Heute - DREAL Basse-Normandie
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Ein künstlicher Hafen<br />
10<br />
ARROMANCHES<br />
Der Hafen Winston 1944<br />
ndem er die Lehren aus der kanadischen<br />
ILandung von August 1942 in Dieppe zieht,<br />
schlägt Winston Churchill vor, zwei künstliche<br />
Häfen zu bauen: in Omaha, im amerikanischen<br />
Sektor, und in Arromanches, im<br />
britischen Sektor. Dieser kleine Badeort, der<br />
in einer von Felswänden geschützten « valleuse<br />
» liegt, weist günstige Voraussetzungen<br />
auf. Die Konstruktion des Hafens beginnt am<br />
Tag nach der Landung: riesige, in Großbritannien<br />
vorgefertigte Pontons werden über den<br />
Ärmelkanal geschleppt. Sie werden vor Ort<br />
mit Wasser gefüllt und zusammengesetzt,<br />
um eine 500 ha große Reede zu bilden. Um<br />
Schiffe zu vertäuen, gleiten schwimmende,<br />
den Gezeiten folgende Deiche auf Pfählen. Sie<br />
werden über Wege auf mehrere hundert Meter<br />
langen Schwimmern mit der Erde verbunden.<br />
Auf offener See werden alte Schiffe versenkt,<br />
die als Wellenbrecher dienen sollen. Die beiden<br />
künstlichen Häfen werden vom Sturm des 19.<br />
Juni verwüstet, nur Arromanches wird wieder<br />
aufgebaut, wo dann eine intensive Hafentätigkeit<br />
mit einem Verkehr von täglich 6000 Tonnen<br />
Material stattfindet.<br />
er Standort bildet einen Bruch zwischen<br />
Dder Steilküste und den sandigen Gestaden,<br />
die sich bis zur Orne-Mündung hin erstrecken.<br />
Er ist ebenfalls die Grenze des Bocage des<br />
Bessin, der sich zu offenen und bewirtschafteten<br />
Flächen und zur Ebene von Caen hin<br />
öffnet. Vor dem Markflecken Arromanches<br />
sind die letzten Pontons eine unumgängliche<br />
Sehenswürdigkeit bei der Besichtigung der<br />
Landungsstätten. Die frühere Ruhe ist nie<br />
wieder eingekehrt, in jedem Jahr kommen tausende<br />
Besucher, um die Überreste dessen zu<br />
entdecken, was eine der größten technischen<br />
Meisterleistungen des Krieges war. Die Felswände,<br />
die die Reede überragen, bieten eine<br />
erstaunliche Aussicht auf den künstlichen Hafen<br />
und auf den Horizont des Meeres mit den<br />
dunklen Massen der Kisten « phoenix ». Der<br />
Blick verliert sich an den Stränden der Côte de<br />
Nacre (Perlmuttküste) oder an den Felswänden<br />
des Bessin. Im Westen hat die Platte des Cap<br />
Manvieu stets ihre landwirtschaftliche Vokation,<br />
während im Osten die Felswände von der<br />
Entwicklung des Fremdenverkehrs und der Urbanisierung<br />
betroffen sind.<br />
Die die Reede dominierenden Höhen von Tracy-sur-Mer und Arromanches wurden ab 1946 geschützt.<br />
Dieser Schutz wurde 2003 verstärkt und auf sämtliche Überreste im Wasser erweitert. Ab dem Frühjahr<br />
werden das Zentrum von Arromanches und seine Platte im Osten von Fahrzeugen überschwemmt.<br />
Eine Verbindung zwischen den Höhen und dem Stadtzentrum, begleitet von Einrichtungen und Informationspunkten<br />
dürfte ermöglichen, einen Empfang und eine Entdeckung von besserer Qualität<br />
anzubieten. Die Pontons leiden unter den Verfallserscheinungen der Zeit und den Angriffen der See.<br />
Wichtig ist, den Eindruck der außerordentlichen Dimension dieses Bauwerks zu erhalten.<br />
D.R. - DIREN / Agence Yo<br />
Das Cap Manvieux und die Überreste des künstlichen Hafens