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worden. Auf der Krim erreichte<br />

dieser Einfluss schon aus geografischen<br />

Gründen einen Höhepunkt.<br />

Im skythischen Krimreich<br />

entstand dort im zweiten<br />

Jahrhundert vor Chr. in der Nähe<br />

von Simferopol die Stadt<br />

Neapolis als Residenz mit stark<br />

griechischen Akzenten, die allerdings<br />

nur bis zum vierten<br />

nachchristlichen Jahrhundert<br />

existierte. Mit der Erweiterung<br />

des Römischen Reiches und der<br />

Einwanderung der Ostgoten<br />

und Hunnen hörte der skythische<br />

Einfluss auch in den beiden<br />

kleinen Restgebieten – der<br />

Krim und dem unteren Dnjepr –<br />

allmählich und schliesslich endgültig<br />

auf. Der genetische Einfluss<br />

auf die Pferdezucht aber<br />

sowie auf die kulturelle Entwicklung<br />

aller westlich angrenzenden<br />

osteuropäischen Völker ist infolge<br />

der Grösse des Siedlungsgebietes<br />

und der beinahe ein Jahr-<br />

Aus einem goldenen Halsschmuck wurde<br />

dieser Bildausschnitt gewählt. Er zeigt eine<br />

edle skythische Stute mit ihrem Saugfohlen<br />

bei Fuss vor etwa 2400 Jahren. Das<br />

handwerkliche Können des Goldschmiedes<br />

ist hier besonders zu bewundern.<br />

Diese Figur eines skythischen Bogenschützen<br />

aus der Mitte des fünften Jahrhunderts<br />

vor Chr. wurde im italienischen Capua am<br />

Fluss Volturno in der Provinz Campanien<br />

gefunden. Diese alte römische Stadt liegt<br />

nördlich von Neapel und wurde um 500<br />

vor Chr. von den Etruskern gegründet.<br />

tausend andauenden Besiedlung<br />

durch die Skythen unbestritten.<br />

Der Venezianer Marco Polo<br />

(1254 bis 1324) bereiste viel später<br />

– gegen Ende des 13.Jahrhunderts<br />

– dieses Gebiet und diktierte<br />

1298/99 seinem Mitgefangenen<br />

Rustulan von Pisa über<br />

die Pferdezucht der damals<br />

noch immer dort als Nomaden<br />

lebenden Hirtenstämme folgende<br />

Bemerkungen: «Sie züchten<br />

ungeheuer viele vorzügliche und<br />

schnelle Pferde! Diese werden<br />

niemals beschlagen, obwohl sie<br />

im Gebirge und auf sehr schlechten<br />

Strassen laufen, da sie ausgezeichnete<br />

Beine und harte<br />

Hufe haben. Sie können ihre Reiter<br />

in scharfen Tempo über Ab-<br />

Dieses Bild stellt einen skythischen Reiter<br />

dar, welcher seinem gesattelten Pferd die<br />

Vorderbeinfesseln anlegt, um es daran zu<br />

hindern, dass es weit wegläuft. Es stammt<br />

aus der Zeit um 350 vor Chr. und ist auf<br />

einer Vase zu sehen, die in Griechenland<br />

oder wahrscheinlich in einer der griechischen<br />

Kolonialstädte an der nördlichen<br />

Schwarzmeerküste angefertigt wurde.<br />

hänge hinabtragen, die so steil<br />

sind, dass andere Pferde hier<br />

überhaupt versagen oder sie nur<br />

unter hartem Zwang betreten.»<br />

Herodot (485 bis 424 vor Chr.) beschreibt im Vierten Buch (75. Kapitel) seines «Geschichtswerkes»<br />

den rituellen Gebrauch der Hanfpflanze, vor allen deren Wirkung im<br />

Dampfbad, das den Skythen einen Hochgenuss bedeutet und in dem sie «vor Vergnügen<br />

kreischen». Dazu und über die Wirkung von Cannabis als Rauschgift hat auch der<br />

Philosoph Demokrit (460 bis 375 vor Chr.) berichtet und genaues kann man heute<br />

noch im fünfbändigen Lehrbuch über Arzneimittel («De materia medica», etwa 1000<br />

Arzneimittel und 4740 medizinische Anwendungen sind enthalten) von Pedanios<br />

Dioskurides (Bild) nachlesen. Dieser bedeutendste Arzt und Pharmakologe der Antike<br />

wurde im kilikischen Anazarba etwa 40 nach Chr. geboren. Es war Militärarzt und<br />

diente unter den römischen Kaisern Claudius und Nero im ersten nachchristlichen<br />

Jahrhundert. Die Skythen gaben ihre diesbezüglichen Kenntnisse durch ihre wirtschaftlichen<br />

Verbindungen mit den Kelten allmählich bis nach Mitteleuropa weiter.<br />

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