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Stereotyp, das kaum dem überwiegenden Handeln von Eltern entspricht und in hohem Maße<br />

sozial stigmatisiert. Eine typische Aussage lautet: „Würden die armen Eltern fleißiger sein,<br />

vernünftiger Hauswirtschaften, nicht so viel Medien konsumieren und statt dessen eher was<br />

unternehmen, selbst weniger rauchen oder trinken, dann würde es den Kindern auch gut<br />

gehen“. Erhebungen wie das DJI-Kinder-Panel, der DJI-Jugend- und DJI-Familiensurvey 1<br />

oder die AWO-ISS-Langzeitstudie „Kinderarmut“ (zuletzt Holz u.a. 2006) belegen dagegen,<br />

dass arme wie nicht-arme Eltern das Beste für ihre Kinder wollen. Nur sind die Chancen und<br />

Erfolge sozial ungleich verteilt. Wüstendörfer (2008) berichtet in seiner Studie sehr<br />

eindrücklich über die Nöte und das Handeln von Hartz-IV-Eltern. Er kommt zu dem Schluss,<br />

dass Familien mit geringen finanziellen Mitteln sowohl mehr Dienstleistungsangebote als<br />

auch höhere Sozialleistungen benötigen. Für die betroffenen Eltern gilt mehrheitlich: „Kinder<br />

zuerst“.<br />

5. Kinder sind „private“ und „öffentliche“ Verantwortung<br />

Dies ist eine grundlegende Aussage des 12. Kinder- und Jugendberichtes (BMFSFJ 2005).<br />

Die Erkenntnisse des 7. Familienberichtes (BMFSFJ 2006:) – Familien brauchen Zeit,<br />

Infrastruktur und Geld – zeigen zudem auf, wie private Verantwortung gelebt wird und was<br />

einer öffentlichen Verantwortung zuzurechnen ist. Es fehlt bisher in den weitergehenden<br />

politischen wie wissenschaftlichen Diskussionen der Aspekt, wie diese „öffentliche<br />

Verantwortung für Kinder“ (explizit nicht für Familien oder Eltern) gestaltet sein und was sie<br />

ganz konkret beinhalten muss. Übereinstimmung besteht, dass damit nicht nur staatliches<br />

Handeln gemeint ist, sondern genauso ein Engagement von Wirtschaft und Zivilgesellschaft.<br />

Gleichwohl bildet staatliches und damit politisches Handeln den Kern. Dazu zählten:<br />

• Verbesserung der materiellen Lage der Familien, gerade in unteren Einkommensbereichen.<br />

• Breite Unterstützung armer Eltern in Form von Entlastung, aber auch Förderung von<br />

All-tags-, Erziehungs- und Förderkompetenz.<br />

1 Kinder-Panel (vgl. http://www.dji.de/cgi-bin/projekte/output.php?projekt=71): Jugendsurvey (vgl. http://www.dji.de/cgibin/projekte/output.php?projekt=66)<br />

und Familiensurvey (vgl. http://www.dji.de/cgi-bin/projekte/output.php?projekt=41<br />

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