28 Cocktail «Flash» Nr. 58Max ChocolatierDie Zauberer von LuzernDie Wirkungsstätte der «Max» Chocolatiers ist ohne zuübertreiben eine Postkarten-Idylle. In der Nähe von schneebedecktenBergen, dem Vierwaldstättersee und der weltberühmtenKapellbrücke verarbeiten die Koryphäen in SachenSchokolade in Luzern erstklassige und natürliche Zutaten. DasResultat sind einzigartige Erzeugnisse.Das klingt verlockend. Haben Sie dabeieine Spezialität, für welche das HausMax Chocolatier besonders bekannt ist?Wir stellen verschiedene Schokoladenspezialitätenher, von Pralinen über Tafeln,Brotaufstrichen bis zu Gugelhöpfli. Was unssicher von anderen Chocolatiers unterscheidetist, dass wir, ähnlich wie in der Modebranche,vier Kollektionen pro Jahr haben.Je nachdem, <strong>was</strong> für Aromen, Früchte <strong>oder</strong>Gewürze saisonal aktuell sind, verändernsich unsere Produkte.Schokolade wird natürlich mehr nochwie Folie mit der Schweiz verbunden.Was bedeutet es für Max Chocolatier inder Schweiz zu produzieren?Max Chocolatier ist ein Familienunternehmenund gehört der Familie König, die ausLuzern stammt. Aus diesem Grund sind sowohlLaden wie auch Produktion mitten inLuzern. Unsere Grundsätze sind handmade,100% natural, unique und auch swiss.Reto Senn Seien es Pralinen, Tafelschokoladen,Schokoladeplättlis <strong>oder</strong> Dragées –das Motto ist stets dasselbe: «Experiencechocolate for the first time». Jeder Bissenist das Ticket für eine unvergessliche Reisein die grosse, weite Welt des Genusses. DieReise führt auf Alpen mit ihren herrlichenBlumenwiesen, wo der unvergleichlich cremigeNapf-Rahm produziert wird <strong>oder</strong> weiterweg nach Asien <strong>oder</strong> Südamerika, woGrüntee, Rum und Bergkaffee ihr Zuhausehaben. Wer sich einmal von Max-Chocolatier-Kreationenhat verführen lassen,kommt bestimmt nach Luzern zurück: Anden Ort, wo beste Schweizer Schokoladeihren Ursprung hat.Parallelen zu <strong>Folag</strong>Als traditionsbewusstes schweizerischesUnternehmen möchte man höchste Qualitätbieten und auf individuelle Kundenbedürfnisseeingehen. Und damit man diesbewerkstelligen kann, braucht es nebenProfessionalität eine gewisse Prise Leidenschaft.Ganz egal ob für Schokolade <strong>oder</strong>Verpackungen, nur so lassen sich Spezialitätenerschaffen, die eben einzigartig sind. LeaZweifel, Sprecherin von Max Chocolatier,hat mir dazu einige Fragen beantwortet:Ein eigenes Profil zu haben, d.h. sich zudifferenzieren, scheint immer wichtiger.Wie unterscheiden sich beispielsweisedie Produkte von Max Chocolatier vonjenen des Wettbewerbs?Wir setzen auf Frische. Wir arbeiten ohneHalbfabrikate, frieren nichts ein und verzichtenkomplett auf Konservierungsstoffe.Zudem ist es uns wichtig, immer die bestenRohstoffe zu verwenden – wenn möglichauch aus der Region.Bei <strong>Folag</strong> versuchen wir möglichst aufindividuelle Bedürfnisse einzugehenund machen oft Kundenanfertigungen.Gibt es ähnliche Möglichkeiten in IhremHause?Gerade zu speziellen Events <strong>oder</strong> Weihnachtenhaben wir dazu viele Anfragen.Viele Firmen sind stolz darauf, für ihreKunden <strong>oder</strong> Gäste Max-ChocolatierSchokoladezu verschenken, und möchtendieser noch ihren eigenen, unverkennbarenCharakter verleihen, indem sie auf der Verpackungeinen speziellen Spruch <strong>oder</strong> dasFirmenlogo integrieren.Eine letzte Frage: Was hat sie persönlichdazu bewegt, Ihr Engagement MaxChocolatier zu widmen?Als ich vor et<strong>was</strong> mehr als drei Jahren MaxChocolatier miteröffnet habe, bin ich mitdem Gedanken nach Luzern gezogen,vielleicht ein <strong>oder</strong> zwei Jahre hier zu verbringen.Seither sind sowohl Luzern alsauch Max Chocolatier zu meinem zuhausegeworden.
«Flash» Nr. 58 Cocktail 29BrauchtumWer macht dieschönste Wedele?Vor einigen Jahren haben vier verrückte junge Emmentaler zuhinterstim Nesselgraben den Wedelemacherverein ins Lebengerufen. Der jährliche Höhepunkt des Vereins ist das Wedelefeschtzirka Mitte Mai.Hans Arni Wer einmal diesem urtümlichenFest beiwohnen möchte, verbindet das ambesten gleich mit einer Wanderung. Von derMoosegg, einem der schönsten Aussichtspunkteim Emmental, über Ätzlischwanddem Nesselgraben entlang wandern wirnach Schwanden, wo man zum Wettkampfplatzgelangt.Achtung, fertig, los!18 Wedelemacher, aus der ganzen Schweizangereist, haben sich heuer zum Wettkampfangemeldet. In Reih und Glied hat jederTeilnehmer sein Tütschi und seinen originellenWedelebock aufgestellt. Äste liegenbereit. Auf Kommando «fertig – los!», angepeitschtvon einigen hundert Zuschauern,im Blitzlicht der Pressefotografen, gehts zurSache. Es wird gehackt, gesägt, geschichtet,verbessert, denn es geht nicht um Quantität,sondern um Qualität: «Wer macht dieschönste Wedele.»Mit stoischer RuheWer jetzt denkt, dass es hektisch zu- undhergeht, wird eines Besseren belehrt. Miteiner stoischen Ruhe wird die Wedele zueinem Kunststück geformt. Zwischendurchgönnen sich die Hacker eine Stärkung ausder «Wäntele» (Wedelebockbänzin = Bätzi),wobei das Getränk eher in den Kopf steigtals in die Muskeln. Ist auch nicht auf der Dopingliste.Die Nase vornManchmal fällt ein dummer Spruch «He Fridu,hou der de nid der Duume ab!» – grossesGelächter erfolgt im Publikum. Nach zweiStunden beendet die Jury den Wettkampf.Jede Wedele wird von den Juroren kritischbeäugt, fast wie an einer Missenwahl. EinEmmentaler hat die Nase vorn und landetzuoberst auf dem Podest. Seine Wedelewird als die schönste und exakteste bewertet.Dem Sieger winkt eine Hamme (Schinken).Gute alte ZeitAls Wärmespender wurde die Wedele ersetztdurch Gas, Öl <strong>oder</strong> Pellets. Doch wodie Infrastruktur noch vorhanden ist – sprichalter Backofen, Bäckerei <strong>oder</strong> Bauernhaus –erlebt sie eine Renaissance. Kein Brot, keinFrüchtekuchen schmeckt besser als aus einemmit Wedelen eingeheizten Holzofen,fragen Sie die Folägler der älteren Generation,mmmmh ...!