Programm mit psychoedukativenund interaktiven Elementen, das jüngst mit einer Studie (Dr.N.Kohls, Dr. S. Sauer, LMU, GRP) an drei fünften Gymnasialklassenbeforscht wurde. Die Ergebnisse der Studie werden auf einem Posterdargestellt. Der Schwerpunkt des Vortrages liegt auf der Erörterungder Frage, wie eine Achtsamkeitsschulung im Unterricht gestaltet werdekann, welche Voraussetzungen Unterrichtende haben sollten undwelche Bedingungen für eine erfolgreiche Implementierung im schulischenSetting nötig sind.Literatur:(vgl. V.Kaltwasser, Achtsamkeit in der Schule, Beltz 2008/13, Persönlichkeit undPräsenz, Beltz 2010/13, Aufsatz „Achtsamkeit in der Schule“, in: Achtsamkeit – Einbuddhistisches Konzept erobert die Wissenschaft, Zimmermann et alii /Hrsg.Huber 2012)Solveig HERRNLEBEN-KURZ Charlotte ZENNER,Frankfurt/Oder (Deutschland)Achtsame Schule - Entwicklung einer Achtsamkeitsintervention für denPrimarbereichEinleitung: Verschiedene Studien belegen den Nutzen und die Möglichkeitder Umsetzbarkeit von Achtsamkeitstrainings in den Bereichder Schule. Bei genauerem Hinschauen zeigt sich eine grosse Vielfaltin der Implementierung und Umsetzung der verschiedenen Programme.Welche Elemente sollte ein Programm für die Anwendung imPrimarbereich beinhalten und unter welchen Bedingungen lässt essich so geschmeidig wie möglich in den Schulalltag implementieren?Methode: In einem Zeitraum von 13 Monaten wurden in zwei verschiedenenKlassen der Primarstufe diverse Ansätze derImplementierung von Achtsamkeitstrainings in den Schulalltag erprobt.Anhand von Stundenprotokollen, Interviews und Befragungen wurdenEntwürfe eines Curriculums mittels des Verfahrens der formativen Eva-- 37 -


luation analysiert und bezüglich Konzeptualisierung, Struktur, Inhalteund Didaktik sukzessive weiterentwickelt und modifiziert.Ergebnisse: Im Laufe des Entwicklungszyklus wurde das ursprünglicheProgramm in einigen Punkten grundlegend verändert. Es liessensich einige bedeutsame Schlüsselelemente identifizieren, die eine erfolgreicheIntegration und Anwendung von Achtsamkeitsinterventionenerleichtern. Dieser Weg soll in der Präsentation beschrieben werdenund mögliche Fallstricke ebenso wie die Voraussetzungen für dieSternstunden der Achtsamen Schule aufzeigen. Aus diesen Erkenntnissenist ein Manual entstanden, welches Übungen, Spiele undExperimente beinhaltet. Über Metaphern und Geschichten soll Grundschülerinnender Zugang zu dem Konstrukt der Achtsamkeit vermitteltwerden, vor dem Hintergrund einer altersadäquat verständlichen, aberfundierten Stresstheorie.Diskussion: Das Manual richtet sich an Lehrerinnen die bereits Erfahrungenin der Achtsamkeitspraxis gesammelt haben. Wir sehen dasjetzige Manual als einen weiteren, wenn auch besseren Entwurf, welcherjedoch der weiteren Entwicklung durch die Anwendung in derPraxis bedarf. Bei der Implementierung erscheint es wesentlich zusein, dass die Inhalte auf das gegebene Setting angepasst und flexibleangewendet werden können.Nina HEINEN, Marie Ottilie FRENKEL, Henning PLESSNER,Heidelberg (Deutschland)"8-sam 5": Konzeption eines Achtsamkeitstrainings für Schüler derJahrgangsstufe 5Schlüsselwörter: Achtsamkeit, Aufmerksamkeit, SelbstregulationAchtsamkeit, als eine besondere Art der Aufmerksamkeitslenkung,gewinnt auch im Bildungskontext zunehmend an Bedeutung. EmpirischeUntersuchungen mit Kindern und Jugendlichen zeigen, dassAchtsamkeitstrainings Aufmerksamkeitsprozesse sowie die Emotionsregulationoptimieren (u. a. Meiklejohn et al., 2012). Bei 10-12-Jährigenwird aufgrund der Reifung neuronaler Strukturen und der Entwicklungdes Selbstkonzeptes ein besonderes Potenzial für einen wirkungsvollenEinstieg in die Achtsamkeitspraxis angenommen (u.a. Schonert-Reichl & Lawlor, 2010)Ziel dieses Beitrages ist es "8-sam 5", ein für die Jahrgangsstufe 5entwickeltes Konzept vorzustellen. Die Intervention basiert auf dasProgramm „8-sam“, das für den Schulunterricht entwickelt wurde- 38 -


(Frenkel et al., eingereicht). Um die Selbstregulations- und Konzentrationsfähigkeitzu verbessern, werden den Schülern zentraleFertigkeiten wie Atemgewahrsein oder eine achtsame Haltung im Alltagvermittelt. Hierfür werden in 4 Sitzungen à 45 Minuten informelleund formelle Übungen (mod. nach Greenland, 2011) aus folgendendrei Themenbereichen durchgeführt: 1. Achtsame Sensorik, 2.Körpergewahrsein sowie 3. Wahrnehmung/Umgang mit Gedanken undGefühlen. Zum Erlernen einer achtsamen Haltung werden Wirkungszusammenhängein Selbsterfahrungsexperimenten erlebt und anschliessendreflektiert. Formelle Übungen werden während der angeleitetenSitzungen eingeführt und durch Wiederholung zu Beginn undam Ende einer Sitzung ritualisiert. Die Schüler werden dazu angehalteninformelle Übungen in Form von Hausaufgaben zu vertiefen. Zur Veranschaulichungwerden Metaphern und Symbole verwendet.Abschliessend sollen Vorschläge für Adaptionen und weitere Anwendungendes Programms "8-sam 5" diskutiert werden.Literatur:Frenkel, M.O., Georg, A., Holt, D.V. & Plessner, H. (eingereicht). Erste Ergebnissezur Achtsamkeit in der Schule: "8-sam", ein Training für Jugendliche.Psychologie in Erziehung und Unterricht.Greenland, S.K. (2011). Wache Kinder: Wie wir unseren Kindern helfen, mitStress umzugehen und Glück, Freude und Mitgefühl zu erleben. <strong>Freiburg</strong> im Breisgau:Arbor-Verlag.Meiklejohn, J., Phillips, C., Freedman M., Griffin, M. L., Biegel, G., Roach, A. etal. (2012). Integrating mindfulness training into K-12 education: fostering theresilience of teachers and students. Mindfulness, 3(1).Schonert-Reichl, K.A. & Lawlor, M.S. (2010). The effects of a mindfulnessbasededucation program on pre- an early adolescents' well-being and social andemotional competence. Minfulness, 1(3). Kamala MATTHES, Hamburg (Deutschland)Das Konstatierende Aufmerksame Wahrnehmen (KAW) alsAufmerksamkeitstraining im FachunterrichtDas KAW (Konstatierendes Aufmerksames Wahrnehmen) ist die Basisübungder Introvision nach Wagner, einer Technik zur Auflösunginnerer Konflikte. Die vier KAW-Übungen beinhalten das Training einergelassenen inneren Haltung und der mentalen Selbstregulation sowiedie Sensibilisierung der Wahrnehmung. Sie haben sich bereits in verschiedenenBereichen als ausgesprochen hilfreich erwiesen: in derBewältigung von Stress, Konflikten und mentalen Blockaden im Alltag- 39 -


im Leistungssport, bei Nackenverspannungen sowie - im schulischenBereich - beim KAW-Lerncoaching und bei der Arbeit mit Lehrkräftensowie Schülern ausserhalb des Unterrichts.Das Projekt meiner Abschlussarbeit im Bereich der pädagogischenPsychologie bestand darin, die KAW-Übungen in den Fachunterrichtzu integrieren und zu untersuchen, welche Auswirkungen sich zeigten.Ziel jeder Übungseinheit war es, mit Hilfe des KAW die Entscheidungsmöglichkeitzur Regulation der selektiven oder auch geteiltenAufmerksamkeit mit einer gelassenen und damit handlungsfähigerenEinstellung zu entdecken.Die Ergebnisse wurden hinsichtlich folgender Fragen analysiert unddiskutiert: „Nehmen die SchülerInnen die Übungen an?“, „Leidet derFachunterricht aufgrund verlorener Zeit?“, „Ziehen die SchülerInneneinen Nutzen aus den Übungen?“ und „Haben die Übungen einen Einflussauf die Aufmerksamkeit im Unterricht?“.Literatur:Alam, M. (2009): Konstatierendes Aufmerksames Wahrnehmen als Methode zurFörderung von Aufmerksamkeit bei Schülern. Eine praktische Untersuchung; unveröffentlichteExamensarbeit, Uni Hamburg.Benthien, O. (2011): Stressreduktion im Leistungssport durch die pädagogischpsychologischeMethode der Introvision: Eine theoretische und empirische Untersuchungam Beispiel des Segelsports; Dissertation, Uni Hamburg.Carstensen, G. (2011): Gelassener Unterrichten. Training in konstatierendemaufmerksamen Wahrnehmen für LehrerInnen. Eine Pilotstudie; unveröffentlichteExamensarbeit, Uni Hamburg.Matthes, K. (i.E.): Training der Aufmerksamkeit durch Konstatierendes AufmerksamesWahrnehmen mit OberstufenschülerInnen im Fachunterricht: EinUnterrichtsversuch; unveröffentlichte Staatsexamensarbeit, Universität Hamburg.Matthes, K. (i.E.): Das KAW-Lerncoaching: Lernen mit Sinn und Verstand. Einintegratives Lerncoaching durch KAW und Introvision; in: Sprachrohr Lerntherapie,Zeitschrift für integrative Lerntherapie; FIL, Fachverband für integrative Lerntherapiee.V., Hamburg.Pereira Guedes, N. (2011): Dauerhafte Auflösung chronischer Nackenverspannungendurch Introvision. Eine empirische Untersuchung einer pädagogischpsychologischenIntervention zur mentalen Selbstregulation; Dissertation, UniHamburg.Wagner, A.C. (2011): Gelassenheit durch Auflösung innerer Konflikte MentaleSelbstregulation und Introvision; 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage,Kohlhammer Verlag, Stuttgart.- 40 -


Astrid RYSER WALKER, Sunit NOVELL, Köniz/Bern (Schweiz)„Achtsam Sein“ als integraler Bestandteil einer Bildungsstätte.Wenn unser Geist mitfühlend ist, dann ist er grenzenlos. Offensein undLernen kann beginnen.Die Bildungsstätte LernRaum in Köniz/BE sieht „achtsam sein“ als integralenBestandteil ihrer Aufgabe. Achtsamkeit wird dabei nicht alsein Programm verstanden, sondern als wichtigste Bemühung vor allerüblichen schulischen Lernaktivität. Achtsamkeit dient in unserem Konzeptnicht primär als Instrument zur Unterstützung der Schülerinnenund Schüler, damit sie bessere Leistungen erbringen, länger konzentriertsind oder weniger Schulstress erfahren. Das Konzept der Schuleist es, dem Menschen zu seiner natürlichen Achtsamkeit zu verhelfen,mit dem Ziel, die persönlichen Bildungsziele erkennbar und sinnerfülltwerden zu lassen. Mit einem Poster möchten wir aufzeigen und darstellen,wie sich der LernRaum seit 2012 entwickelt. Angefangenhaben sowohl das Team wie auch die Kinder und die „Pioniereltern“aus dem „Anfängergeist“. Auszug aus dem Konzept:Pädagogische Haltung: Die Grundhaltung im LernRaum ist geprägtvon Achtsamkeit, Vertrauen und Empathie und dem Gewähren vonmöglichst viel Autonomie innerhalb klarer und sinnvoller Grenzen.Achtsamkeit: Achtsamkeit besteht darin Körperempfindungen, Gedanken,Gefühle und alle anderen Wahrnehmungen - ob angenehm,unangenehm oder neutral - zu betrachten und zu akzeptieren, dass siesind.· Unter Achtsamkeit verstehen wir das nicht wertende Wahrnehmendessen, was sich in jedem Augenblick zeigt.· Achtsamkeit sich selbst gegenüber ist ein Weg zu den eigenenRessourcen.· Wenn sich Achtsamkeit sich selbst gegenüber entwickeln darf,wird sie sich ausweiten, auf Mitmenschen und Natur.· Durch diese achtsame, wahrnehmende Haltung festigt sich dasgrundsätzliche Bejahen der Lebenskraft.· Das Vertrauen in die Lebenskraft, in sich selbst und ins Gegenüber bildet die Grundlage zur inneren Verbundenheit/Glück.- 41 -


REFERENTENLic. phil. Claudia Bergomi, Universitäre Psychiatrische Dienste Bern (UPD),Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie, Laupenstrasse 49, CH-3010Bern, claudia.bergomi@spk.unibe.chDr. med. Klaus Blaser, FMH für Psychiatrie und Psychotherapie,Facharztausbildung für Innere Medizin, speziell Rheumatologie, Centre forapplied Boundary Studies, Theodorskirchplatz 7, CH-4058 Basel,info@horizologie.chProf. Guido Bondolfi, HUG - Département de Santé mentale et Psychiatrie, Servicedes spécialités psychiatriques, Rue de Lausanne 20, CH-1201 Genève,guido.bondolfi@hcuge.chDipl. Psych. Friederike Bunke, Universitätsklinik für Psychiatrie undPsychotherapie Tübingen, Calwerstr. 14, D-72076 Tübingen,riederike.bunke@med.uni-tuebingen.deDipl.-Psych. Juliane Eberth, Technische Universität Chemnitz, Institut fürPsychologie, Wilhelm-Raabe-Str. 43, D-09120 Chemnitz,juliane.eberth@psychologie.tu-chemnitz.deDr. Dipl.-Psych. Marie Ottilie Frenkel, Universität Heidelberg, Institut für Sportund Sportwissenschaft, Im Neuenheimer Feld 700, D-69120 Heidelberg,marie.frenkel@issw.uni-heidelberg.deDipl.-Psych. Anna Frohnhofen, Universität Heidelberg, Institut für Sport undSportwissenschaft, Im Neuenheimer Feld 700, D-69120 Heidelberg,annafrohn@hotmail.deFrau Christina Häfner, !Universität Koblenz/Landau, !Fortstrasse 7,D-!76829 Landau in der Pfalz, christina_haefner@gmx.deFrau Nina Heinen, Universität Heidelberg, !Institut für Sport und Sportwissenschaft,Rohrbacherstrasse 77a, D-69120 Heidelberg, heinennina@web.deDipl.-Psych. Solveig Herrnleben-Kurz, Samueli-Scholar at, Institute forTranscultural Health Sciences, European University Viadrina,D-15207 Frankfurt/Oder, herrnleben-kurz@europa-uni.deOStR Vera Kaltwasser, Land Hessen, Elisabethenschule Frankfurt am Main,Höllbergstrasse 9, D-60431 Frankfurt am Main, vkaltwasser@aol.com- 42 -


Dr. Adriane Bettina Kobusch, Oberstufenkolleg des Landes NRW an derUniversität Bielefeld, Postfach 100131, D-33501 Bielefeld,ab.kobusch@uni-bielefeld.dePD Dr. phil. Zeno Kupper, Universitäre Psychiatrische Dienste Bern (UPD),Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie, Laupenstrasse 49,CH-3010 Bern, zeno.kupper@spk.unibe.chDipl.-Psych.! Luong, Minh Tam, Abteilung Psychosomatische Medizin undPsychotherapie!, Hebelstr. 25!79104 <strong>Freiburg</strong>,minh.tam.luong@uniklinik-freiburg.deHerr Kamala Matthes, Universität Hamburg, Fakultät für Erziehungswissenschaft,Psychologie und Bewegungswissenschaft, Bogenallee 11,D-20144 Hamburg, kamala.matthes@googlemail.comProf. Dr. phil. Franz Moggi, Universitäre Psychiatrische Dienste Bern (UPD),Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie, Bolligenstrasse 111,CH-3000 Bern 60, franz.moggi@puk.unibe.chFrau Reta Mülller, Pädagogische Hochschule Zürich, Prorektorat Weiterbildungund Forschung, Lagerstrasse 2 / LAA M034, CH-8090 Zürich,reta.mueller@phzh.chDipl. Psych. Claudia Lorena Orellana Rios, Abteilung für PsychosomatischeMedizin und Psychotherapie, Uniklinik <strong>Freiburg</strong>, Breisacher Strasse 115b,D-79106 <strong>Freiburg</strong>, claudia.orellana@uniklinik-freiburg.dePrim. Prof. Dr. Dr. Dipl. Psych. Andreas Remmel, !Ärztlicher Direktor!, Wissenschaftlicherund Therapeutischer Leiter!Klinik Eggenburg – ForschungsinstitutEICoN– Wohngruppe ÜWH Maissau, Klinische Psychologie und Psychotherapieforschung!,Grafenberger Strasse 2, A-3730 Eggenburg,andreas.remmel@pszw.atFrau Astrid Ryser Walker, Externe Begleiterin des Lernraum, LernRaumKöniz/BE, Richtersmattweg 132, CH-3054 Schüpfen, arw@postmail.chLic.phil.hist. Thea Rytz, Körperwahrnehmung / Somatic Psychology!Adipositas,Ernährungspsychologie und Prävention von Essstörungen!Inselspital, UniversitätsspitalBern, CH-3010 Bern, thea.rytz@insel.chFrau Agnes M. Schitter, cand. MSc PT an der Berner Fachhochschule für Gesundheit(BFH), Murtenstrasse 10, CH-3008 Bern, agnes.schitter@bluewin.chProf. Dr. phil. Stefan Schmidt, Sektion komplementärmedizinischeEvaluationsforschung!, Abt. Psychosomatische Medizin und Psychotherapie!Universitätsklinikum <strong>Freiburg</strong> , Hauptstr. 8, !D-79104 <strong>Freiburg</strong>,stefan.schmidt@uniklinik-freiburg.de- 43 -


Prof. Dr. Peter Sedlmeier, Technische Universität Chemnitz, Institut fürPsychologie, Wilhelm-Raabe-Str. 43, D-09120 Chemnitz,peter.sedlmeier@psychologie.tu-chemnitz.deDipl.-Psych. Kathrin Simshäuser, Abt. Psychosomatische Medizin undPsychotherapie, Sektion Komplementärmedizinische Evaluationsforschung,Universitaetsklinikum <strong>Freiburg</strong>, Hauptstrasse 8,D-79104 <strong>Freiburg</strong>, kathrin.simshaeuser@uniklinik-freiburg.deMag. Theol. Martin Steiner, Spirituell-therapeutische Fachperson Südhang,Kompetenzzentrum für Mensch und Sucht, Klinik Südhang, !Südhang 1,CH-3038 Kirchlindach, martin.steiner@suedhang.chHerr Fynn-Mathis Trautwein, Max Planck Institute for Human Cognitive andBrain Sciences, Department of Social Neuroscience, Stockartstrasse 20,D-04277 Leipzig, trautwein@cbs.mpg.deProf. Dr. phil. Wolfgang Tschacher, Universitäre Psychiatrische Dienste Bern(UPD), Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie, Laupenstrasse 49,CH-3010 Bern, tschacher@spk.unibe.chDr. Noortje Vriends, Fachpsychologin für Psychotherapie FSP, Zentrum für PsychotherapieBasel, Abteilung Klinische Psychologie und Psychiatrie, Fakultät fürPsychologie, Missionsstrasse 62a, CH-4055 Basel, noortje.vriends@unibas.chProf. Dr. Angelika C. Wagner, Universität Hamburg, Fakultät für Erziehungswissenschaft,Psychologie und Bewegungswissenschaft, Von-Melle-Park 8,D-20146 Hamburg, angelika.wagner@uni-hamburg.deFrau Silvia Wiesmann-Fiscalini , M.A. , MBSR-Lehrerin, Universitätspital InselBern, Murtenstrasse 21, CH-3010 Bern, silvia.wiesmannfiscalini@insel.chHerr Ulf Winter, Universitätsklinikum <strong>Freiburg</strong>, Abteilung PsychosomatischeMedizin und Psychotherapie, Forschungsgruppe Meditation, Achtsamkeit undNeurophysiologie, !Hauptstr. 8 , D-79104 <strong>Freiburg</strong>, ulf.winter@gmx.deDipl.-Psych. Charlotte Zenner, Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften,Europa Universität Viadrina, Postfach 1786,D-15207 Frankfurt/Oder, zenner@europa-uni.de- 44 -

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