Erfolgsfaktor Mensch - Raimund Schöll Consulting Partner
Erfolgsfaktor Mensch - Raimund Schöll Consulting Partner
Erfolgsfaktor Mensch - Raimund Schöll Consulting Partner
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Magazin für mittelständische Unternehmer und Selbständige Ausgabe I/2008<br />
Titelthema<br />
<strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Mensch</strong><br />
Bund der Selbständigen –<br />
Gewerbeverband Bayern e.V.<br />
www.bds-bayern.de<br />
Unternehmer & Selbständige<br />
Themen<br />
Ausbildung<br />
Mittelstand, der<br />
Ausbilder Deutschlands Seite 8<br />
Unternehmen<br />
Unternehmensnachfolge<br />
keine reine Familiensache Seite 11<br />
Interview<br />
Professor Wickenhäuser<br />
Zukunftschancen – Mittelstand Seite 12
Fahrzeugabb. zeigt Sonderausstattungen.<br />
Best of Saab.<br />
Saab fahren mit bis zu 18 % Nachlass. Exklusiv für<br />
die Mitglieder des Bundes der Selbständigen.<br />
Entdecken Sie für sich das außergewöhnliche Design und die überlegene Technik der aktuellen Saab Modelle und protieren<br />
Sie von unserem einzigartigen Aktionsangebot. Sie werden Ihr Traumauto nden. Und zum Traumpreis bekommen.<br />
Saab 9-3 SportCombi<br />
ab 27.250,– €<br />
abzügl. Nachlass<br />
Saab 9-5 SportCombi<br />
ab 33.450,– €<br />
abzügl. Nachlass<br />
Saab 9-3 Cabriolet<br />
ab 34.700,– €<br />
abzügl. Nachlass<br />
Saab 9-5 Limousine<br />
ab 32.150,– €<br />
Saab 9-3 SportLimousine<br />
ab 25.650,– €<br />
abzügl. Nachlass<br />
Saab 9-7X SUV<br />
ab 48.900,– €<br />
abzügl. Nachlass www.saab9-7X.de<br />
Inklusive<br />
bundesweite<br />
Zustellung !<br />
Nachlass auf den Listenpreis und werkseitig eingebautes Zubehör. Alle Listenpreise inkl. Mehrwertsteuer und zzgl. Frachtkosten (750.--Euro) inkl. Zustellservice.<br />
Nur gegen Abrufschein, Lieferabkommen gültig bis 30.09.2008. Für Saab 9-7X und Saab 9-3 Linear gelten andere Nachlässe.<br />
SAAB ZENTRUM AUGSBURG Ansprechpartner: Wolfgang Trübenbacher und Jasmin Haas<br />
Bauernfeld 5 86165 Augsburg Tel. (0821) 790 73-0 Fax (0821) 790 73-29 info@saab-zentrum-augsburg.de www.saab-zentrum-augsburg.de<br />
ja,<br />
mehrmals<br />
Der <strong>Mensch</strong> steht im Mittelpunkt<br />
Wirtschaftswissenschaftler sprechen allzu gerne lässig vom<br />
„Humankapital“. Damit meinen sie schlicht und ergreifend<br />
die <strong>Mensch</strong>en, die in einem Unternehmen arbeiten, die<br />
geballte Intelligenz und Schaffenskraft dieser <strong>Mensch</strong>en,<br />
das kreative Potential, über das eine Firma verfügen kann.<br />
Humankapital: Schön klingt das nicht!<br />
Der <strong>Mensch</strong> wird degradiert zu einer<br />
ökonomischen Größe. Er wird zur Ziffer. Nicht<br />
umsonst wurde „Humankapital“ 2004 zum<br />
Unwort des Jahres gewählt. Doch die Zeiten<br />
haben sich geändert. Mittlerweile erkennen<br />
die Unternehmen und ihre Lenker, dass<br />
das „Humankapital“ nicht ein Posten unter<br />
vielen, sondern dass es der entscheidende<br />
Faktor für wirtschaftlichen Erfolg ist.<br />
„<strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Mensch</strong>“ ist denn auch für<br />
den BDS Bayern zu Recht das Motto des<br />
Jahres 2008. Wer erfolgreich wirtschaften<br />
will, der muss bei den <strong>Mensch</strong>en in seinem<br />
Unternehmen ansetzen. Und zwar bei<br />
jedem einzelnen. Nur wer die persönlichen<br />
Fähigkeiten seiner Mitarbeiter durch<br />
Aus- und Weiterbildung fördert und eine<br />
28 %<br />
ja,<br />
regelmäßig<br />
7 %<br />
25 %<br />
ja, ein Mal<br />
40 %<br />
nein,<br />
noch nie<br />
Unternehmenskultur etabliert, die sich nicht<br />
nur an Finanzkennziffern, sondern auch an<br />
gemeinsamen Werten orientiert, setzt sein<br />
„Humankapital“ frei – was sich dann mit<br />
Sicherheit auch in der Bilanz niederschlägt.<br />
Das gilt natürlich nicht nur für die Großen,<br />
sondern erst recht für den Mittelstand,<br />
der traditionell näher am <strong>Mensch</strong>en<br />
steht – am Kunden wie am Mitarbeiter.<br />
Sein Kapital ist in der Tat „humaner“<br />
Natur. Er muss es nur erkennen!<br />
Viel Spaß mit der ersten überregionalen<br />
Ausgabe von UNUS wünscht<br />
Dr. Alexander Pschera<br />
Chefredakteur<br />
Hat Ihr Unternehmen schon einmal ein professionelles Beratungsangebot genutzt?<br />
• Mit steigender Unternehmensgröße wächst auch<br />
die Beratungsaffinität.<br />
• Für jedes dritte Unternehmen ist der Umgang mit<br />
Beratern Routine.<br />
• Für ein Viertel aller mittelständischen Unternehmer<br />
und Selbständigen ist der Berater ausschließlich<br />
ein punktueller Problemlöser.<br />
• 4 von 10 Unternehmen haben sich noch nie beraten<br />
lassen. Angesichts der Einbeziehung steuerlicher<br />
und rechtlicher Beratungen ein überraschend<br />
niedriger Wert, der auf eine defensive Beratungskultur<br />
schließen lässt.<br />
• Der Handel ist besonders zurückhaltend bei der<br />
Inanspruchnahme von Beratungsleistungen, die<br />
Industrie besonders aufgeschlossen.<br />
• Alter und Geschlecht des Unternehmers bzw. des<br />
Selbständigen haben keinen Einfluss auf die Beratungsneigung.<br />
Quelle: BDS Stimungstest Sommer 2007<br />
Editorial<br />
unus I/2008<br />
1
2<br />
unus I/2008<br />
Inhalt Juni 2008<br />
Editorial 1<br />
Titelthema<br />
<strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Mensch</strong> 4<br />
Ausbildung<br />
Mittelstand – Ausbilder Deutschland 8<br />
Weiterbildung<br />
Weiterbildung – Treibstoff der Zukunft 10<br />
Unternehmen<br />
Unternehmensnachfolge – keine reine Familiensache 11<br />
Interview<br />
Professor Wickenhäuser zu den<br />
Zukunftschancen des Mittelstandes 12<br />
Wirtschaft<br />
Steuern: Mehr Verantwortung<br />
für Städte und Gemeinden 14<br />
Ratgeber – Ein Schritt zurück:<br />
Europäischer Gerichtshof (EuGH)<br />
erklärt Tariflohn-Treueverpflichtung<br />
für nichtig 16<br />
Contracting: Neue Wege<br />
der Wärmeversorgung 17<br />
Politik<br />
Interview mit Dr. Carlo Kremer 18<br />
Politik<br />
Erwerbstätigenversicherung<br />
ist die falsche Lösung 20<br />
Politk<br />
Die unmittelbare Kraft des BDS Bayern 22<br />
Unternehmen<br />
Vom Umgang mit Stimmungen<br />
und Atmosphären im Unternehmen 23<br />
Seminare & Termine<br />
Erfolgreich selbständig mit dem<br />
BDS Bayern und der START-Messe<br />
in Nürnberg! 24<br />
<strong>Mensch</strong>en 25<br />
Meinungen<br />
Was sind die <strong>Erfolgsfaktor</strong>en für<br />
eine positive Wirtschaftsent-<br />
wicklung im ländlichen Raum? 26<br />
Standortmarketing<br />
Der 4. City- und Stadtmarketingpreis Bayern 2008 46<br />
Lebenfindetinnenstadt.de – für lebendige<br />
Innenstädte – gegen FOC‘s 47<br />
Faß ohne Boden 48<br />
BDS Service 49<br />
Kultur & Lebensart<br />
In Bayern ticken die Uhren anders – nicht nur in<br />
der Politik, sondern auch beim Essen und Trinken 50<br />
Natürliche Rohstoffe umweltschonend verarbeiten 50<br />
BDS Service 52<br />
BDS vor Ort<br />
Niederbayern 28<br />
DSL für alle – Ein Niederbayerischer<br />
Ortsverband kämpft<br />
Unterfranken 30<br />
Patente im Mittelstand<br />
Oberpfalz 32<br />
Erfolgsrezept Familienbetrieb<br />
Schwaben 34<br />
Neue Marke für die Region:<br />
Ostallgäu Card<br />
Oberbayern West 36<br />
Unternehmer referieren für Azubis<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Servicegesellschaft des Bundes der<br />
Selbständigen / Deutscher Gewerbeverband<br />
Landesverband Bayern e.V. mbH<br />
vertreten durch den<br />
Geschäftsführer Markus Droth<br />
Schwanthalerstraße 110, 80339 München<br />
Telefon 0 89 / 54 05 60<br />
Fax 0 89 / 5 02 64 93<br />
Handelsregister München HRB 53365<br />
Steuernummer 823/65490<br />
Finanzamt für Körperschaften<br />
Chefredaktion<br />
Dr. Alexander Pschera (ap)<br />
Oberbayern Ost 38<br />
Premiummarke zwischen<br />
Tradition und Innovation<br />
Oberfranken 40<br />
Mit Kutschen und Pferden<br />
auf Imagewerbung<br />
Mittelfranken 42<br />
Alleinstellungsmerkmal<br />
auf dem Markt<br />
Redaktion<br />
Markus Droth (md), Dimitrij Naumov (dn),<br />
Thomas Schörg (schoe), Gisela András (ga)<br />
E-Mail redaktion@unus-online.de<br />
Anschrift der Redaktion<br />
Maisberger Whiteoaks GmbH<br />
Kirchenstraße 15, 81675 München<br />
Grafisches Konzept und Layout<br />
Cornelia Hauser, Raum für Gestaltung<br />
Guntherstraße 19, 80639 München<br />
Telefon 0 89 / 17 999 260<br />
Fax 0 89 / 17 999 289<br />
E-Mail c.hauser@raumfuergestaltung.de<br />
München 44<br />
Der <strong>Mensch</strong> ist der<br />
Wertschöpfungsfaktor Nr. 1<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Anzeigenleitung<br />
Lidwina Rehms<br />
AR MEDIA International GmbH<br />
Schwanseestraße 89, 81549 München<br />
Telefon 089 / 699 03 53<br />
Fax 089 / 699 79575<br />
E-Mail info@ar-media-international.de<br />
Bildmaterial<br />
www.Fotolia.com und BDS intern<br />
Auflage: 50.000, 4x jährlich<br />
Druck<br />
ADV Augsburger Druck- und Verlagshaus<br />
Aindlinger Straße 17 - 19, 86167 Augsburg<br />
unus I/2008<br />
3
<strong>Mensch</strong><br />
Titelthema<br />
<strong>Erfolgsfaktor</strong><br />
D Die Frage nach der Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen in einem<br />
immer härter werdenden, grenzüberschreitenden Wettbewerb bewegt seit Jahren die Gemüter. Denn<br />
trotz der momentan positiven Entwicklung kann der Mittelstand seinen Wettbewerbern – Großunterneh-<br />
men und Anbietern aus den Niedriglohnländern – immer seltener mit klassischen Rezepten begegnen.<br />
Die Wettbewerber haben dazu<br />
gelernt: So wird die Qualität der in<br />
Asien und Osteuropa gefertigten<br />
Waren Jahr für Jahr besser. Lukrative<br />
Aufträge werden immer häufiger<br />
ausgelagert, von der Zahnbehandlung<br />
in der Tschechischen Republik<br />
bis hin zur Herstellung komplexer<br />
Automobilteile in China – ein<br />
Trend, der durch die fortschreitende<br />
Globalisierung der Märkte zunehmend<br />
verschärft<br />
wird. Zudem haben<br />
in den letzten Jahren<br />
viele Großunternehmen<br />
„den Endkunden<br />
(wieder-)<br />
entdeckt“ und ihre<br />
Servicequalität deutlich<br />
verbessert – Service<br />
war aber lange<br />
Zeit die wichtigste<br />
Domäne, in der sich<br />
der Mittelstand<br />
absetzen konnte.<br />
Vor diesem Hintergrund<br />
stellt sich immer<br />
drängender die<br />
Frage nach der Zukunftsstrategie<br />
des<br />
Mittelstandes. Wo<br />
sind seine originären<br />
Stärken, die sich in<br />
handfeste Wettbewerbsvorteileumsetzen<br />
lassen?<br />
Selbstbewusstsein<br />
im Kampf um die<br />
besten Mitarbeiter<br />
Es ist heute unbestritten,<br />
dass in der<br />
Wissensökonomie<br />
des 21. Jahrhunderts<br />
der <strong>Mensch</strong> zum zentralen <strong>Erfolgsfaktor</strong><br />
geworden ist. Besonders<br />
erfolgreiche Unternehmen zeichnen<br />
sich vor allem durch qualifizierte<br />
und hoch motivierte Mitarbeiter<br />
aus. Der Kampf um Talente<br />
gewinnt deshalb eine strategische<br />
Bedeutung.<br />
Für kleine und mittelständische Betriebe<br />
ist dieser Trend eine Chance,<br />
denn in der mittelständischen<br />
Wirtschaft steht der <strong>Mensch</strong> traditionell<br />
im Mittelpunkt. Zahlreichen<br />
Untersuchungen zufolge punkten<br />
mittelständische Unternehmen<br />
durch Abwechslungsreichtum der<br />
Aufgaben, Selbstständigkeit der<br />
„<br />
Arbeit, Beteiligung an Entschei-<br />
dungen und eine Unternehmenskultur,<br />
die die Mitarbeiter einbezieht.<br />
„Der Mittelstand sollte die<br />
unumstrittenen Vorzüge, die er als<br />
Arbeitgeber besitzt, bei seiner Suche<br />
nach Fachkräften stärker kommunizieren“,<br />
fordert deshalb Gunther<br />
Kayser vom Bonner Institut für<br />
Mittelstandsforschung (IfM Bonn).<br />
Ähnlich sieht das auch Richard<br />
Schaurich, Vorsitzender des BDS<br />
<strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Mensch</strong><br />
Professor Fritz Wickenhäuser, Präsident des BDS Bayern,<br />
Dr. Günther Beckstein, Bayerischer Ministerpräsident und<br />
Professor Marion Schick, Präsidentin der Hochschule München<br />
beim Jahresempfang des Verbandes am 4. März 2008 in<br />
München, der unter dem Motto „<strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Mensch</strong> –<br />
unverzichtbarer Wettbewerbsvorsprung“ stand.<br />
München. „Der Mittelstand darf<br />
im Kampf um Talente nicht vor<br />
den Großunternehmen die Waffen<br />
strecken. Kleine und mittelständische<br />
Unternehmen können<br />
jungen <strong>Mensch</strong>en spannende Perspektiven<br />
und individuelle Entwicklung<br />
bieten. Das müssen wir beson-<br />
Der Mittelstand in Deutschland steht heute<br />
wieder vor dem Problem, Fachkräfte in<br />
ausreichender Zahl und benötigter<br />
Qualifizierung zu finden. Der demografische<br />
“<br />
ders nach außen deutlich machen“,<br />
betonte Schaurich bei der Podiumsdiskussion<br />
im Rahmen des diesjährigen<br />
Jahresempfangs des BDS<br />
Bayern.<br />
Wandel und die Konkurrenz von Groß-<br />
unternehmen am Arbeitsmarkt verschärfen<br />
dieses Problem.<br />
Dr. Gunter Kayser, Institut für Mittelstandsforschung Bonn<br />
Eine zusätzliche Brisanz erhält der<br />
Fachkräftemangel auch angesichts<br />
der Tatsache, dass der Mittelstand<br />
nicht nur um die fähigsten Mitarbeiter,<br />
sondern auch um Führungskräfte<br />
konkurriert, die nicht immer<br />
4 unus I/2008 unus I/2008 5
aus dem Kreis der<br />
Familie rekrutiert<br />
werden können: Jedes<br />
Jahr werden so<br />
knapp 6.000 Familienbetriebestillgelegt,<br />
weil es nicht<br />
gelingt, einen adäquaten<br />
Nachfolger<br />
zu finden.<br />
Werte als Wettbewerbsvorteil<br />
Doch es geht nicht allein um eine<br />
interessante berufliche Perspektive.<br />
Denn gerade Familienunternehmen<br />
stehen für eine wertorientierte,<br />
familienfreundliche<br />
und von sozialer Verantwortung<br />
geprägte Unternehmenskultur<br />
– ein Faktor, der nach den Worten<br />
von Professor Marion Schick,<br />
der ehemaligen Präsidentin der<br />
Hochschule München, für die beruflichen<br />
Entscheidungen der<br />
<strong>Mensch</strong>en zwar immer wichtiger<br />
wird, jedoch Berufs- und Ausbildungseinsteigern<br />
nicht deutlich<br />
genug vermittelt wird. „Für die<br />
„ Die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter<br />
ist ein zentraler ökonomischer Faktor sowohl<br />
für die mittelständischen Unternehmen als<br />
auch für die gesamte Gesellschaft.<br />
“<br />
Wir brauchen deshalb eine steuerliche<br />
Gleichbehandlung der Bildungsausgaben<br />
mit anderen Investitionen.<br />
Prof. Fritz Wickenhäuser, Präsident des BDS Bayern<br />
überwiegende Zahl mittelständischer<br />
Betriebe ist ein Mitarbeiter<br />
weit mehr als ein Produktionsfaktor<br />
– für uns steht immer der<br />
<strong>Mensch</strong> im Vordergrund“, sagt Ingrid<br />
Obermeier-Osl, Präsidiumsmitglied<br />
des BDS Bayern. „Es ist<br />
deshalb ein unabdingbares Element<br />
unserer unternehmerischen<br />
Tätigkeit, ein Klima zu schaffen,<br />
das durchgehend von Vertrauen,<br />
Solidarität und gemeinsamen Erfolgen<br />
geprägt ist.“<br />
Kultur des Wissens<br />
Doch die konsequente Kommunikation<br />
der Vorzüge ist nicht genug<br />
– es gilt, auch die bestehenden<br />
Schwächen auszugleichen.<br />
Denn insbesondere<br />
bei Themen<br />
wie WeiterbildungsundEntwicklungsmöglichkeiten<br />
liegt der Mittelstand<br />
derzeit in der<br />
Gunst der Mitarbeiter<br />
deutlich hinter den<br />
Großunternehmen. Ein<br />
Alarmsignal, da Wissen einerseits<br />
für den Unternehmenserfolg immer<br />
wichtiger wird und andererseits<br />
auch immer schneller veraltet.<br />
So muss der Mittelstand Wege finden,<br />
um an den zentralen wissenschaftlichen,<br />
kulturellen und technologischen<br />
Entwicklungen dran<br />
zu bleiben und die Kreativität seiner<br />
Mitarbeiter zu fördern und zu<br />
nutzen. „Sinnvolle Aus- und Weiterbildungsangebote,<br />
die Bereitschaft<br />
zum permanenten Lernen<br />
und die unmittelbare Anwendung<br />
des Wissens in konkreten sozialen<br />
Zusammenhängen sind erfolgsentscheidend“,<br />
so Schick. „Das be-<br />
trifft sowohl die Unternehmensleitung<br />
als auch die Mitarbeiter“. Dies<br />
wird inzwischen von den meisten<br />
Mittelständlern erkannt: Laut einer<br />
aktuellen Umfrage des BDS bezeichnen<br />
vier von fünf mittelständischen<br />
Betrieben Weiterbildung<br />
als ein zentrales Strategieelement<br />
der Zukunft.<br />
Hochmotivierte Mitarbeiter und<br />
eine Kultur des Wissens sind nicht<br />
nur für die Zukunft der mittelständischen<br />
Wirtschaft eine wichtige<br />
Der Bund der Selbständigen<br />
Bayern gestalten – Gemeinschaft erleben<br />
Wissen. Service. Netzwerk.<br />
Voraussetzung. Denn der Mittelstand<br />
stellt heute mehr als 70 Prozent<br />
der Arbeitsplätze und 80 Prozent<br />
aller Ausbildungsstellen in<br />
Deutschland. „Der Mittelstand<br />
steht heute nicht nur für fachliche<br />
Qualifikation, sondern auch für die<br />
Vermittlung grundsätzlicher Fähigkeiten<br />
wie Qualitäts- und Verantwortungsbewusstsein,<br />
Leistungsbe-<br />
reitschaft und unternehmerisch-<br />
en Mut“, sagt Bayerns Ministerpräsident<br />
Günther Beckstein.<br />
Der Mittelstand übernimmt eine<br />
führende Rolle beim Erhalt und bei<br />
der Weiterentwicklung der Wissensbasis<br />
der gesamten Volkswirtschaft<br />
und trägt somit entscheidend<br />
zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit<br />
unseres Landes bei. Für<br />
diese verantwortungsvolle Aufgabe<br />
verdienen mittelständische Betriebe<br />
endlich politische und gesellschaftliche<br />
Unterstützung, die<br />
über bloße Lippenbekenntnisse<br />
hinaus geht. (dn)<br />
Bund der Selbständigen – Gewerbeverband Bayern e.V.<br />
Schwanthalerstraße 110, 80339 München<br />
Telefon 0 89 / 54056- 0, Fax 0 89 / 5 02 64 93<br />
E-Mail info@bds-bayern.de, Internet www.bds-bayern.de<br />
Seit 1874 nimmt der BDS<br />
Bayern parteineutral die<br />
Interessen seiner derzeit rund<br />
22.000 Mitgliedsunternehmen<br />
der mittelständischen<br />
Wirtschaft wahr. Das branchen-<br />
und generationenüber-<br />
greifende Netzwerk des BDS<br />
Bayern umfasst über 540<br />
<strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Mensch</strong><br />
Ideen für die Tonne?<br />
Auf der Jahrestagung des Instituts für<br />
Betriebswirtschaft (dib) vom 25. bis 27.<br />
Mai 2008 wurden die Ergebnisse der<br />
Umfrage zum Ideenmanagement veröffentlicht:<br />
Jährlich werden in Deutschland<br />
mehrere Milliarden Euro vergeudet,<br />
weil die Kreativität der eigenen<br />
Mitarbeiter im Unternehmen nicht<br />
genutzt wird. Denn die Umfrage von<br />
2007 mit 290 beteiligten Unternehmen<br />
zeigt: 1.396.215 Verbesserungsvor-<br />
schläge wurden in den Unternehmen<br />
eingereicht, 1.49 Milliarden Euro betrug<br />
der ausgewiesene rechenbare<br />
und nichtrechenbare Nutzen. Bemerkenswerte<br />
Zahlen, die Unternehmen<br />
anregen sollten, ihr Ideenmanagement<br />
nochmals zu überdenken.<br />
Bei Fragen an:<br />
peter.jordan@jundk.com<br />
Ortsverbände in Bayerns Gemeinden<br />
und Städten. Er informiert,<br />
berät und vernetzt<br />
seine Mitgliedsunternehmen<br />
und steigert so deren individuelle<br />
Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Der Politik ist der BDS Bayern<br />
ein verlässlicher und kompetenter<br />
Ansprechpartner.<br />
6 unus I/2008 unus I/2008 7
Thomas Neuer,<br />
Café Konditorei<br />
Neuer, Nürnberg<br />
Ausbildung<br />
Mittelstand, der Ausbilder<br />
KKaum ein Thema ist so eng mit der Zukunft des Standorts Deutschland verknüpft wie<br />
die Ausbildung. Ob PISA-Studie oder Reform der Universitäten, Strukturwandel der<br />
Wirtschaft oder unzureichendes Qualifikationsniveau der Schulabgänger – die Sicherung der<br />
Ausbildungsqualität und die Verfügbarkeit einer ausreichenden Anzahl von Ausbildungs-<br />
stellen steht im Mittelpunkt vieler gesellschaftspolitischer und wirtschaftlicher Debatten.<br />
Die mittelständische Wirtschaft<br />
spielt dabei eine besondere<br />
Rolle. Denn der Mittelstand<br />
stellt mit knapp 83<br />
Prozent bei weitem die meisten<br />
Ausbildungsplätze in<br />
Deutschland. Damit übernimmt<br />
der Mittelstand eine<br />
zentrale gesellschaftliche<br />
Aufgabe und beweist, dass<br />
auf den „Ausbilder Deutschlands“<br />
Verlass ist: 67 Prozent<br />
der mittelständischen Unternehmen<br />
wollen in Zukunft<br />
noch mehr ausbilden als bisher,<br />
wie eine aktuelle Studie<br />
des BDS Bayern zeigt.<br />
Deutschlands<br />
Zu einer immer wichtigeren Aufgabe<br />
wird dabei, der Jugend spannende<br />
Zukunftsvisionen aufzuzeigen<br />
und grundsätzliche Werte zu<br />
vermitteln. „Die Lehrlinge sind heute<br />
nicht anders als früher, häufig<br />
fehlen ihnen aber die Perspektiven.<br />
Auszubildende müssen merken, dass<br />
sie wirklich gebraucht werden und<br />
wichtig für das Unternehmen sind.<br />
Das erreicht man nur, wenn man sie<br />
aktiv fördert, ihnen verantwortungsvolle<br />
Aufgaben gibt, Teamgeist und<br />
Stolz auf ihren Handwerksberuf vermittelt“,<br />
erklärt Konditormeister<br />
Thomas Neuer, Inhaber des traditionsreichen<br />
Cafe Konditorei Neuer in<br />
Nürnberg, sein Rezept für eine gute<br />
Ausbildung.<br />
Ob aber der Mittelstand sein hohes<br />
Ausbildungsniveau halten kann, ist<br />
mehr als nur eine Frage des guten<br />
Willens. Denn einerseits hat der<br />
Kampf um Talente, den Konzerne<br />
mit großem Einsatz ausfechten,<br />
längst auch den Mittelstand erreicht,<br />
dem die Ressourcen für eine<br />
vergleichbar intensive Personalpolitik<br />
fehlen. Andererseits empfinden<br />
viele Mittelständler die rechtlichen<br />
und steuerlichen Rahmenbedingungen<br />
bei der Ausbildung<br />
eher als Hindernis denn als Unter-<br />
stützung. Dabei sind top ausgebildete,<br />
motivierte und kreative Mitarbeiter<br />
für den Mittelstand eine zentrale<br />
Voraussetzung, um in einem<br />
immer härteren Wettbewerb zu<br />
bestehen. Und erst eine gesunde<br />
und zukunftsfähige mittelständischeWirtschaft<br />
kann<br />
hohe Arbeitslosigkeitverhindern<br />
und<br />
einen Wohlstand<br />
sichern,<br />
von dem<br />
nicht nur einige<br />
Wenige<br />
profitieren.<br />
„Wir erwarten<br />
deshalb<br />
von der Politik tatkräftige Hilfe<br />
und weniger Bürokratie, vor allem<br />
für kleinere Handwerksbetriebe.<br />
Und wir wünschen uns, dass die<br />
Verbände daran arbeiten, das gesellschaftliche<br />
Ansehen des Handwerks<br />
zu steigern“, betont Neuer.<br />
„ Die größte Veränderung der letzten<br />
Als Vorsitzender im Gesellenprüfungsausschuss<br />
und Mitglied im<br />
Meisterprüfungsausschuss weiß<br />
Neuer, wie anspruchsvoll die Auf-<br />
gaben der Ausbilder heute sind:<br />
„Die größte Veränderung der letzten<br />
Jahre ist sicherlich, dass der<br />
Ausbilder heute häufig auch Erzieher<br />
und erster Ansprechpartner für<br />
die Jugendlichen ist. Dies nimmt<br />
heute einen großen Teil der Aus-<br />
Jahre ist sicherlich, dass der Ausbilder<br />
heute häufig auch Erzieher und erster<br />
Ansprechpartner für die Jugendlichen<br />
“<br />
bildung ein.“ Doch trotz der neuen<br />
wirtschaftlichen, politischen<br />
und gesellschaftlichen Herausforderungen<br />
wird sich der Mittelstand<br />
seiner Verantwortung beim Thema<br />
Ausbildung nicht entziehen, weiß<br />
Neuer. „Jungen <strong>Mensch</strong>en den Weg<br />
in eine erfolgreiche berufliche Zukunft<br />
zu eröffnen und Wissen weiterzugeben<br />
– das gehört einfach<br />
zum Selbstverständnis der mittelständischen<br />
Wirtschaft.“ (dn)<br />
ist. Dies nimmt heute einen großen<br />
Teil der Ausbildung ein.<br />
NEU<br />
und nur bei uns:<br />
Kerler GmbH<br />
Accessoires & Fashion Team<br />
Die Rucksacktragetasche ®<br />
Durch lösen der beiden Druckknöpfe, verwandeln Sie eine<br />
„normale“ Tragetasche in einen vielseitig nutzbaren Rucksack.<br />
Die Rucksacktragetasche lässt sich für Werbezwecke<br />
hervorragend bedrucken und besticken. Diese Rucksack-<br />
Tragetasche erhalten Sie für Erwachsene und für Kinder in<br />
100% Baumwolle, unterschiedlichen Grammaturen oder PP.<br />
Ihr <strong>Partner</strong> für individuelle<br />
Textil-Lösungen in Beruf,<br />
Werbung, Sport und Freizeit.<br />
- Baumwoll- und PP-Tragetaschen<br />
- Krawatten / Tücher eigenes Design<br />
- Baseballcaps bestickt<br />
- T-Shirt, Polo-Shirts, Sweat-Shirts bedruckt, bestickt<br />
- Fleece-Westen, Fleece-Jacken<br />
- Schlafsäcke Seide/Baumwolle<br />
- Messekleidung männlich/weiblich<br />
- Blusen/Hemden<br />
- Frotteewaren<br />
- Rucksack-Sitzkissen<br />
- Bodywärmer<br />
- Bottle-Bags<br />
- Merchandising-Produkte<br />
- Sonderanfertigungen<br />
Kerler GmbH Accessoires & Fashion Team<br />
Schwanthaler Strasse 100, D-80336 München<br />
Telefon: 089/54 32 98 90, Fax: 089/54 34 35 87<br />
verkauf@kerler.de<br />
8 unus I/2008 unus I/2008 9<br />
München, Kißlegg, Wien, Zürich www.kerler.de
Weiterbildung<br />
Weiterbildung –<br />
Treibstoff der Zukunft<br />
Die Folgen sind gerade für<br />
mittelständische Unternehmen<br />
gravierend. Denn Kundenanforderungen,<br />
technische Standards,<br />
Geschäftsbeziehungen<br />
und Produkte wandeln<br />
sich so schnell und<br />
nachhaltig, dass kein<br />
noch so hoch qualifizierter<br />
Mitarbeiter sich<br />
auf das in der Ausbildung<br />
oder im Studium<br />
Gelernte verlassen<br />
kann.<br />
Eine permanente Weiterbildung<br />
ist deshalb<br />
„Weiterbildung ist heute absolut notwendig<br />
zur Zukunftssicherung des Betriebes, denn<br />
bei uns bleiben nur komplizierte Aufgaben,<br />
während einfache Arbeiten in das billigere<br />
Ausland verlagert werden“,<br />
sagt Gregor Dejako, Betriebsleiter und Prokurist beim Stahlverarbeitungsspezialisten<br />
ZELENKA aus Gilching bei München.<br />
Wenn wir heute in das Jahr 1998 zurückblicken,<br />
staunen wir über die Veränderungen, die unsere<br />
Welt in diesen wenigen Jahren durchlaufen<br />
hat. Doch nichts hat sich in dieser Zeit so stark<br />
verändert wie die Veränderung selbst. Die<br />
Haltbarkeitsdauer von Trends und Moden,<br />
technischen Neuerungen und Automodellen,<br />
Hitparaden und politischen Versprechen verkürzt<br />
sich geradezu dramatisch. Die wahrscheinlich<br />
am tiefsten greifende Veränderung ist aber<br />
die kurze Halbwertszeit unseres Wissens.<br />
überlebensnotwendig, will sich<br />
der Mittelstand auch weiterhin<br />
durch Qualität und Innovation gegenüber<br />
den Anbietern aus den<br />
Niedriglohnländern behaupten.<br />
Gerade von mittelständischen<br />
Unternehmen erfordern zunehmend<br />
offene und hart umkämpfte<br />
Märkte große Anstrengungen,<br />
wollen sie den Kundenanforderungen<br />
genügen. „Es ist nicht<br />
mehr ausreichend, einfach nur ein<br />
Teilelieferant zu sein“, erklärt Dejako.<br />
„Wir müssen unsere Kunden<br />
immer häufiger als Entwicklungspartner<br />
unterstützen.“<br />
Wie viele andere erfolgreiche mittelständische<br />
Unternehmen versteht<br />
sich auch ZELENKA als „lernendes<br />
Unternehmen“ und investiert<br />
massiv in die Weiterbildung<br />
seiner Mitarbeiter. Auf Basis eines<br />
jährlichen Schulungsplans organisiert<br />
das Unternehmen interne<br />
und externe Schulungen, ermög-<br />
licht seinen Mitarbeitern, an<br />
wichtigen Veranstaltungen und<br />
Messen teilzunehmen und<br />
bietet finanzielle und zeitliche<br />
Unterstützung beim Besuch der<br />
Meister- und Technikerschule oder<br />
bei der Facharbeiterausbildung.<br />
Dabei hört die lernende Organisation<br />
nicht an der Tür zum Chef-<br />
büro auf: Auch Führungskräfte bei<br />
Zelenka haben den Anspruch, das<br />
Wissen, das für eine erfolgreiche<br />
Unternehmensleitung notwendig<br />
ist, stets aktuell zu halten.<br />
Diese Anstrengungen zahlen sich<br />
für das Unternehmen und seine<br />
Mitarbeiter aus. Bei ZELENKA ist<br />
man stolz, in den letzten Jahren<br />
nicht nur mehrere Qualitäts- und<br />
Innovationspreise gewonnen, sondern<br />
aufgrund des exzellenten<br />
Know-hows auch die Fertigung von<br />
Transportpaletten von Tschechien<br />
nach Gilching geholt und damit<br />
einen Beitrag zur Standort-<br />
sicherung geleistet zu haben. (dn)<br />
Unternehmensnachfolge –<br />
keine reine Familiensache<br />
Wenn dieser Tage Warren Buffet, der reichste Mann der Welt, in Deutschland<br />
unterwegs ist, hat er den Mittelstand im Visier. Beeindruckt von der Qualität und<br />
Leistungsfähigkeit deutscher mittelständischer Betriebe sei der legendäre Investor,<br />
läßt sein Umfeld verlauten. Buffet will vor allem denjenigen Unternehmern eine<br />
attraktive Zukunftsoption bieten, die ihren Betrieb nicht an Familienmitglieder<br />
übergeben und dennoch ihr Lebenswerk gesichert wissen wollen.<br />
In mehr als 60.000 bayerischen<br />
Betrieben mit rund 500.000 Mitarbeitern<br />
steht in den nächsten<br />
fünf Jahren die Nachfolge an. Für<br />
die meisten mittelständischen Un-<br />
ternehmer ist die familienin-<br />
terne Regelung der Nachfolge die<br />
Wunschlösung: Mehr als die Hälfte<br />
der Betriebe soll an ein Familienmitglied<br />
übergeben werden.<br />
Doch die Zahl derjenigen Unternehmer,<br />
die die Geschicke ihrer<br />
Firmen in die Hände eines externen<br />
Nachfolgers weiterreicht,<br />
steigt.<br />
Auch wenn kein eigener Nachwuchs<br />
da ist oder die Kinder<br />
andere berufliche Pläne haben,<br />
wollen die meisten Unternehmer<br />
ihren über<br />
Jahrzehnte aufgebauten<br />
Betrieb in guten Händen<br />
wissen. „Eine Firma mit Tradition,<br />
anerkannter Kompetenz<br />
und Qualitätsruf verdient<br />
eine Zukunft, auch<br />
wenn keine Kinder da<br />
sind, die den Betrieb weiterführen<br />
könnten“, sagt auch<br />
Werner Obermeier, Inhaber der vor<br />
mehr als vierzig Jahren in München<br />
gegründeten Heizung-<br />
Obermeier GmbH. Obermeier<br />
entschied sich für die Überga-<br />
be des Betriebs an einen langjährigen<br />
engen Mitarbeiter,<br />
einen Fachmann, der seinen Beruf<br />
mit Herzblut betreibt und dem<br />
die Geschicke des Unternehmens<br />
ebenso am Herzen liegen wie dem<br />
Inhaber selbst. Weil Obermeier<br />
sich rechtzeitig um eine Lösung<br />
gekümmert hat, konnte die Über-<br />
gabe strukturiert gestaltet werden:<br />
Der Nachfolger übernahm<br />
stufenweise immer mehr Anteile<br />
und wird 2009 Alleininhaber des<br />
Traditionsunternehmens sein.<br />
„Weil ich mein berufliches Lebenswerk<br />
in guten Händen weiß, fiel<br />
mir der Abschied auf Raten erstaunlich<br />
leicht“, sagt Obermeier.<br />
„Beide Seiten dürfen nicht den Fehler<br />
machen, im Übergabeprozess den<br />
Blick zu stark auf Probleme und<br />
Stolpersteine zu richten – das führt zu<br />
mangelhafter Motivation und würgt<br />
die Freude an der Zukunft ab.“<br />
„Beide Seiten dürfen nicht den<br />
Fehler machen, im Übergabeprozess<br />
den Blick zu stark auf Probleme<br />
und Stolpersteine zu richten<br />
– das führt zu mangelhafter Motivation<br />
und würgt die Freude an<br />
Unternehmen<br />
der Zukunft ab.“ Obermeier<br />
plädiert auch<br />
dafür, keine unüberwindbarenHürdenfür<br />
den potenziellen<br />
Nachfolger aufzubauen.<br />
Insbesondere<br />
bei der Festlegung<br />
der Ablöse soll man<br />
„die Kirche im Dorf Werner Obermeier,<br />
lassen“, wenn man Inhaber der Heizungam<br />
Fortbestand des Obermeier GmbH<br />
Unternehmens und an<br />
einem motivierten Nachfolger<br />
interessiert ist.<br />
Von einer erfolgreichen Übergabe<br />
profitieren jedoch nicht nur<br />
der Neu- und Alteigentümer, sondern<br />
auch die Mitarbeiter:<br />
Laut einer aktuellen Studie<br />
der KfW Bankengruppe<br />
schaffen es acht von zehn<br />
Nachfolgern, neue Ideen,<br />
Produkte oder Technologien<br />
in das Unternehmen<br />
einzubringen, die Rentabilität<br />
der Firma deutlich<br />
zu verbessern und sie<br />
für die Zukunft abzusichern. Das<br />
weiß auch Buffet, wenn er um<br />
das Interesse des Mittelstandes<br />
wirbt. Das Finanzgenie ist dafür<br />
bekannt, in unterbewertete Unternehmen<br />
zu investieren. (dn)<br />
10 unus I/2008 unus I/2008<br />
11
Diese spezifische<br />
geistige Haltung<br />
ist natürlich auch<br />
heute noch ein<br />
zentrales Merkmal<br />
des Mittelstandes.<br />
Es ist vor allem die<br />
Verantwortung<br />
für die <strong>Mensch</strong>en<br />
innerhalb und außerhalb<br />
des Betriebes, die Überzeugung, dass der<br />
Erfolg eines Unternehmens sich nicht nur in Bilanzzahlen<br />
äußert, sondern auch darin, welchen Beitrag<br />
das Unternehmen zur Sicherung und Erhaltung seiner<br />
natürlichen und sozialen Lebenswelt leistet. Der<br />
Mittelständler steht fast immer mit seinem Namen für<br />
seine Firma. Er kann und will deshalb in seiner Rolle<br />
als Unternehmer nicht Verhaltensformen und Einstellungen<br />
vertreten, die er als Privatperson ablehnt.<br />
Prof. Fritz Wickenhäuser, Präsident des BDS Bayern<br />
Welche Chancen hat ein Unternehmen, das sich nicht<br />
nur am Aktienkurs und Gewinn orientiert, in der<br />
heutigen Wirtschaft?<br />
Diese Werthaltung und das langfristige strategische<br />
Denken, das gerade Familienbetriebe auszeichnet,<br />
rechnet sich auch im Wettbewerb: Mitarbeiter, Kunden<br />
und andere öffentliche Gruppen schauen heute<br />
viel stärker als früher darauf, welchen sozialen, kulturellen<br />
und ökologischen Werten sich ein Unternehmen<br />
verpflichtet fühlt.<br />
Die <strong>Mensch</strong>en wollen mit Würde und Respekt be-<br />
handelt werden, sie wollen, dass die ökologischen<br />
Professor Wickenhäuser<br />
zu den Zukunftschancen<br />
des Mittelstandes<br />
Herr Professor Wickenhäuser, nach einem Wort von Ludwig Erhardt kann<br />
„der Mittelstand materiell nicht in seiner Bedeutung voll ausgewogen<br />
werden, sondern er ist viel stärker ausgeprägt durch Gesinnung und eine<br />
Haltung im gesellschaftswirtschaftlichen und politischen Prozess”.<br />
Was ist das für eine Gesinnung und ist sie heute noch prägend für den<br />
Mittelstand?<br />
Grundlagen unserer Welt geschützt werden, sie erwarten,<br />
dass die Unternehmensführung sich nicht abkapselt,<br />
sondern ihrer Verantwortung bewusst ist.<br />
„Corporate Social Responsibility“, die Mitverantwortung<br />
des Unternehmens für Gesellschaft und Umwelt,<br />
wird zu einem immer wichtigeren <strong>Erfolgsfaktor</strong> im<br />
Wettbewerb. Ein lediglich als Gewinnerzeugungsapparat<br />
wahrgenommenes Unternehmen wird sich in<br />
Zukunft sehr schwer tun, langfristige Beziehungen<br />
zu seinen wichtigsten Bezugsgruppen aufzubauen. Es<br />
gibt also eine Riesenchance für den Mittelstand, seine<br />
geistige Haltung auch zu einem wirtschaftlichen<br />
<strong>Erfolgsfaktor</strong> zu machen.<br />
Die demographische Entwicklung ist in den letzten<br />
Jahren zu einem vieldiskutierten Thema geworden.<br />
Man gewinnt den Eindruck, dass das gesellschaftliche<br />
Gefüge in Altersblöcke zerfällt, die sich voneinander<br />
abkoppeln. Für wie gefährlich halten Sie diese Entwicklung?<br />
Die immer deutlicheren Generationenkonflikte sind<br />
eine ernsthafte Bedrohung unserer Gesellschaft.<br />
Insgesamt spürt man ein zunehmendes Ausein-<br />
anderdriften gesellschaftlicher Gruppen. Eine wesentliche<br />
Schuld trägt daran die Politik, die immer stärker<br />
einzelne Zielgruppen bedient: Die Älteren, die Familien,<br />
die Geringverdiener, die Besserverdiener. Dabei<br />
wäre es dringend notwendig, an der Integration der<br />
Gesellschaft zu arbeiten, statt ihre Spaltung zu vertiefen.<br />
Ich glaube, dass ein großer Teil der Generationenkonflikte<br />
keine tieferen Ursachen hat, sondern<br />
durch populistische, vereinfachende Forderungen<br />
und Erklärungen erzeugt oder verstärkt wird.<br />
„ Ein lebenslanges Lernen ist<br />
heute deshalb keine<br />
individuelle Passion, sondern<br />
“<br />
eine Grundvoraussetzung,<br />
um im Markt zu bestehen.<br />
Gerade bei mittelständischen<br />
Unternehmen<br />
arbeiten ältere und<br />
jüngere <strong>Mensch</strong>en oft<br />
eng zusammen. Welche<br />
Rolle spielen die mittelständischen„Mehr-<br />
generationenbetriebe“ für die Überwindung dieser<br />
Generationenkonflikte?<br />
Für die meisten mittelständischen Betriebe ist<br />
Alter kein wichtiges Ein- oder Ausstellungskriterium.<br />
Das fruchtbare Miteinander der Generationen wird<br />
in vielen Betrieben täglich gelebt und häufig auch<br />
durch die Personen des Senior- und des Junior-Chefs<br />
repräsentiert. Und da die mittelständische Wirtschaft<br />
mehr als 70 Prozent aller Arbeitnehmer in Deutschland<br />
beschäftigt, hat sie dabei natürlich eine integrierende<br />
Wirkung.<br />
Auch die Frage der Unternehmensnachfolge ist eine<br />
Frage des Miteinanders von Generationen und der<br />
kulturellen Werte. Welche Entwicklungen beobachten<br />
Sie als Präsident des BDS Bayern und als Unternehmer<br />
beim Thema Unternehmensnachfolge?<br />
Wenn man sich heute mit dem Thema beschäftigen<br />
will, stößt man auf eine Unmenge steuerlicher, rechtlicher<br />
und organisatorischer Ratschläge. Aber die<br />
Regelung der Unternehmensnachfolge ist kein rein<br />
technischer Prozess.<br />
Die Voraussetzung ist, dass die Kinder unternehmerisch<br />
tätig sein wollen – denn als Unternehmer wird<br />
man weder geboren, noch kann man jemanden zum<br />
Unternehmer erziehen. Ich persönlich sehe die Nachfolgeregelung<br />
als einen Verhandlungsprozess, den<br />
beide Seiten unbedingt auf gleicher Augenhöhe und<br />
ohne Druck führen müssen. Man bietet den Kindern<br />
das Unternehmen als eine Zukunftsoption an und die<br />
Kinder bieten im Gegensatz ihre Motivation, Fachkompetenz<br />
und das familiäre Vertrauenskapital.<br />
Aus eigener Erfahrung und aus der Erfahrung vieler<br />
anderer Unternehmer weiß ich, dass nur dieses behut-<br />
same Vorgehen zu einer<br />
langfristig erfolgreichen<br />
Lösung führen kann.<br />
In den letzten Jahren ist immer<br />
häufiger von der „Wissensökonomie“<br />
die Rede.<br />
Der Grundgedanke hier ist, dass viele Unternehmen<br />
im Hochlohnland Deutschland ihre Position nur dann<br />
langfristig sichern können, wenn sie ihren Wissensvorsprung<br />
halten. Nun ist die Verfallszeit des Wissens<br />
heute so kurz, dass allein schon das „Dranbleiben“ an<br />
den wichtigsten Entwicklungen ein Kraftakt ist, vom<br />
Wettbewerbsvorsprung gar nicht zu reden. Wie kann<br />
der Mittelstand hier mithalten?<br />
Es gibt heute keine Ausbildung mehr, die für ein ganzes<br />
Berufsleben reicht: Ich habe 1970 über das Thema<br />
„EDV als Instrument des Controllers“ promoviert<br />
– ein damals hochgradig innovatives Thema. Heute<br />
ist diese Arbeit bis auf wenige theoretische Grundgedanken<br />
hoffnungslos veraltet. Das Controlling hat<br />
sich dramatisch gewandelt, ganz zu schweigen von<br />
der EDV. Darüber hinaus hat sich auch die Art der Zusammenarbeit<br />
mittelständischer Unternehmen mit ihren<br />
Kunden stark verändert: In vielen Industrien sind<br />
die mittelständischen Zulieferer eng in den Innovationsprozess<br />
eingebunden. Ein lebenslanges Lernen ist<br />
heute deshalb keine individuelle Passion, sondern eine<br />
Grundvoraussetzung, um im Markt zu bestehen. Deshalb<br />
müssen sich mittelständische Unternehmen sowohl<br />
in Eigenregie als auch mit Hilfe externer <strong>Partner</strong><br />
um eine ständige Aktualisierung ihres Wissens bemühen.<br />
Hier kommt Mittelstandsverbänden eine enorm<br />
wichtige Aufgabe zu: Sie müssen für Fort- und Weiterbildungsangebote<br />
sorgen, die auf inhaltliche Anforderungen<br />
und zeitliche Möglichkeiten des Mittelstandes<br />
optimal angepasst sind. Darum steht das Thema<br />
Weiterbildung auch beim BDS Bayern ganz oben<br />
auf der Agenda und wir arbeiten daran, unser Angebot<br />
ständig auszuweiten.<br />
Herr Professor Wickenhäuser, wir<br />
danken Ihnen für dieses Gespräch.<br />
Interview<br />
12 unus I/2008 unus I/2008<br />
13
14<br />
unus I/2008<br />
Wirtschaft<br />
Steuern: Mehr Verantwortung<br />
für Städte und Gemeinden<br />
Die Bank mit dem universellen<br />
Angebot für anspruchsvolle<br />
Kunden im Großraum München<br />
Ausgezeichnete Performance bei der<br />
Anlageberatung und Vermögensplananalyse.<br />
Umfassende Beratung zu attraktiven Finanzierungsmodellen,<br />
vom Bausparvertrag über zinsverbilligte<br />
Programmkredite bis zur Gesamtfinanzierung mit<br />
integriertem Versicherungsschutz.<br />
Persönliche Betreuung und individuelle Beratung<br />
– auch ohne Haus- und Grundeigentum.<br />
Mit unserem bundesweiten Service<br />
sind wir für Immobilieneigentümer<br />
die erfahrene Spezialbank<br />
Verwalter-Service<br />
ein vielseitiges Programm für die kaufmännische<br />
Verwaltung von Eigentums- und Mietobjekten mit<br />
allen Vorteilen eines modernen Rechenzentrums.<br />
Kautions-Service<br />
mit übersichtlicher, kostenfreier Anlage von Kautionskonten<br />
und vielen weiteren erheblichen Vorteilen<br />
für Vermieter und Verwalter.<br />
KKein Einzelfall, denn der<br />
Gemeinderat handelte auf Empbesteuerschuld mit ihrer Einkomtende Freibetrag von jährlich<br />
Wir informieren Sie gern!<br />
fehlung des Bayerischen Gemeindetags.<br />
Daher sind die Unternehmen<br />
gut beraten, sich jetzt<br />
mit dem Unternehmenssteuerreformgesetz<br />
und dessen Auswirkungen<br />
auf die Gewerbesteuer zu<br />
befassen.<br />
Die Gewerbesteuer ist von vier<br />
Größen abhängig: dem Gewinn,<br />
den ertragsunabhängigen Fremdfinanzierungskosten<br />
(Zinsen, Mieten,<br />
Pachten, Konzessionen, Leasing-<br />
und Franchisegebühren),<br />
dem von 5 auf 3,5 Prozent gesunkenenGewerbesteuermessbetrag<br />
sowie dem kommunalen Hebesatz.<br />
Bleiben der Gewinn und<br />
der Hebesatz gleich und sind die<br />
jährlichen Fremdfinanzierungs-<br />
Ein dreiseitiger Brief der Marktgemeinde Dietmannsried im<br />
Oberallgäu sorgte Anfang April für Aufregung unter den<br />
ortsansässigen Unternehmern. Darin kündigte die Kommune an,<br />
den Gewerbesteuerhebesatz von 330 Prozent auf 380 Prozent<br />
anheben zu wollen. Der Grund: Musterberechnungen zum<br />
seit Anfang 2008 gültigen Unternehmenssteuerreformgesetz<br />
haben ergeben, dass das Gewerbesteueraufkommen der 8.000<br />
Einwohner-Gemeinde sinkt, falls die Gemeinde nicht aktiv wird.<br />
kosten des Unternehmens nicht<br />
höher als 100.000 Euro, dann<br />
schrumpft die Gewerbesteuerlast<br />
wegen des niedrigeren Gewerbesteuermessbetrags<br />
tatsächlich zusammen.<br />
Hinzu kommt, dass Personengesellschaften<br />
ihre Gewer-<br />
menssteuer verrechnen können.<br />
Mehr noch als dies bisher der Fall<br />
war, was eine moderate Erhöhung<br />
des Hebesatzes auf bis zu 380 Prozent<br />
ohne Mehrbelastung möglich<br />
macht. Dieser Weg bleibt Kapitalgesellschaften<br />
allerdings verschlossen.<br />
Die Praxis ist indes komplizierter<br />
als die Musterrechnungen der<br />
Kommunen. So gibt es etwa bei<br />
Verlusten keine Einkommenssteuer<br />
mehr, mit der sich die<br />
Gewerbesteuerschuld verrechnen<br />
ließe. Und diese muss dann nicht<br />
zwangsläufig Null sein, da die<br />
Fremdfinanzierungskosten trotzdem<br />
zu Buche schlagen. Denn<br />
Mieten, Leasingraten oder Kredit-<br />
zinsen müssen weiterhin bezahlt<br />
werden. Größere Unternehmen<br />
haben oftmals Kredite von über<br />
zwei Millionen Euro. Der dieser<br />
Summe zu Grunde liegende und<br />
gleichermaßen für Personen- als<br />
auch Kapitalgesellschaften gel-<br />
100.000 Euro kann sich so als zu<br />
gering erweisen. Dann zahlt das<br />
Unternehmen aus seiner Substanz<br />
heraus Gewerbesteuer, ob es nun<br />
Gewinn macht oder nicht.<br />
Die Steuerreform wird also Gewinner<br />
und Verlierer kennen.<br />
Die Kommunen müssen deshalb<br />
genau auf ihre Unternehmen<br />
schauen, bevor sie an der<br />
Steuerschraube zu drehen beginnen.<br />
Das tat auch die Marktgemeinde<br />
Dietmannsried: nach einem<br />
Informations- und Diskussionsabend,<br />
zu dem alle Unternehmen<br />
eingeladen waren, entschied die<br />
Kommune den Gewerbesteuer-<br />
hebesatz vorerst bei 330 Prozent<br />
zu belassen. (schoe)<br />
Sonnenstraße 13<br />
80331 München<br />
Telefon: 089 / 55141-100<br />
info@hausbank.de<br />
www.hausbank.de<br />
Leistungsbereich Wohnungswirtschaft<br />
Verwalter-Service<br />
Kautions-Service<br />
Telefon: 089 / 55 141 - 295<br />
verwalter@hausbank.de<br />
www.hausbank.de<br />
Für Ihren<br />
wirtschaftlichen Erfolg<br />
bieten wir<br />
Höchstleistungen
Ratgeber<br />
Eigentlich ist in einigen Bundesländern<br />
die Vergabe von öffentlichenBauaufträgen<br />
ja unter anderem<br />
über Tariftreuegesetze<br />
geregelt.<br />
Demnach dürfen<br />
öffentliche Bauaufträge<br />
nur an Unternehmen<br />
und Nachunternehmenvergeben<br />
werden, die<br />
sich verpflichten, ihren<br />
Arbeitnehmern<br />
mindestens das tarifvertraglichvorgesehene<br />
Entgelt zu<br />
zahlen. Nach einem<br />
Andreas Wagner studierte Rechtswissenschaften<br />
an der LMU München. 1999 gründete er mit‚<br />
Stefan J. Lang und Rainer Colberg die Sozietät<br />
Lang Colberg Wagner. Sein Schwerpunkt liegt<br />
auf bau- und gesellschaftsrechtlichen Fragen.<br />
Präzedenzfall aus Niedersachsen<br />
hat der Europäische Gerichtshof<br />
(EuGH) mit seinem Urteil vom 03.<br />
Ein Schritt zurück:<br />
Europäischer Gerichtshof<br />
(EuGH) erklärt Tariflohn-<br />
Treueverpflichtung für nichtig<br />
Deutschlands Tarifparteien brodeln – und dies nicht nur bei Post und Bahn,<br />
sondern auch in der Zeitarbeitsbranche oder bei den Pflegediensten, um nur<br />
einige Beispiele zu nennen. In jüngster Zeit ging bei Arbeitsminister Olaf<br />
Scholz eine Liste von acht Branchen mit Interesse zur Mindestlohnregelung<br />
ein. Ein konkreter Fall aus dem Baugewerbe erzürnt die Gemüter.<br />
April 2008 entschieden, dass eine<br />
derartige Regelung europarechtswidrig<br />
ist und daher Unternehmen<br />
aus anderen EU-Mitgliedstaaten<br />
nicht über Tariftreueerklärungen<br />
verpflichtet werden dürfen, ihren<br />
Beschäftigten deutsche Tariflöhne<br />
zu zahlen.<br />
Im entschiedenen Fall hatte sich<br />
ein Bauunternehmer zur Zahlung<br />
des Tariflohnes für sich und seine<br />
Subunternehmer verpflichtet, um<br />
einen öffentlichen Auftrag zu erhalten.<br />
Das inzwischen insolvente<br />
Bauunternehmen arbeitete jedoch<br />
mit einem polnischen Subunternehmen<br />
zusammen, das seinen<br />
Mitarbeitern nur weniger als die<br />
Hälfte des Tariflohnes zahlt. Das<br />
Land Niedersachsen verklagte daraufhin<br />
den Bauunternehmer auf<br />
Zahlung einer Vertragsstrafe. Allerdings<br />
ohne Erfolg.<br />
Der EuGH begründet seine Entscheidung<br />
damit, dass die Regelung<br />
sich nicht auf einen Mindestlohnsatz<br />
beziehe, sondern auf die<br />
Einhaltung der für die Tarifver-<br />
tragsparteien geltenden Lohn-<br />
tarife. Damit entspreche sie nicht<br />
den Bestimmungen der Arbeitnehmer-Entsenderichtlinie,<br />
gemäß<br />
derer unter bestimmten zulässigen<br />
Voraussetzungen Mindestlohnsätze<br />
vorgeschrieben werden<br />
können.<br />
Mit diesem Urteil wird die<br />
Forderung nach einem allgemeinverbindlich<br />
erklärten Bauge-<br />
werbe-Tarifvertrag für die Vergabe<br />
öffentlicher und privater Aufträge<br />
gleichermaßen lauter. Um<br />
Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit<br />
zu erhalten, müssen dringend<br />
neue Wege gefunden werden,<br />
um Lohndumping und die Gefährdung<br />
heimischer Arbeitsplätze zu<br />
verhindern. Folglich müssen die<br />
getroffenen Regelungen angepasst<br />
oder gar außer Kraft gesetzt werden.<br />
Sonst wird die Liste von Olaf<br />
Scholz immer länger – und nicht<br />
zuletzt entscheidet das Erreichen<br />
flächendeckender Mindestlöhne in<br />
den unterschiedlichsten Branchen<br />
maßgeblich über politischen Erfolg<br />
oder Misserfolg.<br />
Contracting: Neue Wege<br />
der Wärmeversorgung<br />
ITC Deggendorf:<br />
Contracting-<strong>Partner</strong> der ESB-Wärme<br />
Innovativ sind jedoch auch die<br />
Eigentümer der Unternehmensschmiede:<br />
Die Stadt und der<br />
Landkreis Deggendorf sowie die<br />
Stadtsparkasse Deggendorf setzen<br />
bei den eigenen Geschäftsprozessen<br />
auf neue Konzepte der<br />
Energieversorgung, Contracting<br />
heißt das Stichwort. „Unsere Heizungssysteme<br />
und Warmwassererzeugung<br />
haben wir komplett<br />
an den Contracting-Dienstleister<br />
ESB-Wärme vergeben“, erklärt<br />
dazu Christian Hantke, Geschäftsführer<br />
der ITC GmbH. „Für<br />
uns liegen die Vorteile darin,<br />
dass wir heute nicht nur eine moderne<br />
Heizungsanlage mit niedrigen<br />
Verbrauchswerten nutzen.<br />
Wir müssen uns auch nicht weiter<br />
um die Betriebsführung inklusive<br />
Wartung und Reparaturen kümmern“,<br />
so Hantke weiter.<br />
Oftmals sind die hohen Kosten<br />
moderner Heizungstechnik für<br />
Unternehmensgründer genauso<br />
wie für alteingesessene Firmen ein<br />
echtes Investitionshindernis. Denn<br />
moderne Anlagen arbeiten zwar<br />
hocheffizient, sind aber auch teuer.<br />
„Mit Contracting helfen wir Unternehmen,<br />
ihre Energieeffizienz-<br />
Innovative Ideen sind das Geschäftskonzept des Innovations<br />
Technologie Campus Deggendorf (ITC), einem Gründer- und<br />
Technologiezentrum. Dreißig junge Unternehmen haben auf dem<br />
Gelände ihren Sitz und nutzen die Gebäude samt Infrastruktur.<br />
potenziale ohne Anfangsinvestitionen<br />
auszuschöpfen“, erklärt dazu<br />
Martin Heun, Geschäftsführer der<br />
ESB-Wärme. „Dadurch bleibt nicht<br />
nur deren Liquidität, sondern auch<br />
die Kreditlinie des Unternehmens<br />
unbeansprucht“, so Heun weiter.<br />
Für wichtige Investitionen steht somit<br />
weiterhin das nötige Kapital<br />
zur Verfügung.<br />
Das Kerngeschäft des Contractors<br />
ist die Bereitstellung von<br />
Energie. Gute Kontakte<br />
zu Anlagenherstellern,<br />
Handwerksbetrieben<br />
und natürlich Größen-<br />
vorteile beim Einkauf<br />
von Gas oder anderen<br />
Energieträgern sorgen<br />
dafür, dass Contracting<br />
häufig günstiger<br />
als der Eigenbetrieb<br />
ist. Weitere Vorteile:<br />
Die Wärmekosten sind<br />
über den gesamten<br />
Vertragszeitraum langfristig<br />
planbar und das<br />
gesamte Betriebsrisiko<br />
liegt beim Contractor –<br />
selbst beim Totalausfall<br />
der Anlage.<br />
Energieeffizienz war für<br />
die ITC-Betreiber ein wei-<br />
Effiziente Erdgas-Technik im ITC<br />
teres Argument, sich für Contracting<br />
zu entscheiden. Dazu Martin<br />
Heun: „Energiesparen ist Teil unseres<br />
Geschäftsmodells. Je weniger<br />
Energie unsere Anlagen verbrauchen<br />
und umso störungsfreier<br />
sie laufen, desto rentabler ist<br />
das Geschäft für unsere Vertragspartner<br />
und die ESB-Wärme.“<br />
Und ein geringerer Energieverbrauch<br />
reduziert gleichzeitig den<br />
CO2-Ausstoß. (md)<br />
Anzeige<br />
Martin Heun,<br />
Geschäftsführer<br />
ESB-Wärme GmbH<br />
Die ESB-Wärme ist eine hundertprozentige Tochter der<br />
Erdgas Südbayern GmbH (ESB) und seit 2003 am Markt. Pro<br />
Jahr liefert das Unternehmen etwa 160 Millionen Kilowattstunden<br />
Wärme an ihre Kunden. Das Contracting-Angebot<br />
richtet sich speziell an Hotellerie und Gastronomie,<br />
Handel und produzierendes Gewerbe, an die Wohnungswirtschaft<br />
sowie an Kommunen.<br />
16 unus I/2008 unus I/2008<br />
17
18<br />
Dr. Carlo Kremer,<br />
EU-Beauftragter des BDS<br />
unus I/2008<br />
Politik<br />
Interview mit Dr. Carlo Kremer<br />
Dr. Carlo Kremer ist ein erfahrener Lobbying-Profi: Der gebürtige Luxemburger bekleidete<br />
mehrere Management-Positionen in der Industrie und war zuletzt Beauftragter des Vorstandes<br />
der BMW AG und Leiter des Konzernbüros Brüssel. Seit Herbst 2007 ist der promovierte<br />
Wirtschaftswissenschaftler ehrenamtlicher Europa-Beauftragter des BDS Bayern.<br />
Herr Dr. Kremer, wo liegen die thematischen<br />
Schwerpunkte Ihrer Arbeit für den BDS<br />
Bayern in Brüssel?<br />
Vor allem in der Unterstützung einer mittelstandsfreundlichen<br />
Wirtschaftspolitik in der EU. Die Bedingungen<br />
dafür sind günstig, da die EU mit der sogenannten<br />
Lissabon-Strategie den Mittelstand als<br />
Wirtschaftsmotor Europas erkannt hat. Hier können<br />
zukünftige Rahmenbedingungen seitens des Mittelstandes<br />
mitgestaltet werden.<br />
Kann der Mittelstand durch die Bildung von europa-<br />
weiten Netzwerken eine ähnlich starke Position gegenüber<br />
EU-Behörden aufbauen wie Großkonzerne?<br />
Ja, das ist durchaus möglich. Der Mittelstand ist<br />
„im Kommen“ und verschafft sich in Brüssel zu-<br />
nehmend Gehör. Die Netzwerke der einzelnen nationalen<br />
und europäischen Verbände ergänzen sich dabei<br />
immer besser gegenüber den europäischen Institutionen.<br />
Die Europäische Union des Handwerks und der Klein-<br />
und Mittelbetriebe (UEAPME) ist das Sprachrohr des<br />
Mittelstandes gegenüber der europäischen Politik.<br />
BDS Bayern stärkt Europa-Präsenz<br />
Einen wichtigen Meilenstein für<br />
die effektive Interessenvertretung<br />
in Brüssel hat der BDS Bayern mit<br />
Beginn dieses Jahres gesetzt. Verbandspräsident<br />
Professor Wickenhäuser<br />
und Andrea Benassi, Generalsekretär<br />
der Europäischen Union<br />
des Handwerks und der Klein- und<br />
Mittelbetriebe (UEAPME), haben<br />
einen Geschäftsbesorgungsvertrag<br />
unterzeichnet.<br />
Die Vereinbarung sieht vor, dass die<br />
UEAPME den BDS Bayern mit exklusiven<br />
Informationen über alle mit-<br />
telstandsrelevanten Themen und<br />
Entwicklungen informiert und dem<br />
Verband Kontakte zu den euro-<br />
päischen Entscheidungsträgern vermittelt.<br />
Zudem wird der Verband<br />
auch in die Tätigkeiten der Ausschüsse<br />
und Arbeitskreise der<br />
UEAPME eingebunden. „Mit der<br />
UEAPME, die mehr als zwöf Millionen<br />
europäischer Unternehmen repräsentiert,<br />
haben kleine und mittlere<br />
Betriebe eine sehr starke Stimme<br />
in Brüssel. Die Kooperationsverein-<br />
barung bietet unserem Verband<br />
deshalb eine exzellente Möglich-<br />
Wie beurteilen Sie die Schlagkraft der Organisation?<br />
Die Schlagkraft der UEAPME ist beachtenswert,<br />
was ich bereits während meiner Zeit als<br />
EU-Beauftragter der BMW AG beobachten<br />
konnte. So wird die UEAPME beispielsweise bei<br />
allen öffentlichen wirtschaftspolitischen Kon-<br />
sultationen der Kommission und öffentlichen<br />
Hearings des Europäischen Parlaments als Sprach-<br />
rohr des europäischen Mittelstandes eingeladen.<br />
Auch ist die UEAPME seit vielen Jahren Teilnehmer<br />
am sogenannten „Sozialen Dialog“ zwischen den<br />
Tarifpartnern auf europäischer Ebene.<br />
Noch eine persönliche Frage: Was macht Ihnen in Ihrer<br />
Arbeit für den BDS Bayern ganz besonders Spaß?<br />
Insbesondere die Sichtweise der kleinen und mittleren<br />
Unternehmer, die direkter, bodenständiger<br />
ist als in der Großindustrie und eine stärkere Wahrnehmung<br />
für nationale Gewohnheiten und Traditionen<br />
hat. Großen Spaß macht es mir als überzeugtem<br />
„Europäer“ aber auch, die europäische Idee in<br />
den BDS Bayern hinein zu tragen. Denn man muss<br />
Europa zunächst wollen, wenn man Europa mitgestalten<br />
will. (md)<br />
keit, die Interessen des bayerischen<br />
Mittelstandes noch wirkungsvoller<br />
zu vertreten“, sagt Wickenhäuser.<br />
Auch personell hat der BDS<br />
Bayern seit Anfang 2007 eine stabile<br />
Grundlage für die politische<br />
Arbeit in Brüssel geschaffen. Dr.<br />
Carlo Kremer, vorher Leiter des<br />
Brüsseler Büros der BMW AG, ist jetzt<br />
ehrenamtlicher Europabeauftragter<br />
des Verbandes. In dieser Position<br />
wird Dr. Kremer auch der<br />
zentrale Ansprechpartner für die<br />
UEAPME sein.<br />
Beteiligen Sie den Staat an Ihrer<br />
privaten Altersvorsorge.<br />
Sichern Sie sich jetzt vorteilhaft für den Ruhestand ab. Mit einer privaten Altersvorsorge,<br />
die vom Staat gefördert wird: der Allianz BasisRente. So bekommen Sie<br />
im Rentenalter nicht nur Monat für Monat Extra-Geld – und das, solange Sie leben.<br />
Gleichzeitig bietet diese Vorsorge interessante Steuerbegünstigungen.<br />
Wir informieren Sie gern detailliert über Ihre Möglichkeiten.<br />
Rufen Sie uns an unter 0 89.99 00-89 09.<br />
www.allianz.de
20<br />
unus I/2008<br />
Politik<br />
Erwerbstätigenversicherung<br />
ist die falsche Lösung<br />
In den letzten Monaten waren immer häufiger Stimmen zu hören, die eine Weiterentwicklung der<br />
gesetzlichen Rentenversicherung hin zu einer Erwerbstätigenversicherung forderten. Stärkung<br />
der Solidargemeinschaft, Sanierung der Rentenkassen, Vermeidung der Altersarmut und<br />
Harmonisierung der Sicherungssysteme in Europa sind dabei die Hauptargumente. Doch die<br />
Einbeziehung der Selbständigen und Unternehmer in ein undifferenziertes Einheitssystem und das<br />
Festhalten an traditionellen Instrumenten ist die falsche Lösung. Mehr noch: Es ist ein Rückschritt.<br />
Die angestrebte Sanierung des<br />
staatlichen Rentensystems ist mit<br />
der Einbeziehung weiterer Erwerbstätiger<br />
nicht zu erreichen.<br />
Die entsprechenden Überlegungen<br />
vernachlässigen die Tatsache, dass<br />
die zusätzlichen Beiträge nicht angespart,<br />
sondern zur Deckung des<br />
aktuellen Kapitalbedarfs verwendet<br />
werden. Die heutigen Einzahlungen<br />
ziehen also spätere Ansprüche<br />
nach sich. Die strukturellen Probleme,<br />
mit denen die alternde und<br />
schrumpfende Bevölkerung staatliche<br />
Fürsorgesysteme konfrontiert,<br />
werden damit nicht angegangen.<br />
Vielmehr werden die heute dringend<br />
notwendigen Reformen verzögert<br />
und Problemlösungen auf<br />
künftige Generationen verlagert –<br />
mit unkalkulierbarem Risiko.<br />
Ausgeblendet wird auch, dass einerseits<br />
das derzeitige Rentensystem<br />
auf ein regelmäßiges monatliches<br />
Einkommen, das mit dem<br />
Ausscheiden aus dem aktiven Erwerbsleben<br />
endet, zugeschnitten<br />
ist. Die Einkünfte der Selbständigen<br />
lassen sich jedoch in dieses<br />
Schema nicht pressen. Sie haben<br />
deshalb in den letzten Jahrzehnten<br />
erfolgreich eigene Anstrengungen<br />
unternommen, um sich für das Alter<br />
abzusichern. Laut einer aktuellen<br />
Studie des BDS Bayern sehen<br />
sich zwei Drittel aller Befragten zumindest<br />
ausreichend im Alter ver-<br />
sorgt – ein deutlich höherer Wert<br />
als bei den Einzahlern in die staatliche<br />
Rentenversicherung. Dabei<br />
investieren die Selbständigen und<br />
Unternehmer nicht nur massiv in<br />
die private Vorsorge – ein großer<br />
Teil von ihnen zahlt zusätzlich<br />
auch in die gesetzlichen Rentenkassen<br />
ein. Diese Versorgungswerke<br />
stehen meist auf einem gesunden<br />
Fundament, das nicht zugunsten<br />
eines ineffizienten und unflexiblen<br />
Systems untergraben werden darf.<br />
Die Erfahrungen der letzten Jahre<br />
haben gezeigt, dass hergebrachte<br />
staatliche Sicherungskonzepte keine<br />
Antworten auf die Auflösung klassischer<br />
Erwerbsbiografien, grenzüberschreitender<br />
Mobilität und<br />
demografischen Wandels liefern<br />
können. Erforderlich sind somit eine<br />
hohe Eigenverantwortung der Bürger<br />
sowie individuelle und flexible<br />
Instrumente, die sich im Hinblick auf<br />
die Alterssicherung nur in einem auf<br />
Freiwilligkeit basierenden System einer<br />
kapitalgedeckten Vorsorge effizient<br />
einsetzen lassen. Dieser Weg<br />
wurde bereits erfolgreich mit der<br />
Einführung der Riester- bzw. Rürup-<br />
Rente beschritten und darf nicht<br />
zugunsten populistischer Forderungen<br />
und kurzfristiger Lösungen<br />
verlassen werden. Unternehmer<br />
und Selbständige tragen mit Mut,<br />
Initiative und Verantwortung entscheidend<br />
zur Zukunftssicherung<br />
unserer Gesellschaft bei. Der Gesetzgeber<br />
steht deshalb in der Pflicht,<br />
dieses Engagement mit sinnvollen<br />
Rahmenbedingungen zu fördern.<br />
Staatlicher Dirigismus ist dafür eindeutig<br />
der falsche Weg. (schoe)
Politik<br />
Auf kommunaler Ebene Einfluss<br />
nehmen heißt, direkt auf die Standort-<br />
und Wirtschaftsentwicklung<br />
Einfluss nehmen. Die Kommunalwahlen<br />
am 2. März 2008 waren für<br />
die Selbständigen und mittelständi-<br />
schen Unternehmer in Bayern von<br />
großer Bedeutung – und verliefen<br />
sehr erfolgreich. Rund 400 BDS<br />
Mitglieder wurden wieder in die<br />
Gemeinde-, Stadt- und Kreisräte<br />
gewählt. Besonders erfreulich<br />
ist, dass in 18 Gemeinden der<br />
1. Bürgermeister und erstmals<br />
ein Landrat aus den Reihen des BDS<br />
Bayern kommen.<br />
Markus Droth, Hauptgeschäftsführer<br />
des BDS Bayern, freut sich: „Der<br />
BDS Bayern kann auf das tolle Ergebnis<br />
seiner Mitglieder stolz sein.<br />
Die Mandatsträger aus den Reihen<br />
Wirtschaftlicher Sachverstand<br />
in den Kommunalparlamenten<br />
Die unmittelbare<br />
Kraft des BDS Bayern<br />
des BDS Bayern bilden über die<br />
Grenze von Parteien und Gruppie-<br />
rungen hinaus eine Kraft, die<br />
sich durch wirtschaftliche Sachkompetenz<br />
auszeichnet. Durch<br />
kommunalpolitische Praxisseminare<br />
und Informationsmedien<br />
wird der BDS Bayern seinen Beitrag<br />
dazu leisten, dass die BDS-Mandatsträger<br />
in den Kommunalparlamenten<br />
die Hebel zur Einflussnahme<br />
gezielt nutzen können.“<br />
Positive Beispiele erfolgreicher<br />
Standortentwicklung sollen ausgetauscht<br />
und das Lernen voneinander<br />
gefördert werden. Die<br />
Kommunale Themen – Ziele des BDS Bayern<br />
Einbindung in die Kommunalplanung<br />
Die BDS-Ortsverbände können auf<br />
Wunsch als Träger „Sonstiger öf-<br />
fentlicher Belange“ in die kommu-<br />
nalen Planungsverfahren einge-<br />
Kommunalpolitisches Praxisseminar<br />
„Grundlagen der Kommunalplanung“<br />
Seminare sind dabei so zugeschnitten,<br />
dass sie den zeitlichen Möglich-<br />
keiten von mittelständischen Unter-<br />
nehmern entgegenkommen. Denn<br />
in der Regel findet keiner aus<br />
dieser Zielgruppe die Zeit, sich<br />
mehrere Tage am Stück aus dem<br />
Betrieb herauszunehmen.<br />
„Wir leisten einen wichtigen<br />
Beitrag zur Standort- und Wirt-<br />
schaftsentwicklung. So ist der<br />
Ausspruch: ‚Mei, da kann<br />
man halt nichts machen’ für<br />
die BDS-Gemeinde-, Stadt- und<br />
Kreisräte die absolute Ausnahme“,<br />
meint Droth. (md)<br />
bunden werden. Hierzu ist von den<br />
Mitgliedsverbänden ein formloses<br />
Schreiben an die Gemeinde- und<br />
Stadtverwaltungen zu richten.<br />
Termine: 17. 10 Nürnberg und 31.10. 2008 München<br />
Dauer: 10.00 bis 18.00 Uhr<br />
Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt.<br />
Inhalte: Planarten, Festsetzungen in Bebauungsplänen, Planung ohne B-Plan,<br />
Städtebauliche Verträge, großflächiger Einzelhandel<br />
Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die BDS-Hauptgeschäftsstelle in<br />
München<br />
Telefon: 089 / 540 560 oder an markus.droth@bds-bayern.de<br />
Handlungsbedarf besteht, wenn<br />
negative Atmosphären sich als<br />
„Dunstkreise“ dauerhaft im Unternehmen<br />
festsetzen oder allzu<br />
schnell und launisch wechseln. Hier<br />
sollten Unternehmen Atmosphäre<br />
als Phänomen nutzen, um das<br />
Betriebsklima zu verbessern. Denn<br />
störende Atmosphären können<br />
auch als Diagnose-Instrument<br />
dienen, um herauszufinden, wo ge-<br />
nau es im Getriebe gerade knirscht.<br />
Führungskräfte erfahren über<br />
dieses „Frühwarngerät“ sehr<br />
schnell, dass etwas nicht mehr<br />
funktioniert wie bisher oder gar<br />
verändert werden muss – oft noch<br />
lange bevor das Kind in den Brunnen<br />
fällt.<br />
Negative oder labile Stimmungen<br />
sind zudem teuer. Laut Experten<br />
der Emotionsforschung kostet<br />
allein der Faktor Angst Deutschlands<br />
Unternehmen bis zu 100 Milliarden<br />
Euro jährlich (vergleiche<br />
Panse/Stegmann, 2004). Leider<br />
Alle reden vom Betriebsklima, wer aber bitte macht das?<br />
Vom Umgang mit<br />
Stimmungen<br />
und Atmosphären<br />
im Unternehmen<br />
Als Manager, Vorgesetzter oder Unternehmer haben Sie es vielleicht auch schon so erlebt.<br />
Sie kommen eines Morgens in den Betrieb und irgendwie ist die Atmosphäre anders als am<br />
Vortag. Die Mienen der Mitarbeiter, die gestern noch freudig aussahen, haben sich verfinstert.<br />
Auch der allgemeine Tonfall und die Körpersprache vermitteln eine getrübte Stimmung.<br />
Solche atmosphärischen Störungen oder Stimmungswechsel gehören in Unternehmen beinahe<br />
zur Tagesordnung. Auslöser können kleine alltägliche Führungsfehler und Kommunikationsversäumisse<br />
sein oder nur dumme Gerüchte und unerwartete Ereignisse.<br />
wird über Atmosphären oft wie<br />
über einen äußeren Sachverhalt<br />
oder Gegenstand geredet. Tatsächlich<br />
erzeugen Mitarbeiter<br />
und ganze Organisationsein-<br />
heiten meist unabsichtlich, aber<br />
dennoch interaktiv selbst ihre<br />
Klimabedingungen. Unbestritten<br />
ist auch: Chefs und Chefinnen sind<br />
wegen ihrer Funktion atmosphärisch<br />
wirkmächtiger als andere.<br />
Was kann also speziell von Mana-<br />
gementseite für das Binnen-<br />
klima getan werden? Wichtig ist,<br />
mit den Mitarbeitern nicht nur<br />
über „hard facts“ wie Zahlen, Daten<br />
und Fakten zu sprechen, sondern<br />
die „soft facts“ ebenfalls zu<br />
berücksichtigen.<br />
Atmosphärisch intelligente Organisationen<br />
nutzen zudem Team-<br />
Workshops oder Großgruppen-<br />
methoden wie World Café oder<br />
Open Space für einen klärenden<br />
Blick auf interne Prozesse. Hilfreich<br />
ist auch, die Mitarbeiter durch Personalentwicklungsmaßnahmen<br />
hin<br />
und wieder von außen konstruktiv<br />
anzuregen. Das kann über ein pfiffig<br />
inszeniertes Unternehmensthea-<br />
ter geschehen oder durch Metho-<br />
den des Management-Coachings.<br />
Zu guter Letzt hängt<br />
Atmosphäre davon ab,<br />
wie sehr sich Führungs-<br />
kräfte um eine gute Bin-<br />
nen-Atmosphäre bei sich<br />
selbst bemühen. Wer gut<br />
für sich selbst sorgt, hat<br />
auch gute Aussichten<br />
sein Umfeld positiv mitzureißen.<br />
Unternehmen<br />
<strong>Raimund</strong> <strong>Schöll</strong> ist Geschäftsführer von<br />
<strong>Raimund</strong> <strong>Schöll</strong> <strong>Consulting</strong> <strong>Partner</strong> in Gilching.<br />
Seit mehr als zehn Jahren coacht der Managementberater<br />
und Buchautor Führungskräfte<br />
und Teams in mittelständischen Unternehmen.<br />
Sein Motto: Mit Reflexion zur Exzellenz – für<br />
das Management 2. Ordnung.<br />
www.schoell-consultingpartner.de<br />
22 unus I/2008 unus I/2008 23
Seminare & Termine<br />
Informationen zur<br />
START gibt es unter: Diese bieten an ihren<br />
www.start-messe.de. Ständen und in über 70<br />
kostenfreien Vorträgen<br />
wieder entscheidende<br />
Informationen, wichtige Hilfen<br />
und wertvolle Impulse rund um<br />
die berufliche Selbstständigkeit.<br />
Die Themen reichen unter anderem<br />
von Ideenfindung und Finanzierung<br />
über Recht und Steuern,<br />
Marketing und Vertrieb bis hin zu<br />
Wachstum und Nachfolge.<br />
Die START wird durch die Wirtschaftsministerien<br />
von Bund und<br />
Freistaat, das netzwerk|nordbayern,<br />
UNUS verlost 25 Eintritts-<br />
karten für die START in<br />
Nürnberg im Wert von<br />
je 15 Euro.<br />
Einfach eine E-Mail<br />
mit dem Betreff<br />
„START in Nürnberg“<br />
schicken an:<br />
michael.dirscherl@bds-bayern.de.<br />
Erfolgreich selbständig mit<br />
dem BDS Bayern und<br />
der START-Messe in Nürnberg!<br />
Am 4. und 5.Juli 2008 findet in Nürnberg die START, die<br />
Leitmesse für Gründer- und Unternehmer/-innen sowie<br />
Gründungs- und Franchise-Interessierte, statt.<br />
Zu den mehr als 150 Ausstellern zählen Ministerien,<br />
Verbände, Netzwerke, Berater, Banken und Versicherungen.<br />
die KfW Mittelstandsbank, die<br />
LfA Förderbank Bayern, die Sparkassen<br />
und den Deutschen Franchise-Verband<br />
(DFV) als Hauptpartner<br />
sowie von vielen weiteren<br />
wichtigen <strong>Partner</strong>n wie dem<br />
Existenzgründerpakt Bayern, den<br />
Industrie- und Handelskammern<br />
(IHK), der Metropolregion Nürnberg<br />
und dem Bund der Selbständigen<br />
(BDS Bayern) unterstützt.<br />
Der BDS Bayern ist mit dem<br />
Gründerpakt vor Ort (Stand C 42).<br />
Dieser vernetzt alle für das Gründergeschehen<br />
im Freistaat wichtigen<br />
Institutionen. (schoe)<br />
Herausragend.<br />
Die Vernetzung von Wissenschaft<br />
und mittelständischer Wirtschaft<br />
ist der scheidenden Münchner<br />
Hochschulpräsidentin Professor<br />
Marion Schick ein tiefes Anliegen.<br />
Für ihr unermüdliches Engagement<br />
hat sie die höchste Auszeichnung<br />
des BDS Bayern erhalten.<br />
Die Silberne Ehrennadel, die<br />
bislang nur sehr wenigen Persönlichkeiten<br />
außerhalb des Verbandes<br />
verliehen wurde. Schick<br />
wechselt zur Fraunhofer Gesellschaft.<br />
Den Mittelstand hat sie<br />
dabei sicherlich mit im Gepäck.<br />
Prägend.<br />
Einzelhändler Winfried<br />
Krenleitner<br />
hat die Augsburger<br />
Wirtschaft geprägt.<br />
Lange Jahre<br />
stand er unter anderem<br />
dem BDS<br />
Ortsverband vor.<br />
80 Jahre ist er in<br />
diesem Jahr geworden.<br />
Zusammen mit<br />
seiner Frau 160<br />
Jahre. Ihr 160-jähriges<br />
Jubiläum feierte auch der<br />
BDS München während der<br />
diesjährigen Landesverbandstagung.<br />
Wir gratulieren allen<br />
drei Jubilaren.<br />
Erfolgreich.<br />
„Frisör“ Albert Bachmann aus<br />
dem mittelfränkischen Roßtal<br />
ist erfolgsverwöhnt. 2005<br />
gewann er den BDS-Unternehmerpreis<br />
„Selbständigen<br />
Merkur“. „Einen strahlenderen<br />
Vorzeigeunternehmer kann<br />
man sich als Preisträger nicht<br />
Standfest.<br />
Das 1356 erbaute Straubinger Burgschloss<br />
hat nicht zuletzt wegen seiner<br />
berühmten Bewohnerin Agnes<br />
Aktiv.<br />
Unternehmer und Selbständige<br />
prägen unser Land. Ehrenamtliche<br />
Mitglieder den BDS Bayern. Für ihren<br />
unermüdlichen Einsatz ausgezeichnet<br />
wurden unter anderem<br />
Christine Eder (Deggendorf), Siegfried<br />
Späth (Bogen), Richard Schau-<br />
Geboren.<br />
Nachwuchs im BDS Bayern. Silke<br />
Fritz, aktiv im BDS Passau, freut<br />
sich über die Geburt Ihrer Tochter<br />
Clara Maria. Vaterfreuden erfährt<br />
auch Michael Dirscherl, BDS<br />
Geschäftsführer München. Seine<br />
Tochter Louisa (im Bild) hat im<br />
April das Licht der Welt erblickt.<br />
Wir freuen uns mit ihnen.<br />
wünschen“, stellte Laudator Hans<br />
Knürr damals fest.<br />
Nun hat Bachmann wieder Grund<br />
zum Strahlen: Als einer der vier<br />
Gewinner des Deutschen „Global<br />
Salon Business Awards“ misst er<br />
sich in Hollywood mit der weltweiten<br />
Elite der Schönheitsindustrie.<br />
Wir hoffen wieder mit Erfolg.<br />
Bernauer eine bewegte Historie.<br />
Ein für den BDS Bayern<br />
einschneidendes Kapitel<br />
dieser Geschichte wurde am<br />
Nachmittag des 25. April 1998<br />
geschrieben. Vor nunmehr<br />
zehn Jahren wählten die Delegierten<br />
der Ortsverbände<br />
ihren neuen Präsidenten: den<br />
Münchner Hotelier Professor<br />
Fritz Wickenhäuser. Wickenhäuser<br />
damals: „Die Freude am Unternehmertum<br />
und das Vertrauen in<br />
die Zukunft zu vermitteln ist die Aufgabe<br />
unseres Verbandes.“ Daran hat<br />
sich bis heute nichts geändert.<br />
rich (München),<br />
Wolfgang Krebs<br />
(Kolbermoor, im<br />
Bild) und Charlotte<br />
Reisacher (Bad<br />
Grönenbach).<br />
Wir gratulieren<br />
herzlich.<br />
<strong>Mensch</strong>en<br />
24 unus I/2008 unus I/2008 25
„<br />
Thomas Luger, Geschäftsführer<br />
der Confisserie<br />
Lauenstein, Ludwigsstadt<br />
Gerade die Studie der vbw hat<br />
einige provokante Thesen zur wirtschaftlichen<br />
Zukunftsentwicklung<br />
aufgestellt: Je weiter der Abstand<br />
von München, Ingolstadt und Regensburg<br />
ist, desto schlechter ist<br />
tendenziell die Entwicklung. Die<br />
<strong>Erfolgsfaktor</strong>en sind dabei Innovation,<br />
Forschung & Entwicklung, Inter-<br />
Ich denke nicht, dass die Bayerische<br />
Regionalentwicklung versagt hat.<br />
Allerdings werden teilweise die<br />
Möglichkeiten für eine wirkungsvolle<br />
und nachhaltige Entwicklung<br />
falsch eingeschätzt.<br />
Die Entwicklung des ländlichen<br />
Raums lässt sich nicht<br />
„über einen Kamm scheren“.<br />
Mit regionalen Konzepten<br />
muss das vorhandene Potential<br />
ausgeschöpft werden. So<br />
können regionales Wissen vernetzt,<br />
örtliche Beziehungen<br />
zu fachübergreifenden Netzwerken<br />
ausgebaut und regionale<br />
Akteure zu wirtschaftlicher<br />
Eigeninitiative motiviert<br />
werden. Das sind Wettbewerbsvorteile,<br />
mit denen in globalisiertem<br />
Hat die Bayerische Regionalentwicklung versagt?<br />
Was sind die <strong>Erfolgsfaktor</strong>en<br />
für eine positive<br />
Wirtschaftsentwicklung<br />
im ländlichen Raum?<br />
Der ländliche Raum ist wieder in aller Munde. Die Bayerische Staatsregierung<br />
hat ihre Initiativen im „Aktionsprogramm ländlicher Raum“ niedergelegt, die<br />
Vereinigung der bayerischen Wirtschaft hat die Studie „Zukunft bayerischer<br />
Regionen“ vorgestellt – um nur zwei aktuelle Beispiele anzusprechen.<br />
nationalität und funktionierende<br />
Netzwerke oder Cluster.<br />
Die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit<br />
der einzelnen bayerischen<br />
Teilräume und deren Zusammen-<br />
wirken ist eine der brennendsten<br />
Zeitfragen und Problemstellungen.<br />
UNUS greift diesen Themenkomplex<br />
... Gerade im Bereich Infrastruktur gibt es<br />
viele Verbesserungsmöglichkeiten. ...<br />
Umfeld nicht operiert werden kann.<br />
Doch um dieses Potential nutzen zu<br />
können, sind Änderungen dringend<br />
notwendig.<br />
Statt umfangreicher und unüberschaubarer<br />
Subventionen brauchen<br />
wir Regionalbudgets. So können<br />
die Regionen selbst bestimmen,<br />
bei welchem Projekt eine Förderung<br />
sinnvoll ist.<br />
Die Subventionen sollen mit Schwergewicht<br />
auf Attraktivitätssteigerung<br />
der Regionen eingesetzt werden. Gerade<br />
im Bereich Infrastruktur gibt es<br />
viele Verbesserungsmöglichkeiten.<br />
Anbindung an Schiene und Straße sowie<br />
eine flächendeckende DSL-Versorgung<br />
haben hier oberste Priorität.<br />
Auch darf nicht vergessen werden,<br />
kontinuierlich auf. Wir haben zwei<br />
Vertreter dazu befragt, wie sie die<br />
Zukunft des ländlichen Raums<br />
sehen und welche speziellen<br />
<strong>Erfolgsfaktor</strong>en sie selbst aus-<br />
machen, und – gibt es überhaupt<br />
den typischen ländlichen Raum?<br />
Thomas Luger und Peter Käßmeyer<br />
geben eine Antwort. (md)<br />
dass der Mittelstand als Ausbilder<br />
der Nation eine hohe soziale Verantwortung<br />
trägt. Man muss nicht nur<br />
in das Schulsystem investieren, sondern<br />
den Mittelstand allgemein unterstützen.<br />
Vor allem in ländlichen<br />
Regionen, die eine hohe Dichte<br />
von Selbständigen und mittelständischen<br />
Unternehmen aufweisen,<br />
müssen die Rahmenbedingungen<br />
gefördert werden.<br />
Steigerung der Wirtschaftlichkeit<br />
und Wettbewerbsfähigkeit sind<br />
zentral für wirtschaftlich nachhaltigen<br />
Erfolg der Regionen. Um<br />
diese hochgesteckten Ziele zu erreichen,<br />
müssen Wirtschaft, Regionen<br />
und Kommunen zusammenarbeiten<br />
und natürlich auch Fachleute<br />
zur Umsetzung vorhanden sein.<br />
„<br />
... Jetzt brauchen wir langfristig tragfähige Instrumente,<br />
um die individuellen Stärken zu fördern ...<br />
Versagt hat die regionale Entwicklungspolitik<br />
sicherlich nicht,<br />
aber sie muss dringend neu ausgerichtet<br />
werden. Das Leuchtturmkonzept<br />
der Staatsregierung<br />
mit Projekten außerhalb<br />
der Ballungsräume war ein entscheidender<br />
Pfeiler. Jetzt brauchen<br />
wir langfristig tragfähige<br />
Instrumente, um die individuellen<br />
Stärken zu fördern – denn<br />
jeder Raum ist einzigartig. Deshalb<br />
halte ich überhaupt nichts<br />
von pauschalen Fördertöpfen,<br />
die neue, überwiegend künstliche<br />
Strukturen schaffen oder<br />
als Voraussetzung benötigen,<br />
damit Fördermittel überhaupt<br />
abgerufen werden können.<br />
Es ist besonders wichtig, die geförderten<br />
Projekte auf Nachhaltigkeit<br />
zu untersuchen. Viel<br />
Geld in veraltete Strukturen<br />
Aktuelle Studie der Vereinigung der Bayerischen<br />
Wirtschaft (vbw) stellt Bayerns Regionalpolitik in Frage<br />
Im Auftrag der vbw hat die IW<br />
Consult GmbH in Köln eine Studie<br />
zum Thema „Vorsprung Bayern:<br />
Die Zukunft bayerischer Regionen“<br />
durchgeführt. Im September 2007<br />
wurde das Ergebnis veröffentlicht.<br />
Bayern ist ein wirtschaftlich erfolgreiches<br />
Bundesland. Im Ranking<br />
der IW Consult hat der Freistaat<br />
zum dritten Mal in Folge den Niveauvergleich<br />
gewonnen.<br />
Bei näherer Betrachtung jedoch<br />
geben die Regionen Bayerns kein<br />
einheitliches Bild ab: Während einige<br />
Regionen Spitzenpositionen<br />
und Institutionen zu investieren,<br />
ist sinnlos. Ich bin erstaunt, wie<br />
viele Regionalfördermittel auch<br />
noch heute in den Aufbau von<br />
tradierten Strukturen fließen, die<br />
kaum Profit machen. Das lohnt<br />
sich nicht. Denn auch der ländliche<br />
Raum muss sich wirtschaftlichen<br />
Veränderungen anpassen.<br />
Die Basis für eine gute Entwicklung<br />
sehe ich bei der engen Beziehung<br />
und Identifizierung des Mitarbeiters<br />
mit seinem Betrieb. Die <strong>Mensch</strong>en<br />
sind mit einem starken Heimatgefühl<br />
verbunden. Sie wollen<br />
für sich und ihr Umfeld etwas Positives<br />
erreichen. Darin steckt viel<br />
Energie.<br />
Die Nutzung dieser Ressourcen setzt<br />
jedoch hervorragende Bildungseinrichtungen<br />
im ganzen Land voraus.<br />
Ohne diese sind alle anderen In-<br />
einnehmen, landen andere nur im<br />
hinteren Mittelfeld.<br />
Als Ursache hierfür gilt die „klumpenartige<br />
Entwicklung“: Regionen<br />
mit gutem Wachstum befinden sich<br />
oft in räumlicher Nachbarschaft zueinander,<br />
genauso wie Landstriche<br />
mit schlechtem Entwicklungspotenzial<br />
sich auf einen bestimmten<br />
Bereich konzentrieren.<br />
München, Ingolstadt, Regensburg<br />
und Erlangen gelten laut IW Consult<br />
als vorteilhafte Agglomerationen,<br />
während nachteilige Ballungen<br />
in Oberfranken, Teilen der<br />
Oberpfalz sowie in den Regionen<br />
vestitionen nicht werthaltig.<br />
Der Kreis schließt sich bei<br />
den Kindertagesstätten, die<br />
auch im ländlichen Bereich<br />
dringend gebraucht wer-<br />
den. So wird die Grund-<br />
lage für eine familiengerechte<br />
Arbeitswelt geschaffen.<br />
Aus wirtschaftlichem<br />
Erfolg wird sozialer Erfolg.<br />
Dringender Handlungsbedarf besteht<br />
beim Thema DSL-Versorgung.<br />
Ein Vielfaches an Geldern und<br />
schnellen Internetverbindungen<br />
sind nötig, um den ländlichen<br />
Bereich nicht abzuhängen.<br />
Meinungen<br />
“<br />
Denn die Schnellikeit der Kommunikation<br />
ist ein harter Standortfaktor.<br />
Mit oberster Priorität muss<br />
dieser Wirtschaftsnachteil beseitigt<br />
werden – unabhängig von<br />
Geldern aus Brüssel.<br />
Passau und Nürnberg zu finden<br />
sind.<br />
Im Hinblick auf die Zukunft der bay-<br />
erischen Regionen prognostiziert<br />
die Studie hoch verdichteten ländlichen<br />
Gebieten eine bessere Zukunft<br />
als weniger verdichteten.<br />
Dabei werden Innovation, mehr<br />
Forschung und Entwicklung, Internationalität,Alleinstellungsmerkmale<br />
sowie funktionierende, überregionale<br />
Netzwerke oder Cluster<br />
laut IW Consult eine wichtige Rolle<br />
für eine erfolgreiche Entwicklung<br />
spielen. (md)<br />
Peter Käßmeyer<br />
Geschäftsführer KSK<br />
Käßmeyer GmbH,<br />
Erkheim<br />
26 unus I/2008 unus I/2008 27
BDS vor Ort<br />
DSL für alle<br />
Internet ist ein Bestandteil unseres Alltags. Das Privat- und Geschäftsleben vieler <strong>Mensch</strong>en<br />
findet online statt - denkt man jedenfalls. In ländlichen Gemeinden ist das nicht immer der Fall.<br />
Besonders in Flächengemeinden ist ein DSL-Anschluss noch keine Selbstverständlichkeit. Kommunen<br />
und BDS setzen sich für eine flächendeckende Verfügbarkeit zu tragbaren Kosten ein.<br />
50.000 Euro Zuschuss verlangt die<br />
Telekom für die Einführung von<br />
DSL pro Gemeinde und pro Ortsnetz.<br />
Der Grund: eine DSL Einführung<br />
rechnet sich wegen der geografischen<br />
Begebenheiten für die<br />
Telekom nicht. Eine Flächenkommune,<br />
die zu mehreren Ortsnetzen<br />
gehört, muss somit mehrfach<br />
Zahlen zur Telekom: Ein Kilometer Glasfasernetz<br />
kostet rund 20.000 Euro. Weitere 30.000 Euro kostet<br />
es, die benötigten Tiefenkabel in geographisch<br />
schwer erschliessbare Regionen zu verlegen.<br />
Zahlen zur staatlichen Förderung: Un- und unterversorgte<br />
ländliche Gemeinden werden gefördert.<br />
Die Förderung pro Gemeinde beträgt 50%, maximal<br />
50.000 Euro + 5.000 Euro Planungskosten.<br />
50.000 Euro bezahlen. Ein Beispiel<br />
ist die Gemeinde Tiefenbach<br />
bei Passau mit drei Vorwahlen.<br />
150.000 Euro würde die Installati-<br />
Sorgenkind Nachfolgeregelung<br />
Demographischer Wandel und Kinderlosigkeit<br />
sind aktuelle Schlagworte.<br />
Familienunternehmen trifft<br />
es oft besonders hart. Was<br />
passiert, wenn es keinen<br />
aus der Familie gibt, der<br />
den mit harter Knochenarbeit<br />
aufgebauten Familienbetrieb<br />
übernehmen<br />
will oder kann?<br />
Dazu hat der Bund der<br />
Selbständigen in Tann,<br />
Landkreis Rottal-Inn, am<br />
15. April 2008 einen Work-<br />
Ein Niederbayerischer<br />
on von flächendeckendem DSL die<br />
Gemeinde kosten.<br />
Johann Feicht, Ortsvorsitzender<br />
des BDS Tiefenbach bei Passau, ist<br />
entrüstet: „Das ist unmöglich. So<br />
hohe Kosten können die Gemeinden<br />
in unserem Landkreis nicht alleine<br />
tragen. Zwar haben wir seit<br />
neustem Anspruch auf staatliche<br />
Fördergelder in Höhe von 50.000<br />
Euro, aber die machen bei uns nur<br />
ein Drittel der Summe aus.“<br />
In der Region Tiefenbach sind bereits<br />
Hauptleitungen vorhanden,<br />
allerdings nicht hinreichend für<br />
den Bedarf der Bevölkerung. „Hier<br />
geht es um die wirtschaftliche<br />
Attraktivität einer Region“, so<br />
Feicht, „ohne Internet kann ein<br />
Unternehmer keine Geschäfte betreiben.<br />
Beispiele dafür gibt es<br />
genug. Und als Folge davon werden<br />
shop „optimale Betriebsübergabe<br />
im Mittelstand“ organisiert.<br />
Denn Statistiken belegen, dass<br />
über ein Drittel der Insolvenzen ihren<br />
Ursprung in einer schlecht vorbereiteten<br />
und zu spät erfolgten<br />
Nachfolgeregelung haben. Erschwerend<br />
kommt hinzu, dass Analysten<br />
eine Abnahme des Käufermarkts<br />
für mittelständische Unternehmen<br />
voraus sagen.<br />
Referent Franz Ecker, Mittelstandsberater<br />
in Bad Griesbach, betonte,<br />
Ortsverband kämpft<br />
die kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen, die so wichtig für<br />
das Leben und die Vielfalt einer Gemeinde<br />
sind, in besser versorgte Regionen<br />
ziehen. Dagegen muss etwas<br />
unternommen werden.“<br />
Ortsvorsitzender Feicht sieht nur<br />
dann eine Chance für die Gemeinden,<br />
wenn die Telekom und der<br />
Staat mit ihnen kooperieren. Eine<br />
mögliche Lösung wäre, die Kommunen<br />
trotz Zugehörigkeit zu<br />
mehreren Ortsnetzen nur einmal<br />
mit der Summe von 50.000 Euro<br />
zu belasten. Einen entsprechenden<br />
Antrag hat der Bezirksverband<br />
Niederbayern bei der Generalversammlung<br />
2008 eingebracht.<br />
„Eine Alternative zu flächendeckendem<br />
DSL ist das sogenannte<br />
StarDSL“, führt Feicht aus. Für<br />
den einmaligen Preis von 300 Euro<br />
dass der richtige Zeitpunkt und<br />
eine vorangehende Analyse für<br />
die Übergabe oder den Verkauf<br />
zentral sind. „Es ist besonders<br />
wichtig, dass für diesen großen<br />
Schritt die Unterstützung einer<br />
objektiven Drittperson eingeholt<br />
wird“, beendete der Experte seine<br />
Ausführungen, „und oft erschweren<br />
emotionale Bindungen des<br />
Abgebers zu dem eigenen Unternehmen<br />
eine objektive Einschätzung.“<br />
Für den Referenten gab es<br />
viel Applaus. Eine rege Diskussion<br />
schloss sich an.<br />
kann sich jeder Haushalt eine Satellitenschüssel<br />
mit Internetzugang installieren<br />
lassen. „Der Zugang kann<br />
auch an bereits vorhandene Satellitenschüsseln<br />
angehängt werden.<br />
Leider ist das keine flächendeckende<br />
Lösung und derzeit auch nur mit ei-<br />
Der Bezirksvorsitzende Siegfried<br />
Späth wurde in der Bezirksversammlung<br />
Niederbayern am 16.<br />
April von Verbandspräsident Professor<br />
Fritz Wickenhäuser mit dem<br />
Silbernen Ehrenzeichen des BDS<br />
Am 26. Februar 2008 fand in Wurmannsquick<br />
eine Veranstaltung des<br />
BDS Niederbayern zum Thema Mittelstandsfinanzierung<br />
statt. Eingeleitet<br />
durch die Begrüßung des Geschäftsführers<br />
Konrad Schwarzfischer<br />
ging der Referent Thomas<br />
Am 16. April fand die Bezirksversammlung<br />
des BDS Niederbayern<br />
mit einer Führung durch die Firma<br />
Kermi statt.<br />
Der führende Hersteller von Duschkabinen<br />
und Heiztechnikprodukten<br />
führte den Besuchern vor Augen,<br />
wie ein international agierender<br />
Betrieb auf dem Markt bestehen<br />
kann. Knut Bartsch, seines Zeichens<br />
Sprecher der Geschäftsführung,<br />
unterstrich, dass das Wachstum in<br />
der Baubranche in Osteuropa ein<br />
bestimmender Faktor sei.<br />
ner maximalen Datenübertragungsrate<br />
von 3000 kbit/s verfügbar. Ein<br />
Kleinbetrieb kann damit leben, aber<br />
für ein größeres Unternehmen ist<br />
das keine Lösung. StarDSL arbeitet<br />
an einem Angebot mit 6000 kbit/s.<br />
Allerdings ist dies noch nicht auf<br />
Silbernes Ehrenzeichen für Siegfried Späth<br />
in Bayern ausgezeichnet. Späth ist<br />
seit über 20 Jahren Ortsvorsitzender<br />
in Bogen und seit 20 Jahren Bezirksvorsitzender<br />
in Niederbayern.<br />
Bleibende Verdienste erwarb er<br />
sich zudem als Vorsitzender des<br />
Zeitgemäße Finanzierung für den Mittelstand<br />
Ecker von Ecker & <strong>Partner</strong> aus Bad<br />
Griesbach zunächst auf die aktuelle<br />
Bankenkrise und die Folgen<br />
für den Mittelstand ein. Anschaulich<br />
erklärte er, wie durch Abschreibungen<br />
das Eigenkapital der Banken<br />
geschmälert und somit die Kreditvergaben<br />
an den Mittelstand<br />
eingeschränkt werden.<br />
Der Schwerpunkt des Vortrags lag<br />
auf den Möglichkeiten der Finanzierung<br />
für selbständige Mittelständler.<br />
Ecker zeigte Schwierigkeiten<br />
und Herausforderungen auf<br />
Bezirksversammlung bei der Firma Kermi<br />
Danach referierte Professor Fritz<br />
Wickenhäuser, Präsident des BDS,<br />
zum Jahresthema des Verbandes<br />
„<strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Mensch</strong>“. Im Anschluss<br />
ging er auf Deutschland als<br />
Standort für Selbständige ein und<br />
wies auf die Bewältigung großer<br />
Herausforderungen wie Unter-<br />
nehmenssteuerreform und Erbschaftssteuer<br />
hin. In den nachfolgenden<br />
Neuwahlen wurde der<br />
engere Vorstand bestätigt: Siegfried<br />
Späth (Vorsitzender), Sieglind<br />
Wanschka und Werner Vierlinger<br />
(Stellvertreter) blieben im Amt.<br />
dem Markt. Deshalb kämpfen wir<br />
auch weiterhin für eine großflächige<br />
Lösung. Die vom Staat angebotenen<br />
Fördergelder sind schon<br />
ein erster Schritt. Doch das reicht<br />
noch nicht. Wir sind auf die Hilfe<br />
der Telekom angewiesen.“<br />
Steuerfachausschusses<br />
auf Bundesebene und<br />
als Vertreter des BDS<br />
im Steuerauschuss der<br />
Vereinigung der Bayerischen<br />
Wirtschaft.<br />
und wies auch auf Hilfen für Selbständige<br />
wie staatliche Unterstützungsdarlehen,<br />
Bürgschaften und<br />
Beteiligungen hin. „Wichtig ist“,<br />
so der Referent, „dass Fachleute<br />
rechtzeitig eingebunden werden<br />
und die Nachfolgeregelung früh<br />
genug geklärt ist.“<br />
Terminvorschau Niederbayern<br />
Niederbayern<br />
17. Juni 2008 Vortrag „Fördermöglichkeiten der LfA“<br />
Referent: Holger Tietze, Vilishofen<br />
21. Juni 2008 Gewerbeschau mit<br />
<strong>Partner</strong>gemeinde Badia Calavena<br />
Ratshausplatz Adlkofen, Adlkofen<br />
05. Juli 2008 Klausurtagung von Vorstand und<br />
Ortsvorsitzenden Niederbayern<br />
Referent: Staatssekretär Bernd Sibler, Deggendorf<br />
15. Juli 2008 Marketing-Seminar „Marken u. Design“<br />
Referent: Dr. Hans -Jürgen Escherle, Deggendorf<br />
Ihr Ansprechpartner<br />
Konrad Schwarzfischer<br />
Geschäftsf. Niederbayern/Oberpfalz<br />
Adolf-Schmetzer-Straße 52<br />
93055 Regensburg<br />
Telefon: 0941 / 46 71 63 0<br />
Fax: 0941 / 46 71 63 1<br />
E-Mail: bds-ostbayern@bds-bayern.de<br />
28 unus I/2008 unus I/2008 29
BDS vor Ort<br />
Stefan Weyer ist ausgebildeter Zimmermeister<br />
und führt den gleichnamigen,<br />
sieben Generationen<br />
alten Familienbetrieb mit 14 Angestellten.<br />
Seit 2003 ist er ehrenamtlich<br />
als stellv. Ortsvorsitzender des<br />
BDS Marktheidenfeld tätig.<br />
Über 30 Teilnehmer kamen zum ersten<br />
Unternehmer- und Existenzgründertreff<br />
in Würzburg. Veranstalter<br />
war der BDS. Im Greifensteiner<br />
Hof diskutierten Selbständige<br />
aller Branchen über verschiedene<br />
Themen und knüpften neue Kontakte.<br />
Bernd Hergenröther, Vorstandsmitglied<br />
in Würzburg, erklärt: „Es<br />
ist ein Ziel des BDS, Selbständigen<br />
in der Region eine Diskussionsplattform<br />
zu bieten. Besonders für<br />
Patente im Mittelstand<br />
Herr Weyer, Sie besitzen ein<br />
Produktpatent auf „Sauber-<br />
Sitzer“. Können Sie das Patent<br />
kurz erklären?<br />
Stefan Weyer: Unser Patent<br />
löst folgendes Problem: Alle<br />
Möbel im Außenbereich sind<br />
ständig der Witterung und<br />
Verschmutzungen ausgesetzt.<br />
Durch einen patentierten<br />
Klappmechanismus werden die<br />
SauberSitzer vor Regen und<br />
Schmutz geschützt.<br />
Wie verlief der Entwicklungsprozess?<br />
Der Weg von der ersten Idee zum fertigen Prototyp<br />
war lang, da viele Materialkomponenten getestet<br />
werden mussten. Die eigentliche Schwierigkeit lag darin,<br />
eine gute Mischung zwischen Design, Schutzfunktion<br />
und Produktionsaufwand zu finden. Auch ist eine<br />
Markteinführung für ein mittelständisches Unternehmen<br />
nicht leicht.<br />
Welche Vorteile bietet Ihnen das Patent auf dem<br />
Markt?<br />
Unser Patent verhilft zu einem gewissen Alleinstellungsmerkmal<br />
im Vergleich zu allen anderen Außenbankherstellern<br />
und verschafft einen technologischen<br />
Vorteil.<br />
Diskussionsplattform für Existenzgründer<br />
jüngere Teilnehmer ist es essentiell,<br />
mit Gleichgesinnten über alltägliche<br />
Probleme zu reden und<br />
zu lernen, wie man sich am besten<br />
präsentiert. Die Anzahl der Teilnehmer<br />
macht nochmals deutlich,<br />
wie hoch die Nachfrage nach Erfahrungsaustausch<br />
ist.“<br />
Der Ortsverband Würzburg bietet<br />
bereits regelmäßig Lunchmeetings<br />
mit Themenvorträgen für<br />
seine Mitglieder und interessierte<br />
Unternehmer an. Mit dem Unter-<br />
Bei schnellerer und billigerer Produktion können<br />
Grossunternehmen ähnliche Lösungen produzieren.<br />
Weshalb soll sich der Kunde für Ihre entscheiden?<br />
Da wir schon einige Jahre Entwicklungsarbeit hinter<br />
uns haben, sind wir mit unserer Produktpalette gut<br />
aufgestellt. Zudem bieten wir echtes Made in Germany<br />
mit bester Qualität und bestem Service.<br />
Stichwort Umwelt: ist Ihr Patent langfristig ein Vorteil<br />
auf dem Markt oder ist es nur eine Frage der Zeit,<br />
bis ein Konkurrent eine bessere, billigere und umweltfreundlichere<br />
Version entwickelt?<br />
Durch den enormen Wartungsaufwand von herkömmlichen<br />
Außenmöbeln spart der Kunde mit SauberSitzer<br />
Zeit und Material. Denken Sie an die große<br />
Menge an chemischen Pflegeprodukten, die eine normale<br />
Gartenbank benötigt. Dass ein Konkurrent eine<br />
bessere und billigere Lösung entwickelt, halte ich für<br />
möglich. Andererseits ist eine gewisse Konkurrenzsituation<br />
vielfach von Vorteil, um Produktinnovationen<br />
zu beschleunigen.<br />
Wie schätzen Sie die Notwendigkeit eines mittelständischen<br />
Unternehmens ein, ein Patent zu besitzen, um<br />
auch zukünftig konkurrenzfähig zu sein?<br />
Ein verwertbares Patent ist für ein mittelständisches<br />
Unternehmen sicher ein Vermarktungsvorteil. Es ist<br />
auch ein Motivationsschub für Mitarbeiter und Betriebsführung.<br />
nehmer- und Existenzgründertreff<br />
wurde das Angebot erweitert.<br />
Wie Bernd Hergenröther zu berichten<br />
weiß, werden auf solchen<br />
Veranstaltungen nicht nur<br />
Erfahrungen und Visitenkarten<br />
ausgetauscht. „Bei diesen Treffen<br />
werden schon die einen oder<br />
anderen Geschäfte und Kooperationen<br />
angebahnt. Wir sind gespannt,<br />
wie das Unternehmer-<br />
und Existenzgründertreff sich<br />
entwickeln werden.“<br />
Natürlich kostet die Produktentwicklung meist viel<br />
Zeit und Geld, was im Mittelstand knappe Güter sind.<br />
Was für Tipps können Sie einem mittelständischen Unternehmen<br />
geben, das ein Patent plant?<br />
Die Vermarktungschancen vorher realistisch einschätzen.<br />
Für spätere Produktentwicklung und Marketing<br />
Ressourcen schaffen, damit das Patent auch ein wirtschaftlicher<br />
Erfolg werden kann.<br />
„Der Körper lügt nicht“<br />
In einer fünfteiligen Reihe organisierte<br />
der BDS Unterfranken in<br />
Lohr Vorträge zum Thema Körpersprache.<br />
Mit anschaulichen Beispielen führte<br />
die Diplom-Sozialpädagogin und<br />
Heilpraktikerin für Psychotherapie,<br />
Hannelore Demel, den Teilnehmern<br />
den Stellenwert des Körpers in der<br />
Kommunikation vor Augen.<br />
Mit Statements wie „die Körpersprache<br />
umfasst 80 bis 90 Prozent<br />
der Kommunikation“ und „jedes<br />
Gefühl zeigt sich durch den Körper“<br />
sensibilisierte Hannelore Demel die<br />
Mit einer Stadtführung<br />
und<br />
einem kurzen<br />
Besuch im Spessartmuseum wurden<br />
die Mitglieder des BDS Unterfranken<br />
in Lohr begrüßt. Rückblick,<br />
Vorschau, kurze Einführung in die<br />
neue Homepage und eine rege Diskussion<br />
waren die TOPs der Bezirksversammlung.<br />
Im Anschluss referierte Dr. Gerd<br />
Wenninger, Diplompsychologe aus<br />
Kröning, zum Thema „Dauerstress,<br />
Erschöpfung und Ausgebranntsein“:<br />
Wahrnehmung der Teilnehmer für<br />
die eigene Verhaltensweise und<br />
die der Mitmenschen. Mit Hilfe von<br />
Freiwilligen spielte sie verschiedene<br />
Situationen vor und zeigte den Zuhörern<br />
die unbegrenzten Möglichkeiten<br />
der Körpersprache auf.<br />
„Rund 230 Teilnehmer begeisterten<br />
sich für das Thema und führten<br />
uns deutlich den Bedarf vor Augen,<br />
mit gezielten Maßnahmen an<br />
der Kommunikation zu arbeiten.<br />
Wir selbst waren von der großen<br />
Nachfrage überrascht“, so Frank<br />
Bernard, Geschäftsführer des BDS<br />
Unterfranken, „und planen wei-<br />
Bezirksversammlung im Hotel<br />
Franziskushöhe in Lohr vom 12. April<br />
Mit Aussagen wie „lernen Sie Nein<br />
zu sagen“, und „nie aus Angst vor<br />
dem Neuanfang im ungeliebten<br />
Alltag bleiben“ öffnete Wenninger<br />
den Teilnehmern die Augen,<br />
wie unbewusst und schleichend<br />
der Dauerstress zum „Burn Out<br />
Syndrom“ führen kann.<br />
Das abschließende Drei-Gänge-<br />
Menü versüßte Rena Schwarz in<br />
der Kapelle mit kabarettistischen<br />
Einlagen und rundete so die<br />
Bezirksversammlung als gelungenen<br />
Event ab.<br />
tere Veranstaltungen<br />
zum Thema.<br />
Als nächstes<br />
findet am 5. Juli<br />
2008 ein Ganztagesseminar<br />
mit<br />
Frau Demel statt.<br />
Wir sind schon<br />
sehr gespannt.“<br />
Terminvorschau Unterfranken<br />
02. Juli 2008 Fachvortrag „<strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Mensch</strong>“<br />
Referent Wolfgang Aulich<br />
Hotel „Walfisch“, Würzburg<br />
Beginn: 19:30 Uhr<br />
05. Juli 2008 Tagesseminar „Körpersprache“<br />
Referentin Hannelore Demel<br />
Würzburg, 09:00 bis 17:00 Uhr<br />
10. Juli 2008 2. Unternehmer- & Existenzgründertreff<br />
Odeon Lounge Würzburg<br />
Beginn: 19:30 Uhr<br />
24. Sept. 2008 Fachvortrag<br />
„Wie präsentiere ich mich in 60 sec.“<br />
Referent Mike Wong<br />
Hotel „Franziskushöhe“, Lohr<br />
Beginn: 19:30 Uhr<br />
Ihr Ansprechpartner<br />
Unterfranken<br />
Produktpatent von Herrn Weyer: die Außenbank „Felix“ von der Produktreihe<br />
SauberSitzer.<br />
Frank Bernard<br />
Geschäftsführer Unterfranken<br />
Spessartstr. 30 b, 97816 Lohr<br />
Telefon: 09352 / 80 88 35<br />
Fax: 09352 / 80 88 36<br />
E-Mail: frank.bernard@bds-bayern.de<br />
30 unus I/2008 unus I/2008 31
BDS vor Ort<br />
Martin Schraml wuchs im elterlichen<br />
Familienbetrieb auf. Nach der Bundeswehr<br />
studierte er in Passau und<br />
Regensburg BWL und ist seit 1997<br />
in der Brennerei Schraml tätig. Mit In Erbendorf<br />
seinem Bruder Gregor übernahm wurde die<br />
er im Januar 2008 die Führung des B r e n n e r e i<br />
1818 gegründeten Unternehmens. Schraml gegründet.Passend<br />
zur waldreichen und geheimnisvollen<br />
Landschaft des Naturparks<br />
Steinwald ist der Familienbetrieb<br />
in einer Propstei aus dem 13. Jahrhundert<br />
untergebracht. Unter den<br />
alten Kreuzgewölben besitzt Tradition<br />
einen hohen Stellenwert.<br />
„Tradition bildet das Fundament,<br />
auf dem wir uns bewegen. Sie beinhaltet<br />
die Erfahrungen von Generationen,<br />
wie mit Früchten, Getreide<br />
und Kräutern umzugehen<br />
ist, um daraus geistvolle Spezialitäten<br />
zu machen“, erklärt Martin<br />
Schraml, der 2008 zusammen mit<br />
seinem Bruder Gregor die Führung<br />
Stressbewältigung<br />
Jeder kennt ihn, aber kaum jemand<br />
schafft es, ihn ohne professionelle<br />
Unterstützung zu bewältigen. Die<br />
Rede ist von Stress.<br />
Am 23. April 2008 veranstaltete der<br />
BDS Oberpfalz zum Thema „Stress,<br />
Burnout – Stressbewältigung und<br />
Work-Life-Balance“ einen Vortrag<br />
in Weiden. Dr. Gerd Wenninger,<br />
Diplompsychologe aus Kröning, ging<br />
zunächst auf die unmittelbaren Auswirkungen<br />
von Stress ein: erhöhte<br />
Reaktionsbereitschaft und geschärf-<br />
Erfolgsrezept<br />
Familienbetrieb<br />
Jedes Jahr werden in Klagenfurt beim „World Spirits Award“ die besten Brennereien<br />
der ganzen Welt ausgezeichnet. Die Brennerei Schraml aus Erbendorf in der<br />
Oberpfalz gehörte dieses Jahr auch zu den Preisträgern.<br />
Der Familienbetrieb, der sich seit sechs Generationen der Herstellung feiner Brände<br />
und Liköre widmet, wurde als „Master Class Distillery“ geadelt. Zu Recht darf<br />
sich die Brennerei Schraml zur „Crème de la Crème“ der Edelbrenner zählen.<br />
der Brennerei übernommen hatte.<br />
„Wir fühlen uns verpflichtet, diesen<br />
Erfahrungsschatz zu hüten und<br />
zu pflegen, um ihn an die nachfolgenden<br />
Generationen weitergeben<br />
zu können.“ Dies gilt vor allem für<br />
den Whisky, der seit fast 200 Jahren<br />
nach unverändertem Rezept hergestellt<br />
wird und somit die eigentliche<br />
bayerische Whisky-Tradition, die des<br />
„Bavarian“, hochhält.<br />
Mit diesem Bavarian Single Grain<br />
Whisky „Stonewood 1818“, dem Zigarrenbrand<br />
von der Pflaume und<br />
dem Kaffeebrand von der Schlehe<br />
gewann das Unternehmen bei den<br />
World Spirits Award Gold. Der Zoiglbrand<br />
und der Marillenbrand sowie<br />
ein Apfel-Zigarrenbrand wurden mit<br />
Silber ausgezeichnet. Für den Familienbetrieb,<br />
der gerade den Wechsel<br />
te Wahrnehmung, die zu Höchstleistungen<br />
führen. Der Experte erklärte:<br />
„Was auf den ersten Blick positiv<br />
erscheint, hat über längere Zeit<br />
schädliche Auswirkungen. Ist der<br />
Stress zu groß, zu häufig oder dauert<br />
er zu lange an, besteht die Gefahr<br />
des Burnout.“ Depressionen,<br />
Anfälligkeit für Krankheiten und<br />
Schlafstörungen sind nur die bekanntesten<br />
Folgen von Burnout.<br />
Nach der Symptomschilderung gab<br />
der Psychologe praktische Rat-<br />
in die sechste Generation abgeschlossen<br />
hat, stellt diese Auszeichnung<br />
eine wichtige Bestätigung dar.<br />
„Ein Familienbetrieb bringt viele Herausforderungen<br />
mit sich. Besonders<br />
die Nachfolgeregelung wird<br />
durch die ungünstige Gesetzeslage<br />
in einem beinahe unerträglichen<br />
Maß erschwert. Doch für uns wäre<br />
ein externer Manager oder gar ein<br />
Verkauf nie in Frage gekommen.<br />
Dafür haben wir auch so manche<br />
Härten auf uns genommen“, führt<br />
Martin Schraml aus. „In einem Familienbetrieb<br />
wird oft heftig diskutiert<br />
und um den besten Weg gerungen,<br />
aber am Ende geht es allen um<br />
das Wohl des gemeinsamen Unternehmens.<br />
Das ist der große Vorteil. Es<br />
herrscht gegenseitiges Vertrauen, die<br />
Entscheidungswege sind kürzer und<br />
schläge. „Besonders wichtig ist<br />
es, mit kleinen Gewohnheitsänderungen<br />
Stress zu bewältigen.“ Die<br />
Abendveranstaltung endete mit viel<br />
Applaus.<br />
Konrad Schwarzfischer, Geschäftsführer<br />
des BDS Oberpfalz, meinte<br />
begeistert: „Dieser Vortrag war<br />
sehr interessant und aufklärend.<br />
Herr Wenniger hat jedem Teilnehmer<br />
den einen oder anderen Tipp<br />
im Kampf gegen mühsamen Alltagsstress<br />
gegeben.“<br />
die Umsetzung schneller. Dazu ist die<br />
Familie eine Art Ideenkeimzelle.“<br />
In den letzten Jahren hat das Familienunternehmen<br />
viel mit dem<br />
oberpfälzischen Zoiglbier experimentiert.<br />
Aufbauend auf dieser<br />
Entwicklungstätigkeit wird<br />
einer der Schwerpunkte künftiger<br />
Arbeit auf der Herstellung<br />
„Leben findet Innenstadt“<br />
Das Aussterben von Innenstädten<br />
ist eine gefürchtete Folge von zunehmender<br />
Landflucht. Um dieser<br />
Entwicklung entgegenzutreten,<br />
startete 2005 die Oberste Baubehörde<br />
im Bayerischen Staatsministerium<br />
des Innern zur Stadtbauförderung<br />
in Bayern die Initiative „Leben<br />
findet Innenstadt“. Ziel dieser Kampagne<br />
ist es, Stadtkerne zu stärken<br />
und ihre Attraktivität für Bewohner<br />
und Touristen zu erhöhen.<br />
Mit neun anderen Städten und Gemeinden<br />
wurde Neunburg vorm<br />
Wald für die Teilnahme am Modellprojekt<br />
ausgewählt. Im Mai 2008<br />
endete die Initiative.<br />
Strahlender Sonnenschein und ein<br />
bunt gemischtes Programm lockten<br />
am 20. April 2008 einige Tausend<br />
Besucher zur zweiten Nittendorfer<br />
Gewerbeschau.<br />
36 Aussteller des lokalen Gewerbes<br />
nutzten die Gelegenheit und präsentierten<br />
sich. Nicht der Verkauf,<br />
sondern die Präsenz stand im Vordergrund.<br />
„Heute ist es wichtig,<br />
sich gut darzustellen und viele Kontakte<br />
zu knüpfen“, stellte Susanne<br />
Maier, Ortsvorsitzende von Nittendorf,<br />
fest. Die örtlichen Gewerbe<br />
ließen sich die unterschiedlichsten<br />
Ideen einfallen, um Besucher anzulocken.<br />
Vom Hör-Parcours eines<br />
von Bierbränden für Brauereien<br />
liegen.<br />
Schraml meint: „Unsere Familie hat<br />
schon Revolutionen und Kriege<br />
überstanden, Inflationen und Wirtschaftskrisen<br />
gemeistert. Trotzdem<br />
haben wir uns immer wieder von<br />
neuem engagiert. Die Kraft dazu<br />
finden wir nur in der Familie.“<br />
Martin Schmid, Mitorganisator<br />
und Vorsitzender des BDS in Neunburg,<br />
ist begeistert vom Erfolg. „Als<br />
Neunburg 2005 an der öffentlichprivaten<br />
Kooperation zur Standortentwicklung<br />
teilnahm, stand nahezu<br />
ein Drittel der Geschäfte leer. Die<br />
Kunden blieben aus und mit ihnen<br />
auch die Umsätze. Ohne Unterstützung<br />
von außen wäre keine Besserung<br />
eingetreten. Die Veränderungen<br />
sind deutlich. Schaufenster<br />
dienen wieder als Blickfang und die<br />
Hauptstraßen sind voller Leben.“<br />
Schmid bekommt oft Besuch von<br />
Delegationen aus Städten und<br />
Gemeinden, die mit der gleichen<br />
Sonnenschein für Nittendorfer Gewerbe<br />
lokalen Hörgeräte-Händlers über<br />
Fachinfos rund um das Thema Bauen<br />
bei der Firma Enerix oder Zimmerei<br />
Zupfer bis hin zur Gratis-<br />
Kopfmassage des Frisuren Atelierswurde<br />
allerhand geboten.<br />
Für Kinder organisierten die örtlichen<br />
Vereine ein vielfältiges Unterhaltungsangebot.<br />
Sogar Einkaufslustigen<br />
wurde etwas geboten<br />
– ausnahmsweise hatten die<br />
Geschäfte an diesem Sonntag offen.<br />
Die Gewerbeschau war ein<br />
voller Erfolg, Besucher und Unternehmer<br />
zeigten sich sehr zufrieden.<br />
Maier meinte: „Besser hätte<br />
es nicht laufen können“.<br />
Problematik kämpfen und sich jetzt<br />
Tipps geben lassen.<br />
„Unsere Entwicklung war beispielhaft<br />
für viele kleine Städte und<br />
Orte. Viele kämpfen verzweifelt gegen<br />
das langsame Aussterben der<br />
Kerne an. Wir sind ein Vorzeigebeispiel<br />
und beweisen, dass es möglich<br />
ist, mit den richtigen Mitteln gegen<br />
den Trend zu steuern. Mit unserem<br />
Konzept haben wir eine gesunde Mischung<br />
aus Fachgeschäften, Wohnqualität,<br />
Gastronomie und Kulturangebot<br />
getroffen. Jetzt ist es wichtig,<br />
das Erreichte zu pflegen und weiterzuentwickeln.“<br />
Terminvorschau Oberfalz<br />
Oberpfalz<br />
Gregor und Martin Schraml bei der Preisverleihung.<br />
18. Juni 2008 Bezirksversammlung 2008<br />
„GmbH Reform und Vorstellung des<br />
bbw sowie DKV-Check“<br />
Hauptreferent: Will Frank<br />
Hirschau<br />
22. Juli 2008 Seminar „Marketing und Design“<br />
Referent: Dr. Hans-Jürgen Escherle<br />
Schwandorf<br />
Ihr Ansprechpartner<br />
Konrad Schwarzfischer<br />
Geschäftsf. Niederbayern/Oberpfalz<br />
Adolf-Schmetzer-Straße 52<br />
93055 Regensburg<br />
Telefon: 0941 / 46 71 63 0<br />
Fax: 0941 / 46 71 63 1<br />
E-Mail: bds-ostbayern@bds-bayern.de<br />
32 unus I/2008 unus I/2008 33
Landrat Johann Fleschhut mit<br />
zwei BDS Bayern Maskottchen.<br />
BDS vor Ort<br />
Neue Marke<br />
für die Region:<br />
Mehr als 1000 Karten<br />
sind mittlerweile im Umlauf.<br />
„Es herrscht großes<br />
Interesse an unserer Kundenkarte“,<br />
freut sich Nicole<br />
Schwab-Kofler, Geschäftsführerin<br />
des BDS Schwaben,<br />
„aber es ist wie immer mit neuen<br />
Ideen: sie brauchen vor allem Zeit.<br />
Um den Bekanntheitsgrad und<br />
die Nutzung der BDS Card zu er-<br />
höhen, benötigen wir mehr<br />
Akzeptanzstellen.“<br />
Unter dem Slogan „Wir sind für<br />
euch da“ wurde am 16. November<br />
2007 die Ostallgäu Card als Pilotprojekt<br />
für eine bayernweite Benutzung<br />
lanciert. Das Ziel<br />
Mehr Infos unter:<br />
ist es, Kunden vor Ort stär-<br />
www.bds-card-bayern.de ker zu binden. „Es ist eine<br />
Ostallgäu Card<br />
Klein fängt sie an, Großes ist geplant. Die BDS Card ist eine regionale Kundenkarte<br />
für selbständige Betriebe, um die Kaufkraft in der Region zu halten und die<br />
Selbständigen mit einem gemeinsamen Netzwerk zu stärken. Pilotprojekt war die<br />
Ostallgäu Card in Schwaben. Die Bilanz nach den ersten fünf Monaten fällt<br />
positiv aus: Zwar konzentriert sich die Ostallgäu Card bisher stark auf den Raum<br />
Pfronten, wird aber häufig genutzt und ist bei Kunden und Händlern sehr beliebt.<br />
zentrale Aufgabe des BDS, die<br />
Kaufkraft in der Region zu halten<br />
und die Selbständigen vor Ort zu<br />
stärken. Genau dafür ist die Kundenkarte<br />
da. Mit der Kundenkarte<br />
schaffen wir einen Gegenpol zu<br />
den Filialen und Discountern“, so<br />
Schwab-Kofler. „Die <strong>Mensch</strong>en aus<br />
der Region nehmen das auch wahr.<br />
Der Beginn ist nie einfach, doch ich<br />
bin überzeugt, dass die BDS Card<br />
eine Erfolgsgeschichte wird.“<br />
Das beste Beispiel dafür ist Martin<br />
Kolb, Geschäftsführer eines Sportgeschäfts.<br />
„Am Anfang war ich absolut<br />
gegen diese Idee. Gespräche<br />
mit Kunden hatten mir gezeigt,<br />
dass diese nicht noch mehr Karten<br />
im Geldbeutel haben wollen.<br />
Es brauchte einige Überzeugungs-<br />
Bezirksversammlung Schwaben vom 05. April 2008<br />
„Mens sana in corpore sano“, dachten<br />
sich die Organisatoren der diesjährigen<br />
Bezirksverammlung des<br />
BDS Schwaben in Königsbrunn<br />
bei der Zusammenstellung<br />
des Programms.<br />
So gab es vorab einen gemeinsamenGolfschnupperkurs,<br />
bei dem die Teilnehmer<br />
nicht nur Alltagsstress<br />
abbauen, sondern<br />
sich auch mal auf<br />
einer ganz anderen Ebene kennen<br />
lernen konnten.<br />
Peter Käßmeyer führte zum ersten<br />
Mal als Vorsitzender durch das Programm<br />
und blickte bei seinem Bericht<br />
auf ein ereignisreiches Jahr<br />
zurück. Neben den Themen Ausbildung,<br />
Mittelstandsfinanzierung<br />
und Integration von Selbständigen<br />
mit Migrationshintergrund stellte<br />
der Bezirk auch das weiter ausgebaute<br />
Jahresprogramm vor.<br />
Anschließend gab Gastreferent<br />
arbeit, bis ich mich zur Teilnahme<br />
an dem Pilotprojekt bereit erklärte.“<br />
Bei Sportgeschäft Kolb war die<br />
Ostallgäu Card vom ersten Tag an<br />
ein Erfolg. „Ich war sehr überrascht<br />
von der unglaublichen Resonanz.<br />
Die Leute identifizieren sich mit<br />
der Ostallgäu Card und unterstützen<br />
das Anliegen, die Kaufkraft in<br />
der Region zu halten.“<br />
Die Kunden schätzen an der BDS<br />
Card besonders, dass die Punkte einen<br />
Geldwert besitzen und nicht,<br />
wie bei herkömmlichen Kundenkarten,<br />
nur zum Einlösen von Prämien<br />
dienen.<br />
Nicole Schwab-Kofler meint: „Die<br />
Ostallgäu Card lebt von der Vielfalt.<br />
Sie wird im Handel, im Hand-<br />
Prälat Dr. Bertram Meier den Selbständigen<br />
in seinem Vortrag „Der<br />
Vatikan – Miniaturstaat und Weltmacht“<br />
Einblick in die Organisation<br />
des Kirchenstaates und erläuterte<br />
die Arbeitsweise des Global<br />
Players. Im Sinne des Erfahrungs-<br />
austausches stellten drei Vorsitzende<br />
ihre besten Projekte vor. Hierzu<br />
gehörten das BDS Energieforum,<br />
die Ostallgäu Card und ein Förderprojekt<br />
der Agentur für Arbeit –<br />
subventionierte Praktikumsstellen<br />
für Hauptschüler.<br />
Von rechts nach links: 1. Vizepräsident des Golfclubs, German Riedl; Peter Käßmeyer, Vorsitzender des BDS Schwaben ;Roland<br />
Neider, Vorsitzender des BDS Königsbrunn; Nicole Schwab-Kofler, Geschäftsführerin des BDS Schwaben<br />
werk, in der Gastronomie und im<br />
Tourismus eingesetzt. Das ist einmalig<br />
und gibt es bisher nur in<br />
unserer Region. Über weitere<br />
Karteneinführungen in Bayern<br />
wird diskutiert. Im Juli wird in Königsbrunn<br />
die Königskarte heraus-<br />
gegeben. Unser Ziel ist es, dass die<br />
BDS Card auf regionaler Ebene in<br />
ganz Bayern erhältlich ist.“<br />
BDS im Zeichen der Frau<br />
Immer mehr Frauen engagieren<br />
sich im BDS Schwaben. Das von<br />
Prof. Gabriele Schäfer geleitete<br />
Frühstückskartell für Unternehmerinnen,<br />
Unternehmerfrauen<br />
und Existenzgründerinnen findet<br />
zunehmend Anklang.<br />
Außerdem veranstaltete der BDS am<br />
31. Mai und 1. Juni in Königsbrunn in<br />
Im Wettbewerb um den Kunden<br />
können gerade mittelständische<br />
Unternehmen mit Qualität, Service<br />
und Kundennähe punkten.<br />
Dadurch wird der Mitarbeiter zu<br />
einem der wichtigsten <strong>Erfolgsfaktor</strong>en.<br />
Mit der vom BDS organisierten<br />
Vortragsreihe „Mitarbeitermotivation<br />
mit Ziel, Maß und neuen<br />
„Familienbewusste Personalpolitik<br />
– Sozialklimbim oder betriebswirtschaftliche<br />
Notwendigkeit?“<br />
wird die Frage auf dem Unternehmertreff<br />
in Augsburg sein.<br />
Die Referentin Ricarda Bayer, Auditorin<br />
für das „audit berufundfamilie“<br />
erklärt, wie Unternehmensinteressen<br />
und Mitarbeiterbelange gleich-<br />
der Hauptschule Süd die erste Fraueninfobörse.<br />
Nach dem Motto „von<br />
Frauen für Frauen“ präsentierten<br />
die Ausstellerinnen ihre Produkte<br />
und Leistungen in den Fachbe-<br />
reichen „Wellness und Körper“,<br />
„Gestaltung und Ästhetik“ sowie<br />
„Familie und Kinder“. Interessante<br />
Vorträge wie „Bescheidenheit<br />
als Karrierekiller – Werbung in<br />
Vorträge zum Thema Mitarbeitermotivation<br />
Familienorientierung zahlt sich aus<br />
BDS Card<br />
Die BDS Card funktioniert ganz einfach:<br />
An den Akzeptanzstellen (AS) bekommt<br />
der Kunde bei jedem Einkauf Punkte,<br />
deren Prozentsatz individuell vom Verkäufer<br />
festgelegt wird. Mit den Punkten kann<br />
der Kunde bei den beteiligten Geschäften<br />
einkaufen. Ein Punkt entspricht einem Cent.<br />
Falls die Punkte für den Kauf nicht ausreichen,<br />
wird die Differenz in Euro nachgelegt.<br />
Ideen“ unter Leitung von Christian<br />
Michael Klotz bekamen die Teilnehmer<br />
zahlreiche Anregungen und Instrumente<br />
zur Mitarbeiterführung<br />
und -motivation in die Hand.<br />
Wer bisher noch nicht teilnehmen<br />
konnte, hat am 18. September<br />
im Hotel Convikt in Dillingen<br />
nochmals die Gelegenheit dazu.<br />
zeitig verfolgt werden können. Ein<br />
Blick auf die demographische Entwicklung<br />
zeigt, dass es zu einer unternehmerischen<br />
Herausforderung wird,<br />
Beruf- und Privatleben zu vereinen.<br />
Familienorientierung zahlt sich aus!<br />
Wir zeigen wie: 29. Juli um 19:30<br />
Uhr im Hotel Alpenhof, „Get together“<br />
um 18:30.<br />
eigener Sache!“ und ein umfangreiches<br />
Rahmenprogramm bereicherten<br />
die vom Bundesfami-<br />
lienministerium geförderte Messe.<br />
Terminvorschau Schwaben<br />
Ihr Ansprechpartner<br />
Schwaben<br />
Martin Kolb im gleichnamigen Sportgeschäft.<br />
24. Juni und 15. / 22. Juli 2008<br />
Vortrag „Ihre Werbung auf dem Prüfstand<br />
– damit Ihre Werbung auch wirkt!“<br />
Referent Emil Hofmann<br />
Dillingen (24. 06.), Günz (15.07.),<br />
Weißhorn (22.07.)<br />
„Get together“ ab 18:30, Beginn: 19:30<br />
01. Juli 2008 Vortrag „aktives Selbst-,<br />
Zeit- und Energiemanagement“<br />
Kontakt<br />
Referentin: Birgit Bilger<br />
Hotel Am Kamin, Kaufbeuren<br />
„Get together“ ab: 18:30, Beginn: 19:30<br />
03. Aug. 2008 Oldtimer Treff und verkaufs-<br />
offener Sonntag in Bad Grönenbach<br />
Nicole Schwab-Kofler<br />
Geschäftsführerin Schwaben<br />
An der Schießmauer 23, 89359 Kötz<br />
Telefon: 08221 / 36 73 88 2<br />
Fax: 08221 / 36 73 88 4<br />
E-Mail: nicole.schwab@bds-bayern.de<br />
34 unus I/2008 unus I/2008 35
Co-Initiator Niklas Weyer<br />
BDS vor Ort<br />
Auch Niklas Weyer<br />
von der gleichnamigen<br />
Firma in Utting<br />
kämpfte lange<br />
mit der Verantwortunggegenüber<br />
seinen Azubis.<br />
Er erkannte, dass<br />
sich viele Unternehmer<br />
mit der<br />
gleichen Problematikauseinanderzusetzenhatten<br />
und fand zusammen mit Ingolf<br />
Brauner von der COMED Unternehmensgruppe<br />
die Lösung.<br />
Gemeinsam mit der Initiative „Unternehmer-im-Dialog“<br />
gründeten<br />
sie die Azubi-Akademie Ammersee-Lech<br />
für mittelständische Unternehmer<br />
in ähnlicher Situation.<br />
Mit 13 Schülern wurde die Azubi-<br />
Akademie im September 2006 eröffnet.<br />
Die Akademie hat es sich<br />
zum Ziel gesetzt, den Auszubildenden<br />
Wissen über den Horizont ihrer<br />
Firma hinaus zu vermitteln. Der<br />
Die Initiative „Unternehmer-im-Dialog“ wurde von<br />
Ingolf F. Brauner und Niklas Weyer ins Leben gerufen.<br />
Ziel der Initiative ist es, Unternehmer untereinander<br />
zu vernetzen und den Erfahrungsaustausch<br />
zu fördern. Verschiedene Projekte sollen die Selbständigen<br />
im Alltag unterstützen.<br />
Besonders auf das Thema Ausbildung wird viel<br />
Wert gelegt. Mehr Informationen dazu auf<br />
www.unternehmer-im-dialog.de.<br />
Unternehmer referieren<br />
Kontakt mit Gleichaltrigen aus unterschiedlichen<br />
Betrieben dient als<br />
Erfahrungsaustausch. Einzigartig<br />
für Azubis<br />
Der Mittelstand ist Ausbilder der Nation. Als solcher besitzt er eine große<br />
Verantwortung. Allerdings fehlen Kleinbetrieben oft die Ressourcen, ihren<br />
Azubis auch Wissen weiterzugeben, die über das rein Fachliche hinausgehen.<br />
am Konzept der Akademie ist die<br />
kostenlose Ausbildung. Im Gegenzug<br />
dazu müssen die beteiligten<br />
Unternehmer als Referenten ihren<br />
Teil zu der Akademie beitragen.<br />
„Die Akademie funktioniert nach<br />
dem „Geben und Nehmen“-Prinzip.<br />
Das ist das Besondere bei uns“,<br />
erklärt Weyer, „so erhalten die<br />
Azubis eine breite und sehr praxisbezogene<br />
Ausbildung. Für die unterschiedlichsten<br />
Probleme werden<br />
sie sensibilisiert. Die<br />
Vorträge von den Unternehmern<br />
ermöglichen<br />
uns, eine extrem vielseitige<br />
Ausbildung anzubieten.“<br />
Vor allem auf den korrekten<br />
Umgang im Alltag<br />
und die Vermittlung<br />
von „soft skills“<br />
wird Wert gelegt. Die<br />
Azubis lernen, wie man<br />
richtig telefoniert, wie<br />
Briefe formuliert werden<br />
und was zu gutem Service<br />
gehört. Einführung in Buchhaltung<br />
und Steuerabwicklung wird<br />
ebenfalls angeboten.<br />
Weyer berichtet stolz davon, dass<br />
die Schüler von der Azubi-Akademie<br />
im Alltag durch ihre professionelle<br />
und geschulte Art, Situationen<br />
anzugehen, auffallen.<br />
„Immer wieder höre ich von den<br />
beteiligten Unternehmern, wie<br />
positiv sich die Azubis bei uns<br />
entwickeln.“<br />
Das größte Lob kommt von Lorenz<br />
Häckl, dem stellvertretenden<br />
Schuldirektor der Berufsschule in<br />
Landsberg: „Im Unterricht der Berufsschule<br />
ist meistens erkennbar,<br />
wer an der Azubi-Akademie teilnimmt.<br />
Die Auszubildenden heben<br />
sich vor allem aufgrund der überdurchschnittlich<br />
guten Mitarbeit<br />
im Unterrichtsgespräch und der gezielten<br />
Fragen vom Rest der Klasse<br />
ab. Auch bei den Problemlösungen<br />
im Rahmen des Projektunterrichtes<br />
fallen die Teilnehmer der Azubi-<br />
Akademie meist positiv auf.“<br />
Weyer freut sich: „Ich bin stolz<br />
auf die Azubi-Akademie. Sie ist<br />
ein Erfolgsrezept für die Ausbildung<br />
von selbständigen Kleinunternehmen.<br />
Sogar über die<br />
Landkreisgrenze hinaus stößt<br />
die Akademie auf Interesse. Ich<br />
könnte mir gut vorstellen, dass<br />
unser Erfolgsrezept von anderen<br />
Unternehmen aufgenommen<br />
wird.“<br />
Power in Oberbayern West<br />
Die diesjährige BDS-POWER vom<br />
03. Mai 2008 in Neuburg beschäftigte<br />
sich mit dem Thema „Mehr<br />
Erfolge im Ortsverband durch<br />
wirksame Aktivitäten“. Veranstalter<br />
war der BDS Oberbayern West.<br />
Hauptreferent Wolf D. Waag berichtete<br />
von seinen Erfahrungen<br />
als Vorsitzender des reaktivierten<br />
Verbandes Oberschleißheim. Er<br />
schilderte, wie es ihm und seinem<br />
Team gelang, den seinerzeit rund<br />
20 Mitglieder zählenden Verband<br />
innerhalb von nur zwei Jahren<br />
„Wie überlebt der Kleine?“<br />
Diese Frage stellte sich auch Manfred<br />
Barth, als er in Puchheim einen alteingesessenen<br />
Betrieb dabei unter-<br />
stützte, den Absatz anzukurbeln.<br />
Der ehrenamtlich tätige Senior-<br />
Berater arbeitete noch an der<br />
Lösung, als sich daraus ein großes<br />
Projekt entwickelte. Denn mittler-<br />
weile betreut er zusammen mit<br />
dem Immobilienbesitzer Alois<br />
Harbeck das gleichnamige Quartier.<br />
Speeddating für Unternehmer<br />
Neue Geschäftskontakte sind zentral<br />
für das Überleben und die Entwicklungsmöglichkeiten<br />
eines mittelständischen<br />
Betriebs, aber oft<br />
auch zeitaufwändig und teuer.<br />
Deshalb organisiert der BDS in<br />
Landsberg und Kaufering zusammen<br />
mit der Initiative „Unternehmer<br />
im Dialog“ und anderen Verbänden<br />
einen Event für mittelständische<br />
Unternehmer, um neue Geschäftskontakte<br />
aufzubauen. Am<br />
10. Juli 2008 findet in Landsberg am<br />
Lech der Event „Erfolgreich Kontakten“<br />
für mittelständische Unter-<br />
wieder fest in Oberschleißheim zu<br />
etablieren.<br />
Zweites Thema war eine Vorstellung<br />
der Initiative „Unternehmer<br />
im Dialog“ im Landkreis Landsberg<br />
von Ingolf Brauner. Die Tagungsteilnehmer<br />
erhielten einen Einblick in<br />
das erfolgreiche, überörtliche Netzwerkmodell<br />
der Region Landsberg.<br />
Last but not least wurde die BDS-<br />
Card des Bezirks Schwaben vorgestellt.<br />
Jetzt auch bayernweit erhältlich,<br />
dient sie neben der klassischen<br />
Höhepunkt war die Aktion „Unser-<br />
Markt – Alois-Harbeck-Platz“. Am<br />
26. April 2008 begann sie mit der<br />
Aufstellung eines verfrühten Maibaums.<br />
Mit passender Blasmusik<br />
wurde das Fest gebührend ge-<br />
feiert und war Anlass für diverse<br />
Aktionen der umliegenden Einzel-<br />
händler und Dienstleiser.<br />
Als nächstes ist ein Logo-Wett-<br />
bewerb mit Bürgerabstimmung<br />
für künftige Aktivitäten geplant.<br />
nehmer und Selbständige aus verschiedenen<br />
Branchen statt. Staatsminister<br />
Thomas Goppel hält ein<br />
Grußwort. Die Teilnehmer können<br />
dabei selbst bestimmen, mit wem<br />
sie in Kontakt treten wollen, um<br />
ihre Produkte, Lösungen, Dienstleistungen<br />
und Konzepte vorzustellen.<br />
Die Veranstaltung findet im Hotel<br />
Tulip Inn, in Landsberg am Lech<br />
statt. Beginn: 10:00 Uhr<br />
Bei Interesse können Sie sich auf<br />
der Homepage www.unternehmerim-dialog.de<br />
anmelden.<br />
Terminvorschau Oberbayern West<br />
Ihr Ansprechpartner<br />
Oberbayern West<br />
Funktion als<br />
Kundenbindungs-<br />
auch<br />
als Marketinginstrument.<br />
Sie stärkt das „WIR-<br />
Gefühl“ bei Kunden und Unternehmen.<br />
Die Karte ist mit eigenem Logo<br />
lokal oder regional individualisierbar.<br />
Neben vielen Einzelanfragen<br />
eruieren derzeit zahlreiche Verbände<br />
im Bezirk Oberbayern West die<br />
Akzeptanz einer solchen Karte bei<br />
den örtlichen Betrieben. Mit vielen<br />
Anregungen und neuer Power für<br />
den Alltag endete die Tagung.<br />
Infos bei Manfred Barth: 0152 / 06<br />
51 97 57 oder Uwe Jennerwein.<br />
08. Juni 2008 10-jähriges Jubiläum des BDS Haimhausen<br />
03. Juli/ 07. August/ 04. September 2008<br />
Offener Gewerbetreff BDS Oberschleißheim<br />
Bürgerstuben, Oberschleißheim<br />
6. Juli 2008 1. verkaufsoffener Sonntag<br />
Feierabendstraße und Mittenheimerstraße<br />
BDS Oberschleißheim<br />
18. Juli 2008 „Unternehmer-Dinner“<br />
Hopfenmuseum, BDS Wolnzach<br />
Uwe Jennerwein<br />
Geschäftsführer Oberbayern West<br />
Alter Bahnhofplatz 26, 83646 Bad Tölz<br />
Telefon: 08041 / 79 19 49 8<br />
Fax: 08041 / 79 37 92 4<br />
E-Mail: uwe.jennerwein@bds-bayern.de<br />
36 unus I/2008 unus I/2008 37
Unternehmensgebäude<br />
Adelholzener Quellen<br />
mit Dachbegrünung.<br />
BDS vor Ort<br />
Premiummarke<br />
zwischen Tradition und Innovation<br />
Die Adelholzener Alpenquellen haben sich im letzten Jahrhundert unter der Führung der<br />
Barmherzigen Schwestern zu einem mittelständischen Vorzeigeunternehmen entwickelt.<br />
Mit einem jährlichen Umsatz von rund 120 Millionen Euro etablierte es sich als führender<br />
Getränkehersteller in Bayern. Weltweit sind die Adelholzener Quellen aufgrund ihrer innovativen<br />
Qualitätsprodukte und Ideen bekannt. Bei allem Erfolg stand Tradition immer an erster Stelle.<br />
Bad Adelholzen mit seinen besonderen<br />
Quellen blickt auf eine lange<br />
Geschichte zurück. Im dritten<br />
Jahrhundert n. Chr. wurde die Heilquelle<br />
in Bad Adelholzen entdeckt.<br />
Die Barmherzigen Schwestern vom<br />
Heiligen Vinzenz von Paul übernahmen<br />
zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />
die Führung. Kernidee<br />
war bereits damals, den Gewinn<br />
für soziale Projekte einzusetzen.<br />
Christoph Kollmer, Personalleiter<br />
bei Adelholzener, erklärt: „Das Unternehmen<br />
verfolgt vinzentinische<br />
Traditionen. Der <strong>Mensch</strong> als <strong>Erfolgsfaktor</strong><br />
steht im Mittelpunkt.<br />
Bei uns gibt es kein ‚Hire and Fire‘.<br />
Bewahren und Schaffen von Arbeitsplätzen<br />
zählt zu den Firmengrundsätzen.<br />
Das vinzentinische<br />
Gedankengut verpflichtet die Ordensschwestern<br />
dazu, ihre Verantwortung<br />
gegenüber den Mitmenschen<br />
wahrzunehmen. Deshalb<br />
ist es auch Ziel der Barm-<br />
herzigen Schwestern, langfristig<br />
erfolgreich zu sein.“<br />
Einzigartig an Adelholzener ist die<br />
erfolgreiche Verbindung von jahrhundertealten<br />
Traditionen mit<br />
Innovationen. Im Gegenteil zur<br />
vorherrschenden Meinung sieht<br />
das Unternehmen keinen Widerspruch<br />
zwischen den zwei Begriffen:<br />
„Eine einfache,traditionelle<br />
und klare<br />
Hierarchie ermöglicht<br />
uns,<br />
schnell auf die<br />
Erfordernisse<br />
des Marktes<br />
zu reagieren<br />
und neue Produkte<br />
zu entwickeln“,<br />
so<br />
Kollmer. „Auf<br />
dem Markt<br />
gelten die gleichenGrundsät-<br />
Regionalmesse INSA 2008 ein voller Erfolg<br />
Auf 6.500 Quadratmetern Hallenfläche<br />
und 700 Quadratmetern<br />
Freigelände präsentierten<br />
sich vom 3. bis 7. 2008 April<br />
mehr als 200 Aussteller auf der<br />
15. Leistungs- und Regionalschau<br />
INSA in Burghausen.<br />
Noch nie war der Andrang so<br />
groß wie in diesem Jahr. Über<br />
230 Aussteller, darunter Handwerker,<br />
Dienstleister, Firmen<br />
und Betriebe aus der Region Burghausen,<br />
aber auch aus dem Rest<br />
Deutschlands und Österreichs, informierten<br />
über Interessantes,<br />
Neues und Bewährtes rund um die<br />
Bereiche Leben, Wohnen, Lifestyle,<br />
Essen und Gesundheit. Für Rainer<br />
Wetzl, Redaktionsleiter der Passauer<br />
Neuen Presse, ein klarer Beleg<br />
dafür, dass Unternehmen Standort<br />
und Messe schätzen: „Die Wirtschaft<br />
läuft.“<br />
ze wie früher. Der <strong>Mensch</strong> ist der<br />
wichtigste Faktor für Erfolg und<br />
tradiertes Wissen zentrale Grundlage<br />
von Innovationen.“<br />
Zu den bekanntesten Produkten<br />
von Adelholzener zählen das Mineralwasser,<br />
ActiveO2, ein mit<br />
Sauerstoff angereichertes Mineralwasser<br />
und die Fruchtschorlen.<br />
Schwester Theodolinde, ehemalige Geschäftsführerin, in der Abfüllanlage.<br />
Rund um die Messe bot sich den Besuchern<br />
ein abwechslungsreiches<br />
Rahmenprogramm. Ob Zirkus, Musik,<br />
Basteln, Ü-30-Party oder Autogrammstunden<br />
mit erfolgreichen<br />
Lokal-Sportlern, für Unterhaltung<br />
war gesorgt.<br />
Die INSA 2008 zeigte deutlich, dass<br />
sich durch die starke örtliche Industrie<br />
eine leistungsfähige mittelständische<br />
Wirtschaft entwickelt hat.<br />
Auch beim Thema Umweltschutz ist<br />
das Unternehmen oft einen Schritt<br />
voraus. Bereits vor 30 Jahren hat<br />
Adelholzener erkannt, wie wichtig<br />
es ist, Bestehendes zu schützen:<br />
„Die Natur, Ursprung und Quelle<br />
des Adelholzener Wassers, ist unser<br />
wertvollstes Gut“, führt Christoph<br />
Kollmer aus. „Sie gilt es zu pflegen,<br />
zu schützen und in ihrer ursprünglichen<br />
Reinheit zu bewahren. Des-<br />
Standortmarketing in der Praxis<br />
Großen Anklang fand der erste<br />
Neubürger Empfang vom 9. März<br />
2008 in Bruckmühl. Mit dem Motto<br />
„Auf ein Miteinander“ sprachen<br />
der Gewerbeverband Bruckmühl<br />
und die Marktgemeinde sowohl<br />
die eingefleischten Bruckmühler<br />
als auch die Neubürger an.<br />
Den zahlreichen Besuchern bot<br />
sich in der ausgebuchten Turnhalle<br />
an über 60 Ständen eine<br />
bunte und vielfältige Palette des<br />
Kultur-, Geschäfts- und Vereinslebens<br />
in Bruckmühl – von der<br />
Apotheke bis zur Wasserwacht<br />
war alles mit dabei.<br />
Studienreise nach Dresden<br />
Die Studienreise des BDS Oberbayern-Ost<br />
ist jedes Mal ein besonderer<br />
Event.<br />
Die nächste Reise führt die Teilnehmer<br />
vom 27. bis zum 29. Juni 2008<br />
nach Dresden. Als Highlight wird<br />
die VW Manufaktur besichtigt und<br />
eine der ältesten Schwebebahnen<br />
der Welt bestiegen. Ein Stadtrundgang<br />
durch Dresden darf ebensowenig<br />
fehlen wie die wichtigsten<br />
Sehenswürdigkeiten wie Zwinger,<br />
Semper Oper und der „Große Garten“.<br />
Kulinarisch folgt die Reise<br />
dem Motto „Kultur“: Gespeist wird<br />
in Schlössern und ein Kabarett wird<br />
halb betreiben wir seit 30 Jahren<br />
eine eigene Kläranlage. Auch eine<br />
Wärmerückgewinnungsanlage, ein<br />
Blockheizkraftwerk und zwei Solaranlagen<br />
gehören zu unseren<br />
Umweltinvestitionen.“<br />
2003 wurde Adelholzener als Sonnenstromunternehmerausgezeichnet.<br />
Ein Jahr später erhielt es<br />
vom bayerischen Staatsminister<br />
Der Bruckmühler Bürgermeister<br />
Franz Heinritzi honorierte in seiner<br />
Rede besonders die Bruckmühler<br />
Firmen und Vereine: „Ich bin sehr<br />
stolz über das beeindruckende Engagement<br />
der Firmen und Vereine.<br />
Das ist eine tolle Veranstaltung, die<br />
das große Potential der regionalen<br />
Wirtschaft zeigt.“<br />
Christian Klotz, Geschäftsführer des<br />
BDS Oberbayern Ost, unterstrich<br />
die Bedeutung der innerörtlichen<br />
Nahversorgung. „Eine Bürgerumfrage<br />
vom letzten Jahr hat gezeigt,<br />
dass nur zwei Drittel der Bruckmühler<br />
über die am Ort vorhandenen<br />
besucht. Abgerundet wird die Studienreise<br />
mit einer Fahrt auf einem<br />
historischen Dampfschiff auf der<br />
Elbe zum Schloss Pillnitz.<br />
400 Teilnehmer nahmen an den<br />
bisherigen Studienreisen nach<br />
Berlin, Hamburg und Bremen<br />
teil. Informationen, Spaß, Wissen,<br />
Kommunikation und neue<br />
Kontakte mit den mitreisenden<br />
Kolleginnen und Kollegen sind<br />
garantiert.<br />
Bei Interesse wenden Sie sich an<br />
Christian M. Klotz, Geschäftsführer<br />
des BDS Oberbayern-Ost.<br />
Oberbayern Ost<br />
Werner Schnappauf die Staatsmedaille<br />
für Umwelt und Gesundheit.<br />
Hierzu Kollmer: „In allen Bereichen<br />
können wir stolz auf eine<br />
erfolgreiche Unternehmensgeschichte<br />
zurückblicken. Auch zukünftige<br />
Herausforderungen wird<br />
Adelholzener meistern. Denn die<br />
vinzentinischen Traditionen geben<br />
uns eine Leitlinie für unsere<br />
Innovationen.“<br />
Geschäfte und Dienstleistungen<br />
Bescheid wissen. Gegen diese Tendenz<br />
wollen wir Akzente setzen.“<br />
Unter dem Titel „Mein Bruckmühl<br />
- nah versorgt, direkt am Ort“ ist<br />
eine Bürgerinformation geplant,<br />
in der die Leistungsfähigkeit der<br />
örtlichen Geschäfte und Dienstleistungsunternehmen<br />
in den Vordergrund<br />
gestellt und einzelne Firmen<br />
präsentiert werden. Mit einer<br />
Auflage von 10.000 Exemplaren<br />
soll das Magazin monatlich an alle<br />
Haushalte verteilt werden.<br />
Terminvorschau Oberbayern Ost<br />
12. - 29. Juni 2008 Studienreise nach Dresden<br />
30. Juni / 01. Juli 2008 Jahreshauptversammlung mit<br />
Neuwahlen<br />
Bruckmühl (30. Juni 2008)<br />
Kolbermoor (01. Juli 2008)<br />
11. & 28. Juli 2008 Seminar Kopp<br />
„Mitarbeiterführung DISG“<br />
Ising (11.07) / Neufarn (28.07)<br />
13. - 14. Sept. 2008 Leistungsschau, Glonn<br />
Ihr Ansprechpartner<br />
Christian Klotz<br />
Geschäftsführer Oberbayern Ost<br />
Max-Fürst-Straße 11, 83355 Grabenstätt<br />
Telefon: 08661 / 92 91 82<br />
Fax: 08661 / 92 91 83<br />
E-Mail: christian.klotz@bds-bayern.de<br />
38 unus I/2008 unus I/2008 39
BDS vor Ort<br />
Für das Jubiläum von Creußen, einer Stadt im oberfränkischen Landkreis Bayreuth, haben sich<br />
der Bund der Selbständigen und der Ortsverband von Creußen etwas Einmaliges ausgedacht: In<br />
mittelalterlicher Manier macht sich ein Tross aus Pferden und Kutschen am 9. Juli von Nürnberg auf<br />
den Weg nach Creußen. Der Zug soll auf die kleinen und mittelständischen Betriebe in Creußen<br />
und ihre unverzichtbaren Leistungen für die regionale Wirtschaft aufmerksam machen.<br />
Vier Tage dauert der Zug von<br />
Nürnberg nach Creußen. Genächtigt<br />
wird auf Pferdehöfen mit Zeltplätzen,<br />
für die Versorgung der<br />
Vierbeiner ist somit gesorgt. Die<br />
Strecke ist rund 92 Kilometer lang<br />
und führt durch das Gebiet des<br />
Wirtschaftsbandes A9/Fränkische<br />
Schweiz. Nicht ausgelassen werden<br />
für die Gegend typische Orte wie<br />
Heroldsberg, Gräfenberg, Betzenstein<br />
und Schnabelwaid. Mit von<br />
Partie ist natürlich auch Robert <strong>Raimund</strong>,<br />
Organisator und Vorsitzender<br />
des Ortsverbands Creußen.<br />
Zusammen mit Kassier Dieter Gräbner<br />
widmete er sich drei Jahre intensiv<br />
der<br />
„Das ist eine einmalige<br />
Geschichte. Wir können die<br />
Jubiläumsfeier von Creußen<br />
mit einer Imagewerbung für<br />
uns verbinden“<br />
Robert <strong>Raimund</strong>, Organisator u. Vorsitzender<br />
des Ortsverbands Creußen<br />
Planung.<br />
„Das ist<br />
eine einmaligeGeschichte.<br />
Wir können<br />
die Jubiläumsfeier<br />
von<br />
Creußen<br />
mit einer<br />
Imagewerbung<br />
für<br />
uns verbinden“, so <strong>Raimund</strong>, „denn<br />
der Mittelaltertross gibt uns die<br />
Möglichkeit zu zeigen, wie wichtig<br />
die kleinen und mittelständischen<br />
Betriebe für die Region und das Innenleben<br />
der Kleinstädte sind. Wir<br />
Mehr Informationen unter<br />
www.handels-undhandwerkerzug.de<br />
Es ist möglich, auch nur bei Teilabschnitten<br />
des Zuges mitzumachen.<br />
Mit Kutschen und<br />
Pferden auf Imagewerbung<br />
Selbständige sind der Puls der Region.<br />
Das wollen wir der Bevölkerung<br />
deutlich machen.“<br />
Um diese Botschaft zu verstärken,<br />
führt der Tross heimische Produkte<br />
mit sich: Tücher, Stoffe, Gewürze<br />
und Werkzeuge. Besonders viel<br />
Wert wurde auf die Produktion<br />
von Keramik- und Tonprodukten<br />
gelegt, da Creußen im Mittelalter<br />
als Handels- und Produktionszentrum<br />
von Keramikgütern bekannt<br />
war. Diese vielfältigen Produkte<br />
werden auf den Märkten der Ortschaften<br />
angeboten.<br />
<strong>Raimund</strong> will aber nicht nur auf<br />
die Bedeutung des regionalen<br />
Handwerksgewerbes aufmerksam<br />
machen, sondern aktiv mit der<br />
Bevölkerung in Kontakt<br />
treten und neue<br />
Netzwerke knüpfen.<br />
„Besonders heute, da<br />
mit der Globalisierung<br />
die Konkurrenz immer<br />
größer wird, ist<br />
es wichtig, dass wir, die kleinen Unternehmen,<br />
brachenübergreifend<br />
zusammenhalten. Neue Netzwerke<br />
und der Austausch zwischen den<br />
einzelnen Betrieben sind zentrale<br />
Maßnahmen.“<br />
Dass die einzelnen Orte dem Handels-<br />
und Handwerkszug Wichtigkeit<br />
beimessen, zeigt ihre Kooperation<br />
bei der Planung des Mittealtertrosses.<br />
Sogar die Bürgermeister<br />
der Orte nehmen sich Zeit, den bunt<br />
zusammen gewürfelten Zug höchst<br />
persönlich zu begrüßen.<br />
<strong>Raimund</strong>: „Schon lange<br />
haben wir uns<br />
überlegt,<br />
wie wir im<br />
Zu-<br />
sammenhang<br />
mit<br />
Creußen auf<br />
uns aufmerksam<br />
machen können.<br />
Dass unser Anliegen<br />
auf diese Art und Weise<br />
verwirklicht wird, ist<br />
eine tolle Sache.“<br />
Das Foyer war<br />
voll besetzt,<br />
als die Veranstaltung<br />
des<br />
BDS Coburg<br />
„Design Sie mal anders“<br />
am Samstag, den 16. Februar<br />
2008, in der Coburger Designwerkstatt<br />
eröffnet wurde.<br />
Zahlreiche Unternehmer, Selbständige<br />
und Existenzgründer besuchten<br />
die Vorträge und Workshops zu den<br />
Themen Design, Marketing und<br />
Werbung. Der Oberbürgermeister<br />
von Coburg, Norbert Kastner, betonte,<br />
dass die Veranstaltung ein<br />
Mit einem sicheren Auftreten führte<br />
der Referent Emil Hofmann die Zuhörer<br />
am 15. April in Rehau durch<br />
das Thema „von der Kundenbindung<br />
zur Kundenbegeisterung“.<br />
Treffende Beispiele veranschaulichten<br />
die Austauschbarkeit von Pro-<br />
Der BDS Oberfranken veranstaltete<br />
am 18. April gemeinsam mit dem<br />
Bundesverband freiberuflicher Ingenieure<br />
ein Unternehmerforum<br />
zum Thema „Verantwortung und<br />
Haftung im Arbeitsrecht“. Dr. Klaus<br />
Gregor, Vorsitzender Richter am<br />
Würzburger Landgericht,<br />
führte als Referent<br />
durch den Abend<br />
in Bamberg.<br />
Voller Erfolg für „Design Sie mal anders“<br />
Anhand zahlreicher<br />
praktischer Beispiele<br />
erläuterte Dr. Gregor<br />
den rund 70 Teilnehmern,<br />
wie schnell ein<br />
wichtiger Baustein der Wirtschaftsförderung<br />
sei, besonders im Hinblick<br />
darauf, die Außenwirkung der heimischen<br />
Unternehmen und damit<br />
der gesamten Region zu stärken.<br />
Prof. Fritz Wickenhäuser, Präsident<br />
des BDS Bayern, war extra aus<br />
München angereist, um die Teilnehmer<br />
zu begrüßen. Er hob die gute<br />
Zusammenarbeit des Verbandes<br />
mit der Wirtschaftsförderung im<br />
Coburger Raum hervor und betonte,<br />
dass diese Art von Informationstagen<br />
für die Region von großem<br />
Nutzen seien – beispielhaft für<br />
ganz Bayern.<br />
„Wenn Sie zufriedene Kunden<br />
haben, dann haben Sie schon verloren“<br />
Forum zum Thema Arbeitsschutz<br />
dukten und Leistungen und forderten<br />
die Zuhörer auf, sich von der<br />
Masse zu unterscheiden.<br />
Er zeigte seinem Auditorium zahlreiche<br />
Beispiele aus der Praxis und<br />
fragte: „Würden Sie sich als Kunde<br />
dort wohlfühlen?“<br />
Unternehmer mit dem Gesetz in<br />
Konflikt geraten kann, wenn es zu<br />
einem Unfall im Betrieb kommt. Der<br />
Vortrag sprach Unternehmer aus allen<br />
Branchen an.<br />
Günter Dütsch, Ortsvorsitzender<br />
des BDS Breitengüßbach, erklärte<br />
im Anschluss: „Verstöße oder Versäumnisse<br />
haben oft schwerwiegende<br />
Folgen für Kleinbetriebe, da<br />
diese nicht hinreichend über arbeitsschutzrechtliche<br />
Vorschriften informiert<br />
sind. Herr Dütsch ist Autor des<br />
Praxishandbuches „Rechtssicheres<br />
Arbeitsschutzmanagement“ und<br />
selbst Fachmann auf dem Gebiet.<br />
Das größte Kompliment<br />
kam von Prof.<br />
Auwi Stübbe, Vorsitzender<br />
des Coburger<br />
Designforums Oberfranken:<br />
„Das war<br />
eine der erfolgreichstenVeranstaltungen<br />
die<br />
ich je unter<br />
dem Logo ‚Bayern Design‘ erlebt<br />
habe. Der BDS Bayern hat<br />
genau das Klientel erreicht,<br />
das wir uns immer wünschen und<br />
dem wir sagen wollen: Design<br />
bringt den Erfolg für Ihr Unternehmen!“<br />
Die erfolgreiche<br />
und mit<br />
über 70 Zuhörern<br />
sehr gut<br />
besuchte Veranstaltung<br />
des BDS Rehau endete<br />
mit praktischen Tipps und Tricks für<br />
jedermann.<br />
Terminvorschau Oberfranken<br />
Oberfranken<br />
19. Juni 2008 Auftaktveranstaltung<br />
„Gründerpakt Bayern“<br />
Stadthalle in Bayreuth<br />
Beginn 10.30 Uhr, Ende ca. 17.00 Uhr<br />
03. Juli 2008 Netzwerkstatt Oberfranken –<br />
Visitenkartenparty Bayreuth<br />
Landrätesaal der Regierung<br />
Oberfranken; Beginn 19.00 Uhr<br />
Ihr Ansprechpartner<br />
Wolfgang Fuhrmann<br />
Geschäftsführer Oberfranken<br />
Hüttstadler Weg 2a, 95694 Mehlmeisel<br />
Telefon: 09272 / 90 95 75<br />
Fax: 09272 / 90 91 44<br />
E-Mail: wolfgang.fuhrmann@bds-bayern.de<br />
40 unus I/2008 unus I/2008 41
Kleines Patent von Herrn<br />
Buckel: ein allseitig sägeraues<br />
Ökobrett mit verschiedenen<br />
Farben.<br />
BDS vor Ort<br />
„Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt“<br />
Herr Buckel, Sie besitzen einen Gebrauchsmusterschutz,<br />
auch oft kleines Patent genannt,<br />
auf Öko-Verschalungen von Holzelementhäusern.<br />
Können Sie das Patent kurz<br />
erklären?<br />
Hermann Buckel: Unser kleines Patent ist<br />
ein allseitig sägeraues Wetterschutzbrett<br />
für Außenwände. Dadurch wird eine fünf<br />
bis sieben Mal längere Lebensdauer garantiert<br />
als bei herkömmlichen Holzfassaden.<br />
Die raue Oberfläche ist ein besserer Schutz<br />
gegen Verwitterung. Ein weiterer Vorteil<br />
ist, dass die Bretter durch die Art und Form schnell<br />
austauschbar und beidseitig einsetzbar sind.<br />
Wie ist Ihnen die Idee zu dem Patent gekommen?<br />
In meinem Beruf als Schreiner wurde<br />
ich tagtäglich mit dem gleichen Problem<br />
konfrontiert: Viele haben große<br />
Bedenken gegenüber Holzverschalungen,<br />
weil diese nach zwei bis vier<br />
Jahren wieder neu gestrichen werden<br />
müssen und eine kurze Lebensdauer<br />
haben. Deshalb beschloss ich, eine<br />
Lösung mit längerer Lebensdauer zu<br />
entwickeln.<br />
Hermann Buckel ist seit 1984 selbständiger Schreinermeister. Schon<br />
seit mehr als 20 Jahren führt er den 1984 gegründeten Familien-<br />
betrieb. Seit 1996 besitzt er ein kleines Patent auf die Produktion von<br />
einem allseitig sägerauen Ökobrett. Buckel ist Bezirksvorsitzender vom<br />
BDS Mittelfranken und Ortsvorsitzender vom BDS Aurach-Weinberg.<br />
„Nein!“ zu Herrieder Einkaufszentrum<br />
Diese Entscheidung wurde auf<br />
einem Workshop mit dem Thema<br />
Regionalentwicklung mit<br />
großer Mehrheit der anwesenden<br />
Ortsverbandsvertreter<br />
aus dem Landkreis Ansbach getroffen<br />
und in einer Stellungnahme<br />
der Regierung von Mittelfranken<br />
mitgeteilt. „Die<br />
regionalen Betriebe fürchten,<br />
dass sie gegen das überdimensi-<br />
onierte Einzelhandelsgroßprojekt<br />
nicht bestehen können. Das Factory<br />
Outlet Center bedroht das vielfältige<br />
Leben der Innenstädte und<br />
hätte erhebliche Attraktivitätsverluste<br />
der Region zur Folge,“ so<br />
Markus Droth, Hauptgeschäftsführer<br />
des BDS Bayern.<br />
Grund zu dieser Annahme sind Erfahrungen<br />
mit Einkaufszentren<br />
Wie verlief der Entwicklungsprozess?<br />
Wir brauchten 2 bis 3 Jahre, bis die richtigen Werkzeuge<br />
und Maschinen hergestellt waren, um die Öko-<br />
Verschalung in großen Mengen herstellen zu können.<br />
Welche Vorteile bietet Ihnen das Patent auf dem<br />
Markt?<br />
Unser Patent gibt uns ein Alleinstellungsmerkmal<br />
auf dem Markt. Es gibt Unternehmen mit ähnlichen<br />
Lösungen aus Holz. Diese weisen aber im Vergleich<br />
mit unseren Produkten große Mängel auf.<br />
Bei schnellerer und billigerer Produktion können<br />
Großunternehmen ähnliche Lösungen anbieten.<br />
Weshalb soll sich der Kunde für Sie entscheiden?<br />
Die Kunden kennen die Vorteile: Nachweisbar längere<br />
Lebensdauer, verarbeitetes Holz aus der Region und<br />
ästhetisch ansprechende Produkte. Dazu bieten wir<br />
30 Jahre Garantie. Unsere Zielgruppe kauft qualitativ<br />
hochwertige Produkte. Der Preis steht nur an zweiter<br />
Stelle.<br />
Stichwort Umwelt: Viele Unternehmen tätigen große<br />
Investitionen in die Entwicklung von energiesparenden<br />
und umweltfreundlichen Wohnanlagen. Ist Ihr<br />
Patent langfristig ein Vorteil oder ist es nur eine Frage<br />
der Zeit, bis von einem Konkurrenten eine billigere<br />
und umweltfreundlichere Version entwickelt wird?<br />
Bisher kenne ich kein Produkt, das unsere Lösung<br />
überbieten könnte. Ausserdem produzieren wir sehr<br />
umweltfreundlich: Für einen qm² Holz brauchen wir<br />
4 KW Energie, für die gleiche Menge Aluminium wird<br />
in vergleichbarer Größe: Nur fünf<br />
Prozent der Kunden kommen aus<br />
einem Umkreis von über 75 Kilometern.<br />
„Ein Einkaufszentrum in<br />
dieser Größe ist im Einklang mit<br />
der regionalen Wirtschaftsentwicklung<br />
unvorstellbar“, so Droth.<br />
„Nur die erhebliche Reduktion der<br />
Verkaufsfläche erhält die Vielfalt<br />
der Betriebe in den umliegenden<br />
Gemeinden.“<br />
2600 KW eingesetzt. Weil wir nur Holz aus der Region<br />
verwenden, sind wir bestrebt, die Waldpflege und<br />
den Waldbau zu verstärken.<br />
Wie schätzen Sie die Notwendigkeit eines mittelständischen<br />
Unternehmens ein, ein Patent zu besitzen, um<br />
auch zukünftig konkurrenzfähig zu sein?<br />
Ein Patent für ein mittelständisches Unternehmen ist<br />
absolut wichtig, um mit einem Alleinstellungsmerkmal<br />
den Kunden überzeugen zu können. Allerdings<br />
muss es sich auch am Markt absetzen lassen.<br />
Joachim Herrmann beim Bund der Selbständigen<br />
Auch 2008 stellte sich der baye-<br />
rische Innenminister Joachim<br />
Hermann auf Einladung des Ortsverbandes<br />
Erlangen, wieder den<br />
Fragen der mittelfränkischen<br />
Selbstständigen.<br />
Nach einer kurzen Begrüßung<br />
des Vorsitzenden Klaus Bauer äußerte<br />
sich der Innenminister zunächst<br />
zur wirtschaftlichen Entwicklungen<br />
des Landes im letzten<br />
Jahr. Er betonte die herausragende<br />
Stellung von Bayern und<br />
Mit Abschluss der Reform an bayerischen<br />
Gymnasien treten im Schuljahr<br />
2009/2010 die sogenannten<br />
Projekt-Seminare in Kraft. Kernziel<br />
der P-Seminare ist es, Schüler<br />
aktiv in Unternehmensprozesse<br />
einzubinden.<br />
Das Konzept sieht vor, dass Gruppen<br />
von maximal 15 Schülern ein<br />
Projekt planen und es anschließend<br />
selbständig ausführen. Die<br />
Projekte können in Unternehmen,<br />
öffentlichen oder karitativen Einrichtungen<br />
ausgeführt werden.<br />
Die Gruppe muss somit nicht nur<br />
ihr praktisches Können beweisen,<br />
Baden Württemberg in der beschäftigungspolitischenEntwicklung<br />
und die Wichtigkeit, den<br />
Kurs konsequent fortzusetzen.<br />
„Unser Ziel bleibt Vollbeschäftigung“,<br />
machte er deutlich. Auch<br />
qualifizierte Ausbildung zählt zu<br />
den Kernthemen der Politik. In<br />
Ganztagesschulen und neue Studienplätze<br />
wird weiterhin investiert.<br />
Am Ende ging Herrmann noch<br />
auf die innere Sicherheit ein und<br />
Mit Praxis und Verantwortungsbewusstsein in die Zukunft<br />
sondern auch die Verantwortung<br />
für die Ausführung des Projekts<br />
übernehmen.<br />
Nach Meinung der Bezirksvorstandschaft<br />
bringt es für die Unternehmen<br />
viele Vorteile mit<br />
sich, wenn die Selbstständigen<br />
eigene Projekt( themen) vorschläge,<br />
bezogen auf ihr Unternehmen,<br />
den Schulen einreichen.<br />
Es können völlig neue<br />
Sichtweisen zu Arbeitsabläufen<br />
oder dem Unternehmen entstehen,<br />
bzw. frühzeitig zukünftige<br />
Mitarbeiter gefunden und gebunden<br />
werden.<br />
Bechhofen ist ein Altbau aus Stein und wurde mit unserem<br />
Ökobrett allseitig verkleidet und wärmeisoliert.<br />
lobte unter anderem die Zusammenarbeit<br />
mit den USA im<br />
Kampf gegen den Terrorismus.<br />
Der Abend endete mit der Beantwortung<br />
der individuellen Fragen<br />
der Teilnehmer.<br />
Mittelfranken<br />
Terminvorschau Mittelfranken<br />
10. u. 12. Juni 2008 Seminar: „Wie mache ich mein<br />
Unternehmen einzigartig – strategisches<br />
Marketing“<br />
Referent: Prof. Dr. Jochen Müller,<br />
Fachhochschule Ansbach<br />
Ansbach, 19:00 Uhr, Kosten: 75 Euro<br />
16. Juli 2008 Aus- und Weiterbildung zum Nulltarif<br />
Beginn: 19:30 Uhr<br />
18. Sept. 2008 Bezirksfahrt nach Dresden<br />
mit Stadtführung und Führung durch<br />
die Frauenkirche<br />
Abfahrt Autohof Aurach: 05:30 Uhr<br />
Abfahrt Autohof Schwabach-West: 06:00 Uhr<br />
Abfahrt Autohof Schnaittach: 06:30 Uhr<br />
Rückkunft ca. 23:00 Uhr, Kosten: 35 Euro<br />
Ihr Ansprechpartner<br />
Andrea Rübenach<br />
Geschäftsführerin Mittelfranken<br />
Gerhart-Hauptmann-Str. 82, 90763 Fürth<br />
Telefon: 0911 / 9 41 31 60<br />
Fax: 0911 / 9 41 31 65<br />
E-Mail: andrea.ruebenach@bds-bayern.de<br />
42 unus I/2008 unus I/2008 43
Dr. Matthias Lung war nach<br />
seinem Studium der Erziehungswissenschaften,<br />
Psychologie und Wirtschaftspädagogik<br />
zunächst als wissenschaftlicher<br />
Angestellter an den<br />
Universitäten Freiburg und Kiel<br />
tätig. Nach vielfältigen Erfahrungen<br />
im Süddeutschen Verlag und an der<br />
Deutschen Verkaufsleiter Schule,<br />
wechselte er 2007 als Akademiedirektor<br />
an die Bayerische Akademie<br />
für Werbung und Marketing.<br />
Mehr Informationen<br />
unter www.baw-online.de.<br />
BDS vor Ort<br />
Der <strong>Mensch</strong> ist der<br />
Wertschöpfungsfaktor Nummer 1<br />
UNUS: Herr Dr. Lung, Sie sind Akademie-<br />
direktor an der Bayerischen Akademie für<br />
Werbung und Marketing. Was macht die<br />
Ausbildung an der BAW einzigartig?<br />
Dr. Matthias Lung: Unsere Stu-<br />
denten kommen zu 80% auf Empfehlung.<br />
Dies liegt an dem Praxiswissen,<br />
das Dozenten aus der<br />
Agentur- und Unternehmenspraxis<br />
vermitteln. Zudem haben wir<br />
ein riesiges Netzwerk von über<br />
2.100 organisierten Ehemaligen,<br />
die sich gegenseitig helfen und<br />
Ratschläge geben.<br />
Der <strong>Mensch</strong> gilt heute als der<br />
wichtigste Faktor für den Erfolg<br />
eines Unternehmens. Warum<br />
ist es Ihrer Meinung nach<br />
so und wie kann diese Tatsache<br />
angemessen berücksichtigt werden?<br />
Der <strong>Mensch</strong> ist der Wertschöpfungsfaktor Nr. 1.<br />
Aber hochqualifizierte Fachkräfte werden knapp,<br />
und die Unternehmen marschieren sehenden Auges<br />
in eine Lohnkostenexplosion. Wer heute nicht<br />
in den Nachwuchs investiert, bekommt morgen<br />
ein dramatisches Personalkostenproblem.<br />
Netzwerken – mal anders<br />
Das Netzwerk-Café dient Unternehmern<br />
und Selbständigen aus<br />
verschiedenen Branchen als Plattform<br />
für Erfahrungsaustausch. Am<br />
8. April 2008 fand das erste Netzwerk-Café<br />
in der Hauptgeschäftsstelle<br />
in München statt. Veranstalter<br />
war der BDS München.<br />
Eingeleitet wurde die Abendveranstaltung<br />
von der selbständigen<br />
Beraterin Gudrun Windisch, die<br />
den Teilnehmern das Zürcher Ressourcen<br />
Modell erklärte. „Darunter<br />
wird eine Trainingsmethode<br />
verstanden“, so Windisch, „die auf<br />
den neuesten neurobiologischen<br />
Erkenntnissen zu menschlichem<br />
Lernen und ihrer Wirksamkeit beruht.<br />
Denn es reicht nicht aus, sich<br />
auf Verstandesebene ein Ziel zu<br />
setzen, sondern man muss den Verstand<br />
mit der körperlichen und<br />
emotionalen Ebene so vernetzen,<br />
dass der gesamte Organismus die<br />
Zielverwirklichung unterstützt.“<br />
In Anschluss daran wurden in Gruppen<br />
verschiedene Themen und Fragestellungen<br />
behandelt. Die Gruppen<br />
setzten sich immer wieder neu<br />
zusammen. Somit wurden die Teilnehmer<br />
mit unterschiedlichen Ge-<br />
Ihre Institution ist eine renommierte Weiterbildungsakademie<br />
mit den Schwerpunkten Marketing, Kommunikation,<br />
Sales. Was zeichnet die Studenten an Ihrer<br />
Schule aus?<br />
Unsere Studenten sind Praktiker Mitte 20. „Heute lernen,<br />
morgen gleich umsetzen“ – das kennzeichnet<br />
unsere Vorgehensweise und unser Denken. Trotz aller<br />
Professionalität geht es ziemlich familiär bei uns zu:<br />
man tritt hier dauerhaft in eine Community ein.<br />
Wie verändert sich das Verhältnis zwischen Arbeitnehmer<br />
und Arbeitgeber während der Weiterbildungszeit?<br />
Die Teilnehmer studieren zwischen 25 und 35 Wochenenden<br />
plus Gruppenarbeit und Diplomarbeit oder<br />
über zwei Jahre abends. Das prägt. Die Teilnehmer<br />
werden selbstbewusster<br />
und lernen Praxiswissen.<br />
Sie bringen innovative<br />
Ideen ins Unternehmen.<br />
Das gefällt nicht jedem<br />
Chef. Wenn der Arbeitgeber<br />
aber die Chance<br />
darin sieht, dann bekommt<br />
er über das neue<br />
Know-how einen großen<br />
Innovationsschub.<br />
sprächspartnern und Argumenten<br />
konfrontiert.<br />
Die rund 30 Teilnehmer waren begeistert<br />
von der ersten Netzwerk-<br />
Café Veranstaltung. Franz Scheibenzuber<br />
von der Firma AWS Scheibenzuber<br />
meinte dazu: „Als begeisterter<br />
Netzwerker hat mich diese Art von<br />
Veranstaltung sehr angesprochen.<br />
Ich wurde mit den unterschiedlichsten<br />
Meinungen konfrontiert.<br />
Der Abend hat bei mir besonders<br />
aufgrund seiner Café-Atmosphäre<br />
gepunktet. Ich freue mich bereits<br />
auf das nächste Netzwerk-Café.“<br />
Weiterbildung ist eine der zentralen Maßnahmen, um<br />
ein Unternehmen konkurrenzfähig zu halten, stellt<br />
aber auch einen hohen Kostenfaktor dar. Wie gehen<br />
die Unternehmen damit um?<br />
Wer Weiterbildung nur als Kostenfaktor betrachtet,<br />
ist nicht unser Gesprächspartner. Sorry, Bildung ist<br />
eine Investition, die sich bezahlt macht. Viele Studen-<br />
ten erzählen mir erstaunliche Dinge über Umsatzsteigerungen,<br />
Einsparpotentiale durch effizienteres Marketing<br />
und neue Zielgruppenansprachen.<br />
Weiterbildung ist sowohl für Arbeitnehmer als auch<br />
Arbeitgeber sehr wichtig. Wie sollen in Zukunft die<br />
Visitenkartenparty<br />
Visitenkartenaustausch mal ganz<br />
anders: Am 29. April 2008 organisierte<br />
der BDS München eine sogenannte<br />
Visitenkartenparty.<br />
Ziel war es, durch die Präsentation<br />
der eigenen Person und des Unternehmens<br />
möglichst viele Visitenkarten<br />
zu ergattern. In einer ersten<br />
Runde hatten die 60 Teilnehmer<br />
genau eine Minute Zeit, sich zu präsentieren.<br />
Nach einem Wechsel an<br />
neue Tische war wieder nur wenig<br />
Zeit vorhanden, sich und zusätzlich<br />
Neuer Web-Auftritt des BDS München<br />
Angelehnt an den Auftritt des<br />
BDS Bayern ist seit einigen Wochen<br />
die neue Website des Bezirkverbandes<br />
Münchens unter<br />
www.bds-muenchen.de im Netz.<br />
Die klare und übersichtliche Struktur<br />
erleichtert dem Benutzer das schnelle<br />
Auffinden von Informationen. Die<br />
Seite gliedert sich in drei zentrale<br />
Bereiche, die über die Reiter „Verband“,<br />
„Mitglieder“ und „Intern“<br />
erreichbar sind. Alle Informationen<br />
zum Verband, den Veranstaltungen<br />
und verschiedenen Ansprechpartnern<br />
werden laufend aktualisiert.<br />
Besonders die Mitglieder des BDS<br />
Bayern profitieren von dem neuen<br />
Kosten geteilt werden?<br />
Die Unternehmen müssen weiterhin<br />
Topkräfte zu 100% fördern,<br />
allerdings mit Bindungsvereinbarung,<br />
sonst treffen sie<br />
die Mitarbeiter bei der Konkurrenz<br />
wieder. Ich erlebe das<br />
immer wieder. Wenn die Kandidaten<br />
alles selbst bezahlen,<br />
dann sind die ruckzuck weg<br />
und beim Wettbewerber gelandet.<br />
Das kann nicht im Sinne<br />
des Arbeitgebers sein.<br />
dazu die ideale Kundenzielgruppe<br />
vorzustellen. Im Anschluss daran<br />
konnte jeder dem Vorzustellenden<br />
einen Tipp weitergeben. In der dritten<br />
Runde mussten die Teilnehmer,<br />
wieder in neuer Sitzordnung, neben<br />
Eigenpräsentation und Kundendefinition<br />
noch das Besondere<br />
an ihrem Unternehmen erklären.<br />
„Die Teilnehmer waren von der Veranstaltung<br />
total begeistert“, meinte<br />
Monica Wagner-Manslau, Organisatorin<br />
und Moderatorin der<br />
Online-Auftritt. In eigens für sie<br />
angelegten Profilen können sie<br />
sich sowohl geschäftlich als auch<br />
privat vorstellen. Doch die neue<br />
Website dient nicht nur als Informationsplattform,<br />
sondern gibt<br />
den Mitgliedern die Möglichkeit,<br />
sich über Fragen, Erfahrungen und<br />
Ideen auszutauschen – ein großer<br />
Vorteil besonders für diejenigen<br />
Mitglieder, die unter Zeitdruck<br />
einem anderen Benutzer ein Angebot<br />
machen wollen oder eines<br />
suchen.<br />
Auch für Außenstehende besteht<br />
die Möglichkeit, sich über das öffentlicheMitgliederbranchenverzeichnis<br />
zu informieren.<br />
Veranstaltung. „447 Visitenkarten<br />
wurden ausgetauscht! Die Veranstaltung<br />
dient auch als Training,<br />
sich, das Unternehmen und die<br />
Kunden in kurzer Zeit überzeugend<br />
vorzustellen. Die Visitenkartenparty<br />
sollte mehr als nur einmal im Jahr<br />
durchgeführt werden.“<br />
Terminvorschau München<br />
München<br />
10. Juni 2008 Infoabend<br />
„Wissenswertes für Arbeitgeber“<br />
mit dem Arbeitgeberservice der<br />
Arbeitsagentur München<br />
Hauptgeschäftsstelle, München<br />
Beginn: 19:00 Uhr<br />
24. Juli 2008 Vortrag: „flexible Arbeitszeitgestaltung“<br />
Referent:<br />
Rechtsanwalt Dr. Bernhard Gaibler<br />
Hauptgeschäftsstelle, München<br />
Beginn: 19:30 Uhr<br />
19. August 2008 Netzwerkstammtisch im Biergarten<br />
Paulaner im Tal, München<br />
Beginn: 18:00 Uhr<br />
Ihr Ansprechpartner<br />
Michael Dirscherl<br />
Geschäftsführer München<br />
Schwanthalerstr. 110, 80339 München<br />
Telefon: 089 / 54 05 62 18<br />
Fax: 089 / 54 05 62 22<br />
E-Mail: michael.dirscherl@bds-bayern.de<br />
44 unus I/2008 unus I/2008 45
Standortmarketing<br />
Die Kopie als aufrichtigste Form der Anerkennung:<br />
Der 4. City- und Stadt-<br />
marketingpreis Bayern 2008<br />
<strong>Partner</strong> BDS Bayern<br />
Die Innenstädte sind die Zentren des sozialen, kulturellen und ökonomischen<br />
Lebens unserer bayerischen Städte und Kommunen. So ist der BDS Bayern<br />
mit seinen 500 kommunalen Vereinigungen deren Erhaltung und<br />
Weiterentwicklung besonders verpflichtet. Da war es ein besonderes<br />
Anliegen, mit den Initiatoren des City- und Stadtmarketingpreises Kontakt<br />
Messen, Märkte, Kulturnächte<br />
und Kinderfeste – innerstädtische<br />
Events begeistern nicht nur Jung<br />
und Alt, sondern erhalten und<br />
bringen Leben und Attraktivität<br />
in die Stadtzentren. Das ist ein Zusammenwirken<br />
verschiedener Personen<br />
und Gruppierungen. In der<br />
Regel verdanken wir diese bunten<br />
und ansprechenden Veranstaltungen<br />
innovativen Selbständigen<br />
und mittelständischen Unternehmern<br />
sowie den findigen<br />
Köpfen der City- und Stadtmarketingorganisationen<br />
Bayerns. Sol-<br />
aufzunehmen und sich als <strong>Partner</strong> bei diesem Projekt zu engagieren.<br />
che Organisationen müssen und<br />
können nicht immer nur hauptamtlich<br />
organisiert sind. „Oftmals<br />
ist es gerade in den kleineren und<br />
mittleren Kommunen eine ehrenamtliche<br />
Mann- und Frauschaft,<br />
die sich für Stadtmarketingmaßnahmen<br />
engagiert“, so Markus<br />
Droth, Hauptgeschäftsführer des<br />
BDS Bayern. „Ohne die Ehrenamtlichkeit<br />
wäre die Vielfalt der Innenstädte<br />
nicht weiterentwickelbar<br />
und wir wären in Bayern um<br />
ein Kulturgut ärmer.“<br />
Zu den City- und Stadtmarketingorganisationen<br />
zählen ebenso<br />
die lokal tätigen Gewerbeverbände<br />
und Werbegemeinschaften. Sie<br />
beeinflussen durch ihr Engagement<br />
die Orts- und Stadtentwicklung<br />
der bayerischen Kommunen<br />
maßgeblich und bündeln innerstädtische<br />
Akteure und Aktionen<br />
bündeln.<br />
Damit auch weiterhin den Bürgern<br />
viel geboten wird, und um<br />
die Qualität von City- und Stadtmarketing<br />
in Bayern auf einem<br />
hohen Niveau zu halten, schreiben<br />
das bayerische Wirtschaftsministerium,<br />
der Handelsverband BAG Bayern,<br />
der Landesverband des bayerischen<br />
Einzelhandels und die<br />
Wirtschaftsjunioren Bayern nun<br />
zum vierten Mal den City- und<br />
Stadtmarketingpreis Bayern aus.<br />
„Nur die Praxis zählt“ ist das Motto<br />
des Wettbewerbs, der nach<br />
den besten Ideen für die bayerischen<br />
Innenstädte sucht. In vier<br />
Stadtgrößenkategorien werden<br />
die nachhaltigsten und wirkungsvollsten<br />
der eingereichten Beiträge<br />
privater und öffentlicher<br />
City- und Stadtmarketingorganisationen<br />
prämiert. Bewertet wird<br />
unter anderem auch das Kosten-<br />
Nutzen Verhältnis der eingereichten<br />
Projekte sowie ihr Innovationscharakter.<br />
Zusätzlich wird ein Sonderpreis an<br />
eine Persönlichkeit vergeben, die<br />
sich in herausragender Weise um<br />
das City- und Stadtmarketing in Bayern<br />
verdient gemacht hat. Neben<br />
einem Pokal erhalten die Preisträge<br />
das Recht, den Titel „Gewinner<br />
des Stadtmarketingpreises Bayern<br />
2008“ und das dazugehörige Logo<br />
zu verwenden.<br />
„Wilhelm Busch sagte, ‚Neid ist<br />
die aufrichtigste Form der Anerkennung’.<br />
Ich denke, dass es wohl<br />
eher die Kopie ist“, so Bernd Oelsner,<br />
Landesvorsitzender der Wirtschaftsjunioren<br />
Bayern 2008.<br />
„Der Stadtmarketingpreis hat sich<br />
von Bayern aus zu einer Erfolgsgeschichte<br />
in ganz Deutschland<br />
entwickelt. Eine Erfolgsgeschichte,<br />
auf die wir alle auch ein wenig<br />
stolz sein dürfen.“<br />
Denn die Situation in vielen Städten<br />
und Gemeinden Bayerns hatte<br />
sich in den letzten Jahren zum<br />
Schlechteren verändert.<br />
Lebenfindetinnenstadt.de –<br />
für lebendige<br />
Innenstädte – gegen FOC‘s<br />
Der BDS Bayern setzt sich vor Ort<br />
und überregional für die Entwicklung<br />
der Bayerischen Innenstädte<br />
ein. Meilensteine für eine ausgewogene<br />
Zentren- und Verkaufsflächenentwicklung<br />
sind: kommunales<br />
Zentren- und Versorgungskonzept,<br />
differenzierte Festsetzungen<br />
in den Bebauungsplänen,<br />
wasserdichte Verträge und ein aktiv<br />
betriebenes Standortmarketing<br />
mit entsprechenden Werbemaßnahmen.<br />
Der BDS Bayern ist Mitinitiator und<br />
<strong>Partner</strong> des landesweiten Projekts<br />
der Bayerischen Staatsregierung<br />
Um den zentralen Geschäftslagen<br />
wieder zu mehr Attraktivität, zu<br />
einem besseren Image und zu einer<br />
Aufwertung des Stadtbildes<br />
und der Einkaufsatmosphäre zu<br />
verhelfen, ist ein besonderer Einsatz<br />
nötig – Einsatz, der durch den<br />
City- und Stadtmarketingpreis besonders<br />
gefördert wird. „Die besten<br />
Ideen, die effektivsten Konzepte<br />
und erfolgreichsten Veranstaltungen<br />
finden sich beim Stadtmarketingpreis<br />
wieder.<br />
Unabhängig von der Größe der<br />
Stadt oder der Haushaltslage –<br />
entscheiden ist die Kraft der Idee.<br />
Es sind nämlich genau diese Ideen,<br />
die unsere Standorte attraktiv, ein-<br />
„Leben findet Innenstadt“.<br />
Dieses Projekt läuft aktuell<br />
aus. Die BDS-Ortsverbände<br />
haben die Möglichkeit, als<br />
<strong>Partner</strong> in den Kommunen<br />
bei der Umsetzung des Nachfolgeprogramms<br />
„Aktive<br />
Stadt- und Ortsteilzentren“<br />
mitzuwirken und Städtebaufördermittel<br />
für die Heimatgemeinde zu<br />
akquirieren.<br />
Die Kommunen sind auf die Mitwirkungen<br />
von Organisationen<br />
wie den BDS Bayern vor Ort an-<br />
gewiesen, sonst ist eine Aufnahme<br />
in dieses Förderprogramm nicht<br />
möglich.<br />
zigartig und auch für die nächsten<br />
Generationen lebendig machen.<br />
Wir freuen uns deshalb schon heute<br />
auf Ihre Einfälle!“<br />
Interessierte kommunale und privatwirtschaftliche<br />
City- und Stadtmarketingorganisationen<br />
können<br />
ihre aussagekräftigen Unterlagen<br />
(PowerPoint-Präsentation auf CD<br />
sowie deren Ausdruck) bis spätestens<br />
15. August 2008 unter dem<br />
Stichwort „4. City- und Stadtmarketingpreis<br />
Bayern 2008“ an den<br />
Handelsverband BAG Bayern e.V.,<br />
Innere Wiener Straße 7c, 81667<br />
München, senden. (md)<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.stadtmarketingpreis.de<br />
Näheres zum Förderprogramm unter<br />
www.lebenfindetinnenstadt.de.<br />
In diesem Gesamtzusammenhang<br />
setzt sich der BDS Bayern gegen<br />
Factory-Outlet-Center und für ein<br />
ausgewogenes Miteinander von<br />
Verkaufsflächen in zentralen Lagen<br />
und am Ortsrand ein. (md)<br />
46 unus I/2008 unus I/2008 47
Faß ohne Boden BDS Service<br />
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Gailler,<br />
irgendetwas haben Sie<br />
oder die Mitarbeiter der<br />
Stadt Freystadt missverstanden,<br />
als Sie die Parole<br />
ausgegeben haben: „Alle<br />
Bürger müssen ins Netz“.<br />
Da hat wohl irgendein Mitarbeiter das Wörtchen<br />
„in“ durch „an“ ersetzt. Und dann nahm<br />
das Schicksal seinen Lauf und es war klar, was gemeint<br />
war: nicht das world-wide-web, sondern –<br />
der Kanalanschluss!<br />
So begann der Feldzug gegen die ahnungslosen<br />
elf Grundeigentümer und 43 Bürger des Ortsteils<br />
Kittenhausen. Über Jahrhunderte lebten<br />
sie friedlich im Landkreis Neumarkt, nun wurde<br />
ihnen vor gut fünf Jahren unter dem Deckmantel<br />
des berühmt berüchtigten „Anschluss- und<br />
Benutzungszwanges“ der Krieg erklärt. Eine<br />
Druckleitung über sieben km sei langfristig günstiger<br />
als eine Ortsteil-Lösung oder eine Lösung<br />
mit Kleinkläranlagen. Das habe das planende<br />
Ingenieurbüro berechnet. Wunderbar, bis dahin<br />
die Theorie.<br />
Aber als in der Praxis der Kostenunterschied<br />
380.000 Euro im Vergleich zu den Kleinkläranlagen<br />
ausmachte, war das für die betroffenen<br />
Bürger aus Kittenhausen gar nicht mehr nachvollziehbar.<br />
Ihnen, Herr Bürgermeister Gailler,<br />
ging das nicht sehr zu Herzen, gehört doch der<br />
Abwasserbereich zum sogenannten rentierlichen<br />
Bereich, sprich, er muß sich komplett über die<br />
Gebühren refinanzieren. Und damit trifft es voll<br />
die Kittenhausener Bürger – und zwar kurz- und<br />
langfristig, mit jedem Kubikmeter Abwasser.<br />
Mit Hilfe des Landratsamtes wurden die Kittenhausener<br />
zwangsangeschlossen – obwohl es einen<br />
Ermessensspielraum gab und die Bürger offen<br />
für andere zulässige und zuverlässige Lösungen<br />
waren. Auch so kann aktive Bürgerbeteiligung<br />
aussehen.<br />
Aber damit noch nicht genug. Einem Bürger und<br />
Gewerbetreibenden haben Sie ja komplett das<br />
Kraut ausgeschüttet, als er auch noch für gewerblich<br />
genutzte Gebäude die Anschlussgebühren<br />
zahlen musste, die überhaupt keinen Wasseranschluss<br />
haben! Das machte dann einen Betrag von<br />
40.000 Euro aus - bei einem Abwasseraufkommen<br />
von jährlich rund 65 Kubikmeter für das gesamte<br />
Anwesen. Da wird Abwasser fast so wertvoll wie<br />
Gold. Wie sagte schon Kaiser Vespasian: „Pecunia<br />
non olet – Geld stinkt nicht.“<br />
Mittlerweile sind die Kittenhausener zwangsangeschlossen.<br />
Zu Ihrer Ehrenrettung:<br />
Hoffentlich habt Ihr von der Stadtverwaltung aus<br />
wenigstens ein Kupfer- oder Glasfaserkabel mit<br />
hineingelegt, als Ihr den Kanal neu gemacht habt?<br />
Dann hätten die Kittenhausener wenigstens<br />
einen richtigen Nutzen aus dem Netzanschluß.<br />
Wenn nicht: Asche über ihr Haupt!<br />
Und den Kittenhausenern bliebe dann nur: Kein<br />
world-wide-web, sondern nur local Nepp.<br />
Nix füa unguad!<br />
Ihr Ferdl Faßl<br />
Visa- und Mastercard –<br />
Attraktive Abwicklungskonditionen<br />
für BDS-Mitglieder<br />
Die Nachfrage der Selbständigen und mittelständischen<br />
Unternehmen nach Kooperationen in einer zunehmend<br />
globalisierten Welt steigt.<br />
Der BDS Bayern bietet seinen<br />
22.000 Mitgliedern branchen-<br />
übergreifende Vorteile. Aktuell-<br />
stes Beispiel ist der Rahmenvertrag<br />
mit B+S Card-Service zur Abwicklung<br />
von Master- und Visacard<br />
Bezahlungen. Den beteiligten<br />
Unternehmen stehen attraktive<br />
Konditionen zur Verfügung, wenn<br />
ein Kunde mit einer Master- oder<br />
Visacard bezahlt.<br />
Die Akzeptanz von bargeldlosen<br />
Zahlungsmitteln gehört mittlerweile<br />
in vielen Branchen bereits<br />
zum Service, wie bei Tankstellen,<br />
im Einzelhandel, in Gaststätten<br />
und in der Tourismusbranche.<br />
Auch im Handwerk gewinnt diese<br />
Form der Zahlung an Bedeutung.<br />
Mobile Terminals machen die Kartenakzeptanz<br />
für das Handwerk<br />
trotz wechselnder Einsatzorte immer<br />
interessanter. Die Vorteile<br />
liegen auf der Hand:<br />
Die Rechnung ist sofort<br />
beglichen und die Liquidität<br />
des Betriebs verbessert.<br />
B+S Card Service ist<br />
Marktführer in Bayern<br />
und arbeitet mit 46<br />
Sparkassen landesweit<br />
zusammen. Über diese<br />
können die BDS-Kondi-<br />
tionen vereinbart werden.<br />
Ansprechpartner<br />
von B+S Card-Service<br />
können auch direkt<br />
kontaktiert werden.<br />
Im Internet unter<br />
www.bds-bayern.de<br />
finden Sie in der Ru-<br />
brik Leistungen weitere<br />
Informationen dazu.<br />
(md)<br />
Auszug aus den Rahmenkonditionen<br />
Disagiostaffel Sonderkonditionen allgemein<br />
Visa / JCB Mastercard Jahresumsatz mit Kreditkarten<br />
von bis<br />
2,80 % 2,95 % 0 Euro 15.000 Euro<br />
2,65 % 2,80 % 15.001 Euro 20.000 Euro<br />
2,50 % 2,65 % 20.001 Euro 10.000 Euro<br />
2,30 % 2,45 % 100.001Euro 250.000 Euro<br />
2,15 % 2,30 % 250.001 Euro 750.000 Euro<br />
Spezielle Branchenkonditionen<br />
Tankstellen<br />
Visa Mastercard JCB<br />
1,05 % 1,05 % 1,95 %<br />
Lebensmittelbranche<br />
(ab 500 qm Ladenfläche und Schwerpunkt Lebensmittel)<br />
Visa Mastercard JCB<br />
0,99 % 1,14 % 1,95 %<br />
Hotel & Gaststätten<br />
Visa Mastercard Jahresumsatz mit Kreditkarten<br />
von bis<br />
1,90 % 1,99 % 0 Euro 20.000 Euro<br />
1,70 % 1,85 % 20.001 Euro X Euro<br />
Ihre Meinung ist uns wichtig!<br />
Mailen Sie Kommentare, Anregungen und<br />
Wünsche an redaktion@unus-online.de.<br />
Die ersten 20 Verfasser erhalten exklusiv<br />
einen USB Stick mit 1 GB und BDS Bayern<br />
Logo.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Beitrag!<br />
48 unus I/2008 unus I/2008 49
50<br />
© Fürstenfelder Gastronomie & Hotel GmbH<br />
unus I/2008<br />
Kultur & Lebensart<br />
Denn hier, in<br />
Ingolstadt,<br />
wurde am 23.<br />
April 1516 erstmals<br />
das deutscheReinheitsgebotproklamiert.<br />
Dieses älteste Lebensmittelgesetz<br />
der Welt ist heute, in Zeiten<br />
unzähliger Lebensmittelskandale,<br />
aktueller denn je.<br />
Der Freistaat war schon immer ein<br />
Land der Biertradition. Bier verkörpert<br />
hier nicht nur Kulturgut, sondern<br />
ist Ausdruck einer Lebensart<br />
und Wirtschaftskraft zugleich.<br />
Fest steht: In Deutschland wird Bier<br />
nach dem Reinheitsgebot gebraut.<br />
Zugelassen sind nur die natürlichen<br />
Rohstoffe Wasser, Gerstenmalz,<br />
Hopfen und Hefe. Doch ist die<br />
Qualität maßgeblich von der Reinheit<br />
dieser landwirtschaftlichen<br />
Nutzpflanzen abhängig. Und diese<br />
gerät in Zeiten genmanipulierter<br />
Lebensmittel immer mehr in die<br />
Kritik. Zudem wird im Zuge der<br />
Klimaerwärmung auch in den<br />
Brauereien die Frage nach dem<br />
Einsatz regenerativer Energien<br />
lauter. Schließlich ist eine intakte<br />
Natur Grundvoraussetzung für<br />
In Bayern ticken die Uhren anders –<br />
nicht nur in der Politik,<br />
sondern auch beim Essen und Trinken<br />
In Deutschland wurde am 23. April 2008 der „Tag des<br />
deutschen Bieres“ gefeiert. Aber in keinem anderen Bundesland<br />
findet dieser Festtag so viel Zuspruch wie in Bayern.<br />
So stellt Bayern etwa die Hälfte<br />
aller deutschen und mehr als ein<br />
Drittel aller Brauereien innerhalb<br />
der EU. Die Bierexportquote verdoppelte<br />
sich innerhalb von zehn Jahren.<br />
Bayerisches Bier ist zu einem Export-<br />
schlager avanciert, der seines-<br />
gleichen sucht. Der Garant für diesen<br />
Erfolg ist die mittelständisch<br />
geprägte Brauwirtschaft, die sich mit<br />
voller Kraft für den Erhalt der Bierkultur<br />
einsetzt. Mit der Einhaltung<br />
des Reinheitsgebotes ist die Brauer-<br />
eiwirtschaft heute ein echter Globalisierungsgewinner.<br />
Dieses Image<br />
können auch leicht rückläufige Inlandsabsätze<br />
nicht trüben.<br />
gutes Bier. Deshalb verwundert<br />
es nicht, dass einzelne Brauereien<br />
bereits ein Umwelt-<br />
managementsystem<br />
errichtet haben. Andere<br />
verleihen Um-<br />
weltpreise an Unternehmen,<br />
die sich für<br />
den Erhalt einer in-<br />
takten Umwelt stark<br />
machen. In welche<br />
Richtung das Engage-<br />
ment auch geht, die<br />
Brauereien übernehmen<br />
Verantwortung<br />
für die Natur und ge-<br />
Zurück zur Lebensart: In jüngster<br />
Zeit hat sich eine neue Erlebnisgastronomie<br />
entwickelt, die nicht<br />
zuletzt dem leicht schwindenden<br />
inländischen Bierumsatz ent-<br />
gegenwirkt. Besonders Haus- und<br />
Gaststättenbrauereien bieten<br />
ihren Kunden mehr als nur ein<br />
Getränk – nämlich ein Genussmittel,<br />
das Tradition verkörpert und<br />
Identität stiftet. Das funktioniert<br />
natürlich nur dort, wo das Bier<br />
seine Heimat hat.<br />
In Bayern– was auch in diesem<br />
Jahr beim Festakt zum Reinheitsgebot<br />
deutlich wurde. (ga)<br />
Natürliche Rohstoffe umweltschonend verarbeiten<br />
ben ein perfektes Vorbild für viele<br />
andere Industriezweige ab. (ga)
52<br />
unus I/2008<br />
BDS Service<br />
Argumentationspapier<br />
Keine Erhöhung der Gewerbesteuer<br />
Die Unternehmenssteuerreform hat<br />
bewirkt, dass vielerorts der Irrglaube<br />
vorherrscht, eine Erhöhung des Gewerbesteuerhebesatzes<br />
auf 380 %<br />
tangiere den selbständigen Mittel-<br />
Kennzahlen zur Kommunal- und Einzelhandelsentwicklung<br />
Daten-Abrufservice<br />
Fundierte Zahlen<br />
sind die<br />
Grundlagen einer<br />
jeden Planung.<br />
Auf kommunaler<br />
Ebene<br />
sind sie unentbehrlichesMa-<br />
terial für Kommunalpolitiker, Unternehmer<br />
und Wirtschaftsverbände.<br />
Der BDS Bayern hat mit<br />
seinem <strong>Partner</strong> Dr. Heider einen<br />
Abruf-Service entwickelt, um, heruntergebrochen<br />
auf jede bayerische<br />
Kommune, die wichtigsten<br />
kommunalen Kennzahlen verfüg-<br />
stand nicht. Dies ist definitiv falsch.<br />
Der BDS Bayern wendet sich gegen<br />
solche Bestrebungen und hat seine<br />
Ortsvorsitzenden mit einem Argumente-Papier<br />
informiert. Wenn<br />
Termine von Gewerbe- und Leistungsschauen<br />
bar zu machen - von der Einwohnerentwicklung<br />
bis zur einzelhandelsrelevanten<br />
Kaufkraft.<br />
Nähere Informationen erhalten<br />
Sie unter www.heider-swb.de<br />
Telefon 0821 / 527853.<br />
Sie dieses Schreiben mit den Argumenten<br />
gegen eine Gewerbesteuererhebung<br />
erhalten möchten, dann<br />
senden Sie eine E-Mail an<br />
info@bds-bayern.de (s. Seite 16).<br />
Adlkofen Gewerbeschau 21./22.6.2008<br />
Ainring Gewerbeschau 13.7.2008<br />
Schnelldorf Gewerbeschau 07.9.2008<br />
Glonn Leistungsschau 13. - 14. 09.2008<br />
Zusmarshausen Marktsonntag (Handwerkerparcour) 21.9.2008<br />
Garmisch-Partenkirchen GAP-EXPO 02.- 05.10.2008<br />
Fürstenfeldbruck Gewerbeschau 15. - 19.10.2008<br />
Erkheim „Bauen & Sanieren und mehr“ 25./26.10.2008<br />
Roßtal Martinimarkt 08./09.11.2008<br />
Weitere Termine finden Sie bayernweit unter www.bds-bayern.de
START<br />
Die Messe für Existenzgründung,<br />
Franchising und junge Unternehmen<br />
C M Y CM MY CY CMY K<br />
Erfolgreich<br />
selbstständig!<br />
Holen Sie sich auf den START-<br />
Messen alle Informationen für eine<br />
erfolgreiche Gründung – ob mit<br />
einer eigenen Geschäftsidee oder<br />
als Franchise-Nehmer.<br />
Bei Ausstellern, Vorträgen und<br />
Networking-Events der START<br />
erhalten Sie entscheidende<br />
Informationen, wertvolle Impulse<br />
und wichtige Kontakte für Ihr<br />
Unternehmen.<br />
Profitieren auch Sie von der START!<br />
www.start-messe.de<br />
Nürnberg: 4. - 5. Juli 2008 · Essen: 17. - 18. Oktober 2008 · Bremen: Frühjahr 2009<br />
www.agentur-marks.de