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Herausforderndes Verhalten in der Kita

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Brita Schirmer, <strong>Herausfor<strong>der</strong>ndes</strong> <strong>Verhalten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> KiTa<br />

12 Trotzkopf: K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit aggressivem <strong>Verhalten</strong><br />

1. Was kann ich beobachten?<br />

Das K<strong>in</strong>d wird schnell wütend<br />

E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> werden bei den ger<strong>in</strong>gsten Anlässen sehr wütend. Sie attackieren<br />

dann unkontrolliert an<strong>der</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Erwachsene, werfen o<strong>der</strong> zerstören<br />

Gegenstände. Manchmal werfen sie sich auf den Boden, schreien laut o<strong>der</strong> sie<br />

beschimpfen K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Erzieher<strong>in</strong>nen im Rahmen ihrer eigenen, bisher entwickelten<br />

sprachlichen Möglichkeiten.<br />

In diesem Zustand kann man diese K<strong>in</strong><strong>der</strong> oft nicht ansprechen und auch<br />

nicht anfassen. Diese Situationen können ausgelöst werden, wenn die Erzieher<strong>in</strong><br />

sie zu etwas auff or<strong>der</strong>t (»Setz dich an den Tisch, wir wollen essen!«) o<strong>der</strong> ihnen<br />

etwas gefällt, was an<strong>der</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong> gerade benutzen, und sie es haben wollen, ihnen<br />

das jedoch versagt wird. Diese Zustände können auch entstehen, wenn e<strong>in</strong>e<br />

angenehme Situation unterbrochen wird, weil die Eltern das K<strong>in</strong>d beispielsweise<br />

abholen wollen.<br />

Sche<strong>in</strong>bar grundlose Angriff e<br />

An<strong>der</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong> sche<strong>in</strong>en ohne Grund und ohne eigene starke Emotionen an<strong>der</strong>e<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> anzugreifen und zu ärgern. Sie zerstören <strong>der</strong>en Bauwerke, schubsen sie<br />

auf dem Spielplatz o<strong>der</strong> erkämpfen sich beispielsweise rücksichtslos den Platz<br />

auf <strong>der</strong> Schaukel.<br />

Belastungen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Erzieher<strong>in</strong>nen<br />

Wer Aggressionen ausgesetzt ist, leidet unter Stress. Das gilt auch, wenn die<br />

Aggression von e<strong>in</strong>em Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>d ausgeht. Viele Erzieher<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d auf den<br />

Umgang mit schwierigen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und aggressivem <strong>Verhalten</strong> durch ihre Ausbildung<br />

nicht ausreichend vorbereitet. Sie erleben sich als wenig kompetent <strong>in</strong><br />

ihrer Arbeit, immer wie<strong>der</strong> entgleitet ihnen das K<strong>in</strong>d o<strong>der</strong> die Situation. An<strong>der</strong>e<br />

fühlen sich auf diese Herausfor<strong>der</strong>ung vorbereitet, leiden aber langfristig unter<br />

dem hohen Stress, dem sie ausgesetzt s<strong>in</strong>d.<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit auff älligem <strong>Verhalten</strong>, die sich nur schwer <strong>in</strong> die Gruppe <strong>in</strong>tegrieren<br />

lassen und diese stören, erfor<strong>der</strong>n mehr Aufmerksamkeit als die an<strong>der</strong>en<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Sie ziehen damit Aufmerksamkeit und Energien von den Erzieher<strong>in</strong>nen<br />

ab, die <strong>der</strong> Leitung und Kontrolle <strong>der</strong> ganzen Gruppe dienen sollte. Dadurch<br />

wird die Ausgangslage <strong>der</strong> pädagogischen Situation erschwert und belastet. Die<br />

pädagogische Präsenz <strong>der</strong> Erzieher<strong>in</strong> für die ganze Gruppe kann so nicht immer<br />

gewährleistet werden und das abweichende <strong>Verhalten</strong> des K<strong>in</strong>des wird <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Folge als Ursache von Stress wahrgenommen.<br />

Auch die K<strong>in</strong><strong>der</strong> werden durch das abweichende <strong>Verhalten</strong> e<strong>in</strong>iger Gruppenmitglie<strong>der</strong><br />

belastet. E<strong>in</strong>zelne K<strong>in</strong><strong>der</strong> fürchten sich vor K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, die aggressiv<br />

© 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Gött<strong>in</strong>gen<br />

ISBN Pr<strong>in</strong>t: 9783525701638 — ISBN E-Book: 9783647701639

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