Dr. h. c. Annemarie Renger - Mitmischen.de
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zwischen <strong>de</strong>r ersten parlamentarischen Demokratie und <strong>de</strong>m <strong>de</strong>mokratischen Neubeginn in<br />
Deutschland herstellen konnten.<br />
Von 1953 an gehörte sie bis 1990, also nicht weniger als 37 Jahre lang, ununterbrochen<br />
<strong>de</strong>m Deutschen Bun<strong>de</strong>stag an. Das war eine ganz seltene, außergewöhnlich lange und politisch<br />
bemerkenswerte Zeit, die von <strong>de</strong>n Aufbaujahren bis zum Fall <strong>de</strong>r Mauer und zur Wahl<br />
<strong>de</strong>s ersten gesamt<strong>de</strong>utschen Parlaments reichte.<br />
Ebenso außergewöhnlich wie die Dauer ihrer politischen Arbeit war, verlief auch ihre<br />
politische Laufbahn: Sie war die erste Frau, die in ihrer Fraktion Parlamentarische Geschäftsführerin<br />
wur<strong>de</strong>. Sie gehörte zu <strong>de</strong>n ersten Frauen, <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Sprung ins Parteipräsidium<br />
gelang. Der Höhepunkt ihrer politischen Karriere aber war die Wahl zur Präsi<strong>de</strong>ntin <strong>de</strong>s<br />
Deutschen Bun<strong>de</strong>stages. Sie war die erste Frau <strong>de</strong>r Welt an <strong>de</strong>r Spitze eines frei gewählten<br />
Parlaments.<br />
Als <strong>Annemarie</strong> <strong>Renger</strong> 1972 gegen manche – übrigens nicht nur männliche – Vorurteile<br />
für das Amt <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>stagspräsi<strong>de</strong>nten kandidierte, war das beinahe eine Provokation. Aber<br />
sie brachte die „gesun<strong>de</strong> Portion Selbstvertrauen“, wie sie es selbst formulierte, mit – auch<br />
gegenüber <strong>de</strong>r eigenen Fraktion, wie sie auch später immer freimütig bekannte. Immerhin<br />
brachte sie sich selbst ins Gespräch, als es um die Kandidatur ging. Wahrscheinlich brachte<br />
sie es ziemlich genau auf <strong>de</strong>n Punkt, als sie später in einem Interview sagte:<br />
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