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Sachsen o l e n - Lübben

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Gewerbemieten-Service Südbrandenburg 2012<br />

Verhandlungstipps – Der Weg zu einem guten Mietvertrag<br />

Bevor es losgeht<br />

Vor Beginn der Verhandlungen sollte man sich<br />

selbst erst einmal genau überlegen was gebraucht<br />

wird und welche Möglichkeiten, vor<br />

allem finanzieller Art, zur Verfügung stehen. Sie<br />

sollten von Ihrem zukünftigen Geschäft schon<br />

ein so klares Bild haben, dass sehr genau bekannt<br />

ist, worauf es in den Räumen ankommt.<br />

Je genauer man vor Augen hat, wie das Ge-<br />

Cottbus<br />

2<br />

„Die menschliche Beziehung zwischen zwei Geschäftspartnern bietet meiner Meinung<br />

nach weit mehr Gewähr für eine erfolgreiche Geschäftsverbindung als etwa 150 schriftliche<br />

Vertragsseiten.“<br />

Ion Tiriac (*1940),<br />

Sport-Manager rumänischer Herkunft<br />

schäft aussehen soll, desto konkreter können<br />

die Anforderungen an das künftige Mietobjekt<br />

formuliert werden. Objektiv unbestreitbare Vorteile,<br />

wie beispielsweise ein hochwertiges Parkett,<br />

das normalerweise einen höheren Mietzins<br />

rechtfertigen würde, verlieren im konkreten<br />

Verhandlungsgespräch schnell an Bedeutung,<br />

wenn klar wird, dass in den Räumen Auslegware<br />

notwendig sein wird.<br />

Gut informiert ist schon halb verhandelt<br />

Kennt man die Marktlage und die Anzahl der<br />

Interessenten für das Mietobjekt und weiß man,<br />

welche Preise üblicherweise erzielt werden, hat<br />

man es in Verhandlungsgesprächen selbstverständlich<br />

leichter, auf die Argumente des Gegenübers<br />

zu reagieren. Wichtige Informationen<br />

zur Marktlage sind in dieser Broschüre zu finden.<br />

Darüber hinaus ist es erforderlich, sich ein<br />

eigenes Bild von den zu erwartenden Kundenströmen<br />

in den jeweiligen Lagen, zur Kaufkraft<br />

der Einwohner in der Region, über ein mögliches<br />

Überangebot von Mietobjekten oder einen<br />

Mangel zu machen. Je mehr Informationen<br />

zur Verfügung stehen, desto zu leichter fällt es<br />

zu erahnen, wo die Einigungsbereitschaft des<br />

Vertragspartners aufhören wird.<br />

Man sollte sich Zeit nehmen<br />

Für alle o. g. Überlegungen sollte man sich<br />

ebenso ausreichend Zeit lassen wie auch wäh-<br />

rend der eigentlichen Verhandlungsgespräche<br />

zur Klärung aller notwendigen Fragen. Die<br />

Mehrzahl aller Verhandlungen kommt erst<br />

am Ende der veranschlagten Zeit zu einer Einigung.<br />

Man sollte also nicht unter Zeitdruck<br />

stehen oder dem Gesprächspartner gar mitteilen,<br />

wann man das Verhandlungsgespräch<br />

verlassen muss. Wenn die Anreise selbst organisiert<br />

und Termine so gelegt sind, dass über<br />

die eigentlich geplante Zeit noch ein Spielraum<br />

bleibt, kann oft noch eine Einigung erzielt werden.<br />

Auch wenn die Verhandlungen bereits als<br />

gescheitert erscheinen – späteres Nachfragen<br />

lohnt sich. Mitunter hat eine Partei die Marktlage<br />

falsch eingeschätzt und ist jetzt froh, ein<br />

bereits beendetes Verhandlungsgespräch wieder<br />

aufnehmen zu können.<br />

Scheitern der Verhandlungen – Was dann?<br />

Manchmal hat es dennoch keinen Sinn weiter<br />

zu verhandeln. Das ist immer dann der Fall,<br />

wenn die Vorstellungen beider Verhandlungspartner<br />

zu weit auseinanderliegen. Wer für<br />

sich selbst klar festgelegt hat, wo seine Grenzen<br />

liegen, sollte sich auch im Verhandlungsgespräch<br />

nicht umstimmen lassen. In solchen<br />

Fällen ist es tatsächlich besser, eine Verhandlung<br />

abzubrechen. Das fällt natürlich leichter,<br />

wenn man schon eine konkrete Alternative im<br />

Blick hat. Vielleicht gibt es in der Nähe noch<br />

ein anderes interessantes Mietobjekt? Gibt es<br />

noch einen anderen interessanten Bewerber<br />

für die Räume? Bereits vor Beginn der eigentlichen<br />

Verhandlungsgespräche sollte man sich<br />

überlegen, was man tun kann, wenn man sich<br />

mit seinem jetzigen Verhandlungspartner nicht<br />

einigen kann.<br />

Wenn es dann ums Geld geht<br />

In Verhandlungen werden Preise oft erst relativ<br />

spät angesprochen. In der Regel hat derjenige,<br />

der als erster eine Zahl nennt, einen entschei-<br />

Gewerbemieten-Service Südbrandenburg 2012<br />

denden Vorteil. Für ihn wirkt ein sogenannter<br />

Ankereffekt. Sobald eine Zahl im Raum steht,<br />

beeinflusst sie den gesamten Verhandlungsablauf.<br />

An dieser Zahl orientieren sich die weiteren<br />

Gespräche. Geht das erste Angebot allerdings<br />

vollkommen an den Vorstellungen des Gegenübers<br />

vorbei, so wird er die Verhandlungen<br />

abbrechen. Tut er das nicht, wird die genannte<br />

Zahl die Verhandlungen beeinflussen. Nennt<br />

beispielsweise der Vermieter einen hohen Mietpreis,<br />

wird der Mieter es als Verhandlungserfolg<br />

empfinden, wenn der im Vertrag festgeschriebene<br />

Mietzins die zunächst genannte Summe<br />

erheblich unterschreitet. Anders herum wird<br />

der Vermieter seinen Erfolg daran messen, ob<br />

es ihm gelungen ist, einen höheren Mietzins zu<br />

erzielen, als der Mieter ursprünglich angeboten<br />

hat. Man sollte sich also nicht scheuen, als erster<br />

einen Betrag zu nennen.<br />

Forst (Lausitz)

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