Matthias Wastl - Schwebheim
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Der Kirchenvorstand der Evangelischen Kirchengemeinde<br />
Der Kirchenvorstand steht keinem<br />
Verein vor, sondern einer Gemeinschaft,<br />
die sich letztlich nicht menschlicher<br />
Initiative verdankt. Er leitet zusammen<br />
mit dem Pfarrer die evangelische<br />
Kirchengemeinde, die mit ihren sechs<br />
Außenorten (Röthlein, Heidenfeld,<br />
Hirschfeld, Unterspiesheim, Oberspiesheim,<br />
Gernach) etwa 2650 Gemeindeglieder<br />
umfaßt.<br />
Die Kirchengemeinde <strong>Schwebheim</strong>, die<br />
durch die Errichtung der alten Kirche im<br />
Jahre 1576 als eigenständige Größe<br />
gegenüber ihrer Muttergemeinde<br />
Gochsheim in Erscheinung getreten ist,<br />
verdankt das Gebäude und das Pfarrhaus<br />
dem damaligen katholischen Freiherrn<br />
Heinrich von Bibra. Nach ihm ist<br />
die zu einem Gemeindesaal umgestaltete<br />
alte Kirche benannt, die im Jahre<br />
1957 einen "Anbau” bekommen hat.<br />
Der geniale Architekt Olaf Gulbransson<br />
hat es verstanden, den Neubau so mit<br />
dem alten Gebäude zu verbinden, daß<br />
ein einzigartiges Ensemble entstanden<br />
ist. Er hat architektonisch vor Augen<br />
geführt, was Aufgabe einer Kirchengemeinde<br />
sein muß: Altes und Neues, Tradition<br />
und Situation, Einheimische und<br />
Neubürger zusammenzufügen.<br />
Dabei soll der Kirchenvorstand mitwirken.<br />
Er soll mithelfen, daß neben all<br />
den schlimmen Tagesmeldungen die<br />
Gute Nachricht unter die Leute kommt:<br />
"Niemand und nichts ist sich selbst<br />
überlassen - in Gottes Namen nicht!” Er<br />
soll das Bewußtsein stärken, daß es sich<br />
lohnt, Zeit mit hilfsbedürftigen Menschen<br />
zu teilen, ihnen Ohr und Stimme,<br />
Hand und Fuß zu leihen. Er muß sich<br />
immer wieder fragen: Wie kommen<br />
Kinder und Jugendliche zu ihrem Recht<br />
und Gott zu ihnen ? Was muß für die<br />
Alten und Kranken am Ort getan<br />
werden? Wie begegnet man denen,<br />
denen Kirche fremd geworden ist? Wie<br />
stimmig und zeitgemäß sind die Gottesdienste?<br />
Wie kann man Gemeinsamkeiten<br />
mit anderen Konfessionen pflegen?<br />
Wie reagiert eine Kirchengemeinde auf<br />
die Herausforderungen der Zeit: die<br />
Bedrohung der Schöpfung, die himmelschreiende<br />
Ungerechtigkeit zwischen<br />
armen und reichen Ländern, die<br />
gewaltsamen Konfliktlösungen im eigenen<br />
Land und unter den Völkern?<br />
Um diese Aufgaben in Angriff zu<br />
nehmen, gibt es außer abwechslungsreich<br />
gestalteten Gottesdiensten in der<br />
evangelischen Kirchengemeinde zahlreiche<br />
Gruppen, Kreise und Projekte:<br />
Neben der Diakoniestation und den<br />
beiden Kindergärten finden sich unter<br />
dem Dach von Kirche eine Krabbelgruppe,<br />
Kinder- und Jugendgruppen,<br />
Frauengruppen ( z.B.: Frauenfrühstück,<br />
Frau im Spiegel, Frauenabend),<br />
"Männer im Gespräch”. Einmal<br />
wöchentlich trifft sich der Altenclub. Es<br />
gibt Besuchdienstteams für Neuzugezogene<br />
und für Kranke (ökumenisch). Die<br />
Gruppe ökabs (’’ökumenische Arbeitsgemeinschaft<br />
Bewahrung der Schöpfung”)<br />
versucht durch Informationen<br />
und Aktionen das Bewußtsein für Frieden,<br />
Gerechtigkeit und Bewahrung der<br />
Schöpfung wach zu halten . Ohne das<br />
in den siebziger Jahren erbaute<br />
Gemeindezentrum in der Mitte des<br />
Ortes in guter Nachbarschaft zur katholischen<br />
Kirche, wäre vieles nicht denkbar.<br />
Die Kirchenvorsteherinnen sind<br />
Ansprechpartner für Anregungen und<br />
Kritik. Daneben beschäftigen sie sich<br />
auch mit ganz praktischen Dingen, wie<br />
der Anstellung von Mitarbeitern oder<br />
mit Baumaßnahmen bzw. Instandsetzungen.<br />
Der Haushalt in Höhe von<br />
etwa einer Million Mark muß beraten<br />
und beschlossen werden, desgleichen<br />
die Bewilligung von Geldern für Gruppen<br />
oder bestimmte Aktivitäten.<br />
Schließlich wirkt der Kirchenvorstand<br />
bei der Berufung des Pfarrers mit.<br />
Der 1994 auf sechs Jahre gewählte Kirchenvorstand<br />
umfaßt fünf Frauen und<br />
fünf Männer. Hinzu kommen Pfarrer<br />
und Pfarrerin z. A. Vertrauensfrau ist<br />
Gerda Ludwig, Aschenhof 3, Tel: 22 93.<br />
Das Pfarramt erreichen Sie unter Tel.<br />
12 20.