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�Ungarn führt Standardglas für Honig ein<br />
03/<strong>09</strong> <strong>Packaging</strong> <strong>Austria</strong><br />
MATERIALIEN<br />
Qualitätssicherung im Imkerverband<br />
Der ungarische Imkerverband (HBF) hat Anfang dieses<br />
Jahres ein Einheitsglas mit Qualitätssiegel für den Honig<br />
seiner Mitglieder eingeführt. Ziel ist es, den guten Ruf des<br />
ungarischen Honigs langfristig zu sichern. Der Deutsche<br />
Imkerbund e.V. (DIB) stand im Vorfeld der Einführung dem<br />
HBF beratend zur Seite.<br />
Ungarn ist der zweitgrößte<br />
Honigproduzent in Europa<br />
und hält zirka fünf Prozent<br />
am weltweiten Honigexport.<br />
Rund 25.000 Tonnen produzieren die<br />
ungarischen Imker jährlich. Vor allem<br />
der Akazienhonig ist im Ausland sehr<br />
beliebt. Seit rund zwei Jahrzehnten<br />
kratzen allerdings Honigfälscher am<br />
guten Ruf des ungarischen Bienensaftes.<br />
Daher hat sich der HBF für die<br />
Einführung eines versiegelten Standardglases<br />
entschieden.<br />
Das neue 730 Milliliter Einheitsglas<br />
garantiert für die Herkunft und die<br />
hohe Qualität des Honigs, da es ab<br />
Werk nur unter strenger Aufsicht an die<br />
Mitglieder des HBF ausgeliefert wird.<br />
Auf dem Glas, das rund ein Kilogramm<br />
fasst, ist der Umriss Ungarns in Form<br />
sechseckiger Bienenwaben eingraviert.<br />
Im Zentrum befindet sich das Logo des<br />
HBF. Ein Siegel mit Identifikationsnummer<br />
und Hologramm schützt den Inhalt<br />
vor nachträglichen Manipulationen.<br />
�O-I beriet beim Design<br />
Unterstützung bei der Design-Entwicklung<br />
erhielt der HBF von O-I, einem<br />
der weltweit größten Hersteller von<br />
Glasverpackungen. „O-I verstand und<br />
unterstützte sofort den Grundgedanken<br />
dieses Projekts: nämlich dass das neue<br />
Design die Botschaften des Verbands<br />
an seine Mitglieder spiegeln soll. Neben<br />
seinem ansprechenden Aussehen<br />
sollte das neue Glas die hohe Qualität<br />
Einheitliche Gläser sollen die Herkunft und Originalität des ungarischen Honigs<br />
kommunizieren.<br />
und die Unverfälschtheit seines Inhalts<br />
betonen und zeigen“, so Attila Nagyernyei,<br />
Vorsitzender der HBF-Vereinigung<br />
für den Bezirk Tolna und Initiator des<br />
neuen Honigglas-Projekts. Produziert<br />
werden die Gläser im O-I Werk in Orosháza,<br />
Ungarn.<br />
�Vorbild Deutscher<br />
Imkerbund<br />
Das Vorbild für die qualitätssichernden<br />
Maßnahmen des HBF<br />
stammt aus Deutschland. „Wir haben<br />
bereits seit 1925 ein Einheitsglas für<br />
die Vermarktung des Echten Deutschen<br />
Honigs eingeführt. Auch unsere<br />
hohen Qualitätsstandards haben sich<br />
bereits über Jahrzehnte bewährt. Mit<br />
unseren Erfahrungen haben wir den<br />
ungarischen Kollegen bei der Umsetzung<br />
der neuen Maßnahmen gerne<br />
geholfen“, so Manfred Hederer, Vorstandsmitglied<br />
des DIB.<br />
Die deutschen Imker haben schon<br />
häufiger die Beratung anderer Imkerverbände<br />
bei der Qualitätssicherung<br />
übernommen. So auch in Zypern. „Dort<br />
ging es hauptsächlich um die Lösung<br />
qualitativer Probleme. In Zypern wurde<br />
damals das gesamte Bienenwachs ausgetauscht,<br />
da dieses bei Messungen<br />
schlechte Ergebnisse brachte“, erklärt<br />
Hederer.<br />
Ob in Zypern, Ungarn oder Deutschland,<br />
eines ist für Hederer klar: Honig<br />
sollte immer im Glas abgefüllt werden<br />
und zwar sowohl aus ökologischen<br />
Gründen als auch unter Marketinggesichtspunkten:<br />
„Glas war schon<br />
immer etwas Reines, das aus der<br />
Natur kommt. Es unterstreicht also den<br />
Gesundheitsaspekt des Honigs. Weil es<br />
die Qualität des Inhalts zeigt, schafft<br />
es außerdem Vertrauen. Interessant<br />
ist auch seine Wiederverwendbarkeit.<br />
Gebrauchte Gläser brauchen nur ausgewaschen<br />
zu werden und sind direkt<br />
wieder einsatzbereit.“ �<br />
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Foto: O-I