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Erfolgsfaktor Mensch - Raimund Schöll Consulting Partner

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Magazin für mittelständische Unternehmer und Selbständige Ausgabe I/2008<br />

Titelthema<br />

<strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Mensch</strong><br />

Bund der Selbständigen –<br />

Gewerbeverband Bayern e.V.<br />

www.bds-bayern.de<br />

Unternehmer & Selbständige<br />

Themen<br />

Ausbildung<br />

Mittelstand, der<br />

Ausbilder Deutschlands Seite 8<br />

Unternehmen<br />

Unternehmensnachfolge<br />

keine reine Familiensache Seite 11<br />

Interview<br />

Professor Wickenhäuser<br />

Zukunftschancen – Mittelstand Seite 12


Fahrzeugabb. zeigt Sonderausstattungen.<br />

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ja,<br />

mehrmals<br />

Der <strong>Mensch</strong> steht im Mittelpunkt<br />

Wirtschaftswissenschaftler sprechen allzu gerne lässig vom<br />

„Humankapital“. Damit meinen sie schlicht und ergreifend<br />

die <strong>Mensch</strong>en, die in einem Unternehmen arbeiten, die<br />

geballte Intelligenz und Schaffenskraft dieser <strong>Mensch</strong>en,<br />

das kreative Potential, über das eine Firma verfügen kann.<br />

Humankapital: Schön klingt das nicht!<br />

Der <strong>Mensch</strong> wird degradiert zu einer<br />

ökonomischen Größe. Er wird zur Ziffer. Nicht<br />

umsonst wurde „Humankapital“ 2004 zum<br />

Unwort des Jahres gewählt. Doch die Zeiten<br />

haben sich geändert. Mittlerweile erkennen<br />

die Unternehmen und ihre Lenker, dass<br />

das „Humankapital“ nicht ein Posten unter<br />

vielen, sondern dass es der entscheidende<br />

Faktor für wirtschaftlichen Erfolg ist.<br />

„<strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Mensch</strong>“ ist denn auch für<br />

den BDS Bayern zu Recht das Motto des<br />

Jahres 2008. Wer erfolgreich wirtschaften<br />

will, der muss bei den <strong>Mensch</strong>en in seinem<br />

Unternehmen ansetzen. Und zwar bei<br />

jedem einzelnen. Nur wer die persönlichen<br />

Fähigkeiten seiner Mitarbeiter durch<br />

Aus- und Weiterbildung fördert und eine<br />

28 %<br />

ja,<br />

regelmäßig<br />

7 %<br />

25 %<br />

ja, ein Mal<br />

40 %<br />

nein,<br />

noch nie<br />

Unternehmenskultur etabliert, die sich nicht<br />

nur an Finanzkennziffern, sondern auch an<br />

gemeinsamen Werten orientiert, setzt sein<br />

„Humankapital“ frei – was sich dann mit<br />

Sicherheit auch in der Bilanz niederschlägt.<br />

Das gilt natürlich nicht nur für die Großen,<br />

sondern erst recht für den Mittelstand,<br />

der traditionell näher am <strong>Mensch</strong>en<br />

steht – am Kunden wie am Mitarbeiter.<br />

Sein Kapital ist in der Tat „humaner“<br />

Natur. Er muss es nur erkennen!<br />

Viel Spaß mit der ersten überregionalen<br />

Ausgabe von UNUS wünscht<br />

Dr. Alexander Pschera<br />

Chefredakteur<br />

Hat Ihr Unternehmen schon einmal ein professionelles Beratungsangebot genutzt?<br />

• Mit steigender Unternehmensgröße wächst auch<br />

die Beratungsaffinität.<br />

• Für jedes dritte Unternehmen ist der Umgang mit<br />

Beratern Routine.<br />

• Für ein Viertel aller mittelständischen Unternehmer<br />

und Selbständigen ist der Berater ausschließlich<br />

ein punktueller Problemlöser.<br />

• 4 von 10 Unternehmen haben sich noch nie beraten<br />

lassen. Angesichts der Einbeziehung steuerlicher<br />

und rechtlicher Beratungen ein überraschend<br />

niedriger Wert, der auf eine defensive Beratungskultur<br />

schließen lässt.<br />

• Der Handel ist besonders zurückhaltend bei der<br />

Inanspruchnahme von Beratungsleistungen, die<br />

Industrie besonders aufgeschlossen.<br />

• Alter und Geschlecht des Unternehmers bzw. des<br />

Selbständigen haben keinen Einfluss auf die Beratungsneigung.<br />

Quelle: BDS Stimungstest Sommer 2007<br />

Editorial<br />

unus I/2008<br />

1


2<br />

unus I/2008<br />

Inhalt Juni 2008<br />

Editorial 1<br />

Titelthema<br />

<strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Mensch</strong> 4<br />

Ausbildung<br />

Mittelstand – Ausbilder Deutschland 8<br />

Weiterbildung<br />

Weiterbildung – Treibstoff der Zukunft 10<br />

Unternehmen<br />

Unternehmensnachfolge – keine reine Familiensache 11<br />

Interview<br />

Professor Wickenhäuser zu den<br />

Zukunftschancen des Mittelstandes 12<br />

Wirtschaft<br />

Steuern: Mehr Verantwortung<br />

für Städte und Gemeinden 14<br />

Ratgeber – Ein Schritt zurück:<br />

Europäischer Gerichtshof (EuGH)<br />

erklärt Tariflohn-Treueverpflichtung<br />

für nichtig 16<br />

Contracting: Neue Wege<br />

der Wärmeversorgung 17<br />

Politik<br />

Interview mit Dr. Carlo Kremer 18<br />

Politik<br />

Erwerbstätigenversicherung<br />

ist die falsche Lösung 20<br />

Politk<br />

Die unmittelbare Kraft des BDS Bayern 22<br />

Unternehmen<br />

Vom Umgang mit Stimmungen<br />

und Atmosphären im Unternehmen 23<br />

Seminare & Termine<br />

Erfolgreich selbständig mit dem<br />

BDS Bayern und der START-Messe<br />

in Nürnberg! 24<br />

<strong>Mensch</strong>en 25<br />

Meinungen<br />

Was sind die <strong>Erfolgsfaktor</strong>en für<br />

eine positive Wirtschaftsent-<br />

wicklung im ländlichen Raum? 26<br />

Standortmarketing<br />

Der 4. City- und Stadtmarketingpreis Bayern 2008 46<br />

Lebenfindetinnenstadt.de – für lebendige<br />

Innenstädte – gegen FOC‘s 47<br />

Faß ohne Boden 48<br />

BDS Service 49<br />

Kultur & Lebensart<br />

In Bayern ticken die Uhren anders – nicht nur in<br />

der Politik, sondern auch beim Essen und Trinken 50<br />

Natürliche Rohstoffe umweltschonend verarbeiten 50<br />

BDS Service 52<br />

BDS vor Ort<br />

Niederbayern 28<br />

DSL für alle – Ein Niederbayerischer<br />

Ortsverband kämpft<br />

Unterfranken 30<br />

Patente im Mittelstand<br />

Oberpfalz 32<br />

Erfolgsrezept Familienbetrieb<br />

Schwaben 34<br />

Neue Marke für die Region:<br />

Ostallgäu Card<br />

Oberbayern West 36<br />

Unternehmer referieren für Azubis<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Servicegesellschaft des Bundes der<br />

Selbständigen / Deutscher Gewerbeverband<br />

Landesverband Bayern e.V. mbH<br />

vertreten durch den<br />

Geschäftsführer Markus Droth<br />

Schwanthalerstraße 110, 80339 München<br />

Telefon 0 89 / 54 05 60<br />

Fax 0 89 / 5 02 64 93<br />

Handelsregister München HRB 53365<br />

Steuernummer 823/65490<br />

Finanzamt für Körperschaften<br />

Chefredaktion<br />

Dr. Alexander Pschera (ap)<br />

Oberbayern Ost 38<br />

Premiummarke zwischen<br />

Tradition und Innovation<br />

Oberfranken 40<br />

Mit Kutschen und Pferden<br />

auf Imagewerbung<br />

Mittelfranken 42<br />

Alleinstellungsmerkmal<br />

auf dem Markt<br />

Redaktion<br />

Markus Droth (md), Dimitrij Naumov (dn),<br />

Thomas Schörg (schoe), Gisela András (ga)<br />

E-Mail redaktion@unus-online.de<br />

Anschrift der Redaktion<br />

Maisberger Whiteoaks GmbH<br />

Kirchenstraße 15, 81675 München<br />

Grafisches Konzept und Layout<br />

Cornelia Hauser, Raum für Gestaltung<br />

Guntherstraße 19, 80639 München<br />

Telefon 0 89 / 17 999 260<br />

Fax 0 89 / 17 999 289<br />

E-Mail c.hauser@raumfuergestaltung.de<br />

München 44<br />

Der <strong>Mensch</strong> ist der<br />

Wertschöpfungsfaktor Nr. 1<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Anzeigenleitung<br />

Lidwina Rehms<br />

AR MEDIA International GmbH<br />

Schwanseestraße 89, 81549 München<br />

Telefon 089 / 699 03 53<br />

Fax 089 / 699 79575<br />

E-Mail info@ar-media-international.de<br />

Bildmaterial<br />

www.Fotolia.com und BDS intern<br />

Auflage: 50.000, 4x jährlich<br />

Druck<br />

ADV Augsburger Druck- und Verlagshaus<br />

Aindlinger Straße 17 - 19, 86167 Augsburg<br />

unus I/2008<br />

3


<strong>Mensch</strong><br />

Titelthema<br />

<strong>Erfolgsfaktor</strong><br />

D Die Frage nach der Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen in einem<br />

immer härter werdenden, grenzüberschreitenden Wettbewerb bewegt seit Jahren die Gemüter. Denn<br />

trotz der momentan positiven Entwicklung kann der Mittelstand seinen Wettbewerbern – Großunterneh-<br />

men und Anbietern aus den Niedriglohnländern – immer seltener mit klassischen Rezepten begegnen.<br />

Die Wettbewerber haben dazu<br />

gelernt: So wird die Qualität der in<br />

Asien und Osteuropa gefertigten<br />

Waren Jahr für Jahr besser. Lukrative<br />

Aufträge werden immer häufiger<br />

ausgelagert, von der Zahnbehandlung<br />

in der Tschechischen Republik<br />

bis hin zur Herstellung komplexer<br />

Automobilteile in China – ein<br />

Trend, der durch die fortschreitende<br />

Globalisierung der Märkte zunehmend<br />

verschärft<br />

wird. Zudem haben<br />

in den letzten Jahren<br />

viele Großunternehmen<br />

„den Endkunden<br />

(wieder-)<br />

entdeckt“ und ihre<br />

Servicequalität deutlich<br />

verbessert – Service<br />

war aber lange<br />

Zeit die wichtigste<br />

Domäne, in der sich<br />

der Mittelstand<br />

absetzen konnte.<br />

Vor diesem Hintergrund<br />

stellt sich immer<br />

drängender die<br />

Frage nach der Zukunftsstrategie<br />

des<br />

Mittelstandes. Wo<br />

sind seine originären<br />

Stärken, die sich in<br />

handfeste Wettbewerbsvorteileumsetzen<br />

lassen?<br />

Selbstbewusstsein<br />

im Kampf um die<br />

besten Mitarbeiter<br />

Es ist heute unbestritten,<br />

dass in der<br />

Wissensökonomie<br />

des 21. Jahrhunderts<br />

der <strong>Mensch</strong> zum zentralen <strong>Erfolgsfaktor</strong><br />

geworden ist. Besonders<br />

erfolgreiche Unternehmen zeichnen<br />

sich vor allem durch qualifizierte<br />

und hoch motivierte Mitarbeiter<br />

aus. Der Kampf um Talente<br />

gewinnt deshalb eine strategische<br />

Bedeutung.<br />

Für kleine und mittelständische Betriebe<br />

ist dieser Trend eine Chance,<br />

denn in der mittelständischen<br />

Wirtschaft steht der <strong>Mensch</strong> traditionell<br />

im Mittelpunkt. Zahlreichen<br />

Untersuchungen zufolge punkten<br />

mittelständische Unternehmen<br />

durch Abwechslungsreichtum der<br />

Aufgaben, Selbstständigkeit der<br />

„<br />

Arbeit, Beteiligung an Entschei-<br />

dungen und eine Unternehmenskultur,<br />

die die Mitarbeiter einbezieht.<br />

„Der Mittelstand sollte die<br />

unumstrittenen Vorzüge, die er als<br />

Arbeitgeber besitzt, bei seiner Suche<br />

nach Fachkräften stärker kommunizieren“,<br />

fordert deshalb Gunther<br />

Kayser vom Bonner Institut für<br />

Mittelstandsforschung (IfM Bonn).<br />

Ähnlich sieht das auch Richard<br />

Schaurich, Vorsitzender des BDS<br />

<strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Mensch</strong><br />

Professor Fritz Wickenhäuser, Präsident des BDS Bayern,<br />

Dr. Günther Beckstein, Bayerischer Ministerpräsident und<br />

Professor Marion Schick, Präsidentin der Hochschule München<br />

beim Jahresempfang des Verbandes am 4. März 2008 in<br />

München, der unter dem Motto „<strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Mensch</strong> –<br />

unverzichtbarer Wettbewerbsvorsprung“ stand.<br />

München. „Der Mittelstand darf<br />

im Kampf um Talente nicht vor<br />

den Großunternehmen die Waffen<br />

strecken. Kleine und mittelständische<br />

Unternehmen können<br />

jungen <strong>Mensch</strong>en spannende Perspektiven<br />

und individuelle Entwicklung<br />

bieten. Das müssen wir beson-<br />

Der Mittelstand in Deutschland steht heute<br />

wieder vor dem Problem, Fachkräfte in<br />

ausreichender Zahl und benötigter<br />

Qualifizierung zu finden. Der demografische<br />

“<br />

ders nach außen deutlich machen“,<br />

betonte Schaurich bei der Podiumsdiskussion<br />

im Rahmen des diesjährigen<br />

Jahresempfangs des BDS<br />

Bayern.<br />

Wandel und die Konkurrenz von Groß-<br />

unternehmen am Arbeitsmarkt verschärfen<br />

dieses Problem.<br />

Dr. Gunter Kayser, Institut für Mittelstandsforschung Bonn<br />

Eine zusätzliche Brisanz erhält der<br />

Fachkräftemangel auch angesichts<br />

der Tatsache, dass der Mittelstand<br />

nicht nur um die fähigsten Mitarbeiter,<br />

sondern auch um Führungskräfte<br />

konkurriert, die nicht immer<br />

4 unus I/2008 unus I/2008 5


aus dem Kreis der<br />

Familie rekrutiert<br />

werden können: Jedes<br />

Jahr werden so<br />

knapp 6.000 Familienbetriebestillgelegt,<br />

weil es nicht<br />

gelingt, einen adäquaten<br />

Nachfolger<br />

zu finden.<br />

Werte als Wettbewerbsvorteil<br />

Doch es geht nicht allein um eine<br />

interessante berufliche Perspektive.<br />

Denn gerade Familienunternehmen<br />

stehen für eine wertorientierte,<br />

familienfreundliche<br />

und von sozialer Verantwortung<br />

geprägte Unternehmenskultur<br />

– ein Faktor, der nach den Worten<br />

von Professor Marion Schick,<br />

der ehemaligen Präsidentin der<br />

Hochschule München, für die beruflichen<br />

Entscheidungen der<br />

<strong>Mensch</strong>en zwar immer wichtiger<br />

wird, jedoch Berufs- und Ausbildungseinsteigern<br />

nicht deutlich<br />

genug vermittelt wird. „Für die<br />

„ Die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter<br />

ist ein zentraler ökonomischer Faktor sowohl<br />

für die mittelständischen Unternehmen als<br />

auch für die gesamte Gesellschaft.<br />

“<br />

Wir brauchen deshalb eine steuerliche<br />

Gleichbehandlung der Bildungsausgaben<br />

mit anderen Investitionen.<br />

Prof. Fritz Wickenhäuser, Präsident des BDS Bayern<br />

überwiegende Zahl mittelständischer<br />

Betriebe ist ein Mitarbeiter<br />

weit mehr als ein Produktionsfaktor<br />

– für uns steht immer der<br />

<strong>Mensch</strong> im Vordergrund“, sagt Ingrid<br />

Obermeier-Osl, Präsidiumsmitglied<br />

des BDS Bayern. „Es ist<br />

deshalb ein unabdingbares Element<br />

unserer unternehmerischen<br />

Tätigkeit, ein Klima zu schaffen,<br />

das durchgehend von Vertrauen,<br />

Solidarität und gemeinsamen Erfolgen<br />

geprägt ist.“<br />

Kultur des Wissens<br />

Doch die konsequente Kommunikation<br />

der Vorzüge ist nicht genug<br />

– es gilt, auch die bestehenden<br />

Schwächen auszugleichen.<br />

Denn insbesondere<br />

bei Themen<br />

wie WeiterbildungsundEntwicklungsmöglichkeiten<br />

liegt der Mittelstand<br />

derzeit in der<br />

Gunst der Mitarbeiter<br />

deutlich hinter den<br />

Großunternehmen. Ein<br />

Alarmsignal, da Wissen einerseits<br />

für den Unternehmenserfolg immer<br />

wichtiger wird und andererseits<br />

auch immer schneller veraltet.<br />

So muss der Mittelstand Wege finden,<br />

um an den zentralen wissenschaftlichen,<br />

kulturellen und technologischen<br />

Entwicklungen dran<br />

zu bleiben und die Kreativität seiner<br />

Mitarbeiter zu fördern und zu<br />

nutzen. „Sinnvolle Aus- und Weiterbildungsangebote,<br />

die Bereitschaft<br />

zum permanenten Lernen<br />

und die unmittelbare Anwendung<br />

des Wissens in konkreten sozialen<br />

Zusammenhängen sind erfolgsentscheidend“,<br />

so Schick. „Das be-<br />

trifft sowohl die Unternehmensleitung<br />

als auch die Mitarbeiter“. Dies<br />

wird inzwischen von den meisten<br />

Mittelständlern erkannt: Laut einer<br />

aktuellen Umfrage des BDS bezeichnen<br />

vier von fünf mittelständischen<br />

Betrieben Weiterbildung<br />

als ein zentrales Strategieelement<br />

der Zukunft.<br />

Hochmotivierte Mitarbeiter und<br />

eine Kultur des Wissens sind nicht<br />

nur für die Zukunft der mittelständischen<br />

Wirtschaft eine wichtige<br />

Der Bund der Selbständigen<br />

Bayern gestalten – Gemeinschaft erleben<br />

Wissen. Service. Netzwerk.<br />

Voraussetzung. Denn der Mittelstand<br />

stellt heute mehr als 70 Prozent<br />

der Arbeitsplätze und 80 Prozent<br />

aller Ausbildungsstellen in<br />

Deutschland. „Der Mittelstand<br />

steht heute nicht nur für fachliche<br />

Qualifikation, sondern auch für die<br />

Vermittlung grundsätzlicher Fähigkeiten<br />

wie Qualitäts- und Verantwortungsbewusstsein,<br />

Leistungsbe-<br />

reitschaft und unternehmerisch-<br />

en Mut“, sagt Bayerns Ministerpräsident<br />

Günther Beckstein.<br />

Der Mittelstand übernimmt eine<br />

führende Rolle beim Erhalt und bei<br />

der Weiterentwicklung der Wissensbasis<br />

der gesamten Volkswirtschaft<br />

und trägt somit entscheidend<br />

zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit<br />

unseres Landes bei. Für<br />

diese verantwortungsvolle Aufgabe<br />

verdienen mittelständische Betriebe<br />

endlich politische und gesellschaftliche<br />

Unterstützung, die<br />

über bloße Lippenbekenntnisse<br />

hinaus geht. (dn)<br />

Bund der Selbständigen – Gewerbeverband Bayern e.V.<br />

Schwanthalerstraße 110, 80339 München<br />

Telefon 0 89 / 54056- 0, Fax 0 89 / 5 02 64 93<br />

E-Mail info@bds-bayern.de, Internet www.bds-bayern.de<br />

Seit 1874 nimmt der BDS<br />

Bayern parteineutral die<br />

Interessen seiner derzeit rund<br />

22.000 Mitgliedsunternehmen<br />

der mittelständischen<br />

Wirtschaft wahr. Das branchen-<br />

und generationenüber-<br />

greifende Netzwerk des BDS<br />

Bayern umfasst über 540<br />

<strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Mensch</strong><br />

Ideen für die Tonne?<br />

Auf der Jahrestagung des Instituts für<br />

Betriebswirtschaft (dib) vom 25. bis 27.<br />

Mai 2008 wurden die Ergebnisse der<br />

Umfrage zum Ideenmanagement veröffentlicht:<br />

Jährlich werden in Deutschland<br />

mehrere Milliarden Euro vergeudet,<br />

weil die Kreativität der eigenen<br />

Mitarbeiter im Unternehmen nicht<br />

genutzt wird. Denn die Umfrage von<br />

2007 mit 290 beteiligten Unternehmen<br />

zeigt: 1.396.215 Verbesserungsvor-<br />

schläge wurden in den Unternehmen<br />

eingereicht, 1.49 Milliarden Euro betrug<br />

der ausgewiesene rechenbare<br />

und nichtrechenbare Nutzen. Bemerkenswerte<br />

Zahlen, die Unternehmen<br />

anregen sollten, ihr Ideenmanagement<br />

nochmals zu überdenken.<br />

Bei Fragen an:<br />

peter.jordan@jundk.com<br />

Ortsverbände in Bayerns Gemeinden<br />

und Städten. Er informiert,<br />

berät und vernetzt<br />

seine Mitgliedsunternehmen<br />

und steigert so deren individuelle<br />

Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Der Politik ist der BDS Bayern<br />

ein verlässlicher und kompetenter<br />

Ansprechpartner.<br />

6 unus I/2008 unus I/2008 7


Thomas Neuer,<br />

Café Konditorei<br />

Neuer, Nürnberg<br />

Ausbildung<br />

Mittelstand, der Ausbilder<br />

KKaum ein Thema ist so eng mit der Zukunft des Standorts Deutschland verknüpft wie<br />

die Ausbildung. Ob PISA-Studie oder Reform der Universitäten, Strukturwandel der<br />

Wirtschaft oder unzureichendes Qualifikationsniveau der Schulabgänger – die Sicherung der<br />

Ausbildungsqualität und die Verfügbarkeit einer ausreichenden Anzahl von Ausbildungs-<br />

stellen steht im Mittelpunkt vieler gesellschaftspolitischer und wirtschaftlicher Debatten.<br />

Die mittelständische Wirtschaft<br />

spielt dabei eine besondere<br />

Rolle. Denn der Mittelstand<br />

stellt mit knapp 83<br />

Prozent bei weitem die meisten<br />

Ausbildungsplätze in<br />

Deutschland. Damit übernimmt<br />

der Mittelstand eine<br />

zentrale gesellschaftliche<br />

Aufgabe und beweist, dass<br />

auf den „Ausbilder Deutschlands“<br />

Verlass ist: 67 Prozent<br />

der mittelständischen Unternehmen<br />

wollen in Zukunft<br />

noch mehr ausbilden als bisher,<br />

wie eine aktuelle Studie<br />

des BDS Bayern zeigt.<br />

Deutschlands<br />

Zu einer immer wichtigeren Aufgabe<br />

wird dabei, der Jugend spannende<br />

Zukunftsvisionen aufzuzeigen<br />

und grundsätzliche Werte zu<br />

vermitteln. „Die Lehrlinge sind heute<br />

nicht anders als früher, häufig<br />

fehlen ihnen aber die Perspektiven.<br />

Auszubildende müssen merken, dass<br />

sie wirklich gebraucht werden und<br />

wichtig für das Unternehmen sind.<br />

Das erreicht man nur, wenn man sie<br />

aktiv fördert, ihnen verantwortungsvolle<br />

Aufgaben gibt, Teamgeist und<br />

Stolz auf ihren Handwerksberuf vermittelt“,<br />

erklärt Konditormeister<br />

Thomas Neuer, Inhaber des traditionsreichen<br />

Cafe Konditorei Neuer in<br />

Nürnberg, sein Rezept für eine gute<br />

Ausbildung.<br />

Ob aber der Mittelstand sein hohes<br />

Ausbildungsniveau halten kann, ist<br />

mehr als nur eine Frage des guten<br />

Willens. Denn einerseits hat der<br />

Kampf um Talente, den Konzerne<br />

mit großem Einsatz ausfechten,<br />

längst auch den Mittelstand erreicht,<br />

dem die Ressourcen für eine<br />

vergleichbar intensive Personalpolitik<br />

fehlen. Andererseits empfinden<br />

viele Mittelständler die rechtlichen<br />

und steuerlichen Rahmenbedingungen<br />

bei der Ausbildung<br />

eher als Hindernis denn als Unter-<br />

stützung. Dabei sind top ausgebildete,<br />

motivierte und kreative Mitarbeiter<br />

für den Mittelstand eine zentrale<br />

Voraussetzung, um in einem<br />

immer härteren Wettbewerb zu<br />

bestehen. Und erst eine gesunde<br />

und zukunftsfähige mittelständischeWirtschaft<br />

kann<br />

hohe Arbeitslosigkeitverhindern<br />

und<br />

einen Wohlstand<br />

sichern,<br />

von dem<br />

nicht nur einige<br />

Wenige<br />

profitieren.<br />

„Wir erwarten<br />

deshalb<br />

von der Politik tatkräftige Hilfe<br />

und weniger Bürokratie, vor allem<br />

für kleinere Handwerksbetriebe.<br />

Und wir wünschen uns, dass die<br />

Verbände daran arbeiten, das gesellschaftliche<br />

Ansehen des Handwerks<br />

zu steigern“, betont Neuer.<br />

„ Die größte Veränderung der letzten<br />

Als Vorsitzender im Gesellenprüfungsausschuss<br />

und Mitglied im<br />

Meisterprüfungsausschuss weiß<br />

Neuer, wie anspruchsvoll die Auf-<br />

gaben der Ausbilder heute sind:<br />

„Die größte Veränderung der letzten<br />

Jahre ist sicherlich, dass der<br />

Ausbilder heute häufig auch Erzieher<br />

und erster Ansprechpartner für<br />

die Jugendlichen ist. Dies nimmt<br />

heute einen großen Teil der Aus-<br />

Jahre ist sicherlich, dass der Ausbilder<br />

heute häufig auch Erzieher und erster<br />

Ansprechpartner für die Jugendlichen<br />

“<br />

bildung ein.“ Doch trotz der neuen<br />

wirtschaftlichen, politischen<br />

und gesellschaftlichen Herausforderungen<br />

wird sich der Mittelstand<br />

seiner Verantwortung beim Thema<br />

Ausbildung nicht entziehen, weiß<br />

Neuer. „Jungen <strong>Mensch</strong>en den Weg<br />

in eine erfolgreiche berufliche Zukunft<br />

zu eröffnen und Wissen weiterzugeben<br />

– das gehört einfach<br />

zum Selbstverständnis der mittelständischen<br />

Wirtschaft.“ (dn)<br />

ist. Dies nimmt heute einen großen<br />

Teil der Ausbildung ein.<br />

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Weiterbildung<br />

Weiterbildung –<br />

Treibstoff der Zukunft<br />

Die Folgen sind gerade für<br />

mittelständische Unternehmen<br />

gravierend. Denn Kundenanforderungen,<br />

technische Standards,<br />

Geschäftsbeziehungen<br />

und Produkte wandeln<br />

sich so schnell und<br />

nachhaltig, dass kein<br />

noch so hoch qualifizierter<br />

Mitarbeiter sich<br />

auf das in der Ausbildung<br />

oder im Studium<br />

Gelernte verlassen<br />

kann.<br />

Eine permanente Weiterbildung<br />

ist deshalb<br />

„Weiterbildung ist heute absolut notwendig<br />

zur Zukunftssicherung des Betriebes, denn<br />

bei uns bleiben nur komplizierte Aufgaben,<br />

während einfache Arbeiten in das billigere<br />

Ausland verlagert werden“,<br />

sagt Gregor Dejako, Betriebsleiter und Prokurist beim Stahlverarbeitungsspezialisten<br />

ZELENKA aus Gilching bei München.<br />

Wenn wir heute in das Jahr 1998 zurückblicken,<br />

staunen wir über die Veränderungen, die unsere<br />

Welt in diesen wenigen Jahren durchlaufen<br />

hat. Doch nichts hat sich in dieser Zeit so stark<br />

verändert wie die Veränderung selbst. Die<br />

Haltbarkeitsdauer von Trends und Moden,<br />

technischen Neuerungen und Automodellen,<br />

Hitparaden und politischen Versprechen verkürzt<br />

sich geradezu dramatisch. Die wahrscheinlich<br />

am tiefsten greifende Veränderung ist aber<br />

die kurze Halbwertszeit unseres Wissens.<br />

überlebensnotwendig, will sich<br />

der Mittelstand auch weiterhin<br />

durch Qualität und Innovation gegenüber<br />

den Anbietern aus den<br />

Niedriglohnländern behaupten.<br />

Gerade von mittelständischen<br />

Unternehmen erfordern zunehmend<br />

offene und hart umkämpfte<br />

Märkte große Anstrengungen,<br />

wollen sie den Kundenanforderungen<br />

genügen. „Es ist nicht<br />

mehr ausreichend, einfach nur ein<br />

Teilelieferant zu sein“, erklärt Dejako.<br />

„Wir müssen unsere Kunden<br />

immer häufiger als Entwicklungspartner<br />

unterstützen.“<br />

Wie viele andere erfolgreiche mittelständische<br />

Unternehmen versteht<br />

sich auch ZELENKA als „lernendes<br />

Unternehmen“ und investiert<br />

massiv in die Weiterbildung<br />

seiner Mitarbeiter. Auf Basis eines<br />

jährlichen Schulungsplans organisiert<br />

das Unternehmen interne<br />

und externe Schulungen, ermög-<br />

licht seinen Mitarbeitern, an<br />

wichtigen Veranstaltungen und<br />

Messen teilzunehmen und<br />

bietet finanzielle und zeitliche<br />

Unterstützung beim Besuch der<br />

Meister- und Technikerschule oder<br />

bei der Facharbeiterausbildung.<br />

Dabei hört die lernende Organisation<br />

nicht an der Tür zum Chef-<br />

büro auf: Auch Führungskräfte bei<br />

Zelenka haben den Anspruch, das<br />

Wissen, das für eine erfolgreiche<br />

Unternehmensleitung notwendig<br />

ist, stets aktuell zu halten.<br />

Diese Anstrengungen zahlen sich<br />

für das Unternehmen und seine<br />

Mitarbeiter aus. Bei ZELENKA ist<br />

man stolz, in den letzten Jahren<br />

nicht nur mehrere Qualitäts- und<br />

Innovationspreise gewonnen, sondern<br />

aufgrund des exzellenten<br />

Know-hows auch die Fertigung von<br />

Transportpaletten von Tschechien<br />

nach Gilching geholt und damit<br />

einen Beitrag zur Standort-<br />

sicherung geleistet zu haben. (dn)<br />

Unternehmensnachfolge –<br />

keine reine Familiensache<br />

Wenn dieser Tage Warren Buffet, der reichste Mann der Welt, in Deutschland<br />

unterwegs ist, hat er den Mittelstand im Visier. Beeindruckt von der Qualität und<br />

Leistungsfähigkeit deutscher mittelständischer Betriebe sei der legendäre Investor,<br />

läßt sein Umfeld verlauten. Buffet will vor allem denjenigen Unternehmern eine<br />

attraktive Zukunftsoption bieten, die ihren Betrieb nicht an Familienmitglieder<br />

übergeben und dennoch ihr Lebenswerk gesichert wissen wollen.<br />

In mehr als 60.000 bayerischen<br />

Betrieben mit rund 500.000 Mitarbeitern<br />

steht in den nächsten<br />

fünf Jahren die Nachfolge an. Für<br />

die meisten mittelständischen Un-<br />

ternehmer ist die familienin-<br />

terne Regelung der Nachfolge die<br />

Wunschlösung: Mehr als die Hälfte<br />

der Betriebe soll an ein Familienmitglied<br />

übergeben werden.<br />

Doch die Zahl derjenigen Unternehmer,<br />

die die Geschicke ihrer<br />

Firmen in die Hände eines externen<br />

Nachfolgers weiterreicht,<br />

steigt.<br />

Auch wenn kein eigener Nachwuchs<br />

da ist oder die Kinder<br />

andere berufliche Pläne haben,<br />

wollen die meisten Unternehmer<br />

ihren über<br />

Jahrzehnte aufgebauten<br />

Betrieb in guten Händen<br />

wissen. „Eine Firma mit Tradition,<br />

anerkannter Kompetenz<br />

und Qualitätsruf verdient<br />

eine Zukunft, auch<br />

wenn keine Kinder da<br />

sind, die den Betrieb weiterführen<br />

könnten“, sagt auch<br />

Werner Obermeier, Inhaber der vor<br />

mehr als vierzig Jahren in München<br />

gegründeten Heizung-<br />

Obermeier GmbH. Obermeier<br />

entschied sich für die Überga-<br />

be des Betriebs an einen langjährigen<br />

engen Mitarbeiter,<br />

einen Fachmann, der seinen Beruf<br />

mit Herzblut betreibt und dem<br />

die Geschicke des Unternehmens<br />

ebenso am Herzen liegen wie dem<br />

Inhaber selbst. Weil Obermeier<br />

sich rechtzeitig um eine Lösung<br />

gekümmert hat, konnte die Über-<br />

gabe strukturiert gestaltet werden:<br />

Der Nachfolger übernahm<br />

stufenweise immer mehr Anteile<br />

und wird 2009 Alleininhaber des<br />

Traditionsunternehmens sein.<br />

„Weil ich mein berufliches Lebenswerk<br />

in guten Händen weiß, fiel<br />

mir der Abschied auf Raten erstaunlich<br />

leicht“, sagt Obermeier.<br />

„Beide Seiten dürfen nicht den Fehler<br />

machen, im Übergabeprozess den<br />

Blick zu stark auf Probleme und<br />

Stolpersteine zu richten – das führt zu<br />

mangelhafter Motivation und würgt<br />

die Freude an der Zukunft ab.“<br />

„Beide Seiten dürfen nicht den<br />

Fehler machen, im Übergabeprozess<br />

den Blick zu stark auf Probleme<br />

und Stolpersteine zu richten<br />

– das führt zu mangelhafter Motivation<br />

und würgt die Freude an<br />

Unternehmen<br />

der Zukunft ab.“ Obermeier<br />

plädiert auch<br />

dafür, keine unüberwindbarenHürdenfür<br />

den potenziellen<br />

Nachfolger aufzubauen.<br />

Insbesondere<br />

bei der Festlegung<br />

der Ablöse soll man<br />

„die Kirche im Dorf Werner Obermeier,<br />

lassen“, wenn man Inhaber der Heizungam<br />

Fortbestand des Obermeier GmbH<br />

Unternehmens und an<br />

einem motivierten Nachfolger<br />

interessiert ist.<br />

Von einer erfolgreichen Übergabe<br />

profitieren jedoch nicht nur<br />

der Neu- und Alteigentümer, sondern<br />

auch die Mitarbeiter:<br />

Laut einer aktuellen Studie<br />

der KfW Bankengruppe<br />

schaffen es acht von zehn<br />

Nachfolgern, neue Ideen,<br />

Produkte oder Technologien<br />

in das Unternehmen<br />

einzubringen, die Rentabilität<br />

der Firma deutlich<br />

zu verbessern und sie<br />

für die Zukunft abzusichern. Das<br />

weiß auch Buffet, wenn er um<br />

das Interesse des Mittelstandes<br />

wirbt. Das Finanzgenie ist dafür<br />

bekannt, in unterbewertete Unternehmen<br />

zu investieren. (dn)<br />

10 unus I/2008 unus I/2008<br />

11


Diese spezifische<br />

geistige Haltung<br />

ist natürlich auch<br />

heute noch ein<br />

zentrales Merkmal<br />

des Mittelstandes.<br />

Es ist vor allem die<br />

Verantwortung<br />

für die <strong>Mensch</strong>en<br />

innerhalb und außerhalb<br />

des Betriebes, die Überzeugung, dass der<br />

Erfolg eines Unternehmens sich nicht nur in Bilanzzahlen<br />

äußert, sondern auch darin, welchen Beitrag<br />

das Unternehmen zur Sicherung und Erhaltung seiner<br />

natürlichen und sozialen Lebenswelt leistet. Der<br />

Mittelständler steht fast immer mit seinem Namen für<br />

seine Firma. Er kann und will deshalb in seiner Rolle<br />

als Unternehmer nicht Verhaltensformen und Einstellungen<br />

vertreten, die er als Privatperson ablehnt.<br />

Prof. Fritz Wickenhäuser, Präsident des BDS Bayern<br />

Welche Chancen hat ein Unternehmen, das sich nicht<br />

nur am Aktienkurs und Gewinn orientiert, in der<br />

heutigen Wirtschaft?<br />

Diese Werthaltung und das langfristige strategische<br />

Denken, das gerade Familienbetriebe auszeichnet,<br />

rechnet sich auch im Wettbewerb: Mitarbeiter, Kunden<br />

und andere öffentliche Gruppen schauen heute<br />

viel stärker als früher darauf, welchen sozialen, kulturellen<br />

und ökologischen Werten sich ein Unternehmen<br />

verpflichtet fühlt.<br />

Die <strong>Mensch</strong>en wollen mit Würde und Respekt be-<br />

handelt werden, sie wollen, dass die ökologischen<br />

Professor Wickenhäuser<br />

zu den Zukunftschancen<br />

des Mittelstandes<br />

Herr Professor Wickenhäuser, nach einem Wort von Ludwig Erhardt kann<br />

„der Mittelstand materiell nicht in seiner Bedeutung voll ausgewogen<br />

werden, sondern er ist viel stärker ausgeprägt durch Gesinnung und eine<br />

Haltung im gesellschaftswirtschaftlichen und politischen Prozess”.<br />

Was ist das für eine Gesinnung und ist sie heute noch prägend für den<br />

Mittelstand?<br />

Grundlagen unserer Welt geschützt werden, sie erwarten,<br />

dass die Unternehmensführung sich nicht abkapselt,<br />

sondern ihrer Verantwortung bewusst ist.<br />

„Corporate Social Responsibility“, die Mitverantwortung<br />

des Unternehmens für Gesellschaft und Umwelt,<br />

wird zu einem immer wichtigeren <strong>Erfolgsfaktor</strong> im<br />

Wettbewerb. Ein lediglich als Gewinnerzeugungsapparat<br />

wahrgenommenes Unternehmen wird sich in<br />

Zukunft sehr schwer tun, langfristige Beziehungen<br />

zu seinen wichtigsten Bezugsgruppen aufzubauen. Es<br />

gibt also eine Riesenchance für den Mittelstand, seine<br />

geistige Haltung auch zu einem wirtschaftlichen<br />

<strong>Erfolgsfaktor</strong> zu machen.<br />

Die demographische Entwicklung ist in den letzten<br />

Jahren zu einem vieldiskutierten Thema geworden.<br />

Man gewinnt den Eindruck, dass das gesellschaftliche<br />

Gefüge in Altersblöcke zerfällt, die sich voneinander<br />

abkoppeln. Für wie gefährlich halten Sie diese Entwicklung?<br />

Die immer deutlicheren Generationenkonflikte sind<br />

eine ernsthafte Bedrohung unserer Gesellschaft.<br />

Insgesamt spürt man ein zunehmendes Ausein-<br />

anderdriften gesellschaftlicher Gruppen. Eine wesentliche<br />

Schuld trägt daran die Politik, die immer stärker<br />

einzelne Zielgruppen bedient: Die Älteren, die Familien,<br />

die Geringverdiener, die Besserverdiener. Dabei<br />

wäre es dringend notwendig, an der Integration der<br />

Gesellschaft zu arbeiten, statt ihre Spaltung zu vertiefen.<br />

Ich glaube, dass ein großer Teil der Generationenkonflikte<br />

keine tieferen Ursachen hat, sondern<br />

durch populistische, vereinfachende Forderungen<br />

und Erklärungen erzeugt oder verstärkt wird.<br />

„ Ein lebenslanges Lernen ist<br />

heute deshalb keine<br />

individuelle Passion, sondern<br />

“<br />

eine Grundvoraussetzung,<br />

um im Markt zu bestehen.<br />

Gerade bei mittelständischen<br />

Unternehmen<br />

arbeiten ältere und<br />

jüngere <strong>Mensch</strong>en oft<br />

eng zusammen. Welche<br />

Rolle spielen die mittelständischen„Mehr-<br />

generationenbetriebe“ für die Überwindung dieser<br />

Generationenkonflikte?<br />

Für die meisten mittelständischen Betriebe ist<br />

Alter kein wichtiges Ein- oder Ausstellungskriterium.<br />

Das fruchtbare Miteinander der Generationen wird<br />

in vielen Betrieben täglich gelebt und häufig auch<br />

durch die Personen des Senior- und des Junior-Chefs<br />

repräsentiert. Und da die mittelständische Wirtschaft<br />

mehr als 70 Prozent aller Arbeitnehmer in Deutschland<br />

beschäftigt, hat sie dabei natürlich eine integrierende<br />

Wirkung.<br />

Auch die Frage der Unternehmensnachfolge ist eine<br />

Frage des Miteinanders von Generationen und der<br />

kulturellen Werte. Welche Entwicklungen beobachten<br />

Sie als Präsident des BDS Bayern und als Unternehmer<br />

beim Thema Unternehmensnachfolge?<br />

Wenn man sich heute mit dem Thema beschäftigen<br />

will, stößt man auf eine Unmenge steuerlicher, rechtlicher<br />

und organisatorischer Ratschläge. Aber die<br />

Regelung der Unternehmensnachfolge ist kein rein<br />

technischer Prozess.<br />

Die Voraussetzung ist, dass die Kinder unternehmerisch<br />

tätig sein wollen – denn als Unternehmer wird<br />

man weder geboren, noch kann man jemanden zum<br />

Unternehmer erziehen. Ich persönlich sehe die Nachfolgeregelung<br />

als einen Verhandlungsprozess, den<br />

beide Seiten unbedingt auf gleicher Augenhöhe und<br />

ohne Druck führen müssen. Man bietet den Kindern<br />

das Unternehmen als eine Zukunftsoption an und die<br />

Kinder bieten im Gegensatz ihre Motivation, Fachkompetenz<br />

und das familiäre Vertrauenskapital.<br />

Aus eigener Erfahrung und aus der Erfahrung vieler<br />

anderer Unternehmer weiß ich, dass nur dieses behut-<br />

same Vorgehen zu einer<br />

langfristig erfolgreichen<br />

Lösung führen kann.<br />

In den letzten Jahren ist immer<br />

häufiger von der „Wissensökonomie“<br />

die Rede.<br />

Der Grundgedanke hier ist, dass viele Unternehmen<br />

im Hochlohnland Deutschland ihre Position nur dann<br />

langfristig sichern können, wenn sie ihren Wissensvorsprung<br />

halten. Nun ist die Verfallszeit des Wissens<br />

heute so kurz, dass allein schon das „Dranbleiben“ an<br />

den wichtigsten Entwicklungen ein Kraftakt ist, vom<br />

Wettbewerbsvorsprung gar nicht zu reden. Wie kann<br />

der Mittelstand hier mithalten?<br />

Es gibt heute keine Ausbildung mehr, die für ein ganzes<br />

Berufsleben reicht: Ich habe 1970 über das Thema<br />

„EDV als Instrument des Controllers“ promoviert<br />

– ein damals hochgradig innovatives Thema. Heute<br />

ist diese Arbeit bis auf wenige theoretische Grundgedanken<br />

hoffnungslos veraltet. Das Controlling hat<br />

sich dramatisch gewandelt, ganz zu schweigen von<br />

der EDV. Darüber hinaus hat sich auch die Art der Zusammenarbeit<br />

mittelständischer Unternehmen mit ihren<br />

Kunden stark verändert: In vielen Industrien sind<br />

die mittelständischen Zulieferer eng in den Innovationsprozess<br />

eingebunden. Ein lebenslanges Lernen ist<br />

heute deshalb keine individuelle Passion, sondern eine<br />

Grundvoraussetzung, um im Markt zu bestehen. Deshalb<br />

müssen sich mittelständische Unternehmen sowohl<br />

in Eigenregie als auch mit Hilfe externer <strong>Partner</strong><br />

um eine ständige Aktualisierung ihres Wissens bemühen.<br />

Hier kommt Mittelstandsverbänden eine enorm<br />

wichtige Aufgabe zu: Sie müssen für Fort- und Weiterbildungsangebote<br />

sorgen, die auf inhaltliche Anforderungen<br />

und zeitliche Möglichkeiten des Mittelstandes<br />

optimal angepasst sind. Darum steht das Thema<br />

Weiterbildung auch beim BDS Bayern ganz oben<br />

auf der Agenda und wir arbeiten daran, unser Angebot<br />

ständig auszuweiten.<br />

Herr Professor Wickenhäuser, wir<br />

danken Ihnen für dieses Gespräch.<br />

Interview<br />

12 unus I/2008 unus I/2008<br />

13


14<br />

unus I/2008<br />

Wirtschaft<br />

Steuern: Mehr Verantwortung<br />

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KKein Einzelfall, denn der<br />

Gemeinderat handelte auf Empbesteuerschuld mit ihrer Einkomtende Freibetrag von jährlich<br />

Wir informieren Sie gern!<br />

fehlung des Bayerischen Gemeindetags.<br />

Daher sind die Unternehmen<br />

gut beraten, sich jetzt<br />

mit dem Unternehmenssteuerreformgesetz<br />

und dessen Auswirkungen<br />

auf die Gewerbesteuer zu<br />

befassen.<br />

Die Gewerbesteuer ist von vier<br />

Größen abhängig: dem Gewinn,<br />

den ertragsunabhängigen Fremdfinanzierungskosten<br />

(Zinsen, Mieten,<br />

Pachten, Konzessionen, Leasing-<br />

und Franchisegebühren),<br />

dem von 5 auf 3,5 Prozent gesunkenenGewerbesteuermessbetrag<br />

sowie dem kommunalen Hebesatz.<br />

Bleiben der Gewinn und<br />

der Hebesatz gleich und sind die<br />

jährlichen Fremdfinanzierungs-<br />

Ein dreiseitiger Brief der Marktgemeinde Dietmannsried im<br />

Oberallgäu sorgte Anfang April für Aufregung unter den<br />

ortsansässigen Unternehmern. Darin kündigte die Kommune an,<br />

den Gewerbesteuerhebesatz von 330 Prozent auf 380 Prozent<br />

anheben zu wollen. Der Grund: Musterberechnungen zum<br />

seit Anfang 2008 gültigen Unternehmenssteuerreformgesetz<br />

haben ergeben, dass das Gewerbesteueraufkommen der 8.000<br />

Einwohner-Gemeinde sinkt, falls die Gemeinde nicht aktiv wird.<br />

kosten des Unternehmens nicht<br />

höher als 100.000 Euro, dann<br />

schrumpft die Gewerbesteuerlast<br />

wegen des niedrigeren Gewerbesteuermessbetrags<br />

tatsächlich zusammen.<br />

Hinzu kommt, dass Personengesellschaften<br />

ihre Gewer-<br />

menssteuer verrechnen können.<br />

Mehr noch als dies bisher der Fall<br />

war, was eine moderate Erhöhung<br />

des Hebesatzes auf bis zu 380 Prozent<br />

ohne Mehrbelastung möglich<br />

macht. Dieser Weg bleibt Kapitalgesellschaften<br />

allerdings verschlossen.<br />

Die Praxis ist indes komplizierter<br />

als die Musterrechnungen der<br />

Kommunen. So gibt es etwa bei<br />

Verlusten keine Einkommenssteuer<br />

mehr, mit der sich die<br />

Gewerbesteuerschuld verrechnen<br />

ließe. Und diese muss dann nicht<br />

zwangsläufig Null sein, da die<br />

Fremdfinanzierungskosten trotzdem<br />

zu Buche schlagen. Denn<br />

Mieten, Leasingraten oder Kredit-<br />

zinsen müssen weiterhin bezahlt<br />

werden. Größere Unternehmen<br />

haben oftmals Kredite von über<br />

zwei Millionen Euro. Der dieser<br />

Summe zu Grunde liegende und<br />

gleichermaßen für Personen- als<br />

auch Kapitalgesellschaften gel-<br />

100.000 Euro kann sich so als zu<br />

gering erweisen. Dann zahlt das<br />

Unternehmen aus seiner Substanz<br />

heraus Gewerbesteuer, ob es nun<br />

Gewinn macht oder nicht.<br />

Die Steuerreform wird also Gewinner<br />

und Verlierer kennen.<br />

Die Kommunen müssen deshalb<br />

genau auf ihre Unternehmen<br />

schauen, bevor sie an der<br />

Steuerschraube zu drehen beginnen.<br />

Das tat auch die Marktgemeinde<br />

Dietmannsried: nach einem<br />

Informations- und Diskussionsabend,<br />

zu dem alle Unternehmen<br />

eingeladen waren, entschied die<br />

Kommune den Gewerbesteuer-<br />

hebesatz vorerst bei 330 Prozent<br />

zu belassen. (schoe)<br />

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Eigentlich ist in einigen Bundesländern<br />

die Vergabe von öffentlichenBauaufträgen<br />

ja unter anderem<br />

über Tariftreuegesetze<br />

geregelt.<br />

Demnach dürfen<br />

öffentliche Bauaufträge<br />

nur an Unternehmen<br />

und Nachunternehmenvergeben<br />

werden, die<br />

sich verpflichten, ihren<br />

Arbeitnehmern<br />

mindestens das tarifvertraglichvorgesehene<br />

Entgelt zu<br />

zahlen. Nach einem<br />

Andreas Wagner studierte Rechtswissenschaften<br />

an der LMU München. 1999 gründete er mit‚<br />

Stefan J. Lang und Rainer Colberg die Sozietät<br />

Lang Colberg Wagner. Sein Schwerpunkt liegt<br />

auf bau- und gesellschaftsrechtlichen Fragen.<br />

Präzedenzfall aus Niedersachsen<br />

hat der Europäische Gerichtshof<br />

(EuGH) mit seinem Urteil vom 03.<br />

Ein Schritt zurück:<br />

Europäischer Gerichtshof<br />

(EuGH) erklärt Tariflohn-<br />

Treueverpflichtung für nichtig<br />

Deutschlands Tarifparteien brodeln – und dies nicht nur bei Post und Bahn,<br />

sondern auch in der Zeitarbeitsbranche oder bei den Pflegediensten, um nur<br />

einige Beispiele zu nennen. In jüngster Zeit ging bei Arbeitsminister Olaf<br />

Scholz eine Liste von acht Branchen mit Interesse zur Mindestlohnregelung<br />

ein. Ein konkreter Fall aus dem Baugewerbe erzürnt die Gemüter.<br />

April 2008 entschieden, dass eine<br />

derartige Regelung europarechtswidrig<br />

ist und daher Unternehmen<br />

aus anderen EU-Mitgliedstaaten<br />

nicht über Tariftreueerklärungen<br />

verpflichtet werden dürfen, ihren<br />

Beschäftigten deutsche Tariflöhne<br />

zu zahlen.<br />

Im entschiedenen Fall hatte sich<br />

ein Bauunternehmer zur Zahlung<br />

des Tariflohnes für sich und seine<br />

Subunternehmer verpflichtet, um<br />

einen öffentlichen Auftrag zu erhalten.<br />

Das inzwischen insolvente<br />

Bauunternehmen arbeitete jedoch<br />

mit einem polnischen Subunternehmen<br />

zusammen, das seinen<br />

Mitarbeitern nur weniger als die<br />

Hälfte des Tariflohnes zahlt. Das<br />

Land Niedersachsen verklagte daraufhin<br />

den Bauunternehmer auf<br />

Zahlung einer Vertragsstrafe. Allerdings<br />

ohne Erfolg.<br />

Der EuGH begründet seine Entscheidung<br />

damit, dass die Regelung<br />

sich nicht auf einen Mindestlohnsatz<br />

beziehe, sondern auf die<br />

Einhaltung der für die Tarifver-<br />

tragsparteien geltenden Lohn-<br />

tarife. Damit entspreche sie nicht<br />

den Bestimmungen der Arbeitnehmer-Entsenderichtlinie,<br />

gemäß<br />

derer unter bestimmten zulässigen<br />

Voraussetzungen Mindestlohnsätze<br />

vorgeschrieben werden<br />

können.<br />

Mit diesem Urteil wird die<br />

Forderung nach einem allgemeinverbindlich<br />

erklärten Bauge-<br />

werbe-Tarifvertrag für die Vergabe<br />

öffentlicher und privater Aufträge<br />

gleichermaßen lauter. Um<br />

Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit<br />

zu erhalten, müssen dringend<br />

neue Wege gefunden werden,<br />

um Lohndumping und die Gefährdung<br />

heimischer Arbeitsplätze zu<br />

verhindern. Folglich müssen die<br />

getroffenen Regelungen angepasst<br />

oder gar außer Kraft gesetzt werden.<br />

Sonst wird die Liste von Olaf<br />

Scholz immer länger – und nicht<br />

zuletzt entscheidet das Erreichen<br />

flächendeckender Mindestlöhne in<br />

den unterschiedlichsten Branchen<br />

maßgeblich über politischen Erfolg<br />

oder Misserfolg.<br />

Contracting: Neue Wege<br />

der Wärmeversorgung<br />

ITC Deggendorf:<br />

Contracting-<strong>Partner</strong> der ESB-Wärme<br />

Innovativ sind jedoch auch die<br />

Eigentümer der Unternehmensschmiede:<br />

Die Stadt und der<br />

Landkreis Deggendorf sowie die<br />

Stadtsparkasse Deggendorf setzen<br />

bei den eigenen Geschäftsprozessen<br />

auf neue Konzepte der<br />

Energieversorgung, Contracting<br />

heißt das Stichwort. „Unsere Heizungssysteme<br />

und Warmwassererzeugung<br />

haben wir komplett<br />

an den Contracting-Dienstleister<br />

ESB-Wärme vergeben“, erklärt<br />

dazu Christian Hantke, Geschäftsführer<br />

der ITC GmbH. „Für<br />

uns liegen die Vorteile darin,<br />

dass wir heute nicht nur eine moderne<br />

Heizungsanlage mit niedrigen<br />

Verbrauchswerten nutzen.<br />

Wir müssen uns auch nicht weiter<br />

um die Betriebsführung inklusive<br />

Wartung und Reparaturen kümmern“,<br />

so Hantke weiter.<br />

Oftmals sind die hohen Kosten<br />

moderner Heizungstechnik für<br />

Unternehmensgründer genauso<br />

wie für alteingesessene Firmen ein<br />

echtes Investitionshindernis. Denn<br />

moderne Anlagen arbeiten zwar<br />

hocheffizient, sind aber auch teuer.<br />

„Mit Contracting helfen wir Unternehmen,<br />

ihre Energieeffizienz-<br />

Innovative Ideen sind das Geschäftskonzept des Innovations<br />

Technologie Campus Deggendorf (ITC), einem Gründer- und<br />

Technologiezentrum. Dreißig junge Unternehmen haben auf dem<br />

Gelände ihren Sitz und nutzen die Gebäude samt Infrastruktur.<br />

potenziale ohne Anfangsinvestitionen<br />

auszuschöpfen“, erklärt dazu<br />

Martin Heun, Geschäftsführer der<br />

ESB-Wärme. „Dadurch bleibt nicht<br />

nur deren Liquidität, sondern auch<br />

die Kreditlinie des Unternehmens<br />

unbeansprucht“, so Heun weiter.<br />

Für wichtige Investitionen steht somit<br />

weiterhin das nötige Kapital<br />

zur Verfügung.<br />

Das Kerngeschäft des Contractors<br />

ist die Bereitstellung von<br />

Energie. Gute Kontakte<br />

zu Anlagenherstellern,<br />

Handwerksbetrieben<br />

und natürlich Größen-<br />

vorteile beim Einkauf<br />

von Gas oder anderen<br />

Energieträgern sorgen<br />

dafür, dass Contracting<br />

häufig günstiger<br />

als der Eigenbetrieb<br />

ist. Weitere Vorteile:<br />

Die Wärmekosten sind<br />

über den gesamten<br />

Vertragszeitraum langfristig<br />

planbar und das<br />

gesamte Betriebsrisiko<br />

liegt beim Contractor –<br />

selbst beim Totalausfall<br />

der Anlage.<br />

Energieeffizienz war für<br />

die ITC-Betreiber ein wei-<br />

Effiziente Erdgas-Technik im ITC<br />

teres Argument, sich für Contracting<br />

zu entscheiden. Dazu Martin<br />

Heun: „Energiesparen ist Teil unseres<br />

Geschäftsmodells. Je weniger<br />

Energie unsere Anlagen verbrauchen<br />

und umso störungsfreier<br />

sie laufen, desto rentabler ist<br />

das Geschäft für unsere Vertragspartner<br />

und die ESB-Wärme.“<br />

Und ein geringerer Energieverbrauch<br />

reduziert gleichzeitig den<br />

CO2-Ausstoß. (md)<br />

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Martin Heun,<br />

Geschäftsführer<br />

ESB-Wärme GmbH<br />

Die ESB-Wärme ist eine hundertprozentige Tochter der<br />

Erdgas Südbayern GmbH (ESB) und seit 2003 am Markt. Pro<br />

Jahr liefert das Unternehmen etwa 160 Millionen Kilowattstunden<br />

Wärme an ihre Kunden. Das Contracting-Angebot<br />

richtet sich speziell an Hotellerie und Gastronomie,<br />

Handel und produzierendes Gewerbe, an die Wohnungswirtschaft<br />

sowie an Kommunen.<br />

16 unus I/2008 unus I/2008<br />

17


18<br />

Dr. Carlo Kremer,<br />

EU-Beauftragter des BDS<br />

unus I/2008<br />

Politik<br />

Interview mit Dr. Carlo Kremer<br />

Dr. Carlo Kremer ist ein erfahrener Lobbying-Profi: Der gebürtige Luxemburger bekleidete<br />

mehrere Management-Positionen in der Industrie und war zuletzt Beauftragter des Vorstandes<br />

der BMW AG und Leiter des Konzernbüros Brüssel. Seit Herbst 2007 ist der promovierte<br />

Wirtschaftswissenschaftler ehrenamtlicher Europa-Beauftragter des BDS Bayern.<br />

Herr Dr. Kremer, wo liegen die thematischen<br />

Schwerpunkte Ihrer Arbeit für den BDS<br />

Bayern in Brüssel?<br />

Vor allem in der Unterstützung einer mittelstandsfreundlichen<br />

Wirtschaftspolitik in der EU. Die Bedingungen<br />

dafür sind günstig, da die EU mit der sogenannten<br />

Lissabon-Strategie den Mittelstand als<br />

Wirtschaftsmotor Europas erkannt hat. Hier können<br />

zukünftige Rahmenbedingungen seitens des Mittelstandes<br />

mitgestaltet werden.<br />

Kann der Mittelstand durch die Bildung von europa-<br />

weiten Netzwerken eine ähnlich starke Position gegenüber<br />

EU-Behörden aufbauen wie Großkonzerne?<br />

Ja, das ist durchaus möglich. Der Mittelstand ist<br />

„im Kommen“ und verschafft sich in Brüssel zu-<br />

nehmend Gehör. Die Netzwerke der einzelnen nationalen<br />

und europäischen Verbände ergänzen sich dabei<br />

immer besser gegenüber den europäischen Institutionen.<br />

Die Europäische Union des Handwerks und der Klein-<br />

und Mittelbetriebe (UEAPME) ist das Sprachrohr des<br />

Mittelstandes gegenüber der europäischen Politik.<br />

BDS Bayern stärkt Europa-Präsenz<br />

Einen wichtigen Meilenstein für<br />

die effektive Interessenvertretung<br />

in Brüssel hat der BDS Bayern mit<br />

Beginn dieses Jahres gesetzt. Verbandspräsident<br />

Professor Wickenhäuser<br />

und Andrea Benassi, Generalsekretär<br />

der Europäischen Union<br />

des Handwerks und der Klein- und<br />

Mittelbetriebe (UEAPME), haben<br />

einen Geschäftsbesorgungsvertrag<br />

unterzeichnet.<br />

Die Vereinbarung sieht vor, dass die<br />

UEAPME den BDS Bayern mit exklusiven<br />

Informationen über alle mit-<br />

telstandsrelevanten Themen und<br />

Entwicklungen informiert und dem<br />

Verband Kontakte zu den euro-<br />

päischen Entscheidungsträgern vermittelt.<br />

Zudem wird der Verband<br />

auch in die Tätigkeiten der Ausschüsse<br />

und Arbeitskreise der<br />

UEAPME eingebunden. „Mit der<br />

UEAPME, die mehr als zwöf Millionen<br />

europäischer Unternehmen repräsentiert,<br />

haben kleine und mittlere<br />

Betriebe eine sehr starke Stimme<br />

in Brüssel. Die Kooperationsverein-<br />

barung bietet unserem Verband<br />

deshalb eine exzellente Möglich-<br />

Wie beurteilen Sie die Schlagkraft der Organisation?<br />

Die Schlagkraft der UEAPME ist beachtenswert,<br />

was ich bereits während meiner Zeit als<br />

EU-Beauftragter der BMW AG beobachten<br />

konnte. So wird die UEAPME beispielsweise bei<br />

allen öffentlichen wirtschaftspolitischen Kon-<br />

sultationen der Kommission und öffentlichen<br />

Hearings des Europäischen Parlaments als Sprach-<br />

rohr des europäischen Mittelstandes eingeladen.<br />

Auch ist die UEAPME seit vielen Jahren Teilnehmer<br />

am sogenannten „Sozialen Dialog“ zwischen den<br />

Tarifpartnern auf europäischer Ebene.<br />

Noch eine persönliche Frage: Was macht Ihnen in Ihrer<br />

Arbeit für den BDS Bayern ganz besonders Spaß?<br />

Insbesondere die Sichtweise der kleinen und mittleren<br />

Unternehmer, die direkter, bodenständiger<br />

ist als in der Großindustrie und eine stärkere Wahrnehmung<br />

für nationale Gewohnheiten und Traditionen<br />

hat. Großen Spaß macht es mir als überzeugtem<br />

„Europäer“ aber auch, die europäische Idee in<br />

den BDS Bayern hinein zu tragen. Denn man muss<br />

Europa zunächst wollen, wenn man Europa mitgestalten<br />

will. (md)<br />

keit, die Interessen des bayerischen<br />

Mittelstandes noch wirkungsvoller<br />

zu vertreten“, sagt Wickenhäuser.<br />

Auch personell hat der BDS<br />

Bayern seit Anfang 2007 eine stabile<br />

Grundlage für die politische<br />

Arbeit in Brüssel geschaffen. Dr.<br />

Carlo Kremer, vorher Leiter des<br />

Brüsseler Büros der BMW AG, ist jetzt<br />

ehrenamtlicher Europabeauftragter<br />

des Verbandes. In dieser Position<br />

wird Dr. Kremer auch der<br />

zentrale Ansprechpartner für die<br />

UEAPME sein.<br />

Beteiligen Sie den Staat an Ihrer<br />

privaten Altersvorsorge.<br />

Sichern Sie sich jetzt vorteilhaft für den Ruhestand ab. Mit einer privaten Altersvorsorge,<br />

die vom Staat gefördert wird: der Allianz BasisRente. So bekommen Sie<br />

im Rentenalter nicht nur Monat für Monat Extra-Geld – und das, solange Sie leben.<br />

Gleichzeitig bietet diese Vorsorge interessante Steuerbegünstigungen.<br />

Wir informieren Sie gern detailliert über Ihre Möglichkeiten.<br />

Rufen Sie uns an unter 0 89.99 00-89 09.<br />

www.allianz.de


20<br />

unus I/2008<br />

Politik<br />

Erwerbstätigenversicherung<br />

ist die falsche Lösung<br />

In den letzten Monaten waren immer häufiger Stimmen zu hören, die eine Weiterentwicklung der<br />

gesetzlichen Rentenversicherung hin zu einer Erwerbstätigenversicherung forderten. Stärkung<br />

der Solidargemeinschaft, Sanierung der Rentenkassen, Vermeidung der Altersarmut und<br />

Harmonisierung der Sicherungssysteme in Europa sind dabei die Hauptargumente. Doch die<br />

Einbeziehung der Selbständigen und Unternehmer in ein undifferenziertes Einheitssystem und das<br />

Festhalten an traditionellen Instrumenten ist die falsche Lösung. Mehr noch: Es ist ein Rückschritt.<br />

Die angestrebte Sanierung des<br />

staatlichen Rentensystems ist mit<br />

der Einbeziehung weiterer Erwerbstätiger<br />

nicht zu erreichen.<br />

Die entsprechenden Überlegungen<br />

vernachlässigen die Tatsache, dass<br />

die zusätzlichen Beiträge nicht angespart,<br />

sondern zur Deckung des<br />

aktuellen Kapitalbedarfs verwendet<br />

werden. Die heutigen Einzahlungen<br />

ziehen also spätere Ansprüche<br />

nach sich. Die strukturellen Probleme,<br />

mit denen die alternde und<br />

schrumpfende Bevölkerung staatliche<br />

Fürsorgesysteme konfrontiert,<br />

werden damit nicht angegangen.<br />

Vielmehr werden die heute dringend<br />

notwendigen Reformen verzögert<br />

und Problemlösungen auf<br />

künftige Generationen verlagert –<br />

mit unkalkulierbarem Risiko.<br />

Ausgeblendet wird auch, dass einerseits<br />

das derzeitige Rentensystem<br />

auf ein regelmäßiges monatliches<br />

Einkommen, das mit dem<br />

Ausscheiden aus dem aktiven Erwerbsleben<br />

endet, zugeschnitten<br />

ist. Die Einkünfte der Selbständigen<br />

lassen sich jedoch in dieses<br />

Schema nicht pressen. Sie haben<br />

deshalb in den letzten Jahrzehnten<br />

erfolgreich eigene Anstrengungen<br />

unternommen, um sich für das Alter<br />

abzusichern. Laut einer aktuellen<br />

Studie des BDS Bayern sehen<br />

sich zwei Drittel aller Befragten zumindest<br />

ausreichend im Alter ver-<br />

sorgt – ein deutlich höherer Wert<br />

als bei den Einzahlern in die staatliche<br />

Rentenversicherung. Dabei<br />

investieren die Selbständigen und<br />

Unternehmer nicht nur massiv in<br />

die private Vorsorge – ein großer<br />

Teil von ihnen zahlt zusätzlich<br />

auch in die gesetzlichen Rentenkassen<br />

ein. Diese Versorgungswerke<br />

stehen meist auf einem gesunden<br />

Fundament, das nicht zugunsten<br />

eines ineffizienten und unflexiblen<br />

Systems untergraben werden darf.<br />

Die Erfahrungen der letzten Jahre<br />

haben gezeigt, dass hergebrachte<br />

staatliche Sicherungskonzepte keine<br />

Antworten auf die Auflösung klassischer<br />

Erwerbsbiografien, grenzüberschreitender<br />

Mobilität und<br />

demografischen Wandels liefern<br />

können. Erforderlich sind somit eine<br />

hohe Eigenverantwortung der Bürger<br />

sowie individuelle und flexible<br />

Instrumente, die sich im Hinblick auf<br />

die Alterssicherung nur in einem auf<br />

Freiwilligkeit basierenden System einer<br />

kapitalgedeckten Vorsorge effizient<br />

einsetzen lassen. Dieser Weg<br />

wurde bereits erfolgreich mit der<br />

Einführung der Riester- bzw. Rürup-<br />

Rente beschritten und darf nicht<br />

zugunsten populistischer Forderungen<br />

und kurzfristiger Lösungen<br />

verlassen werden. Unternehmer<br />

und Selbständige tragen mit Mut,<br />

Initiative und Verantwortung entscheidend<br />

zur Zukunftssicherung<br />

unserer Gesellschaft bei. Der Gesetzgeber<br />

steht deshalb in der Pflicht,<br />

dieses Engagement mit sinnvollen<br />

Rahmenbedingungen zu fördern.<br />

Staatlicher Dirigismus ist dafür eindeutig<br />

der falsche Weg. (schoe)


Politik<br />

Auf kommunaler Ebene Einfluss<br />

nehmen heißt, direkt auf die Standort-<br />

und Wirtschaftsentwicklung<br />

Einfluss nehmen. Die Kommunalwahlen<br />

am 2. März 2008 waren für<br />

die Selbständigen und mittelständi-<br />

schen Unternehmer in Bayern von<br />

großer Bedeutung – und verliefen<br />

sehr erfolgreich. Rund 400 BDS<br />

Mitglieder wurden wieder in die<br />

Gemeinde-, Stadt- und Kreisräte<br />

gewählt. Besonders erfreulich<br />

ist, dass in 18 Gemeinden der<br />

1. Bürgermeister und erstmals<br />

ein Landrat aus den Reihen des BDS<br />

Bayern kommen.<br />

Markus Droth, Hauptgeschäftsführer<br />

des BDS Bayern, freut sich: „Der<br />

BDS Bayern kann auf das tolle Ergebnis<br />

seiner Mitglieder stolz sein.<br />

Die Mandatsträger aus den Reihen<br />

Wirtschaftlicher Sachverstand<br />

in den Kommunalparlamenten<br />

Die unmittelbare<br />

Kraft des BDS Bayern<br />

des BDS Bayern bilden über die<br />

Grenze von Parteien und Gruppie-<br />

rungen hinaus eine Kraft, die<br />

sich durch wirtschaftliche Sachkompetenz<br />

auszeichnet. Durch<br />

kommunalpolitische Praxisseminare<br />

und Informationsmedien<br />

wird der BDS Bayern seinen Beitrag<br />

dazu leisten, dass die BDS-Mandatsträger<br />

in den Kommunalparlamenten<br />

die Hebel zur Einflussnahme<br />

gezielt nutzen können.“<br />

Positive Beispiele erfolgreicher<br />

Standortentwicklung sollen ausgetauscht<br />

und das Lernen voneinander<br />

gefördert werden. Die<br />

Kommunale Themen – Ziele des BDS Bayern<br />

Einbindung in die Kommunalplanung<br />

Die BDS-Ortsverbände können auf<br />

Wunsch als Träger „Sonstiger öf-<br />

fentlicher Belange“ in die kommu-<br />

nalen Planungsverfahren einge-<br />

Kommunalpolitisches Praxisseminar<br />

„Grundlagen der Kommunalplanung“<br />

Seminare sind dabei so zugeschnitten,<br />

dass sie den zeitlichen Möglich-<br />

keiten von mittelständischen Unter-<br />

nehmern entgegenkommen. Denn<br />

in der Regel findet keiner aus<br />

dieser Zielgruppe die Zeit, sich<br />

mehrere Tage am Stück aus dem<br />

Betrieb herauszunehmen.<br />

„Wir leisten einen wichtigen<br />

Beitrag zur Standort- und Wirt-<br />

schaftsentwicklung. So ist der<br />

Ausspruch: ‚Mei, da kann<br />

man halt nichts machen’ für<br />

die BDS-Gemeinde-, Stadt- und<br />

Kreisräte die absolute Ausnahme“,<br />

meint Droth. (md)<br />

bunden werden. Hierzu ist von den<br />

Mitgliedsverbänden ein formloses<br />

Schreiben an die Gemeinde- und<br />

Stadtverwaltungen zu richten.<br />

Termine: 17. 10 Nürnberg und 31.10. 2008 München<br />

Dauer: 10.00 bis 18.00 Uhr<br />

Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt.<br />

Inhalte: Planarten, Festsetzungen in Bebauungsplänen, Planung ohne B-Plan,<br />

Städtebauliche Verträge, großflächiger Einzelhandel<br />

Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die BDS-Hauptgeschäftsstelle in<br />

München<br />

Telefon: 089 / 540 560 oder an markus.droth@bds-bayern.de<br />

Handlungsbedarf besteht, wenn<br />

negative Atmosphären sich als<br />

„Dunstkreise“ dauerhaft im Unternehmen<br />

festsetzen oder allzu<br />

schnell und launisch wechseln. Hier<br />

sollten Unternehmen Atmosphäre<br />

als Phänomen nutzen, um das<br />

Betriebsklima zu verbessern. Denn<br />

störende Atmosphären können<br />

auch als Diagnose-Instrument<br />

dienen, um herauszufinden, wo ge-<br />

nau es im Getriebe gerade knirscht.<br />

Führungskräfte erfahren über<br />

dieses „Frühwarngerät“ sehr<br />

schnell, dass etwas nicht mehr<br />

funktioniert wie bisher oder gar<br />

verändert werden muss – oft noch<br />

lange bevor das Kind in den Brunnen<br />

fällt.<br />

Negative oder labile Stimmungen<br />

sind zudem teuer. Laut Experten<br />

der Emotionsforschung kostet<br />

allein der Faktor Angst Deutschlands<br />

Unternehmen bis zu 100 Milliarden<br />

Euro jährlich (vergleiche<br />

Panse/Stegmann, 2004). Leider<br />

Alle reden vom Betriebsklima, wer aber bitte macht das?<br />

Vom Umgang mit<br />

Stimmungen<br />

und Atmosphären<br />

im Unternehmen<br />

Als Manager, Vorgesetzter oder Unternehmer haben Sie es vielleicht auch schon so erlebt.<br />

Sie kommen eines Morgens in den Betrieb und irgendwie ist die Atmosphäre anders als am<br />

Vortag. Die Mienen der Mitarbeiter, die gestern noch freudig aussahen, haben sich verfinstert.<br />

Auch der allgemeine Tonfall und die Körpersprache vermitteln eine getrübte Stimmung.<br />

Solche atmosphärischen Störungen oder Stimmungswechsel gehören in Unternehmen beinahe<br />

zur Tagesordnung. Auslöser können kleine alltägliche Führungsfehler und Kommunikationsversäumisse<br />

sein oder nur dumme Gerüchte und unerwartete Ereignisse.<br />

wird über Atmosphären oft wie<br />

über einen äußeren Sachverhalt<br />

oder Gegenstand geredet. Tatsächlich<br />

erzeugen Mitarbeiter<br />

und ganze Organisationsein-<br />

heiten meist unabsichtlich, aber<br />

dennoch interaktiv selbst ihre<br />

Klimabedingungen. Unbestritten<br />

ist auch: Chefs und Chefinnen sind<br />

wegen ihrer Funktion atmosphärisch<br />

wirkmächtiger als andere.<br />

Was kann also speziell von Mana-<br />

gementseite für das Binnen-<br />

klima getan werden? Wichtig ist,<br />

mit den Mitarbeitern nicht nur<br />

über „hard facts“ wie Zahlen, Daten<br />

und Fakten zu sprechen, sondern<br />

die „soft facts“ ebenfalls zu<br />

berücksichtigen.<br />

Atmosphärisch intelligente Organisationen<br />

nutzen zudem Team-<br />

Workshops oder Großgruppen-<br />

methoden wie World Café oder<br />

Open Space für einen klärenden<br />

Blick auf interne Prozesse. Hilfreich<br />

ist auch, die Mitarbeiter durch Personalentwicklungsmaßnahmen<br />

hin<br />

und wieder von außen konstruktiv<br />

anzuregen. Das kann über ein pfiffig<br />

inszeniertes Unternehmensthea-<br />

ter geschehen oder durch Metho-<br />

den des Management-Coachings.<br />

Zu guter Letzt hängt<br />

Atmosphäre davon ab,<br />

wie sehr sich Führungs-<br />

kräfte um eine gute Bin-<br />

nen-Atmosphäre bei sich<br />

selbst bemühen. Wer gut<br />

für sich selbst sorgt, hat<br />

auch gute Aussichten<br />

sein Umfeld positiv mitzureißen.<br />

Unternehmen<br />

<strong>Raimund</strong> <strong>Schöll</strong> ist Geschäftsführer von<br />

<strong>Raimund</strong> <strong>Schöll</strong> <strong>Consulting</strong> <strong>Partner</strong> in Gilching.<br />

Seit mehr als zehn Jahren coacht der Managementberater<br />

und Buchautor Führungskräfte<br />

und Teams in mittelständischen Unternehmen.<br />

Sein Motto: Mit Reflexion zur Exzellenz – für<br />

das Management 2. Ordnung.<br />

www.schoell-consultingpartner.de<br />

22 unus I/2008 unus I/2008 23


Seminare & Termine<br />

Informationen zur<br />

START gibt es unter: Diese bieten an ihren<br />

www.start-messe.de. Ständen und in über 70<br />

kostenfreien Vorträgen<br />

wieder entscheidende<br />

Informationen, wichtige Hilfen<br />

und wertvolle Impulse rund um<br />

die berufliche Selbstständigkeit.<br />

Die Themen reichen unter anderem<br />

von Ideenfindung und Finanzierung<br />

über Recht und Steuern,<br />

Marketing und Vertrieb bis hin zu<br />

Wachstum und Nachfolge.<br />

Die START wird durch die Wirtschaftsministerien<br />

von Bund und<br />

Freistaat, das netzwerk|nordbayern,<br />

UNUS verlost 25 Eintritts-<br />

karten für die START in<br />

Nürnberg im Wert von<br />

je 15 Euro.<br />

Einfach eine E-Mail<br />

mit dem Betreff<br />

„START in Nürnberg“<br />

schicken an:<br />

michael.dirscherl@bds-bayern.de.<br />

Erfolgreich selbständig mit<br />

dem BDS Bayern und<br />

der START-Messe in Nürnberg!<br />

Am 4. und 5.Juli 2008 findet in Nürnberg die START, die<br />

Leitmesse für Gründer- und Unternehmer/-innen sowie<br />

Gründungs- und Franchise-Interessierte, statt.<br />

Zu den mehr als 150 Ausstellern zählen Ministerien,<br />

Verbände, Netzwerke, Berater, Banken und Versicherungen.<br />

die KfW Mittelstandsbank, die<br />

LfA Förderbank Bayern, die Sparkassen<br />

und den Deutschen Franchise-Verband<br />

(DFV) als Hauptpartner<br />

sowie von vielen weiteren<br />

wichtigen <strong>Partner</strong>n wie dem<br />

Existenzgründerpakt Bayern, den<br />

Industrie- und Handelskammern<br />

(IHK), der Metropolregion Nürnberg<br />

und dem Bund der Selbständigen<br />

(BDS Bayern) unterstützt.<br />

Der BDS Bayern ist mit dem<br />

Gründerpakt vor Ort (Stand C 42).<br />

Dieser vernetzt alle für das Gründergeschehen<br />

im Freistaat wichtigen<br />

Institutionen. (schoe)<br />

Herausragend.<br />

Die Vernetzung von Wissenschaft<br />

und mittelständischer Wirtschaft<br />

ist der scheidenden Münchner<br />

Hochschulpräsidentin Professor<br />

Marion Schick ein tiefes Anliegen.<br />

Für ihr unermüdliches Engagement<br />

hat sie die höchste Auszeichnung<br />

des BDS Bayern erhalten.<br />

Die Silberne Ehrennadel, die<br />

bislang nur sehr wenigen Persönlichkeiten<br />

außerhalb des Verbandes<br />

verliehen wurde. Schick<br />

wechselt zur Fraunhofer Gesellschaft.<br />

Den Mittelstand hat sie<br />

dabei sicherlich mit im Gepäck.<br />

Prägend.<br />

Einzelhändler Winfried<br />

Krenleitner<br />

hat die Augsburger<br />

Wirtschaft geprägt.<br />

Lange Jahre<br />

stand er unter anderem<br />

dem BDS<br />

Ortsverband vor.<br />

80 Jahre ist er in<br />

diesem Jahr geworden.<br />

Zusammen mit<br />

seiner Frau 160<br />

Jahre. Ihr 160-jähriges<br />

Jubiläum feierte auch der<br />

BDS München während der<br />

diesjährigen Landesverbandstagung.<br />

Wir gratulieren allen<br />

drei Jubilaren.<br />

Erfolgreich.<br />

„Frisör“ Albert Bachmann aus<br />

dem mittelfränkischen Roßtal<br />

ist erfolgsverwöhnt. 2005<br />

gewann er den BDS-Unternehmerpreis<br />

„Selbständigen<br />

Merkur“. „Einen strahlenderen<br />

Vorzeigeunternehmer kann<br />

man sich als Preisträger nicht<br />

Standfest.<br />

Das 1356 erbaute Straubinger Burgschloss<br />

hat nicht zuletzt wegen seiner<br />

berühmten Bewohnerin Agnes<br />

Aktiv.<br />

Unternehmer und Selbständige<br />

prägen unser Land. Ehrenamtliche<br />

Mitglieder den BDS Bayern. Für ihren<br />

unermüdlichen Einsatz ausgezeichnet<br />

wurden unter anderem<br />

Christine Eder (Deggendorf), Siegfried<br />

Späth (Bogen), Richard Schau-<br />

Geboren.<br />

Nachwuchs im BDS Bayern. Silke<br />

Fritz, aktiv im BDS Passau, freut<br />

sich über die Geburt Ihrer Tochter<br />

Clara Maria. Vaterfreuden erfährt<br />

auch Michael Dirscherl, BDS<br />

Geschäftsführer München. Seine<br />

Tochter Louisa (im Bild) hat im<br />

April das Licht der Welt erblickt.<br />

Wir freuen uns mit ihnen.<br />

wünschen“, stellte Laudator Hans<br />

Knürr damals fest.<br />

Nun hat Bachmann wieder Grund<br />

zum Strahlen: Als einer der vier<br />

Gewinner des Deutschen „Global<br />

Salon Business Awards“ misst er<br />

sich in Hollywood mit der weltweiten<br />

Elite der Schönheitsindustrie.<br />

Wir hoffen wieder mit Erfolg.<br />

Bernauer eine bewegte Historie.<br />

Ein für den BDS Bayern<br />

einschneidendes Kapitel<br />

dieser Geschichte wurde am<br />

Nachmittag des 25. April 1998<br />

geschrieben. Vor nunmehr<br />

zehn Jahren wählten die Delegierten<br />

der Ortsverbände<br />

ihren neuen Präsidenten: den<br />

Münchner Hotelier Professor<br />

Fritz Wickenhäuser. Wickenhäuser<br />

damals: „Die Freude am Unternehmertum<br />

und das Vertrauen in<br />

die Zukunft zu vermitteln ist die Aufgabe<br />

unseres Verbandes.“ Daran hat<br />

sich bis heute nichts geändert.<br />

rich (München),<br />

Wolfgang Krebs<br />

(Kolbermoor, im<br />

Bild) und Charlotte<br />

Reisacher (Bad<br />

Grönenbach).<br />

Wir gratulieren<br />

herzlich.<br />

<strong>Mensch</strong>en<br />

24 unus I/2008 unus I/2008 25


„<br />

Thomas Luger, Geschäftsführer<br />

der Confisserie<br />

Lauenstein, Ludwigsstadt<br />

Gerade die Studie der vbw hat<br />

einige provokante Thesen zur wirtschaftlichen<br />

Zukunftsentwicklung<br />

aufgestellt: Je weiter der Abstand<br />

von München, Ingolstadt und Regensburg<br />

ist, desto schlechter ist<br />

tendenziell die Entwicklung. Die<br />

<strong>Erfolgsfaktor</strong>en sind dabei Innovation,<br />

Forschung & Entwicklung, Inter-<br />

Ich denke nicht, dass die Bayerische<br />

Regionalentwicklung versagt hat.<br />

Allerdings werden teilweise die<br />

Möglichkeiten für eine wirkungsvolle<br />

und nachhaltige Entwicklung<br />

falsch eingeschätzt.<br />

Die Entwicklung des ländlichen<br />

Raums lässt sich nicht<br />

„über einen Kamm scheren“.<br />

Mit regionalen Konzepten<br />

muss das vorhandene Potential<br />

ausgeschöpft werden. So<br />

können regionales Wissen vernetzt,<br />

örtliche Beziehungen<br />

zu fachübergreifenden Netzwerken<br />

ausgebaut und regionale<br />

Akteure zu wirtschaftlicher<br />

Eigeninitiative motiviert<br />

werden. Das sind Wettbewerbsvorteile,<br />

mit denen in globalisiertem<br />

Hat die Bayerische Regionalentwicklung versagt?<br />

Was sind die <strong>Erfolgsfaktor</strong>en<br />

für eine positive<br />

Wirtschaftsentwicklung<br />

im ländlichen Raum?<br />

Der ländliche Raum ist wieder in aller Munde. Die Bayerische Staatsregierung<br />

hat ihre Initiativen im „Aktionsprogramm ländlicher Raum“ niedergelegt, die<br />

Vereinigung der bayerischen Wirtschaft hat die Studie „Zukunft bayerischer<br />

Regionen“ vorgestellt – um nur zwei aktuelle Beispiele anzusprechen.<br />

nationalität und funktionierende<br />

Netzwerke oder Cluster.<br />

Die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit<br />

der einzelnen bayerischen<br />

Teilräume und deren Zusammen-<br />

wirken ist eine der brennendsten<br />

Zeitfragen und Problemstellungen.<br />

UNUS greift diesen Themenkomplex<br />

... Gerade im Bereich Infrastruktur gibt es<br />

viele Verbesserungsmöglichkeiten. ...<br />

Umfeld nicht operiert werden kann.<br />

Doch um dieses Potential nutzen zu<br />

können, sind Änderungen dringend<br />

notwendig.<br />

Statt umfangreicher und unüberschaubarer<br />

Subventionen brauchen<br />

wir Regionalbudgets. So können<br />

die Regionen selbst bestimmen,<br />

bei welchem Projekt eine Förderung<br />

sinnvoll ist.<br />

Die Subventionen sollen mit Schwergewicht<br />

auf Attraktivitätssteigerung<br />

der Regionen eingesetzt werden. Gerade<br />

im Bereich Infrastruktur gibt es<br />

viele Verbesserungsmöglichkeiten.<br />

Anbindung an Schiene und Straße sowie<br />

eine flächendeckende DSL-Versorgung<br />

haben hier oberste Priorität.<br />

Auch darf nicht vergessen werden,<br />

kontinuierlich auf. Wir haben zwei<br />

Vertreter dazu befragt, wie sie die<br />

Zukunft des ländlichen Raums<br />

sehen und welche speziellen<br />

<strong>Erfolgsfaktor</strong>en sie selbst aus-<br />

machen, und – gibt es überhaupt<br />

den typischen ländlichen Raum?<br />

Thomas Luger und Peter Käßmeyer<br />

geben eine Antwort. (md)<br />

dass der Mittelstand als Ausbilder<br />

der Nation eine hohe soziale Verantwortung<br />

trägt. Man muss nicht nur<br />

in das Schulsystem investieren, sondern<br />

den Mittelstand allgemein unterstützen.<br />

Vor allem in ländlichen<br />

Regionen, die eine hohe Dichte<br />

von Selbständigen und mittelständischen<br />

Unternehmen aufweisen,<br />

müssen die Rahmenbedingungen<br />

gefördert werden.<br />

Steigerung der Wirtschaftlichkeit<br />

und Wettbewerbsfähigkeit sind<br />

zentral für wirtschaftlich nachhaltigen<br />

Erfolg der Regionen. Um<br />

diese hochgesteckten Ziele zu erreichen,<br />

müssen Wirtschaft, Regionen<br />

und Kommunen zusammenarbeiten<br />

und natürlich auch Fachleute<br />

zur Umsetzung vorhanden sein.<br />

„<br />

... Jetzt brauchen wir langfristig tragfähige Instrumente,<br />

um die individuellen Stärken zu fördern ...<br />

Versagt hat die regionale Entwicklungspolitik<br />

sicherlich nicht,<br />

aber sie muss dringend neu ausgerichtet<br />

werden. Das Leuchtturmkonzept<br />

der Staatsregierung<br />

mit Projekten außerhalb<br />

der Ballungsräume war ein entscheidender<br />

Pfeiler. Jetzt brauchen<br />

wir langfristig tragfähige<br />

Instrumente, um die individuellen<br />

Stärken zu fördern – denn<br />

jeder Raum ist einzigartig. Deshalb<br />

halte ich überhaupt nichts<br />

von pauschalen Fördertöpfen,<br />

die neue, überwiegend künstliche<br />

Strukturen schaffen oder<br />

als Voraussetzung benötigen,<br />

damit Fördermittel überhaupt<br />

abgerufen werden können.<br />

Es ist besonders wichtig, die geförderten<br />

Projekte auf Nachhaltigkeit<br />

zu untersuchen. Viel<br />

Geld in veraltete Strukturen<br />

Aktuelle Studie der Vereinigung der Bayerischen<br />

Wirtschaft (vbw) stellt Bayerns Regionalpolitik in Frage<br />

Im Auftrag der vbw hat die IW<br />

Consult GmbH in Köln eine Studie<br />

zum Thema „Vorsprung Bayern:<br />

Die Zukunft bayerischer Regionen“<br />

durchgeführt. Im September 2007<br />

wurde das Ergebnis veröffentlicht.<br />

Bayern ist ein wirtschaftlich erfolgreiches<br />

Bundesland. Im Ranking<br />

der IW Consult hat der Freistaat<br />

zum dritten Mal in Folge den Niveauvergleich<br />

gewonnen.<br />

Bei näherer Betrachtung jedoch<br />

geben die Regionen Bayerns kein<br />

einheitliches Bild ab: Während einige<br />

Regionen Spitzenpositionen<br />

und Institutionen zu investieren,<br />

ist sinnlos. Ich bin erstaunt, wie<br />

viele Regionalfördermittel auch<br />

noch heute in den Aufbau von<br />

tradierten Strukturen fließen, die<br />

kaum Profit machen. Das lohnt<br />

sich nicht. Denn auch der ländliche<br />

Raum muss sich wirtschaftlichen<br />

Veränderungen anpassen.<br />

Die Basis für eine gute Entwicklung<br />

sehe ich bei der engen Beziehung<br />

und Identifizierung des Mitarbeiters<br />

mit seinem Betrieb. Die <strong>Mensch</strong>en<br />

sind mit einem starken Heimatgefühl<br />

verbunden. Sie wollen<br />

für sich und ihr Umfeld etwas Positives<br />

erreichen. Darin steckt viel<br />

Energie.<br />

Die Nutzung dieser Ressourcen setzt<br />

jedoch hervorragende Bildungseinrichtungen<br />

im ganzen Land voraus.<br />

Ohne diese sind alle anderen In-<br />

einnehmen, landen andere nur im<br />

hinteren Mittelfeld.<br />

Als Ursache hierfür gilt die „klumpenartige<br />

Entwicklung“: Regionen<br />

mit gutem Wachstum befinden sich<br />

oft in räumlicher Nachbarschaft zueinander,<br />

genauso wie Landstriche<br />

mit schlechtem Entwicklungspotenzial<br />

sich auf einen bestimmten<br />

Bereich konzentrieren.<br />

München, Ingolstadt, Regensburg<br />

und Erlangen gelten laut IW Consult<br />

als vorteilhafte Agglomerationen,<br />

während nachteilige Ballungen<br />

in Oberfranken, Teilen der<br />

Oberpfalz sowie in den Regionen<br />

vestitionen nicht werthaltig.<br />

Der Kreis schließt sich bei<br />

den Kindertagesstätten, die<br />

auch im ländlichen Bereich<br />

dringend gebraucht wer-<br />

den. So wird die Grund-<br />

lage für eine familiengerechte<br />

Arbeitswelt geschaffen.<br />

Aus wirtschaftlichem<br />

Erfolg wird sozialer Erfolg.<br />

Dringender Handlungsbedarf besteht<br />

beim Thema DSL-Versorgung.<br />

Ein Vielfaches an Geldern und<br />

schnellen Internetverbindungen<br />

sind nötig, um den ländlichen<br />

Bereich nicht abzuhängen.<br />

Meinungen<br />

“<br />

Denn die Schnellikeit der Kommunikation<br />

ist ein harter Standortfaktor.<br />

Mit oberster Priorität muss<br />

dieser Wirtschaftsnachteil beseitigt<br />

werden – unabhängig von<br />

Geldern aus Brüssel.<br />

Passau und Nürnberg zu finden<br />

sind.<br />

Im Hinblick auf die Zukunft der bay-<br />

erischen Regionen prognostiziert<br />

die Studie hoch verdichteten ländlichen<br />

Gebieten eine bessere Zukunft<br />

als weniger verdichteten.<br />

Dabei werden Innovation, mehr<br />

Forschung und Entwicklung, Internationalität,Alleinstellungsmerkmale<br />

sowie funktionierende, überregionale<br />

Netzwerke oder Cluster<br />

laut IW Consult eine wichtige Rolle<br />

für eine erfolgreiche Entwicklung<br />

spielen. (md)<br />

Peter Käßmeyer<br />

Geschäftsführer KSK<br />

Käßmeyer GmbH,<br />

Erkheim<br />

26 unus I/2008 unus I/2008 27


BDS vor Ort<br />

DSL für alle<br />

Internet ist ein Bestandteil unseres Alltags. Das Privat- und Geschäftsleben vieler <strong>Mensch</strong>en<br />

findet online statt - denkt man jedenfalls. In ländlichen Gemeinden ist das nicht immer der Fall.<br />

Besonders in Flächengemeinden ist ein DSL-Anschluss noch keine Selbstverständlichkeit. Kommunen<br />

und BDS setzen sich für eine flächendeckende Verfügbarkeit zu tragbaren Kosten ein.<br />

50.000 Euro Zuschuss verlangt die<br />

Telekom für die Einführung von<br />

DSL pro Gemeinde und pro Ortsnetz.<br />

Der Grund: eine DSL Einführung<br />

rechnet sich wegen der geografischen<br />

Begebenheiten für die<br />

Telekom nicht. Eine Flächenkommune,<br />

die zu mehreren Ortsnetzen<br />

gehört, muss somit mehrfach<br />

Zahlen zur Telekom: Ein Kilometer Glasfasernetz<br />

kostet rund 20.000 Euro. Weitere 30.000 Euro kostet<br />

es, die benötigten Tiefenkabel in geographisch<br />

schwer erschliessbare Regionen zu verlegen.<br />

Zahlen zur staatlichen Förderung: Un- und unterversorgte<br />

ländliche Gemeinden werden gefördert.<br />

Die Förderung pro Gemeinde beträgt 50%, maximal<br />

50.000 Euro + 5.000 Euro Planungskosten.<br />

50.000 Euro bezahlen. Ein Beispiel<br />

ist die Gemeinde Tiefenbach<br />

bei Passau mit drei Vorwahlen.<br />

150.000 Euro würde die Installati-<br />

Sorgenkind Nachfolgeregelung<br />

Demographischer Wandel und Kinderlosigkeit<br />

sind aktuelle Schlagworte.<br />

Familienunternehmen trifft<br />

es oft besonders hart. Was<br />

passiert, wenn es keinen<br />

aus der Familie gibt, der<br />

den mit harter Knochenarbeit<br />

aufgebauten Familienbetrieb<br />

übernehmen<br />

will oder kann?<br />

Dazu hat der Bund der<br />

Selbständigen in Tann,<br />

Landkreis Rottal-Inn, am<br />

15. April 2008 einen Work-<br />

Ein Niederbayerischer<br />

on von flächendeckendem DSL die<br />

Gemeinde kosten.<br />

Johann Feicht, Ortsvorsitzender<br />

des BDS Tiefenbach bei Passau, ist<br />

entrüstet: „Das ist unmöglich. So<br />

hohe Kosten können die Gemeinden<br />

in unserem Landkreis nicht alleine<br />

tragen. Zwar haben wir seit<br />

neustem Anspruch auf staatliche<br />

Fördergelder in Höhe von 50.000<br />

Euro, aber die machen bei uns nur<br />

ein Drittel der Summe aus.“<br />

In der Region Tiefenbach sind bereits<br />

Hauptleitungen vorhanden,<br />

allerdings nicht hinreichend für<br />

den Bedarf der Bevölkerung. „Hier<br />

geht es um die wirtschaftliche<br />

Attraktivität einer Region“, so<br />

Feicht, „ohne Internet kann ein<br />

Unternehmer keine Geschäfte betreiben.<br />

Beispiele dafür gibt es<br />

genug. Und als Folge davon werden<br />

shop „optimale Betriebsübergabe<br />

im Mittelstand“ organisiert.<br />

Denn Statistiken belegen, dass<br />

über ein Drittel der Insolvenzen ihren<br />

Ursprung in einer schlecht vorbereiteten<br />

und zu spät erfolgten<br />

Nachfolgeregelung haben. Erschwerend<br />

kommt hinzu, dass Analysten<br />

eine Abnahme des Käufermarkts<br />

für mittelständische Unternehmen<br />

voraus sagen.<br />

Referent Franz Ecker, Mittelstandsberater<br />

in Bad Griesbach, betonte,<br />

Ortsverband kämpft<br />

die kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen, die so wichtig für<br />

das Leben und die Vielfalt einer Gemeinde<br />

sind, in besser versorgte Regionen<br />

ziehen. Dagegen muss etwas<br />

unternommen werden.“<br />

Ortsvorsitzender Feicht sieht nur<br />

dann eine Chance für die Gemeinden,<br />

wenn die Telekom und der<br />

Staat mit ihnen kooperieren. Eine<br />

mögliche Lösung wäre, die Kommunen<br />

trotz Zugehörigkeit zu<br />

mehreren Ortsnetzen nur einmal<br />

mit der Summe von 50.000 Euro<br />

zu belasten. Einen entsprechenden<br />

Antrag hat der Bezirksverband<br />

Niederbayern bei der Generalversammlung<br />

2008 eingebracht.<br />

„Eine Alternative zu flächendeckendem<br />

DSL ist das sogenannte<br />

StarDSL“, führt Feicht aus. Für<br />

den einmaligen Preis von 300 Euro<br />

dass der richtige Zeitpunkt und<br />

eine vorangehende Analyse für<br />

die Übergabe oder den Verkauf<br />

zentral sind. „Es ist besonders<br />

wichtig, dass für diesen großen<br />

Schritt die Unterstützung einer<br />

objektiven Drittperson eingeholt<br />

wird“, beendete der Experte seine<br />

Ausführungen, „und oft erschweren<br />

emotionale Bindungen des<br />

Abgebers zu dem eigenen Unternehmen<br />

eine objektive Einschätzung.“<br />

Für den Referenten gab es<br />

viel Applaus. Eine rege Diskussion<br />

schloss sich an.<br />

kann sich jeder Haushalt eine Satellitenschüssel<br />

mit Internetzugang installieren<br />

lassen. „Der Zugang kann<br />

auch an bereits vorhandene Satellitenschüsseln<br />

angehängt werden.<br />

Leider ist das keine flächendeckende<br />

Lösung und derzeit auch nur mit ei-<br />

Der Bezirksvorsitzende Siegfried<br />

Späth wurde in der Bezirksversammlung<br />

Niederbayern am 16.<br />

April von Verbandspräsident Professor<br />

Fritz Wickenhäuser mit dem<br />

Silbernen Ehrenzeichen des BDS<br />

Am 26. Februar 2008 fand in Wurmannsquick<br />

eine Veranstaltung des<br />

BDS Niederbayern zum Thema Mittelstandsfinanzierung<br />

statt. Eingeleitet<br />

durch die Begrüßung des Geschäftsführers<br />

Konrad Schwarzfischer<br />

ging der Referent Thomas<br />

Am 16. April fand die Bezirksversammlung<br />

des BDS Niederbayern<br />

mit einer Führung durch die Firma<br />

Kermi statt.<br />

Der führende Hersteller von Duschkabinen<br />

und Heiztechnikprodukten<br />

führte den Besuchern vor Augen,<br />

wie ein international agierender<br />

Betrieb auf dem Markt bestehen<br />

kann. Knut Bartsch, seines Zeichens<br />

Sprecher der Geschäftsführung,<br />

unterstrich, dass das Wachstum in<br />

der Baubranche in Osteuropa ein<br />

bestimmender Faktor sei.<br />

ner maximalen Datenübertragungsrate<br />

von 3000 kbit/s verfügbar. Ein<br />

Kleinbetrieb kann damit leben, aber<br />

für ein größeres Unternehmen ist<br />

das keine Lösung. StarDSL arbeitet<br />

an einem Angebot mit 6000 kbit/s.<br />

Allerdings ist dies noch nicht auf<br />

Silbernes Ehrenzeichen für Siegfried Späth<br />

in Bayern ausgezeichnet. Späth ist<br />

seit über 20 Jahren Ortsvorsitzender<br />

in Bogen und seit 20 Jahren Bezirksvorsitzender<br />

in Niederbayern.<br />

Bleibende Verdienste erwarb er<br />

sich zudem als Vorsitzender des<br />

Zeitgemäße Finanzierung für den Mittelstand<br />

Ecker von Ecker & <strong>Partner</strong> aus Bad<br />

Griesbach zunächst auf die aktuelle<br />

Bankenkrise und die Folgen<br />

für den Mittelstand ein. Anschaulich<br />

erklärte er, wie durch Abschreibungen<br />

das Eigenkapital der Banken<br />

geschmälert und somit die Kreditvergaben<br />

an den Mittelstand<br />

eingeschränkt werden.<br />

Der Schwerpunkt des Vortrags lag<br />

auf den Möglichkeiten der Finanzierung<br />

für selbständige Mittelständler.<br />

Ecker zeigte Schwierigkeiten<br />

und Herausforderungen auf<br />

Bezirksversammlung bei der Firma Kermi<br />

Danach referierte Professor Fritz<br />

Wickenhäuser, Präsident des BDS,<br />

zum Jahresthema des Verbandes<br />

„<strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Mensch</strong>“. Im Anschluss<br />

ging er auf Deutschland als<br />

Standort für Selbständige ein und<br />

wies auf die Bewältigung großer<br />

Herausforderungen wie Unter-<br />

nehmenssteuerreform und Erbschaftssteuer<br />

hin. In den nachfolgenden<br />

Neuwahlen wurde der<br />

engere Vorstand bestätigt: Siegfried<br />

Späth (Vorsitzender), Sieglind<br />

Wanschka und Werner Vierlinger<br />

(Stellvertreter) blieben im Amt.<br />

dem Markt. Deshalb kämpfen wir<br />

auch weiterhin für eine großflächige<br />

Lösung. Die vom Staat angebotenen<br />

Fördergelder sind schon<br />

ein erster Schritt. Doch das reicht<br />

noch nicht. Wir sind auf die Hilfe<br />

der Telekom angewiesen.“<br />

Steuerfachausschusses<br />

auf Bundesebene und<br />

als Vertreter des BDS<br />

im Steuerauschuss der<br />

Vereinigung der Bayerischen<br />

Wirtschaft.<br />

und wies auch auf Hilfen für Selbständige<br />

wie staatliche Unterstützungsdarlehen,<br />

Bürgschaften und<br />

Beteiligungen hin. „Wichtig ist“,<br />

so der Referent, „dass Fachleute<br />

rechtzeitig eingebunden werden<br />

und die Nachfolgeregelung früh<br />

genug geklärt ist.“<br />

Terminvorschau Niederbayern<br />

Niederbayern<br />

17. Juni 2008 Vortrag „Fördermöglichkeiten der LfA“<br />

Referent: Holger Tietze, Vilishofen<br />

21. Juni 2008 Gewerbeschau mit<br />

<strong>Partner</strong>gemeinde Badia Calavena<br />

Ratshausplatz Adlkofen, Adlkofen<br />

05. Juli 2008 Klausurtagung von Vorstand und<br />

Ortsvorsitzenden Niederbayern<br />

Referent: Staatssekretär Bernd Sibler, Deggendorf<br />

15. Juli 2008 Marketing-Seminar „Marken u. Design“<br />

Referent: Dr. Hans -Jürgen Escherle, Deggendorf<br />

Ihr Ansprechpartner<br />

Konrad Schwarzfischer<br />

Geschäftsf. Niederbayern/Oberpfalz<br />

Adolf-Schmetzer-Straße 52<br />

93055 Regensburg<br />

Telefon: 0941 / 46 71 63 0<br />

Fax: 0941 / 46 71 63 1<br />

E-Mail: bds-ostbayern@bds-bayern.de<br />

28 unus I/2008 unus I/2008 29


BDS vor Ort<br />

Stefan Weyer ist ausgebildeter Zimmermeister<br />

und führt den gleichnamigen,<br />

sieben Generationen<br />

alten Familienbetrieb mit 14 Angestellten.<br />

Seit 2003 ist er ehrenamtlich<br />

als stellv. Ortsvorsitzender des<br />

BDS Marktheidenfeld tätig.<br />

Über 30 Teilnehmer kamen zum ersten<br />

Unternehmer- und Existenzgründertreff<br />

in Würzburg. Veranstalter<br />

war der BDS. Im Greifensteiner<br />

Hof diskutierten Selbständige<br />

aller Branchen über verschiedene<br />

Themen und knüpften neue Kontakte.<br />

Bernd Hergenröther, Vorstandsmitglied<br />

in Würzburg, erklärt: „Es<br />

ist ein Ziel des BDS, Selbständigen<br />

in der Region eine Diskussionsplattform<br />

zu bieten. Besonders für<br />

Patente im Mittelstand<br />

Herr Weyer, Sie besitzen ein<br />

Produktpatent auf „Sauber-<br />

Sitzer“. Können Sie das Patent<br />

kurz erklären?<br />

Stefan Weyer: Unser Patent<br />

löst folgendes Problem: Alle<br />

Möbel im Außenbereich sind<br />

ständig der Witterung und<br />

Verschmutzungen ausgesetzt.<br />

Durch einen patentierten<br />

Klappmechanismus werden die<br />

SauberSitzer vor Regen und<br />

Schmutz geschützt.<br />

Wie verlief der Entwicklungsprozess?<br />

Der Weg von der ersten Idee zum fertigen Prototyp<br />

war lang, da viele Materialkomponenten getestet<br />

werden mussten. Die eigentliche Schwierigkeit lag darin,<br />

eine gute Mischung zwischen Design, Schutzfunktion<br />

und Produktionsaufwand zu finden. Auch ist eine<br />

Markteinführung für ein mittelständisches Unternehmen<br />

nicht leicht.<br />

Welche Vorteile bietet Ihnen das Patent auf dem<br />

Markt?<br />

Unser Patent verhilft zu einem gewissen Alleinstellungsmerkmal<br />

im Vergleich zu allen anderen Außenbankherstellern<br />

und verschafft einen technologischen<br />

Vorteil.<br />

Diskussionsplattform für Existenzgründer<br />

jüngere Teilnehmer ist es essentiell,<br />

mit Gleichgesinnten über alltägliche<br />

Probleme zu reden und<br />

zu lernen, wie man sich am besten<br />

präsentiert. Die Anzahl der Teilnehmer<br />

macht nochmals deutlich,<br />

wie hoch die Nachfrage nach Erfahrungsaustausch<br />

ist.“<br />

Der Ortsverband Würzburg bietet<br />

bereits regelmäßig Lunchmeetings<br />

mit Themenvorträgen für<br />

seine Mitglieder und interessierte<br />

Unternehmer an. Mit dem Unter-<br />

Bei schnellerer und billigerer Produktion können<br />

Grossunternehmen ähnliche Lösungen produzieren.<br />

Weshalb soll sich der Kunde für Ihre entscheiden?<br />

Da wir schon einige Jahre Entwicklungsarbeit hinter<br />

uns haben, sind wir mit unserer Produktpalette gut<br />

aufgestellt. Zudem bieten wir echtes Made in Germany<br />

mit bester Qualität und bestem Service.<br />

Stichwort Umwelt: ist Ihr Patent langfristig ein Vorteil<br />

auf dem Markt oder ist es nur eine Frage der Zeit,<br />

bis ein Konkurrent eine bessere, billigere und umweltfreundlichere<br />

Version entwickelt?<br />

Durch den enormen Wartungsaufwand von herkömmlichen<br />

Außenmöbeln spart der Kunde mit SauberSitzer<br />

Zeit und Material. Denken Sie an die große<br />

Menge an chemischen Pflegeprodukten, die eine normale<br />

Gartenbank benötigt. Dass ein Konkurrent eine<br />

bessere und billigere Lösung entwickelt, halte ich für<br />

möglich. Andererseits ist eine gewisse Konkurrenzsituation<br />

vielfach von Vorteil, um Produktinnovationen<br />

zu beschleunigen.<br />

Wie schätzen Sie die Notwendigkeit eines mittelständischen<br />

Unternehmens ein, ein Patent zu besitzen, um<br />

auch zukünftig konkurrenzfähig zu sein?<br />

Ein verwertbares Patent ist für ein mittelständisches<br />

Unternehmen sicher ein Vermarktungsvorteil. Es ist<br />

auch ein Motivationsschub für Mitarbeiter und Betriebsführung.<br />

nehmer- und Existenzgründertreff<br />

wurde das Angebot erweitert.<br />

Wie Bernd Hergenröther zu berichten<br />

weiß, werden auf solchen<br />

Veranstaltungen nicht nur<br />

Erfahrungen und Visitenkarten<br />

ausgetauscht. „Bei diesen Treffen<br />

werden schon die einen oder<br />

anderen Geschäfte und Kooperationen<br />

angebahnt. Wir sind gespannt,<br />

wie das Unternehmer-<br />

und Existenzgründertreff sich<br />

entwickeln werden.“<br />

Natürlich kostet die Produktentwicklung meist viel<br />

Zeit und Geld, was im Mittelstand knappe Güter sind.<br />

Was für Tipps können Sie einem mittelständischen Unternehmen<br />

geben, das ein Patent plant?<br />

Die Vermarktungschancen vorher realistisch einschätzen.<br />

Für spätere Produktentwicklung und Marketing<br />

Ressourcen schaffen, damit das Patent auch ein wirtschaftlicher<br />

Erfolg werden kann.<br />

„Der Körper lügt nicht“<br />

In einer fünfteiligen Reihe organisierte<br />

der BDS Unterfranken in<br />

Lohr Vorträge zum Thema Körpersprache.<br />

Mit anschaulichen Beispielen führte<br />

die Diplom-Sozialpädagogin und<br />

Heilpraktikerin für Psychotherapie,<br />

Hannelore Demel, den Teilnehmern<br />

den Stellenwert des Körpers in der<br />

Kommunikation vor Augen.<br />

Mit Statements wie „die Körpersprache<br />

umfasst 80 bis 90 Prozent<br />

der Kommunikation“ und „jedes<br />

Gefühl zeigt sich durch den Körper“<br />

sensibilisierte Hannelore Demel die<br />

Mit einer Stadtführung<br />

und<br />

einem kurzen<br />

Besuch im Spessartmuseum wurden<br />

die Mitglieder des BDS Unterfranken<br />

in Lohr begrüßt. Rückblick,<br />

Vorschau, kurze Einführung in die<br />

neue Homepage und eine rege Diskussion<br />

waren die TOPs der Bezirksversammlung.<br />

Im Anschluss referierte Dr. Gerd<br />

Wenninger, Diplompsychologe aus<br />

Kröning, zum Thema „Dauerstress,<br />

Erschöpfung und Ausgebranntsein“:<br />

Wahrnehmung der Teilnehmer für<br />

die eigene Verhaltensweise und<br />

die der Mitmenschen. Mit Hilfe von<br />

Freiwilligen spielte sie verschiedene<br />

Situationen vor und zeigte den Zuhörern<br />

die unbegrenzten Möglichkeiten<br />

der Körpersprache auf.<br />

„Rund 230 Teilnehmer begeisterten<br />

sich für das Thema und führten<br />

uns deutlich den Bedarf vor Augen,<br />

mit gezielten Maßnahmen an<br />

der Kommunikation zu arbeiten.<br />

Wir selbst waren von der großen<br />

Nachfrage überrascht“, so Frank<br />

Bernard, Geschäftsführer des BDS<br />

Unterfranken, „und planen wei-<br />

Bezirksversammlung im Hotel<br />

Franziskushöhe in Lohr vom 12. April<br />

Mit Aussagen wie „lernen Sie Nein<br />

zu sagen“, und „nie aus Angst vor<br />

dem Neuanfang im ungeliebten<br />

Alltag bleiben“ öffnete Wenninger<br />

den Teilnehmern die Augen,<br />

wie unbewusst und schleichend<br />

der Dauerstress zum „Burn Out<br />

Syndrom“ führen kann.<br />

Das abschließende Drei-Gänge-<br />

Menü versüßte Rena Schwarz in<br />

der Kapelle mit kabarettistischen<br />

Einlagen und rundete so die<br />

Bezirksversammlung als gelungenen<br />

Event ab.<br />

tere Veranstaltungen<br />

zum Thema.<br />

Als nächstes<br />

findet am 5. Juli<br />

2008 ein Ganztagesseminar<br />

mit<br />

Frau Demel statt.<br />

Wir sind schon<br />

sehr gespannt.“<br />

Terminvorschau Unterfranken<br />

02. Juli 2008 Fachvortrag „<strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Mensch</strong>“<br />

Referent Wolfgang Aulich<br />

Hotel „Walfisch“, Würzburg<br />

Beginn: 19:30 Uhr<br />

05. Juli 2008 Tagesseminar „Körpersprache“<br />

Referentin Hannelore Demel<br />

Würzburg, 09:00 bis 17:00 Uhr<br />

10. Juli 2008 2. Unternehmer- & Existenzgründertreff<br />

Odeon Lounge Würzburg<br />

Beginn: 19:30 Uhr<br />

24. Sept. 2008 Fachvortrag<br />

„Wie präsentiere ich mich in 60 sec.“<br />

Referent Mike Wong<br />

Hotel „Franziskushöhe“, Lohr<br />

Beginn: 19:30 Uhr<br />

Ihr Ansprechpartner<br />

Unterfranken<br />

Produktpatent von Herrn Weyer: die Außenbank „Felix“ von der Produktreihe<br />

SauberSitzer.<br />

Frank Bernard<br />

Geschäftsführer Unterfranken<br />

Spessartstr. 30 b, 97816 Lohr<br />

Telefon: 09352 / 80 88 35<br />

Fax: 09352 / 80 88 36<br />

E-Mail: frank.bernard@bds-bayern.de<br />

30 unus I/2008 unus I/2008 31


BDS vor Ort<br />

Martin Schraml wuchs im elterlichen<br />

Familienbetrieb auf. Nach der Bundeswehr<br />

studierte er in Passau und<br />

Regensburg BWL und ist seit 1997<br />

in der Brennerei Schraml tätig. Mit In Erbendorf<br />

seinem Bruder Gregor übernahm wurde die<br />

er im Januar 2008 die Führung des B r e n n e r e i<br />

1818 gegründeten Unternehmens. Schraml gegründet.Passend<br />

zur waldreichen und geheimnisvollen<br />

Landschaft des Naturparks<br />

Steinwald ist der Familienbetrieb<br />

in einer Propstei aus dem 13. Jahrhundert<br />

untergebracht. Unter den<br />

alten Kreuzgewölben besitzt Tradition<br />

einen hohen Stellenwert.<br />

„Tradition bildet das Fundament,<br />

auf dem wir uns bewegen. Sie beinhaltet<br />

die Erfahrungen von Generationen,<br />

wie mit Früchten, Getreide<br />

und Kräutern umzugehen<br />

ist, um daraus geistvolle Spezialitäten<br />

zu machen“, erklärt Martin<br />

Schraml, der 2008 zusammen mit<br />

seinem Bruder Gregor die Führung<br />

Stressbewältigung<br />

Jeder kennt ihn, aber kaum jemand<br />

schafft es, ihn ohne professionelle<br />

Unterstützung zu bewältigen. Die<br />

Rede ist von Stress.<br />

Am 23. April 2008 veranstaltete der<br />

BDS Oberpfalz zum Thema „Stress,<br />

Burnout – Stressbewältigung und<br />

Work-Life-Balance“ einen Vortrag<br />

in Weiden. Dr. Gerd Wenninger,<br />

Diplompsychologe aus Kröning, ging<br />

zunächst auf die unmittelbaren Auswirkungen<br />

von Stress ein: erhöhte<br />

Reaktionsbereitschaft und geschärf-<br />

Erfolgsrezept<br />

Familienbetrieb<br />

Jedes Jahr werden in Klagenfurt beim „World Spirits Award“ die besten Brennereien<br />

der ganzen Welt ausgezeichnet. Die Brennerei Schraml aus Erbendorf in der<br />

Oberpfalz gehörte dieses Jahr auch zu den Preisträgern.<br />

Der Familienbetrieb, der sich seit sechs Generationen der Herstellung feiner Brände<br />

und Liköre widmet, wurde als „Master Class Distillery“ geadelt. Zu Recht darf<br />

sich die Brennerei Schraml zur „Crème de la Crème“ der Edelbrenner zählen.<br />

der Brennerei übernommen hatte.<br />

„Wir fühlen uns verpflichtet, diesen<br />

Erfahrungsschatz zu hüten und<br />

zu pflegen, um ihn an die nachfolgenden<br />

Generationen weitergeben<br />

zu können.“ Dies gilt vor allem für<br />

den Whisky, der seit fast 200 Jahren<br />

nach unverändertem Rezept hergestellt<br />

wird und somit die eigentliche<br />

bayerische Whisky-Tradition, die des<br />

„Bavarian“, hochhält.<br />

Mit diesem Bavarian Single Grain<br />

Whisky „Stonewood 1818“, dem Zigarrenbrand<br />

von der Pflaume und<br />

dem Kaffeebrand von der Schlehe<br />

gewann das Unternehmen bei den<br />

World Spirits Award Gold. Der Zoiglbrand<br />

und der Marillenbrand sowie<br />

ein Apfel-Zigarrenbrand wurden mit<br />

Silber ausgezeichnet. Für den Familienbetrieb,<br />

der gerade den Wechsel<br />

te Wahrnehmung, die zu Höchstleistungen<br />

führen. Der Experte erklärte:<br />

„Was auf den ersten Blick positiv<br />

erscheint, hat über längere Zeit<br />

schädliche Auswirkungen. Ist der<br />

Stress zu groß, zu häufig oder dauert<br />

er zu lange an, besteht die Gefahr<br />

des Burnout.“ Depressionen,<br />

Anfälligkeit für Krankheiten und<br />

Schlafstörungen sind nur die bekanntesten<br />

Folgen von Burnout.<br />

Nach der Symptomschilderung gab<br />

der Psychologe praktische Rat-<br />

in die sechste Generation abgeschlossen<br />

hat, stellt diese Auszeichnung<br />

eine wichtige Bestätigung dar.<br />

„Ein Familienbetrieb bringt viele Herausforderungen<br />

mit sich. Besonders<br />

die Nachfolgeregelung wird<br />

durch die ungünstige Gesetzeslage<br />

in einem beinahe unerträglichen<br />

Maß erschwert. Doch für uns wäre<br />

ein externer Manager oder gar ein<br />

Verkauf nie in Frage gekommen.<br />

Dafür haben wir auch so manche<br />

Härten auf uns genommen“, führt<br />

Martin Schraml aus. „In einem Familienbetrieb<br />

wird oft heftig diskutiert<br />

und um den besten Weg gerungen,<br />

aber am Ende geht es allen um<br />

das Wohl des gemeinsamen Unternehmens.<br />

Das ist der große Vorteil. Es<br />

herrscht gegenseitiges Vertrauen, die<br />

Entscheidungswege sind kürzer und<br />

schläge. „Besonders wichtig ist<br />

es, mit kleinen Gewohnheitsänderungen<br />

Stress zu bewältigen.“ Die<br />

Abendveranstaltung endete mit viel<br />

Applaus.<br />

Konrad Schwarzfischer, Geschäftsführer<br />

des BDS Oberpfalz, meinte<br />

begeistert: „Dieser Vortrag war<br />

sehr interessant und aufklärend.<br />

Herr Wenniger hat jedem Teilnehmer<br />

den einen oder anderen Tipp<br />

im Kampf gegen mühsamen Alltagsstress<br />

gegeben.“<br />

die Umsetzung schneller. Dazu ist die<br />

Familie eine Art Ideenkeimzelle.“<br />

In den letzten Jahren hat das Familienunternehmen<br />

viel mit dem<br />

oberpfälzischen Zoiglbier experimentiert.<br />

Aufbauend auf dieser<br />

Entwicklungstätigkeit wird<br />

einer der Schwerpunkte künftiger<br />

Arbeit auf der Herstellung<br />

„Leben findet Innenstadt“<br />

Das Aussterben von Innenstädten<br />

ist eine gefürchtete Folge von zunehmender<br />

Landflucht. Um dieser<br />

Entwicklung entgegenzutreten,<br />

startete 2005 die Oberste Baubehörde<br />

im Bayerischen Staatsministerium<br />

des Innern zur Stadtbauförderung<br />

in Bayern die Initiative „Leben<br />

findet Innenstadt“. Ziel dieser Kampagne<br />

ist es, Stadtkerne zu stärken<br />

und ihre Attraktivität für Bewohner<br />

und Touristen zu erhöhen.<br />

Mit neun anderen Städten und Gemeinden<br />

wurde Neunburg vorm<br />

Wald für die Teilnahme am Modellprojekt<br />

ausgewählt. Im Mai 2008<br />

endete die Initiative.<br />

Strahlender Sonnenschein und ein<br />

bunt gemischtes Programm lockten<br />

am 20. April 2008 einige Tausend<br />

Besucher zur zweiten Nittendorfer<br />

Gewerbeschau.<br />

36 Aussteller des lokalen Gewerbes<br />

nutzten die Gelegenheit und präsentierten<br />

sich. Nicht der Verkauf,<br />

sondern die Präsenz stand im Vordergrund.<br />

„Heute ist es wichtig,<br />

sich gut darzustellen und viele Kontakte<br />

zu knüpfen“, stellte Susanne<br />

Maier, Ortsvorsitzende von Nittendorf,<br />

fest. Die örtlichen Gewerbe<br />

ließen sich die unterschiedlichsten<br />

Ideen einfallen, um Besucher anzulocken.<br />

Vom Hör-Parcours eines<br />

von Bierbränden für Brauereien<br />

liegen.<br />

Schraml meint: „Unsere Familie hat<br />

schon Revolutionen und Kriege<br />

überstanden, Inflationen und Wirtschaftskrisen<br />

gemeistert. Trotzdem<br />

haben wir uns immer wieder von<br />

neuem engagiert. Die Kraft dazu<br />

finden wir nur in der Familie.“<br />

Martin Schmid, Mitorganisator<br />

und Vorsitzender des BDS in Neunburg,<br />

ist begeistert vom Erfolg. „Als<br />

Neunburg 2005 an der öffentlichprivaten<br />

Kooperation zur Standortentwicklung<br />

teilnahm, stand nahezu<br />

ein Drittel der Geschäfte leer. Die<br />

Kunden blieben aus und mit ihnen<br />

auch die Umsätze. Ohne Unterstützung<br />

von außen wäre keine Besserung<br />

eingetreten. Die Veränderungen<br />

sind deutlich. Schaufenster<br />

dienen wieder als Blickfang und die<br />

Hauptstraßen sind voller Leben.“<br />

Schmid bekommt oft Besuch von<br />

Delegationen aus Städten und<br />

Gemeinden, die mit der gleichen<br />

Sonnenschein für Nittendorfer Gewerbe<br />

lokalen Hörgeräte-Händlers über<br />

Fachinfos rund um das Thema Bauen<br />

bei der Firma Enerix oder Zimmerei<br />

Zupfer bis hin zur Gratis-<br />

Kopfmassage des Frisuren Atelierswurde<br />

allerhand geboten.<br />

Für Kinder organisierten die örtlichen<br />

Vereine ein vielfältiges Unterhaltungsangebot.<br />

Sogar Einkaufslustigen<br />

wurde etwas geboten<br />

– ausnahmsweise hatten die<br />

Geschäfte an diesem Sonntag offen.<br />

Die Gewerbeschau war ein<br />

voller Erfolg, Besucher und Unternehmer<br />

zeigten sich sehr zufrieden.<br />

Maier meinte: „Besser hätte<br />

es nicht laufen können“.<br />

Problematik kämpfen und sich jetzt<br />

Tipps geben lassen.<br />

„Unsere Entwicklung war beispielhaft<br />

für viele kleine Städte und<br />

Orte. Viele kämpfen verzweifelt gegen<br />

das langsame Aussterben der<br />

Kerne an. Wir sind ein Vorzeigebeispiel<br />

und beweisen, dass es möglich<br />

ist, mit den richtigen Mitteln gegen<br />

den Trend zu steuern. Mit unserem<br />

Konzept haben wir eine gesunde Mischung<br />

aus Fachgeschäften, Wohnqualität,<br />

Gastronomie und Kulturangebot<br />

getroffen. Jetzt ist es wichtig,<br />

das Erreichte zu pflegen und weiterzuentwickeln.“<br />

Terminvorschau Oberfalz<br />

Oberpfalz<br />

Gregor und Martin Schraml bei der Preisverleihung.<br />

18. Juni 2008 Bezirksversammlung 2008<br />

„GmbH Reform und Vorstellung des<br />

bbw sowie DKV-Check“<br />

Hauptreferent: Will Frank<br />

Hirschau<br />

22. Juli 2008 Seminar „Marketing und Design“<br />

Referent: Dr. Hans-Jürgen Escherle<br />

Schwandorf<br />

Ihr Ansprechpartner<br />

Konrad Schwarzfischer<br />

Geschäftsf. Niederbayern/Oberpfalz<br />

Adolf-Schmetzer-Straße 52<br />

93055 Regensburg<br />

Telefon: 0941 / 46 71 63 0<br />

Fax: 0941 / 46 71 63 1<br />

E-Mail: bds-ostbayern@bds-bayern.de<br />

32 unus I/2008 unus I/2008 33


Landrat Johann Fleschhut mit<br />

zwei BDS Bayern Maskottchen.<br />

BDS vor Ort<br />

Neue Marke<br />

für die Region:<br />

Mehr als 1000 Karten<br />

sind mittlerweile im Umlauf.<br />

„Es herrscht großes<br />

Interesse an unserer Kundenkarte“,<br />

freut sich Nicole<br />

Schwab-Kofler, Geschäftsführerin<br />

des BDS Schwaben,<br />

„aber es ist wie immer mit neuen<br />

Ideen: sie brauchen vor allem Zeit.<br />

Um den Bekanntheitsgrad und<br />

die Nutzung der BDS Card zu er-<br />

höhen, benötigen wir mehr<br />

Akzeptanzstellen.“<br />

Unter dem Slogan „Wir sind für<br />

euch da“ wurde am 16. November<br />

2007 die Ostallgäu Card als Pilotprojekt<br />

für eine bayernweite Benutzung<br />

lanciert. Das Ziel<br />

Mehr Infos unter:<br />

ist es, Kunden vor Ort stär-<br />

www.bds-card-bayern.de ker zu binden. „Es ist eine<br />

Ostallgäu Card<br />

Klein fängt sie an, Großes ist geplant. Die BDS Card ist eine regionale Kundenkarte<br />

für selbständige Betriebe, um die Kaufkraft in der Region zu halten und die<br />

Selbständigen mit einem gemeinsamen Netzwerk zu stärken. Pilotprojekt war die<br />

Ostallgäu Card in Schwaben. Die Bilanz nach den ersten fünf Monaten fällt<br />

positiv aus: Zwar konzentriert sich die Ostallgäu Card bisher stark auf den Raum<br />

Pfronten, wird aber häufig genutzt und ist bei Kunden und Händlern sehr beliebt.<br />

zentrale Aufgabe des BDS, die<br />

Kaufkraft in der Region zu halten<br />

und die Selbständigen vor Ort zu<br />

stärken. Genau dafür ist die Kundenkarte<br />

da. Mit der Kundenkarte<br />

schaffen wir einen Gegenpol zu<br />

den Filialen und Discountern“, so<br />

Schwab-Kofler. „Die <strong>Mensch</strong>en aus<br />

der Region nehmen das auch wahr.<br />

Der Beginn ist nie einfach, doch ich<br />

bin überzeugt, dass die BDS Card<br />

eine Erfolgsgeschichte wird.“<br />

Das beste Beispiel dafür ist Martin<br />

Kolb, Geschäftsführer eines Sportgeschäfts.<br />

„Am Anfang war ich absolut<br />

gegen diese Idee. Gespräche<br />

mit Kunden hatten mir gezeigt,<br />

dass diese nicht noch mehr Karten<br />

im Geldbeutel haben wollen.<br />

Es brauchte einige Überzeugungs-<br />

Bezirksversammlung Schwaben vom 05. April 2008<br />

„Mens sana in corpore sano“, dachten<br />

sich die Organisatoren der diesjährigen<br />

Bezirksverammlung des<br />

BDS Schwaben in Königsbrunn<br />

bei der Zusammenstellung<br />

des Programms.<br />

So gab es vorab einen gemeinsamenGolfschnupperkurs,<br />

bei dem die Teilnehmer<br />

nicht nur Alltagsstress<br />

abbauen, sondern<br />

sich auch mal auf<br />

einer ganz anderen Ebene kennen<br />

lernen konnten.<br />

Peter Käßmeyer führte zum ersten<br />

Mal als Vorsitzender durch das Programm<br />

und blickte bei seinem Bericht<br />

auf ein ereignisreiches Jahr<br />

zurück. Neben den Themen Ausbildung,<br />

Mittelstandsfinanzierung<br />

und Integration von Selbständigen<br />

mit Migrationshintergrund stellte<br />

der Bezirk auch das weiter ausgebaute<br />

Jahresprogramm vor.<br />

Anschließend gab Gastreferent<br />

arbeit, bis ich mich zur Teilnahme<br />

an dem Pilotprojekt bereit erklärte.“<br />

Bei Sportgeschäft Kolb war die<br />

Ostallgäu Card vom ersten Tag an<br />

ein Erfolg. „Ich war sehr überrascht<br />

von der unglaublichen Resonanz.<br />

Die Leute identifizieren sich mit<br />

der Ostallgäu Card und unterstützen<br />

das Anliegen, die Kaufkraft in<br />

der Region zu halten.“<br />

Die Kunden schätzen an der BDS<br />

Card besonders, dass die Punkte einen<br />

Geldwert besitzen und nicht,<br />

wie bei herkömmlichen Kundenkarten,<br />

nur zum Einlösen von Prämien<br />

dienen.<br />

Nicole Schwab-Kofler meint: „Die<br />

Ostallgäu Card lebt von der Vielfalt.<br />

Sie wird im Handel, im Hand-<br />

Prälat Dr. Bertram Meier den Selbständigen<br />

in seinem Vortrag „Der<br />

Vatikan – Miniaturstaat und Weltmacht“<br />

Einblick in die Organisation<br />

des Kirchenstaates und erläuterte<br />

die Arbeitsweise des Global<br />

Players. Im Sinne des Erfahrungs-<br />

austausches stellten drei Vorsitzende<br />

ihre besten Projekte vor. Hierzu<br />

gehörten das BDS Energieforum,<br />

die Ostallgäu Card und ein Förderprojekt<br />

der Agentur für Arbeit –<br />

subventionierte Praktikumsstellen<br />

für Hauptschüler.<br />

Von rechts nach links: 1. Vizepräsident des Golfclubs, German Riedl; Peter Käßmeyer, Vorsitzender des BDS Schwaben ;Roland<br />

Neider, Vorsitzender des BDS Königsbrunn; Nicole Schwab-Kofler, Geschäftsführerin des BDS Schwaben<br />

werk, in der Gastronomie und im<br />

Tourismus eingesetzt. Das ist einmalig<br />

und gibt es bisher nur in<br />

unserer Region. Über weitere<br />

Karteneinführungen in Bayern<br />

wird diskutiert. Im Juli wird in Königsbrunn<br />

die Königskarte heraus-<br />

gegeben. Unser Ziel ist es, dass die<br />

BDS Card auf regionaler Ebene in<br />

ganz Bayern erhältlich ist.“<br />

BDS im Zeichen der Frau<br />

Immer mehr Frauen engagieren<br />

sich im BDS Schwaben. Das von<br />

Prof. Gabriele Schäfer geleitete<br />

Frühstückskartell für Unternehmerinnen,<br />

Unternehmerfrauen<br />

und Existenzgründerinnen findet<br />

zunehmend Anklang.<br />

Außerdem veranstaltete der BDS am<br />

31. Mai und 1. Juni in Königsbrunn in<br />

Im Wettbewerb um den Kunden<br />

können gerade mittelständische<br />

Unternehmen mit Qualität, Service<br />

und Kundennähe punkten.<br />

Dadurch wird der Mitarbeiter zu<br />

einem der wichtigsten <strong>Erfolgsfaktor</strong>en.<br />

Mit der vom BDS organisierten<br />

Vortragsreihe „Mitarbeitermotivation<br />

mit Ziel, Maß und neuen<br />

„Familienbewusste Personalpolitik<br />

– Sozialklimbim oder betriebswirtschaftliche<br />

Notwendigkeit?“<br />

wird die Frage auf dem Unternehmertreff<br />

in Augsburg sein.<br />

Die Referentin Ricarda Bayer, Auditorin<br />

für das „audit berufundfamilie“<br />

erklärt, wie Unternehmensinteressen<br />

und Mitarbeiterbelange gleich-<br />

der Hauptschule Süd die erste Fraueninfobörse.<br />

Nach dem Motto „von<br />

Frauen für Frauen“ präsentierten<br />

die Ausstellerinnen ihre Produkte<br />

und Leistungen in den Fachbe-<br />

reichen „Wellness und Körper“,<br />

„Gestaltung und Ästhetik“ sowie<br />

„Familie und Kinder“. Interessante<br />

Vorträge wie „Bescheidenheit<br />

als Karrierekiller – Werbung in<br />

Vorträge zum Thema Mitarbeitermotivation<br />

Familienorientierung zahlt sich aus<br />

BDS Card<br />

Die BDS Card funktioniert ganz einfach:<br />

An den Akzeptanzstellen (AS) bekommt<br />

der Kunde bei jedem Einkauf Punkte,<br />

deren Prozentsatz individuell vom Verkäufer<br />

festgelegt wird. Mit den Punkten kann<br />

der Kunde bei den beteiligten Geschäften<br />

einkaufen. Ein Punkt entspricht einem Cent.<br />

Falls die Punkte für den Kauf nicht ausreichen,<br />

wird die Differenz in Euro nachgelegt.<br />

Ideen“ unter Leitung von Christian<br />

Michael Klotz bekamen die Teilnehmer<br />

zahlreiche Anregungen und Instrumente<br />

zur Mitarbeiterführung<br />

und -motivation in die Hand.<br />

Wer bisher noch nicht teilnehmen<br />

konnte, hat am 18. September<br />

im Hotel Convikt in Dillingen<br />

nochmals die Gelegenheit dazu.<br />

zeitig verfolgt werden können. Ein<br />

Blick auf die demographische Entwicklung<br />

zeigt, dass es zu einer unternehmerischen<br />

Herausforderung wird,<br />

Beruf- und Privatleben zu vereinen.<br />

Familienorientierung zahlt sich aus!<br />

Wir zeigen wie: 29. Juli um 19:30<br />

Uhr im Hotel Alpenhof, „Get together“<br />

um 18:30.<br />

eigener Sache!“ und ein umfangreiches<br />

Rahmenprogramm bereicherten<br />

die vom Bundesfami-<br />

lienministerium geförderte Messe.<br />

Terminvorschau Schwaben<br />

Ihr Ansprechpartner<br />

Schwaben<br />

Martin Kolb im gleichnamigen Sportgeschäft.<br />

24. Juni und 15. / 22. Juli 2008<br />

Vortrag „Ihre Werbung auf dem Prüfstand<br />

– damit Ihre Werbung auch wirkt!“<br />

Referent Emil Hofmann<br />

Dillingen (24. 06.), Günz (15.07.),<br />

Weißhorn (22.07.)<br />

„Get together“ ab 18:30, Beginn: 19:30<br />

01. Juli 2008 Vortrag „aktives Selbst-,<br />

Zeit- und Energiemanagement“<br />

Kontakt<br />

Referentin: Birgit Bilger<br />

Hotel Am Kamin, Kaufbeuren<br />

„Get together“ ab: 18:30, Beginn: 19:30<br />

03. Aug. 2008 Oldtimer Treff und verkaufs-<br />

offener Sonntag in Bad Grönenbach<br />

Nicole Schwab-Kofler<br />

Geschäftsführerin Schwaben<br />

An der Schießmauer 23, 89359 Kötz<br />

Telefon: 08221 / 36 73 88 2<br />

Fax: 08221 / 36 73 88 4<br />

E-Mail: nicole.schwab@bds-bayern.de<br />

34 unus I/2008 unus I/2008 35


Co-Initiator Niklas Weyer<br />

BDS vor Ort<br />

Auch Niklas Weyer<br />

von der gleichnamigen<br />

Firma in Utting<br />

kämpfte lange<br />

mit der Verantwortunggegenüber<br />

seinen Azubis.<br />

Er erkannte, dass<br />

sich viele Unternehmer<br />

mit der<br />

gleichen Problematikauseinanderzusetzenhatten<br />

und fand zusammen mit Ingolf<br />

Brauner von der COMED Unternehmensgruppe<br />

die Lösung.<br />

Gemeinsam mit der Initiative „Unternehmer-im-Dialog“<br />

gründeten<br />

sie die Azubi-Akademie Ammersee-Lech<br />

für mittelständische Unternehmer<br />

in ähnlicher Situation.<br />

Mit 13 Schülern wurde die Azubi-<br />

Akademie im September 2006 eröffnet.<br />

Die Akademie hat es sich<br />

zum Ziel gesetzt, den Auszubildenden<br />

Wissen über den Horizont ihrer<br />

Firma hinaus zu vermitteln. Der<br />

Die Initiative „Unternehmer-im-Dialog“ wurde von<br />

Ingolf F. Brauner und Niklas Weyer ins Leben gerufen.<br />

Ziel der Initiative ist es, Unternehmer untereinander<br />

zu vernetzen und den Erfahrungsaustausch<br />

zu fördern. Verschiedene Projekte sollen die Selbständigen<br />

im Alltag unterstützen.<br />

Besonders auf das Thema Ausbildung wird viel<br />

Wert gelegt. Mehr Informationen dazu auf<br />

www.unternehmer-im-dialog.de.<br />

Unternehmer referieren<br />

Kontakt mit Gleichaltrigen aus unterschiedlichen<br />

Betrieben dient als<br />

Erfahrungsaustausch. Einzigartig<br />

für Azubis<br />

Der Mittelstand ist Ausbilder der Nation. Als solcher besitzt er eine große<br />

Verantwortung. Allerdings fehlen Kleinbetrieben oft die Ressourcen, ihren<br />

Azubis auch Wissen weiterzugeben, die über das rein Fachliche hinausgehen.<br />

am Konzept der Akademie ist die<br />

kostenlose Ausbildung. Im Gegenzug<br />

dazu müssen die beteiligten<br />

Unternehmer als Referenten ihren<br />

Teil zu der Akademie beitragen.<br />

„Die Akademie funktioniert nach<br />

dem „Geben und Nehmen“-Prinzip.<br />

Das ist das Besondere bei uns“,<br />

erklärt Weyer, „so erhalten die<br />

Azubis eine breite und sehr praxisbezogene<br />

Ausbildung. Für die unterschiedlichsten<br />

Probleme werden<br />

sie sensibilisiert. Die<br />

Vorträge von den Unternehmern<br />

ermöglichen<br />

uns, eine extrem vielseitige<br />

Ausbildung anzubieten.“<br />

Vor allem auf den korrekten<br />

Umgang im Alltag<br />

und die Vermittlung<br />

von „soft skills“<br />

wird Wert gelegt. Die<br />

Azubis lernen, wie man<br />

richtig telefoniert, wie<br />

Briefe formuliert werden<br />

und was zu gutem Service<br />

gehört. Einführung in Buchhaltung<br />

und Steuerabwicklung wird<br />

ebenfalls angeboten.<br />

Weyer berichtet stolz davon, dass<br />

die Schüler von der Azubi-Akademie<br />

im Alltag durch ihre professionelle<br />

und geschulte Art, Situationen<br />

anzugehen, auffallen.<br />

„Immer wieder höre ich von den<br />

beteiligten Unternehmern, wie<br />

positiv sich die Azubis bei uns<br />

entwickeln.“<br />

Das größte Lob kommt von Lorenz<br />

Häckl, dem stellvertretenden<br />

Schuldirektor der Berufsschule in<br />

Landsberg: „Im Unterricht der Berufsschule<br />

ist meistens erkennbar,<br />

wer an der Azubi-Akademie teilnimmt.<br />

Die Auszubildenden heben<br />

sich vor allem aufgrund der überdurchschnittlich<br />

guten Mitarbeit<br />

im Unterrichtsgespräch und der gezielten<br />

Fragen vom Rest der Klasse<br />

ab. Auch bei den Problemlösungen<br />

im Rahmen des Projektunterrichtes<br />

fallen die Teilnehmer der Azubi-<br />

Akademie meist positiv auf.“<br />

Weyer freut sich: „Ich bin stolz<br />

auf die Azubi-Akademie. Sie ist<br />

ein Erfolgsrezept für die Ausbildung<br />

von selbständigen Kleinunternehmen.<br />

Sogar über die<br />

Landkreisgrenze hinaus stößt<br />

die Akademie auf Interesse. Ich<br />

könnte mir gut vorstellen, dass<br />

unser Erfolgsrezept von anderen<br />

Unternehmen aufgenommen<br />

wird.“<br />

Power in Oberbayern West<br />

Die diesjährige BDS-POWER vom<br />

03. Mai 2008 in Neuburg beschäftigte<br />

sich mit dem Thema „Mehr<br />

Erfolge im Ortsverband durch<br />

wirksame Aktivitäten“. Veranstalter<br />

war der BDS Oberbayern West.<br />

Hauptreferent Wolf D. Waag berichtete<br />

von seinen Erfahrungen<br />

als Vorsitzender des reaktivierten<br />

Verbandes Oberschleißheim. Er<br />

schilderte, wie es ihm und seinem<br />

Team gelang, den seinerzeit rund<br />

20 Mitglieder zählenden Verband<br />

innerhalb von nur zwei Jahren<br />

„Wie überlebt der Kleine?“<br />

Diese Frage stellte sich auch Manfred<br />

Barth, als er in Puchheim einen alteingesessenen<br />

Betrieb dabei unter-<br />

stützte, den Absatz anzukurbeln.<br />

Der ehrenamtlich tätige Senior-<br />

Berater arbeitete noch an der<br />

Lösung, als sich daraus ein großes<br />

Projekt entwickelte. Denn mittler-<br />

weile betreut er zusammen mit<br />

dem Immobilienbesitzer Alois<br />

Harbeck das gleichnamige Quartier.<br />

Speeddating für Unternehmer<br />

Neue Geschäftskontakte sind zentral<br />

für das Überleben und die Entwicklungsmöglichkeiten<br />

eines mittelständischen<br />

Betriebs, aber oft<br />

auch zeitaufwändig und teuer.<br />

Deshalb organisiert der BDS in<br />

Landsberg und Kaufering zusammen<br />

mit der Initiative „Unternehmer<br />

im Dialog“ und anderen Verbänden<br />

einen Event für mittelständische<br />

Unternehmer, um neue Geschäftskontakte<br />

aufzubauen. Am<br />

10. Juli 2008 findet in Landsberg am<br />

Lech der Event „Erfolgreich Kontakten“<br />

für mittelständische Unter-<br />

wieder fest in Oberschleißheim zu<br />

etablieren.<br />

Zweites Thema war eine Vorstellung<br />

der Initiative „Unternehmer<br />

im Dialog“ im Landkreis Landsberg<br />

von Ingolf Brauner. Die Tagungsteilnehmer<br />

erhielten einen Einblick in<br />

das erfolgreiche, überörtliche Netzwerkmodell<br />

der Region Landsberg.<br />

Last but not least wurde die BDS-<br />

Card des Bezirks Schwaben vorgestellt.<br />

Jetzt auch bayernweit erhältlich,<br />

dient sie neben der klassischen<br />

Höhepunkt war die Aktion „Unser-<br />

Markt – Alois-Harbeck-Platz“. Am<br />

26. April 2008 begann sie mit der<br />

Aufstellung eines verfrühten Maibaums.<br />

Mit passender Blasmusik<br />

wurde das Fest gebührend ge-<br />

feiert und war Anlass für diverse<br />

Aktionen der umliegenden Einzel-<br />

händler und Dienstleiser.<br />

Als nächstes ist ein Logo-Wett-<br />

bewerb mit Bürgerabstimmung<br />

für künftige Aktivitäten geplant.<br />

nehmer und Selbständige aus verschiedenen<br />

Branchen statt. Staatsminister<br />

Thomas Goppel hält ein<br />

Grußwort. Die Teilnehmer können<br />

dabei selbst bestimmen, mit wem<br />

sie in Kontakt treten wollen, um<br />

ihre Produkte, Lösungen, Dienstleistungen<br />

und Konzepte vorzustellen.<br />

Die Veranstaltung findet im Hotel<br />

Tulip Inn, in Landsberg am Lech<br />

statt. Beginn: 10:00 Uhr<br />

Bei Interesse können Sie sich auf<br />

der Homepage www.unternehmerim-dialog.de<br />

anmelden.<br />

Terminvorschau Oberbayern West<br />

Ihr Ansprechpartner<br />

Oberbayern West<br />

Funktion als<br />

Kundenbindungs-<br />

auch<br />

als Marketinginstrument.<br />

Sie stärkt das „WIR-<br />

Gefühl“ bei Kunden und Unternehmen.<br />

Die Karte ist mit eigenem Logo<br />

lokal oder regional individualisierbar.<br />

Neben vielen Einzelanfragen<br />

eruieren derzeit zahlreiche Verbände<br />

im Bezirk Oberbayern West die<br />

Akzeptanz einer solchen Karte bei<br />

den örtlichen Betrieben. Mit vielen<br />

Anregungen und neuer Power für<br />

den Alltag endete die Tagung.<br />

Infos bei Manfred Barth: 0152 / 06<br />

51 97 57 oder Uwe Jennerwein.<br />

08. Juni 2008 10-jähriges Jubiläum des BDS Haimhausen<br />

03. Juli/ 07. August/ 04. September 2008<br />

Offener Gewerbetreff BDS Oberschleißheim<br />

Bürgerstuben, Oberschleißheim<br />

6. Juli 2008 1. verkaufsoffener Sonntag<br />

Feierabendstraße und Mittenheimerstraße<br />

BDS Oberschleißheim<br />

18. Juli 2008 „Unternehmer-Dinner“<br />

Hopfenmuseum, BDS Wolnzach<br />

Uwe Jennerwein<br />

Geschäftsführer Oberbayern West<br />

Alter Bahnhofplatz 26, 83646 Bad Tölz<br />

Telefon: 08041 / 79 19 49 8<br />

Fax: 08041 / 79 37 92 4<br />

E-Mail: uwe.jennerwein@bds-bayern.de<br />

36 unus I/2008 unus I/2008 37


Unternehmensgebäude<br />

Adelholzener Quellen<br />

mit Dachbegrünung.<br />

BDS vor Ort<br />

Premiummarke<br />

zwischen Tradition und Innovation<br />

Die Adelholzener Alpenquellen haben sich im letzten Jahrhundert unter der Führung der<br />

Barmherzigen Schwestern zu einem mittelständischen Vorzeigeunternehmen entwickelt.<br />

Mit einem jährlichen Umsatz von rund 120 Millionen Euro etablierte es sich als führender<br />

Getränkehersteller in Bayern. Weltweit sind die Adelholzener Quellen aufgrund ihrer innovativen<br />

Qualitätsprodukte und Ideen bekannt. Bei allem Erfolg stand Tradition immer an erster Stelle.<br />

Bad Adelholzen mit seinen besonderen<br />

Quellen blickt auf eine lange<br />

Geschichte zurück. Im dritten<br />

Jahrhundert n. Chr. wurde die Heilquelle<br />

in Bad Adelholzen entdeckt.<br />

Die Barmherzigen Schwestern vom<br />

Heiligen Vinzenz von Paul übernahmen<br />

zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

die Führung. Kernidee<br />

war bereits damals, den Gewinn<br />

für soziale Projekte einzusetzen.<br />

Christoph Kollmer, Personalleiter<br />

bei Adelholzener, erklärt: „Das Unternehmen<br />

verfolgt vinzentinische<br />

Traditionen. Der <strong>Mensch</strong> als <strong>Erfolgsfaktor</strong><br />

steht im Mittelpunkt.<br />

Bei uns gibt es kein ‚Hire and Fire‘.<br />

Bewahren und Schaffen von Arbeitsplätzen<br />

zählt zu den Firmengrundsätzen.<br />

Das vinzentinische<br />

Gedankengut verpflichtet die Ordensschwestern<br />

dazu, ihre Verantwortung<br />

gegenüber den Mitmenschen<br />

wahrzunehmen. Deshalb<br />

ist es auch Ziel der Barm-<br />

herzigen Schwestern, langfristig<br />

erfolgreich zu sein.“<br />

Einzigartig an Adelholzener ist die<br />

erfolgreiche Verbindung von jahrhundertealten<br />

Traditionen mit<br />

Innovationen. Im Gegenteil zur<br />

vorherrschenden Meinung sieht<br />

das Unternehmen keinen Widerspruch<br />

zwischen den zwei Begriffen:<br />

„Eine einfache,traditionelle<br />

und klare<br />

Hierarchie ermöglicht<br />

uns,<br />

schnell auf die<br />

Erfordernisse<br />

des Marktes<br />

zu reagieren<br />

und neue Produkte<br />

zu entwickeln“,<br />

so<br />

Kollmer. „Auf<br />

dem Markt<br />

gelten die gleichenGrundsät-<br />

Regionalmesse INSA 2008 ein voller Erfolg<br />

Auf 6.500 Quadratmetern Hallenfläche<br />

und 700 Quadratmetern<br />

Freigelände präsentierten<br />

sich vom 3. bis 7. 2008 April<br />

mehr als 200 Aussteller auf der<br />

15. Leistungs- und Regionalschau<br />

INSA in Burghausen.<br />

Noch nie war der Andrang so<br />

groß wie in diesem Jahr. Über<br />

230 Aussteller, darunter Handwerker,<br />

Dienstleister, Firmen<br />

und Betriebe aus der Region Burghausen,<br />

aber auch aus dem Rest<br />

Deutschlands und Österreichs, informierten<br />

über Interessantes,<br />

Neues und Bewährtes rund um die<br />

Bereiche Leben, Wohnen, Lifestyle,<br />

Essen und Gesundheit. Für Rainer<br />

Wetzl, Redaktionsleiter der Passauer<br />

Neuen Presse, ein klarer Beleg<br />

dafür, dass Unternehmen Standort<br />

und Messe schätzen: „Die Wirtschaft<br />

läuft.“<br />

ze wie früher. Der <strong>Mensch</strong> ist der<br />

wichtigste Faktor für Erfolg und<br />

tradiertes Wissen zentrale Grundlage<br />

von Innovationen.“<br />

Zu den bekanntesten Produkten<br />

von Adelholzener zählen das Mineralwasser,<br />

ActiveO2, ein mit<br />

Sauerstoff angereichertes Mineralwasser<br />

und die Fruchtschorlen.<br />

Schwester Theodolinde, ehemalige Geschäftsführerin, in der Abfüllanlage.<br />

Rund um die Messe bot sich den Besuchern<br />

ein abwechslungsreiches<br />

Rahmenprogramm. Ob Zirkus, Musik,<br />

Basteln, Ü-30-Party oder Autogrammstunden<br />

mit erfolgreichen<br />

Lokal-Sportlern, für Unterhaltung<br />

war gesorgt.<br />

Die INSA 2008 zeigte deutlich, dass<br />

sich durch die starke örtliche Industrie<br />

eine leistungsfähige mittelständische<br />

Wirtschaft entwickelt hat.<br />

Auch beim Thema Umweltschutz ist<br />

das Unternehmen oft einen Schritt<br />

voraus. Bereits vor 30 Jahren hat<br />

Adelholzener erkannt, wie wichtig<br />

es ist, Bestehendes zu schützen:<br />

„Die Natur, Ursprung und Quelle<br />

des Adelholzener Wassers, ist unser<br />

wertvollstes Gut“, führt Christoph<br />

Kollmer aus. „Sie gilt es zu pflegen,<br />

zu schützen und in ihrer ursprünglichen<br />

Reinheit zu bewahren. Des-<br />

Standortmarketing in der Praxis<br />

Großen Anklang fand der erste<br />

Neubürger Empfang vom 9. März<br />

2008 in Bruckmühl. Mit dem Motto<br />

„Auf ein Miteinander“ sprachen<br />

der Gewerbeverband Bruckmühl<br />

und die Marktgemeinde sowohl<br />

die eingefleischten Bruckmühler<br />

als auch die Neubürger an.<br />

Den zahlreichen Besuchern bot<br />

sich in der ausgebuchten Turnhalle<br />

an über 60 Ständen eine<br />

bunte und vielfältige Palette des<br />

Kultur-, Geschäfts- und Vereinslebens<br />

in Bruckmühl – von der<br />

Apotheke bis zur Wasserwacht<br />

war alles mit dabei.<br />

Studienreise nach Dresden<br />

Die Studienreise des BDS Oberbayern-Ost<br />

ist jedes Mal ein besonderer<br />

Event.<br />

Die nächste Reise führt die Teilnehmer<br />

vom 27. bis zum 29. Juni 2008<br />

nach Dresden. Als Highlight wird<br />

die VW Manufaktur besichtigt und<br />

eine der ältesten Schwebebahnen<br />

der Welt bestiegen. Ein Stadtrundgang<br />

durch Dresden darf ebensowenig<br />

fehlen wie die wichtigsten<br />

Sehenswürdigkeiten wie Zwinger,<br />

Semper Oper und der „Große Garten“.<br />

Kulinarisch folgt die Reise<br />

dem Motto „Kultur“: Gespeist wird<br />

in Schlössern und ein Kabarett wird<br />

halb betreiben wir seit 30 Jahren<br />

eine eigene Kläranlage. Auch eine<br />

Wärmerückgewinnungsanlage, ein<br />

Blockheizkraftwerk und zwei Solaranlagen<br />

gehören zu unseren<br />

Umweltinvestitionen.“<br />

2003 wurde Adelholzener als Sonnenstromunternehmerausgezeichnet.<br />

Ein Jahr später erhielt es<br />

vom bayerischen Staatsminister<br />

Der Bruckmühler Bürgermeister<br />

Franz Heinritzi honorierte in seiner<br />

Rede besonders die Bruckmühler<br />

Firmen und Vereine: „Ich bin sehr<br />

stolz über das beeindruckende Engagement<br />

der Firmen und Vereine.<br />

Das ist eine tolle Veranstaltung, die<br />

das große Potential der regionalen<br />

Wirtschaft zeigt.“<br />

Christian Klotz, Geschäftsführer des<br />

BDS Oberbayern Ost, unterstrich<br />

die Bedeutung der innerörtlichen<br />

Nahversorgung. „Eine Bürgerumfrage<br />

vom letzten Jahr hat gezeigt,<br />

dass nur zwei Drittel der Bruckmühler<br />

über die am Ort vorhandenen<br />

besucht. Abgerundet wird die Studienreise<br />

mit einer Fahrt auf einem<br />

historischen Dampfschiff auf der<br />

Elbe zum Schloss Pillnitz.<br />

400 Teilnehmer nahmen an den<br />

bisherigen Studienreisen nach<br />

Berlin, Hamburg und Bremen<br />

teil. Informationen, Spaß, Wissen,<br />

Kommunikation und neue<br />

Kontakte mit den mitreisenden<br />

Kolleginnen und Kollegen sind<br />

garantiert.<br />

Bei Interesse wenden Sie sich an<br />

Christian M. Klotz, Geschäftsführer<br />

des BDS Oberbayern-Ost.<br />

Oberbayern Ost<br />

Werner Schnappauf die Staatsmedaille<br />

für Umwelt und Gesundheit.<br />

Hierzu Kollmer: „In allen Bereichen<br />

können wir stolz auf eine<br />

erfolgreiche Unternehmensgeschichte<br />

zurückblicken. Auch zukünftige<br />

Herausforderungen wird<br />

Adelholzener meistern. Denn die<br />

vinzentinischen Traditionen geben<br />

uns eine Leitlinie für unsere<br />

Innovationen.“<br />

Geschäfte und Dienstleistungen<br />

Bescheid wissen. Gegen diese Tendenz<br />

wollen wir Akzente setzen.“<br />

Unter dem Titel „Mein Bruckmühl<br />

- nah versorgt, direkt am Ort“ ist<br />

eine Bürgerinformation geplant,<br />

in der die Leistungsfähigkeit der<br />

örtlichen Geschäfte und Dienstleistungsunternehmen<br />

in den Vordergrund<br />

gestellt und einzelne Firmen<br />

präsentiert werden. Mit einer<br />

Auflage von 10.000 Exemplaren<br />

soll das Magazin monatlich an alle<br />

Haushalte verteilt werden.<br />

Terminvorschau Oberbayern Ost<br />

12. - 29. Juni 2008 Studienreise nach Dresden<br />

30. Juni / 01. Juli 2008 Jahreshauptversammlung mit<br />

Neuwahlen<br />

Bruckmühl (30. Juni 2008)<br />

Kolbermoor (01. Juli 2008)<br />

11. & 28. Juli 2008 Seminar Kopp<br />

„Mitarbeiterführung DISG“<br />

Ising (11.07) / Neufarn (28.07)<br />

13. - 14. Sept. 2008 Leistungsschau, Glonn<br />

Ihr Ansprechpartner<br />

Christian Klotz<br />

Geschäftsführer Oberbayern Ost<br />

Max-Fürst-Straße 11, 83355 Grabenstätt<br />

Telefon: 08661 / 92 91 82<br />

Fax: 08661 / 92 91 83<br />

E-Mail: christian.klotz@bds-bayern.de<br />

38 unus I/2008 unus I/2008 39


BDS vor Ort<br />

Für das Jubiläum von Creußen, einer Stadt im oberfränkischen Landkreis Bayreuth, haben sich<br />

der Bund der Selbständigen und der Ortsverband von Creußen etwas Einmaliges ausgedacht: In<br />

mittelalterlicher Manier macht sich ein Tross aus Pferden und Kutschen am 9. Juli von Nürnberg auf<br />

den Weg nach Creußen. Der Zug soll auf die kleinen und mittelständischen Betriebe in Creußen<br />

und ihre unverzichtbaren Leistungen für die regionale Wirtschaft aufmerksam machen.<br />

Vier Tage dauert der Zug von<br />

Nürnberg nach Creußen. Genächtigt<br />

wird auf Pferdehöfen mit Zeltplätzen,<br />

für die Versorgung der<br />

Vierbeiner ist somit gesorgt. Die<br />

Strecke ist rund 92 Kilometer lang<br />

und führt durch das Gebiet des<br />

Wirtschaftsbandes A9/Fränkische<br />

Schweiz. Nicht ausgelassen werden<br />

für die Gegend typische Orte wie<br />

Heroldsberg, Gräfenberg, Betzenstein<br />

und Schnabelwaid. Mit von<br />

Partie ist natürlich auch Robert <strong>Raimund</strong>,<br />

Organisator und Vorsitzender<br />

des Ortsverbands Creußen.<br />

Zusammen mit Kassier Dieter Gräbner<br />

widmete er sich drei Jahre intensiv<br />

der<br />

„Das ist eine einmalige<br />

Geschichte. Wir können die<br />

Jubiläumsfeier von Creußen<br />

mit einer Imagewerbung für<br />

uns verbinden“<br />

Robert <strong>Raimund</strong>, Organisator u. Vorsitzender<br />

des Ortsverbands Creußen<br />

Planung.<br />

„Das ist<br />

eine einmaligeGeschichte.<br />

Wir können<br />

die Jubiläumsfeier<br />

von<br />

Creußen<br />

mit einer<br />

Imagewerbung<br />

für<br />

uns verbinden“, so <strong>Raimund</strong>, „denn<br />

der Mittelaltertross gibt uns die<br />

Möglichkeit zu zeigen, wie wichtig<br />

die kleinen und mittelständischen<br />

Betriebe für die Region und das Innenleben<br />

der Kleinstädte sind. Wir<br />

Mehr Informationen unter<br />

www.handels-undhandwerkerzug.de<br />

Es ist möglich, auch nur bei Teilabschnitten<br />

des Zuges mitzumachen.<br />

Mit Kutschen und<br />

Pferden auf Imagewerbung<br />

Selbständige sind der Puls der Region.<br />

Das wollen wir der Bevölkerung<br />

deutlich machen.“<br />

Um diese Botschaft zu verstärken,<br />

führt der Tross heimische Produkte<br />

mit sich: Tücher, Stoffe, Gewürze<br />

und Werkzeuge. Besonders viel<br />

Wert wurde auf die Produktion<br />

von Keramik- und Tonprodukten<br />

gelegt, da Creußen im Mittelalter<br />

als Handels- und Produktionszentrum<br />

von Keramikgütern bekannt<br />

war. Diese vielfältigen Produkte<br />

werden auf den Märkten der Ortschaften<br />

angeboten.<br />

<strong>Raimund</strong> will aber nicht nur auf<br />

die Bedeutung des regionalen<br />

Handwerksgewerbes aufmerksam<br />

machen, sondern aktiv mit der<br />

Bevölkerung in Kontakt<br />

treten und neue<br />

Netzwerke knüpfen.<br />

„Besonders heute, da<br />

mit der Globalisierung<br />

die Konkurrenz immer<br />

größer wird, ist<br />

es wichtig, dass wir, die kleinen Unternehmen,<br />

brachenübergreifend<br />

zusammenhalten. Neue Netzwerke<br />

und der Austausch zwischen den<br />

einzelnen Betrieben sind zentrale<br />

Maßnahmen.“<br />

Dass die einzelnen Orte dem Handels-<br />

und Handwerkszug Wichtigkeit<br />

beimessen, zeigt ihre Kooperation<br />

bei der Planung des Mittealtertrosses.<br />

Sogar die Bürgermeister<br />

der Orte nehmen sich Zeit, den bunt<br />

zusammen gewürfelten Zug höchst<br />

persönlich zu begrüßen.<br />

<strong>Raimund</strong>: „Schon lange<br />

haben wir uns<br />

überlegt,<br />

wie wir im<br />

Zu-<br />

sammenhang<br />

mit<br />

Creußen auf<br />

uns aufmerksam<br />

machen können.<br />

Dass unser Anliegen<br />

auf diese Art und Weise<br />

verwirklicht wird, ist<br />

eine tolle Sache.“<br />

Das Foyer war<br />

voll besetzt,<br />

als die Veranstaltung<br />

des<br />

BDS Coburg<br />

„Design Sie mal anders“<br />

am Samstag, den 16. Februar<br />

2008, in der Coburger Designwerkstatt<br />

eröffnet wurde.<br />

Zahlreiche Unternehmer, Selbständige<br />

und Existenzgründer besuchten<br />

die Vorträge und Workshops zu den<br />

Themen Design, Marketing und<br />

Werbung. Der Oberbürgermeister<br />

von Coburg, Norbert Kastner, betonte,<br />

dass die Veranstaltung ein<br />

Mit einem sicheren Auftreten führte<br />

der Referent Emil Hofmann die Zuhörer<br />

am 15. April in Rehau durch<br />

das Thema „von der Kundenbindung<br />

zur Kundenbegeisterung“.<br />

Treffende Beispiele veranschaulichten<br />

die Austauschbarkeit von Pro-<br />

Der BDS Oberfranken veranstaltete<br />

am 18. April gemeinsam mit dem<br />

Bundesverband freiberuflicher Ingenieure<br />

ein Unternehmerforum<br />

zum Thema „Verantwortung und<br />

Haftung im Arbeitsrecht“. Dr. Klaus<br />

Gregor, Vorsitzender Richter am<br />

Würzburger Landgericht,<br />

führte als Referent<br />

durch den Abend<br />

in Bamberg.<br />

Voller Erfolg für „Design Sie mal anders“<br />

Anhand zahlreicher<br />

praktischer Beispiele<br />

erläuterte Dr. Gregor<br />

den rund 70 Teilnehmern,<br />

wie schnell ein<br />

wichtiger Baustein der Wirtschaftsförderung<br />

sei, besonders im Hinblick<br />

darauf, die Außenwirkung der heimischen<br />

Unternehmen und damit<br />

der gesamten Region zu stärken.<br />

Prof. Fritz Wickenhäuser, Präsident<br />

des BDS Bayern, war extra aus<br />

München angereist, um die Teilnehmer<br />

zu begrüßen. Er hob die gute<br />

Zusammenarbeit des Verbandes<br />

mit der Wirtschaftsförderung im<br />

Coburger Raum hervor und betonte,<br />

dass diese Art von Informationstagen<br />

für die Region von großem<br />

Nutzen seien – beispielhaft für<br />

ganz Bayern.<br />

„Wenn Sie zufriedene Kunden<br />

haben, dann haben Sie schon verloren“<br />

Forum zum Thema Arbeitsschutz<br />

dukten und Leistungen und forderten<br />

die Zuhörer auf, sich von der<br />

Masse zu unterscheiden.<br />

Er zeigte seinem Auditorium zahlreiche<br />

Beispiele aus der Praxis und<br />

fragte: „Würden Sie sich als Kunde<br />

dort wohlfühlen?“<br />

Unternehmer mit dem Gesetz in<br />

Konflikt geraten kann, wenn es zu<br />

einem Unfall im Betrieb kommt. Der<br />

Vortrag sprach Unternehmer aus allen<br />

Branchen an.<br />

Günter Dütsch, Ortsvorsitzender<br />

des BDS Breitengüßbach, erklärte<br />

im Anschluss: „Verstöße oder Versäumnisse<br />

haben oft schwerwiegende<br />

Folgen für Kleinbetriebe, da<br />

diese nicht hinreichend über arbeitsschutzrechtliche<br />

Vorschriften informiert<br />

sind. Herr Dütsch ist Autor des<br />

Praxishandbuches „Rechtssicheres<br />

Arbeitsschutzmanagement“ und<br />

selbst Fachmann auf dem Gebiet.<br />

Das größte Kompliment<br />

kam von Prof.<br />

Auwi Stübbe, Vorsitzender<br />

des Coburger<br />

Designforums Oberfranken:<br />

„Das war<br />

eine der erfolgreichstenVeranstaltungen<br />

die<br />

ich je unter<br />

dem Logo ‚Bayern Design‘ erlebt<br />

habe. Der BDS Bayern hat<br />

genau das Klientel erreicht,<br />

das wir uns immer wünschen und<br />

dem wir sagen wollen: Design<br />

bringt den Erfolg für Ihr Unternehmen!“<br />

Die erfolgreiche<br />

und mit<br />

über 70 Zuhörern<br />

sehr gut<br />

besuchte Veranstaltung<br />

des BDS Rehau endete<br />

mit praktischen Tipps und Tricks für<br />

jedermann.<br />

Terminvorschau Oberfranken<br />

Oberfranken<br />

19. Juni 2008 Auftaktveranstaltung<br />

„Gründerpakt Bayern“<br />

Stadthalle in Bayreuth<br />

Beginn 10.30 Uhr, Ende ca. 17.00 Uhr<br />

03. Juli 2008 Netzwerkstatt Oberfranken –<br />

Visitenkartenparty Bayreuth<br />

Landrätesaal der Regierung<br />

Oberfranken; Beginn 19.00 Uhr<br />

Ihr Ansprechpartner<br />

Wolfgang Fuhrmann<br />

Geschäftsführer Oberfranken<br />

Hüttstadler Weg 2a, 95694 Mehlmeisel<br />

Telefon: 09272 / 90 95 75<br />

Fax: 09272 / 90 91 44<br />

E-Mail: wolfgang.fuhrmann@bds-bayern.de<br />

40 unus I/2008 unus I/2008 41


Kleines Patent von Herrn<br />

Buckel: ein allseitig sägeraues<br />

Ökobrett mit verschiedenen<br />

Farben.<br />

BDS vor Ort<br />

„Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt“<br />

Herr Buckel, Sie besitzen einen Gebrauchsmusterschutz,<br />

auch oft kleines Patent genannt,<br />

auf Öko-Verschalungen von Holzelementhäusern.<br />

Können Sie das Patent kurz<br />

erklären?<br />

Hermann Buckel: Unser kleines Patent ist<br />

ein allseitig sägeraues Wetterschutzbrett<br />

für Außenwände. Dadurch wird eine fünf<br />

bis sieben Mal längere Lebensdauer garantiert<br />

als bei herkömmlichen Holzfassaden.<br />

Die raue Oberfläche ist ein besserer Schutz<br />

gegen Verwitterung. Ein weiterer Vorteil<br />

ist, dass die Bretter durch die Art und Form schnell<br />

austauschbar und beidseitig einsetzbar sind.<br />

Wie ist Ihnen die Idee zu dem Patent gekommen?<br />

In meinem Beruf als Schreiner wurde<br />

ich tagtäglich mit dem gleichen Problem<br />

konfrontiert: Viele haben große<br />

Bedenken gegenüber Holzverschalungen,<br />

weil diese nach zwei bis vier<br />

Jahren wieder neu gestrichen werden<br />

müssen und eine kurze Lebensdauer<br />

haben. Deshalb beschloss ich, eine<br />

Lösung mit längerer Lebensdauer zu<br />

entwickeln.<br />

Hermann Buckel ist seit 1984 selbständiger Schreinermeister. Schon<br />

seit mehr als 20 Jahren führt er den 1984 gegründeten Familien-<br />

betrieb. Seit 1996 besitzt er ein kleines Patent auf die Produktion von<br />

einem allseitig sägerauen Ökobrett. Buckel ist Bezirksvorsitzender vom<br />

BDS Mittelfranken und Ortsvorsitzender vom BDS Aurach-Weinberg.<br />

„Nein!“ zu Herrieder Einkaufszentrum<br />

Diese Entscheidung wurde auf<br />

einem Workshop mit dem Thema<br />

Regionalentwicklung mit<br />

großer Mehrheit der anwesenden<br />

Ortsverbandsvertreter<br />

aus dem Landkreis Ansbach getroffen<br />

und in einer Stellungnahme<br />

der Regierung von Mittelfranken<br />

mitgeteilt. „Die<br />

regionalen Betriebe fürchten,<br />

dass sie gegen das überdimensi-<br />

onierte Einzelhandelsgroßprojekt<br />

nicht bestehen können. Das Factory<br />

Outlet Center bedroht das vielfältige<br />

Leben der Innenstädte und<br />

hätte erhebliche Attraktivitätsverluste<br />

der Region zur Folge,“ so<br />

Markus Droth, Hauptgeschäftsführer<br />

des BDS Bayern.<br />

Grund zu dieser Annahme sind Erfahrungen<br />

mit Einkaufszentren<br />

Wie verlief der Entwicklungsprozess?<br />

Wir brauchten 2 bis 3 Jahre, bis die richtigen Werkzeuge<br />

und Maschinen hergestellt waren, um die Öko-<br />

Verschalung in großen Mengen herstellen zu können.<br />

Welche Vorteile bietet Ihnen das Patent auf dem<br />

Markt?<br />

Unser Patent gibt uns ein Alleinstellungsmerkmal<br />

auf dem Markt. Es gibt Unternehmen mit ähnlichen<br />

Lösungen aus Holz. Diese weisen aber im Vergleich<br />

mit unseren Produkten große Mängel auf.<br />

Bei schnellerer und billigerer Produktion können<br />

Großunternehmen ähnliche Lösungen anbieten.<br />

Weshalb soll sich der Kunde für Sie entscheiden?<br />

Die Kunden kennen die Vorteile: Nachweisbar längere<br />

Lebensdauer, verarbeitetes Holz aus der Region und<br />

ästhetisch ansprechende Produkte. Dazu bieten wir<br />

30 Jahre Garantie. Unsere Zielgruppe kauft qualitativ<br />

hochwertige Produkte. Der Preis steht nur an zweiter<br />

Stelle.<br />

Stichwort Umwelt: Viele Unternehmen tätigen große<br />

Investitionen in die Entwicklung von energiesparenden<br />

und umweltfreundlichen Wohnanlagen. Ist Ihr<br />

Patent langfristig ein Vorteil oder ist es nur eine Frage<br />

der Zeit, bis von einem Konkurrenten eine billigere<br />

und umweltfreundlichere Version entwickelt wird?<br />

Bisher kenne ich kein Produkt, das unsere Lösung<br />

überbieten könnte. Ausserdem produzieren wir sehr<br />

umweltfreundlich: Für einen qm² Holz brauchen wir<br />

4 KW Energie, für die gleiche Menge Aluminium wird<br />

in vergleichbarer Größe: Nur fünf<br />

Prozent der Kunden kommen aus<br />

einem Umkreis von über 75 Kilometern.<br />

„Ein Einkaufszentrum in<br />

dieser Größe ist im Einklang mit<br />

der regionalen Wirtschaftsentwicklung<br />

unvorstellbar“, so Droth.<br />

„Nur die erhebliche Reduktion der<br />

Verkaufsfläche erhält die Vielfalt<br />

der Betriebe in den umliegenden<br />

Gemeinden.“<br />

2600 KW eingesetzt. Weil wir nur Holz aus der Region<br />

verwenden, sind wir bestrebt, die Waldpflege und<br />

den Waldbau zu verstärken.<br />

Wie schätzen Sie die Notwendigkeit eines mittelständischen<br />

Unternehmens ein, ein Patent zu besitzen, um<br />

auch zukünftig konkurrenzfähig zu sein?<br />

Ein Patent für ein mittelständisches Unternehmen ist<br />

absolut wichtig, um mit einem Alleinstellungsmerkmal<br />

den Kunden überzeugen zu können. Allerdings<br />

muss es sich auch am Markt absetzen lassen.<br />

Joachim Herrmann beim Bund der Selbständigen<br />

Auch 2008 stellte sich der baye-<br />

rische Innenminister Joachim<br />

Hermann auf Einladung des Ortsverbandes<br />

Erlangen, wieder den<br />

Fragen der mittelfränkischen<br />

Selbstständigen.<br />

Nach einer kurzen Begrüßung<br />

des Vorsitzenden Klaus Bauer äußerte<br />

sich der Innenminister zunächst<br />

zur wirtschaftlichen Entwicklungen<br />

des Landes im letzten<br />

Jahr. Er betonte die herausragende<br />

Stellung von Bayern und<br />

Mit Abschluss der Reform an bayerischen<br />

Gymnasien treten im Schuljahr<br />

2009/2010 die sogenannten<br />

Projekt-Seminare in Kraft. Kernziel<br />

der P-Seminare ist es, Schüler<br />

aktiv in Unternehmensprozesse<br />

einzubinden.<br />

Das Konzept sieht vor, dass Gruppen<br />

von maximal 15 Schülern ein<br />

Projekt planen und es anschließend<br />

selbständig ausführen. Die<br />

Projekte können in Unternehmen,<br />

öffentlichen oder karitativen Einrichtungen<br />

ausgeführt werden.<br />

Die Gruppe muss somit nicht nur<br />

ihr praktisches Können beweisen,<br />

Baden Württemberg in der beschäftigungspolitischenEntwicklung<br />

und die Wichtigkeit, den<br />

Kurs konsequent fortzusetzen.<br />

„Unser Ziel bleibt Vollbeschäftigung“,<br />

machte er deutlich. Auch<br />

qualifizierte Ausbildung zählt zu<br />

den Kernthemen der Politik. In<br />

Ganztagesschulen und neue Studienplätze<br />

wird weiterhin investiert.<br />

Am Ende ging Herrmann noch<br />

auf die innere Sicherheit ein und<br />

Mit Praxis und Verantwortungsbewusstsein in die Zukunft<br />

sondern auch die Verantwortung<br />

für die Ausführung des Projekts<br />

übernehmen.<br />

Nach Meinung der Bezirksvorstandschaft<br />

bringt es für die Unternehmen<br />

viele Vorteile mit<br />

sich, wenn die Selbstständigen<br />

eigene Projekt( themen) vorschläge,<br />

bezogen auf ihr Unternehmen,<br />

den Schulen einreichen.<br />

Es können völlig neue<br />

Sichtweisen zu Arbeitsabläufen<br />

oder dem Unternehmen entstehen,<br />

bzw. frühzeitig zukünftige<br />

Mitarbeiter gefunden und gebunden<br />

werden.<br />

Bechhofen ist ein Altbau aus Stein und wurde mit unserem<br />

Ökobrett allseitig verkleidet und wärmeisoliert.<br />

lobte unter anderem die Zusammenarbeit<br />

mit den USA im<br />

Kampf gegen den Terrorismus.<br />

Der Abend endete mit der Beantwortung<br />

der individuellen Fragen<br />

der Teilnehmer.<br />

Mittelfranken<br />

Terminvorschau Mittelfranken<br />

10. u. 12. Juni 2008 Seminar: „Wie mache ich mein<br />

Unternehmen einzigartig – strategisches<br />

Marketing“<br />

Referent: Prof. Dr. Jochen Müller,<br />

Fachhochschule Ansbach<br />

Ansbach, 19:00 Uhr, Kosten: 75 Euro<br />

16. Juli 2008 Aus- und Weiterbildung zum Nulltarif<br />

Beginn: 19:30 Uhr<br />

18. Sept. 2008 Bezirksfahrt nach Dresden<br />

mit Stadtführung und Führung durch<br />

die Frauenkirche<br />

Abfahrt Autohof Aurach: 05:30 Uhr<br />

Abfahrt Autohof Schwabach-West: 06:00 Uhr<br />

Abfahrt Autohof Schnaittach: 06:30 Uhr<br />

Rückkunft ca. 23:00 Uhr, Kosten: 35 Euro<br />

Ihr Ansprechpartner<br />

Andrea Rübenach<br />

Geschäftsführerin Mittelfranken<br />

Gerhart-Hauptmann-Str. 82, 90763 Fürth<br />

Telefon: 0911 / 9 41 31 60<br />

Fax: 0911 / 9 41 31 65<br />

E-Mail: andrea.ruebenach@bds-bayern.de<br />

42 unus I/2008 unus I/2008 43


Dr. Matthias Lung war nach<br />

seinem Studium der Erziehungswissenschaften,<br />

Psychologie und Wirtschaftspädagogik<br />

zunächst als wissenschaftlicher<br />

Angestellter an den<br />

Universitäten Freiburg und Kiel<br />

tätig. Nach vielfältigen Erfahrungen<br />

im Süddeutschen Verlag und an der<br />

Deutschen Verkaufsleiter Schule,<br />

wechselte er 2007 als Akademiedirektor<br />

an die Bayerische Akademie<br />

für Werbung und Marketing.<br />

Mehr Informationen<br />

unter www.baw-online.de.<br />

BDS vor Ort<br />

Der <strong>Mensch</strong> ist der<br />

Wertschöpfungsfaktor Nummer 1<br />

UNUS: Herr Dr. Lung, Sie sind Akademie-<br />

direktor an der Bayerischen Akademie für<br />

Werbung und Marketing. Was macht die<br />

Ausbildung an der BAW einzigartig?<br />

Dr. Matthias Lung: Unsere Stu-<br />

denten kommen zu 80% auf Empfehlung.<br />

Dies liegt an dem Praxiswissen,<br />

das Dozenten aus der<br />

Agentur- und Unternehmenspraxis<br />

vermitteln. Zudem haben wir<br />

ein riesiges Netzwerk von über<br />

2.100 organisierten Ehemaligen,<br />

die sich gegenseitig helfen und<br />

Ratschläge geben.<br />

Der <strong>Mensch</strong> gilt heute als der<br />

wichtigste Faktor für den Erfolg<br />

eines Unternehmens. Warum<br />

ist es Ihrer Meinung nach<br />

so und wie kann diese Tatsache<br />

angemessen berücksichtigt werden?<br />

Der <strong>Mensch</strong> ist der Wertschöpfungsfaktor Nr. 1.<br />

Aber hochqualifizierte Fachkräfte werden knapp,<br />

und die Unternehmen marschieren sehenden Auges<br />

in eine Lohnkostenexplosion. Wer heute nicht<br />

in den Nachwuchs investiert, bekommt morgen<br />

ein dramatisches Personalkostenproblem.<br />

Netzwerken – mal anders<br />

Das Netzwerk-Café dient Unternehmern<br />

und Selbständigen aus<br />

verschiedenen Branchen als Plattform<br />

für Erfahrungsaustausch. Am<br />

8. April 2008 fand das erste Netzwerk-Café<br />

in der Hauptgeschäftsstelle<br />

in München statt. Veranstalter<br />

war der BDS München.<br />

Eingeleitet wurde die Abendveranstaltung<br />

von der selbständigen<br />

Beraterin Gudrun Windisch, die<br />

den Teilnehmern das Zürcher Ressourcen<br />

Modell erklärte. „Darunter<br />

wird eine Trainingsmethode<br />

verstanden“, so Windisch, „die auf<br />

den neuesten neurobiologischen<br />

Erkenntnissen zu menschlichem<br />

Lernen und ihrer Wirksamkeit beruht.<br />

Denn es reicht nicht aus, sich<br />

auf Verstandesebene ein Ziel zu<br />

setzen, sondern man muss den Verstand<br />

mit der körperlichen und<br />

emotionalen Ebene so vernetzen,<br />

dass der gesamte Organismus die<br />

Zielverwirklichung unterstützt.“<br />

In Anschluss daran wurden in Gruppen<br />

verschiedene Themen und Fragestellungen<br />

behandelt. Die Gruppen<br />

setzten sich immer wieder neu<br />

zusammen. Somit wurden die Teilnehmer<br />

mit unterschiedlichen Ge-<br />

Ihre Institution ist eine renommierte Weiterbildungsakademie<br />

mit den Schwerpunkten Marketing, Kommunikation,<br />

Sales. Was zeichnet die Studenten an Ihrer<br />

Schule aus?<br />

Unsere Studenten sind Praktiker Mitte 20. „Heute lernen,<br />

morgen gleich umsetzen“ – das kennzeichnet<br />

unsere Vorgehensweise und unser Denken. Trotz aller<br />

Professionalität geht es ziemlich familiär bei uns zu:<br />

man tritt hier dauerhaft in eine Community ein.<br />

Wie verändert sich das Verhältnis zwischen Arbeitnehmer<br />

und Arbeitgeber während der Weiterbildungszeit?<br />

Die Teilnehmer studieren zwischen 25 und 35 Wochenenden<br />

plus Gruppenarbeit und Diplomarbeit oder<br />

über zwei Jahre abends. Das prägt. Die Teilnehmer<br />

werden selbstbewusster<br />

und lernen Praxiswissen.<br />

Sie bringen innovative<br />

Ideen ins Unternehmen.<br />

Das gefällt nicht jedem<br />

Chef. Wenn der Arbeitgeber<br />

aber die Chance<br />

darin sieht, dann bekommt<br />

er über das neue<br />

Know-how einen großen<br />

Innovationsschub.<br />

sprächspartnern und Argumenten<br />

konfrontiert.<br />

Die rund 30 Teilnehmer waren begeistert<br />

von der ersten Netzwerk-<br />

Café Veranstaltung. Franz Scheibenzuber<br />

von der Firma AWS Scheibenzuber<br />

meinte dazu: „Als begeisterter<br />

Netzwerker hat mich diese Art von<br />

Veranstaltung sehr angesprochen.<br />

Ich wurde mit den unterschiedlichsten<br />

Meinungen konfrontiert.<br />

Der Abend hat bei mir besonders<br />

aufgrund seiner Café-Atmosphäre<br />

gepunktet. Ich freue mich bereits<br />

auf das nächste Netzwerk-Café.“<br />

Weiterbildung ist eine der zentralen Maßnahmen, um<br />

ein Unternehmen konkurrenzfähig zu halten, stellt<br />

aber auch einen hohen Kostenfaktor dar. Wie gehen<br />

die Unternehmen damit um?<br />

Wer Weiterbildung nur als Kostenfaktor betrachtet,<br />

ist nicht unser Gesprächspartner. Sorry, Bildung ist<br />

eine Investition, die sich bezahlt macht. Viele Studen-<br />

ten erzählen mir erstaunliche Dinge über Umsatzsteigerungen,<br />

Einsparpotentiale durch effizienteres Marketing<br />

und neue Zielgruppenansprachen.<br />

Weiterbildung ist sowohl für Arbeitnehmer als auch<br />

Arbeitgeber sehr wichtig. Wie sollen in Zukunft die<br />

Visitenkartenparty<br />

Visitenkartenaustausch mal ganz<br />

anders: Am 29. April 2008 organisierte<br />

der BDS München eine sogenannte<br />

Visitenkartenparty.<br />

Ziel war es, durch die Präsentation<br />

der eigenen Person und des Unternehmens<br />

möglichst viele Visitenkarten<br />

zu ergattern. In einer ersten<br />

Runde hatten die 60 Teilnehmer<br />

genau eine Minute Zeit, sich zu präsentieren.<br />

Nach einem Wechsel an<br />

neue Tische war wieder nur wenig<br />

Zeit vorhanden, sich und zusätzlich<br />

Neuer Web-Auftritt des BDS München<br />

Angelehnt an den Auftritt des<br />

BDS Bayern ist seit einigen Wochen<br />

die neue Website des Bezirkverbandes<br />

Münchens unter<br />

www.bds-muenchen.de im Netz.<br />

Die klare und übersichtliche Struktur<br />

erleichtert dem Benutzer das schnelle<br />

Auffinden von Informationen. Die<br />

Seite gliedert sich in drei zentrale<br />

Bereiche, die über die Reiter „Verband“,<br />

„Mitglieder“ und „Intern“<br />

erreichbar sind. Alle Informationen<br />

zum Verband, den Veranstaltungen<br />

und verschiedenen Ansprechpartnern<br />

werden laufend aktualisiert.<br />

Besonders die Mitglieder des BDS<br />

Bayern profitieren von dem neuen<br />

Kosten geteilt werden?<br />

Die Unternehmen müssen weiterhin<br />

Topkräfte zu 100% fördern,<br />

allerdings mit Bindungsvereinbarung,<br />

sonst treffen sie<br />

die Mitarbeiter bei der Konkurrenz<br />

wieder. Ich erlebe das<br />

immer wieder. Wenn die Kandidaten<br />

alles selbst bezahlen,<br />

dann sind die ruckzuck weg<br />

und beim Wettbewerber gelandet.<br />

Das kann nicht im Sinne<br />

des Arbeitgebers sein.<br />

dazu die ideale Kundenzielgruppe<br />

vorzustellen. Im Anschluss daran<br />

konnte jeder dem Vorzustellenden<br />

einen Tipp weitergeben. In der dritten<br />

Runde mussten die Teilnehmer,<br />

wieder in neuer Sitzordnung, neben<br />

Eigenpräsentation und Kundendefinition<br />

noch das Besondere<br />

an ihrem Unternehmen erklären.<br />

„Die Teilnehmer waren von der Veranstaltung<br />

total begeistert“, meinte<br />

Monica Wagner-Manslau, Organisatorin<br />

und Moderatorin der<br />

Online-Auftritt. In eigens für sie<br />

angelegten Profilen können sie<br />

sich sowohl geschäftlich als auch<br />

privat vorstellen. Doch die neue<br />

Website dient nicht nur als Informationsplattform,<br />

sondern gibt<br />

den Mitgliedern die Möglichkeit,<br />

sich über Fragen, Erfahrungen und<br />

Ideen auszutauschen – ein großer<br />

Vorteil besonders für diejenigen<br />

Mitglieder, die unter Zeitdruck<br />

einem anderen Benutzer ein Angebot<br />

machen wollen oder eines<br />

suchen.<br />

Auch für Außenstehende besteht<br />

die Möglichkeit, sich über das öffentlicheMitgliederbranchenverzeichnis<br />

zu informieren.<br />

Veranstaltung. „447 Visitenkarten<br />

wurden ausgetauscht! Die Veranstaltung<br />

dient auch als Training,<br />

sich, das Unternehmen und die<br />

Kunden in kurzer Zeit überzeugend<br />

vorzustellen. Die Visitenkartenparty<br />

sollte mehr als nur einmal im Jahr<br />

durchgeführt werden.“<br />

Terminvorschau München<br />

München<br />

10. Juni 2008 Infoabend<br />

„Wissenswertes für Arbeitgeber“<br />

mit dem Arbeitgeberservice der<br />

Arbeitsagentur München<br />

Hauptgeschäftsstelle, München<br />

Beginn: 19:00 Uhr<br />

24. Juli 2008 Vortrag: „flexible Arbeitszeitgestaltung“<br />

Referent:<br />

Rechtsanwalt Dr. Bernhard Gaibler<br />

Hauptgeschäftsstelle, München<br />

Beginn: 19:30 Uhr<br />

19. August 2008 Netzwerkstammtisch im Biergarten<br />

Paulaner im Tal, München<br />

Beginn: 18:00 Uhr<br />

Ihr Ansprechpartner<br />

Michael Dirscherl<br />

Geschäftsführer München<br />

Schwanthalerstr. 110, 80339 München<br />

Telefon: 089 / 54 05 62 18<br />

Fax: 089 / 54 05 62 22<br />

E-Mail: michael.dirscherl@bds-bayern.de<br />

44 unus I/2008 unus I/2008 45


Standortmarketing<br />

Die Kopie als aufrichtigste Form der Anerkennung:<br />

Der 4. City- und Stadt-<br />

marketingpreis Bayern 2008<br />

<strong>Partner</strong> BDS Bayern<br />

Die Innenstädte sind die Zentren des sozialen, kulturellen und ökonomischen<br />

Lebens unserer bayerischen Städte und Kommunen. So ist der BDS Bayern<br />

mit seinen 500 kommunalen Vereinigungen deren Erhaltung und<br />

Weiterentwicklung besonders verpflichtet. Da war es ein besonderes<br />

Anliegen, mit den Initiatoren des City- und Stadtmarketingpreises Kontakt<br />

Messen, Märkte, Kulturnächte<br />

und Kinderfeste – innerstädtische<br />

Events begeistern nicht nur Jung<br />

und Alt, sondern erhalten und<br />

bringen Leben und Attraktivität<br />

in die Stadtzentren. Das ist ein Zusammenwirken<br />

verschiedener Personen<br />

und Gruppierungen. In der<br />

Regel verdanken wir diese bunten<br />

und ansprechenden Veranstaltungen<br />

innovativen Selbständigen<br />

und mittelständischen Unternehmern<br />

sowie den findigen<br />

Köpfen der City- und Stadtmarketingorganisationen<br />

Bayerns. Sol-<br />

aufzunehmen und sich als <strong>Partner</strong> bei diesem Projekt zu engagieren.<br />

che Organisationen müssen und<br />

können nicht immer nur hauptamtlich<br />

organisiert sind. „Oftmals<br />

ist es gerade in den kleineren und<br />

mittleren Kommunen eine ehrenamtliche<br />

Mann- und Frauschaft,<br />

die sich für Stadtmarketingmaßnahmen<br />

engagiert“, so Markus<br />

Droth, Hauptgeschäftsführer des<br />

BDS Bayern. „Ohne die Ehrenamtlichkeit<br />

wäre die Vielfalt der Innenstädte<br />

nicht weiterentwickelbar<br />

und wir wären in Bayern um<br />

ein Kulturgut ärmer.“<br />

Zu den City- und Stadtmarketingorganisationen<br />

zählen ebenso<br />

die lokal tätigen Gewerbeverbände<br />

und Werbegemeinschaften. Sie<br />

beeinflussen durch ihr Engagement<br />

die Orts- und Stadtentwicklung<br />

der bayerischen Kommunen<br />

maßgeblich und bündeln innerstädtische<br />

Akteure und Aktionen<br />

bündeln.<br />

Damit auch weiterhin den Bürgern<br />

viel geboten wird, und um<br />

die Qualität von City- und Stadtmarketing<br />

in Bayern auf einem<br />

hohen Niveau zu halten, schreiben<br />

das bayerische Wirtschaftsministerium,<br />

der Handelsverband BAG Bayern,<br />

der Landesverband des bayerischen<br />

Einzelhandels und die<br />

Wirtschaftsjunioren Bayern nun<br />

zum vierten Mal den City- und<br />

Stadtmarketingpreis Bayern aus.<br />

„Nur die Praxis zählt“ ist das Motto<br />

des Wettbewerbs, der nach<br />

den besten Ideen für die bayerischen<br />

Innenstädte sucht. In vier<br />

Stadtgrößenkategorien werden<br />

die nachhaltigsten und wirkungsvollsten<br />

der eingereichten Beiträge<br />

privater und öffentlicher<br />

City- und Stadtmarketingorganisationen<br />

prämiert. Bewertet wird<br />

unter anderem auch das Kosten-<br />

Nutzen Verhältnis der eingereichten<br />

Projekte sowie ihr Innovationscharakter.<br />

Zusätzlich wird ein Sonderpreis an<br />

eine Persönlichkeit vergeben, die<br />

sich in herausragender Weise um<br />

das City- und Stadtmarketing in Bayern<br />

verdient gemacht hat. Neben<br />

einem Pokal erhalten die Preisträge<br />

das Recht, den Titel „Gewinner<br />

des Stadtmarketingpreises Bayern<br />

2008“ und das dazugehörige Logo<br />

zu verwenden.<br />

„Wilhelm Busch sagte, ‚Neid ist<br />

die aufrichtigste Form der Anerkennung’.<br />

Ich denke, dass es wohl<br />

eher die Kopie ist“, so Bernd Oelsner,<br />

Landesvorsitzender der Wirtschaftsjunioren<br />

Bayern 2008.<br />

„Der Stadtmarketingpreis hat sich<br />

von Bayern aus zu einer Erfolgsgeschichte<br />

in ganz Deutschland<br />

entwickelt. Eine Erfolgsgeschichte,<br />

auf die wir alle auch ein wenig<br />

stolz sein dürfen.“<br />

Denn die Situation in vielen Städten<br />

und Gemeinden Bayerns hatte<br />

sich in den letzten Jahren zum<br />

Schlechteren verändert.<br />

Lebenfindetinnenstadt.de –<br />

für lebendige<br />

Innenstädte – gegen FOC‘s<br />

Der BDS Bayern setzt sich vor Ort<br />

und überregional für die Entwicklung<br />

der Bayerischen Innenstädte<br />

ein. Meilensteine für eine ausgewogene<br />

Zentren- und Verkaufsflächenentwicklung<br />

sind: kommunales<br />

Zentren- und Versorgungskonzept,<br />

differenzierte Festsetzungen<br />

in den Bebauungsplänen,<br />

wasserdichte Verträge und ein aktiv<br />

betriebenes Standortmarketing<br />

mit entsprechenden Werbemaßnahmen.<br />

Der BDS Bayern ist Mitinitiator und<br />

<strong>Partner</strong> des landesweiten Projekts<br />

der Bayerischen Staatsregierung<br />

Um den zentralen Geschäftslagen<br />

wieder zu mehr Attraktivität, zu<br />

einem besseren Image und zu einer<br />

Aufwertung des Stadtbildes<br />

und der Einkaufsatmosphäre zu<br />

verhelfen, ist ein besonderer Einsatz<br />

nötig – Einsatz, der durch den<br />

City- und Stadtmarketingpreis besonders<br />

gefördert wird. „Die besten<br />

Ideen, die effektivsten Konzepte<br />

und erfolgreichsten Veranstaltungen<br />

finden sich beim Stadtmarketingpreis<br />

wieder.<br />

Unabhängig von der Größe der<br />

Stadt oder der Haushaltslage –<br />

entscheiden ist die Kraft der Idee.<br />

Es sind nämlich genau diese Ideen,<br />

die unsere Standorte attraktiv, ein-<br />

„Leben findet Innenstadt“.<br />

Dieses Projekt läuft aktuell<br />

aus. Die BDS-Ortsverbände<br />

haben die Möglichkeit, als<br />

<strong>Partner</strong> in den Kommunen<br />

bei der Umsetzung des Nachfolgeprogramms<br />

„Aktive<br />

Stadt- und Ortsteilzentren“<br />

mitzuwirken und Städtebaufördermittel<br />

für die Heimatgemeinde zu<br />

akquirieren.<br />

Die Kommunen sind auf die Mitwirkungen<br />

von Organisationen<br />

wie den BDS Bayern vor Ort an-<br />

gewiesen, sonst ist eine Aufnahme<br />

in dieses Förderprogramm nicht<br />

möglich.<br />

zigartig und auch für die nächsten<br />

Generationen lebendig machen.<br />

Wir freuen uns deshalb schon heute<br />

auf Ihre Einfälle!“<br />

Interessierte kommunale und privatwirtschaftliche<br />

City- und Stadtmarketingorganisationen<br />

können<br />

ihre aussagekräftigen Unterlagen<br />

(PowerPoint-Präsentation auf CD<br />

sowie deren Ausdruck) bis spätestens<br />

15. August 2008 unter dem<br />

Stichwort „4. City- und Stadtmarketingpreis<br />

Bayern 2008“ an den<br />

Handelsverband BAG Bayern e.V.,<br />

Innere Wiener Straße 7c, 81667<br />

München, senden. (md)<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.stadtmarketingpreis.de<br />

Näheres zum Förderprogramm unter<br />

www.lebenfindetinnenstadt.de.<br />

In diesem Gesamtzusammenhang<br />

setzt sich der BDS Bayern gegen<br />

Factory-Outlet-Center und für ein<br />

ausgewogenes Miteinander von<br />

Verkaufsflächen in zentralen Lagen<br />

und am Ortsrand ein. (md)<br />

46 unus I/2008 unus I/2008 47


Faß ohne Boden BDS Service<br />

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Gailler,<br />

irgendetwas haben Sie<br />

oder die Mitarbeiter der<br />

Stadt Freystadt missverstanden,<br />

als Sie die Parole<br />

ausgegeben haben: „Alle<br />

Bürger müssen ins Netz“.<br />

Da hat wohl irgendein Mitarbeiter das Wörtchen<br />

„in“ durch „an“ ersetzt. Und dann nahm<br />

das Schicksal seinen Lauf und es war klar, was gemeint<br />

war: nicht das world-wide-web, sondern –<br />

der Kanalanschluss!<br />

So begann der Feldzug gegen die ahnungslosen<br />

elf Grundeigentümer und 43 Bürger des Ortsteils<br />

Kittenhausen. Über Jahrhunderte lebten<br />

sie friedlich im Landkreis Neumarkt, nun wurde<br />

ihnen vor gut fünf Jahren unter dem Deckmantel<br />

des berühmt berüchtigten „Anschluss- und<br />

Benutzungszwanges“ der Krieg erklärt. Eine<br />

Druckleitung über sieben km sei langfristig günstiger<br />

als eine Ortsteil-Lösung oder eine Lösung<br />

mit Kleinkläranlagen. Das habe das planende<br />

Ingenieurbüro berechnet. Wunderbar, bis dahin<br />

die Theorie.<br />

Aber als in der Praxis der Kostenunterschied<br />

380.000 Euro im Vergleich zu den Kleinkläranlagen<br />

ausmachte, war das für die betroffenen<br />

Bürger aus Kittenhausen gar nicht mehr nachvollziehbar.<br />

Ihnen, Herr Bürgermeister Gailler,<br />

ging das nicht sehr zu Herzen, gehört doch der<br />

Abwasserbereich zum sogenannten rentierlichen<br />

Bereich, sprich, er muß sich komplett über die<br />

Gebühren refinanzieren. Und damit trifft es voll<br />

die Kittenhausener Bürger – und zwar kurz- und<br />

langfristig, mit jedem Kubikmeter Abwasser.<br />

Mit Hilfe des Landratsamtes wurden die Kittenhausener<br />

zwangsangeschlossen – obwohl es einen<br />

Ermessensspielraum gab und die Bürger offen<br />

für andere zulässige und zuverlässige Lösungen<br />

waren. Auch so kann aktive Bürgerbeteiligung<br />

aussehen.<br />

Aber damit noch nicht genug. Einem Bürger und<br />

Gewerbetreibenden haben Sie ja komplett das<br />

Kraut ausgeschüttet, als er auch noch für gewerblich<br />

genutzte Gebäude die Anschlussgebühren<br />

zahlen musste, die überhaupt keinen Wasseranschluss<br />

haben! Das machte dann einen Betrag von<br />

40.000 Euro aus - bei einem Abwasseraufkommen<br />

von jährlich rund 65 Kubikmeter für das gesamte<br />

Anwesen. Da wird Abwasser fast so wertvoll wie<br />

Gold. Wie sagte schon Kaiser Vespasian: „Pecunia<br />

non olet – Geld stinkt nicht.“<br />

Mittlerweile sind die Kittenhausener zwangsangeschlossen.<br />

Zu Ihrer Ehrenrettung:<br />

Hoffentlich habt Ihr von der Stadtverwaltung aus<br />

wenigstens ein Kupfer- oder Glasfaserkabel mit<br />

hineingelegt, als Ihr den Kanal neu gemacht habt?<br />

Dann hätten die Kittenhausener wenigstens<br />

einen richtigen Nutzen aus dem Netzanschluß.<br />

Wenn nicht: Asche über ihr Haupt!<br />

Und den Kittenhausenern bliebe dann nur: Kein<br />

world-wide-web, sondern nur local Nepp.<br />

Nix füa unguad!<br />

Ihr Ferdl Faßl<br />

Visa- und Mastercard –<br />

Attraktive Abwicklungskonditionen<br />

für BDS-Mitglieder<br />

Die Nachfrage der Selbständigen und mittelständischen<br />

Unternehmen nach Kooperationen in einer zunehmend<br />

globalisierten Welt steigt.<br />

Der BDS Bayern bietet seinen<br />

22.000 Mitgliedern branchen-<br />

übergreifende Vorteile. Aktuell-<br />

stes Beispiel ist der Rahmenvertrag<br />

mit B+S Card-Service zur Abwicklung<br />

von Master- und Visacard<br />

Bezahlungen. Den beteiligten<br />

Unternehmen stehen attraktive<br />

Konditionen zur Verfügung, wenn<br />

ein Kunde mit einer Master- oder<br />

Visacard bezahlt.<br />

Die Akzeptanz von bargeldlosen<br />

Zahlungsmitteln gehört mittlerweile<br />

in vielen Branchen bereits<br />

zum Service, wie bei Tankstellen,<br />

im Einzelhandel, in Gaststätten<br />

und in der Tourismusbranche.<br />

Auch im Handwerk gewinnt diese<br />

Form der Zahlung an Bedeutung.<br />

Mobile Terminals machen die Kartenakzeptanz<br />

für das Handwerk<br />

trotz wechselnder Einsatzorte immer<br />

interessanter. Die Vorteile<br />

liegen auf der Hand:<br />

Die Rechnung ist sofort<br />

beglichen und die Liquidität<br />

des Betriebs verbessert.<br />

B+S Card Service ist<br />

Marktführer in Bayern<br />

und arbeitet mit 46<br />

Sparkassen landesweit<br />

zusammen. Über diese<br />

können die BDS-Kondi-<br />

tionen vereinbart werden.<br />

Ansprechpartner<br />

von B+S Card-Service<br />

können auch direkt<br />

kontaktiert werden.<br />

Im Internet unter<br />

www.bds-bayern.de<br />

finden Sie in der Ru-<br />

brik Leistungen weitere<br />

Informationen dazu.<br />

(md)<br />

Auszug aus den Rahmenkonditionen<br />

Disagiostaffel Sonderkonditionen allgemein<br />

Visa / JCB Mastercard Jahresumsatz mit Kreditkarten<br />

von bis<br />

2,80 % 2,95 % 0 Euro 15.000 Euro<br />

2,65 % 2,80 % 15.001 Euro 20.000 Euro<br />

2,50 % 2,65 % 20.001 Euro 10.000 Euro<br />

2,30 % 2,45 % 100.001Euro 250.000 Euro<br />

2,15 % 2,30 % 250.001 Euro 750.000 Euro<br />

Spezielle Branchenkonditionen<br />

Tankstellen<br />

Visa Mastercard JCB<br />

1,05 % 1,05 % 1,95 %<br />

Lebensmittelbranche<br />

(ab 500 qm Ladenfläche und Schwerpunkt Lebensmittel)<br />

Visa Mastercard JCB<br />

0,99 % 1,14 % 1,95 %<br />

Hotel & Gaststätten<br />

Visa Mastercard Jahresumsatz mit Kreditkarten<br />

von bis<br />

1,90 % 1,99 % 0 Euro 20.000 Euro<br />

1,70 % 1,85 % 20.001 Euro X Euro<br />

Ihre Meinung ist uns wichtig!<br />

Mailen Sie Kommentare, Anregungen und<br />

Wünsche an redaktion@unus-online.de.<br />

Die ersten 20 Verfasser erhalten exklusiv<br />

einen USB Stick mit 1 GB und BDS Bayern<br />

Logo.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Beitrag!<br />

48 unus I/2008 unus I/2008 49


50<br />

© Fürstenfelder Gastronomie & Hotel GmbH<br />

unus I/2008<br />

Kultur & Lebensart<br />

Denn hier, in<br />

Ingolstadt,<br />

wurde am 23.<br />

April 1516 erstmals<br />

das deutscheReinheitsgebotproklamiert.<br />

Dieses älteste Lebensmittelgesetz<br />

der Welt ist heute, in Zeiten<br />

unzähliger Lebensmittelskandale,<br />

aktueller denn je.<br />

Der Freistaat war schon immer ein<br />

Land der Biertradition. Bier verkörpert<br />

hier nicht nur Kulturgut, sondern<br />

ist Ausdruck einer Lebensart<br />

und Wirtschaftskraft zugleich.<br />

Fest steht: In Deutschland wird Bier<br />

nach dem Reinheitsgebot gebraut.<br />

Zugelassen sind nur die natürlichen<br />

Rohstoffe Wasser, Gerstenmalz,<br />

Hopfen und Hefe. Doch ist die<br />

Qualität maßgeblich von der Reinheit<br />

dieser landwirtschaftlichen<br />

Nutzpflanzen abhängig. Und diese<br />

gerät in Zeiten genmanipulierter<br />

Lebensmittel immer mehr in die<br />

Kritik. Zudem wird im Zuge der<br />

Klimaerwärmung auch in den<br />

Brauereien die Frage nach dem<br />

Einsatz regenerativer Energien<br />

lauter. Schließlich ist eine intakte<br />

Natur Grundvoraussetzung für<br />

In Bayern ticken die Uhren anders –<br />

nicht nur in der Politik,<br />

sondern auch beim Essen und Trinken<br />

In Deutschland wurde am 23. April 2008 der „Tag des<br />

deutschen Bieres“ gefeiert. Aber in keinem anderen Bundesland<br />

findet dieser Festtag so viel Zuspruch wie in Bayern.<br />

So stellt Bayern etwa die Hälfte<br />

aller deutschen und mehr als ein<br />

Drittel aller Brauereien innerhalb<br />

der EU. Die Bierexportquote verdoppelte<br />

sich innerhalb von zehn Jahren.<br />

Bayerisches Bier ist zu einem Export-<br />

schlager avanciert, der seines-<br />

gleichen sucht. Der Garant für diesen<br />

Erfolg ist die mittelständisch<br />

geprägte Brauwirtschaft, die sich mit<br />

voller Kraft für den Erhalt der Bierkultur<br />

einsetzt. Mit der Einhaltung<br />

des Reinheitsgebotes ist die Brauer-<br />

eiwirtschaft heute ein echter Globalisierungsgewinner.<br />

Dieses Image<br />

können auch leicht rückläufige Inlandsabsätze<br />

nicht trüben.<br />

gutes Bier. Deshalb verwundert<br />

es nicht, dass einzelne Brauereien<br />

bereits ein Umwelt-<br />

managementsystem<br />

errichtet haben. Andere<br />

verleihen Um-<br />

weltpreise an Unternehmen,<br />

die sich für<br />

den Erhalt einer in-<br />

takten Umwelt stark<br />

machen. In welche<br />

Richtung das Engage-<br />

ment auch geht, die<br />

Brauereien übernehmen<br />

Verantwortung<br />

für die Natur und ge-<br />

Zurück zur Lebensart: In jüngster<br />

Zeit hat sich eine neue Erlebnisgastronomie<br />

entwickelt, die nicht<br />

zuletzt dem leicht schwindenden<br />

inländischen Bierumsatz ent-<br />

gegenwirkt. Besonders Haus- und<br />

Gaststättenbrauereien bieten<br />

ihren Kunden mehr als nur ein<br />

Getränk – nämlich ein Genussmittel,<br />

das Tradition verkörpert und<br />

Identität stiftet. Das funktioniert<br />

natürlich nur dort, wo das Bier<br />

seine Heimat hat.<br />

In Bayern– was auch in diesem<br />

Jahr beim Festakt zum Reinheitsgebot<br />

deutlich wurde. (ga)<br />

Natürliche Rohstoffe umweltschonend verarbeiten<br />

ben ein perfektes Vorbild für viele<br />

andere Industriezweige ab. (ga)


52<br />

unus I/2008<br />

BDS Service<br />

Argumentationspapier<br />

Keine Erhöhung der Gewerbesteuer<br />

Die Unternehmenssteuerreform hat<br />

bewirkt, dass vielerorts der Irrglaube<br />

vorherrscht, eine Erhöhung des Gewerbesteuerhebesatzes<br />

auf 380 %<br />

tangiere den selbständigen Mittel-<br />

Kennzahlen zur Kommunal- und Einzelhandelsentwicklung<br />

Daten-Abrufservice<br />

Fundierte Zahlen<br />

sind die<br />

Grundlagen einer<br />

jeden Planung.<br />

Auf kommunaler<br />

Ebene<br />

sind sie unentbehrlichesMa-<br />

terial für Kommunalpolitiker, Unternehmer<br />

und Wirtschaftsverbände.<br />

Der BDS Bayern hat mit<br />

seinem <strong>Partner</strong> Dr. Heider einen<br />

Abruf-Service entwickelt, um, heruntergebrochen<br />

auf jede bayerische<br />

Kommune, die wichtigsten<br />

kommunalen Kennzahlen verfüg-<br />

stand nicht. Dies ist definitiv falsch.<br />

Der BDS Bayern wendet sich gegen<br />

solche Bestrebungen und hat seine<br />

Ortsvorsitzenden mit einem Argumente-Papier<br />

informiert. Wenn<br />

Termine von Gewerbe- und Leistungsschauen<br />

bar zu machen - von der Einwohnerentwicklung<br />

bis zur einzelhandelsrelevanten<br />

Kaufkraft.<br />

Nähere Informationen erhalten<br />

Sie unter www.heider-swb.de<br />

Telefon 0821 / 527853.<br />

Sie dieses Schreiben mit den Argumenten<br />

gegen eine Gewerbesteuererhebung<br />

erhalten möchten, dann<br />

senden Sie eine E-Mail an<br />

info@bds-bayern.de (s. Seite 16).<br />

Adlkofen Gewerbeschau 21./22.6.2008<br />

Ainring Gewerbeschau 13.7.2008<br />

Schnelldorf Gewerbeschau 07.9.2008<br />

Glonn Leistungsschau 13. - 14. 09.2008<br />

Zusmarshausen Marktsonntag (Handwerkerparcour) 21.9.2008<br />

Garmisch-Partenkirchen GAP-EXPO 02.- 05.10.2008<br />

Fürstenfeldbruck Gewerbeschau 15. - 19.10.2008<br />

Erkheim „Bauen & Sanieren und mehr“ 25./26.10.2008<br />

Roßtal Martinimarkt 08./09.11.2008<br />

Weitere Termine finden Sie bayernweit unter www.bds-bayern.de


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