Geschäftsbericht 2011 - Paul Gerhardt Diakonie
Geschäftsbericht 2011 - Paul Gerhardt Diakonie
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Keine Zukunft ohne<br />
Herkunft<br />
Die Jubiläen des vergangenen Jahres waren<br />
Anlass zu einem Auftrag zur Erforschung<br />
der Geschichte der Häuser. Im letzten Jahr<br />
erschienen zwei Broschüren zur Geschichte<br />
von Martin-Luther- und Hubertus-Krankenhaus;<br />
im laufenden Jahr werden weitere<br />
erarbeitet werden. Die im letzten Jahr<br />
veröffentlichten Darstellungen zeigen:<br />
Ein Blick in die Geschichte verschafft der<br />
Wahrnehmung Tiefenschärfe. Was eine<br />
Institution ist, verstehen wir besser, wenn<br />
wir erfahren, wie sie geworden ist.<br />
Deutlich geworden ist: In keiner der verschiedenen<br />
Phasen haben es die Häuser<br />
leicht gehabt; immer waren besondere<br />
Herausforderungen zu bestehen. Es gab<br />
sogar Zeiten, in denen die Existenz der<br />
einzelnen Häuser akut gefährdet war.<br />
Wir haben daher Anlass, dankbar auch an<br />
die Frauen und Männer zu denken, die<br />
damals mit ihrem Engagement in der Leitung<br />
ebenso wie in der täglichen Arbeit auf den<br />
Stationen aufgebaut und gestaltet haben,<br />
was heute als <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> eine<br />
große Institution geworden ist.<br />
Der Blick in die Geschichte macht aber auch<br />
deutlich, dass bei allen Unterschieden<br />
immer wieder ähnliche Probleme zu bewältigen<br />
waren: der Mangel an Pflegekräften, die<br />
Veränderungen in der Mitarbeiterschaft, die<br />
wirtschaftlichen Zwänge und die Abhängigkeit<br />
von staatlichen Vorgaben und Regelungen.<br />
Der Prozess der Professionalisierung<br />
und Ökonomisierung des Gesundheitswesens<br />
ist in den letzten Jahrzehnten immer<br />
weiter vorangeschritten. Die moderne<br />
medizinisch-technische Rationalität mit<br />
ihren durchorganisierten Abläufen beherrscht<br />
das Feld und hat die Möglichkeiten<br />
schneller Heilung verbessert und so auch die<br />
Dauer der Krankenhaus-Aufenthalte verkürzt.<br />
Gleichzeitig führen die Entscheidungen<br />
der politischen Akteure im Gesundheitswesen<br />
dazu, dass der finanzielle Druck<br />
zunimmt. Hier liegen die heutigen Herausforderungen.<br />
Sie sind nur mit dem Einsatz aller<br />
Beteiligten auf allen Ebenen zu bewältigen.<br />
Ohne diesen Einsatz wäre die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />
<strong>Diakonie</strong> nicht so erfolgreich, wie sie derzeit<br />
ist. Für diesen großen Einsatz möchte ich im<br />
Namen des Aufsichtsrats den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern ganz besonders<br />
danken.<br />
<strong>Diakonie</strong> ist Haltung<br />
und Profil<br />
Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> ist immer<br />
bestrebt, medizinisch wie wirtschaftlich<br />
erfolgreich zu arbeiten und zugleich das<br />
diakonische Profil der Häuser zu wahren<br />
und zu entwickeln. Als Beispiele aus dem<br />
Berichtsjahr nenne ich die Pläne zum Neu-<br />
bau des Pflegewohnheims an der Evangelischen<br />
Elisabeth Klinik, das Bemühen um<br />
eine Verschlankung der Abläufe in den<br />
Häusern (Lean-Management), die Aus-<br />
weitung der Angebote für internationale<br />
Patienten, die Einrichtung eines Hospizes<br />
am Martin-Luther-Krankenhaus und ein<br />
Fortbildungs-Programm „Seelischer Beistand“,<br />
das sich an alle Mitarbeitergruppen<br />
wendet und auf die vielfältigen seelischen<br />
Probleme von Patienten im Krankenhaus –<br />
aber auch von Mitarbeitenden – bezogen ist.<br />
Bei der Jubiläumsfeier im Martin-Luther-<br />
Krankenhaus hat die amtierende Generalsuperintendentin<br />
unserer Kirche, Frau Isolde<br />
Böhm, in ihrem Grußwort mit Blick auf den<br />
Namenspatron des Konzerns, <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong>,<br />
von der aufrechten Haltung eines klaren<br />
Gewissens und der vertrauensvollen Haltung<br />
tiefer Herzensfrömmigkeit gesprochen und<br />
dann der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> folgenden<br />
Satz ins Stammbuch geschrieben: „Wer vor<br />
diesem Hintergrund und in solchem Bewusstsein<br />
plant und wirtschaftet, pflegt und<br />
operiert, der bringt Hochleistungsmedizin<br />
und Menschlichkeit zusammen, tut den<br />
Menschen gut, macht der Kirche Ehre und<br />
wird in der Welt einen Beitrag leisten, der<br />
Anerkennung findet.“<br />
Hochleistungsmedizin und Menschlichkeit<br />
zusammenbringen, das ist in der Tat eine<br />
wichtige Aufgabe. Sie ist nicht leicht, aber<br />
wir wollen versuchen, uns ihr zu stellen.<br />
Dr. Karl-Heinrich Lütcke<br />
Aufsichtsratsvorsitzender<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 7<br />
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