Matthias Wastl - Schwebheim

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Die Züchter des Vereins gehören der
Reisevereinigung Schweinfurt und
Umgebung an, die ca. 75 an den Wettflügen
teilnehmende Schläge hat. Das
Reiseprogramm für die Tauben enthält
in der Regel etwa 13 Wettflüge von 200
– 700 km von Mai bis Juli für Alttauben
und 5 Flüge von 120 – 350 km von
August bis September für Jungtauben.
Diese Wettflüge finden stets am
Wochenende statt. Die Schwebheimer
Züchter bringen ihre Tauben in die Einsatzstelle
Grafenrheinfeld, wo jede
Taube mittels eines am Fuß befindlichen
Kunststoffringes mit eingebauten
Mikrochip registriert wird. Am anderen
Fuß befindet sich ein Metallring, der
drei Nummern zeigt; die erste ist 4oder
5stellig und beginnt mit einer
Null. Sie ist die Vereinsnummer. Der
Verein "Gut-Flug” hat die Nummer
0884. Die nächste Nummer ist zweistellig
und gibt das Geburtsjahr der
Taube an. Die dritte Nummer charakterisiert
die einzelne Taube. Sollte also
einmal die Taube einen anderen Schlag
aufsuchen, kann der Züchter anhand
der Nummer den betreffenden Züchter
ausfindig machen und die Taube
melden. Der Metallring ist also der
"Ausweis” der Taube.
Anschließend werden die Tauben in
den Kabinenexpress, ein LKW, der speziell
für den Transport von Reisetauben
konstruiert wurde, verladen.
Ein Kabinenexpress normaler Größe
befördert ca. 3000 bis 5000 Tauben in
wenigen Stunden zum Auflaßort. Die
Züchter vom Verein "Gut-Flug” bereisen
die Südost-Richtung. Diese führt von
Regensburg über Straubing durch
Österreich bis kurz vor Budapest
(Ungarn).
Am Auflaßort werden am Kabinenexpress
alle Klappen gleichzeitig geöffnet
und innerhalb einer Minute hat auch
die letzte Taube den Transporter verlassen
und macht sich unvermittelt auf die
Heimreise.
Der Züchter zuhause erfährt die Auflaßzeiten
über einen geschalteten Anrufbeantworter
oder über Videotext. Abhängig
von Wetterbedingung, Sichtverhältnis
und Temperatur legt eine Taube 70
bis 100 km in der Stunde zurück. Somit
ist eine Taube in der Lage, 800 km am
Tag ohne Unterbrechung zurückzulegen.
Beim Einspringen der Taube im Heimatschlag
wird die Ankunftszeit mit Hilfe
eines elektronischen Konstatiersystems
festgehalten und in einen kleinen
"Computer” gespeichert.
Am Abend des selben Tages bringt der
Züchter seinen Computer zur Einsatzstelle.
Hier wird der Computer an den
Zentralrechner angeschlossen, der von
jedem Züchter das Flugergebnis auswertet.
In der Preisliste sind alle Preistauben
aufgelistet. Es erringen immer nur 33 %
der eingesetzten Tauben einen Preis.
Sind also 3000 Tauben zu einem Wettflug
eingesetzt, so gibt es 1000 Preise.
Nach Beendigung der Preisflüge finden
im Spätherbst auf Vereins- und Reisevereinigungsebene
die Siegerehrungen
statt, bei denen es zahlreiche Pokale,
Urkunden, Sach- und Geldpreise zu
vergeben gilt.
Um aber mit Erfolg an den Preisflügen
teilzunehmen, bedarf es mehr als
seinen Tauben eine Hand voll Futter
hinzuwerfen.
Kaum jemand ahnt etwas von den
umfassenden Vorbereitungen, die notwendig
sind, um eine Taube topfit an
den Start zu bringen. Vorbereitungen,
die schon damit beginnen, dass aus
edlen Zuchten geeignete Tiere ausgewählt
werden, die in mehrjähriger sorgfältiger
Pflege für diese Aufgaben trainiert
werden.
Die Brieftaubenzucht ist eine Leistungszucht
mit allen sich daraus ergebenden
Konsequenzen. Nur wer sich mit Fragen
der Zucht, der Pflege, des Umgangs mit
Tieren, der Gesundheitsvorsorge und
vielem mehr beschäftigt, wird sich auf
Dauer mit Erfolg an den Preisflügen
beteiligen können.
Haben Sie Interesse am Taubensport?
Wollen Sie einmal einen Preisflug miterleben?
-----Dann wenden Sie sich einfach an
den 1. Vorstand Erich Gutermuth,
Hauptstr. 34.