Die vollständige Oktober Ausgabe als Acrobat PDF - vita sana Gmbh
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Vom Flughafen Frankfurt aus kann Südafrika in 10 Stunden erreicht werden. Hier wie in<br />
anderen Fällen auch hat die Verkürzung der Reisedauer und der Transportwege dazu<br />
geführt, dass die Küche eines fernen Landes hierzulande bekannt geworden ist.<br />
<strong>Die</strong> kulinarische Seite<br />
Südafrikas begegnet uns<br />
selbst dann, wenn wir<br />
grundsätzlich entschlossen sind,<br />
einheimischen Produkten den<br />
Vorrang zu geben oder am liebsten<br />
mit europäischen Rezepten<br />
experimentieren.<br />
Nicht zu übersehen ist das Angebot<br />
an südafrikanischen Weinen:<br />
Sauvignon blanc, Chardonnay<br />
oder Rotweine wie Shiraz,<br />
Cabernet Sauvignon oder die<br />
südafrikanische Kreuzung Pinotage.<br />
Möglicherweise werden in<br />
vier Jahren die Regale noch dichter<br />
mit südafrikanischen Weinen<br />
gefüllt. 2010 finden bekanntlich<br />
die Fussballweltmeisterschaften<br />
in Südafrika statt. Ob dann hierzulande<br />
die Fans vor den Fernsehern<br />
statt Würstli und Chips<br />
Straussen-Plätzli und Springbock-Steaks<br />
oder andere, vielleicht<br />
auch vegetarische Spezialitäten,<br />
futtern werden? Nahrungsmittel<br />
jedenfalls, die bei<br />
der Unterschicht innerhalb der<br />
schwarzafrikanischen Bevölkerung<br />
wohl kaum je auf den Tisch<br />
kommen. Dort ist man schon<br />
froh, wenn man mit «Mealie<br />
Pap», einem dicken weissen<br />
Maisbrei, den Hunger stillen<br />
kann. Wenn es hoch kommt, wird<br />
der Brei mit einer Sauce aus Tomaten,<br />
Zwiebeln und Chili gewürzt.<br />
Südafrika wird jedenfalls 2010<br />
die schwierige Aufgabe haben,<br />
<strong>als</strong> sogenanntes «Tor zu Afrika»<br />
auf einen Kontinent aufmerksam<br />
machen zu müssen, dessen rund<br />
900 Millionen Einwohner in weiten<br />
Teilen in tiefer Armut leben.<br />
«Ons daaglikse brood», wie es<br />
im Vater Unser-Gebet im südafrikanischen<br />
Idiom «Afrikaans»<br />
heisst, ist für Unzählige alles andere<br />
<strong>als</strong> eine Selbstverständlichkeit.<br />
«Regenbogen»-Küche<br />
Südafrika bezeichnet sich gern<br />
<strong>als</strong> «Regenbogen-Nation». Im<br />
Schmelztiegel Südafrika haben<br />
sich die unterschiedlichsten<br />
Volksgruppen vermischt – oder<br />
auch blutig bekämpft: Zu den Ureinwohnern,<br />
den Buschmännern,<br />
gesellten sich schwarze Stämme,<br />
danach kamen Einwanderer aus<br />
Europa, vor allem Holländer und<br />
Briten, dann auch Inder und Zuwanderer<br />
aus Malaysia.<br />
<strong>Die</strong> Küche Südafrikas hat<br />
ebenfalls ein Regenbogenspektrum.<br />
Das sehr süsse Dessert<br />
«Köksisters» etwa lässt auf kapholländischen<br />
Einfluss schliessen.<br />
Wird «Mintsauce», <strong>als</strong>o<br />
Pfefferminzesauce gereicht,<br />
riecht es nach England. «Geelrys»<br />
ist ein Gericht aus gelbem<br />
Reis mit Rosinen und stammt aus<br />
Malaysia. Durban, die Grosstadt<br />
an der Ostküste, ist berühmt für<br />
ihre Curry-Gerichte, leben doch<br />
hier viele Südafrikaner indischer<br />
Abstammung.<br />
Südafrika in der Teetasse<br />
Als Getränk ist in Südafrika Rooibos<br />
(Rotbusch)-Tee sehr beliebt.<br />
Der Rotbusch ähnelt im<br />
Wuchs unserem Ginster und<br />
kann eine Höhe von 1,5 m erreichen.<br />
Bei der Ernte werden die<br />
grünen Zweige geschnitten und<br />
zerkleinert, fermentiert und getrocknet.<br />
Vor etlichen Jahren wurde bei<br />
uns Rooibos-Tee wie ein Allheilmittel<br />
angepriesen. Mittlerweile<br />
weiss man, dass er vor allem bekömmlich<br />
ist, weil er einen sehr<br />
niedrigen Tanningehalt aufweist.<br />
Auch wenn die Wirkung dieses<br />
Tees nicht hochstilisiert werden<br />
darf, verfügt er doch über eindeutig<br />
bemerkenswerte Qualitäten:<br />
Er hat einen hohen Anteil an Vitamin<br />
C, an Mineralien und Spurenelementen<br />
wie etwa Kupfer,<br />
Natrium und Kalium. Für eine<br />
Tasse Tee wird ein gehäufter Teelöffel<br />
Kraut mit kochendem Wasser<br />
übergossen; 8-10 Minuten<br />
ziehen lassen und abseihen. Kalter<br />
Rooibos-Tee kann auch gut<br />
mit einem Fruchtsaft vermischt<br />
und <strong>als</strong> angenehmes alkoholfreies<br />
Apéro-Getränk serviert<br />
werden. ❑<br />
<strong>vita</strong> <strong>sana</strong> sonnseitig leben 9/2006<br />
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