Heute - DREAL Basse-Normandie
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PONT DE PONTAUBAULT<br />
Die Steinbrücke und das Dorf 1944<br />
m 18. Juni ist die Ostküste des Cotentin<br />
Agetroffen und Cherbourg fällt am 26. Das<br />
VII. amerikanische Armeekorps kann danach<br />
nach Süden vordringen. Die Strategen<br />
von Overlord haben den Besonderheiten des<br />
normannischen Bocage keine Rechnung getragen,<br />
ein echtes Labyrinth aus von undurchdringlichen<br />
Hecken eingeschlossenen Feldern,<br />
Böschungen und hohlen Wegen. Es ist<br />
die „grüne Hölle“. Jede hart erkämpfte Hecke<br />
sieht der nächsten verzweifelnd ähnlich. Der<br />
Operation Cobra, gestartet am 25. Juli an einer<br />
etwa zehn Kilometer langen Front, geht<br />
die größte flächendeckende Bombardierung<br />
des gesamten Krieges voraus, die die deutschen<br />
Linien buchstäblich umpflügt. Die Front<br />
ist durchdrungen, und die amerikanischen<br />
Truppen stürmen in die Bresche. Am Abend<br />
des 31., am Ufer der Bucht des Mont Saint-<br />
Michel, werden die Brücken von Pontaubault<br />
in gutem Zustand genommen. General Patton<br />
nimmt diese gute Gelegenheit wahr: innerhalb<br />
von 72 Stunden durchdringen 7 Divisionen<br />
die Nachhut des Feindes und strömen in<br />
Richtung Bretagne und Loire-Tal.<br />
er an den Grenzen der Landschaften des<br />
DSüd-Manche und der großen offenen Gebiete<br />
der Buch des Mont Saint-Michel gelegene<br />
Standort Pontaubault bietet bei jeder<br />
Springflut das Schauspiel der turbulenten<br />
Strömungen in Richtung des Sélune-Tals. Der<br />
Ort ist eine jahrhundertealte Übergangsstelle,<br />
bezeugt von drei Brücken: einer Steinbrücke<br />
aus dem 15. Jahrhundert und zwei Eisenbahnbrücken<br />
aus dem 19. Jahrhundert. Das<br />
zu zwei Dritteln zerstörte Dorf wurde wieder<br />
aufgebaut. Die Brücken sind die Zeugen<br />
der Geschichte dieser Landschaften, jede<br />
Epoche hat hier eine neue Linie gezeichnet:<br />
Beton für die Autobahn, Metall für die Eisenbahn;<br />
die Steinbrücke ist von den Bombardierungen<br />
der beiden Lager verschont geblieben<br />
und bietet immer noch ihr unveränderliches<br />
Bild. Sie allein symbolisiert bereits den Erfolg<br />
des Durchbruchs der Front und den Beginn<br />
der Niederlage der deutschen Truppen in der<br />
<strong>Normandie</strong>.<br />
Der historische Standort weist nur wenige Spuren der Ereignisse von 1944 auf. Die Brücken<br />
haben nach einigen Reparaturen ihr früheres Aussehen zurückerhalten. Als im Kulturerbe eingestuftes<br />
Gebiet wurde der Standort Umgestaltungen unterzogen, die ihm seine ursprüngliche landschaftliche<br />
Qualität wiedergegeben haben. Die Beleuchtung der drei Brücken zieht die Blicke von<br />
der nahen Autobahn aus auf sich und hält die Besucher zuweilen von einem zu schnellen Ausflug<br />
in die Bretagne ab.<br />
D.R. - DIREN / Agence Yo<br />
Die drei Brücken über die Sélune